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Dresdner Nachrichten : 28.05.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193205281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19320528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19320528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-05
- Tag1932-05-28
- Monat1932-05
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.05.1932
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r<mnabnd, rs. Mlt issr »Dresdner Nachrichten" Nr. 24S Seite 2 EoriiWM in der Krise durch Die Mustrie sorLert Taten Zuerst sei sie von den politischen Ehrgeizes zu Pfennig Pauschalsumme das in Steuern erstickt. nur Be» Und auch dieser Abbau der Erhaltung des Wichtigsten. Aber A r b c t t g e b c r k r e i s e n, die Rücksicht auf die schwierige Lage mit den Tatsache» nicht überein. Berkin, 27. S Kongreß der Union Federale des RetchSbc haben. Der Lei Ler jetzige Sozi schwere Z Bersammlui Innsbruck, Versammlung ii Saal- und S Gendarmerie sa Platz und die » wurden 82 Verl unler einige S den ebenfalls vo schrdigt. Auch - rStigkeit behinb rcitschast. vei den Zus« Mitternacht b« sechs Siu SA-Mann schwebt in Lebe Freitagabend Z Versammlung z sammenstößen, l letz« und ins K Berlin - Prinz Fetsal vo Der Prtn er, in B c r l i n Er Hal vor all, Einblick in die getan. Der Pri längeren Besuch für seltsame Ti Heimat nämlich sehen. Sie soll allerdings frei l scheu mißtrautsä das Entzücken i Narietü in der Leben eine richt treten nnn bei klar als solche g auf. Aber sie stammen, als di Prinz hat also er ist, in Berlti vielleicht einig« äußern, dasi m Heimat bisher Dabei ist e seiner sürstltchei verlins. Auch aussiihrltchen, s endlich einmal schein zu nehme kostet haben, ihi Löwcnsagd zu i llönig hat dann so eine Art V geborenen mit i Der Verband Sächsischer I n d u st r i e l l e r, Orts gruppe Dresden, veranstaltete im Saale der Kansmann- schatt eine sehr gut besuchte Kundgebung mit dem Thema: „Was not tut, ist die beschleunigte, die ganze Tat." Der Vorsitzende des BerbandeS, Wilhelm Wittke, konnte in seiner Begrüßungsrede Finanzmtntster Dr. Hedrich und zahlreiche Vertreter der Behörden und be freundeter wirtschaftlicher Verbände begrüben. Das Haupt referat hielt BergwerkSdirektor Dr. Rademacher sBorna). Die Parole dieses Abends stamme vom Reichskanzler. Die zusammenbrechcndc Wirtschaft gebe dieses Wort heute Brüning zurück. Es handle sich um einen Kampf um das Erbe, das Generationen begründet hätten. Die sächsische Industrie sei nach einem Worte StrcsemannS gewerb licher und i n d u st r i e l l e r Mittelsta » d. Ihre Stimmung sei heute die jener Bauern, die die schwarze Jahne entrollten, weil sie genau so wie heute die Industriellen von ihrem angestammten Besitz vertrieben werden sollten. Das alte Vertrauen des Deutschen zur Obrigkeit sei unter dem Einslnb einer ausgezwungenc» fremden Staatssorm völlig verloreugcgangen. Ricmand verlange mehr positive Staats hilfe, sondern nur noch Freiheit, so zu handeln, wie es die harte Notwendigkeit vorfchreibc. Der Redner gab eine ein gehende Uebcrsicht über die Entwicklung der deutschen Wirt schaft und der Industrialisierung, die bei wachsender Be völkerung Deutschland zwangsweise aus denAuSweg des Exports gewiesen habe. ES habe keine andere Möglich keit gegeben, dem deutschen Arbeiter Lohn und Brot zu sichern. DaS gelte besonders von Sachsen. 85 bis 88 Prozent der sächsischen Produktion gingen bereits vor dem Kriege ins Ausland. Dieser seine ProdnkttonSapparat wurde durch das Friedensdiktat und seiner Folge ln seiner Rohstossbasis «nd in seiner Kapitalversorgung unerhört schwer getroffen. Den Erfordernissen der Nachkriegszeit hätte Deutsch land nur gerecht werden können, wenn eS alle Wirtschafts politik dem Ziel der Aktivierung der Handels- bi lanz untergeordnet hätte und wenn vor allem Tribute nur insoweit gezahlt worden wären, als sie aus einem HandelSttbcrschuß über den lebensnotwendigen Bedarf er möglicht worden wären. Von all dem sei aber in der Zeit seit 1918 genau d a S G c g c n 1 e t l geschehen. Zweckmäßige Maßnahmen aber seien stets zu spät erfolgt und deshalb wirkungslos geblieben. Die M assen herrfchaft äußert« sich Im Uebergreiscn der öffentlichen Hand mit zu nehmender Verschwendung der öffentlichen Gelber, Im Immer weiteren Ausbau des Wohlfahrts» und Für» sorge st aateS. Die Einstellung der Tribute sei zu einer Selbstverständ lichkeit angesichts unserer Lage geworden. Wer unseren Export nicht annehmen wolle, müsse auch auf die Zurück zahlung unserer Schulden verzichten. Unsere Konkurrenz- sähigkctt auf dein Weltmarkt sei schwer geschädigt worben esse für den Be Bölkcrknuk Königin No eine Art ägypt Man darf ß liihkciteii des in »nd zu lernen p ist zulässig: wi besondere Schei Grunde genom rechte Weltreis« Dinge sehen, a «In trauriges unserer Tage, »u vergessen ho Vie Ausiassimg Les RetchöarLellSmlnislerS Berlin, 27. Mai. ReichSarbcitSmiiiister Dr. St eger- wald sprach am Freitagabend in der deutschen wcltwirt- schaitlichen Gesellschaft über Wirtschaftskrise und Sozial politik. Er bemängelte einleitend das übersteigerte Fach wissen und die allgemeine ll e b c r v r g a n i s a t i o n, die dahin sichren, daß das universelle Blickfeld fehlt und sich daS deutsche Volk immer mehr in gegenseitigem Leid verzehrt. In der Stunde, in der der politische Liberalismus eine ungeheure Niederlage erlitten hat, an eine Morgenröte des wirtschaftlichen Liberalismus glauben zu wolle«, halte ich für sehr fragwürdig. Der Glaube, wir müßten uns amerikanisieren, ist nnS nicht gut bekommen Auch ist cS falsch, zu glauben, -aß der staat liche Lolinschutz an der wirtschaftlichen Misere eine» so großen Anteil habe, wie weithin angenommen wird. Vei der geringen universellen Denkweise in Deutschland können wir in dem außen- und innerpolitisch gleich schweren Jahr 1932 keine Lohn- und sozialpolitischen Experimente ver tragen. lieber den deutschen Sozialzustand herrschen heute weitgehend falsche Vorstellungen. Trotz der gewaltigen Wirt- schastSkriie, trotz der Tatsache, daß 1932 etwa 5U v. H. der gewerblichen und industriellen Erzeugung stilliegen, haben wir heute noch daS gleiche WirtschastSvolnmeii wie im Jahre NUN. Aber heute haben wir etwa sieben Millionen Erwerbstätige mehr, einen sehr viel größeren und leistungs fähigeren Prodnktioneapparat und drittens eine völlig ver änderte Bevolkernngosirnktnr. Die Kostenausbürdung sür die Sozialversicherung spitzt sich immer mehr auf die Frage zu: Was können die in Arbeit Stehenden abgeben an jene, die dauernd oder vor übergehend aus dem Wirtschasloprozeß auSgcschieden sind? Vor dem Kriege beträgt der Beitrag der Sozialversicherung 7,9 v. H. deS Lohnes, heute etwa 20 v. H. lArbeitgeber- und Arbeitnehmeranteili. Für die die Arbeitnehmer ergibt sich hieraus zweierlei: Je höher die Beiträge, desto geringer der noch verbleibende Lohn: und je höher in einem kapitalarmen Lande die Sozial» abgaben, desto geringer der Kreis der Beschäftigten. In diesen Tagen steht die Frage zur Entscheidung, ob die Beiträge zur Arbeitslosenhilfe erneut erhöht werden sollen, um die Arbeitslosen über den künftigen Winter zu bringen. Dabei muß man sich klar sein, daß heute jede Neubelastung der Produktion soundsoviel Arbeitloie mehr bedeutet. BiS jetzt ist sozialpolitisch nichts zerschlagen. ES ist ledig lich ein Abbau der Leistungen crsolgt, nicht ein Abbau der Einrichtungen. Leistungen ist Mittel zur auch die Vorstellung in Sozialpolitik nehme keine der Wirtschaft, stimmt An der Krankenversicherung kann materiell bestimmt nicht mehr viel geändert werden. Die Invalidenversicherung muß in den nächsten Wochen, nm erhalten werden zu können, ins Gleichgewicht gebracht werden. Sie wird dann noch 70 bis 75 v. H. von dem sein, was sie 1929 war. Weitere Einsparungen sind dann auch bei ihr kaum noch möglich. Bei der Unfall versicherung sind bereits die Renten bis zu 20 v. H. beseitigt. Mit weiteren Kürzungen ist sie nicht in Ordnung zu bringen. Die Arbeitslosenversicherung ist demnächst nur noch 58 bis SO v. H. von dem, was sie 1927 war. Ersparnisse in der ArbeitSlosensnrsorge ans organisatiorischem Wege beziffert der Minister ans höchstens einige zehn Mil lionen Reichsmark im Vergleich zu den Gesamtausgaben von über drei Milliarden. Aus weitere Sicht nennt Stegerwald drei Möglichkeiten: Zurück zum Individualismus, zum Sozialis mus, und als dritte weitgehende wirtschaftliche Selbst verwaltung der Beteiligten. Vor hundert Jahren haben sich die Fürsten gegen die Konstitution gewehrt, aber auch die wirtschaftliche „Konstitution" kommt. Wir müßen vom Tarifvertrag zur Tarisgemeinschaft. Die Tarifverträge müssen zu Gcwerbegesetzen aus gestaltet werden. Darüber muß natürlich der R e i cli s w i r t s ch a s t s r a t oder ein freiwilliger G e n e r a l st a b stehen, der den Aus gleich zu schaffen hat, damit nicht einzelne Gewerbe und Industrien sich auf Kosten der Gcsaintwirtschast Privilegien schast'en. Politische Selbstverwaltung ist nicht möglich ohne straffe Staatsaufsicht. Dasselbe gilt naturgemäß auch für die Wirtschaft. Ich habe es schon seit Jahren be dauert, daß sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht zu- samniengefunden haben zu einer gründlichen össentlichen Verwallttiigsresorm. Auch im Steuer- und Verkehrs wesen, in der Zoll- und Handelspolitik könnte ich mir eine sehr fruchtbare Arbeit zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern vorstellen. Was für die öffentliche Ver waltung gilt, gilt auch sür die Organisation der Sozial versicherung. Der Staat wird auf die Dauer mit der Sozialver« sicherung bestimmt nicht fertig. Die Sozialversicherung muß in absehbarer Zeit sehr viel mehr den Versicherten überantwortet werden. Selbstverständlich mnß auch darüber eine straffe Staats aufsicht stehen. Von den unmittelbar bevorstehenden Auf gaben nannte Stegerwald: 1. Die Schaffung einer einfachen, klaren nnd billigen Staatsorgan isation. Erst bei der Neu ordnung des Gesamt st euerwesens wird sich allent» halben klar zeigen, was die össcntllche Verwaltung künftig Noch leisten und nicht mehr leiste» kann. 2. Die Lohnfrage, bei der sich der Minister für A»s- »echtcrhaltnng des staatlichen Lohnschutzes einsctzt, wobei aber der Zwangsfchtcdsspruch künstig mehr in den Hintergrund treten muß. 8. Zu den Kernfragen der deutschen Gesamtpolitik gehört Noch für Jahre hinaus die ArbcitSlosenfrage. Sie wächst sich neben der Außenpolitik immer mehr zn der deutschen Frage aus. Die zwei größten Mittel, die bisher genannt wurden, sind: Die Arbeitsbeschaffung großen Stil- durch die öffentliche Hand vermittels Kredit guch den Schein einer Mitarbeit fallen und verhöhnen offenkundig den AbrttstungSgedanken. In der Reparations frage aber werden sogar die Engländer nervös und suchen die Lage dadurch zu rette«, daß sie den Vorschlag einer deutschen Pauschalsumme von fünf Milliarden Vorschlägen, durch die daun die Frage der Tribute bereinigt werden soll. Demgegenüber muß von Deutschland mit Entschieden heit betont werden, daß eS nicht gewillt ist, das Opfer eines neuen französischen Friedensapostels und seines inner werden. Wir lasten über keinen mit nnS reden, weil für ein Volk, dessen Finanzen zusammenbrechen. durch die zwangsweise Fctzsctzung der Löhne nach politischen Gesichtspunkten. Man gefährdete dadurch die Qualitätsarbeit und trieb mit den Sozialversicherungen einen grenzenlosen Mißbrauch. Der Gesamtaufwand der öffentlichen Hand sei um 202 Prozent auf fast 80 Milliarden gestiegen. Dabet sei die Produktion nur noch zu 40 Prozent ihrer Kapazität beschäftigt. Heute sei der Arbeiter arbeitslos und das Kapital ohneRente. Man entfremdete den Arbeitnehmer dem Arbeitgeber, um das unpersönliche Gebilde der Gewerkschaften dazwischen zu schieben. Dazu komme die kalte Soztalisierung, so daß heute ei» wesentlicher Teil der Produktion schon in den Händen des Staates liege. Ferner trete hinzu eine wachsende, namentlich Sachsen schwer schädigende Zentrali sierung. Die Folge all dessen sei der Trümmerhaufen, vor dem wir fetzt stünden. Die wachsende Arbeits losigkeit aber schasse aus sich selbst heraus immer neue Arbeitslosigkeit. Zu all diesen Schäden treten die Gefahren, die den Betrieben drohten, die trotz aller Mühen kaum noch über Wasser zu halten seien. Die politischen Ursachen lägen in der Massen herrschaft, die das heutige System gebracht habe, in dem die Masse dem verantwortlichen Führer ihren Willen aufzwiuge. Der Wille des einzelnen, auszusteigen, sei die gesunde Voraussetzung jedes Fortschritts. Man müsse dem AuSlescprinzip des FlthrerSgcdankenS auch auf wirtschaft lichem Gebiet wieder Geltung schassen. Der Staatskapitalismus sei keine Frage des Arbeitnehmertums, sondern des Bonzentums, das davon Nutzen ziehe. Die Planwirtschaft sei genau so vom Absatz abhängig, wie die freie Wirtschaft, bringe also keinen Vorteil, sei aber durch ihre Bürokratisierung unbe dingt der freien Wirtschaft unterlegen. Die Gemein- wtrtschaft, die die Unternehmungen, die gegen die Inter essen der Allgemeinheit angeblich verstoßen, enteignen will, lasse keinen irgendwie sachlichen Kern ihrer Forderungen erkennen. All diese Pläne seien ein Sprung ins Dunkle. Versagt habe nicht die Privatwirtschaft, sondern Ketten und Fesseln hätten der Privatwtrtschast die Lebens lust geraubt. Der Vorwurf der übertriebenen Natio nalisierung sei unberechtigt. ? 7 ... Gewerkschaften gefordert worben. Dann habe man die Industrie durch übertriebene Lohnforderungen dazu gezwungen. Bei völliger Autarkie würden etwa vier Millionen Menschen ohne Arbeit lein. Deshalb feien wir auf Export ins Ausland angewiesen. Dafür sei aber zu nächst eine grundsätzliche Abkehr der öffent lichen Hand von den bisherigen steuer- «nd wirtschaftspolitischen Methoden erforderlich. Der Redner stellte im einzelnen programmatische Forde rungen aus, die in dem Verlangen nach Wiederherstellung der wirtschaftlichen Freiheit in unserem Vaterland gipfelten. Der Redner fand lebhaften Beifall. An den Vortrag schloß sich eine lebhafte Aussprache an. P-MtfÄe Amnestie in Anhalt Destau, 27. Mat. Der Anhaltische Landtag nahm am Freitag eine Regierungsvorlage über eine politische Amnestie an. Anträge der Linken, die auch Strafen siir Vergehen aus wirtschaftlicher Not einbczogen wissen wollten, wurden abgelehnt. Dagegen gab Ministerpräsident Freiberg die Erklärung ab, das StaatSministcrinm werde von sich aus im Verwaltungswege ohne Aufforderung Strafen, die wegen Verbrechens auS wirtschaftlicher Not verhängt worden seien, amnestieren. M Sttll Pari», 27. N Nische Press« scho im Osten verbi Journalisten den leit- mit alarmier insbesondere in warten. So verst Eoup von Do außenpolitischen machen, wobei a verwischen nicht ipondent weiß vo> laufen sollen, in «ine« Ausstan einmal im In der Westmäch Fernen Osten schleunignug l tu Gens «ntei so, Schon der konst Konzeption inner Grundlage entbel nur ein Wort m< zu wiederholen, loSgcgangcn daß einerseits be polnischer Sette I nalsozialistcn als anderseits Polei stärkere Besetz Polen nicht abl dieser Gerüchten einer Lurch alle mung und eine 4 mühungen nm ik polnischer Sette Lanken einer allc SieWbtM besten Gemeinden in ihren Grundlagen erschüttert sind, dessen Wirtschaft immer mehr etnschrumpft und besten Außen- bandel künstlich unterbunden wirb, eine Reparationszahlung heute oder in der Zukunft völlig ausgeschlossen ist. Deshalb können wir auch eine Zwischenlösung, wie sie fetzt der radikale Parteiführer als Treuhänder Darbte»» an strebt, niemals annehmen. ES «st notwendig. Herriot, dem leider von deutschen Linkskreisen mancher Borschußlorbeer gezollt worben ist, mit aller Deutlichkeit zu sagen, baß seine außenpolitische Linie dem schärfsten Mißtrauen in ganz Deutschland begegnet und ihre Antwort nur in einem entschiedenen »Unannehmbar, weil unmöglich*, finden kann. schöpfung: dafür sind für den Fall, daß man nicht be wußt die Inflation will, verhältnismäßig enge Grenzen ge zogen. Zweitens eine andere Verteilung der vorhande nen Arbeit durch gesetzlich verkürzte Arbeitszeit. Dafür liegen bis jetzt eine Reihe von Vorschlägen und An regungen vor. Mit ein oder zwei größeren Mitteln ist der Behebung oder stärkeren Zurltckdrängnng der ArbeitSlosigken nicht betznkommcn. ES müssen vielmehr alle gangbaren Wege beschritten wer den, als da sind: Energische Mitwirkung Deutschlands an der Wiederherstellung des Vertrauens in der Welt, Schaf fung gesicherter nnd politisch gefestigter Verhältnisse im Innern, Liberalität in der Kredit- und Ztnscnpoltttk, Ar- beitSbeschassung, soweit diese ohne Gefährdung der Währung möglich und vertretbar ist. fLändltche Siedlung, vorstäbtische Vorraumsiedlniig, HanSreparaturcn, Wasserbauten, Straßen bauten, Meliorationen ufiv.), bessere Verteilung der vor handenen Arbeit, Erweiterung des freiwilligen Ar beitsdienstes, verstärkter Arbettömarkt und schulische Betreuung der Jugend, Auskundschaftung aller Möglich keiten dnrch die ArbeitSlosenvcrsicherungSanstalt, Länder, Provinzen und Gcmctnden, wie für die gezahlten Unterstützungen, wenn auch sür wenige Stunden täglich, bei abwechselnder schästigung produktive Arbeit geschaffen werben kann usw. Jedenfalls müssen Arbeitslosenhilfe und die Ver minderung der Zahl der Beschäftigungslosen sowohl zentral als auch örtlich unter Zuhilfenahme aller organisatorischen und finanziellen Möglichkeiten angepackt werden. Das Jahr 1932 ist ein E n t s ch e i d u n g s j a h r allerersten Ranges. Entweder wir überstehen eo durch gegenseitiges Stützen und Helfen, oder aber das deutsche Volk bringt sich selbst um seine Zukunft für Jahrzehnte. Die Arbeit an der Notverordnung Algonor Vradidorlvkt ckor ,vro»cko»r dkaodrivktao" Berlin, 27. Mat. Die Beratungen der kommenden N o t- verordnung fanden heute sowohl im Rahmen von K a b i n c t t S b e r a t u n g c n als auch von Ressort besprechungen statt. Zu einem Abschluß ist man noch nicht gekommen. Man wird auch den Sonnabend noch be nutzen müssen, um die Verordnung so zu gestalten, daß ihr der Reichspräsident seine Zustimmung gibt. Was die P e r s o n a l s r a g e n angeht, so haben sich heute keine weiteren neuen Momente ergeben. Nach der Fertigstellung der Notverordnung wird dann der vorgesehene Vortrag des Reichskanzlers beim Reichs präsidenten am Sviintagvormittag stattsinden. Wie verlantet, beabsichtigt der Kanzler, den Reichspräsidenten vor die Frag« zu stellen, ob er noch das volle Vertrauen deS Reichs präsidenten genieße, well eS sonst sür ihn keinen Sinn habe, die Notverordnung, die ans lange Sicht berechnet sei, gegen» zuzeichnen «nd durchzusühren. Welche Antwort der Reichs» Präsident erteilen wird, steht noch dahin, da dies felbstver» stündlich von dem AnSgana der persönlichen Aussprache zwischen dem Kanzler und dem Präsidenten abhängt. Man darf annehmen, daß der Kanzler in der Unterredung auch ans die große Bedeutung der bevorstehenden Lausanner Konferenz und aus die von ihm dafür ge» leistete Vorarbeit Hinweisen wird. Vir Leipzig« Melle im KrWetat vraLkmaltlous ««»«rar S«rU««r SoktrUil«ii«Ly verkitt, 27. Mat. Den dem ReichSrat -ugekeiteten Einzel etat» sind weiter« interessante Angaben zu entnehmen. So sind im neuen Haushalt be» NeichSwirikchaktSminlstertum» zur Förderung der Leipziger Mes e vooooo M. etn- gesetzt worden. In der Begründung wird gesagt: Die Leip- ziaer Mess« ist Lurch di« verändert« Konjunktur in eine schwierige Lage geraten. Alle Einnahmen sind wesentlich »urückgeaangcn. Die Ausgaben sind entsprechend äußerst gedrosselt worden, übersteigen aber immer noch die Ein- nahmen. ES besteht die Gefahr, daß die Leipziger Messe übermäßig eingefchränkt werden und in einzelnen Teilen auSsallen muß. Die» wär« siir die gesamte dentsche Wirtschaft, besonders für den Export, ein kaum zn ersetzender Schaden. Der Haushalt des Auswärtigen Amtes von 1932 enthält wiederum eine Zusammenstellung über die Ge hälter der deutschen Auslandsbeamten. Die höchsten Be züge erhält der deutsche Botschafter in Washington, nämlich 121878 M. Der Botschafter in London erhält 118 898, der Botschafter in Moskau 109402, der Botkchastcr in Parts 100887 M. Die letzteren Bezüge erhält auch der Botschafter in Rom. Washington ist für daS Reich überhaupt die tenerste Vertretung. Dort bezieht der Botschaftsrat 87 947 M., etn Legations sekretär 10 970 M. und eine Stenotypistin der Washingtoner Botschaft erhält die hübsche Summe von 7400 M. im Jahre. Von den Gesandten bezieht das Höchstgehalt der Ge sandte in BnenoS Aires, nämlich 114294 M. Die am zweitbesten dotierte Gesandtschaft ist die in Peki n g. Tas Gehalt beträgt hier 72 575 M„ während der Gesandte in Rio de Janeiro nur 03030 M. erhält. Von den Ge sandten zweiter Klasse erhält das Höchstgehalt der Ge sandte in Teheran, nämlich 50298 M. Für daS NeichSsinanzministerinm werden zwei Staats- sekretärstellen angesordert, von denen einer als künftig wcgfallcnd bezeichnet wirL. Das NetchSslnanzuiinistcrtum ist danach daS einzige Ministe rium, das zwei Staatssekretäre notwendig hat. In der Begründung für diese Forderung heißt eS: Durch die Ent wicklung der Verhältnisse in Deutschland habe» die Arbeiten auf wichtigen Gebieten deS Ministeriums so zugcnoninicn, daß sie die Kräfte eines Staatssekretärs zu übersteigen drohen. Neber die KrtegSrenten ist dem neuen Etat noch zu entnehmen, daß im Jahre 1932 noch 370 401 Witwen die volle Rente bzw. Witwenbcihilfe erhalten. 1783 Witwen bezogen infolge Wtederverhciratung die einmalige Ablin- düng. An Halbwaisen von Kriegshinterbliebenen wurden gezählt 450 087, au Vollwaisen 88 708. Reichsgel- für Arbeits-tenstwilltge Berlin, 27. Mai. Im heutigen „Reichs- und Staats anzeiger" wird eine am 0. Juni in Kraft tretende Er gänz u n g S v e r o r d n u n g des NcichSarbeitSintnisters über die Förderung des freiwilligen Arbeitsdienstes veröffentlicht. Diese ErgänzungSverordnnng bestimmt u. a., daß Arbeits dienstwilligen unter 25 Jahren während des Arbeitsdienstes eine Unterstützung bis zu zwei Reichsmark täglich ans Reichömitteln bewilligt werden kann. Diese Unterstützung ist jedoch zu versagen, wenn der Arbeitsbienstwillige nicht hilfe bedürftig ist. Ferner können ArbeitSdtenstwillige vom zu ständigen Arbeitsamt eine Beihilfe zu den erforderlichen Kosten der Arbeitsausrüstung sowie der Reise zum Arbeits ort erhalten.
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