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Dresdner neueste Nachrichten : 18.02.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-02-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193102183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19310218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19310218
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-02
- Tag1931-02-18
- Monat1931-02
- Jahr1931
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 18.02.1931
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Mittwoch, IS. Februar 1SS1 SS Jahrgang Unreigeaprerse- V«,«gspre!ser 2/LS 7. Unabhängig« Tageszeitung SLAV''S«-S?M L LALL7H«: mit Handels« «nd Industrie«Zeitung ^MMsWirr-s--o*.ML -ke-aMoo, Verlag uyd SachigeMttsteoe: Dresden««^ reM«<Wdstr.l* rmpmfrsttrdea omvette-r SamMlmmrmer 2«oi,ftzr tze» steravettevr 14194,20024,27981-27983 « relegr.: Aevefie Dresden « poffchelk: Dresden 20S0 Jihweriangt» ainsendungen oho« Rückporto werd«, weder Mückg«s«cht noch aufhttrahrt. - An Fall, HSHerer. Siva«, Detrtebsstöwng oder Stritt hab«» unsr, Sir«,her kein»» Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechend«, Entgelt« Ilr 4^ x Panikstimmung in Madrid Verzicht des spanischen Königs aus alle Funktionen bis zur Entscheidung -er Nationalversammlung? — Neuer Schlag Polens gegen das Deutschtum Eine unruhige Nacht Meuterei -er Garnison von Getafe — Zu Gunsten des Königs? Sonderdtvnst ber Dresdner Neuesten Nachrichten Madrid, 17. Februar. »Durch United Preß» Madrid hat eine sehr unruhige Nacht hinter sich. Die Aufregung ber Be- »Slkernug wächst. In den späten Abendstunden beS Montags verbreitete sich das Gerücht, mehrere spanische Regimenter hätten in Getafe, acht Mellen von Madrid entfernt, ge, meutert. Das gesamte Polizeipräsidium war alarmiert. Am Dienstag, 1 Uhr morgens, wurde der Kommandeur deö L7. Regiments dsr Zivilgarde ins Polizeipräsidium gerufen, wo er eine lange Unterredung mit dem Polizeipräsidenten hatte. Darauf wurde in aller Eile die Mannschaft des Regiments mobilisiert und alle strategisch wichtigen Punkte von Madrid besetzt. In den srlihen Morgenstunden begab sich der Polizei präsident zum Generalkapitä« der Hauptstadt, ber die Truppen des Madrider Bezirks be fehligt, und verhandelte mit ihm lange über die Sage. I» Lauf« der Nach« verbreitete sich die Nachricht, ei« Artillerie-Regiment, das in der Nähe von Madrid ftativniert ist, sei in Alarmzustaud versetzt worden und werde vor Getafe, wo die Meuteret ausgebrochen war, zufammengezoge«. Gleich nach Bekannt- »erden dieser Nachricht eilte eine Anzahl von Pressevertreter» zu den Kaserne» des Artil- lerie-RegimeutS in di« Madrider Vorstadt hinaus. Li« wurde» aber weder in di« Kaser««» eingelassen, noch wurde ihnen di« Writerfahrt nach Getase g«ftatt«t. Dar Lentnant d«r Wach« schlug d«u Jvnrualift«» vvr, ruhig nach Madrid zurück» zukehre«» wo sich ihnen, mir «r sagt«, „möglicher»-«!« da» gleicheGchauspiel wie tu Getase diete» würde". Wie »«flautet, soll die neu« Meuterei wieder unter d«r Führung von Fliegerossiziere» stehen. Von einigen Leiten wird das Gerücht Über diesen Wilttäransstand mit versuche« znfammengebracht, i« letzt«» Augenblick «och durch «in« Militärdiktatur «in weiteres Adgleite« nach link» z« vermeiden. Di« Situation »echselt von Stund« z» Stunde. Dir Tätigkeit der Syndikalisten Sonderdteust der Dresdner Neueste» Nachrichten Madrid, 17. Februar. sDurch Uulled Pretzs In Madrid herrscht Panikstimmung. Die Lage in der Garnison Getafe bei Madrid ist noch immer »«geklärt. Für die allgemeine Nervosität ist es aber bc« zeichnend, datz setzt auch Gerüchte auftauchen, wonach sür heute DIenStag eine revolu tionär« Erhebung vor, Syndikalisten «n »Anarchisten geplant i st. Vs scheint, als ob zwischen diese» Kreisen «nd. der «»ruhige« Garnison von Getase Ver bindungen bestehen. . Ueber di« Lage in Getafe will die Zeitung „La Libertab" 1« ihrer soeben er schienene« Loüderausgab« wissen, datz die Haltung des 1. Artillerleregiments, das dort stationiert ist. „zu Besorgnissen Aulatz gibt". I« der Kaserne der Fliegertruppe« soll da, gegeu „bisher" noch alle» ruhig sein. Die Zeitung „El Jmpareial" meldet, datz alle Automobile, "i« Getase berühren, von Soldaten angehalte« «erde«. Scheinbar darf immer «och niemand i» di« Stadt hinein. Awei Seutuauts besragen die Insassen der Wage« nach ihre« Reiseziel, «nd all« AntoS, di« aus der Stratze «ach Toledo weiter fahre« »allen, dürse« nicht passteren. Ueber di« geplant« Erhebung der Anarchisten n«d Syndikalisten ersähet bi« Zeitung „El Jmpareial" nähere Einzelheiten. Dauach soll in der letzten Woche eine Versammlung dieser beibe« Gr«ppeu stattgesunden habe«, in der «an beschlotz, di« Revolution sür den ro. Februar auSzurnfcn. Jedoch änderte «au diese Entscheid«»« an. gesichtS der Kabinettskrise und beschlotz daun, heuteDienStagde» Plan ins Werk zu setze«. Jedoch kam es «nter de« Verschwörern zu Streitigkeiten. Einige beschwerten sich darüber, datz zur Stütz««» »er Aktion „bürgerliche" Geldznweisuugen angenommen worden seien. ES sei ihnen daher nicht möglich, an der geplante» Erhebung tellznnehme«. Gleichzeitig hätte, «ach dem Bericht »er Zeitung „El Jmpareial", der Generalkapitä« »an Madrid ersah««, datz Tr tippe» teil ^beschlossen hätten, sich an dieser Er hebung » n beteiligen. Er versügte daher, datz sür hept- di« Madrider Garnison in ihren Kasernen zu verbleibe» hätte, «ntzerdem «rgriss er «och weiter« Matznahmett zur Unterdrückung ber Verschwörung. „El Jmparcial" sügt dieser Meldung noch hinzu, »atz »ie Polizei den Plan »er Syndikalist«« «nd Anarchisten als erledigt anseh«. Die Zettnna „El Sol", »ie ebenfalls Meldung«» hierüber »,iugt, überschreibt diese mit der Schlagzeile.Vorsicht!" ' Sanchez Guerra verzichtet Sonderdtenst der DreSdneckNeuesten Nachrichten Madrid, 17. Februar. sDUrch United.Pretzs Sanchez Guerra hat sein« Bemühung«« zur vtldnUg des Kabspettß ausgegeben NN» dem König gerate», de« früheren Kammerpräsidenten RelchuiadeS Alsarez / > mit »er «Übung »es Ministeriums ,« beansy^ge«. ! - < Di, Gerüchte über Erhebungen von Truppenteilen werden heutt mittag vom Krieg», w'uistrrtu« iuAbreb« »stellt, «g wird erklärt, datz di« einzig« ylllttärisch« Tätigkeit sich aus Matznatzmen »nr Aufrecht« rhaUnng h« Ordnung deschräuk«. ßsti« Zgtzt bekannt ' - wird, Hatte der König am «»«lag «tu« Unterredung mit de« Abteilnuggches» sm Kriegs-^ «iuisiertu«. Er betoiü« da»«», er sei bereit, sein« persönlich«, g^uleressen > Hiut«, beug« de» Lauda» zurücktreten ,« lasse«. 4ü« porpehmst« Ausgabe »All WlliMm Ms WWUliil DLagoin Spanien ist verworrener denn je. Sanchez Guerra ha«, wie noch gestern im allergrössten Teil der Auflage berichtet wurde, nach dem die Bemühungen nm ein gemäßigtes Rechts, kabinett fehlgeschlagen waren, den Auftrag bekommen, ein Ministerium zu bilden, das sich ans den linken Flügel der Mitte und auf die gemätzigten Links» Parteien stützen soll. Die Zahl der Parteien und Gruppen in Spanien ist Legion. Die meisten von ihnen haben keinerlei Organisation und cristtere» ge wöhnlich lediglich in der Person eines cinflutzrciche» und ehrgeizigen Politikers und seines engeren Freundeszirkels. Sanchez Guerra ist der Typus dieser spani- schen Politiker alten Schlages. Er ist bereits über siebzig Jahre alt und war schon in de» Jahren 1904 «nd lVÄ Minister des Innern. Er gehörte den grössten Teil seines Lebens der sogenannten „ltberal-konserpativen* Partei an, deren bekann- tester Führer in den letzten Jahrzehnten Dato war. Nach ber Ermordung Datz,« im Jahre 1022 über nahm Sanchez Guerra offiziell die Parteiführung. Die Diktatur Primo de Riveras schaltete ihn wie alle seine politischen Kollegen, ganz gleich, welche parteipolitische Farbe sie trugen, völlig aus. Guerra war infolgedessen ein scharfer Gegner der Diktatur, brach im Jahre tü27 auch seine persönlichen Br- ziehungen zum Königshaus ab und ging für einige Jahre freiwillig in die Verbannung. Von Frank- reich anü setzte er dann im Januar 1S2S den aben teuerlichen Putsch von Valencia in Szene, der infolge der Unentschlossenheit und Uneinigkeit der dortigen Garnison scheiterte. Guerra wurde ver- hastet und vor ein Kriegsgericht gestellt, das ihn aber merkwürdigerweise sreisprach. Seitdem lebte er unbehelligt wieder in Madrid. Sein Kampf gegen die Diktatur hat ihm eine gewisse Popularität ein- gebracht. Seiner politischen Gesinnung nach dürste ernoch Monarchist sein, aber er steht doch der Grenze des RepublikanertumS außerordentlich nahe. Sein intimer politischer Freund Alvarez, der wahrschein- lich stellvertretender Ministerpräsident werden soll, bekennt sich offen zutn Republikancrtum. * * * Die Verhandlungen Sanchez Guerras und seines Freundes Alvarez am gestrigen Montag sind bezeich nend für die politische Lag« in Spanien. Beide pen- Lelten zwischen den Pr.unkräumen de« EScorial, wo der Köntg residiert, und den Zellen des Madrider Zentralgefäng- nisseS auf und ab, wo ber Führer der söge- nannten gemäßigte, Republikaner, Zamora, gefangen sitzt. Sanchez Guerra und Alvarez bemühten sich den gan^n gestrigen Tag ohne Erfolg, diesv gemäßigten Republikaner für ihr Uebergangsministcrium zu ge- winnen. Alcala Zamora hat bisher seine Mitarbeit veriveigert oder sie nur unter der Bedingung in Aus- sicht gestellt, daß derkönig sofort da» Land verläßt. Zamora »crtritt im Gegensatz zu dem radikalen Republikaner Lcrroux einen sehr ge, mäßigten NepublikaniSyius, der ihn bisher nie daran hinderte, ab und zu ein Ministerium zu übernehmen. Er ist «in aller mit allen Wüster» gewaschener poli tischer Opportunist. ES ist deSivegen ein Zeichen, wie schwach die Stellung der Krone in Spanien geworden ist, daß er sich in der letzten Zeit so stark exponierte, und sogar aktiv an dem mißglückten Dezemberputsch in Madrid tetlnahm. Leit» dieser Zeit sitzt er im Gefängnis, wo cS ihm übrigens außer ordentlich gut geht, denn er konnte täglich 'eine Freunde zum Frühstück oder zum Fünfuhrtee empfangen und mit ihnen politische Beratungen abhalte». * * * Soweit man bisher von einem Programm des neuen Kabinettsbildncrü sprechen kann, besteht es darin, daß an die Stelle der einfachen Parlaments wahlen, wie sie Berengner beabsichtigte, Wahlen zu einer verfassunggebende n N ational. Versammlung treten sollen. Das Datum dieser Wahlen und die Frage, ob den allgemeinen Wahlen zunächst einmal Gemeindewahlen vorausgehen sollen, ist noch nicht entschieden. Völlig unklar ist die Stellung des Königs. Nach bisher un bestätigten Gerüchten scheint Sanchez Guerra, »m de» Republikanern cntgegenzukommen, an einen freiwil ligen Verzicht des Königs aus seine Funktionen zie denken, der so lange dauern soll, bis die National versammlung eine endgültige Entscheidung über Spaniens Zukunft gefällt bat. Prophezeiung«!, sind gerade ans dem Gebiete oer spanischen Politik eine sehr undankbare Ausgabe. Deswegen wäre es vor eilig, die Lage der Krone als völlig verzweifelt zu br zeichnen, um so mehr, als König AlfonS sich oft genug schon als ein außerordentlich kluger und den meisten der spanischen Minister und Politiker überlegener Taktiker gezeigt hat. Im übrigen ist die geschäftige Tätigkeit der spanischen Politiker jeder Couleur vom konservative» Ma»ra bis zum Republikaner Lerroux, d'e mit Be geisterung ihrer altgewohnten Tätigkeit obliegen, die sie seit dem Jahre 192« unter dcr streben Herrschaft der Diktatur entbehren mutzten, nurdie Ober- fläche dergroßen spanischen Krise. Ge fährliche Mächte lauern in derTiöfe. Die Wirtschaftskrise hat das Land mit voller Wucht ersaßt, die soziale Frage erhebt immer drohender ihr Haupt. Hier liegen größereGefahrenfürSpaniens Zukunft als in de» regelmäßigen und längst schon traditionell gewordenen Truppenmeutereien. Diese Gefahren sind um so gröber, els es in Spanien reine mächtige und organisierte Sozialdemokratie gibt. Der größte Teil der politisch denkenden Arbeiter ist den Syndikalisten anheimgefallen, jener stark anar chistisch durchsetzten Organisation, die weder der zweite» sozialistischen noch ber -ritten bolschewistischen Inter- nationale angehört. DK. 8ak. Velise-tllde «Maltm- de« MI--7 X Peri», 17. Februar Wie aus Madrid gemeldct wird, wird bas Pro gramm der neuen Regierung wahrscheinlich'strlgenbe Punkt« enthalten, die in einem Brief Burgos MazoS a» «ine zur Zkit im Ausland weilende Persönlichkeit aufgezählt sind: . . 1. Die ver.fassnuggebende National- versam mlyn gJoll drei Monate nach dem Antritt der neuen Regierung einberufen werden, nachdem erst die Gemeind«, und Provinzvertretungen gewählt sind. 2. Solange die Nationalversammlung nicht bi« für notwendig erachteten Probleme gelöst habe, sost der König sie nicht vertagen, noch auf eigene Initiative das Ministerium umbilbrn können. , > ' I. Da tzer. Gast« der politischen Maschine da- Be stehen einet tatsächliche« ohersten Macht vexlaM, um gewisie Bestimtzrungen »u sanktionieren, .solt^bies« odrrst« Macht unter geytisse« Etüschrän- k u« -«« de« Eönig übertra-eu werden. 77 , 4. Da die verfassunggebende« Torie» den Au»-, druck des Boll-willen- verkörpzrn, soll der Senat, der auf Gründ eine» eingeschränkten Wahlrecht» gewählt wird, nicht während der Tagung der Cortes «inbe- rufen werden. 6. Eine Bertagnng der Cortes oder eine Um bildung des Ministeriums soll während der Tagung der Corte« deren Präsidenten überlasten bleiben. Kalls dieser verhindert ist, soll ber Vizepräsident besten Funktionen übernehmen. Danach wäre der König natürlich so güt wie ganz von jeder Teilnahme an den politischen Geschäften aüs- -geschaktet. 'n-... Smste Auffassung -rr Lage in England Telegramm unsre« »orrekpoydff.nt«» Kk'. London, 17. Februar Die Königin von Spanien ist swie im größte» Teil der gestrigen AuSgaHe berichtet wui4e.^Red.i gestern guS Lon-rm. wo sie sich wegen l>«k Erkränkung ihrer Mutter, der Priuzessin Beatrices gufgiHallei, hätte, nach Madrid atzgeretft. Di» englisch«?Presso beurtellt di« völitische Sage t« Spanien 'guße^otdent- ttch ernst. Mim vergleicht vielfach" dt» Bsrufnng Eanche, GuerraS zum Ministerpräsidenten mit dcr Varusung de» Präuzen Max vom Bade»
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