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Dresdner Nachrichten : 19.09.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-09-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193609191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19360919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19360919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-09
- Tag1936-09-19
- Monat1936-09
- Jahr1936
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.09.1936
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V/il'j§CkaÜ8- uncl kvl Sonnabend. IS. September 1SZS — Dresdner Nachrtckten — Nr. 443 Sette 11 vr. Llmon, ^sleksslsid dss vsutseksn j-lsndtzvsrks: ^i'bsiisbsselisffung und Vsi'gsbungswsssn Nus de« jetzt I« Stuttgart ftattstu-eude« zweiten ReichSiunuugStag de» rtschlerhaud- weris stthrte der Rrserent t« ReichSftau» de» Dentsche» Handwerk», Dr. Stmo», »der stragen der «rbeitSbeschass«»» »nd de» vrr- gebnnftüwejeaS ». a. salgende» a«»r Tie ArbeitSbeschasfungSpoltttk der Reichs» regieriuig verfolgt das Ziel, die Arbeits losigkeit aus jeden Kall zu beseitigen. Und das ist nicht nur tiber alle Erwartungen hin aus gelungen, sondern auch das Durchschnitts- tinkommen bat sich gebessert. Die Arbeits beschaffung für das Tischlerhandwerk wird in erber Linie durch die Baukonjunktur, durch die öffentlichen Aufträge und den Wiederaufbau der deutschen Wehrmacht ge kennzeichnet. Daneben hat sich auch der Nohmings- nnd SiedlungSbau in starkem Maße befruchtend für das Tischlerhandwerk ausgewirkt. Gerade bei letzterem ist eS be- dcnilain, das, eine neue Form beS Wohnens im Werden ist. Dem Tischlerhandwerk er- mächft hier eine bedeutende Kulturausgabe, das Seine zur Schaffung einer neuen deut- scheu WvhnungSkultur beizutragen. Bon besonderer Bedeutung slir die Arbeits beschaffung im Tischlerhandwerk sind die wirtschastliche« Einrichtungen, die da» Handwerk sich geschossen hat. Ausier den Arbeitsgemeinschaften, Lieferung», gcnosscnschasten sind hier auch die Treubau- AG, die Deutsche Bansparer AG und die Banträgcrgcscttschasten zu erwähnen. Die strage der Bauvcrgebung gibt auch heute noch oft Anlas, zu Klagen. Das Handwerk wurde im Jahre 1335 sehr stark dadurch gedrückt, das, die Anordnungen des NetchSkommissarS für Preisüberwachung dahin auSgelegt wur- den, -aß dem jeweils billigsten Bieter der Anschlag erteilt wurde. Durch den Erlab des RcichSwirlschastSmintsterS vom IS. Dezember NM ist jedoch klargestellt worben, dab die VLB als Grundlage der ösfentltchen Bau- Vergebung zu gelten hat, und dab ihre Be- siiinmungen über die Auswahl der Bieter und über die Zuschlagserteilung befolgt werden müllen. Tas Handwerk ist überzeugt, dab dieser erlaß noch nicht auSrcicht, sondern daß er noch erweitert werden mühte, um der Bauwirtschast einen gesunde« Bode» für ihre Kalkulation «»d thre Arbeite« zu geben. Sutzerbem bat sich auch noch nicht überall der Grundsatz burchgesetzt, der im 8 4 der BOB verankert ist, bau eine Aus schreibung in der Regel nach tzachlosen vor genommen werben soll. Roch immer vergebe« Siedl««g»gesell» schäfte«, u«d a«der« Bauträgergrfell- schäfte« ihre Baute« schltisselfertlg an Ge»eralu«ter«ehmer. Die Stärkung der selbständigen Handwerk- lichen Existenzen in der Bauwirtschast macht es aber erforderlich, bah der Grundsatz der BOB überall befolgt wirb. Ein besonderes Problem stellt bl« Preisgestaltung bar, denn auf dem Gebiet der privaten Auf träge sind dauernd Preisrückgänge für den letzten Verarbeiter, b. h. namentlich für bas Handwerk, «tngetreten. Die Entwicklung der Preise verschärft sich für das Handwerk noch dadurch, bah die Zahlungseingänge häustg noch sehr schleppend sind. Der Kampf beS Handwerks gegen bas Borgunwesen hat zwar Erfolge gezeitigt, trotzdem lassen die Klagen des Handwerks hierüber nicht nach — nament- ltch bet privaten Aufträgen. Der Handwerker soll aber kein Bankier sei«, sonder« Produzent. Da auch die Bezahlung der ösfentltchen Aus- träge verschiedentlich zu wünschen übrig lieh, hat bekanntlich der NeichSftnanzmintster in einem Erlaß vom 20. Februar 1083 auf die Notwendigkeit beschleunigter ZahlUngSweise aufmerksam gemacht. ES wär« zu wünschen, bah dieser Grundsatz sowohl bei den Behörden als auch bet den privaten Auftraggebern unbedingte Aner kennung fände. Die Einführung der BOB wurde vom Handwerk lebhaft begrübt, denn sie erhebt eS zum Grundsatz, die Vergebung nur an fach- kundige, leistungsfähige und zuverlässige Be werber zu angemessenen Preisen vorzu nehmen; sie hat ferner ausdrücklich die Ltefe- rungSgenossenschaften des Handwerks aner kannt. Die Reichszentrale für Handwerks lieferungen eGmbH und die LanbeSliefe- rungSgenossenschaften sind heute allgemein ksilikski Lils Laukslfsi- Infolge der umfassenden öffentlichen Jn- veslitionolätigkcit dürften die Gesamttnvesti- tionc» der deutschen Volkswirtschaft im Jahre IM gegenüber 1384 um rund ein Drittel ge- siicgen sein, nachdem bereits 1384 gegenüber seinem Vorjahr eine Erhöhung der Anlage tätigkeit um 33'/» gebracht hatte. Tie Bedeutung der baulichen Investitionen im Nahmen der Gesamtinvestitionen wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, bah an den Anlagelnvestttionen des Jahres 1334 in Höhe vvn 8,8 Milliarden NM der Wert der baiigcwerblichcn Produktion mit etwa 5H Milliarden NM, b. h. mit rund zwei Dritteln, an den Neu- nnd Ersatzanlaaen von 1885 in vermutlicher Höhe von 11 Milliarden NM mit mindeste»» 7 Milliarden NM, prozentual also in gleicher Höhe, beteiligt ist. Die baugewerb- iiche Produktion umsaht neben dem Woh nungsbau den össentlichen und gewerblichen Bau. Ta der Anteil des letzteren am Gesamt wert der baugewerblichen Produktion in den leisten fahren anhaltend zurückgtng lvon 25°/« im Jahre 1382 auf 12»/» im Jahre 1885j, ist der industrielle Bau als eine gute AustragS- rclerve sür die nächsten Jahre anzusehen. Ein gleiches gilt slir den Wohnungsbau. Während der Produktionswert im ösfentltchen Bau im Jahre UM ungefähr bas Fünffache des Jahres 1382 beträgt, hat er sich im Wohnungs bau gegenüber 1382 nur ungefähr um die Halste erhöht. Tatsächlich bleibt der Wohnungsbau «och «eit hinter de« Bedars zurück. Seit Mitte 1888 hat sich die Spanne -wischen der Zahl der Haushaltungen und Wohnungen ständig weiter vergrößert. Die Eheschließungen nahmen außerordentlich zu: Im Jahre 1384 allein wurden rund 748 300 Ehen geschlossen gegenüber rund 517 000 im üriscnsahr 1882. Trotz der Belebung im Woh nungsbau hielt der Äohnungözugang mit der Annahme der Haushaltungen nicht Schritt. Ende 1384 war die Zahl der Haushaltungen aus rund 18,4 Millionen, Ende 1685 auf rund M Millionen gestiegen. Dagegen waren nur rund 17 Millionen bzw. 17,8 Millionen Woh- nungcn vorhanden. Ende 1684 gab eS also bereits rund 1,4 Million, Ende 1885 rund i,ä Million Haushaltungen ohne eigene Wohnung. Um diesen großen WohnungSsehlbebarf, der als eine erhebliche Konjunkturreserve anzu- prechen ist, zu decken, dazu fehlt es nicht an -hassenden, fleißigen Händen, an geschickten Unternehmern, sondern die Hauptsorge bleibt die Finanzier««- der Bauvorhaben. In der Finanzierung der Bautätigkeit haben sich mit dein Wandel auf dem Gebiet beS Wohnungsbaues bedeutende Veränderungen ergeben. Die Bereitstellung der ersten Huvothek war in erster Linie Ausgabe unserer Hypothekenbanken, die hierin in der Vergangenheit Vorbildliches geleistet haben und auch heute noch leisten. Schwieriger gestaltete sich im letzten Jahrzehnt die Bereit stellung der Rrstaelber. Mit Krieg und Re volution, mit Inflation und Auswertung war die Bereitstellung von Geldern für di« uach- stellige Privathypothek stark zurück, gegangen, zum Teil hat sie fast vollständig aufgehört. Durch die Bürgschastsübernahme des Reiches hat hier der Staat manche Härten beseitigt und viele Ftnanzlücken auSgesüllt. Um besonders der Förderung des Sieb- lungSbaueS und der großzügigen Erstellung von Eigenheimen zu bienen, sind unsere Hypo thekenbanken immer mehr dazu Ubergegangen, an Stelle der Festhypotheken Tilgungs» oder AbzahlungShypotheke« zu geben. Gerade die Hypothekenbanken sind in« Gegensatz zu vielen anderen Geldgebern besonders berufen, die ideale Darlehnsform, die TilgungShypothek, zu gewähren, da sie vom Psandbricskäufer ein 50 oder mehr Jahre unkündbares Geld zur langfristigen Aus leihung in die Hand bekommen. Dieses ist wohl die segensreichste Wirkung des mit dem Pfandbrief verbundenen Hypothekensystems. Die Mitwirkung der Hypothekenbanken an der Finanzierung des Wohnungsbaues durch Gewährung der ihren Ausgaben entsprechen den Darlehen ist allgemein bekannt. Viel weniger dagegen spricht man von der tätigen Finanzhilfe der anderen Banken, vor allen Dingen des private« BankgewerbeS, das, wenn auch indirekt, keine geringen Ver dienste um die Durchführung der Bau- vrogramme hat. Dabet braucht man sich nur solgendeS zu vergegenwärtigen: An jedem Bau sind eine ganze Reihe von Hanbwer- kern, Bauunternehmern, Liefe ranten usw. verschiedenster Art beteiligt, die für die Durchführung der Arbeiten, für den Einkauf der Materialien, für die Ent lohnung der Gefolgschaftsmitglieder teilweise nicht unerhebliche Mittel benötigen, über die sie selber nicht immer verfügen. Hat nun ein solcher Bauhanbwerker einen Bauauf trag hereingeholt, so wendet er sich unter Bet- brtngung der entsprechenden Unterlagen an seine Bank, die ihm daraufhin berettwilltgst den notwendigen Kredit zur Durch- sührungdeSAuftraaeS etnräumt. Hat der Bauhanbwerker nach Beendigung der Ar beiten bas ihm zustehenbe Gelb von dem Bau- austraggeber erhalten, so kann er den auf- genommenen Kredit wieder zurückzahlen. Diese Fälle ergeben sich in der Praxis viel- tausendfach, und fast jeder Handwerker und Bauunternehmer kann bestätigen, baß er ohne bi« Kredttbethtlfe seiner Bank ost gar nicht in der Lage gewesen wäre, Bauaufträge an- zunehmen und durchzufahren. Dies gilt ins besondere für Zeiten ansteigender Konjunktur und der Zusammenballung von Aufträgen, wenn dadurch die Eigenmittel be» vauhanb- Wirker» usw. an sich schon weitgehend fest gelegt sind. In diesem Fall springen die privaten Kreditinstitute burch LarlehnSae- währuna ein, und sie sind e» nicht selten, die erst durch Zurverfügungstellung der fehlenden .^vitzenbeträge" die Durchführung de» be absichtigten vauprogramm» ermöglicht haben. Daß sie damit auch gleichzeitig tätigen Anteil an der Förderung einer gefunden Mittel- standSpolttik nehme«, ist besonder» erfreulich. Dr, «V, Ä, Horldllvis vonvImttsmLÜlg vvneklisksn l ES kommt noch häustg vor, dab an den Postschaltern die Annahme von Wertbriefen verlangt wird, deren Verschluß durchaus nicht den Besörderungsvorschristen entspricht und die daher von dem Annahmebeamten zurück gewiesen werben müllen. Es bedarf eigent lich keines besonderen Hinweises, dab ein Wertbrief immer gut verschlossen sein muß, d. h. soviel Abdrücke desselben Siegels in gutem Siegellack erhalten soll, daß dein Inhalt des Briefes ohne eine sichtbare Be- schädigung des Briefumschlages oder der Siegel nicht beizukommen ist. Bei Wert briefen müssen die Siegelabdrttcke sämt- ltcheKlappen des Umschlags treffen, es sind also mindestens 2 Siegelabdrttcke not- wendig. An den Postschaltern werden häusig Wertbriefe mit Siegelverschlttllen ohne jedes Gepräge oder mit Abdrücken eines Geld stücks und dergl. abgegeben. Ein derartiger Verschluß reicht keineswegs auS, da er von jedermann angebracht werden kann und da her den Inhalt des Briefe» in keiner Weise sichert. Das Siegel muß entweder das Ge- präge eines Wappen», eine- NamenS oder einer sonstigen persönlichen oder eigen tümlichen Bezeichnung tragen. vsbvslLöon« »Ins gsoks vsfskl! Eine amtliche Warnung In einem an die obersten LandeSvehvrben gerichteten Erlaß, der im RetchS-BerkehrS- Blatt, Ausgabe o Nr. 82 vom 17. September 1883 veröffentlicht ist, weist der Reichs- und preußische Verkehr »Minister auf die Nachteile und Schäden bin, welche eine Ueberlastung der Kraftfahrzeug« für Fahrzeug und Straße mit sich bringt. Neben einer Herabmi,«derung der Wirksamkeit der Bremsen erhöht die, lieber- lastung de» Fahrzeuges den Verschleiß der Reifen. Ferner ist die Verwendung von Reifen, welche bi» auf die Gewebeeinlage abgefahren sind, gefährlich für die Betriebs und Verkehrssicherheit beS Fahrzeuge». Ueberladung und Verwendung zu stark ab- gefahrener Reifen wird daher künftig durch Untersagen be» Betrieb» solcher Fahrzeuge auf Grund von 8 5 Abs. 4 Reichs- strabenverkehrSovdnuna verhindert werden. Der Minister macht ferner darauf aukmerk- sam, dab hohe Geschwindigkeiten, insbesondere von schweren Fahrzeugen — ab- gesehen von der BetrlebSgesahr — den ver- schletb der Reifen erhöht, der er- fahrungSaemäb mit steigenden Geschwtndig- keiten nicht gleichmäßig, sondern immer stär- ker zunimmt. Bet schweren Lastkraftwagen lGesamtgewicht von mehr al» 9000 Kilo- arammi sei eine Geschwindigkeit über 50 KUometer^Stunben au» tiefen Gründen nicht angebracht. anerkannt, so baß r» auch möglich war, die notwendigen Maßnahmen der Schulung, Er- ziebung und LetstunaSstetgerung «tnzuletten und damit «tne lausende Einschaltung und steigende Umsätze der Genossenschaften zu erreichen. Bei alle« darf jedoch «icht vergeße« «erbe«, daß die ösfentltchen Aufträge nur zusätzliche Aufträge darstelle«, ««d daß keine Hand«erk»grnpve ««»schließlich von össeutltche« Aufträgen lebe« ko««. Wenn aber das Handwerk den Anspruch auf die Beteiligung an öffentlichen Aufträgen er hoben hat, dann muß eS sich diesen auch burch Leistung verdienen. Ich bin der Ueber- zeugung, baß dies immer dann der Fall sein wird, wenn man dein Handwerk durch Auf tragserteilung die Möglichkeit zum LetstungS- beweis gibt. Zur Lösung der ArbettSbeschaffungSfrage war es auch notwendig. die Kreditsrage für die Liefer««-»» genostenschafte« zu klären. Durch das Entgegenkommen der Deutschen ZentralgenossenschastSkasse und ihrer Provtnztalinstitute war es möglich, den teilweise recht erheblichen Kreditbedarf der Genossenschaften zu decken. Die kreditgeben den Banken Haber« sich zu einer großzügifen Kredithergabe nur entschlossen, weil sie durch die zentrale Führung aller ArbettSbeschaf- sungSmaßnahmen durch den NeichSstand des Deutschen Handwerks bzw. burch die Reichs zentrale das notwendige Vertrauen zu den LteserungSgenossenschaften gefaßt haben, ob- wohl diese bisher über nur geringe Eigen- kapttalmtttel verfügten. Daneben soll aber auch jeder Handwerksmeister, der wiederholt durch seine LieferungSgenossenschastcn Auf träge erhält, einen oder mehrere Geschäfts anteile bei dieser erwerbe». DaS ganze System der Selbsthilfeeinrichtungen des Handwerks bedeutet keinesfalls die An wendung eines falsch verstandenen Kollekti vismus, denn bas Handwerk ist immer An hänger der Persönlichkeit «nd der persön lichen Verantwortung deS Betriebs- tnhaberS gewesen. Aber die Fülle und Größe der Aufgaben, die heute das beutsc'e Volk und seine Wirtschaft zu erfülle,« hat. zwingen die HandwerkSsührung dazu, den Handwerks meister mit seinem sachlichen Können in einem geeigneten Nahmen hierfür etnzusetzen. Und so sind unsere wirtschaftlichen Einrich tungen entstanden, von denen wir glauben, daß sie nicht nur zeitlich bedingt sind, sondern auch eine Zukunftsausgabe haben. Lekssft l-ski-stsllsn M 60000 dugsndlloks Der vor kurzem von -er Reicksanstalt für ArbettSvermttlung und Arbeitslosenversiche rung veröffentlichte erste Bierteljahresbertcht 1383 der Berufsberatung und Lehrstellrnver- mittlung gibt uns zusammen mit einer Reihe von anderen Statistiken und Ausstellungen die Möglichkeit, einen Ueberbltck über di« Ergebnisse der diesjährigen Lehrstellenaktion zu gewinnen. Wir können mit Befriedigung seststellen, daß alle beteiligten Kreise gegen über dem Vorjahr eine wesentlich größer« Bereitwilligkeit zur Einstellung von Lehrlingen gezeigt haben. Die Tatsache, daß wir heute nur noch rund 30 000 mänliche Jugendliche ohne Lehr stelle auszuwetsen haben — von den weib lichen Schulentlassenen, deren Vermittlung beachtlichen Schwierigkeiten begegnete, sei hier abgesehen —, «nd daß davon noch «in grober Teil aus dem Vorjahre Ubriageblteben ist, ist ein Beweis dafür, daß sowohl Industrie wie auch Handwerk zum groben Teil die Dring lichkeit einer zufriedenstellenden Lösung des Nachwuchsproblems erkannt haben, und -aß sie aus dieser Er kenntnis heraus auch praktisch an die Aus gabe herangegangen sind. Wenn wir uns jedoch anderseits überlegen, dab heute bereits eine Anzahl von Gewerbe gruppen, ebenso wie auch einzelne große Werke, in schweren Sorgen sind, woher Ne in den folgenden Jahren den für sie er forderlichen Nachwuchs nehmen sollen — denn bis zum Jahre 1847 werden mir mit laufend sinkenden Ziffern von Schulentlassenen zu rechnen haben —, so ist eS erstaunlich, daß dieser, wenn auch relativ geringe Prozent satz von Jugendlichen noch nicht vermittelt werden konnte, zumal es sich um durchaus vollwertige und vermittlungs fähige junge Menschen handelt, bi« bei einer entsprechenden Ausbildung sicherlich in der Lage sein werden, sich zu qualifi zierten Facharbeitern zu entwickeln. Man muß also gerade von der Industrie, der ja durch den neuen BierjahreSplan beS Füh rers ungeheuer grobe und entscheidend« Auf- gaben gestellt wurden, erwarten, baß sie Nch bereiterklärt, diesen Jugendlichen noch Lehr stellen zur Verfügung zu stellen. Denn jetzt im Herbst dürsten ja di« Möglichkeiten zur Unterbringung von Lehrlingen eben saft au», schließlich bei den groben Industriebetrieben liegen, zumal das Handwerk bereits Ostern in weitgehendem Maße seine Pflicht aetan hat, und die Landwirtschaft vor dem Früh jahr keine neuen Lehrstellen berettzustellen in der Lage ist. Sorllnvi' Sekluk- und waekdvk«» vom IS. Soptombvk Auf klein- Rückkäufe leicht erholt Im Verlaufe gab das ermäßigte Kurs- Niveau an den Aktienmärkten vielfach den Anreiz zu kleinen Rückkäufen, die meist Kurs erholungen auslösten. IG Farben notierten 132,25 nach 132. Von Montanwerten ge wannen Nhelnstahl erneut 0.75-L, Mannes- mann zogen nochmals um 1,5 A, Äer. Stahl werke um 1,12 und Klöckner um 1?L ai«. Hoesch konnten bet kleinen Umsätzen wieder den gestrigen GchlubkurS von 107,5 erreichen. Sonst sind noch Aku mit -t-1,87'/», Waldhof und Schief. GaS mit je -t- 0,5 H zu erwähnen. JunghanS setzten aus die gemeldete Betriebs erweiterung ihren Anstieg bis auf 102,12 ?S sort. Hamburg-Sttd kamen erst per Kaste, »nd zwar 0,12 A höher, zur Notiz: die ge- meldete Reprivatisierung der Gesellschaft hat also kaum nennenswerten Einfluß aus die KurSgestaltung der Aktie gehabt. Am Kassarentenmarkt waren einige Pfand briefe und LiquidationSpsandbriefserten um 0,12 A bis 0,25 H befestigt. Von Stadt- anleihen gewannen bet kleinen Umsätzen 28er Elberfelder 0,25 A, 25er Düsseldorf 0,5 A, 23er Elberfelder und Frankfurter 0,87 und 0,75'/». Von Länderanlethen wurden wieder Alt- besitzanleihen gesucht: Hamburger und Lü becker zöge,« um je 0,5 A an. Schutzgebiets- zertisikate waren um etwa 0,10 bis 0,15 A fester. Bei den Jndustrteobligationen hatten lediglich IG FarbenbondS mit einer Er- Höhung um 0,62 H eine größere Abweichung gegen den Vortag auszuwetsen. Am Börsen schluß waren die KurStaseln der Aktien märkte völlig verödet. Nur ganz vereinzelt konnten Notierungen zustande gebracht wer den. Dabet blieben die im Verlauf erzielten Kurse nahezu unverändert. IG Farben schlossen zu 132,25 nach 162,875, Ber. Stahl werke zu 106,12, AEG zu 86 nach 83,12. Schlesische GaS setzten ihren Anstieg weiter bis auf 181,5 fort. Am Markt -er zu Einheitskursen gehandelten I n d u st r i e a kt t e n herrschte eine kaum noch zu überbietende Ge- schäftSstille. Kursnotierungen kamen nur vereinzelte zustande. Größere Abweichungen gegen den Vortag traten kaum ein. Er wähnenswert Nnd Deutsche Gchachtbau, die bet kleinem Bedarf repartiert und 8A höher festgesetzt wurden. Bon Bankaktien gewannen Berliner Handelsgesellschaft 0,5 und Deutsche tteberseebank 0,75 H, während Adca um 0,5 und Tommerzbank um 0,25'/» zurückgingen. Deutsch-Asiattfche verloren 9 RM. IVIlttsIdEulsvk» SükBv l.vlprlg FreiverkehrSkurse vo« 18. September MUgit.IU »»« van«-»»» vasi.ii-» » ssritzsch«, Lrideu Baumwolle Zwickau VO, Deutsche Grammophon 44, Dresdner MalzsaSrtk 4»,12, DüngerhandelS« «G «, vernh. Escher 140, dergl. tun«, 1«, Ger mania Masch. »7. Sörl. Waren-Elnk.-Ver. »b,S. Hartmann i. Liqu. 11, vberlaut. Zucker VS. Para- dietdetten ««einer »Sd. venia» Masch. »»,», Soc.- vraueret Zittau »0, Otto Mumps 11». Dhiett «teiuert 194, Seid-» Lut« SO, ««Ei» L Laugelott »4. Zuückmr» Masch. 114.
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