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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.10.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-10-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19361007015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936100701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936100701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-10
- Tag1936-10-07
- Monat1936-10
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.10.1936
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VNober 1S3S Heu oebtl-et irag, 6. Oktober, riet teilt mit: Zusammenfassung nn der Sudeten gebildet. In ihn mg berufen: Ab- Gustav Iouak, ter Iug. Franz oirth, Abgeord- Rudolf SanL- ekowsku. Ter und befchliellende eine Zusammen- age des Sudeten- ir eine Besserung zeit der siideten- hat Eonrad Sen- >be einer verbind- sper nnd Käme- rinit ivurdc» die schtum beendet, s nur den Bestand t mit verstärktem fordert ghafen am Rande liste Maschine bei tllot Moret wurde k - s rote york, 6. Oktober. ete sich in einer iS neun Berg, neun Bergarbeiter n, ris, dessen Teil, i Tiefe. Tic Bc° iS vetötet cha«, 6. Oktober. eS platzte ein Na». Lrdgeschollwohining ide Gas im Schlaf tet «verden. r?ax «Woche yer Rachmtttav Gewerbehaus als etwas Belang. >ch die Zeil, wo die stum von Literalen zeniltzt wurde, liegt reiche und schöne ind Trachten. Wir e Volkslieder »nd wer fällt, einen ge leiten zu gewinnen, die wichtigsten und inserer Mundarten, einer weit gefakten dem Vogtland, der BolkSkapellen und »iS von dem boben- andschast abzulegen, ttag werben und er elen sonstigen Dar- )er kernige Humor nur da» Ange er- > und Belebtheit der geS Bild vermitteln licher Nachmittag in nnigfaltigkett durch, mittags kann daher ewerbehau- ilhr ng ausgewachsen und in, und mit diesem Bewegung, wie Ile rden. Sie sind eine Sewegung in einem vieber in fene Zeiten di« Bewegung sich t hat. Go klingen in ' aus, untersttitzt von ittfcne Tage hinweg. reS starte» Liedergut »vertreten: GA, SS, er Fülle der Einnl- erben, welches sedem, Erinnerung bleiben st*. Opernhaus: lspIrlhauS: „Sin ..Besuch um Mittel- stall brr Nationen* Mlkkwoch, 7. Oktober 1SZS Vorsicht, Gtnmtvte-iebr Unzählbar, wie oft man schon so eine Notiz in der Zeitung gelesen — und sich danach gerichtet hat. Bor allem, wenn man selbst die Absicht sagt, die „Gute Stube", die ja sowieso so eis kalt und sonnenlcer ist, das, man sich nie recht wohl darin siihlte, als „freundliches möbliertes Zimmer" zu vermieten. Man merkt sich den Namen des sauberen Mannes, der da im Pvltzetbertcht genannt wird, prägt sich die Beschreibung seines Acuhcren ein und erinnert sich gegebenenfalls der Eigenheiten seines Auftretens und seiner „Arbeitsweise". Was kann einem da schon geschehen! Fran Zimmermann aber, von der am Dienstagnachmittag im Reichssender Leipzig die Rede war, hatte die Zeitung ab bestellt. Weil ihr der Roman nicht gefiel. Herr Zimmermann wollte daslir immer nur bann, wenn ein Blatt einmal eine besonders „aufregende" Schlagzeile trug, eine Nummer kaufen. Und so kam alles, wie eS kommen muhte. Eines Vor mittags, während Frau Zimmermann allein in der Wvhnnng war, stand Herr Lctsetritt — eben derselbe, vor dem in der Zeitung gewarnt worden war — vor der Tttr, und bald da- btutcr. Freudestrahlend empfing ihn Frau Zimmermann, führte ihn in „sein" Zimmer und- war glttcklich, als es ihm jo gut gefiel, bas, er sogleich mietete. Und aus der Stelle ein zog. Nur das Sandkösferchen sollte ihm Frau Zimmermann, während er schnell einen eiligen Brief schreibe, aus dem Zigarrenladen dort hinten holen. Als sie eine halbe Stunde später, nichts Gutes ahnend fdcnn im Zigarrenladen war gar kein Koffer abgegeben mordens, wtcderkam, war Lcisctritt nicht mehr da.... und ebensowenig das Sparkaslcnbuch mit den MM Emmchen, die Handtasche mit dem Wirtschaftsgeld, die goldene Brosche und selbst Herrn Zimmermanns Brasilzigarren.... Als Herr Zimmermann nach Hanse kam, „rauchte eS" trotzdem. Und die Zeitung wurde sofort wieder bestellt, ob wohl Frau Zimmermann den Roman nicht leiben mochte. Sie laS ihn auch jetzt nicht. Sie hatte selbst einen erlebt. NoSeii. Oberst a. D. v. Manvol-t-Gau-lttz H Am 8. Oktober starb in Possenhofen am Gtarubcrgcr See Oberst a. D. HanS v. Mangoldt-Gaudlttz. Geboren am 12. Juni 1880 in Leipzig, trat er IE in das Karabinierrcgimcnt ein und wurde in diesem Regiment 1800 Offizier. 1805 j„ das Hu- jarenrcgimeut 10 versetzt, war er nach dein Besuch der Kriegs akademie von 1002 bis 1004 zum Grvhcu Gcueralstab komman- diert und wurde 1004 iu den Generalstab versetzt. Von 1005 bis 1008 war er ESkadronchcf im Gardereiterrcgiment nnd wurde dann — inzwischen zum Mafor befördert — General- fiabSossizier bei der 82. Division. 1vt2 zum Stabe des itflancn- regimentS 17 verseht, ritcktc er 1014 als dessen Kommandeur ins Feld. 1015 wurde er Ehes des GcneralstabcS der Etarwen- inweklivn 8 und zum Oberstleutnant befördert, 1016 Ober quartiermeister bei AOK 3. Die ehemalige sächsische Armee hat einen im Krieg und Frieden hochbcwährten Offizier verloren dellen Andenken bei seinen alten Waffen nnd sm Generalstab stets hoch in Ehren gehalten werden wird. An -er Bahre Oskar Merkers Eine zahlreiche Trauergcmeinde hatte sich am DIcnStag in der Halle des Krematoriums versammelt, um dem am Freitag verstorbenen Oberlehrer t. N. Oskar Merker den letzten Grus, und Dank zu bringen: vor allem viele Acrnss- kameraden nnd ehemalige Schiller des Heimgegangenen, so wie die Mitglieder der Vereine, in denen er so verdienstvoll gewirkt bat. Nach einleitendem Orgelspiel des Organisten Petzoldt klang das Lied von Dworschak „Gott ist mein Hirte", von Eharlotte BloenS ergreifend gesungen, durch den Nanin. — Dresdner Nachrichten — Nr. 47z K^le 5 Mlt -em KelmaWuk -u MMen Baudenkmälern Den Abschluß der Tagung fltr Denkmalpflege «nd Heimatschutz bildeten zwei grvsie Antorundsahrten, von denen die eine, vorwiegend naturkundlich gerichtet, Uber Bantzen, Neschwitz, Wcisienberg nach Herrnhut führte, die andere dagegen zeigte, wie inmitten Industrie- und Bauern- land heimatliche Kostbarkeiten versteckt und osfcn im Lande liegen. Gerade diese Fahrt vfsenbartc das schöne Sachsen mit einem gewissen ernsten Gesicht, gerade sie lies, erkennen, wie notwendig Heimatschutz und Deulmalpflcge sind, und wie beide Allgemeingut und Herzenssache deö Volkes werden müssen. LandeSdcnkmalpslegcr Dr. Bachmann, unterstützt von Dr. Hentschel, Architekt Nommetsch nnd Lehrer Schumann gaben bet Fahrt und Aufenthalt wertvolle Er- Vie Sächsische Soukulturwoche vom l0.-18. Oktober wird uns einen Ausschnitt aus dem kulturellen Schaffen des Dritten Reiches geben läuterungcn. Man erinnerte sich im Plauenschen Grund an den Griechcndichtcr Wilhelm Müller, sah das freundliche Tharandt mit seiner Fvrstakndemic, grüsstc den Herbst im Walde und kehrte in Grill en bürg im nengcschasscncn Sächsischen Iägcrh os, zu dem das ehemalige Jagd- schloh nmgcwandclt worden ist, ein. An Muldenhütten vorüber kam man nach Freiberg, der Dom mit der goldenen Pforte, der Fürstengruft, der Tulpenkanzel und dev Silbernmnnorgel gab reiche Gelegenheit zu kunstaefchtchtlichen Betrachtungen. ES wurde aber auch ausreichend begründet, warum die baulichen Veränderungen, die jetzt im Gange sind, notwendig waren. Selbstverständlich verlieb man Freiberg nicht, ohne seiner einstigen groben kulturgeschichtlichen Be deutung gedacht zu haben, nannte Herder und Körner evenso wie Kunz von Kausfungen. Gewisse Höhepunkte der Fahrt bildeten dieNvchSburg, die Schl 0 bkirche zuWechsel- burg und die Kuntaundenktrche in Rochlitz. Die KreuztgungSgruppe in Wechselburg, das Grabmal DeboS und seiner Gemahlin sind hier die groben Eindrücke, wie in Roch- litz der gotische Flügelaltar. Superintendent Meier und Dr. Birnstein entboten den Grub der Kirche und der Stadt, die den Teilnehmern, unter denen sich auch der als Kunstgeschichtler bekannte Prinz Johann Georg be- sand, hübsche Gaben darrcichen ließ. Fast mar man gesättigt von all den Eindrücken, als man noch einmal mit höchster Ueberraschung und gröktcr Besrtedigung die Wiederherstellung der Kirche in Pomben sah. Innerlich und änberlich vor kurzer Zett noch dem Versal! fast preisgegeben, ist sie heute ein Schmuckstück von ganz besonderer Art, und als der Kantor noch seine Orgel, ein echtes Werk des Barock und die älteste Orgel SachscnS, spielte, war eS, als erklinge damit ein grobes Lob aus das schöne Sachsen, ans seine uralte Kultur, aus seine reiche Hetmatliebe und auf all die Männer, die im Heimat schutz ihrem Volk und Vaterland dienen. Ueber Leipzig, Oschatz, Meisten führte der Weg zurück nach Dresden, der Stadt, der die deutschen Dcnkmalpfleger ein Lob in allen Tönen singen. Dann hielt Pfarrer Behrend die Gedächtnisrede, die sich aus das Bibclwort gründete: „Das Ende aber ist das ewige Leben." Der Verstorbene habe schöne Gaben dcS Geistes be sessen, aber er habe die Verpflichtung in sich gefühlt, damit der Menschheit.zu dienen. Er sei der geborene Lehrer ge wesen, der das Veste seiner Kinder suchte, habe sich hinein versenkt in die Herrlichkeiten der Kunst, habe unsere Heimat studiert und erforscht und die Urkunden, die von ihr erzählen. Sinn sei das Ende gekommen, aber der Tod sei »ur der Ucber- gang von der einen Form des Seins zu der anderen. Unter Niederlegnng eines .Kranzes sprach Lehrer Kunath für die 21. Volksschule. Er rühmte Oskar Merker als einen mann hafte» Erzieher der deutschen Jugend, alö eine» lieben Freund und treuen Kameraden, dem man ein bleibendes An denken bewahren werde. Oberlehrer Richter überbrachte mit einem Kranze den Dank dcS Vereins für Naturkunde, dem Oberlehrer Merker acht Jahre lang ein treuer Mit arbeiter gewesen sei nnd dessen Mitgliedern er noch drei Tage vor seinem Tode einen wertvollen Vortrag gehalten habe. Bei abermaligem Orgclspiel und Gesang entschwand der Sarg mit der sterblichen Hülle den Blicke» der Trauernden. Eine Handvoll Blumen war der letzte Grust. Dres-en tm Winterluftverkehr 1836/37 Nach Beendigung dcS SommerlustvcrkchrS wird Dresden auch weiterhin durch seine Strecken mit dem internationalen europäischen Streckennetz verbunden bleiben. Gegenüber dem Vorjahre sind wesentliche Verbesserungen inner halb Deutschlands, und auch nach dem Ausland, geschaiien worden. An ausländische» Städten sind dnrch Benutzung der Starts um 11,20 Uhr, 11,30 Uhr nnd 18,50 Uhr, der VerkehrS- strcckcn 32 und 156, die Städte Amsterdam, Antwerpen, Brünn, Brüssel. Budapest, Kopenhagen, Stockholm. Warschau Wien und Zürich, zu erreichen. Weiterhin bleiben viele deutsche Städte wie Berlin Bremen. BrcSlan, Danzig, Dortmund, Düsseldorf, Esscn/Mühlhcim. Frankfurt. Flensburg, Freiburg t. Br., Friedrichshafen Gleiivitz. Hallc/Leivzig. Hamburg, Hannover, Kiel, Köln, Königsberg. Mannheim. München, Nürnberg, Saarbrücken, Stettin "und Stuttgart durch direkte Verbindungen, oder im Umslcigeverkchr. an Dresden an geschlossen. Ank der Strecke 156. Dresden Hallc/Leipztg— Dortmund-Köln, wird da- modernste BcrkchrSllngzeng InnkcrS In 86, mit zwei Robvlmotorcn. 10 Sitzplätzen für Fluggäste und geheizter Kabine, eingesetzt. DaS Flugzeug weist eine Geschwindigkeit bis zu 3oo Kilometer je Stunde ans. Tic bisherigen Flug-, Gepäck- und Frachtpreise be ¬ halten auch weiterhin ihre Gültigkeit. Flugpläne und AuS- kunstSmaterial liegen bei allen Reisebüros, AuskunktSstellen der Reichsbahn, Dienststellen der Deutschen Lufthansa und bet den BerkehrSvercincn aus. Srbölmns -er Rin-erfchlacklunven Die Hauptvereinignng der deutschen Viehwirtschaft hat angeordnct, dast mit Wirkung vom 1. Oktober 1036 der Prozentsatz der Minderschlachtungen und, Nindsletschumsätze aus 8» v. H. heraufgesctzt wird. — Vereidigung von SanitätSkolonuen. Die fünf Dresd ner Sanitätökolonncn der KrciSkolonncnabteilung TreSden- Stadt wurden im Beisein des Präsidenten des Deutschen Noten Kreuzes, Sächs. Landesmänuerverein, Dr. Weber, des LandcökolonncnsührerS Dr. Witt, der Vorsitzenden des KretSmännervereinS Dr. Geyer und Dr. Gaitzsch, des BczirkSkolonnensührerS Dr. Zimmer und anderer Ehren gäste und Ehrenflihrer feierlich vereidigt. Die Vereidigung, der eine Ansprache vorausging, wurde vom Kreiskolonnen- sllhrer Trinks vorgenommen. Umrahmt war die Feier durch das von den früheren Hoftrompctern vorgetragene Niederländische Dankgcbet und die nationalen Wcihelieder. — NSDAP, Ortsgruppe Oppellvvrftad«. Sonnabend SO Uhr Oklobcrsest im Lindcngarten. Veranstaltungen in -er Reichssartensckau Heute 15,80 Uhr Konzert de» Mnsikzuge» der SA-Rclt«r- staudartc 88 «Leitung: MusilzugsUhrer vbermusikmeister Buhlmann). 17 Uhr Platzkonzert de» Mustkkorp» der Schutzpolizei an der Eich wiele ILcitung: Musikleiter Hiller). 10.80 Uhr grohe» Militär konzert des Trompeterkorp» de» AcnlleriercgtmentS 4 unter Mit wirkung de» Trompeterzuges mit Fcldtrompeten und eine» Sol« dateuchorev. Parole für -en BetriebSavvell Die Parole für den BetrtebSapprll am Donnerstag lautet: Nie wird man eine wirksame Beschränkung der Rüstungen durch Klagen und humanitäre Redensarten herbeisührcn: das ist nur möglich, wenn ein glühender Nationalist das Volk, seine Forscher, Künstler, Soldaten, seine Jugend als heilig stes Gut betrachtet, das mit und gegen die Kriegstechnik der Gegenwart cinzusctzen er nur als allerletzte Möglichkeit ins Auge sollen kann. Alfred Rosenberg. Rur für Erwachsene Die Zeitung hinier -em Spiegel Ter Stamm der Mahorl hatte seine Lager nicht weit von kincm Lee, der sich weithin erstreckte und von vielerlei Quellen gcjpeist wurde Aber nur wenige Menschen, nur die Aelle sie» dcS Stammes der Mahori, hatten Zutritt zu den Usern des SccS, dellen funkelnder Spiegel im uralten Jndianerglanbcn mit düsteren Geheimnissen verhängt war - gefährlich für das Auge der Jünglinge, der Kinder, der Frauen. Diese Geschichte von dem geheimnisvollen See hat mir in meiner Jugendzeit gar gut gefallen. Ich habe sie oft gelesen in der Stunde nach dem Abendbrot, wenn der Vater in der Ecke seine Zeitung studierte. Menn dieses vor sich ging, herrschte In der Familie scheue Ruhe, die der Herr de- Hause» selbst nur selten unterbrach, um uns mitzutcilcn, dast im Vorerausstand nichts Neues loö sei, oder dast in der nahen ÜreiSstad« das NathauS neu angestrichen werden solle. Ging es ans Zehn, so faltete der Vater die Zeitung sorgfältig zu sammen nnd schob sie hinter den grollen Spiegel, wo all daS an Schriftlichem und Gedrucktem steckte, das uns Kinder ganz und gar nichts anzngehen hatte. Erst in späteren Jahren ist eS mir deutlich geworden: Während ich die Geschichte vom geheimnisvollen, verbotenen Lee am Rande des Urwaldes la», hat eS auch in der deut schen Kleinstadt geheimnisvolle Bezirke gegeben, mit deren Peiitz eS nicht anders gehalten wurde, als bei den Mahort- Jndianern. „Die Zeitung ist nichts für die Jugend!", sagte der Vater, sagte die Mutter. Und sie haften recht. Damals. Denn damals war eine komische Zeit. Die Erwachsenen hatten sehr viel und sehr Verschiedenartiges mit sich zu tun und anSzntragen. Die Zeitung spiegelte da» wider und wurde dabei ost zum Vexierspiegel. Und weil da» alle» die erwachsenen Menschen Nerven kostete, hatten sie den fvcr- stäudltchcn) Wunsch, die Jugend rech« lange in ihrem „Para- dies" zu belassen. Also steckten sic die Zeitung hinter den Spiegel. Zutritt zum relstcndeu Strom der Zeit hatten nur die Erwachsenen . . . Die sreundlichc Verpackung iu Watte hat uns, der Jugend pon damals, leider nicht viel geholfen. Wir haben schwere Tage und Jahre gesehen, haben alte Schulden bezahlen mtiiien. und finden nun erst, im Mittag unsere» Leben», Fel» und sicheren Steg. Und sehe» vor uns, neben un» eine neue Fugend. Was an Wärme, an Schutz, au seligem Vergnügen Eltern ihren Kindern geben können, da» sollen sie haben! Denn sie smd ia unser Reichtum, untere Erdrngabe an die Ewigkeit. Fedoch: nicht mehr in überheizter Kinderstube «ressen wir mit unserer Jugend zusammen. Wir ziehen e» vor. mit «br - ins Leben spazieren zn gehen. Damit Ne eins« in» Rden zu marschieren weist. Das Leben in unserem Vaterland ist Goft lei Dank nicht mrbr ein Znlammenseulptel. be« dem ein paar Steine dovpeft da sind nt>d eine Menge Steine fehlen. Jedermann kann bcuic da» sinnvolle Mosaik feine» Leben» und da» de» Volke» sehen und seinem Inngen oder Mädel erklären. ES gibt keinen Bezirk im deutschen Alltag, im deutschen Geistesleben, der nur mit Fragezeichen nmstcckt wäre hinter jedem Problem soll und must der Strahlenkranz der Lösung auslcuchlcn. Was also soll un» hindern, mit unteren Kindern durch das wohlgeordnete Panorama deutschen Seins zu wandern? ES gibt nicht mehr dnrch böse Gcistcrmachi verwunschene Seen, eS gibt keine unbestcigbarcn Berge, keine Schluchten, mit Gisldämpscn gefüllt. Weder in unserem Leben, noch in unserer Zeitung, die Widerschein unsere» Lebens ist. Geben wir darum die Zeitung auch der Jugend! Hier, jugendliche ZcitungSlcser! Seht euch in die bunten Strahlen dieser Zauberlaterne! Lasst das Herz lauter klopfen, wenn ihr von grollcr Sporttat, von letztem Mut der Entdecker, von tapferer Pflichterfüllung tm Alltag lest. Werdet nicht flüchtig, wenn ihr Berichte von den MirlschaftSsorgen in der Welt findet. Auch wenn ihr dabei über FachanSdrücke stolpert — lest und ahnt von jenen Aufgaben, die vielleicht erst eure Generation lösen kann und must. Ihr seid wach und gut vorbereitet, und die deutsche Politik (nach innen und nach austen) wünscht klar zu sprechen und offen zu handeln lest, was unsere Zeitung zu den wich ¬ tigen Fragen de» Tages und der Zukunst schreibt. Euer guter Grollvater fast grimmig.stumm am geheimnisvollen See. Ihr sollt euch mit eurem Vater eindringlich und mit allem Vertrauen besprechen, damit wir — Familie und Ur zelle des Staate» — stark tm Glauben und tm Handeln werden. Schltestlich: Ueber eine gute Ausbildung hinaus möchte ich meinen Kindern auch einen guten Freund mitgcben. Dieser wird mich überleben und euch — wenn ihr ihn richtig ver steht — dem Leben immer aus» neue verpslichten. Mitteilung -er MetckSWeaterkammer Die LandcSleitung der NeichStheaterkammer Gau Sachsen gibt bekannt, dab der Leistungsnachweis Tanz im Herbst 1086 wie folgt stattfindet: Am 8. Oktober in Nürnberg, 12. Oktober in Hamburg, 14. Oktober In BreSlau, 16. Oktober in Berlin, 10. Oktober in Leipzig, 20. Oktober in Frank furt a. M. Anmeldungen sind an den Bühnennachwei», Ver mittlungsstelle Verlin, Abteilung Tanz, Berlin XV 0, Pots damer Siraste 4, zu richten. Die Geschäftsstelle -er Landes leitung der ReichSlhcaterkammer Gau Lachsen befindet sich vom 6. d. M. ab in Dresden, Wall st raste 15. Anruf 11600. Zwinger- un- P-ppelmann Feier Am Dienstag, -em 18. Oktober, mfttag» 12 Ubr. findet im Marmorlaai der Gemäldegalerie zn Dresden eine Feier anlälliich der Vollendung -er Zwinger-Er neuerung statt Staat-Minister Dr. Fritsch ftn Ver tretung des Reichsstafthalter») und Oberbürgermeister Zsr- ner werden Anlprackien halten. Rkglerungsbaura« Dr. Ermisst, hält den Festvortrag über -le Einenerung de» Zwingers Sststnllworte spricht Heirat O-kar Leuste, t da» VäN »bauartet« nun ,Imst die Fe'e, mit Llreicbguarteli sähen von Handn nnd TifterSdoft, Nach de. Feier ftudet die Enthüllung de» G ed ä ch« n i» m a l» am früheren Wohnvanse PSppelmann», Ochloststraste 32. statt. -s- HaunS Johst ist der Dichter de» Dramas „Thomas Paine", das in der Gaukulturwoche im Staatlichen Schau spielhaus aufgesührt wird. Er ist nicht geborener Leipziger, wie angegeben war. Staatsrat Pg. Hanns Johst wurde in Seerhausen bet Riesa als Sohn eine» Lehrers ge boren, der an die Bürgerschule Oschatz versetzt wurde, als sein Sohn drei Jahre alt war. Hier verbrachte Hanns Johst seine Jugend. s Senta HSsel veranstaltet am Sonntag lll.) mit Tar 1 Verg- mann am Flüael einen F r a n z - S ch « b « r t - Liederabend. 4* Der Verein sllr Slrchenmnfik der TrinitatiSgemetad« ver anstaltet Freitag iO.i, abend» 8 Ubr. im gras,en Saal« de» Irin-Gr» meindcbanies seinen ersten HauSmusikabend. Zum Vortrag gelangen Werke von Franz Lilzt anläßlich seine» ISS. Geburts tage». Anssiihrende: Dori» Winkler (Alt), Santor Johanne» Her klotz ltllavier). Eintritt frei. s* Wagnersche Werke zur Kröuuugvseier deS englische« Königs. Anlästlich der KrünungSseiern zu Ehren König Eduards Vlll von England finden ein« Reihe von Festauf- flihrungen in der Eovent Garden Opera in London statt. Von deutschen Werken werden dabei aufgesührt WagnerS „Der fliegende Holländer" und der „Ring". Emil PraetoriuS wird die Bühnenbilder dafür schassen. „Ror-lfcher Zyklus" ln München Die Münchner Kammersptele. die unter der Leitung von Dr. Otto Falkenberg stehen, veranstalten in der neuen Spiel zeit einen „Nordischen Zyklus", der die Ausführungen von StriudbcrgS „Die Kronbraut". BsörnkonS in Deutschland fast unbekanntes Jugendwcrk .Maria Stuart in Schottland" Knnt HamsnnS „Munken Bendt" und Hjalmar Bergmann» Lustspiel „Dollars" umsastt. Deutsche Kriegs-tchter treffen sich tu Berlin Berlin, 6. Oktober. Im BtSmarcksaal des HarnackhauseS fand am DienS- tagnachmtttag eine erste Besprechung der dieser Tage zn einem Tressen in Berlin versammelten deutschen Kriegsdichter mit den Veranstaltern statt. ReichSkrIcgSopsersithrcr Ober« lind ob er, der AmtSletter der NS-Kultnracmciude. Dr. Stang, und Stadtschulrat Dr. MeinShautc n begrltksten die deutschen Dichter des grosten Krieges, von denen etwa 60 in der MclchShauvistadt zusammengckommen sind, aus» herzlichste. Ein anschltestenber Empfang durch ReichSleitev Alfred Rosenberg im Goetbesaal de» HarnackhauseS bil dete die eigentliche Erössnnng -e» DIchiertresfenS. Rosenberg erklärte u. a.: „Wenn nach den bisherigen fünf DIchlcrwochen -er NS Kulturgemeinde jetzt «ine sechste mit dem Motto Wehrhafte» Dichten" folgt, so erscheint un» da» al» -te Krönung einer Knlturpslicht. wie wir N« verstehen. Dia Dichter, -le -en grollen Krieg schilderten, erscheinen un» heut« al» eine Brücke von -amal» zum Jahre 1088. So erwächst Ihnen -te grolle Ansgabe. -le Zeit von damal» bi» beute in einer Einheit zu leben nnd zn begreifen. DaS Ringen von 1014 bis NN8 bat fa in neuen Formen leinen Fortgang ge nommen, und nicht znledt mit Ihrer Hilf« wird e» hinein- führen in eine große deutsche Zukunft."
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