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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.04.1932
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-04-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320419026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932041902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932041902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-04
- Tag1932-04-19
- Monat1932-04
- Jahr1932
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Der KaM am die WWer in Neeaßen v. Manöver der deutschen UM del Rügen Ehile acht von der Goldwährung ab. Reuter meldet ans Santiago de Elsile, doli die Vorlage liber die Um Wertung des chilenischen PesoS, durch die praktisch Ehile die Goldwährung ansgebcn wiir-e, von der Kammer genehmigt wurde. Kunstausstellung Linz. In der Kunsthandlung Ma? " > Zeichnungen und Agua. entscheidende Niederlaae bet- die ?. 2. Heine-Singspiel. Gin dreiartiges Heine-Stng- eine alte Geschichte" wurde von der Leitung der Bühnen Magdeburg zur Uraufstihrung an- Die MuNk stammt von Franz Herburger. Sapellmeisters Tr. Rudolf Q ch S kamen, als Höhepunkte der Britrcr Vtocthewochc, lm Ltadltheater die „Aauberslöte" tmehrsa» audoerkausti und grobe tzbor. und Qrchesterwerke zur Teil des Kach-auf^ehorS -luttltbrung. v» wirkte auch ein IDre-dent mit. f* rpielplautlnderung des lseutraltheaters. Tie ab Freitag, den S2. April, angeteyten «^abiptete des AaniincrldiigerS Lerge tlbranonic mitllen intoige Todesfalls tu der Familie des lltinit- ter» aut kurze .Fett oertchvben werden. VS gelangt daher in Ab änderung des ZpielpianS statt dessen non Freitag, den SÄ., bis einlchlteblich Montag, dem iS. Avril, Smnierich Uglmsn» grobe kpereite „Das Veilchen vom Montmartre", mit Fran- <e» Soleman in der ritelrolle, bet ermdbigtcn Preisen zur Aus- llihrung. Verechtigungölcheine behalten ihre Gültigkeit. z* Dresdner Künstler auSwSrtS. Der iunge Pianist Karl Mrib. Schüler der Meistertlasle Proleflor SiachinannS au der erchesterlchule, batte in Bremen mit dem rteetboveukonzert tz'S Dur grosicn Lrsolg. — llntcr der Leitung des Dresdner Wasserflugzeug abgestürzt - Drei Tote Rom, IS. April. Bei einem UebungSflug stürzt« da« Wasserflugzeug des Oberstleutnants GuaScont vom Institut für Seekrieg iusolge eines LteuersehlcrS ins Wasser und überschlug sich. Der Oberstleutnant, ferner ein Ingenieur der Fiatwerke und ein Soldat der Fliegertruppe sanden den Tod. Drei Offiziere und ein Soldat wnrdcn verletzt. Sinz ans der Prager Strafte sind relle von Wolfgang Willrich zu sehen, die der be sonderen Beachtung wert erscheinen. Im Auf und Nieder der künstlerischen Entwicklungen, die für den Kenner be kehrend und spannend sind, dem Laien aber ost wenig sagen, werden leicht die Talente übersehen, die nicht durch eine be tonte Sondcrart auffallen, sondern in natürlicher und schlichter Weise ans gutem handwerklichen Grunde schassen. Tie reine, klare Zeichnung, ein deutscher Borzug von Dürer und Holbein an über die Romantiker bis zu feinen Künst lern -er Gegenwart, hat niemals ihre Bedeutung verloren, io olt auch impressionistische Skizzenmanicr nnd die „Kunst des Weglasiens" die sehe Linie durchbrochen haben. Wolf gang Willrich ist ein deutscher Zeichner, der die geschlossene Linie »siegt nnd damit den Ausdruck des EharakterS fest legt. Er zeigt Bildnisse in Kreide, Rbtel, Bleistift, Silber- stilt, auch Holzschnitt und Steindruck: immer kommt eS ihm ans Wiedergabe des Typischen und deö Persönlichen an. Wo man in der Lage ist, das Bildnis aus Kenntnis der Perlon zu prüfen, wie bet dem Dichter BörrieS von Münch- Hausen, ist auch die Aehnltchkeit betont und erreicht. Die Köpfe junger Mädchen und Männer erfreuen durch die Klarheit der Linie als Ausdruck gesunder, frischer, deutscher Menschen. Mitunter tönt Willrich die Zeichnung leicht farbig ohne darin so weit zu gehen wie Holbein in seinen berühmten kolorierten Bildnisse». Im Aquarell liebt Will- rich daS Duftige nnd Weiche, vermag aber auch die Wasicr- srischc eines HasenS, einer Elblandschaft fest,»halten. Be merkenswert ist der Bersuch, das Leben und Treiben in einem Wasicrtropscn unter dem Mikroskop zum künst- lerischen Motiv zu machen, und daS ist Willrich in der Tat in seinem reizvollen Aquarell gelungen. Vielleicht läge auf diesem Wege noch manche Entdeckung der „Kunst in der Natur"! -s-* Ein spiel „ES ist Städtischen genommen. -s-» Gastspiel Emil IanningS in Stockholm. Emil IanningS wird mit eigener Truppe Anfang Mai zu einem Gastspiel am Königlich Dramatischen Theater In Stockholm erwartet. Gerhart Hauptmanns „Fuhrmann Henschel" steht schisle gelegt war und in -essen Schutz die Boote gegen das durch -en Nebel an der Abwehr verhinderte Geschwader überraschend herangtngen. Um 6 Uhr abends bezog die Flotte aus der Höhe von Kap Arkona ihre Position sür da» Nachtgesecht. Weit auScinandcrgczogen, sicherten die beiden Kreuzer mit 12 Torpedobooten -ie eigenen Streitkräfte, die vor Rügen angenommen wurden, während der „Feiird", die Linienschiffe, irgendwo auf nordöstlichem Kurs lag und durch vier Zer störer gesichert wurde. Um 140 Uhr abends begann die Nachtübung. Ucberall waren die Laternen gelöscht und die sür die Schifsüflthrung, sür die Instrumente und Geschütze notwendigen Lichter aufs sorgfältigste abacblendet, um sich nicht vorzeitig dem Feinde zu verratcir. Mit nordöstlichem Kurs führten die beiden Kreuzer die Torpedoboote, um sie bcsehlSgemäsi durch den SicherungSschlcier des Feindes an die Lintenschisse heranzubrtngen. Aber die Helle Mond nacht, die gar nicht nach dem Herzen der Torpedoboots leute war, machte es unmöglich, dicht an die Linienschiffe heranzukommen, denn selbst in der Dunkelheit hoben sich deren Umrisse auf mehr als IN Kilometer Entfernung vom nächtlichen Horizont ab. Nach der Abwehr der feindlichen Zerstörer durch die Kreuzer schwenkten die Torpedoboots rotten aus der Kiellinie der „Emden" und .^künigSberg" mit grotzer Fahrt gegen den Feind an. Aus den verschie densten Richtungen rasten di« sechs TorpedobootSrotten immer wieder gegen die Linienschiffe, deren Scheinwerfer nur ab und zu eines der flinken schwarzen Boote erwischen konnten. Leuchtkugeln markierten fe zwei Torpedoschtsse non jedem Boot, und meist, «he der Feind seine Scheinwerfer in die Richtung der aufsteigenden Leuchtraketen «tnstellen konnte, schwenkten di« Boot« in rasend«« Fahrt unter dem Schutze künstliche« Rebel» ab, um bald wieder kehrtzumachen und cmfs n«u« die Anleu- schiffe anzugretfen, die den Torpedobooten ihr« Ausgabe durch starke Kursänderungen zu erschweren suchten. Die bald hier, bald da ausblitzenden verschiedenfarbigen Leucht kugeln, die Leuchtgarbcn der fortwährend suchenden Schein werfer -er Linienschiffe und -le im bläulichen Mondltcht ausleuchtenden Nebelschwaden -er einzelnen Torpedoboots rotten boten ein phantastisches Bild, das -en Gang der Ge- scchlshandlung viel besser als am Tage veranschaulichte. — Um 10 Uhr abends, nachdem alle Torvedoboote mehrmals zum Schutz gekommen waren, Uetz der Flottenchef die Nacht übung beenden. Torpedoboote greifen an Ltgouor Vraktborlvdt ckor »Vraictovr Aaobrtobtau" Satznttz, 10. April. Nach den Ruhetagen in Swtnemünde begann die Flotte am gestrigen Montag mit ihren Früh- jahrSverbandSübungen, zu denen die AusklärnnaSstrettkräfte unter Konteradmiral Albrecht und der LtntensckiffSver- band unter Konteradmiral Förster unter dem Befehl deö Flottenchefs, Vizeadmiral Gla di sch zusammentraten, der seine Flagge aus dem Linienschiffe „G ch l e S w i g < H o l- st e t n" gesetzt hatte. Am Montagmorgen lief die Flotte aus Swtnemünde aus, zuerst um 8 Uhr die AufklärungSstreit- kräste, die Kreuzer .Königsberg" und „Emden" mit der ersten und zweiten Torpedobootslotille, denen um 0 Uhr die Linienschiffe „Schleswig-Holstein", „Hetzen" und „Schielten" folgten. Bei strahlendem Sonnenschein übten zunächst beide Truppen sür sich allein. Von der „Emden", die nach ihren längeren Auslandsreisen jetzt zum ersten Male wieder im Verband fährt und viele iunge Mannschaften an Bord hat, wurde nach dem Exerzieren aus GescchtSstationen -ad Manöver „Mann über Bord!" geübt. Mitten in das Exerziere« hinein alarmiert« der Nus „Mann über Bord" das ganz« Schiss. Während die Maschinen stoppten, gingen an Steuer, und Backbord ie ein Kutter zu Master, die 114 Minute nach dem Alarm schon vom Schiss absttctzen und ein Wettrennen zu der Boje begannen, die den über Bord gefallenen Mann dar stellte. Nach etwas mehr als 8l4 Minuten war der „Monn" gerettet, und zwar von dem zuerst an der Bose eintresfeirden Vackbordkutter. Dann begannen zwischen der .„Königsberg" und „Emden" S ch l cp p ni a n ö v e r", bet denen bald der eine, bald der andere Kreuzer als „manövrierunfähig" um Hilfe signalisierte, um vom Schwesterschisf in» SchlWp ge- nommen zu werden. Bei diesen Urbungen waren die Auf- klärungSstreitkräfte allmählich vor Stubbenkammer angclangt. Die Kreuzer setzten sich in Marschsormatio», von -en Torpedobooten zu beiden Seilen gesichert. In den Nachmittagsstunden begannen dann Tagangrisfs, Übungen der Torpedoboote gegen Linienschiffe. Während die „Emden" das eigene Gros darstelltc, leitete -er Kreuzer „Königsberg" die Torpe-obootflottillen gegen den im Osten auilauchenden „Feind", die drei Lintenschisse. In ständig wechselnden AngrissSformationen sagten die Torpedoboote, nachdem die „Königsberg" abgcschwenkt hatte, aus den LinienschisiSverband zu, der in einer Entsernung von etwa 12 Kilometer in Kiellinie fuhr. Leuchtkugeln markierten die Torpedoschüsse, und am Schlutz dieses Manö vers wurde ein Durchbruch der Torpedobootsslottillen durch einen dichten Nebelschleier gezeigt, der von einer Tvrpcdobootörotte zwischen die Flottille» und die Linien wegung in praktische Arbeit umzusetzen. Der Gedanke einer Partetkandidatur oder auch nur der der Erlangung einer ab- soluten Mehrheit, ebenso der Gedanke einer gewaltsamen Austragung innerpolttischer Gegensätze, müsse dabet ebenso vollständig aufgegebe» werden, wie aus der anderen Seite die Meinung, man könne durch polizeiliche oder disziplinäre Mittel die nationalsozialistische Bewegung als solche wesent- lich beeinflussen. Nachspiel zur Mtzban-lunv -es Prinzen August Wilhelm Berlin, 1». April. Wegen der Vorgänge auf dem Königsberger Bahnhof am 81. Mär» 1981, bei denen Prinz August Wilhelm von Preutzen von Poltzeibeamtcn mitzhandelt wurde, ist setzt durch Beschlutz de» Oberlandes. gerichtS in Königsberg in Preutzen die öffentliche An klage wegen Körperverletzung im Amt aeaen de» Haupt- beschuldigten, Polizeimajor Krüger, erhoben worben. Klage wegen Verbots -er Hiller Augen- Müncke«, 10. April. Die NetchSleitung der NSDAP, und der Vorsitzende des Vereins Hitler-Iugend, Dr. Adrian R e n t c l n, haben den Rechtsanwalt Frank ll bcanf- tragt, mit allen rechtlichen Mitteln gegen das Verbot der Hitler-Jugend vorzugchcn, das durch die Notverordnung -es Reichspräsidenten Uber die Auflösung der SA. nicht ge- -eckt werde. Kunst un- Wissenschaft SltUetkmgen -er Sächsischen Staatstheater Opernhaus Donnerstag, am 21. April, Anrecht X, „Dagmar" von Kurt Striegle r, unter musikalischer Leitung -eS Koni- oonisten mit Maria Ccbotari in -er Titelpartie, Lorenz, Eugen!« Burkhardt, Niitzon, Burg. Ditirich, Helene Jung, Vuttlih (erstes Mal alter Dieners. Inszenierung: Schnm. Anfang 8 Uhr. Seit Anfang dieser Woche nimmt -er Komponist Er win Dressel, besten Spieloper „Die Zwillings esel" am 29. April zur Uraufführung gelangt, an -en Orchesterproben seines Werkes teil. Tas Tcrtbnch ist non Arthur Zweiniger iKStzschenbrodai nach einer alten spanifchen Erzählung in Anlehnung an die Formgebung des Don Pedro de Alarcon in der Novelle „Der Dreispitz" verfasst worden. ES ist derselbe Stoss, der auch der Hugo Wolfschen Oper „Der Eorregidor" zugrunde liegt. Musi kalische Leitung: Kntzsckbach: Inszenierung: Scknm: Eböre: Pembanr: Tänze: Ellen von Eleve Petz: Bühnenbild: Mahnte, Trachten: Fanto: technische Einrichtung: Brandt. Sptelplanän-erung im SchanspiellmuS Ta Stella Tavid infolge einer Futzverletznng die nächsten Tage nicht spielen darf, wird heute. Diens tag, statt „GlückSkandidat" daS Lustspiel „Im meisten Röstl von Blumenthal und Kadelbnrg gegeben. Spiel leitung Georg Kielau, Anfang 8 Uhr. Um die für morgen, Mittwoch, angekündigte erste Wiederholung der Poste „T:e göttliche Jette" zu ermöglichen, hat Lotte CrnsiuS die Rolle -er Leopoldinc in letzter Stunde übernommen. Die Rolle der Garderobiere Kunkel spielt statt Lotte ErusiuS Karla Hacker. auf -em Programm. IanningS ist noch nie persönlich in Stockholm ausgetreten. Man hat ihn dort nur in deutschen Tonsilmen kennen und schätzen gelernt. s* „Vogclhändler" aus — sowfetrussisch. „Der Vogel händler", Zellers weltberühmte Operette, ist im Auftrage -eS Moskauer Operettentheaters von dem Moskauer Kom ponisten Halperin einer Umarbeitung unterzogen morden. Die Operette wird demnächst in Moskau zur Aufführung gelangen. Man darf gespannt sein, wie die Sowjets sich den Vogclhändler — ihrer Weltanschauung angepatzt — denken werden. -s* Versteigerung ans dem Tchlotz de» Herzog» von Durham. Aus London wird gemeldet: Kunstkenner und Käufer aus der ganzen Welt nnd eine schaulustige Menge von rund 8000 Köpfen hatten sich am Montag im grotzen Rittersaal des altehrwürdigen Schlosses des Herzogs von Durham in der Nähe von Ehester le Street versammelt, um -er Versteigerung von Kunstgcgenständcu auS dem herzog lichen Besitz beizuwohuen. Das schönste Stück mar Lawrences „Roter Knabe", für den. non 10000 Pfund Sterling an- gcl'angcn, bis zu 9',900 Piund Sterling (etwa 114 Million Mark! geboten wurden. Auch andere Bilder, wie HoppnerS Porträt der Lad» Barbara Lambton, sür daS 28 000 Psund Sterling geboten wurde, kamen nicht unter den Hammer, La die Angebote osscnbar nickt genügten. 's* Eine italienische Richard«Wagner»Gesellschaft. In Nologna ist die italienische Richard-Wagner-Gesellschast wieder ins Leben getreten. Sie hat sich nach der „Zeitschrift für Musik" zur Ausgabe gestellt, nicht nur stilgerechte Auf- sjihrungen von Wagners Musikdramen zu veranstalten, sondern auch darüber hinaus im Sinne von Wagners Ge samtwerk tätig zu sein. Diesem Zweck sollen international« musikalisch - literarische Kompontstcnabende und Vorträge über Themen allgemeiner musikalischer Kultur dienen. s* Der Münchner Theaterkritik«» Alfred Mayer s. Einer der bekanntesten Münchner Schriftsteller und Ver treter Berliner, Wiener, Prager Blätter ist in München ge storben: der Theaterkrttikcr Alfred Maner. München ver dankt seinem Eintreten sür die neue Theaterentwlcklung sehr viel. Man hörte in allen wichtigen Kunstsragen aus seinen Rat und seine Anregunacn. s*.Eine Büste Eosimo de Medieis von Donatello. Eitt Meisterwerk der Porträtplastik der Italienischen Früh renaissance, zugleich ein Spätwerk ihres grötzlen Bildhauers, ist setzt in deutschem Privatbesih entdeckt worden nnd wird von Otto v. Falke in der Bruckmannschcn Monats schrift „Pantheon" gewürdigt. Die TonbtiNe, die einen m n -en Lasten des Lebens ermüdeten Greis mit starkem Rcaltö« Riesig« Rauschgiftschmuggel ausgetrck Berlin, in. April. Die Berliner Kriminalpolizei ist i« Zusammenarbeit mit der Neu yorker Polizei ans die Spur eines grotzen Rauschgiftschmuggel» gekommen, der anscheinend von der Bande deö vor einiger Zett tu Berlin sestgenommenen NauschgisthändlerS del Graeto verübt worden ist. Zu Beginn dieses Monats wurden in Neuyork aus dem Dampfer „Ile de France" sehr grotze Mengen Rauschgifte beschlagnahmt, die, in Spielwarenkästcn verpackt, nach Amerika eingeschmuggelt werden sollten. Di« Sendung stellte «inen Wert von 114 Million dar. Bet der Suche nach der Herkunft der Narkotika ergaben sich Spuren, die daraus hindeuteten, datz sie au» Berlin stammten. AIS der Rauschgtsthändler del Graeto aus einem Berliner Bahnhof verhaftet wurde, gelang e» einem seiner Mitarbeiter, der sich Fried oder auch Wolf nannte, zu entkommen. Die Ber- liner Polizei ermittelte bet ber Suche nach dem Flüchtigen, datz er ganz in der Nähe de» Anhalter Bahnhöfe» Lager, räume gemietet hatte: die Beamten fanden dort leere Spielwarenkästen vor, wie sie auch als harmlose Verpackung für die Rauschgifte gedient hatten. UrsprungSort der Rausch- gtstmengen dürste Konstantinopel sein. Die Führer -er Parteien sprechen Berlin, 10. April. Mit Beginn der letzten Woche vor -en Preutzenn-ahlen wurde der Werbeseldzug der Parteien in verstärktem Matze fortgesetzt. In F r a n k s n r t a. M. sprach der preussische Ministerpräsident Otto Braun, in Magdeburg Kultusminister Grimme. Auf einer volkSparteiltchcn Kundgebung in Hamburg sprach der Führer der DBP.. D t n g e l o e n. Seit dem vorigen Jahre habe alle politische Ueberlegung des deutschen Volkes un feiner Führer darauf gerichtet sein müssen, die Front im Innern zu schäften, die stark genug sein würde, um -en schweren Kamps um die Zerreitzung der Ketten von Ver- sailleS erfolgreich durchführen zu können. Es sei eine Utopie, zu glauben, datz ein Teil des Volkes die Vesrciung deS ganzen 'Volkes erwirken könne, dadurch, datz er -en Fntz auf den 'Nacken -es anderen Teiles ietze. Tie Vorstellung, datz eS -en Nationalsozialisten möglich wäre, im Reich und in Preutzen allein nnd ans eigener Kraft jemals die Macht zu erringen, sei irrig. Wer in Deutschland an die Macht wolle, müsse sich mit der Tatsache absinden, datz das nnr in loyaler Bundesgenossenschast zu erreichen sei. DaS SA.-Verbot hätte unter keinen Umständen in dieser Zelt ersoigen dürfen. Nachsorschungen bei dem Reichs banner hätten zu gleichen Ergebnissen gesiihrt, wie bei LA. nnd LL. Ter Führer der NSDAP., Hitler, sprach am Montag nachmittag in Beuthen und am Abend in Görlitz. Im Beuthener Stadion hatten sich etwa 8ä0»i0 Zuhörer ein gesunden. Bei der Wahl am 21. April, so erklärte Hitler, werde -aS Volk zu Gericht sitzen über die Taten, die die zur Zeit Herrschenden geleistet hätten. Wenn die gegnerische Seite behaupte, der NationalloztaliSinnS werde eine neue Inflation bringen, so erwidere er, datz die Spezialisten -er Inflation im anderen Lager zu suchen seien. Di« deutsche Grenze im Osten werde von dem Tage au nicht mehr bedroht sein, an dem daS Erwachen des deutsche» Volkes eine starke nationalsozialistische Be wegung in Deutschland geschossen habe. Gegenüber den Behauptungen, datz er ein Feind von Reli gion und Kirche sei, erklärte er, datz der Herr leine Veweaung bisher gesegnet habe. Der deutschnationale Parteiführer Sugenberg sprach am Montagabend in Erfurt. Hugen- verg forderte die Versammlung aus. am nächsten Sonntag der 'chivarz-rotcn Koalition die cs'..'.'. ?' ' ' . zubringen. Tas Volk solle mit aemnder Erbitterung Hand ansstreckcn nach dem, was ihm gebühre: Recht, Ordnung, Freiheit der Bewegung. Entwick- lnngsmöglichkeiten, Arbeit und Znknnst sür unsere Kinder. Alles daS habe di« schwarz-rot« Herrschaft uns genommen. Di« Teutschnationalen. so erklärte Hugenberg unter anderem, baben nach Kräften dazu beigetragen, die nationalistische Seele in den Nationalsozialisten starkzumachcn. Wir haben es damit bezahlt, datz manche von uns zu ihnen hinüber gelaufen sind. Zentrum und Sozialdemokratie aber kämpf ten hartnäckig darum, die nationalistische Seele in den Na tionalsozialisten nickt zur Entsaltuna kommen zu lassen. Die lassen sie nnd uns nickt an die praktische Arbeit in -er Regie rung, sondern tun alles, um diele praktische Arbeit zu ver hindern, in der Hoffnung, datz schlietzlich die Vcrzweis. lung sich der vor Arbeitslosigkeit und ZukunstSlosigkcit stehenden Jugend bemächtigten werde und datz dann diese Jugend hinüberschwenkcn werde in das Lager des Lozialis- mu» ober Kommunismus. In einer grotzen nationalistischen Wahlkundgebung in Magdeburg sprach der braunschweigische Innenminister Klagges unter anderem über das SS.-Verbot. Zur Vor geschichte bemerkte er, datz die Konferenz der Innenminister -er Länder nur ein V e s e h l S c m p s a » g bei Groener ge wesen sei. In -cm Briese -eS Reichspräsidenten an Groener erblicke er den Beginn einer neuen Dämmerung. Der Wahlkampf in Bayern Der deutschnationale Minister Gürtner spricht Nürnberg, 10. April. Der bayrische Instizmintster Gürtner beschäftigte sich in Wahlversammlungen in Feucht wangcn und Dinkelsbühl mit Entstehung nnd Ziel der nationalsozialistischen Bewegung. Absicht ihres Führers, so führte er anS, sei von Anfang an gewesen, die Masse der Arbeitnehmerschaft zu gewinnen: nicht eine Umschichtung im nationalen Lager herbeiznsüliren, sondern daS antinationale Lager zu erobern. Das Problem bestehe heute darin, den Elan der nationalsozialistischen Be
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