Delete Search...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.02.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-02-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360206015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936020601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936020601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-02
- Tag1936-02-06
- Monat1936-02
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.02.1936
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Nr. sr Selter — Dresdner Nachrichten Donnerstag. S. Aebruar 1SZS ' Die Mstofstiot »IS Snind W AiilMmig Aussprache im «nterhauS - Die -rase »er Kolonien im Mittelpunkt Loudon, 8. Februar. Ta» Unterhaus behandelt« am Mittwoch tu einer länge ren Auosprache einen Antrag des arbeiterpartcilichen Abge ordneten LanSbury, des bekannten frühere» Führers der Partei, der die britische Regierung ausfordert, mit Hilfe beS Völkerbundes eine internationale Konferenz einjubcrufen, die die Frage der Rohmaterialien und Märkte behandeln soll, um ein internationales Uebereinkommen hrrbeizusüh- ren, da» den Anreiz fitr die Völker znr Aufrüstung beseitigt und so den Frieden der Welt sicherstellt. Der Antrag wurde von Lansbury selbst in einer Rede begründet, in der er n. a. auSfUrte, zu keiner Zeit seines Gebens seien so grauenliaste Waffen angeschasst worden wie letzt, und zn keiner Zett seien die Negierungen fieberhafter bestrebt gewesen, Vereinbarun gen und Pakte abzuschliesten, nm ihre Sonderinteressen zu sichern, wie augenblicklich. Der Völkerbund sei nicht in der Vage, die sltr den Frieden der Welt notwendige Arbeit zu leisten. Er, Lansbury, fordere daher die Regierung auf, den Völkerbund zu einer ganz nenen Handlungsweise zu führen. ES komme nicht darauf an, was politische Schreiber über die Bedürfnisse Deutschlands, Italiens oder Japan» däch ten. Man müsse vielmehr erwägen, wa» die Staatsmänner dieser Länder für sich selbst zn sagen hätten. Er meine, das, die Deutsche» baS gleiche Recht i« der Welt hätte« wie die Engländer. Was hätten alle diese Zusammenkünfte der Staatsmänner SüdostenropaS in Pari» zu bedeuten? Bedeute c» da» gleiche >vie im Jahre 1N14? Er wünsche, dast die wirtschastltche Läge der Welt aus einer Welt ko »seren, geprüft werde. Er wünsche keineswegs, da» Britische Reich auszuteilcn oder Afrika unter diese» oder jene» Volk zu verteilen. Er wünsche aber, dast eine Autorität geschossen werde, um sestzostellen, wie die Rohmaterialien der Welt Der -rutsche Gesandte bet Motta Bern, 8. Februar. Ans die Nachricht von der Ermordung des Laudesgruppen« leiters Gustloss hat der deutsche Gesandt« in Bern, von Weizsäcker, seinen Urlaub abgebrochen und ist sosort nach Bern zorückgckehrt. Bereit» bei seiner Ankunst sand er ein Schreibe» des Lei ters de» eidgenössischen politischen Departement», Bundes rat Motta, vor, in dem dieser namens der schweizerischen Regierung tiefste Bestürzung über das vcrabscheuungSwürdige Verbrechen änstcrt. Der feige Anschlag des Täters müsse in der Schweiz überall lebhafte Entrüstung auslösen. Die eid genössische Regierung sei ans» schwerste betrossen von einer Tat, deren Ruchlosigkeit eine Beleidigung der Tradition ihres Laudeo bedeute. Tas Schreiben schliesst mit dem Ausdruck de» Bedauerns und der Bitte, der Witwe des Verstorbenen das tiesenipsundene Beileid der schweizerischen Negierung zu übermittel». Der Gesandte bat vundeörat Motta ausgesucht, ihm siir sei» Beileid gedankt und hat im Anstrage der Reichsregie- rnug strengste Untersuchung des Attentats, dessen politische Motive «ich» zweifelhaft seien, auch bezüglich eventueller Hintermänner des Mörders gefordert. Er hat hierbei ans de« grasten Ernst der Angelegenheit hinge, wiescn und der Erwartung Ausdruck gegeben, dast die schmelze« rische» Behörde« alles zur Ansklärong und Sühne des Ver brechens Erforderliche tun würde». Der Gesandte hat serner daran erinnert, dast die Hetze, die die schweizerische Linke seit vielen Monaten iu der Presse gegen -en Landesgruppenlelter Gustloss tröst wiederholter Warnung des Gesandten gesührt und sogar in das Parlament getragen hätte, ossensichtlich den Boden siir den feigen Mord vorbereitet habe. Bundesrat Motta gab seinem Bedauern über die Tat leb haften Ausdruck und versicherte auf das nachdrücklichste, dast seilens der Schweiz alle» geschehen würde, um die vcr- abscheunugswürdigc Tat auszullären und den Mörder seiner gerechten Strafe zuzusühren. Lleberführuno Gustloffs in -ie Heimat Bern, ö. Februar. Die Bestattung de» ermordeten Landesgruppenleiters Gustloss wird in seinem Geburtsort Schwerin statt, finden. Der Gauleiter der Auslandsorganisatio« der NSDAP, Bohle, wird der Uebersiihrung in DavoS bei, wohnen. Die Ueberführnng der Leiche ist sür Sonnabend vor» gesehen. Am Sounabendvormittag 9 Uhr sinket in der Kirch« von Davos ein feierlicher Tranergottesdienst statt, dem Gauleiter Bohle mit einer Abordnung der Lestnng der Paris, ö. Februar. Bor dem Schwurgericht in Aix-en-Provence begann am Mittwoch zum zweiten Male der Prozcst gegen die drei Kroaten Krail, Naitich und Pospischil, die der Mittäterschaft der Ermordung des Königs Alexander von Jugoslawien und dcS sranzösischcn Austenministers Barthon beschuldigt lind. Ter erste Prozcst, der Ende vergangenen Fahre? statt sand, musste bekanntlich schon nach eineinhallstägiger Prozest- daner unterbrochen werden, nachdem eS zu dramatischen Aus- cinaiidersctzungen zwilchen dem Verteidiger der Angeklagten, Rechtsanwalt Desbon», und dem GcneralstaatSanwalt ge kommen ivar. Rechtsanwalt DesbonS wurde au» dem »lerichtssaal entkernt und ans Gerichtsbeschlust von der An wal t » l i st c gestrichen Die Verteidigung der drei An- geklagten hat setzt der Vorsitzende der Pariser RechtS- anwaltskammer, Rechtsanwalt Saint-Anbau, über nommen, der von drei Rechtsanwälten an» Aix-en-Provence unterstützt wird. Tie Mitlwvchverhandlung war nach einem vergeblichen Versuch -er Verteidigung, die Verhandlung wegen Erkran- lnng eine» Zeugen vertggc» zn lassen, dem Verhör de» Angeklagte» Krals gewidmet. Krals leugnete, dast ihm die Airkunsl de» Königs Alexander in Marseille bekannt ge wesen sei. gab aber zu. dast er von einem Manne namens Peter zwei Revolver und Handgranaten erhalten habe. Er habe geglaubt, dast er diese Wallest irgend scmand in Kroatien hätte ablielern sollen. Weder Peter noch Kwaternik batten ihn angewiesen, sich den Befehle» von Kalemen Ide» eigentlichen KönigsmvrdcrSl nntcrznordncn. Sie hätten ihm lediglich gesagt, dast er Kalemen folgen solle. Im weiteren »rganiflert «nd sür de» ««brauch aller Völker der Welt znr Verfügung gestellt werde» könnten, «nd alle Ratio« «en solle» erkläre» dürse«, wie bas zu geschehe» habe. Wen« die Regier«»« in der vage gewesen sei, «in« Organisation sür die Siih«emast«abmen herbeizusüdre«, würbe es dann «icht viel leichter sei«, de» menschliche ren Vorschlag anzuwcnden, die Reichtümer der Welt zu teile«, um Blutvergieste« zu verhindern? Der Antrag wurde vom Arbeiterabgeordnete» Gälter unterstützt. — Der unabhängige konservative Abgeordnete Emern Evans brachte hieraus einen Abänderungs antrag ein, wonach die Negierung alle praktischen Schritte Hierauf sprach Lloyd George. Er führte an-, die Lage sei zu ernst, um eine parteipolitische Erörterung zu vertragen. Seitdem der Locarnopakt vor zehn Jahre» abgeschlossen worden sei, habe die Rüstung der Welt um die Hälfte zugenommen. Diese RitstuugSvermehrnng sei diS zu« Jahre nicht aus eine Ausrüstung Deutschlands zurttckznsühren gewesen. I« Frankreich, Italien «nd de« Bereinigten Staaten sei daS viel eher der Fall gewesen. ES sei die NüstungSvermchrung dersenigen Völker gewesen, die den Vertrag von Versailles abgeschlossen hätten, der alle seine Unterzeichner verpflichtet habe, die Rüstungen zu ver mindern. Man stehe einer Wiederaufrüstung Grostbritan- niens gegenüber. Die Begründung hierfür wolle er nicht er örtern. Die gesamte Welt bewaffne sich wieder, da könne AuSlaubSorgantsatio» der NSDAP, ferner Vertreter der Ortsgruppen der NSDAP i» der Schweiz, der deutlche Ge« sandte mit mehreren Mitglieder« der Gesandtschast und des deutschen Konsulates i« DavoS beiwohnen werde». Im An» schlnst daran wird die Leiche über Ehur, Lindan, Würzburg nach Schwerin übergesührt. Veilei- -es Reichsaußenmintsters Berlin, 6. Februar. RcichSaustenministcr v. Neurath sandte an die Witwe des LandeSgruppcnleiterS der NSDAP in der Schweiz. Gust- l o f s. TavoS. folgendes Telegramm: Die Nachricht von dem verabschenungSwttrbigen Ver brechen, dem Ihr Gatte zum Opfer gefalle» ist, hat mich tief erschüttert. E» drängt mich, Ihnen meine aufrichtigste An teilnahme zu dem schweren Verlust, den Sie erlitten haben, auszusprcchen. Die Reichsdeutschen in der Schweiz verlieren in dem Heimgegangenen einen unermüdlichen Freund und Berater. * Auch von zahlreichen anderen Persönlichkeiten «nd Stellen sind weitere Beileidsschreiben eingegangen, so «. a. von dem StaatSkommissar der Reichshauptstadt Berlin, Dr. Ltp- pert. Desgleichen übermittelten zahlreiche andere Vertreter aus Staat und Bewegung der Leitung der AuslandSorgani- sation der NSDAP ihr Beileid. Besonders stark ist der Ein druck, den da» verbrechen aus -ie Ausländsdeutschen gemacht hat. voller Empörung, aber auch voll tiessten Mit gefühls blicken die Deutschen in aller Welt nach TavoS, wo der erste Kamerad der auSlandödcntschcn Kämpferschar sein Leben sür den Führer hingab. In allen AnslandSvrtSgrnppen werden Trauer feiern anberanmt, um des toten Mit streiters zu gedenken. Gleich nachdem die ruchlose Tat in der Welt bekannt wurde, gingen zahlreiche Telegramme der Grupvcn der AuSlaudSorganisationen der NSDAP ein, u. a. au» Aegypten, Jugoslawien, Polen. Schweden, Italien und Belgien, die Zeugnis ablegen von der Trauer, die da» ge samte Auslandsdrntschtum erfüllt. »rnmWliiMit südlicher stuliurbünbe »erboten Berlin, 6. Februar. Nach -er Ermordung des LandeSgruppeuletterS der NSDAP sür die Schwei», Wilhelm Gustloss. durch den Juden David Frankfurter in Davos hat der Reichs- Minister für Volksausklärung und Propaganda sämtliche Ber- anstaltungen des NetchSverbandes jüdischer Kul- turbünde in Deutschland bis aus weiteres ver boten, um etwaigen Zwischenfällen vorzubeugen. Verlaus des Verhörs kommt man setzt zu dem Anschlag selbst. Nach der Aussage Kraljs habe er den Mörder Kalemen nur begleitet, aber er selbst habe nicht schieben wollen, weil ans der Ltraste zu viele Menschen gewesen seien, so dast also Unschuldige hätten getrossen werden können. Im übrigen habe er erst in diesem Angenbltck durch Kalemen er, fahren, dast eS sich darum handele, den König z« töten. Aus wiederholtes Befragen dnrch den Gerichtsvorsitzenden be- »euerte der Angeklagte immer wieder, dast man ihm nur die Granaten gegeben und ihm gesagt habe, Kalemen zu be gleiten: das sei alles, was er wisse. Im übrigen sei er schon in Aix gewesen, al» der Anschlag begangen worden sei, was ihm der Gerichtspräsident jedoch mit Bestimmtheit abstreitet. Ter Angeklagte Krals rief noch auS: „Wir mnstten unser Land befreien!« Woraus der Gerichtspräsident erwidert: „DaS hat nicht» mit unserem Prozcst zu tun. Auf französischem Boden ist ein abscheuliches Attentat von gedungenen Mördern be- gangen worden: wir haben hier nur über die Mörder zu urteilen." Im weiteren Berlaus ber Verhandlung erkannte der Gerichtspräsident an, dast keiner ber Zeugen tatsächlich in dem Angeklagten Krals die Person wiedererkennen konnte, die Kalemen damals begleitet hatte. Sine lange Aussprache entwickelte sich über daS Alibi des Angeklagten. Der neue -rutsche Gesan-te -ei Venesch Prag, 8. Februar. Ter Präsiden« der tschechoslowakischen Republik Dr. Benesch empsing am Mittwoch de« neuen deutsche« Gesandte« Dr. »isenlohr zur Entgegennahme seines Beglanbtgnngs- schreibeus. unternehmen solle, nm den internationalen Wohlstand und eine bessere Verständigung der Völker zu fördern. Jedoch wandte er sich gegen die ttebrrgabe von Kolonien. Wenn Italien und Deutschland Klagen wegen Uebervölke- rnng hätte», so sollten sie Schritte unternehmen, um diese zu verhindern oder zumindest nicht da» Wachstum dervevölkerung zu fördern. sM — Für die Simon. Liberalen sprach der Abgeordnete Bernav. Er bestritt, dast Deutschland, Japan oder Polen Schwierigkeiten bei ber Be- schassung v o n N o h m a t e r t a l t e n hätten. Die Schnür- rigkeiten lägen nur in der Bezahlnng der Nohmatcria- lten. Er wies dann daraus bin, dast die NüstungSinteressen in England ein Hindernis für ein Uebereinkommen mit Deutschland seien, weil jedes Abkommen, baS «ine Verwinde, rung der Rüstungen bedeute, Tausende von Arbeitslosen schassen würde. Gegen den Vorschlag LanSbury wandte sich der Redner mit ber Erklärung, LanSbury wolle den Frieden sichern, indem er etwas wegschenke seine Bemerkung, gegen die sich LanSburn selbst verwahrte). Man dürfe nicht er- tauben, dast ein Angriff sich bezahlt mache. Wenn LanSbury seinen Willen habe, so werde sich ein Angriff bezahlt machen. England nicht ohne Verteidigung bleiben. Lloyd George führte weiter ans, dast Grostbrilannien dafür verantwortlich sei, wenn ei» Zustand ber Furcht geschaffen worden sei. AuS der Erklärung von Stresa habe Dcutschland schlichen müssen, dast die drei Grobmächte die Absicht hätten, zu Hand lungen zu schreiten. Hitler habe sich daraufhin sagen müsse», es sei keine Zett zu verlieren. „Wir sind", so erklärte Lloyd George, „dasür verant, wörtlich, eine Atmosphäre der Furcht geschossen zu haben. In Deutschland sowohl wie in Nnstland besteht eine Furcht vor einer Einkreisung." Sei es denn unmöglich, diesen töd lichen Kreislauf zu zerbrechen, bevor eS zu spät ist? Er, Lloyd George, lei «Icht dasür, dast Teile des britischen Weltreiches sortgeschenkt würden. Aber er behaupt« ernstlich, dast die unter dem Vertrag von Versailles an England gc, ,«ebenen Gebiet« nicht als Besitzungen gegeben worden seien, sonder» an den Bölkerbu«d, wobei dem Völker bund alle Rechte znstünde». sAnfti» Chamberlai» ruft dazwischen: Nein!) Jedenfalls beslnde» sich diese Gebiete iu einer anderen Rechtslage als die übrige» Besitzungen beS Britischen Reiches. Ma» sei übereingekomme«, diese Gebiete England nur als Mandate zu übergebe« «nd «icht al- gesetzliche« Besitz. Er glaube nicht, dast eS Frieden in der Welt gebe« werbe, bevor nicht die Mandate neu erwogen worden leien, «nd er fühle sich verpslichtet, dies als einer der Vertreter z« erklären, die Grostbritannicn bei ber Herstellung des Friedens von Versailles vertrete» hätte«. Er bitte die Regierung, nicht die Tür zuznschlage». SS gebe viele barte Dinge, die man über Deutschland und Italien sage» könne, aber man könne vielleicht auch viele harte Dinge von de« Engländern sage«. Die Zeit sei gekommen, um die Zukunft der Menschheit in die Hand zn nehme«. Für di« Regierung antwortete hieraus Lord Lran- borne. Er führte aus, Last die Regierung sehr weitgehend mit den Ansichten LanSburnS Übereinstimme, und dast Meinungsverschiedenheiten nicht grundsätzlicher Art seien. Wenn die englische Regierung den Zustand ihrer Nüstungen von neuem erwäge, so geschehe das nicht, weil England einen Krieg wünsche, sondern weil es die Kräfte der Ordnung gegen die Kräfte der Unordnung zu stärken wünsche. Wenn ein Wechsel in der Lage eintrete und Gelegenheit für eine Ver minderung der Rüstungen ringsum gegeben würde, so würde jedermann in diesem Lande unter Einschlust ber Regierung die Gelegenheit mit beiden Händen ergreifen. Auch bezüglich des Vorschlages LanSburnS, wonach der Völkerbund sofort eine internationale Konferenz etnberusen solle, sei die Re gierung der Ansicht, dast sie gegen diesen Vorschlag nichts «In- znmenden hab«. Der Redner erklärte im übrigen, dast er über diese allgemeinen Bemerkungen hinaus nichts sagen wolle. Tie Regierung wolle den Problemen nicht aus dem Wege gehen, und eine vorbereitende Prüfung der Frage habe bereits begonnen. Aber man könne kein Tatum festsetzen, bevor nicht die Umstände weitere Verhandlungen begünstigten. Er hoffe daher, dast das HanS den Antrag LanSbury» in der abgeänderten Form annehmen werde. In der Abstimmung wurde ber Antrag LanSbnrn» mit 22» gegen 187 Stimmen abgelehnt, aber ber vom Ab geordneten Evans abgeänderte Antrag mit 164 gegen 118 Stimmen angenommen. Ter Antrag hat nach der Ab änderung nunmehr folgenden Wortlaut: DaS Haus bestätigt seinen tiesen Glaube« an bie Nutz, losigkeit des Krieges, sieht mit tiefer Besorgnis bie in ber ganzen Welt verbreitete« Vorbereitungen sür be» Krieg und hat das vertrauen zu der Regierung, dast sie alle praktischen Schritte unternehmen wird, um be« internationale« Wohl stand zu fördern nnb ein« bessere Verständigung zwischen be« Völkern Herbeiznsühre«. LeMMrrd bei der S«u1sch EtWWn «Michail Berlin, 6. Februar. AuS Anlast de» Berliner Aufenthalts beS früheren brl- tischen Lustfahrtministers Marquis of Lonbonberry hatte ber Präsident ber Deutsch-Englischen Gesell schaft, Herzog Karl Eduard von Ko bürg, bi« Freunde der Gesellschaft zu einem Frühstück in der Nendlerstraste 8N, dem gastlichen Sitz der Deutsch-Lnglischen Gesellschaft, ge- laden. Der Einladung hatten unter anderem Folge geleistet: ReichSminister Frank, ber NeichSsührer SS, Himmler, der Herzog und die Herzogin von Braunschweig, Bot- schaster von Ribbentrop und Frau, Staatssekretär Lammers und Frau, Gesandter Dusour von Fs- ronce «nd Frau und RcichSkriegSopfersührer Oberltnb - ober. Lord Londonberrn und Lady Loudonderry, bie von ihrer Tochter, Lady Marn Stuart, begleitet waren, verweilten noch lange nach dem Frühstück im Kreise der Mitglieder und Freunde der Deutsch-Englischen Gesellschaft. St« Komponist de- „Badeilweller" gestorben München, 8. Februar. Ter Komponist beS Badenweiler Marsches, Obermnsik- meister Georg Fürst, ist am Mittwoch In Pasing bet München, wo er seinen Ruhesitz hatte, gestorben. Obermnsikmeister Georg Fürst hat rin Alter von 66 Jahren erreicht. Er wurde in Fenchtwanqen lMIttelsranken) als Sohn beS dortigen Stadlmusikmcisters geboren und ent stammt einer alte» Musikersamill». Als Obermusikmeister der „Leiber", des Königlich Bayrischen Jnfantvrie-Veibregi- ments rückte er 1614 ins Feld und komponierte am 12. August 1614 »ach der Schlacht von BadonvillerS den so berühmt ge wordenen Badenweiler Marsch, den LieblingSmarsch des Führers. Mit dem 86. April 1685 schied Fürst auS dem aktiven Heeresdienste au», nachdem er noch am 2N. April des gleichen Jahres zum Geburtstage des Führer» vor der Reichskanzlei und im Lustgarten konzertiert hatte. Als Komponist war Fürst ansterordcntlich fruchtbar. Neben dem Badenweiler Marsch bat er Ist Militärmärschc geschaffen, austerdcm viele andere Musikstücke. DruMmi» lockert Mm iw dr» Mock Marlkilirr Migsinicker wird» vor S«W „Deutschland lst nicht an der Ausrüstung schuld"
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview