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Dresdner Nachrichten : 17.09.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193209171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19320917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19320917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-09
- Tag1932-09-17
- Monat1932-09
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.09.1932
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Nr. 440 Sette 2 — „Dresdner Nachrichten" — Sonnabend, 17. September 1SZ2 wiederholt erklärt, daß die NeichSbank bereit ist, jeden Warenwechsel, der diskontfähig ist, zu bevorschussen. Daß die Nvtendeckung zur Zeit lediglich 25 Prozent anSmacht, ist ebenfalls kein Grund mehr znr Zurückhaltung in der Kredit gewährung. Man hat längst einsehen gelernt, daß der Gold vorrat der Notenbanken seiner Ausgabe vollkommen ge nüg», wen» er dem Ausgleich deSGpitzenbebarfS bet der Balancierung der Zahlungsbilanz bient. Erfüllt er diese Ausgabe, dann ist zugleich der internationale KnrS einer Währung gesichert. Hierfür reicht aber auch der be scheidene Goldvorrat der NeichSbank vollkommen aus. Der innere Wert der deutschen Währung hängt dagegen nicht von der prozentualen Höhe des GoldvorratS ab, sondern da von, das, die Geldschöpfung der Notenbank in Ueberetn» klang mit der Warenerzeugung bleibt. Inflationen erstehen immer nur dann, wenn die Geldschöpfung der Zentralnoten bank zur Deckung der Defizite der öffentlich c n Staats haushalte mißbraucht wird. Sic entstehen auch bet kleinem Goldvorrat niemals, wenn die Noten in erster Linie aus Grund von Warenwechseln auSgegebcn werde». Da der deutsche Neiclwhanshalt in den letzten Monaten bank der energischen Sparpolitik der Negierung ausgeglichen ist, sa sogar ans der Einnahmensette leichte Ueberschüsse gezeigt hat, ist also von einer erweiterten Kreditbcrcltschast der NeichSbank, trotz des bescheidenen GoldvorratS, nicht daS ge ringste für die Stabilität der NeichSmark zu befürchten. AnS all diesen Tatsachen ergibt sich, dasi die Senkung des Tiokvntsatzes daS müheloseste Mittel für die An kurbelung der Wirtschaft ist, über daS wir zur Zeit vcr- sügen. GS gibt nur ein Hindernis, es in die Wege zu leiten: das bei der Annahme deS DaweSplaneS unö vom ÄuSlanbc diktierte Vankgeietz. Danach darf die NeichSbank ihren Ticckontsatz nicht »nter 5 Prozent senken, solange der Notennmlanf nicht zu 40 Prozent mit Gold und Devisen gedeckt ist. Diese Bestimmung deS BankgesetzcS ist im Nonngplan noch einmal ausdrücklich festgclegt worden, mit der Bestimmung, da» nur die Bank sür Internationale Zah lungen in Basel das Necht haben solle, Aendcrungcn tn dieser Hinsicht zu gestatten. Seit dem Lausanner Abkommen und dem Fortfall des AoungplanS sind aber die internatio nalen Bindungen Deutschlands aufgehoben worden, und demnach ist auch diese Bestimmung des BankgesetzeS zu einer i n n e r d e u i s ch e n Angelegenheit geworden, die völlig in unser Ermessen gestellt ist. Leider nur tn der Theorie. Als nämlich Luther diese Angelegenheit am N. Juli bei der VerwaltungSratösitzung der Bank für Internationale Zahlungen zur Sprache brachte, erklärten ihm die Bertreter der anderen Mächte, dasi die Frage erst dann spruchreif sei, wen» das Lausanner Abkommen von allen Mächten rattstztcrt worden sei. Nun ist aber eine Notifizierung deS Lausanner Abkommens tn absehbarer Zeit nicht zu erwarten, weil keine der bisherigen Gläu bigermächte dafür eine Parlamentsmehrheit finden wird, so lange sich Amerika tn der Negelung der Frage der Kriegs schulden hartnäckig zeigt. In der Praxis würde also unsere Abhängigkeit in wirtschaftlichen Dingen von der dafür zu ständigen Tributbank noch auf unabsehbare Zeit w e i t e r b e st e h e n. Zu der berechtigten Forderung Deutschlands, endlich einmal in völliger Gleichberechtigung mit den anderen Staaten sein politisches und wirtschaft ¬ liches Schicksal selbst zu bestimmen, steht «in solcher Schwebezustand tn krassem Widerspruch. Er ist zudem seit der tatsächlichen Beseitigung des UoungplanS völlig sinnlos geworden, da der Gegner auf keinen Fall mehr Tribute zu erwarten bat und deshalb auch an einer Maß nahme, die lediglich der Sicherung der Ausbringung der- selben dienen soll, kein Interesse mehr haben kann. Das Einspruchsrecht der Bank fltr Internationale Zahlungen würde bei seiner wetteren Aufrechterhaltung von Deutsch land lediglich als eine reine Schikane empfunden wer den. SS würde den verdacht aufkommen lasten, die Gegen seite gefalle sich tn der kurzsichtigen Politik der Berhinbe- rung einer deutschen WIrtschastSbelebung. Inzwischen hat die NeichSbank bedeutende Anstrengungen znr Aufklärung der beteiligten Notenbanken unternommen, und Geheimrat Bocke von der NeichSbank hat sogar in der vergangenen Woche eine Rundreise durch die tn Frage kommende» Haupt- städt« gemacht. Man hofft gegenwärtig, daß aus der am ko«, wenden Montag stattsindenben BerwaltungbratSflhuna in Basel der deutschen Forderung auf Aushebung der noch be- stehenden Bindungen der NeichSbank Rechnung getragen werden wird. Einer sofortigen Senkung beb Diskonts von v auf 4 Prozent stünde bann nichts mehr im Wege. Sollte wider Erwarten die Bank für Internationale Zahlungen auf ihrem ablehnenden Standpunkt beharren, bann darf man erwarten, baß die deutsche Retchsregierung aus eigener MachtvollkommenheU eine durch die Beseitigung des UoungplaneS hinfällig gewordene Bindung an ausländische WirtschastSNellen ausbebt. Das ist notwendig sür die Ankurbelung unserer Wirtschaft, es ist aber auch notwendig im Interesse unserer nationalen Ehre, die es unerträglich erscheinen läßt, daß wir in unseren WirtschastSmasinahmen an die Vorschriften einer ausländi schen Bank gebunden sind. Das ReM Agriirrresramm in Vorbereitung Am Ginfuhrkontinoenle und Mnsfenkunv vraktmoläuog aosoror Korllnor SokrlMeltuog Berlin, 1ü. Sept. DaS NeichSkabinctt tritt, wie an gekündigt, am Sonnabend zu wirtschaftspolitischen Beratungen zusammen, die tn den letzten Tagen von den beteiligten Ressorts vorbereitet wurden. ES handelt sich einmal um eine Aenderung der Handelspolitik im Sinne der Einführung von I m p v r t k v n t t n g e n t e n, die ins besondere von der Landwirtschaft gefordert wurden, sowie ferner nm eine Regelung des K a p i t a l z i u s e S. Die Landwirtschaft hatte eine generelle Herabsetzung aller Zinsen verlangt, die die landwirtschaftliche Produktion belasten und die landwirtschaftliche Rentabilität in Frage stellen. Der NeichSernäbrnngSminister Freiherr v. B r a u n batte sich die Vorschläge der Landwtrtschast zu eigen gemacht nnd sie innerhalb des Kabinetts vertreten. Wie eS heisit, ist daS gesamte Kabinett aber nicht geneigt, die Vorschläge deS Er- nährungöiniiiisterö sich zu eigen zu machen, vielmehr wird an unterrichteter Stelle zum Ausdruck gebracht, dasi eine generelle ZinSsenknng nicht geplant werbe. Man erwartet die Entscheidung deS Kabinetts über diese Frage bereits sür den Sonnabend. Die Entscheidung über die Einfuhrkonttngenticruiig ist für daS Kabinett um des willen nicht ganz leicht, weil sich liier Wünsche und Forde rungen von Landwirtschaft nnd Industrie ziemlich unver mittelt gegcnübersteben. Während die Landwirlschast zur Hebung ihrer Lage die Einführung von Importkontingenten sür eine unbedingte Notwendigkeit hält, steht man in industriellen Kreisen, wie das auch in längeren Darlegungen führender Indnstrievertretcr der NeichSrcgternng gegenüber zum Ausdruck gebracht worden ist, ans dem Standpunkt, dasi durch Agrarkontingente die Absatzmöglichkeiten der Industrie weiter beeinträchtigt würden. Die Entscheidung dieser Angelegenheit will, wie es heisit, die Regierung eben falls bereits am Sonnabend treffen. Die Masinahnicn, die daS Kabinett beschlichen wird, sollen dann zu Beginn der kommenden Woche im Rahmen einer Notverordnung in Kraft gesetzt «erde». Am Freitag empfing der Reichskanzler v. Papen gemeinsam mit dem ReichSernährungSmintster v. Braun die landwirtschaftlichen Vertreter der deutschnatio nalen N e i ch ü t a g S fr a k t t o n, die daraus hinivicseii, dah der Landwirt nunmehr die baldige Durchführung der erforderlichen Maßnahmen erwarte. Diese Mabnahincii seien notwendig im Interesse der Landwirte, sowie auch im Interesse der auf den Binnenmarkt angewiesene» Industrie. Erforderlich sei vor allem die Abwehr ans- ländischer S ch l e n d e r e i n s u h r durch Einfuhrsperre bzw. Kontingentierung besonders sür die bäuerliche Vieh- wirtschaft und ihre BeredlungSproduktc, sowie sür den Wein-, Obst- und Gartenbau. Die Masinahmcn zur Stützung deS GctretdepreiseS mühten auSgebaut werden. Weiter wurden Steuererleichterungen gefordert. Ohne eine generelle Senkung der brückenden Zinslasten seien aber auch die anderen Mahnahmcn erfolglos. Im Osten drohe das StchcrungSverfahren in Bürokratie zu versanden. In den übrigen Gebieten seien Verlängerung und Ausbau des VollstreckungSschutzeS notwendig. Nur Wiederherstellung der Ren tabilität der Landwirtschaft ermögliche eine großzügige Besiedlung des OstenS. — Der Reichskanzler sagte, wie seitens der Teilnehmer verlautet, tn der Besprechung eine weitgehende Unterstützung der Landwirte über den bis herigen Rahmen hinaus zu. Mahnahmcn, die in aller nächster Zett zur Durchführung gelangten, würden eine weitgehende Hilfe fltr die Landwirtschaft barstellen. StWMe SvariMimkmcn tn Kern SStüttung einer veriibwenderiichen Kommunaiverwnltung Gera, ist. Sept. Der vom thüringischen StaatS- Ministerium eingesetzte 2 p a r k o in in i s s a r für Gera hat eine umfassende Organisation der städtischen Verwaltung vorgenomnien. Die Führung der gesamten städtischen Verwal tung liegt in icinenHänden. Oberbürgermeister Arnold sowie eine Anzahl Stadträte und Beigeordnete sind beurlaubt worden. Auch Versetzungen in den Wartestand sind in Erwägung ge zogen. Der LtaatSkoinniissar bestimmt Termin und Tages ordnung der LtadtratSsitzniig. Tic gesamte Stadtverwaltung führt künftig der StaalSkommiikar zusammen mit dem Bürgermeister und einem Stadtbaurat. Der StaatSkvmmiisar begründet seine Masinahme mit der ausier- ordentlich hohen Verschuldung der Stadt. Der Fehl betrag beläuft sich zur Zeit noch auf 1.25 Millionen Mark, die Gcsamtschnld der Stadt sedoch ans weit über zwölf Millionen, von denen zwei Millionen kurz» sristige Schulden seien. Gera könne sich bei dieser Verschuldung eine so groß auf gezogene Stadtverwaltung wie bisher nicht mehr leisten. Ter Ltadlrat müsse um zehn Kopse verkleinert werden, die Verwaltung noch um 50 bis 70 Köpse über die bereits ab gebauten 130 hinaus. Tas Wirtschastsamt der Stadt sei ansznlose n, und eines Tages werde wohl die Stadt auch die Gasanstalt nicht mehr halten können. Ter HanvtauSschnsi des SladtrateS hat gegen diese einzig dastehenden Anordnungen des StaatSbeaustragten schärfsten Protest erhoben. Gestern nachmittag wurde eine Abordnung des HanptansschuUcS des StadtrateS, in der alle Fraktionen vertreten waren, in Weimar vom StaatSminister Sau ck e l empfangen. Ter Ltaalskvinmisfar erklärt zu den Angriffen der Stadtverwaltung, dah die Beurlaubung des Oberbürgermeisters Arnold völlig zu Recht bestehe. Gegenüber anderen Angriffen sagt der Staatskommissar, dah er zu seiner Verteidigung auf Dinge amtlicher Art zurück ¬ greifen müsse, „deren krimineller Charakter eventuell für die Herren deS StadtvorstandeS Nachteile bringen könnte". Der bisherige Oberbürgermeister Arnold hat gegen den Staatskommissar Dr. Jahn Strafantrag wegen Beleidigung und wegen willentlich falscher An schuldigung erhoben. > Der Strafantrag wird mit der Mitteilung des Staats- kommissarS begründet, in der er von „Dingen amtlicher Art, deren krimineller Charakter für die Herren des Stadt vorstandeS Nachteile bringen könnte", gesprochen hat. Im Geraer Stadtrat besteht eine L i n k s m e h r h e i t, und zwar stehen 18 Sozialdemokraten und Kommunisten 1» Bürgerliche gegenüber. Borstellunsen Thüringens beim Reich Weimar, 10. Sept. DaS Thüringer Kabinett beschloss, bei der Reichöregicrnng gegen die Herabsetzung der ArbeitS- losen- und KrisenunterstUtzniigSsätze, wie sie durch die Not- Verordnung vom 10. Juni 1032 erfolgt ist, Vorstellungen zu erheben mit dem Ziel, dah die Kürzung der Sähe wieder aufgehoben oder wenigstens gemildert wird. Weiter bcschloh das Kabinett, die Rcichsrcgternng zu ersuchen, angesichts der Verstärkung der wirtschaftlichen Not im Wege der Notver ordnung weitere Milderungen aus dem Gebiete -er Zwangs vollstreckung des unbeweglichen nnd beweglichen Vermögens zwecks Vermeidung der Vernichtung der wirtschaftlichen Exi stenz von Schuldnern zu verfügen. Geholtskürzunoen tn Vl-enburv Oldenburg, 10. Sept. Die Pressestelle des StaatS- inlnisterinms teilt mit: «Vom 1. Oktober 1032 an werden die Gehälter der Staats- und Gcmeindebeaniten und der Angestellten erneut gekürzt. ES ist eine Freigrenze ge schaffen. Die Kürzung soll die angemessene Unterstützung der Arbeitslosen erleichtern, die künftige Gehalts zahlung in den Gemeinden ermögtichen und schlichlich eine verstärkte Arbeitsbeschaffung möglich machen." Serbstmanöver -er Marine Berlin, 10. Sept. Vom 10. bis 21. September findet Unter Leitung des Chris der Marineleitung in der Nordsee das diesjährige H e r b st m a n ö v e r der Marine statt. Dem Manöver liegt der Schntz der Seeschtssahrt in der Nordsee zugrunde, die durch eine Reihe gecharterter Handels schiffe dargcstell« wird. TaS Manövergebiet erstreckt sich aul die Gewässer südlich und sttdwestltch Norwegens, das Skagerrak, das Sccgcbiet westlich Jütlands nnd die Deutsche Bucht. Im Laufe des 21. September werden die beteiligten Secstrcitkräste nach Wilhelmshaven gehen, wo der Chef der Marinclcitung am 23. September die Kritik abhaltcn wird. Kein neuer Burgfrieden geplant Berlin, 10. Sept. Ein Berliner Abendblatt will aus parlamentarischen Kreisen gehört haben, dasi die NeichSregic- rung zurAbklirzung dcSWahlkampscS ein besristeteSBersamin- lungS- und TcmonstratlonSverbot erlassen werde, das erst ein oder zwei Wochen vor dem Mahltermin aufgehoben werden solle. Wie wir hierzu von unterrichteter Seite er fahren, hat die Rcichsregierung nicht die Absicht, einen neuen Burgfrieden zu verordnen. Eine Erklärung -es RetchSlan-bun-es Berlin, 1». Sept. Der R e i ch S l a n d b u n d veröffent licht eine Erklärung, die sich gegen den Widerstand verschic- dencr aiiöfuhrindustrtellcr Jntcrellenverbändc gegen die ge- planten KonttngentiernngSinasinahmen der Rcichsregierung richtet. Der ReichSlandbunb erwartet von der NeichSrcgte- rung eine Entscheidung, die „die Landwirtschaft nicht wieder zum KuhhandelSobsekt einer kleinen Gruppe von Export interessenten degradiere". Moskaus Anerkennung für Torgker Kowno, 10. Sept. Wie aus Moskau gemeldet wird, wurden kürzlich im Vollzugsausschuß der Komintern die inncrpolitische Lage Deutschlands besprochen und be sonders die Verdienste des kommunistische» Fraktions führers Torgler hervorgehobcn, der bekanntlich bei dem Versuch, die Negierung v. Papen zu stürzen, eine führende Nolle spielte. Torgler soll nach Wiederaufnahme der ordentlichen Tagung des Vollzugsausschusses aus einen wichtigen Posten neben Thälmann berufen werden. 1L Aahre guchlkjaus für einen Mor- Padcrborn, 10. Sept. Am Paderborner Mädchenmord- prozch wurde der Angeklagte Viehhändler Kurt Meyer am Freitagabend wegen Totschlags an der Haus angestellten Martha Caspar zu 15 Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte aus die Dauer von 10 Jahren verurteilt. Der Staatsanwalt hatte auf Mord plädiert und die Todesstrafe beantragt. Meyer hatte die Leiche der Caspar völlig zerstückelt und die einzelnen Teile an verschiedenen Plätzen versteckt. KreugerS KunsMahe versteigert Stockholm, 10. Sept. Die Versteigerung der großen Kunstsammlung Ivar KreugerS wurde heute ab geschlossen. Sie hat insgesamt eine Summe von 030 238 Kronen erbracht, davon am heutigen Tage 108 038 Kronen hauptsächlich für Skulpturen, Gold- und Silberarbcttcn. Ter berühmte „L'hommc gut marchc" von Rodin wurde für 5000 Kronen verkauft. «0 Verhaftungen ln Leningrad. Die GPU. hat in Leningrad 00 Beamte verhaftet, die Spekulationen mit Lebensmitteln getrieben haben solle«. Stbasfimi, einer AmeriilalienSkasse ter Banken? Frankfurt a. M., 10. Sept. Nach einer Meldung der „Franks. Zig." soll eine weitreichende Aktion vorgenomnien werden, bei der man die kommende Bilanzausstellung der Banken nnd die Rückgewinnung ihrer Lignidität erleichtern will, um ihnen dadurch mehr Spielraum sür die Ge- Währung-von Krediten an die übrige Wirtschaft zu verschaffen. Nach Information der Zeitung steht die Grünvttng einer Amort tsät'i v N S kaf i e bevor, welche eingefrorene Forderungen der Banken und bet Sanierung anfallende Aktienpakete übernehmen soll. Dabei sollen sich GolddtSkontbank, Akzeptbank und Bank für deutsche Indu- strieobligationen mit Kapital beteiligen und die NeichSbank soll einen Rückhalt für die Finanzierung gewähren. Der Plan befindet sich, wie wir erfahren,, im Stadium erster Erwägungen. Allerdings ist bereits eine Fühlungnahme mit Sachverständigen aus Bankkreisen erfolgt. Einspruch veoen -te Kontingente Ein Bries Geheimrat KaftlS an de« Reichskanzler Berlin, 10. September. Berliner Zeitungen bringen heute nachmittag einen -Bries des geschäftsführenden Vor sitzenden des RcichSverbandcS der Deutschen Industrie, Ge lt e i m r a t Kastls, an den Reichskanzler tn der Frage der Kontingente. Wie wir sestgestellt haben, war eine Veröffent lichung des Brieses nicht beabsichtigt. Wir sind aber in der Lage, die Nichtigkeit der Angaben zu bestätigen. In dem Schreiben wird u. a. anögesührt: Im Interesse der bentschen Gesamtwirtschast muß die deutsche Industrie an ihrem Einspruch gegen NontingentterungSmaßnahmen sesthalten. Wenn die Industrie in einem Einzelsalle, nämlich bei ihrer Verständigung mit der Landwirtschaft über die Neuregelung des Butterzolls, ihren grundsätzlichen Widerspruch gegen eine Kontingcntlcrnng zurückgestellt hat, so geschah cS nur deshalb, weil ein anderer Weg zur Lösung des un erträglichen Konfliktözustandes mit Holland und den skandi navischen Ländern nicht gesunden werden konnte. Die Zu stimmung zu dieser Notmasinahme darf, wie die Industrie immer wieder betont hat, nicht dazu führen, tn der Butter kontingentierung einen Präzedenzfall für wettere Kontingentsmaßnahmen zu sehen. Der Bries schließt mit dem Hinweis, daß aus feden Fall die beteiligten deutschen MirtschaftSgrnppen und fremden Länder gehört werden müssen, bevor Entscheidungen von un absehbarer Tragweite gefällt werden. Eine Erkltiwn- »er RuWandMammern Essen, 10. Sept. Der Zweckverband der Industrie- und Handelskammern Bochum, Dortmund, Essen und Münster hat tn einer In Recklinghausen abgehaltencn Sitzung zu dem WtrtschaftSprogramm der Rcichsregierung, wie es tn der Notverordnung des Reichspräsidenten zur Vermehrung und Erhaltung der Arbeitsgelegenheit niedcrgelegt ist, folgen dermaßen Stellung genommen: DaS Wirtschastsprogramm der NeichSregiernng stellt einen groban gelegten Ver such dar, durch starkes Eingreifen der Staatsgewalt die privativtrtschastliche Initiative wieder zu entfachen und eine Kontunkturwende herbeiznslthren. Ein solches Eingreifen der Staatsgewalt war seit langem zur bittersten Notwendig kett geworden. Es ist aus eine Art durchgeftthrt worden, di« in ihren Grundlinien durchaus als mutig, klug und erfolg versprechend anzusehen ist. Deshalb ist auch -um ersten Male wieder seit Jahren ein starkes Maß von Vertrauen in die Wirtschaft eingekehrt. Man glaubt noch einmal an die Möglichkeit einer Rettung der deutschen Volkswirt schaft. Wen« dieses Vertrauen erneut durch mirtschastSwidrige Vorgänge vernichtet würde, käme dies einer Kata» strophe gleich. Die Hauptsache an der neuen Notverordnung scheint uns im Augenblick zu sein, daß nach fahrelangem Zöger» und Ueberlcgen letzt eitdlich — und anscheinend noch dazu In einem konjunkturell günstigen Augenblick — die positiv« Tat wirklich gewagt worden ist. Sonnabend, 17. S Wlrtl Der Sinn -er PartS, 10. Scvt. mittag kurz vor Begli beiressend die Rente Diele sieht die RuSbez eine neue 414'/»ige Re L'/.Iae 1815/10, S'/.ige 1 Obligationen von 1827 c gelamt handelt >s sich u liarden. Der neue 414' gegeben werden und sol dere Vergünstigungen si die die Möglichkeit er! reuten unter besoni zuwandeln. Zu der Ncntenkonvc griindung gegeben, i -aß «rotz der Verhältnis! letzten Jahre das P bleibe. Eine Politik de sei also Henle in Frank tiernttg. die eine allgem führen solle, sei ein müßten sür die nationale W kurbelung der Prodri kostspielige Kredit Um die starke Grundß rechtznerhalten müsse tragen. Die Negierung kehr der aus dem Kric sparen und das näcl ziigleichen. Die Punkt eines weiiergcln sührnng die Negierung Nation rechnet. Der bisherige D -ebattc über die Ne . sei darüber, dasi die i)> heit im Verlause der werden wird. Auch d Gr-esinfk Berlin, 10. Sept, gericht I hatten sich dic Dr. Lippert nnd Krauß rede zu verantworten. Polizeipräsident G r z Vizepräsident Dr. Bei klage vernommen, erk griss" veröffentlichte Ä dritter Seite zugeganc Versagers der Artikel sei sestgestellt worden, rialö richtig seien. Als erster Zen Präsident Grzesinfkt einem der Artikel beh von den Verfehlnngci sei und mit ihm gerne Der Zeuge bestritt di ivvhi in dem Klub „2 aber keine Glücksspiel -er Nebenkläger Dr. 1 temperamentvoll gegei daß er gegen Spiclkli sür Geld bckomi Vorwurf, den man gegen bestimmte Klub sei. dann habe cS dasi lichcr und strasrc führt als Beispiel de gegen die Anssasiung Linse mit irgcndwcl E r. Dr. W cisi sei scnchc ein Ende werde sich aber nicma „Alle Weg Luttfvi« Erstausslthrung im „A lle Wege st lnng deS Herrn Wil nnd apodiktisch ist. wi sichren znr Verlobun stimmt, wollen wir ! In der Liebe wie im dern dic Umwege das nennt cS das Brimbc — nennt es dic Tec Lterk, erprobter Op ans Wien, wählt eil und wendet, mit dem Dinge zum Heiteren, nicht davor sicher, El den, nm daö Leben z gelege iilli ch en Eham p stndenlcn der Aristoki spieler an dic richtig» honen ist. Besonder weis, daS Töchterlein »nd da dieser anö L flächen, an denen sich Der neckische Stcrk dasi der Gras Ober! ivo die schöne Schwel es noch nicht daS Sck Gras sein musi, o r HanptgcschästcS des c spivne einen wichtig, nun ein kleines klin Friseur nnd der Ch sind und der Gras nicht lange behaupt« Kind sich! ein, dasi t sichen Erkennen süsi folgt. Welch eine 1! Wenn Herr Ste Leutchen nett nnd ko ein nettes Wttzchen n fettiger Aufopferung ans seinem Lnstspsi nichts übrig, als eil gelingt cö tn der ' kleinen Gaunerei n satz weiblicher Lieb»
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