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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.11.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-11-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19331120015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933112001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933112001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-11
- Tag1933-11-20
- Monat1933-11
- Jahr1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.11.1933
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tischen WirtschastSführer Reden programnratische« Ju-alt» hielten. Staatsrat C. C. Fritz Meyer eröffnet« al» Vorsitzender de» Reichsverban-es des Deutschen Groß. und Urberse«- Handels die Tagung und gab seiner Freud« darüber Au», -ruck, das, di« Tagung in Braunschweigs Mauer» abge-alteu werde. Nachdem darauf der regierende Bürgermrtster Ham- bürg», Carl VinzenS Krogmann. gesprochen hatt^ ergriff der Präsident der Hamburger Handelskammer, H. v. Hüvbe, das 'Wort und führte u. a. aus, es sei setzt soivett, daß die Hamburger Nausleute sich mit allen Kretfe» de» deutschen Volkes, die wie sie zum Stande de» ehrbaren Handel» ge- hörte», zusammenstnden und -um Ausdruck bringen könnte», daß die Kräfte der nationalsozialistischen Idee auch den Stand des Groß- und Ueberseehandel» aufgerllttelt haben und das, sie bereit seien, arbeitSsreudia und schöpferisch an der neuen Gestaltung der deutschen Nation tetlzunehmcn. Etn starker Führer habe nunmehr das Steuer übernommen und bestimme die Nichtlinien ihres Handelns. Er verlange aber auch, daß der Grob- und Ueberseehandel die Kraft sind«, das ihm gewordene Gedankengut selbständig zu verarbeiten und so in den Nahmen der sich auf die verschiedenen Quellen seiner Kraft besinnenden Nation einzuordnen. Unter diesen Gedanken würden in den kommenden Monaten und Jahren die Taten und Mabnahmcn stehen, dte beweisen sollen, daß der Grob- und Ueberseehandel den Sinn der Zeit erkannt habe und dab er fähig sei, einen selbständigen und der Ach- tung des Führers würdigen Stand darzustellcn. Abschließend sprach der Vorsitzende des Vorstandes der Hamburg-Amerika-Linie, Max Oboussirr, sowie der Vorsiyenüe deö Vereins Hamburger Exporteure, Heinz H. E. I u st u S. Der Nedner schlvb seine AuSführmiaen mit dem Bekenntnis, dab der deutsche Ausfuhrhandel entschlossen sei, nicht nur seine derzeitige Stellung zu behaupten, sondern dab alle bestrebt lein werden, In Zukunft, wenn möglich, in noch gröberem Mabe sich in den Dienst der deutschen VvlkS- wirtschast zu stellen. RetKSmbMmttMr Seltte vor »er Bremer Wirtschaft Bremen, 19. Nov. Der RcichSarbettSminister besuchte am Sonnabend Bremen. Nach einem Empfang im RathauS sprach NeichSminister Seldte im Klub zu Bremen. In seiner Nede legte er knrz die Ideen dar, ble dte Negierung Adolf Hitlers veranlabt hätten, die entscheidungsvolle Frage an das deutsche Volk zu stellen. Der Redner wandte sich dann den groben Projekten der Arbeitsbeschaffung der Negierung zu. Er betonte, das, die Aufträge zunächst der öffentlichen Hand gegeben und von dieser dann in die Privatwirtschaft überspringen würden. Dte Negierung fei der festen Meinung: Wir kommen damit durch! Be sonders, wenn man die überwältigende Antwort berück sichtige, die das deutsche Volk erteilt habe. Die Welt müsse jetzt davon überzeugt sein, dab weder Deutschland noch Europa sich einen Krieg leisten könnten. MMmig an -mische Blschile Neuburg a d. Donau, 19. November. Anläßlich der Er öffnung der Landeoschule der N2BO. führte Ministerpräsi dent S i e b e r t bet einer groben Kundgebung, zu der sich dte SA. von Neuburg und Umgebung und NLBO.-Abordnungen ans ganz Bagern, Stahlhelm, Hitlerjugend und eine un übersehbare Znhörerscimft aus Stadt und Land eingesunden hatten, nachdem er ans das beispiellose Wahlergebnis am 12. November hingewicsen hatte, unter anderem auv: ES wäre nicht wahr und nicht offen von mir, wenn ich In meiner ersten politischen Nede nach der Mahl uicl>t frei bekennen würde, . .... daß mich ein Aufrus der bayrischen Bischöse, der nur bedingt an die Seite des Kanzlers trat und in seine« zweiten Teil wieder anshob, was er im ersten gesagt hatte, mit tiefem Schmerz erfüllt hat. Solange Ich an der Spitze der bayrtsci>en Staatsregierung stehe, kenne ich nichts anderes, als objektive, klare Geschäfts führung im Sinne und Geiste des Führers. Es hat mich des halb tief betrübt, dab ich in diesem Aufrus der bayrischen Bischöfe Vorbehalte fand und die Freudigkeit der Zu stimmung vermißte, die der neu« Staat für seine Arbelt von allen Instanzen fordert und fordern muh. Ebenso hat mich ein V rief gekränkt, den ich von einem höheren Geistlichen erhielt. Er schreibt, dab er dem neuen Reich nicht mit der inneren Verbundenheit dienen könne, well er glaube, dab manche Schritte, die in der letzten Zeit unternommen morden seien, sich gegen das katholische Volk richteten. Ich habe in den neun Monaten, in denen die Verantwortung für die Geschicke Banerns auf mir ruhte, bewiesen, dab ich nach jeder Richtung jedem, der guten Willens ist, Gerechtigkeit wider fahren lasten will. Ich stelle hier mit aller Eindeutigkeit fest: So wie die Parteien zerschlagen sind, so wird sich das neue Deutschland iu die politische Gewalt über sein Volk mit niemand mehr teilen. Dte Zeit der Parteien ist vorbei. Aber auch dte Zeit der politi sierenden Kirche ist vorbei. Wir haben eine viel zu grobe Hochachtung vor der Mis sion der Kirchen und der Geistlichen beider Konfessionen, als dab wir noch jemals zugebe» könnten, dab sie auberhalb ihres hohen und so verantwortungsvollen Amtes noch auf die politische Gestaltung der Dinge in Deutschland Einfluß nehmen könnten. Das muß offen gesagt werden, weil eine klare Linie immer der beste Wegweiser für beide Teile ist. Schweres AiitoungM bet Mn Köln, 19. November. Ter schrecklichen Verkehrskatastrophe auf der Köln-Bonner Autobahn am Frettagmorgen, die drei Menschenleben forderte, ist am Sonntagabend wiederum etn schweres Autounglück auf dieser eigens für -en Kraftverkehr gebauten Straße zu vcrzeistmcn. Im Bezirk Wesseling raste ein mit vier Personen besetztes Personenauto auf einen wegen einer Reifenpanne am Straßenrand« haltenden Last kraftwagen mit Anhänger. Der Führer des Personenwagens, ein Posthelser Peter aus Köln-Mite, wurde nur leicht verletzt. Seiner neben ihm sitzenden Frau wurde durch den furchtbaren Anprall der Schädel zertrümmert. Sic war auf der Stelle tot. Die Schwiegereltern des Peter, die im Innern des Wagens saßen, erlitte» lebens gefährliche Verletzungen. Betrunkene geführten einen v-Iug Berlin, 19. Nov. Der v.Zug Amsterdam—Berlin lief gestern früh mit einstündtger Verspätung in der Reichshanptstadt etn. Diese Verspätung ist auf «inen Un fall zurückzusührcn, der sich in der Nacht kurz vor Osna brück ereignet hatte. Dort war auf einer Bahnüberführung etn Personenkraftwagen mitten aus dem GletS stehen- aeblieven. Der Zug fuhr tu voller Geschwindigkeit gegen da» Auto und konnte erst 899 Meter weiter -um Halten gebracht werden. Der Wagen wurde zertrümmert. Sein« beiden Insassen wurden unverletzt, aber völlig betrunken, einige Meter vom Bahndamm entfernt in einem Graoen aufgesuudcu und seftgenommen. Ml rheinische Gemeinde« frei von Arbeitslosen. Nach einer Gondererhebuug der rheinischen Arbeitsämter waren Anfang November .m Bezirk de» Lande»arbe«t»amte» Rheinland Ml Gemeinde« frei von Arbeitslosen. verli«. 1». No». Berlin stand heut« i« Zeichen »er Martin-Luther-Feiern und de» H«lt»werke» der Hitlerjugend. Schon am frühen Morgen durch zogen Abteilungen der Hitlerjugend die Berliner Straßen, um für da» WtnterhtlfSwerk zu werben. Aus rund 1800 Plätzen der Reich-Hauptstadt standen Wappenschilder zur Nagelung bereit. Sämtliche Schulen sowie die Häuser und Heime der Jugenbverbände hatten dte Banner der Hitler- jugend und des Jungvolkes gehißt zum Zeichen dafür, dass überall der Geist der neuen deutschen Volksjugend «in gezogen ist. Eine Abordnung des Bannes 292 im Oberbann West begab sich mit einem Wappen in den frühen Vor mittagsstunden an da» RelchSpräfldentenpalaiS, w» Reichspräsident ». Hindenburg zur Frenbe der Junge« einen Nagel in da» Schild hämmerte. NeichSmtntster Dr. Goebbels schlug am Brandenburger Tor einen Nagel in das Hitlerjugendwappen, und am gleichen Ort schlug auch der RelchSsportkommtssar von Tschammer und Osten die Nägel in das Wappen. Besonders eindrucksvoll war die Werbung für die gut« Sache -eS MinterhilfSwerke» auf dem H o r st - W e s s e l - Platz, wo SA.» und SS.-Kapcllen sowie eine Kapelle der Berliner Berkehrsgesellschast de» ganzen Tag über musizierten. «uläßttch »er Feier »er 45«. Wiederkehr de» Geburt». tage» Dr. Martin Luther« Um dirf«u Herr« und «m La» Erleben seiner Wahrheit hat Luther tu «infam«» Klosterzelle gerungen. Dabei hat er die wunderbar« Erfahrnna gemacht, daß Gott sich barmherzig und kraftvoll denen ,»wendet, die diesen Inneren Kamps männlich und ehrlich führen. Er hat aber auch ersahren, daß solches Streben »ach Ehrlichkeit allein noch nicht genügt, um wahr- -ast frei und sroh zu werden, um Leben und Sellgkpit zu gc- winnen. Ein» muß als da» Entscheidende zuvor empfange» sotn: die Vergebung der Sünden. B«rg«b»«g der Ost«»«« aber gibt e» nnr dort, wo der Mensch durch di« Erk«»ut«t» seiner Sünde so gr»«d> legend erschüttert mir», daß er ««r «och «ins erbitten «*d erflehen kaum die Gnade ««» varmherzigkbit de» emigen Gotte». Denn nicht vermbgen wtr Menschen un» aus eigener Kraft im Innersten so zu behaupten, wie e» der Vollkommenheit und dem Willen Gotte» entspricht. Di« Reinheit de» Herzens und die Freiheit eine» guten Gewissens müssen wtr uns von Gott aus lauter Gnad« und Güte schenke» lassen. Das alles ist Geschenk, nicht unser Verdienst nnd ganz bestimmt nicht unser selbstgemachtes Werk. Da» größte Ge- schenk Gottes aber ist unsere innere Erlösung, das wirkliche innere Freiwerden. Tausendmal hat es Luther wiederholt: Wtr empfangen die Rechtfertigung allein a«» dem Glaube«. Die Martin Sutlier-zelem in Brriin Vrabtevaläu»! anoarar Aarlluar llvbrtttlattuug wehten von allen evangelischen Gotteshäusern heute die Fahnen des neuen Reiches und dte Klrchcnsahnen. In den Kirchen selbst fanden Festgottevdtenste statt, die dem Gedächt nis Martin Luthers gewidmet waren. Von der zwölften Mittagsstunde an setzten sich nach Schluß der kirchlichen Feiern aus allen Teilen der Stadt Züge unter Vorantrttt von Musikkapellen und Fahnenabordnungen zum Lustgarten in Bewegung, wo eine große Kundgebung stattfand, dte in einem Bekenntnis zu Luther ausklang. Am Spätnachmittag sand ein großer Festakt i« »er Philharmonie statt, bei dem Reich-Minister Graf Schwerin v. Krosigk die Grüße der ReichSregierung überbrachte. Die Kirche von heute, so führte er aus, müsse sich immer auf die tiefsten Wurzeln ihrer Kraft, das Werk Luther», besinnen. Der Kamps um den Glauben und gegen den Unglauben sei Lebens- und Schicksalsfrage des einzelnen und der Völker. — Für die deutsche evangelische Kirche sprach dann Reichs- bischof Müller. Die Erkenntnis Martin Luthers sei dte tiefste und lauterste Quelle der Erneuerung unseres Volkes. Luther habe mit dem Evangelium dte Kirche reformiert und das Evangelium für das deutsche Volk aus» neue entdeckt. Darum wurde er vom Evangelium her und als evangellscher Mensch zum Erneuerer des Deutschtums und Inbegriff des deutschen Menschen. — Das Lutherlteb „Sin' feste Burg ist unser Gott" beschloß die eindrucksvolle Feierstunde. Ein Seleiiwott »es ßieichtbischeft Berlin, 19. November. RetchSbischof Müller ver öffentlicht »um Luthertag folgendes Geleitwort: Unser Gedenken an 0. Martin Luther ist nur dann gan- wahr und echt, wenn wir uns auf das besinnen, was der grobe Reformator selbst als da» Entschetdenst« und Wichtigste seines Lebens angesehen hat. Ein« ging ihm über alleS: JesuS Ehristn», der Hei- land, der Offenbarer Gottes, der Weg, die Wahrheit «n» da» Leben. Diese» Erleben nnd diese Erkenntnis Martin Luther» sind die tiefsten und lautersten Quellen der Erneuerung für nufer Volk. Au» ihnen dte Kraft der Wiedergeburt zu schöpfen, wollen wtr am Luthertag aufs neue geloben. tgez.s Ludwig MN Iler, RetchSbischof der Deutschen Evangelischen Kirche. Ser Sank Baldur von Schwachs verli«, 19. Nov. Nach dem erfolgreichen Abschluß de« Tages der Jugend siir das Wtnterhilsöiverk richtet der NetchSjugendsührcr Baldur von Schirach folgende DankeSworte an dte nationalsozialistischen Jugeudvcrbändc: Kameraden der Hitlerjugend, des Jungvolkes und de« Bunde» Deutscher Mädchen! Durch euren unermüdlichen Einsatz ist der Tag der Jugend weit über meine Erwar tungen hinaus ersolgreich gewesen. Ich danke euch tief beglückt für diese eure selbstlose Tat, durch die ihr Zehn tausend« vor Hunger und Kälte bewahrt habt, das ganze Volk aber mit einer neuen Offenbarung unserer heiligen Kameradschaft beglückt habt. Ganz Deutschland Ist stolz auf euch. Heil Hitler! Euer Baldur von Schirach." «angemankseler lm Berliner Zeughaus verli«, 19. Nov. Zu einer schlichten Gefallenen gedenkfeier versammelten sich am Sonntagvormtttag im Berliner Zeughaus die Kämpfer des alten Heeres, darunter Abordnungen der ehemaligen Reserve-Jnfanterie-Regimenter 291 bis 298, des 15. nnd 16. JägcrbataillonS, des 18. und II. Neferve-Fcldartillerle-RegtmentS und die studentische Jugend. Neben den Fahnen der ehemaligen Kriegs freiwilligen und der Berliner Studentenschaft,hgttktz„anch die Standarten der SA. und SS. Ausstellung genommca. Nach Körners „Gebet vor Der Schlacht" hielt der ehemalige Fcldpredlger der Berliner Kriegsfreiwilligen, Marlin Voelker, dte Gedenkrede. Anschließend fand eine Kranz niederlegung am Ehrenmal Unter den Linden statt. Deuftches MetorWft untergrgangkn Rur etn einztyer Aeberleben-er Rotterdam, 19. Nov. In Rotterdam ist Sonntag morgen der Dampfer „Egeria" ans Danzig etngetroffen. Er hatte an Bord den aus Bremerhaven stammenden schwerkrankcn ersten Maschinisten Schwind» von dem deutschen Motor schiff „Kreuzsee" und dte Leiche des aus Minden stammenden -weiten Maschinisten Kindt. Dte „Kreuzsee" ist am Freitag gege« 22 Uhr aus d«r Höhe vo« Borkum gekeltert. ES kann als sicher angenommen werden, daß von den elf Mann Besatzung nur der erste Maschinist am Leben ge- blieben ist. Am Sonnabend gegen 5 Uhr hörte, wie wir hierzu er fahren, rin Matrose der „Egeria" Hilferufe. AIS man mit Scheinwerfern das Meer absuchte, entdeckte man aus der sehr hochgebenden See ein Boot mit drei Menschen. Der Dampfer hielt sofort auf das Boot zu, doch dauerte eS über eine Stunde, bis man eS längsseits hatte. In diesem Augen blick gelang es einem der Schiffbrüchigen, die Reeling der .Egeria" zu ergreifen, so daß er gerettet werden konnte. In- -wischen war aber da» Boot von den Wellen wieder fort geschlagen worden. Erst nach Verlauf einer wetteren halben Stunde hatte man da» Boot wieder längSseit». Der zweit« Steuermann der „Egeria" sprang hinüber, und «» gelang Ihm, einen Mann, der inzwischen bereit» gestorben war, zu bergen. Der dritte Mann, der vermutlich auch nicht mehr am Leben war, war bereit» fortgrspült worden. Der gerettete Maschinist sagt«, daß der Uuterga«» der „Kreuzsee" sich biuue« wenige« Minute« «bsptelte. Er selbst konnte sich au» seiner Koje mit süns anderen in etn Rettungsboot begeben. Sieben Stunden lang war da» Boot in der sehr kalten Nacht ein Sptelball der Wellen. Die Schiffbrüchigen wurden einer nach dem anderen bewußtlos Uber Bord gespült. Allein der erste Maschinist, ein sehr kräftiger Mann, konnte durchhalten. Er wurde in ein Rotterdamer Krankenhaus ausgenommen. Kanadischer Mmalist verMmaden Lauda«, 19. Nov. Der kanadische Journalist Lukin Johnston, Londoner Berichterstatter der „Southam PaperS of Canada", ist aus der Nückretfe von Deutschland nach Engtanb spurlos von Bord des zwischen Hoek van Holland un» Harwich verkehrenden englischen Dampfer« „Prag» «"verschwunden. Er wurde zuletzt am Sonn, abend um 14,39 Uhr vom Steward an Bord de» Schisses gesehen, war sedoch bet der Ankunst in Hatwich nicht mehr zu finden. Man nimmt vorläufig an, daß er in einem Schwindelansall über Bord gefallen ist. Wie ei« Kollege JoHusto«» «itteilt«, Hatte diese« tu der verga«ge«e« Woche «i«e Unterred«»« mit Reichskanzler Hitler über wichtige politische Tage», frage«. Bet seiner Zusammenkunft mit Hitler hab« sich herau»- gestellt, baß da» kanadische Regiment Johnston» während de» Kriege» in vapaume und Armenti»» gegenüber dem deut schen Korp» kämpste, dem Hitler angehörte. Hitler habe mit Johnston in einer äußerst herzlichen bretviertelstünbtgen Unterredung sein« Krieg»«rledniss« audgetauscht. z Mre schweren Kerker stlr Derttl Wien, 18. Nov. Der Attentäter Dertil, der den öster reichischen Bundeskanzler Dollfuß im ParlamentSgebäude durch Pistolenschüsse leicht verletzt hatte, wurde zu süns Jahren schweren Kerkers verurteilt. Die Begründung des Urteils In der Begründung de-Urteil» werden al» erschwerende Umstünde bezeichnet: die ausführliche Vorbereitung der Tat, die angcwendelc List, die Abgabe zweier Schüsse nnd „die Tatsache, daß diese Schüsse aus den Bundeskanzler ab gegeben worben seien, wodurch tm Falle des GcliugcuS eine Gefährdung der Republik hätte hcrvorgeruscu werden können". Als mildernde Umstände werden dte bisherige Unbescholtenheit und dte in dem Gutachten der Sach verständigen ausgcslihrtc Minderwertigkeit sowie die vernachlässigte Erzichnng des Täters bezeichnet. Die Stras« von süns Jahren schweren Kerkers ist erschwert durch einen Fastentag vierteljährlich sowie Dunkelhaft an jedem 8. Oktober, dem Tage der Tat. Dte Untersuchungs haft wurde voll angerechnet. Der Angeklagte, der bas Urteil ohne jede Bewegung aufnahm, hat sich eine Bedenkzeit von drei Tagen vorbehalten. Er wurde wieder ins Gefängnis gebracht. Explosion in Chesterfield - iS Tote Lvndo«, 1». Ra». I« ein«» Kohlenbergwerk in ber Näh- von Ehestersield ereignete sich hente in den srühen Morgenstunden ans bisher noch unbekannter Ursache eine hesttg« Explosion. 18 Bergleute wnrben von der Außenwelt abgeschnitte«. Trotz fieberhafter Rettungs arbeiten konnte« nur drei lebend geborgen werde«. Di« anderen Ili sande« den Tob. Vlutivo Svahl-wischensalle in Spanien Pari», 19. Nov. Di« bisher vorliegenden Meldungen au» Madrid besagen, daß bis Mittag 59 Prozent der Wahl berechtigten abgestimmt hatten. Besonders zahlreich war der Andrang ber Frauen. In gewissen Bezirken zählte man 79 Prozent Wählerinnen, gegen 85 bis 49 Prozent männliche Wähler. — Ein schwerer Zwischenfall ereignete sich in Sevilla. Dort überfielen etwa 29 Personen, vermutlich Gewerkschaftler, etn Wahlbltro, und im Verlauf einer Nevolverschlacht wurden sechs Angehörig« ber NechtSapar« teien getötet. Hava» berichtet, daß sich auch i« der Ortschaft Aljaee« ein blutiger Zwischensall ereignet hat. Etn Sozialist gertet mit dem Bürgermeister der Ortschaft in einen Streit, in dessen Verlauf ber Bttrgermeistet mehrer« Nevolverschitsse auf den Sozialisten abgab, wo durch dessen Bruder schwer verletzt wurde. Daraus er widerten Frennbe de» Sozialisten da» Feuer, wobei eine fünfjährige Nichte de» Bürgermeister» einen Kopfschuß er hielt. Ebenso wurde dle Mutter de» Kinde» schwer ver letzt. Ein Mitglied ber rabikalen Partei wurde durch einest Nevolverschrrß getötet.
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