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Dresdner neueste Nachrichten : 07.11.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-11-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193111077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19311107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19311107
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-11
- Tag1931-11-07
- Monat1931-11
- Jahr1931
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 07.11.1931
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Dresdner Neueste Nachrichten UkReiaenvi'tisrl vt«« GM gAi» «vsk» o« ' ? " str aMvärt. 0^0 X.-M. Vi, ^.Namezeil. Berugsprelse: Nt^sNü« 2,25 N.-M. - «»sch«»»«, »ratt,»^ ^"k-^'HMTkL Ltnav-Lngige Lageszetiung »°gEl^ ,L Ä mii Handels> «nd Industrie>Zeitung sAM-mmni»«..»,., «-».„I. MM «edMea, Verlag and SauptgeschLstsfielle: VresdeE, xrrbloaudflr.4 * rerurvs: für den Ortsverle-r Sammeloummer 24601, flirren sternvettedr 14194,20021,27081-27983«relegr.: Aeneste Dresden«poMeü: Dresden 2060 Silchlverlang« Sins,«düngen ohne Rückport» werd« ««der zurückgrsandt n»ch ausbewahet. - 3m Fall, hkhemr Sewalt, DAriBssiSrung oder Streit« Haden unsre Lriieher KIneo Anspruch auf Nachlieferung »der Erstattung de« entsprechenden Sntgelt» Nr 260 x Sonnabend, 7. November ^931 39. Jahrgang Neue Putschgerüchte in Oesterreich Das neue englische Kabinett sertiggestellt - Vorläufige Einigung an -er Universität Kalle — vr. Brüning im Kampfe mit Hugenberg un- Oingel-ey M W» m »er kMUUii MlMA Telegramm unsre» Korrespondenten Amerika «ad die Reparationen X Washington, «. Rovember. Die Meldung de» Universal Service, daß Präsident Hoover bei den Besprechung«« mit dem französische« Ministerpräsi denten de« Borrang der Reparativ ne« vor de« Privat kredite« anerkannt habe, wird hier als abwegig bezeichnet. Ma« habe lediglich vereinbart, daß die Frage der internationale« Schulde« ange sichts der Weltdepresfio« einer Neuprüsnng unterzogen r. erde« soll«, «nd dab, «ährend im Juni Amerika daS Moratorium vorschlug, diesmal die Initiativ« von Europa kommen müsse, da ein ernenteS Angebot eines gröbere« amerikanische« Opser» weder vom Kon greb »och von der öffentliche« Meinung gebilligt «er de« würde. Erst «en« Europa sich geeinigt habe «nd »an den hiesige«, bnrch bi« Depression schwer ge- trosse««« Steuerzahler« zeige« könne, dab alle Schuld ner Amerika» ebenfalls Opser bringen, «erd« eine Nettregelung der alliierte« Schuldens«? der Basis der Zahlungsfähigkeit der einzelne« Staate« geprttft «erbe«. Abwegig seien daher auch di« gestrige« Pariser Meldungen, datz Ugte^k« de« Alliierte« Lenvölle« sgetrag -esse« zu ««lasse« bereit lei, »aS sie »o« den drrtsche« Reparation«« streiche«. Dies« Form der Kegel»«» würde di« Abwälzung deS GesamtopserS ans Amerika bedeuten «nd daher ««diskutierbar sei«. WaS die Frage der deutschen k«r»sristige« Kredit« ««lange, so seien sich Hoover «nd Laval bei ihre« Unterhaltungen durchaus bewußt gewesen, dab der iS. Februar 1VSL «in kritischer Tag sei, für de« Bor sorge getrofse« «erde« müsse. Hier werde «an di« »eitere Entwicklung in Europa abwarten, und glaube znverstchtlich, dab Laval «nd Brüning -« einer Ber« stSndigung in diese« finanzielle« Frage» komme« »erde«. * Ole Haltung -er New Yorker Banken X Rew Bork, S. November. lDurch Funkspruch) Zwischen den Vertretern der New Parker Banken, die an dem Stillhalteabkommen für die Deutschland ge- währten Kredite trilnahmen, haben Besprechungen stattgefunben, in denen sich Ueberetnstimmung darüber ergab, dab die Kurzkredite für Deutschland auch weiter gewährt werden mühten. Eine Umwandlung dieser Kurzkredite in Kredite mit fünf- ober zehnjähriger Laufzeit sei jedoch untunlich. ES herrschte weiter Uebereinstimmung darüber, bah gemäß dem Geiste des tzoungplan» die Deutschland gewährten privaten Kurzkredit« den Reparations zahlungen nicht nachstehen dürften. * Das Haus Morgan spricht Telegramm »nsreS Korrespondent-» od. Paris, S. November Der in New Bork weilende Ehesredakteur de» «Malin* hatte Gelegenheit, mit Owen Poung über das Schicksal de» nach ihm benannten Reparation», planes sich zu unterhalten. Owen Poung gab seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß der Mechanismus des in Paris ausgearbeiteten Planes noch immer gut sei, wenn man nur die nötige Loyalität ausbringe. „Heute gilt eS vor allen Dingen, di« nötig« Achtung vor Len Verträgen wtederherzustellen", fuhr ber amerikanische Politiker fort. ,^Wenn «in Vertrag freiwillig unter, zeichnet ist, muß er auch freiwillig elngehalten werben* Diese Regel käme nicht nur für öffentliche, sondern auch für private Verträge in Frage. Sin Moratorium, so habe er erst kürzlich dem Präsidenten Hvover <ri> klärt, habe immer etwa» von KrtegSrecht und Be lagerungszustand an sich. Man könne wohl den Be- lagerungS-ustand erklären, aber niemals normal in ihm leben. Je «her dieser Zustand aufhöre, um so besser kt e»/ Urin neuer Ne-islontkre-lt für -le Nusfen X Berlin, 6. November Wie wir »dm RußlandauSischub der Deutschen Wirtschaft erfahren, entspricht dl« in der Presse ver- yreitet« Meldung über die angebliche Gewährung «ine» neuen RediSkontkrediteS in Höhe von bv Mik Nonen Mark z«r Finanzierung der Russengeschäste mcht den Tatsache», 56. Wien, 6. November Eine große Bewegung geht durch die öster reichische Bauernschaft. Uralt tst der wirtschaftliche Gegensatz zwischen -en„Körndl*. Bauern und den „Hö r n b l*.Bauern in Oesterreich, der sich daraus gründet, baß die GebirgSbauern, die wegen ber mangelnden ErtragSsähigkeit des Bodens kein Ge- treibe bauen können, sondern auf die Viehzucht ange wiesen sind, an den hohen Getreidezöllen nicht inter essiert sind. Diese hohen Getreldezöll« verteuern die Lebenshaltung der GebtrgSbauernschaft, verleiten den Bauer beö Flachlandes zur Ausdehnung des Getreide anbaues und Einschränkung -e» FuttermittrlanbaueS und hindern dadurch wieder den Gebirgsbauer, sein Vieh zu mästen und nutzbringend zu verwerten. Zu dieser.Hauptursach« der Not der Gebirgsbauern kommt noch der Verfall der Preise für Agrarprodukt« auf dem Wtltmarkt, der Wettbewerb durch die ausländisch« Biehwtrtschaft durch die zu hoch angeletzten Koniin- gentt für die Einfuhr von Vieh und di« allgemeine Wirtschaftskrise. Aus all diesen Gründen hat sich in weiten Kreisen ber österreichischen Gebirgsbauern in ben letzten Wochen «ine wachsende Verbitterung und Unruhe bemerkbar gemacht, die in Osttirol ihren An- fang nahm und sich von dort nach Nordtirol, Salzburg und Kärnten auSgebreitet hat. Sie «ahm in der »ergangenen Woche beunruhigend« Formen an. In einer Versammlung ber Bürgermeister Osttirols würben sehr radikale Beschlüsse gefaßt: Aenberung der Agrarpolitik und Sozialpolitik, Einführung der Militärdienstpflicht zur Erziehung der Jugend, ferner Steuer- und Abgabenstrelk und Verweigerung der Rückzahlung von Darlehen und Zinsen. ES ist jedoch den bäuerlichen Abgeordneten mit Hilfe der Regierung gelungen, die Bewegung wenigstens vorerst wieder ln legal«' Bahne« z« lenke«, indem ein Teil der Wünsche befriedigt wurde, die von den Ostttroler Bauern in einer Denkschrift ausge zeichnet waren. Aus Tirol und Salzburg waren Ab ordnungen der unzufriedenen Bauern in Wien er- schienen, die aber hier unter der Führung chrer Landeshauptleute und ihrer Abgeordneten auftraten und bet aller Energie, mit der sie die Forderungen chrer Auftraggeber vortrugen, sich dennoch genetgt zeigten, die Zusicherungen awzunehmer^ mit denen man ihnen «inen Teil ihrer Forderungen erfüllte Diese Zusicherungen beziehen sich auf «ine Steigerung de» BiehabsatzeS durch Beschickung de» Wiener Marktes, auf Steuerstunbungen un- Aufschub von Exekutionen, auf Ausscheidung de» WirtschaftSzube- hör» aus den Exekuttvhandlungen, aus Herabsetzung Is. J««Sbr«ch «. November Di« plötzlich« Fahrt vr. SeipelS «ach Tirol «regt überall ganz besondere Aufmerksamkeit. Ma« »eist nun mit ziemlicher Sicherheit' n« Sonderplän« vr. SeipelS, die Wiedervereinigung der bisher getrennten Heimatwehroerbänd« Steiermark «nd Tirol gibt 5« denken. I« Tirol find in de« letzten acht Tagen die Reche« »er Heimatwehr um 8000 Man« »erstärkl worbe«, die Gesamtmannschaft nähert sich jetzt All WO. Di« Linke trisft Abwehrmaßregel«. Die Sozialdemo- kratie i« !llirol hat ein« eigen« Formation zur ^Be obachtung der Bewegungen de» Gegners* ausgestellt. Auch in Wien ist «au unruhig geworden. Di« Nach richt, der Innenminister Winkler wolle Mamffchaste« der Garnisonen Innsbruck und Hall nutz auch Ge«- darmerirmannschafte« mit selchen au» Men an»- t« «sche«, ist »war noch nicht bestätigt, aber «an er warte« sie letzt angesichts »er verstärkten Position der Helmatwrhren «nd ihrer Anhänger. Ein« solch« Ber» siignng de» Innenministerium» tm Etnverständni» mit der Notariats- un- AmvaltSgcbühren un- dergleichen. Die Abordnungen sind wesentlich beruhigt aus Wien abgereist un- werden am Sonntag in ihren Dörfern Bericht erstatten. I» NegiernngSkreisen glaubt man, daß die Be wegung ihre« Höhepunkt überschritte» hat, wenigsten» soweit sie hier übersehbar ist. Man ist allerdings nicht ganz sicher, ob dte extremen Parteien nicht die günstige Gelegenheit benützen werden, um die Not -er Bauern und die zweifellos bestehende große Erregung zu parteipolitischen Zwecken zu benützen. Dte Kommunistische Partei ist nicht untätig und trägt ihre Agitation nicht ohne Ersolg unter die un zufriedene Bauernschaft. Sie hat zwei kommunistische Bauernzeitungen gegründet und «in Bauernhtlss- Programm veröffentlicht, das für die russischen Agrar verhältnisse Propaganda macht. Für Soüuabend sind sieben Bauerntage einberufe«, aus denen die populären Forderungen nach Einstellung per Exekutionen und Streichung ber rückständigen Steuern erhoben werden sollen. Aber auch die Rechte ist nicht untätig. Im Heimwehrlager herrscht regste Tätigkeit. Die Gerüchte von einem neuen bevorstehenden Heim« wehrpntsch wollen nicht verstummen. Diese Nachrichten werben zwar von der Leitung der Staatspolizei als unglaub- würdig angesehen. Trotzdem sind alle Vorkehrungen zur Abwehr eines Putsches «rgrtfsen worden. Leb. hasteS Aussehen erregt bi« Nachricht, -aß am Mittwoch ein« mehrstündig« Besprechung zwischen Seipel «nd dem Heimwehr führer Starhemberg stattgefunden hat, ber auch zwei führende Groß industrielle betgewohnt haben. Infolge dieser Nachricht ist abermals große Unruhe in der Bevölkerung ent. standen, weil das Hervortreten SeipelS stets mit irgendwelchen Vorgängen im Heimwehrlager verbun- ben zu sein pslegt. Von der Heimwehr werden die Putschgerüchte, insbesondere die Herausgabe eines AlarmbesehlS für dte Nacht vom 7. auf den 8. Novem- ber als „vollkommen unzutreffend" bezeichnet. Be- merkenswert für die allgemeine Stimmung ist, dab die LandeSlettung deS steiermärkischen HetmatschutzeS den aus der Flucht befindlichen BundeSsührer vr. Psrimer zum „EhrenlandeSlelter* gewählt hat. Bezeichnend tst wetter, baß -um Geschäftsführer der steiermärkischen Helmwehren LandeSrat Meijßner gewählt wurde, der al» Bizedirektor ber steiermärkischen Gendarmerie sLandjäger) aktiver Staatsbeamter ist. dem HeereSministrriu« würbe in Tirol auf den aller schärfste« «tberftanb stoße» und wäre wohl ber Begin» offener yeinbschast zwischen Wie« «nb Tirol. Kein Wunder, baß SeipelS plötzlich« Reis« «ach Tirol in diesem Zeitpunkt von größter Bedeutung sei» kann. Ma« vermutet, daß er die vielen Gegensätze in der Heimwehrbewegnng «nd zwischen Heimwehk- bewegnng «nd Nationalsozialisten »»»gleich«« will, «m ein« geschlossene OpposttionSsront analog Hngenberg» „Harzbnrger Block* zu schasse«. In de« letzte« Tage« sand in Schwa» i« Unterinntal ein« «ersammlnng de« Tiroler Heimatwehr statt, vr. Stetdl« sprach ans dieser Versammlung und die nationalsozialistische Parteileitnng hatte hier»« sörmlich ihre» vesnch an gesagt. E» handelt sich als» offenkundig «m di« Samm- lnng aller Grupp«» der RechtSoppofition. Natürlich kommt der Bewegung die immer mehr ««wachsende Erbitterung der Tiroler Bauern über die jetzig« Steuergesetzgebung zugut«. Seipel« Tätigkeit in Tirol Telegramm unsre» Korrespondenten Oer Kanzler wehrt sich Der Tagung des Reichspartelausschusses de» Zentrums am gestrigen Tag sah man mit großer Spant nnug entgegen. Ueberall waren Gerüchte aufgetaucht über allerlei Annäherungsversuche zwischen Hitler und Brüning unter Umgehung deS sozialreakttonären Blocks rings um Hugenberg und unter Umständen auch der Gruppe Dingelbey. Allenthalben sprach unsre schlagwortfreudtge Zeit bereits von der „Synthese Brüning-Hitler". Dte Erklärungen auf dem gestrigen Parteitag des Zentrums haben gezeigt, daß der Weg zu einer solchen „Synthese" auf jeden Fall noch wett ist, wenn das Zentrum auch, wie immer, jede ein deutige Festlegung vermied. Der Prälat Kaas, der Führer der Zentrums partei, wies in seiner Rede auf den klaren Beschluß der Partei währen- der letzten RetchStagssesston hin, ein Kabinett -er Harzburgcr Front nicht zu tolerierem Seitdem seien bisher keine Tatsachen eingetreten, die eine Aen-erung dieses Beschlusses herbeifü^cen könnten. Der NeichsarbeitSminister Stegerwald erklärte in seiner Rede, eine KoalttionSverbreiterong sei heute weder nach recht» noch nach links möglich. Der Kanzler streiste in seiner gußerordentltch lange» Red« die KoalltlottSmöglichkeit^i nur mit einem ein zigen Sah, In-em er sagte, die Welt müsse sicher seih daß Deutschland kein« politischen Experimente mach«. Diese Erklärungen des Zentrums zeigen, baß nach Ansicht der Parteileitung vorläufig jene Klärung zwischen revolutionären und positiven Elementen »er Nationalsozialistischen Partei, wie sie Prälat vr. Schreiber vor kurzekn als Vorbedingung jeder Dis kussion über eine Koalition bezeichnete, noch nicht eingetreten ist. Ausfällig war aber, baß ber Kanzler wie in seiner letzten Reichstagsrede — nur noch schärfer und ein deutiger — den Hauptangriff allein gegen dte Hugenberg-und Dtngeldey-Gruppen richtete. Die Wirkung dteser Angriffe war durch ein Mißgeschick der Berichterstattung größer, als ber Kanzler vielleicht gewollt hat. Der Presse war mitge teilt worden, daß eS sich um eine geschlossene Mit- gltederversammlung der Zentrumspartei handle, und daß der Oessentlichkett später ein offiziöser Bericht über die Kanzlerrede zur Verfügung gestellt werden würbe. Trotzdem befand sich der Vertreter eines rechtsgerichteten Nachrichtenbüros in der Versammlung und verbreitete unmittelbar nach Schluß den noch un korrigierten Text der Kanzlerrede. AuS diesem Text ging hervor, daß verschiedene, be sonders scharfe Wendungen des Kanzlers später in der amtlichen Fassung gemildert oder weggelassen waren. Nach dem amtlichen Text hatte der Kanzler u. a. von einer „Nnnoblesse" der Kampfesweise des von Hugenberg geführten Alldeutschen Verbandes, der zur Zeit die Deutschnationale Partei beherrscht, gesprochen: Nach dem nichtamtlichen Bericht aber von einer „Unanständigkeit,dteüberalleShinauS- gehe, was in der deutschen Politik seit 4V Jahren an Brunnenvergtftung ge leistet w-or-en sei* Der Bolköpartei hatte er u. a. vorgeworsen, ber Versuch DtngcldeyS, den Reichstag im Sommer zusammentreten zu lassen, habe Deutschland an einem einzigen Tag 220 Millionen Golbmark an Devise« gekostet. Auch dieser Satz fehlt in ber später her, ausgegebenen amtlichen Fassung der Rede. Aber auch die amtliche Fassung zeigt, daß der Kanzler sich mit besonderer Erbitterung gegen die Taktik DtngeldryS wendet«. So warf er der Deutschen VolkSpartet u. a. vor, eines ihrer Mitglieder habe sich in einer ausländischen Zeitung bemüht, da» Verständ, niS Les Auslandes für die Lage in Deuttchlanb M erschweren, ein Vorwurf, auf den auch die heutig» erste Erwiderung -er Deutschen Volkspartei noch nicht eingcht, -er aber unbedingt geklärt werden muß. Deutlich an die Adresse d«r Deutschen VolkSpartet war noch der in diesem Zusammenhang stehende Satz geö richtet: „Dte Zentrumsfraktion hat, weil sie fest, klug un- vxrantwortUngSberett war, allen Anstürmeyk glänzen- widerstanden. Wenn andre Parteien den^ selben Mut gehabt hätten, dann würden st» heute nicht derartige Verluste an di» radikalen Parteien zu verzeichnet» Häven." ' Die durch «ins JndlSfretion bekanntgeworben«» Angriffe -e» Kanzler» werben natürlich wieher «th- lose Antworten, Versammlung»«-«» un- Rtzkrimt» Nationen zur Folge haben. Schon gestern avenh er klärte die Hugenbergsch« „NachtauSZabe*: „Der Reichskanzler muß öffentlich uiB ln aller Ksarheit sagen, was er mit seins« Beschuldigungen meint.* Wen» man -i« Situation ruhig beurteilt, so kann man
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