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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.09.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320907015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932090701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932090701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-09
- Tag1932-09-07
- Monat1932-09
- Jahr1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.09.1932
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Mttrvoch, 7. September 1-32 - — »Vreedrier Aa-rlchte»- — Nr. 422 Seiler Bermischtvs SSo -tr echte „LtebfraumUch" wächst Worm». wein und Rhein, da» sind Begriffe, di« zu» kammengehor«». Rbeinstadt mit allem Glanze, den Land, schäft und Geschichte am Rhein mit sich bringen, da» ist Worm», di« älteste deutsche Gtadt. Weinstadt ward worm» durch den edlen Rebensaft, der aus diesem historischen Boden gedeiht, durch die LIebsraumtlch. Dem rechten Weinkenner und weinsreund schlügt da» Herz Höher, hört er den Namen ,HiebiraumUch"l Nicht zu verwechseln mit den vielen Weinen, die sich „Liebfrauen- milch* nennen und anderswo gedeihen. Im nördlichen Teil der Stadt Worm». inmitten eine» römischen Gräberfelde» und vermutlich auf der Stell« römischer Baut««, steht die gotisch anmutige Liebsrauen, ktrche, mitten zwischen Weinbergen. Hier ist di« Ge- Vurt» st litte der echten Ltebfraumilch. Die Geschichte dieser Weinberge ist die Geschichte.de» Liebsrauen- stifte». Bereit» um 1200 werden die Weinberge erwähnt, di« schon da» ganz« Mittelalter hindurch durch ihre Lag« und die Glite ihre» Ertrage» berühmt waren. Dieser edle Wormser Wein wurde weltlichen und kirchlichen Groben, die in die alte Stadt am Rhein kamen, kredenzt. Davon be- richten bi« Urkunden durch -le Jahrhunderte. vi«lr G«ne- rationen hindurch betreuten die Stift-Herren von Sieb- frauen und dir Mönche -es Kapuzinerkloster» Ihren kost- baren Besitz. Nach Aufhebung -er geistlichen Güter am Rhein um 1800 gingen die Weinberge in Prtvatbesitz an. gesehener Wormser Weinhäuser über. Au» geiMicher Zett klingen die Namen herüber, unter denen der Wein heut« noch al» Liebfraumilch^tistSwein, ^klost«rgarten und ^kirchenstück Ange, Mund und Nase de» Kenner» entzückt! ES Ist ein gesegneter Boden, auf dem die edle Rebe ge» beiht. In langer Reihe stehen die mit Sorgfalt und Liebe gepflegten Stöcke. Ein feiner, milder Dust legt sich zur Zeit der Traubenblltte über da» zarte Laub. Mit aller Kraft kocht ht«r die Sonn« di« reisenden Trauben. Hohe Kirchenwände und altersgraue Mauern fangen die Glut -er Donnen- strahlen «in. Rheinkieselhaltiger Boden, auf dem der Bau- schütt der Jahrhundert« liegt, sängt bi« Wärme auf un strahlt sie de» Nacht» milde zurück. Wärme von oben und von unten, da» ist «», wa» hier di« edle Rieslingrebe zur Reif« bringt. Gern werden dem Fremden, will er die GeburtSstätt« -er LIebsraumtlch besuchen, die Weinberge gezeigt. Ueber- all schreitet der Fuß über geweihten Boden. Wo der stolz« Römer leine Toten begrub, wo betend tm Schatten gotischer Kreuzgänge die StistSherren von Liebsrauen wandelten, an der Stelle der uralten JodokuSkapell«, wachsen -le Neben. Ans nur 2ö Morgen gedeiht hier die edelste Frucht des „WonnegaueS". Adolf Tschirner. Gtne Tänzerin verklagt -en Staat In Berlin hat dieser Tage eine merkwürdige, in ihren Ursachen wohl einzig dastehende Gerichtsverhandlung statt, gesunden. Eine Tänzerin verklagte den preu ßischen Staat, sie verlangte 7000 Mark mit der Be» aründung, sielet — burchdteSckulddeSStaateS — dem flamps um» Dasein nicht gewachsen. Die Vorgeschichte ist ganz einfach. Die Klägerin war von ihren Ellern al» neunjährige» Mädel in die Ballettschule der Königlichen Oper in Berlin gesteckt worden. Sie mußte sich fest verpflichten, innerhalb der nächsten zwanzig Jahre keine andere Stellung anzunehmen. Dafür übernahm der Staat, das Kind auSvtlden zu lasten. Solche Verträge hat man früher oft geschlossen, es war la schließlich eine ganz be- queme und vor allen Dingen überaus billige Methode, sungen Mädchen eine vorbildliche Erziehung angedeihen zu lasten. Bei diesem Mädchen waren die zwanzig Jahre setzt gerade um, sie ist inzwischen SO Jahre alt geworden, und nun wurde sie von der StaatSoper entlassen. Was fängt eine arbeitslose Tänzerin beute an? Besonder» bann, wenn sie nicht ganz hervorragend begabt und wenn sie auch nicht mehr übermäßig jung ist? Sie versucht alles mögliche, sic wollte einen bürgerlichen Beruf ergreifen, aber sie hatte ja nicht» Praktisches gelernt. Sie verstand es weder zu steno graphieren noch wußte sie sonst in kaufmännischen Dingen Bescheid. Natürlich fand sic überall verschlossene Türen. Und da entschloß sie sich dazu, den Staat zu verklagen, weil er sie fürs Leben mangelhaft vorbereitet hab«. Der Richter Hal sich in der ersten Berhandlung nicht entschließen können, ein Urteil zu fällen. Er hat vorerst den Prozeß vertagt. ES ist wohl denkbar, baß er sich in einem ziemlichen Dilemma befindet. Denn schließlich ist die Klägerin sa sür einen Berus bestimmt ausgebildet worben, für den der Tänzerin. Allerdings — das ist kein Berus fürs Leben. In einem bestimmten, verhältnismäßig frühen Alter ist e» damit zu Ende. Aber anderseits: wenn sie auch wirklich etwas „Praktische»" könnte, wer böte die Garantie dafür, daß sie setzt nicht auch arbeitslos wäre, trotz aller Ausbildung? Und wicviele Menschen gibt eS, di« plötzlich umsatteln wüsten, weil ihr Berus heute „überholt" ist, weil ihn — beispiels weise — neue Erfindungen Überflüssig gemacht haben? Der Kamps um» Dasein hat seine Formen verändert. Aus bildung und Schulung sind nicht mehr die alletn auSlchlag- gebenden Faktoren. Es gehört heut« schon mehr dazu, um im Leben zu bestehen, und cS ist eine fast unlösbare Ans- gäbe, die dem Richter gestellt wurde: abzuwägen, welcher Wert jedem einzelnen der Faktoren beizumessen <N. — k>äll. — Der SVlMt» - ein 0v*er -er Steuern Die schottischen Whiskybrennereien haben sich wohl oder übel dazu entschließen müssen, ihre Betriebe stillzulegen, weil die überhohen Steuern, mit denen der „Scotch Whisky* belastet ist, dle Fabrikation nicht mehr rentabel erscheinen lassen. Der Verband der Drstillerten des schottischen WHISkyS, der 7» von 01 Betrieben kontrolliert, hat deshalb in einer Generalversammlung bi« allgemein« Schließung der dem Verband angeschlossenen Betriebe angeordnet. Bon der Entscheidung werden Tausende von Arbeitern betroffen, nicht nur solch«, die In den Destillerten selbst arbeiten, sondern auch solche, die in verwandten Industrien beschäftigt sind. Man wird also in der Brennsatson 1032/83 keinen Whisky mehr Herstellen, und auch die dem Verbände nicht angehörigen Destlllerien werden Kurzarbeit einsühren. Bei der Fülle der Vagerbesiänd« und dem Rückgang de» Absatzes erwies sich di« Maßnahme der Schließung als unabwendbar. „ES ist da» die größte Krise, die wir bisher erlebt haben", er klärte «in Mitglied des Verbandes. „Wir haben viele Millionen Liter Whisky aus Lager, in «tn«m so kleinen Ort wie Morashyr« lagern allein mindesten» acht Millionen Liter. Die Herstellung deö WhtSkyS stellt sich für se vier Die Dame im LöwenWg Stn Frauenschtrksal unsere Seit Am 11. April 1082 starb in Wien, VS Jahre alt, Tilly vebd, alias Mathilde Rupp. Sie war ihr ganze» Leben lang ein echte», fesche» „Weaner Mabl", kindlich naiv, stet» freundlich und hilfsbereit. Schon mit 14 Jahren hatte sie sich ihr tägliche» Brot selbst verdienen müssen. Die Eltern waren früh gestorben, und die Tante, die sie ausgenommen hatte, konnte sich mit den paar Gulden, die sie durch Wäsche- waschen verdiente, kaum selbst ernähren. Go hatte sich denn Mathilde htngesetzt und Stenographie und da» Schreiben auf der Maschine gelernt und auch bald Anstellung ge- sunden. Die paar Kröten, bte st« bet ihrem Brotherrn, einem „Sachverständigen sür Steuer- und Gewerbeangeleaen- yetten", erhielt, mußten an di« Tante abgestthrt werden. Mit dem bißchen Taschengeld, baS ihr bte „Frau Tant" dann großzügig ausfolgte, suhr Tilly jeden Sonnabend nach Schönbrunn hinaus. Denn dort war etwa», wa» sie jedes mal mächtig in Aufregung versetzte. Der Schönbrunner Tiergartent Der Wiener Zool Stundenlang stand die kleine Tilly bann vor den Käfi- gen der verschiedenen Majestäten der Wüste und konnte sich gar nicht sattsehen, geschweige sich von ihnen trennen. E» war also kein Wunder, baß sie ihre Gedanken auch ihrer Büroarbeit mttteilte und sehr ost etwas von Löwen, Tigern und Panthern in die Geschäftsbrief« schrieb, was bestimmt nicht ganz in Ordnung war. Klagen über Klagen liefen bet dem Herrn „Gtenersachverständigen" ein. Der eine erkundigte sich, was seine schwebende Steuerangelegen- hett mit „Wüstenkönigen" zu tun hätte. Ein anderer Klient erlaubte sich die bescheidene Anfrage, ob es denn nötig sei, daß die Briefbogen Zeichnungen von Tigern, Elefanten und Wölfen ausweisen müßten. Da» wurde dem Herrn „Steuerberater" nun eine» Tages zu dumm und er entließ sie fristlos. Damals gastierte nun in Wien eine wegen ihrer Lüwcngruppe berühmt« Dompteuse, die französische Gräfin be BesinS, bte unter dem Pseudonym «Komtesse L" auf trat. Kurz entschlossen, suchte Tilly die berühmte Tier bändigerin auf und bat um Hils«. Diese witterte in dem jungen, hübschen Mädchen eine neu« Kraft und nahm eS auf. Nach einer kurzen Ausbildung durfte Mathilde, die den Künstlernamen Bebö angenommen hatte, zum ersten Male als Assistentin der „Komtesse X" austrctcn. Angetan mit einem himmelblauen, golbverschnürten Kleide und einer großen weißen Schärpe, legte sie sich mitten in der Arena auf den Boden, während die Löwen, über ihr und auf sie gestützt, die schönsten Pyramiden bauten. Da» Publikum hielt den Atem an. Dann aber raste eS los vor Begeisterung. Behutsam nahmen dann die Löwen ihre mächtigen Pranken wieder von Tilly weg und trollten sich zufrieden brummend in ihre Ecken. Seit jenem Tage hatte Tilly einen neuen Namen. Man nannte sie nur mehr „Löwentilly"! Bon einem Land in» andere zog -er Zirkus. Die fran- zösische Gräfin und Tilly Bebs waren gute Freundinnen geworden. In Nizza ist dann etwa» Grauenhastes passiert. Eine» Morgens wurde Komtesse X" ermordet in ihrem Hotelzimmer aukgefunben. Ein Neger, der im Zirkus be- schästtgt war und der die Französin mit fanatischen LiebeS- anträaen verfolgte, hatte sich in ihr Zimmer eingeschlichen und der Schlasenben mit einem Rasiermesser die Kehle durchgeschnitten. Ein englischer Dompteur, Mac Kran, über nahm die Leitung der Naubtieraruppe. Aber er hatte noch leiste vier Wochen gearbeitet, als sich bei einer Probe zwei Löwen auf ihn stürzten und ihn vor den Augen der ent- setzten Wärter zerfleischten. Man holte Tilly, die furchtlos in den Löwenkäfig trat und die Bestien beruhigt«. Zu retten gab eS leider nicht» mehr. D«r veröerlvw« Pharao aber, der zuerst aus den Sng» länder loSgegangen war und ihn niederaerissen batte, umrd« von dieser Stunde an seltsamerweise ihr bester Freund. Er war folgsam wie «in kleine» Schoßhündchen, jeden Wunsch la» er ihr von den Augen ab. Durch ihr mutige» Verhalten war Tilly über Nacht in Arttstenkreisen bekannt und berühmt geworben. Der Hagenbeck-Ttergarten in Stellingen bet Ham- bürg machte ihr kurze Zeit nach dem Vorfall telegraphisch ein Angebot, dem sie auch Folge leistete. Den ganzen Tag verbrachte sie fortan unter ihren Löwen. Sie las, nähte, rauchte, ja schlief sogar mitten unter den wilden Tieren. Immer war aber „Pharao" bet ihr. Zur Erklärung muß gesagt werben, daß Tilly natürlich mit ihrer Löwengruppe angestellt worben war. DaS seltsamste in ihrem Leben war ihr Hochzeitstag. Nach der feierlichen Trauung ging sie mit ihrem Gatten — der sich zuerst heftig sträubte — in den Löwenkäfig und warf dann den Tieren baS ihr von Frau Hagenbcck ge schenkte Hochzeitskleid vor. Mit wildem Gebrüll zerrissen bte Löwen deö Brautkleid. Was sie damit bezweckte, war ihr selbst nie ganz klar geworden. „Ich bin eben eine Löwenbräu t", sagte sie lächelnd, als man über ihr Verhalten den Kopf schüttelte. Ihr Eheglück war kurz. Bald nach der Hochzeit starb ihr Gatte. Ihr selbst wurde bas Leben tm Tierpark zu langweilig. Sie kündigt« ihre Stellung und ging mit ihren Lieblingen aus Gastspielreisen. Aus dieser Tournee kam Ne auch nach Brüssel. Hier passiert« ihr etwas, woran sie nie im mindesten gedacht hatte. Während einer Vorstellung fiel sie plötzlich von rückwärts el« Löw« an. Schon im Zusammensinken steht sie noch, baß sich ihr Liebling Pharao auf den Angreifer stürzt und diesen nieberrctßt. Das Publikum kreischt und tobt. Biele verlassen fluchtartig das Varictü. Der eiserne Vor- Hang wird heruntergelassen. Mit letzter Kraft schleppt sich Tilly von der Bühne und sinkt dann blutüberströmt in der Garderobe zusammen. Der Löwe hatte ihr eine gefährliche Bißwunde am Htntcrkopf betgebracht. Noch in der gleichen Nacht wird er erschossen. Aber am nächsten Abend ist die mutige Frau — mit verbundenem Kopf — wieder mit ihren Löwen aufgetreten. Es gab keine Weltstadt, in der Tilly nicht ausgetreten war. Orden, Geschenke, Anerkennungen, HetratSanträge und Einladungen häuften sich. Aber sie blieb allein. Mit der Zelt begann sie auch Schlangen abzurichten, deren größte — wie behauptet wurde — bet ihr tm Bette schlief. Eine» der schönsten Erlebnisse für sie war das Wiedersehen mit ihrer Heimatstadt Wien. Im „Ronacher" gab sie mit ihrer Löwengruppe ein« Gala- Vorstellung, zu der alles, was Rang und Namen hatte, er schienen war. „Schabe, baß bte Tante bas nicht mehr er lebt hat", meinte sie unter Tränen zu Freunden. Einer Laune folgend, suchte sie ihren einstmaligen Ehe^ den „Steuerberater, auf. Der hatte sich ins Privatleben zurückgezogen und war ein altes, runzeliges Männchen ge worden. Aber er ließ eS sich nicht nehmen, das Wieder sehen mit seinem „BUrosräuletn" beim .Hopfner" zu feiern. Sogar Sekt hatte er bestellt. Und stolz hat er der be rühmten Dompteuse gesagt: „Sehn'S, Fräulein Rupp wenn'ö mich nicht g'habt hätten, wenn Ich Sie damals nicht hinauSgcschmisten hätte, dann wären Sie eben nicht berühmt geworden... l" H. H. Digo. Liter auf rund SN Schilling, aber die Regierung erhebt ein« Steuer von 8 Pfund Sterling 12 Schilling. Unter diesen Umständen ist selbstverständlich ein Weiterarbeiten nicht mehr möglich." 7«»rozen1tve FahrvreiSermSkioung Mr vochzetiSrrttrn»» na» Rom Die Nachricht von der zugunsten italienischer Braut paare, die Nom als Ziel ihrer Hochzeitsreise wählen, ge mährten 80proze»tigen Fahrpreisermäßigung auf den lta- ltenischen Staatsbahnen hat von selten vieler Deutscher zu der Anfrage geführt, ob diese Ermäßigung nicht auch für deutsche Hochzeltöreisende zugelassen werben könne. Die faschistische Negierung ist diesem Wunsch unverzüglich nach gekommen und hat diese Bergünstigung auch auf HochzettS- reisende ausländischer Staatsangehörigkeit ausgedehnt. Die Fahrpreisermäßigung wird in Höh« von 70 Prozent für di« Hin- und Rückfahrt gewährt. * Di« Flucht beS Bräutigams vor dem Standesamt. Ein tragikomischer Zwischenfall ereignete sich vor dem Olmüher Rathaus, wo bte Trauung eines Olmlltzer BarkellnerS mit einer Artistin stattftnben sollte. Pltnkt- ltch zur festgesetzten Stund« fuhr das Auto vor dem Portal vor, das Brautpaar stieg aus und ließ sich sogar photo graphieren. Als die HochzritSgäst« bte Treppe zum Rat haus« htnaussttegen, zog der Bräutigam plötzlich eine Kognakslasche aus der Tasche, machte einen tiefen Schluck und lies bann mit gewaltigen Sprüngen zu einem vor dem Rathaus wartenden Auto, das er offenbar schon vorher bestellt hatte. DaS Auto fuhr eilend» davon. Die Hoch- »eitSgäste suchten bte Braut zu trösten. Inzwischen hatten Freunde der Braut mehrer« Auto» requiriert, mit denen sie dem Bräutigam nachsetzten, um ihn noch rechtzeitig zur Trauung zurlickzubrtngen. Ihr Unternehmen war vergeb lich, der Bräutigam blieb verschollen. Nach einigen Stunden Wartens mußte sich die ganze Hochzeitsgesellschaft aus dem Nathause entfernen. * Mutter und vier Kinder verbrannt. In der Nähe von Otensberg lNorwegenj brannte Montag abend ein kleines Haus ab. Ein Frau mit ihren vier Kindern im Alter von 1 bis 12 Jahren kamen in den Flammen um. * Die Heimkehr der WeltschönheltSkvniat«. Die in Spa gekürt« WeltschönheitSkönigin Kertman Halts Hanim ist wieder in Istanbul eingetrosfen. Tausende von Menschen hielten schon bi« BorortSbahnhöfe besetzt, ungezählte Tausende bi« Umgebung des Istanbuler Hauptbahnhof» Strkedschi. Al» bi« Gekürte aus dem Bahnhos zu dem ihr zur Verfügung gestellten Auto schritt, durchbrach die Volks- menge den doppelten Polizeikordon, so daß Kcriman Hanim nur mit größter Mühe ihren Wagen erreichen konnte. Alle Behörden waren beim Empfang vertreten, und die Fahrt der Preisgekrönten durch die Stabt glich einem Triumph zug. Kertman Hanim sah überaus ermüdet, fast wie eine Wachsfigur aus, was ihr nicht gerade vorteilhaft stand. Der Staatspräsident Kemal-Pascha wird eS sich nicht nehmen lassen, das preisgekrönte LandeSkind selber zu empfangen. * Explosion a« Bord eines englischen KohlenbampferL An Bord be» Dampfers „Corton", der in Gibraltar mit einer Kohlenladuna vor Anker gegangen ist, erfolgte au» noch unbekannten Gründen eine Explosion, bet der mehrer« Mitglieder der Besatzung verletzt wurden. * Der letzt« Ueberlebende beS KrimkriegeS. Dieser Tage feierte in einem Dorfe bet Nizza der russische General Julius Hackmann seinen 100. Geburtstag. Dieser alte Herr ist zugleich der älteste russische Offizier. General Hackmann hat sich ein« bewundernswert« geistige Frische beivahrt. Sein« Erzählungen sind lebendige Geschichte. Als junger Leutnant hat er tm Krimkriege gckämpst: er erinnert sich lebhaft an den Zaren Nikolaus I. Täglich liest General Hackmann mehrer« russisch« und französisch« Zeitungen. Sein« Gesundheit erlaubt d«m General, der übrigens nicht erst nach der Revolution, sondern nach der Ermordung dcS Zaren Alexander ll., also vor mehr als SO Jahren Rußland verlassen hat, täglich ausgedehnt« Spaziergänge. Ver Grneral mit -en 17» Sülmen von der Findigkeit der amerikanischen Geschäftsleute konnte auch der jüngst verstorben« General Pershing ei« Stedchen singen. Und daran wird gerade jetzt in den amerika nischen Tageszeitungen gern erinnert. Bor einigen Jahren mußte sich der General bet einem Zahnarzt zu seinem größten Leidwesen drei Zähn« auSztehcn lassen. Am folgenden Tage erfuhr Pershing durch di« Presse, baß jeder der Zähn« von dem Zahnarzt für 17b Frän kin an Andenkcnsammler v«rkanst worden >var. Zorn entbrannt gab General Pershing seinem Adjutanten den Auftrag, sogleich ihm die drei Zähne — um jeden Preis, fügte er hinzu — zurückzubrlnge». Wenig« Stunden später brachten di« Offizier« die verlangten Zähne zurück. Au» dr«i rvaren aber 17b geworben, und von jedem von ihnen war garantiert worden, daß cs ein Originalzahn He» General» Pershing" sei. So l«bt denn der amerikanische KriegSheld Pershing al» der „General mit den 17b Zähnen" in der Geschichte sein«» Volke» fort. l-loebweriig uncl billig künnsn 81s jslrt ibrs ssamlils srnäbrsn, «SUN 31s bsi cisk Ssrsllung Ibrsr Spsissn vsrwsncisn. 1 Pfunri rll«»ss Llurslk- unrI sssttapsnriara bat clsn kiüstrnsrt von 27 kivrn orlsr 2 Pfunri pinrMsiarrb. Lbsl-Soja ist überall, obn» clsn Sssobmaok cisr Spsissn ru bssinilusasn, vsrv/sncibar. OIs «iobligstsn kook-psrspts usv/. iisgsn jsbs? paokung bsi. prvia für cis» >/,-pfunci-pairs1 32 ppf. Preis für cia» Vl-^unci-pairst S4 ppf. krstältliok in viivn l.»d»n»mlit»l- unri k)rog»ngo,ostiMon, dvitimmt boi! ti. Noost, ästmeuki, unci i.»don,mlstolvsr1rl»b ä. ssoignvr, Srunaor StraSo SS Sonorvi-Vvrlrvtor ^ost. Vkvlckliost, Droxlon-ztz. 1, i.üttlost»u»sta0« 7 - fvrn.prvostvr S770E
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