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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.12.1936
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-12-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19361216017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936121601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936121601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-12
- Tag1936-12-16
- Monat1936-12
- Jahr1936
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.12.1936
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Nr. »sr Sette« —> Dresdner Nachrichten — Das Sr-bebeo von San Snmzlsko lm Mlm V« «»««r S»rU»«r >vLrUA»1b»»g ES sind letzt rund dreißig Jahre vergangen, fett di« grobe Stadt im Westen Amerikas, San Franzisko, von einem schweren Erdbeben heimgesucht-und völlig zerstört wurde. Die Angehörigen der älteren Generation unter uns werben sich noch an die Apriltagr de» Jahre» IVOS erinnern können, da die Zeitungen die Hiobsnachrichten von einem der größten Beben, da» man bis dahin erlebt hatte, brachten. Beinahe lioooa Häuser wurde« in Schutt und Trimmer gelegt. zahlreich waren die Menschenopfer, di« »« Verlagen waren, San Franzisko, «ine Stadt, ber Handel und Wandel Reich- Kopf darüber, wie man die Risse, die sich während de» Beben» im Erdboden, in den Straßen zeigen, Herstellen sollte. Man half sich schließlich mit einer Aufnahme, bei der zwei Bühnen anSeinandergefahren werden und sich so für die Kamera klassende Abgründe ergaben. Der Bühnenbod«« lies in der Form eine» SrdrilfeS, sobald die Btthne» voneinander getrennt wurden, . auseinander, und man hatte tatsächlich den naturgetreuen Eindruck einer täbling» entstandenen Erdspalte. Die Amerikaner behaupten, daß die Behandlung de» Erdboden» von San Franzisko sie suln. sielio Ooia«>n ai»)er Dte Erde bebt! Etn Lokal bricht unter den Erdstößen zusammen inm schenkten, die Tag und Nacht erfüllt war von pulsendem l Leben, war plötzlich nicht mehr da. Der unheimliche Vor gang, daß der Erdboden aus einer viele Kilometer langen Linie über vier Meter auseiuanderbrach, ließ Paläste und I Hütten, Wolkenkratzer und alle», was eine reichgeworbene, wie es schien, von der Glücksgöttin begünstigte Stadt sich er richtet hatte, einstürzen, nichts blieb stehen. Was die bebende und berstende Erde nicht vernichtete, fraßen die Flammen, die im Gefolge des Bebens auftraten. Man mußte schließlich sogar, »m sich ihrer zu erwehren, die brennenden Häuser iu die Luft sprengen. Die unter riesigen Kosten geballten Hasen anlagen wurden von Flutwellen zerstört, die Schisse, die den Hasen ausgesucht hatten, schleuderte das entfesselte Element zum Teil auf das Ufer oder warf sie zurück in ein Meer wilder Wogen. Die Ausbauarbeit von beinahe sechs Jahrzehnten war damit zerstört. ES ist in die Geschichte der Vereinigten Staaten eingegangen, wie dann nach dem Beben die Ueberlebenden unter den Klängen der „Battle-Hymne", des Freihcitogcsanges aus dem amerikanischen Bürgerkrieg, mit -em Gesänge des wuchtigen Rhythmus „Gott marschiert voran", an die Trümmcrstätte zurückkehrten, um den Bau des San Franzisko vorzubereiten, das heute als eine der größten amerikanischen Städte dasteht. Schon in nächster Zeit wird in den deutschen Lichtspiel theatern ein amerikanischer Film zu sehen sein, in dessen Mittelpunkt das Beben von San Franzisko steht. Einer der befähigtesten amerikanischen Regisseure, W. S. van Dyke, der unter anderem die Filme „Weiße Schatten" und „Mala, der Eskimo", schuf, hat unter einem enormen Kostenaufwand einen Film hergestellt, der die gewaltige und fürchterliche Naturkatastrophe noch einmal lebendig werden läßt. Er hat sie in den Nahmen einer Spielhandlung hinetngestellt, die von den bewährtesten amerikanischen Darstellern, an deren Spitze Clark Gable marschiert, getragen wird und die zugleich einen Einblick in bas Leben und Treiben -es San Franzisko vor der Katastrophe geben will. Alles, was sich an Unterlagen über das Erdbeben austreiben ließ, an Briesen, Zeitungsberichten, Photographien usw., wurde herangezogen, um das furchtbare Geschehen möglichst naturgetreu nach- -uahmen. Das bedingte nun wiederum, daß man aus Trickausnahm«« so gut wie gänzlich verzichte» mußte. Auf dem riesigen Filmgelände Hollywoods wurden nach alten Bildern und Plänen ganze Stadtteile errichtet, die man dann wieder zerstörte. Auch diese Zerstvrungsarbeit war ein Kunststück, denn man durfte ja die zahllosen Schauspieler und Statisten, die während der Aufnahme -wischen den zu- lammcubrechcnden Häusern herumzuwimmeln hatten, nicht ge fährden. Die Filmarchitekten, die monatelang mit dem Auf bau zu tun hatten, mußten die Einsturzrichtung für Wände und Häuser ganz genau festlegen, damit Menschenleben nicht gefährdet wurden. Eine halbe Million Dollar erforderte der Ausbau des San Franzisko, da» man im Film einstürzen sicht. Dte Anforderungen, denen die Technik gerecht zu werben hatte, waren keineswegs leicht. Lange zerbrach man sich den in die Lage verseht hätte, dem Film mit Hilfe der Technik neue Ausdrucksmüglichkeiten zu erschließen. Wir werden schon in Kürze seststellcn können, wieweit das bet dem riesigen Aus- nmnd aw Technik, der gerade hier zum Einsatz gelangte, möglich war. Ohne allen Zweifel aber müssen die Bilder von erschütternder Wucht sein, die sich ergeben, wenn etwa in einem großen Vergnügungslokal, während die Stimmung gerade den Höhepunkt erreicht hat, plötzlich das Erdbeben die Decken und die Wände, die Bühne, die Stühle und alles, was aus der Erde sestzusteheu scheint, zum Wanken bringt. Jedenfalls scheu wir mit dem größten Interesse diesen amerikanischen Film, der den Titel „San Franzisko" trägt, und der in Kürze auch schon in Dresden zur Uraufführung gelangen wird, entgegen. ö. II. Uek-nkeLLsö Gin heldenhafter Lebensretter Vruktmvlcknog u«»«r«r vorlloor Svbrittleltung Berlin, 15. Dezember. Beim Brande ber Berliner Fnnkausstellung im August 1085 betätigte sich der damals 17jährige Kausmannslehrling Josef Gilliher unter Einsatz seines Lebens an der Rettung der von den Flammen bedrohten Personen. Es gelang ihm, den Vertreter einer Nadiogroßhandlung, dessen Kleider schon lichterloh brannten, unter Ausbietung aller Kräfte und mit größter Geistesgegenwart aus dem brennenden Haus hinaus- zuschasfcn. Gilliher zog sich bei seiner mutigen Tat so schwere Verletzungen zu, daß er bis heute in Krankenhauübehandlung stand. Allein 18 Gesichtsopcrationen mußte er über sich er gehen lassen. Seine heutige Entlassung gestaltete sich zu einer schlichten, aber eindringlichen Feier, bei der ihm der Berliner Polizeipräsident Gras v. Hclldors die Rettungsmedaille am Bande, die der Führer und Reichskanzler dem tapferen jungen Mann verliehen hat, überreichte. Der Ueberreichung dieser Auszeichnung wohnten außer den Patienten des Krankenhauses, den Schwestern und Aerzten auch die Ver treter zahlreicher Behörden bei. Polizeipräsident Gras v. Helldorf betonte, daß die Rettungsmedaille der höchste Orden ist, den ber nationalsozialistische Staat zu vergeben habe. Sie sei gleichzusetzen den Auszeichnungen, die sich einst unsere Soldaten im Kriege erwarben. Dte geistige Grund- läge des nationalsozialistischen Staates ist die heroische Welt- anssassung, und Gilliher habe sich bei seiner Rettungstat im Sinne dieser Weltausfassung betätigt. Seine mannhafte Ent schlossenheit könne seinen Altersgenossen sowie den jüngere» nur ein Vorbild sein. Graf v. Hellborf überreichte dann Gilliher die Rettungsmedaille mit Band sowie die vom Führer eigenhändig unterzeichnete Urkunde. Im Auftrag des Neichspropagaudamlnisters Dr. Goebbels wurden Gilliher die besten Wünsche und die volle Anerkennung des Ministers Mittwoch, IS. Dezember 1SZS zum Ausdruck gebracht. Zugleich ließ ihm der Minister sein Bild mit ber Widmung ,Hür Ihr« mutige Heldentat" über- reichen. Auch Bertretrr der R«ichSkulturkamm«r, brr Reich», kulturgesellschast, der Stabt Berlin, de» Ausstellung»- und Messeamtes sowie der Schule, dte Gilliher besucht hatte, ge dachten In warmen Worten ber mutigen Tat de» jungen Mannes. Ein großer Tisch war mit den Geschenken beladen, die Gilliher an Ehrengaben heute entgegennehmen konnte. Wenn Gilliher auch mit dieser Feier ans dem Krankenbau entlassen werden konnte, so ist er doch zur völligen Her- stellung seiner Gesundheit noch für einige Zeit eine», Sanatorium überwiesen worben. Van-ttenja-ä tn Revvvrk Reuyork, 15. Dezember. In nächster Nähe de» Broadway erlebte Neuvork eine große Jagd auf den berüchtigten Banditen Brünette, bet der stärkste Polizeikräfte eingesetzt werden mußten. Der Gangster hatte sich mit seiner Bande tn einem Haus ber 102. Straße verbarrikadiert. Unter Führung des Chef» ber Geheimen BuudcSpolizei, Edgar Hoover, umzingelten 25 Beamte der Geheimpolizei und Ivo Polizisten das Haus. Nachdem alle umliegenden Wohnungen geräumt waren, wurde das Haus des Banditen voü den Dächern der Nachbarhäuser und von der Straße ans mit Maschinengewehren beschossen. Auch Träuengasbomben wurden geworfen. Erst nachdem da» Haus durch den Bombenabwurf tn Brand geraten war, ergab sich der Gangster. Das Feuergefecht zwischen seiner Bande und der Polizei hatte eine volle Stunde gedauert. Währen des aufregenden Zwischenfalles sammelten sich aus dem Broadway und den anliegenden Straßen riesige Menschen massen. Die Feuerwehr unternahm trotz der starken Be schießung des Hauses mutige Löschversuche. * Sine ft«denten«hiftorische Sammlung in Würzburg. In der Marienburg in Würzburg wird etn studenten-htstorisches Museum eingerichtet werden. Kürzlich weilte der Würz burger Oberbürgermeister in Tübingen und erwarb dort die wertvolle studenten-historische Sammlung sttr Würzburg. Andere lokale Sammlungen dieser Art wird Würzburg eben falls zu erwerben versuchen. Außerdem soll eine Professur sttr Studentengeschichte an der Würzburger Universität er richtet werden. * Der nächste internationale Filmkongreß in Paris. Nach einer Mitteilung des Vorsitzenden der Internationalen Theaterbesitzervcreintgnng, Fritz Bertram, wirb der nächste internationale Filmkongreß im Jiini 1»87 im Nahmen der Weltausstellung tn Paris abgehalten werden. * Gelbe Getto-Lappe« für polnisch« Judeusreuud«. Jung« Nationalisten haben dieser Tage vor einer Reihe von jüdi schen Geschäften in der Warschauer Innenstadt Posten ausge stellt, die allen denen gelbe Lappen auf den Rücken hefteten, die in den jüdischen Geschäften eingekanft hatten. Die pol- nische antisemitische Presse weist darauf bin, daß der gelbe Lappen im Mittelalter das Kennzeichen sttr die Zugehörig, kett -um jüdische» Getto gcweseu ist. * Aus dem Flugzeug in di« SntbindungSkliuik. Die Schwester des früheren Königs von Afghanistan, Pakts» Karst, hatte in Nom das Flugzeug nach Konstantinopel be stiegen. Unterwegs mußte da» Flugzeug plötzlich niedergehen, da die Prinzessin während des Fluges von Geburtöwehen befallen wurde. Die 2tijährige Prinzessin schenkte kurz nach ihrer Einlieferung in eine Klinik in Saloniki einem Mädchen das Leben. * China schasst den „Halsblock" ab. Durch eine Ver ordnung der Nankingregterung ist, wenigstens im Herrschafts bereich dieser Negierung, ein barbarisches Strafmittel ab geschafft worden, das noch aus dem Mittelalter stammte: der Halsblvck. Bei schweren Verbrechen wurde ein schwerer Holzklotz dem Verbrecher so um den Hals gelegt, daß ber Mann nicht liegen und infolgedessen auch nicht schlafen konnte. Nach mehrtägigem Tragen trat meistens der Tod infolge Erschöpfung ein; oft wurden die Delinquenten auch wahnsinnig. * Jagdsport. Sport muß sein und infolgedessen geht Küm mel aus die Jagd. Sein Freund Max, ein erfahrener Jäger, zeigt ihm eine wilde Ente. „Nu, loü, schieß!" Kümmel legt an, zielt, zögert. Die Ente ist indessen verschwunden. „Warum hast du Ochse denn nicht geschossen?" schreit Max. „Ich weiß nicht, die flog so komisch, die schien mir nicht mehr ganz frisch zu sein", bemerkt Kümmel gelassen. Der versteigerte Säugling Kairo, 11. Dezember. Ein merkwürdiger Vorgang ereignete sich in der Bahn hofshalle einer kleinen Bahnstation in der Nähe von Kairo. Dort fanden Eisenbahnbcamte ei» kleines Bündel, aus dem merkwürdige Laute drangen. Man untersuchte das Paketchen näher und sand einen kleinen Säugling, der offenbar von seiner Mutter hier ausgesetzt worden war. Dem jungen Erdenbürger gefiel eS in seiner Verpackung ganz und gar nicht, denn er schrie herzerweichend. Die Männer umstanden ratlos da» kleine Bündel und wußten nicht, wie sie bas Baby beruhigen könnten. Aus Anregnng des Bahnhofsvor stehers beschloß man, das Kind einem Institut zuzusühren. Jedoch man weigerte sich, den Säugling aufzunehmen. Alle Nachforschungen nach der Mutter blieben ergebnislos. Was sollte man da nun tun? In ber Bahnhofshalle konnte da kleine Kind nicht bleiben und anf irgendeine Weise mußte man doch dafür sorgen, daß es wieder in natürliche Pflege käme. Einer der Bahnbeamten kam auf den Einfall, da« Findelkind als herrenloses Gut zu verhandeln und, wie die Dienstvorschrift lautet, eS einfach versteigern zu lasten. Dte Ber« steigern»» wurde sofort anberamnt und etn« zahlreiche Men schenmenge wohnte ihr bet. Der Einfall des Beamten war recht glücklich, denn gleich beim ersten Aufgebot meldete sich ein Gutsbesitzer, der das Kleine tn Empfang nehmen wollte. Er zahlte sttr das hübsche Kind eine Summe von 8000 ägyp tischen Pfund und zog freudestrahlend mit dem so erstandenen Säugling nach Hause. Ka«,llchristl«ll,r: Dr. grltz Schattlaer estii«u«ttar D» leih«» zwI « 11ch « r. veraniworllich iilr Volilil: Dr. Kein, Nach; t>« NuaK UM» Willen,(hast: I. B.: Dr. Luge» Schmitz; sür Oertlich«, und Silchlilcherl Dr Will, Blanck: IU, unlerhallende» und «ermilchie» r«N: Dr. Irih » » Zw > n »Ich, r ; iiir Wirischali und vilrle: Richard »iatzita«; t«r Spart: «rn, Neumann; IU, Bilder: der iür den delrestenden leit veranImarNicha Schristleiler; aeranimarilicher Unzelgenleiie«: Kan, Nelui«», lümiilch in Dresden. Druck und Verlag: Llepsch ld Neichardi, Dresden. D.-A.: Xl/86 Margen« auegad, üb«, 82 000. Preielift, b. Da» deuiig, Margentlatt umlatzi 18 Set«,». Herr Hollmann macht sich reine öeöanten darüber ... w»» bitte beer ftoltminn iwcki mit dem Sludern von /llchendechern ru tunt - - V«o ist Sich« ver fteuslriu, denbt er. fterr bollm»nn würde »der wobt oft »mb ln Verlegenden lein, wenn es leine S»«be wir«... vee kettttyende fiWllctie wind von Nibottn, r»d»ß und /sich« Ift Nlmlnb g»r nicht lo einfach wrgrudrlngen. ftder d» Ift Mutter ftollminn pf»ßttlch - Nr nimmt b* MI« etwiw belSer ^-L»ugr Nnd tm 5»ndumdrek'n »lle noch ko leftbiftenden Arche befestig« und Serüch« enttern«10r»b»id log« Mutter kiollminn »uch nicht», wenn V»ter quiim«, »t, wenn er r» deribst deklmr.
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