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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.03.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-03-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360320020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936032002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936032002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-03
- Tag1936-03-20
- Monat1936-03
- Jahr1936
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7tr. 137 Sette 2 Areilag, 20. März 1SZ« — Dresdner Mchrichken — Die Wahlrede Sörtngs führt -urK ganz Deutschland Eine Rtefenkun-gehrrnv in Halle Haie, 20. Mär». Naci,dem Hatte schon einmal. Im Jahre 1934 den preutzi jcl>en Ministerpräsidenten bei sich empfangen konnte, war «r nun wiederum gekommen, nm die Bevölkerung der Ganstadi ,nr Wahl aufzurufe». In einer Kundgebung im Sladtsctmhen »ana, die in sechs weitere Säle übertragen wurde, sithrte General Göring u. a. auS: „Heute find wir »um erstenmal ansgernsen nicht zu einer Entscheidung «m die eigenen inneren An- gelegentzeiten aüein, heute gilt es vor allem, ln der Welt Stellung »n nehmen zu einem Borgang, der für uns keinerlei Rechtfertigung bedarf." Mit ätzendem Spvu kennzeiclmeie der Minister die Lächerlich- teil und den verbrecherischen Wahnsinn, der die gan.e Snstem- ,eii beherrschte. Bvn Wahltag zu Wahltag wurden im Zeichen des demokratischen Parlamentarismus ans dem Bücken Deutschlands die widerwärtigsten Geschäfte ausgetragen. Par teien. Uvnfessionen, Länder, ltlernie, das kannte man, dafür redete man. das verstand man. Teilt sch land aber und sein Schicksal war vergessen. In dieser .seit der Hvnnnngslosig leit erhob die nationalsozialistische Bewegung ihr Banner. In aller Not, in aller Schande richteten wir ein neues Deutsch land der Ehre, der Freiheit und des Glücks «in. Heute regiert au «teile der Feigheit der Zahl der Kille des Führers. In seinen weiteren Ausführungen ging Ministerpräsident Goring aus die Londoner Stellungnahme »nm deulschen Schritt ein. Das Urteil der Mächte in London sicht uns nicht an und wird keinen geschichtlichen Bestand haben. Die Ge schichte wird vielmehr einst sagen, es gab eine Nation, die handelte für die anderen, selbst siir die, dle sie verurteilt hatten. Was wir getan haben, war ansschlie st lich ein e d e n t s ch e A u g e l e g e n h e i t. In Deutschland aber richtet das deutsche Bvlk und nicht das Ausland. Wir, die wir den Krieg kennen, ersehnen nur eins, den Frieden. Nicht aber Frieden um jede« Preis, nicht Frieden um den Preis unserer Ehr« und unserer Freiheit. Begeisterter Beisall folgte diesen Worten des Minister präsidenten. Znm Schluki richtete Göring einen Appell an die Bersammlnng, am 29. Mär» der Welt zu »eigen, dast hinter dem Führer ein zur Härte geschmiedetes und mit dem leiden schastlichen Bekenntnis zur Ehre nnd Freiheit erfülltes Bolk stehl, das der Welt die Hände »um Frieden reicht, das aber ebenso test entschlossen ist, für seine höchsten Güter Mann für Mann bis »nm lehteu einzustellen. Run auch SeuKengMr im Merfchlvemmuligsgeviet Neuyork, 20. Mär». Das Hochwasser in den elf Oststaaten hat eine Höhe er reicht, die jeden bisher bekannten Wasserstand bei ähnlichen .Katastrophen weit übertrisst. Die Wassermasse» in den Strom-, ivlnst und Bachbetten rasen mit unheimlicher Geschwindig keit ihren Mündungen zu und überschwemmen aus ihrem Weg weit und breit das ganze Land. So sind am Donners tag ausgedehnte neue Gebiete von der Katastrophe heim gesucht worden. Zahlreiche weitere Städte werden von dem Hochwaner bedroht. Eine am Donnerstagabend veröii'cnt- lichte Ausstellung ergib», dast bei den lleberschivemmungen in den elf Bundesstaaten bisher wenigstens ISS Mensche« ums Leben gekommen und, davon 90 in Pennsnlvanien und 2t in West-Birginien. Die Gesamtzahl der Obdachlosen im lleberschwemmnngsge- biet beträgt, soweit man es bis jetzt überblicken kann, etwa 300 000. Hiervon entfallen etwa 70 000 allein ans den Westen von Pennsylvanien. Der bisherige Gesamtschadeu wird auf über 10 Millionen Dollar geschätzt. Ter Wasserstand in Jchnstown und im Distrikt Piltsbnrg geht zwar zurück, aber der Ohio ist noch im Steigen. Zahl reiche Städte an den Usern des Ohio sind unter Waner ge setzt. Biele der überfluteten Städte auch in den anderen Ge bieten sind ohne Gas, ohne Licht. Tie sind ohne Trinkwasjrr. Die Gesahr - cS Ausbruches von Leuchen i st g r o st. Im Geschäftsviertel von Wheeling, das in Westvirginien liegt, stehe« die Häuser bis zu einer Höhe von S Meter im Wasser. Bei den Häuser« in anderen Stadtteilen reicht das Wasser sogar bis z« einer Höh« von Meter. Der SnSqnehanna hat einen Wasserstand von 9 Meter er reicht und steigt noch immer. Harrisburg, die Hauptstadt Pennsulvaniens, ist vollko m in en überflutet. In allen Ueberschwemmungsgebieten räumen die Einwohner ihre Wohnhäuser und siiehen ans die höhergelegenen Gelände- Wer nicht zum Führer steht, ist nicht wert, Deutscher zu sein! punkte. In allen von den Wassern bedrohten Städten arbei ten Dausende fieberhaft an der Errichtung von Schutzdäm men. In den meisten der vom Hochwasser heimgesnchten Staaten ist die Nativnalgarde zur Hilfeleistung und zur Be wachung der geräumten Häuser eingesetzt. Wegen der steigenden UeberschwemmnngSgefahr in ver schiedenen Teilendes Staates Nenyork vertagte sich am Don- nerstag das Staatsparlamcnt, um seinen Mitgliedern die Möglichkeit der Heimfahrt zu geben. Im Bundessenat in Washington brachte BundeSsenatorGusfeu einenAntrag ein, der Roosevelt die Ermächtigung geben soll, ans dem Nothilfesond des Bundes lo Millionen Dollar zur Unterstützung der Not leidenden dem Noten Kreuz zu überweisen. „Programmpunkte" -er spanischen V-lks-evlücker Madrid. 20. Mär,. Noch immer versuchen die Kommunisten durch riesige Kundgebungen die Manen zu gewinnen. Sv sand dieser Tage eine Demonstration in Arevalo statt, die, wie üblich, mit einer Entschliestnng endete. In dieser wurden die Haupt- programmpunkte des neuen Kurses sormuliert, die bezeich nend für die geistigen Bäter des Zeitdckuments sind, fol gende Forderungen wurden nämlich erhoben: 1. Errichtung einer össentlichen Bedürfnisanstalt zwischen den beiden Hauptvortalen der Kirche Santa Domingo. 2. Erhebung einer Steuer von ö Peseten sür je 5 Minuten Glockenläuten. 3. Entlassung sämtlicher Barmherzigen Schwestern aus den Krankenhäusern, weil sie bei den Wahlen sür die Rechts parteien gestimmt hatten. 4. Nonnen, die nicht gewählt haben, sollen zwar nicht zur Rechenschaft gezogen, die Fenster ihrer Klosterzimmer aber verdunkelt werden, damit sie nichts mehr von der Welt sehen. 5. Strenges Berbot der letzten Lclnng und katholischer Begräbnisse. v. Entlassung von sämtlichen rechtscingestellten städtische» Beamten. Im Triumphzng wurde dann die Entschliestnng dem Ltadtoberhaupt in die Wohnung gebracht. Da die neuen Ltadtväter von Arevalo des gleichen politischen Bekennt nisses sind wie die Bersasser des Dokuments, so ist damit zu rechnen, dast die Programmpunkte auch verwirklicht werden. Erst später werden die spanischen Kleinstädter erkennen, welch herrliches „neues Zeitalter" nunmehr angebrochen ist. MibiMeierstimdt la der «naenschale Eine denkwürdige Feierstunde sand am Freitagmittag in der Aula des Dresdner « n n e»r e a l g y m n a s t u in s, Humbvldtstraste, der drittältesten Schule Dresdens, statt. Es galt, Abschied zu nehmen von diesem Schulgebäude, das seit 1870, aisv Ott Jahre lang, Wirkungsstätte der seit über 3öN Jahre bestehenden Annenschnle war. Mehrere Gründe mach ten die nunmehr vorgenvmmcne Umgestaltung notwendig. Der erhebliche Schülerrückgang in den letzten Jahren gab den letzten Austvst. Die ehrwürdige Ueberliescrung der alten Annenschnle wird jedoch ansrcchterhaltcn, da die bisherige O b c r r e a l s ch n l e Leevorstadt, die einen Teil der jetzigen Auncnschüler ausnimmt, während der andere Teil dem Wettiner Gvmnasinm angeichlvsien wird, künftig den Namen Annenschnle tragen und die Tradition unter den alten blaugvldenen färben weitersühren wird. DaS bis herige Gebäude der Annenschnle auf der Humbrldtstraste wird die jetzt Sedanstraste untergebrachte 0. Mädchen-Berus» schule a u s n e h m e n, so -ast in deren Räumen die 19. Volksschule wieder eröffnet werden kann, die bisher im Pädagogischen Institut untergebracht war. Der Festsaal der alten Annenschnle bot in seinem schlich ten Schmuck einen feierlichen Anblick. Lehrerschaft, Schüler und zahlreiche Gäste hatten sich versammelt. Nach Gesang des Ehorals „Lobe den Herren", begleitet von einem Bläier- guartett, sprach Oberstudienrat Ehrcntra nt ein Gebet, dem sich ein Musikvortrag an zwei Flügeln anschlost. Stach Ver klingen -es Eonzcrt vathötigue von Liszt, sicher wledergegebcn von Stndicnrat Halfter nnd Iran, ergriff Slu-ten-irektor Sichler als kommissarischer Leiter der Annenschnle das Wort. Er begrüstte die Erschienenen und sührte aus, dast eS nun mehr Abschied zu nehmen gelte von den alten, vertrauten Räumen, in denen er die letzte Amtshandlung vornehme. Er verabschiedete mit Worten des Dankes den aus Wunsch vor Erreichung der Altersgrenze aus dem Lehrkörper auSscheiden- den Oberstudienrat Pros. D r. Danneberg, der von 1884 bis 1893 selbst die blaue Mütze mit dem Goldstreifen trug und seit Jaunar 1900 der Annenschule treu gedient habe. Sein vorbildliches, pslichtgetrcueS Wirken bleibe unvergessen. Dann wandte sich Studiendirektor Eichler an die Schüler und er mahnte die über sechzig Jungen, die nach erreichtem Lehrziel aus der Schule auSscheidcn und in das Berufsleben ein treten, eingedenk der erhaltenen Lehren vollwertige Glieder der deutschen Volksgemeinschaft zu werden und niemals de» Geist der Kameradschaft anszugcben Oberbürgermeister 8-rner würdigte die Verdienste der Annenschule, die zu den besten Dresdner Bildungsstätten gehöre. Diese feier bedeute nur einen neue n Abschnitt in der Geschichte der Schule, denn Name und Tradition blieben voll erhalten. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dast in den neuen Räumen ein weiterer Aufschwung zum Besten der Annenschule eintretrn möge, und dankte dem kommissarischen Schulleiter, der zweieinhalb Jahre die Geschichte der Annenschule trefflich lenkte, dem Stellvertreter Stndienrat Dr. Seefricd, und der Lehrer schaft, die nicht minder erfolgreich ihres arbeitsreichen Amtes waltete, für ihre Pflichterfüllung. Für die Lehrerschaft sprach Studienrat Dr. Seesried anerkennende und dankbare Abschiedsworte sür den scheiden den Studiendirektor Eichler, der die Leitung der Dietrich- Eckart-Schule übernimmt. Die Schülerschaft gab ihrem Dank durch eine Ansvrache eines Jungen Ausdruck. Ein vom Bläser quartett gespielter Hymnus beendete die eindrucksvolle Feier. Aus dem Schulhose nahmen dann Lehrerschaft und Schüler Aufstellung. Die Flagge wurde feierlich eingeholt, und nach Gesang -er nationalen Lieder erfolgte der Vorbeimarsch vor dem Oberbürgermeister nnd der Auomarsch unter Vorantritt des Spiclmannözuges der Obcrrealschule Leevorstadt, der den Teil der Annenschüler nach dem neuen Heim aus der Vitzthumstratze geleitete, -aS künftig den Namen Annenschule führen wird. Dort empfing Oberstudtendirek- tor Dr. Dathc die Annenschüler. Beiderseitiger Handschlag zum Gelöbnis der Treue gab den AuSklaug. Nünstlerische Veranstaltungen Schubert-A-en- Der Dresdner OrphenS und die St riesen er Liedertafel, dazu das M o z a r t v c r e i n S - O r ch e st e r hatten sich zu künstlerischer Gemci»schäst verbunden, um ein ganzes Konzert allein Schuberlichcm Schassen zu widmen. Da Kapellmeister Erich Schneider der gemeinsame Dirigent der drei Körperschaften ist, war die Einheit leimt herzustellen, was natürlich schöne Möglichkeiten der Programmgestaltung erlaubt. Eiu Sängerkrieg im kleinen: denn jeder Ebor trat allein auf. Keiner aber — und das war ein sehr versöhnliches Element — brauchte hinter dem anderen zurückzusteheu, so dast die Vereinigung beider zu groster Gesamtwirkung nicht als lleberbrückung von Einzelschwächen hätte ausgefastt werden müssen. In wohlgerundetem, weichem Vollklang des über hundert Stimmen zählenden Gesamtchores hörte man erst den 23. Psalm, zuletzt Grab und Mond und das jubelnde Trink- lieü. Tie Einzelchöre hatten sich in seiner, sinngemäster Vor» iragSausarbettung u. a. der diskreten Tonmalerei der „Weh mut", der stimmungssatten „Nacht", des von leisem Humor übergoldeten „Ständchens" — mit Baritonsolo Karl Otto ZinncrtS — oder des weniger bekannten „Geistes der Liebe" angenommen. Tie Einstellung auf vorwiegende Kops- tongebung ist bei Schuberts Lnrik das Gegebene. Besonderen Beisall errangen sich die Orpheus-Solisten, die man auch als Speisebcchcr- Quartett schätzt lSpeisebecher, Wolf, Weiskc, Robertsoni. Sic sangen beispielsweise den „Gondelfahrer" als Kabinettstück. Die leichte Wellenkränlelung dieses Lagunen stückes kam, unterstützt noch durch die wertvolle Begleitung beS Professors Pretzsch. zu wundervollster Wirkung. Um di« Klavierbegleitung anderer Werke machte sich Eonrad Sch reg er verdient. Ein prächtiger Auftakt des Abends ivar die vom Mozartverein gespielte Schubert-Sinfonie Nr. 5 B-Dur, die keine metaphysische Schwere wie etwa die in H-Moll, kennt, sondern frühlingsfrisch und freundlich sprudelt. li. * Kammermusik un- Sie» Das L i e r sch - Q « a r t e tt gab im Kammermusiksaal der Landesbibltothek seinen Oö., wie immer stark besuchten Kultnrabend. Beethoven, Schubert, Dworschak nnd Josef Haas waren die Komponisten des Abends. Wie immer, staud auch ein selten gehörtes Werk aus dem Programm, und zwar ein Streichquartett in D-Tur von Franz Schubert, das dieser mit sechzehn Jahren als Lchulgestils« komponiert hat. Mutet naturgcmäst in diesem Werkcheu vieles noch etwas pri- mttiv und schablonenhaft an, so setzt doch bereits die Melodien fülle und Sicherheit in der äusteren Formbeherrschung in Er staunen. Begonnen hatte der Abend mit der in leuchtende Melodienschönhrtt getauchten Frühltngssonate von Beethoven. Beschlossen wurde er durch das Streich trio für zwei Violinen und Bratsche von Dworschak, das mit seiner echt slawischen Rhythmik und Melodik dem Abend einen schönen AuSklaug sicherte. Mit prägnanter Klarheit wurden die Ecksähe gespielt, mit schwärmerischer Weichheit ins besondere der von zarter Melancholie überschattete langsame Satz. Zwischen diesen Kammermusikwerken standen sieben Lieder von Josef Haas nach Gedichten von Karl Adolf Metz. Ein stilles, glückliches Leuchten wie aus vergangenen Tagen der Sonne liegt über diesen erfreulicherweise gar nicht Volk und Dunst wir brauchen «ine Reform auf dem Gebiete der Runst, Literatur und de« Theater«. Vie Regierung hat dafür zu sorgen, dast ihr Volk nicht vergiftet wird. L« gibt rin höhere« Recht, da« sich auf di« Erkenntnis gründet, wa« einem Volk zum Schaden gereicht. Und wa« einem Volk schadet, must beseitigt werden. , cieai« niu«c isn wa, der Führer bamal« forderte, da« führt« er mit seiner großen kulturellen Gesetzgebung zielbrwustt durch! „konstruierten" Gesängen. Sie wurden von Susanne Hesse, trotz leichter Indisposition, mit schöner, Heller Sopranstimme nnd reifer BortragSkunst ganz im Sinne des Komponisten ausgelegt. Am Flügel begleitete Kurt Hesse mit farbiger AnschlagSkunst und gefestigter Musikalität. Die vier Künstler des L i e rsch - Qu a r t e tts sStersch, Knauer, Ronneseld, Hahn-Kabel aj, denen sich Susanne Hesse Im ersten Werke des Abends als Klavier partnerin beigrsellte, wurden sür ihre wie immer vorzüglichen Leistungen durch reichen Beifall ausgezeichnet. k'.v.l,, * Mn-rrtte-rr In einem Kameradschaftsabend des Lyzeums klubs — dem letzten dieses Winters — sang Erna Grab n er Kinderlieber. Mit erstaunlichem Fleitze hatte sie etwa zwanzig Kinderlieber der verschiedensten Tonsetzer zusammengctragen. die sie frei aus dem Gedächtnis vortrug. Natürlich waren in erster Linie Wilhelm Taubert und Earl Reinecke vertreten, daneben aber auch weniger bekannte Komponisten, wie Julius Sachs, Hans Schmidt, Bernhard Schneider, Rudolf Dost, Johannes Techritz, Hans Hermann und viele andere. Wie Erna Grabner zum Beispiel TaubertS „Bruder Jakob" mit den kleinen, reizvollen Imitationen und Lautmalereien leben dig werden lieb, das »engte von hochstehender, gediegener Musikalität. Natürlich wurde die Künstlerin mit ihrem schönen, glockenreinen Sopran und ihrem sicheren Bortragögeschmack auch allen anderen Kinderlieber» in glücklichster Weise gerecht. Am Flügel begleitete Mary Wollen mit liebevoller Ge nauigkeit. Tie Zahl der Hörer war sehr grost, und unter ihnen befanden sich auch einige Kinder, denen die Sache offenbar besonderen Spatz bereitete. P. v.l,. * Konservatorium-konzirt Zwei jüngere Hochschullehrer unsere» Konservatoriums, Carl Bergmann und Alex Kropholler, ver einigten sich am Donnerstag »u einem Kunster, i« hungS- abend im Anstaltssaale. Kunstbeschwingt und vorbildlich war in der Tat alles, was man teil» soUsttsch, teil» in ge- metnsamem Musizieren von den beiden Künstlern zu hören bekam. Wie Alex Kropholler nur immer bestrebt ist, sein überlegenes technisches Können in den Dienst de» Kunst werks, nicht der eigenen Person, zu stellen, zeigte er vor allem in den vier Stücken au» der E-Dur-Suite für Violoncello allein von I. S. Vach, während Carl Bergmann seine tiestnnerltche Musikalität besonder» in den vier Phan- tasiestücken von Schumann (Werk 12f offenbarte. Auch für einen jungen begabten Breslauer Komponisten, HanS-Georg Burghardt, setzte er seinen Spürsinn für talentiertes Können ein, indem er dessen ES-Dur-Sonate für Klavier, Werk 22, zum ersten Male in Dresden erklingen lieb. ES geht entschieden ein grotzer Zug von geradezu majestätischem Glanze durch das vtersätzige Werk, das voll origineller Ge danken steckt, alle Gemeinplätze vermeidet und sich doch nicht in widernatürlichen Gesuchtheiten verliert. Selbst in dem Anbantesatz, der den Titel Tonto mistorloso führt, ist im folgerichtigen Aufbau keineswegs allzuviel hineingeheimnist worden, nnd das Scherzo weist sogar recht kecken Humor auf. Freilich erfordert die neue Sonate zu ihrer Wirkung einen technisch wie musikalisch^ tüchtig gerüsteten Klavierspieler, und als ein solcher bekundete sich Carl Bergmann den ganzen Abend hindurch, vor allem auch als hervorragender Klavier partner des Cellisten. Unter solchen Umständen wurden die Duos sür betör Instrumente lGrieg: A-Moll-Sonate, Haydn: D-Tur-ttonzert und eine heute noch dankbare fünfteilige Cellosonatc in E-Dur vom alten Giuseppe Valentins, dem berühmten Geiger und Komponisten am Anfang des acht- zehnten Jahrhunderts in Bologna und Florenz) zu aus,er- ordentlich genutzreichen Äunstgaben. Es gab natürlich viel Beifall. ü-ckt.
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