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Dresdner Nachrichten : 22.11.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193611224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19361122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19361122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-11
- Tag1936-11-22
- Monat1936-11
- Jahr1936
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.11.1936
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Ar. S»0 Seite IS - — — Dresdner Nachrichten — Sonntag. 2L. November ISS» Keimkedr nach Drutschiand Ue-er Pari» lag jener grau-bläuliche Dunst schwüler Sommertage. Auf den Boulevards slutete der Verkehr. In -en CafSS sahen die Fremde» und die. die ausgewachsen in -er Seinestadt. Gottfried Sehnen war herübergekommen von Deutsch land. Er war getrieben von einem unerklärlichen Fernweh nach anderen Ländern, und dem hetben Begehren, ein« fremde Welt zu schauen und zu erleben. Neber die breiten Strahen von Pari» ging er. den Louvre bewunderte er in feiner Pracht, und -er nächtliche Glanz der Metropole nahm ihn gefangen. Der Taumel einer Welt umgab ibn und rih ihn mit fort. MU feinem Heiken Lebenshunger lieh er sich tragen von der Sinnensreude, die Parts den Fremden gibt, und doch trieb ibn ein« Unruhe, «in Sehnen, da» unbefriedigt geblieben. Er war gesagt, trotz der betäubenden Eindrücke, die ihn be- stürmien. Aller Reichtum, alle Schönheit, alles Vergnügen vermochten ihn nicht zu sättigen. Er muhte, in der Heimat beneideten sie ihn, ihn, der -och fchou so viel gesehen. Auch er war immer wieder von neuem von sener Sehnsucht zu reisen gepackt worben. Nun hatte er seine grobe Fahrt, und er — er war unzufrieden. Tag um Tag feines Aufenthalte» in Paris verging, feder brachte neue Eindrücke, und keiner lieb ihn des Geschauten und Erlebten wirklich tiesinnerltch froh werden. Er luchte und fand nicht den Grund seines UnbesriedtgtseinS. Ehe Gottfried Sehnen aber Frankreich verlieb, schritt er al» Deutscher über die Schlachtfelder des groben Kriege». Er sah verödete» Land, und hier und da zeugten stehengebliebene Tanks und Betonunterstände von der Härte de» Ringen» im Westen. Ueberall erhoben sich die Denkmäler der sranzösischen Nation, und die Friedhöfe aller Völker kündeten vom Opfer gang der Millionen. Schwarz waren die Kreuze der Deutschen, in endloser Reibe zu Tausenden aneinandergereiht. Schlicht waren sie, ein Sinnbild derer, die darunter schliefen. Stumm waren sie, — und trotzdem, sie sprachen, nicht mit lauten Worten, sondern mit einer Stimme, die jeden zum Schweigen zwang. ES war «in Klang, den Gottsried Sehnen noch nie vernommen, aber ihm doch nicht fremd erschien. ES war die Predigt der Väter und Brüder, die hierhergezogen um der Heimat willen. ES war das Hohelied der Pflicht, des stillen Heldentums. Kreuz an Kreuz, btS sie zur Reihe sich schlossen, Reihe an Reihe, bis sie den Friedhof stillten, Friedhof um Friedhof, und doch ersabten sie nicht alle, die hier gefallen im Kamps für Deutschland. Jede» Kreuz sprach vom Tode, der erlitten. Jedes kündete eine andere Tat, Taten, die zulammenflosien zu einem hehren Klang, zusammenslossen in einem einzigen heldischen Wort«: „Wir taten nur unsere Pflicht." — Gottfried Sehnen erschauerte. In ihm war da» Fernweh erstickt und die Unruhe gebannt. Nichtig erschien ihm alles, was bisher gewesen. Schwarz die Kreuze. Stumm ihre Sprache: „Wir taten nur unsere Pflicht." — Hinter diesem Worte traten alle Erlebnisse der groben Reise zurück. Allein blieben die Kreuze in endloser Reihe, bis sie zur Million anwuchsen. „Wir taten nur unsere Pflicht." — Der ruhelose Wanderer war heimgekehrt, bevor er deut schen Boden betrat. Tab er die Heimat auf den Friedhöfen in Frankreich ge- sunden und dies ihm das gröbte Erlebnis, fühlten nur wenige, als er daheim angelangt und sie ihn sragten nach feiner Fahrt. Siegfried Tögel. Fledermäuse tm Dienste eines Seebades Warnemünde, 20. November. Um die von den Badegästen des OstseebadeS Warnemünde in seder Saison schwer empfundene MUckenplage zu be kämpfen, werden in Zukunft Hunderte von Fledermäusen zur Vertilgung des Ungeziefers losgelassen. Etwa 8ÜN amtlich gekennzeichnete bzw. beringte Fledermäuse sind schon in der vergangenen Saison zu diesem Zweck ausgeboten worden. Durch die Beringung soll auch sestgestellt werden, wo sie nach Jagdichluh verbleiben. Bisher ist von den 8VÜ kein Tier als tot oder gefangen gemeldet worden, sie sind also im Jagd bezirk Warnemünde heimisch geworden. Die Kurdtrektton bittet tm Interesse des Bades, die hervorragenden Mücken jäger überall und zu jeder Zeit zu schonen. Eine gute Be zugsquelle für andere Bäder wären übrigen» die bekannten Kalkberghöhlen in Bad Segeberg in Holstein, in.deren ge waltigen Hallen und Grotten mit ihren glitzernden GipS- kristallen ungezählt« Mengen dieser Flattertier« überwintern. Auch hier wirb in nächster Zett ein grober Teil beringt werden, um über ihre Wanderungen während de» Gommer», die bet diesen Flüglern noch ziemlich unbekannt ist, Gewttzhett zu erlangen. Beim Einbruch sich selbst pbot-vravbiert Eine Zeitung tu Oslo erregte dieser Tage grobe» Auf- sehen, indem sie aus der ersten Seite in grober Ausmachung ein Bild brachte, aus dem man zwei Einbrecher mitten in ihrer Arbeit in einem Fenster sah. Diele Photographie war nicht etwa durch einen Trick entstanden, sondern da» Ergebnis eines glänzenden Einfall». Ein Fabrikant mit Präzision», tnstrumenten, Halvorsen, dessen Landhaus verschiedene Male von Dieben heimgesucht war, richtete nun in einem Fenster, da» den natürlichen Eingang für die heimlichen Besucher bil- -ete, ein Alarmgerät ein, da» mit einem photographischen Apparat und einer Magnesiumlampe verbunden war. Al» die beiden Einbrecher in einer der letzten Nächt« wirklich aus -tesem Wege «indrangen, wurden sie mit einem starken Krach und einem aufleuchtenüen Licht empfangen, und al» sie ver- dutzt sich umsahen, sahen Ne tm Scheine ihrer Blitzlatern« aus einem Tisch eine Visitenkarte, in der sie freundlich also an geredet wurden: „Liebe Herren Diebel Ich bin Ihnen nicht böse, aber ich möchte gern, Lab meine Sachen in Ruhe gelassen werden. Der erste Schlag war nur «in blinder Lärm, aber ich mach« Sie darauf aufmerksam, dab, wenn St« weiter vor- dringen, zwei scharse Schüsse kommen werden, und ich rate Ihnen daher, so schnell wie möglich wieder abznziehen." Man kann sich Lenken, mit welcher Geschwindigkeit die beiden Ein- Falle / «in» uno tvsbnltch» «rotziag» in D utfchlan» zwei Meter Hoden Netz, da», von Baum zu Baum lausend, «>» v-förmiges Gebiet in der Gröbe eines Hektars abgrenzte. Di« beiden Balken des riesten v endeten in einer Entfernung von 70 Meter von- einander, so dab sie ei» grobes Tor bildeten, durch das der Weg des Muffelwildes in die Gefangenschaft führen sollte. Halali, die Jagd beginnt! Ein Horustgnal ertönt, und bann setzt «in ohrenbetäubender Lärm «in, -essen Echo von Walbschnetsen und BergeSrücken vielfach wtbergegeben wird. Mit Stangen und Stecken schlagen die Treiber an die Bäume und verstärken noch durch laute „Bock-, Boock"-Rufe -en Rumor, der die klugen Tiere au» ihren Verstecken tm Unter holz verdrängen soll. Konzentrisch nähert sich die Kett« -er Treiber der Fallen- ösfnung. Da wird auch schon das erste Tier auf eiliger Flucht sichtbar, von einem vielstimmigen Freudcnruf aus rauhen Kehle» begrübt. Ein zweiter, ein dritter Mufflon folgt, und bald daraus künde« ein Hornruf da» Ende des ersten Jagd tage» an. Alle an der Jagd Beteiligten laufen jetzt, wa» die Beine hergeben, zur Falle, denn jeder will der Erste sein, der da» Ergebnis weih. ES war nicht schlecht, fünf Tiere zappeln schweißend «nd verängstigt in den Masche» de» Netzes, dessen Stricke sich unerbittlich nm Gehörn ober Läufe schlingen. Bon kräftigen Männersäusten werben sie jetzt aus -en Fang seilen befreit und tm Triumphzug an den Hörnern zu den Transportkisten gebracht. Mit allen Bieren wehren sich die Tiere vor ihrer Gefangennahme, aber auber einigen kräftigen Tritten, bi« ein paar Treiber abbekommen, ist ihr Bemühen vergeblich. In Kürze schon werden Ne, zusammen mit den anderen Tieren, die man noch zu sangen hosst, ihren neuen Bestimmungsorten zugesührt, wo sie ein Leben erwartet, bas ihnen gewib nicht schlechter bekommen wird, wie das tm Waldenburger Bergland. rd. vresla«, 20. Rovemder. I« de» Wald«n»«r»er Vera«», eine« wild« reiche» Sedtet Schlesien», ist dieser Tao« ein« hdchstleltsame Jagd adaeHalte« Werde«: FR, di« Schvefheide nnd »en Leipziger Stadtsorst wnrde« MnIIlon» gefangen. Schon tagelang vorher sprach man in -em kleinen Flecken WüstegterSdorf inmitten der Waldenburger Berg« von nicht» anderem, al» von bieser seltsamen Jagd, die in Bälde aufgeben sollte. Unter den jungen Burschen setzte ein große» Rätselraten ein, wer wohl da» Glück haben würde, als Treiber dabet sein zu dürfen. Und dann kam der grobe, mit Spannung erwartet« Tag. Sine Treibjagd aus lebendes Muffelwild ist selbst hier in diesem tierretchen Gebiet eine grobe Seltenheit. Sechzig Stück Wild galt eS zu sangen, und die Vorbereitungen waren mit ungewöhnlicher Sorgfalt getroffen, zählen doch die Mufflon» zu den scheuesten und unnahbarsten Bierbeinern de» Walde». Nicht mit Flinte oder Drilling sind die Mannen au», gezogen, sondern . mit Kiste«. Sie nahmen sich seltsam genug auS, diese hölzernen Fang- behälter, deren Helle Farbe durch den steilen Tann leuchtete. Zu Fttben wuchtiger Waldrtesen wurden Ne aufgestellt, wobei es darauf Bedacht zu nehmen galt, dab die Verschlüsse auch ordnungsgemäb arbeiten würben, wenn die Beute ge- fangen war. Zuerst muhte aber noch ein gute» Stück Arbeit geleistet werben, «ine Arbeit, die von den Stirnen der Treiber und Helfer trotz der herbstlichen Kält« sechs Stunden lang dicke Schweißperlen tropfen lieh. Dann allerdings war da» Werk vollbracht, dann stand die „Falle" so, dab der Jagdleiter seine Zufriedenheit bekundete. Diese Falle bestand aus einem Uber brecher Reibaus nahmen. Wie erstaunt aber waren sie erst, als sie an einem der nächsten Tage ihre Photographie in den Händen der Polizisten sahen, die sie verhafteten. Angesicht» de» überzeugenden Beweise» machten sie erst gar nicht den Versuch, zu leugnen. * Verhängnisvoller AnSgang einer Schwarzsahrt. Mit drei Kindern und einem älteren Manne unternahm ein löjährtger Bonner Junge im Auto seines im Krankenhaus liegenden BatcrS eine Schwarzfahrt, selbstverständlich ohne tm Besitz eines Führerscheins zu sein. Nach ganz kurzer Zeit nahm diese Fahrt ein surchtbareS Ende, indem der Wagen in den Straßengraben geriet, sich drehte und gegen einen Baum schlug. Dabei blieben der jugendliche Fahrer und sein älterer Begleiter ohne Verletzungen. Die drei Kinder aber, die hinten tm Wagen sahen, wurden so schwer verletzt, dab sie so fort ins Krankenhaus gebracht werden muhten. Eines von ihnen wurde im Lause des Abends operiert, die beiden anderen Kinder liegen hoffnungslos danieder. Beide Schul digen, der jugendliche Schwarzfahrer wie auch sein älterer Begleiter, wurden sofort verhaftet. * Hirsch nimmt «inen Förster ans daS Geweih. In der Nähe von dem Orte Falkenstein im Taunus befindet sich im Kronberger Wald ein grobes Wildgehcge, in dem zahlreiche Hirsche gehalten werden. Als eines Morgen» ein Förster das Gehege betrat, griss ihn sofort ein grober ungarischer Hirsch an. Das riesige Tier schleuderte den Mann in -ie Luft nnd griff ihn, als er niederstllrzte, sogleich wieder an. Der Förster hielt sich an dem Geweih des Tieres fest, doch stürmte der Hirsch darauf mit dem Förster gegen einen dicken Baum. Schon glaubte man, den Förster nicht mehr retten zu können, als ein Waldarbeiter das Tier mit der Hack« an- griff. Die ersten Schläge beachtete bas wütende Tier kaum, erst als der Arbeiter die Waffe in den Hals de» Tiere» schlug, lieb e» den Förster vom Geweih fallen und eilte da von. Der Förster hat mehrere schwere Rippenbrüche davon getragen. * Ranchvergistung durch „Frischluft". Ein sonderbare» Unglück ereignete sich ani der Grube „Jan Maria" in Mähr.- Ostrau. Sine Holzbarackc, die übertage unweit eines Wetter- schachte» stand, brannte nieder. Durch den Wetterschacht, der die Aufgabe hat, Frischluft in die Grube zu saugen, wurde auch der Rauch der brennenden Baracke etngesogen, der bi» aus bi« fünfte Sohle herabdrang, wo eine Gruppe von Berg- leuten beschäftigt war. Diese wurden zunächst von Husten befallen und verloren später daS Bewubtsein. Einigen von ihnen gelang e», die Rettungsmannschaft von dem Unfall zu verständigen, die sechs Bergleute unter schweren Vergiftung»- erscheinungen zutage bracht«. * Sin »nß kein ShelcheidnngSgrnnd. In einer Ent- scheibung des Obersten Gerichtshöfe» in Wien wurde au»- gesprochen, bah «in einziger Kuh noch kein Ehescheidungs grund ist. In dem betresfendcn Fall hatte die klägcrtsche Gattin gegen ihren Mann die Scheidungsklage «ingereicht, weil dieser beobachtet wurde, wie er auf einer Bank in einer Parkanlage ein Mädchen umarmt und gekttbt hatte. DaS Ge richt betonte, dah in einer für das ganze Leben geschlossenen Gemeinschaft nicht eine einmalige Unüberlegtheit oder Laune zur Zerstörung der Ehe führen dürse. * Augenschein überzeugt! Die Gemeinde Tabor Mäh- renf hatte zur Erweiterung einer Strahe, in der sich ein« Kurve befindet, die für Autofahrer besonders gefährlich ist, einen Staatsbeitraa angesordert. In Prag war man gegen teiliger Meinung und wollte den Bettrag nicht bewilligen. Dennoch wurde «Ine dreigliedrige Kommission zur Begut achtung nach Tabor geschickt. Die Dringlichkeit der Strahen- erweiterung demonstriert« ein Ingenieur vor den Augen der Kommission; er unternahm ein« Autofahrt, um den Herren au» Prag zu zeigen, bah da» Fahren an dieser Stelle sehr gefährlich ist. Al» der Ingenieur mit seinem Auto bi« lcharse Biegung nahm, kam der Wagen in» Gleiten, Vieh vor d«L erschrockenen Kommission gegen «ine Schutzmauer und wurde zertrümmert. Der Fahrer, der den Unfall natltrltch keine»- weg» beabsichtigt hatte, kam mit leichten Verletzungen davon. Jetzt ist die Kommission aber zu der Ueberzeuguug gekom men, bah die Strahe erweitert werben muh, und versprach die staatliche Beihtlse. * Nene Sachlichkeit. Der kleine Han» steht mit sehnsüch tigen Augen vor dem lockenden Schaufenster eines Gchoko- ladengeschästS. Kommt rin netter älterer Herr und fragt: „Na, du möchtest wohl gern etwa» schleckern. Wa» willst du denn haben?" Die prompte Antwort: «Wat jebenken Se denn aus- zujeben?" * Sin schwieriger Fall. Professor: Eine Mutter und ihre Tochter bekommen zu gleicher Zett in derselben Klinik ein Kind. Zwei Jungens, die sich täuschend ähneln. Sie werben von der Hebamme verwechselt. Was kann man nun tun, um sestzustelleu, welches Ktud zu welcher Mutter ge hört?" Student: „Die Kinder sind also bestimmt vertauscht worden?" — „Ja." — „Tann müssen sie einfach auSgewechsrlt werden!" * Der Rekord. „Wann und wo haben Sie den schlimm sten Sturm Ihres Lebens erlebt?" fragte ein Herr vom Lande einen alten Seemann. „DaS war, als ich einmal zu meiner Frau nach Hauso kam, da regnete es 28ü Worte in der Minute." * Abenteuerlust. „Wirklich ernste Arbeit hat noch keinem Menschen geschadet", sagte der Vater zu seinem Sohn. „Das ist ja gerade das Unglück, Papa", erwiderte der Sohn. „Ich suche etwas, was den Reiz der Gefahr in sich hat." Walfisch von Dampfer gerammt I» Arabische» Meer hie» »er »«»tfche Ha»sab««»s«r «Trijel»" »t« «ine» «aljtsch zusamme», »er sich vor be» vag klemmt« nnd »t« Schlls»g«lch»i»btgk«tt mehrer« ««»»be» hera»»r«ckt«. Zusammenstöße von Schissen mit Walfischen sind außer ordentlich selten, ereignen sie sich aber einmal, dann sind sie in der Regel mit einer Reihe merkwürdiger Auswirkungen verbunden.» Auch da» Erlebnis, das der deutsche Hansadampfer „Tri fels" am Abend des ersten Novembersonutages im Arabischen Meer hatte, bestätigt die Erfahrung derartiger Zusammen stöße. Bei ruhiger See, warmem Wetter — e» waren etwa 80 Grad Celsius — und abendlich klarem Tropenhimmel fuhr der Dampfer durch das Arabische Meer. Um 2l,2ü Uhr ging, wie wir einem Bericht des Kapitäns Waßmanu an eine Bremer Zeitung entnehmen, ein Ruck mit nachfolgendem kurzem Zittern durch das Schiff, al» ob bet schwerem Wetter eine See gegen die Bordwand geschlagen hätte. Die Erschütte rung war tm ganzen Schiff bemerkt worden. Sine Erklärung konnte jedoch nicht gefunden werden, da eine Grundberührung ausgeschlossen war. AlleusallS hätte der Dampfer aus ein treibendes Wrack gestoßen sein können. Zur Sicherheit ließ der Kapitän das Schiss aus Leck untersuchen, doch stellte sich erfreulicherweise Hera«», dah der Dampfer heil geblieben war. Am andern Morgen meldete der leitende Ingenieur dem Kapitän, baß aus ihm unerklärlichen Gründen die Schiffs schraube die ganze Nacht hindurch zwei Umdrehungen in de« Minute weniger gemacht habe als in der voranaegangrnen Zeit. Der Kapitän wollte ein Boot auSsehen, um die Außen haut des Schiffe» und die Schraube zu untersuchen, lieh jedoch zuvor noch einmal da» Schiff aus höchst« Fahrt bringen. Da bei zeigte sich zum allgemeinen Erstaunen, bah der Dampfet plötzlich statt einer, zwei Bugwellen zog. Durch eine Reihe von Maschinenmanövern gelang es endlich, das Geheimnis zu lösen. Quer vor dem Bug lag ein riesiger Walfisch, der durch die Fahrt des Schisse» überrannt worden war. Dabei wurde sein Rückgrat zerbrochen. Wahrscheinlich war er gleich ver endet, doch sank er nicht vom Bug ab, sondern wurde bi« ganz« Nacht hindurch durch das Meer geschleift und dadurch zu« eigentlichen Ursache der Verminderung der Schrauben umdrehungen. Um sich von -em Meerungetüm zu lösen, gab der Kapitän Befehl, mit voller Kraft rückwärts zu fahren. Erst nach acht zehn Minuten löste sich der Walfisch vom Bug de» Dampfer», drehte sich und sackte langsam in die Tiefe de» McereS hin unter. DaS war das Ende eines seltsamen Erlebnisses. In 8-M», MW", «.»emwewu.'.' AO vl« Me
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