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Dresdner neueste Nachrichten : 08.02.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-02-08
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193402086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19340208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19340208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-02
- Tag1934-02-08
- Monat1934-02
- Jahr1934
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 08.02.1934
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-v,r. .12 Dresdner Neueste Nachrichten DonnerStag, n. Februar >M4 -tzette? Der Führer an die deutschen Studenten OXN. Berlin, 7. Februar. lDnrch Fnnliprnchj Aus der groiien Knndgcbnng, die am Millwoch- ,nittag ni der Philharmonie anläkticli der Verkündung der undeutliche» Versasnmg staiisand, hielt Reichskanzler Adolf Hiller an die Studenten eine Ansprache, in der er etwa sol- gcndes anssnhrle: Meine denlichcn Studenten und Stiidenlinnen! Vollsgcnvisen nnd Genossinnen! Wahrend der langen »sah re de» Kampfe» der nationalsozialistischen Beivegnng in Tenlschland nm die Macht ivnrde »an uielcn und leinesiveg» inimer übelwollenden Kreisen oft bedauert, da» damit eine neue Erschütterung in unser gesamle» Veden ge- bracht merde. 'Beionders bellagenswert erschien c», dak die hinein iu das Fnnere der ,Familien Probleme getragen wurden, die, in meinte man, nurzn sehr ge- eignet seien, die eheliche Verbundenheit der deiden Gatten in dielen fallen eher zu lösen nie zu stärken. >Am allermeisten aber erschrak man iiber die Tat sache, das« besondere die Fugend von der »rast der neuen Fdeen in einem Umfang ersaht zu werden schien, -ah sie von den andern, wie man glaubte wichtigeren. Aufgaben de» Tage» iveggezogen iviirdc nnd damit nur zu säulig iu eine» treuen iah sowohl zum Eltcrn- ban» al» auch zur Schule gebracht zu iverdeu drohte. Nkan taun vou denen abielien, die durch solche »lauen nur ihrer eisernen politischen Bedrängnis Vuft zu machen versuchten. Es Hai nie au «gründen, svivvlil einer vermeiniliclien Vernnnsl, ivie noch oster einer heuchlerischen Moral gefehlt, um einen, ivenn auch tausendmal im Utecht befindlichen Angreifer al» Schädling an den höheren ,s nie reuen der «gemeinschait nnd ineeesondere de» Staate» lnn.znstellen. Allein iu diesem Falle ivareu es nicht selten tatsächlich eruite, au,richtige und gutgläubige Menschen, die au» wirtlich tiesstiuuerster tleberzengnng heran» die Erscheinungen de» nationalsozialistischen Kampfe» um die Macht be klagen zu müssen glaubten, weil sic iu ihnen nur Zeichen eine» neuen Zerfall» unsre» Volle» und seine» inneren nnd öffentlichen Leben» zu erblicken ver meinten. Kann nun -ie aue-schliehliche Inanspruchnahme cineö ganzen Bolte» durch eine bestimmte Fdec und deren Ansivirtnng al» schädlich angesehen iverdeu oder nicht? Tie Frage ist leicht zu beantworten. Nicht in der fanatischen Eingabe eine» Bolte» an eine Fdee an sich tann etiva» Schädliche» liegen, sondern nur iu -en Amwirknngcn einer Fdee, die falsch und damit al» solche schädlich ist. Tie Menschen werden aus ihrem Vebeuäweg immer wieder ankcrhalb der lausenden Be anspruchung, die iu den bekannten Erfordernissen de» Lage» und der Beit liegen, von besonderen Erschei- unngeu gepackt nnd gefesselt werden, die mancbe»mal nicht nnr einzelnen Bollern, sondern ganzen Bölter grnvven nnd Zeitaltern ihren besonderen Eharaktcr ausznvrägcn vermögen. Schon der Wechsel von Frieden nnd Krieg bringt einschneidende Berändcrnngcn im gesamten Den ken nnd Handeln eine» Polkeo mit sich. So wie die Tätigkeit ans den zahllosen Gebieten de» Veben» normal seiner friedlichen Erhallnng dient, wir- da» Wollen und die Tätigkeit im Kriege be herrscht sein vou dem Gedanken nud de« Aufgaben der Zerstörung nnd Bernichtung. Da» Bolt, da» sich im.»ricge befindet, konzentriert sein ganze» Denken, seinen Willen und alle seine Kräfte an»schliesilich ans diese eine Absicht nud diesen einen Borgang, und die Wahrscheinlichkeit der siegreichen Beendigung eine» solchen .Kampfes wird nm so grös;er, je unbedingter sich eine Nation in einer solchen Beit dem Kriege und seinen Erfordernissen hingibl. Mau kann dabei nicht die Berluste, die dem sonstigen geistigen, kulturellen und wirtschaftlichen Vcben eine» Bolte» durch eine so einseitig bedingte Beanspruchung zngcsiigt werden, in irgendeinen Vergleich bringen zum Nuhcn oder zum Gewinn. Wer will der Jugend eines Bolkcö, das sich In einer solchen Not bcsindct, einen Borwnrs machen, weil sie an dieser Not einen Heiken, ja ver zehrenden Anteil nimmt? lknbcwukt wird da» unverbildete Gemüt und der Sinn dieser jungen Menschen überwältigt von der Erkenntnis, das, nunmehr eine Entscheidung getroffen wird, vielleicht für Jahrzehnte, vielleicht auch für Frobenius fährt durch die Wüste 11. Afrika-Expedition de» grohen deutschen Forschers soeben itt GcUclmrat Veo Frebeiiiii» von seiner II. Alrika g rvedllivn nach seiner -eirtnnasiläNe. dein in seineni Alaieriolreianum einiiaarliacn Alilla Archiv m grantknn a. lnriictaekebrc. Siner der Srocdi- tiunsteilnkinner. der ivislensMailliclie Akiislent von irrovenin». l>r. M n o c c > I. ercäliUc nnlcrin .Vüt- arbeilcr über Berlanl nnd Sraebnibe dicker S roediiiun. ?. Schlisst. Am Ist. Oktober Istgg traten drei vollgcpacltc AutvS von Zlairo an» eine zweimonatige Wiisteusahrt an. Bier Weine und zwei Schwarze zählte die Expedition: neben Geheimrat Frobenin» und seinem Assistenten der ungarische Gras Almassn, ein bekannter nud be währter Wüsteu-Aulomobilist und guter .Kenner der topographischen Berhälinisse -e» Vaude», der im Früh ling vorigen Fahre» die ersten Fel»bilder am Anenat- gcbirgc entdeckte nnd jetzt die Expedition zunächst dorthin führte, sowie eine Beicbneriu lFrl. Panlij, die die Ausgabe hatte, die Felsbilder zeichnerisch fcstzii- halteu. Nlan fuhr in daS Gebiet der VIbi) scheu Wüste, ein Terrain, da» in einer Au»dehnung von etwa lügg Kilometer Breite und lAM Kilometer Tiefe ungefähr -em Nanin Mitteleuropa» entspricht. Diese riesige Fläche ist heute völlig toteö Vand. Keine Menschen, weder Begctativn noch Fanna, eS seien denn ein paar Schlangen, Gazellen, Antilopen und viel — Insekten in den spärlichen Oasen. Wenn inan bedenkt, das, dieser riesige Lecrranm wohl schon verschiedentlich durchkreuzt, aber »och nicht einmal rest los topographisch ausgenommen ist — gewaltige Ge birgszüge von UM und WW Meter Höbe, .wie das Aucnai- und -a» Gilfgebirge, sind noch nicht in d e n A tlante n v e r z eichnct —, wird man allein das autvmobilislische Wagnis der Expedition nicht nnterschähcn. Ltrakcn in der Wüste fehlen natürlich gänzlich, ein paar Karawancnwcgc sind kann, al» solche anznsprechen: im übrigen fährt man tagelang durch teils völlig flache», teil» bergige» Gebiet, da» wenig Oricnlierungsmöglichkcilen answcist. Man ist anöschlicklich ans den Kompas« angewiesen. Soweit das Terrain glatter, lesler Sandboden ist, fährt man wie auf den künftigen Antostrasicn Deutschlands: mit VO und Istst Kilometer, nnd wenn man wollte, mit festgestclltem Steuer. Aber wenn der Saud in den Dünen nachgibl, dann ist man auch mit 10 Kilometer Fahrhnnderte des späteren VebenS der Nation. Was dem verbildeten Verstand vielleicht nicht mehr zn eigen in, almt in diesem Falle nnbcwukt sehend da» einfache nnd unverdorbene Empfinden. Wem lann es ernstlich einsalle», d a s A n » r ü ck c n der j n n g e n V el> r g ängc n n s r e r ll n ivcrsi iä tcn i m F a l> r e l !> I > ivcgen der damit verbundenen ilnierbrechnng de» Studium» zn bedauern oder gar zu beklagen? Es gibt im Bölkerleben Fahre, in denen die Ent scheidung iiber Sein oder Niclülein für kommende Fahrhnnderte fäll«. Fn eben dem Umfange aber, in dem ein Bvlk in al! seinen Vebeuealiern und Vebeneschichten einer solchen Beit nnd ihren Anforderungen gerecht wird nud ne restlos erfüllt, wird e» der dieser Beit eigenen Ausgabe genügen nnd damit allein auch seiner Zutun«« nühen lönuen. Tas, d i e B ölke r n m n n s die» bester begrisfen Haien, al» viele 'Menschen in nnierm dent- scheu Bolt, hat ilmen den Sieg gegeben nud nu» de Niederlage gebracht. Sv aber iverdeu alle welt bewegenden Fdeen nud Borgäuge da» Deuten und Handeln, der Böller immer wieder iu einem nn> elhörten Umfang von Beil zn Beil erfüllen und be stimmen, ohne das, die», im groneu geiehen, schädlich sein wird, wenn nicht der Gehalt dieser Fdeen an nch nuualiirlich nnd damit einem Bolle abträglich in. Das, dabei dem Allans de» normal-bürgerlichen Veben» nach vielerlei Nichlnngen hin ein Schaden zn- gesiigt werden must, sieht in keinem Berhältni» zum cudgültigen Geiviuu. Die Grundlage S Der B u s a m m c t> b r u ch des Fahre» l !t l 8 war keine Niederlage im Fclve, sondern wie schon die Bezeichnung sagt, etwas ganz andres: Eine seit vielen Fahren sich in Deutschland vollziehende Zersetzung unsrer volklichen Gemeinschaft nnd unsres Gemein- schastslebens hat im November 1018 zn -en beabsich tigten und längst vorhergesagten Ersolgen gekührt. Das, diese Gesahr nur von einem 'Bruchteil der deut schen Geistigkeit früher richtig erkannt nnd eingeschäht wurde, zeigt, wieäukcrlich nnd oberflächlich das sogenannte st a a t s p o l i t i s ch e Denken d e r B o r k r i e g sz e! t war. sBeisall.l Allein, es lag im Wesen dieser allmählich abebbcnden btirgerlichen Periode, nber dem Begriff Staat die Bedeutung der Substanz Boll gänzlich zu übersehen. Alan dachte in Staats g e s ch < cht e und hatte keine Ahnung über die vvltlich e n u n d rassischen «st r n n d l a g e n des menschlichen Ge- mcinsüiaslslebeus. Das deutsche Boll selbst stellt ein Konglomerat au» verschiedenen rassischen Grund elementen dar. Die dementsprechend im einzelnen sehr weit auseinandergeheuden Veranlagungen geben dem Geistesleben unsre» Bolle» da» ihm eigene be sondere Gepräge. E» gibt taum ein Bolt der Erde i mit weitergespauntcn Fähigkeiten, al» sie unser deut sches Bolt beugt. Fu dieser Bielgestaltiglcit des ' deutschen Geiste» und damit unsre» VebenS liegt ebenso sehr unsre internationale Stärke begründet, wie umgelehrt aber leider auch unsre nationale Schwäche. Wie sehr wir auch diese» mannigfaltige Gebilde unsre» Bolle» lieben können nnd an ihm hängen, so gros; sind die Sorgen, die es nmgelehrt bereitet. Wir sind ebenso stolz ans da» Positive, das wir ans io vielen Gebieten unsres nationalen Vcben» senstcllen können, ivie wir traurig sind über die uns bekannten Schwächen. Eine» aber mnn un» allen klar sein: Wenn wir auf die Erhaltung der Gemeinschaft des deutschen Volkes überhaupt Wert legen, müssen wir . die politische Führung autoritär jenem Bestandteil übertragen, der nicht nnr hier zu von Natur au» geeignet ist, sondern auch durch seine geschichtlich feststellbare Tätigkeit die Bil dung de» deutschen Volkes ermöglichte nnd vollzog. Dieser Bestandteil unsre» Volkes allein kann die Grundlage des Gesellschafisverirag» au» der ilyu eigenen Fähigkeit siir das ganze Bvlk ausstellcu nud ihre Einhaltung erzwingen. Ohne ein solche» allge meingültiges nnd auerlauules iveltanichanliche» Fundament und eine in ihr verankerte anlvritäre Führung kann aber das deutsche Volk aus die Dauer keine Gemeinschaft ausrechierhalten. Waö bedeutet es, wenn durch den Kamps nm eine neue Weltanschauung vorübergehend Spannun gen Innerhalb verschiedener Kreise de» Balkes ciiitreten, am Ende nber daraus die Bnknnsi der Nation eine unerhörte Stärkung erfährt? Was bedeutet es, ivenn junge Menschen vorüber gehend in Gegensatz zu ihren Eltern geraten, allein durch ihr Eintrelcn mithelsen, den 'Bau einer neuen Gemeinscbait zu errichten für Fahrhnnderte, und da mit beitragen siir eine neue Stärkung des kiinsiigen Veben» und «einer Belle, der Familie? Was Hai c» schon zn sagen, ivenn Vekner nnd Schüler sich in einem Augenblick vielleicht nicht mehr verstehen, allein an» der Sturm- nnd Drangzeit einer begeister ten Fugend, ivenn die Grundlagen einer neuen Bil dung für die Bnknnst erwachsen? t'Beisatl.j Alle wahrhaft grokcn weltbewegenden Fdeen haben die Menschen sanatisicrt. Neligiöse Borüellungcn konnten Bcitalter mit ihrem Eifer so erfüllen, das; alle andern Vebensvorgänge demgegenüber weit in den Hintergrund traten. Sv bedauerlich die» dem geruhsamen Mitbürger oder Be obachter einer Beit auch siir den Augenblick erscheinen mochte, io sind doch dadurch allein siir das gcsellichast- lict.e Busammenleben der Menschen «für viele Fahr- Hunderte Grundlagen geschossen worden, ohne die der Ausbau und de, Bestand gröberer menschlicher Ge meinschaften einfach undenkbar wäre. Dies gilt aber iür alle wirklichen Nevolutionen mit weltanschau lichem Eharaltcr. er Giaaisführung Die Vergangenheit rede« hier eine warnende nnd deutliche Sprache. Al» Bismarck die üaatspolitiichc Einigung der deut schen Stämme und Einzelstaaien vollzog, ivnrde von der gesamten bürgerlichen Welt leider übersehen, das! in derselben Beil sich schon -ie Erscheinungen eines Prozesse» ankündigicn, der allerding» nicht das Deutsche Neich wieder iu seine Stämme nnd Einzel- staatcn, sonder» da» deutsche Boll in seine Grund elemente anf.zulöien drohte. 'Nur der Oberflächliche kann glauben, diese Bestandteile in der Hauptsache an Ankerordentlichem seststellen zn lönuen. E» ist aber wichtig, zu begreifen, das? man nicht nnr vom Aeukeren aus -ie innere Beranlagnng, sondern genau so von der inneren Veranlagung aus» gesamte Wesen und seine Herkunft zu schlicken vermag. Wenn auch die siaaienbildende Herrcnraüc im Vause der Fahrlausende sich mit den Unlerworsenen zu einem neuen Volk ver schmolzen Hai, so iü doch im einzelnen der Prozek nicht immer so weit abgeschlossen, das« ein Nnctsaü in die ursprünglichen Bestandteile ein lach als unmöglich erscheint. Die marxistische Vehrc iü ein einziger Appell an einen rasscnmäkig mehr oder weniger genau be grenzten Bestandteil saft aller Völker der Welt. Da» tiefste Wesen und der Sinn des kommu nistischen Prozesses aber liegt in dem Versuch, die ans verschiedenen Naüenkernen zniammengeseyten 'Völker ausznspalten und den bisher politisch und iveltaniclhinlich führenden Teil durch eine neue, in dem Fall jüdische Herren schicht zn ersehen. «Beifall.« Dan aber ein so un geheuerlicher Vorgang da» Gesannlebcn eine» Voltes bi» in da» Tieiinnerüe berührt und answiihlt, iü selbstverständlich. Dan die Demoralisierung schlummernder llrinüinkte gegen die zum Teil tausendjährige Ncalität bestehender Völker und Staaten nicht ohne tiefste Erschütterungen, die das Veben aller betreffen, vor sich gehen kann, iü natür lich. Die Gröke der An»wirknng dieser Berüörnngs- arbcit aber mag man an der Tatsache crinciien, dan dir erst einmal aufgeweckten zentrifugalen llrinüinkte dieser Nanenzcllen eine» Volkes in kurzer Beit die Tendenzen und die »rast -er Erhaltung der Gemein schaft weitaus überwiegen, ja, es mnn dann io weit kommen, dan die Parole der internationalen Gemein samkeit ähnlicher Nanenzetlen eine gröbere Kraft aus weist al» der Wille zur Erhaltung des sich nunmehr innerlich fremd gewordenen früheren gemeinsamen Volkskörpers. Die sprachliche Gemeinsamkeit kann diesen Prozek des Anöeinandcrsallcns so wenig stören, wie die sprachlichen Differenzen die Bildung der Völker vorher zu verhindern vermochten. So konnte es geschehen, dab in der selben Beit, da 'Bismarck die Üaatspolitische Einigung der deutschen Stämme nnd Vändcr tatsächlich vollzog, der Klassen «sprich Nasseniversall unsre» Volle» seinen Anfang nahm. Mit der Proklamation der beiden groben Saminelbegrisie Proletariat und 'Bourgeoisie versuchte die intellektuelle Führung der marxistischen Vehre die Aufspaltung unsres Volle» genau so wie die andrer Nationen in die groben wesentlichen Grundbestandteile herbciznsühre». Dieser Versuch war bis zum Fahre 1818 schon soweit gelungen, dak immerhin Millionen unsres Volkes bei 'Ausgang dieses snrchtbaren Krieges an der Erhaltung des Neiche» als dem sichtbaren Ausdruck der volklichen Einheit kein lebendiges Fntcrcssc mehr linden tonnten. Während da» deutsche Volk unter den snrchtbarüen geschichtlichen Schäden znsammeübrach, verbrüderte sich die internationale Führung des sogenannten deutschen Proletariats mit den Erscheinungen ähn licher Art in andern '.'ändern. Wenn die kommuni stische Zersetzung der in einem Fahr.ansende währen den geschichtlichen Prozek entstandenen europäischen Völker gelingen ivnrde nnd die bisherige führende nnd damit wahrhaft tragende Nasseninbüanz einer neuen internationalen jüdischen Oberschicht zum Opfer siele, wäre das Ende in ganz kurzer Beit nicht nnr der Versah unsrer lansendiährigen Kultur, son dern eine steigende, volllommene Verständnislosigkeit diesen Knltnrtvericn gegenüber. Der schon in den lebten Fahrzehnten sich immer mehr abhebende Kamps gegen die Traditionen unsres kulturellen Vcben», gegen die Ausdrnckssorm unsres überlieferten künst lerischen Schassen» war nicht» andre» al» die Ne- bellio» eine» dielen rassisch bedingten Knltnrwcrten innerlich nnd änkcrlich verständnislos nnd fremd gcgcnüberüelienden, leider aber langsam immer mehr da» groke Wort führende llniernienichentnm bziv. seiner jüdischen intellektuellen Führung. Der Kommunismus würde bei seinem Siege ln Europa in den kommendem halben Fahriansend zwangsläufig zu einer vollständigen Ausrottung auch der lehten Ncberrcste der Schöpfungen jenes arischen Geistes führen, der als Kultnrspender seit -en uns geschichtlich ans- gelicllten Fahrianienden in seinen vielfältigen Ver- äüclnngen nnd Biveigen der heutigen weiken Welt die allgemeinen kulturellen und damit wahrhaft menschlichen Grundlagen gegeben hat. Dak der Kamps gegen eine solche Entwicklung aber nun ebenfalls zu den tiefsten nnd einschneidendsten Ereignissen gehören wird nnd gehören mnk, kann nnr den verwundern, der keine klare Vorstellung von der Gröke der drohenden Gesahr und der damit gebellten Ausgabe bcnht. Wer daher iu der nationalsozialistischen Be wegung nichts andres sieh« als eine politische Partei, die um einen bestimmten Einslnk im staatlichen Veben kämpft, hat weder an» der Vergangenheit etwas gelernt, noch die Ausgaben der Bnknnst' begrisfen. Wa» aber lehrt uns die Vergangenheit, und was sind die Ausgaben der Bnknnst? Die Ereignisse der legten Fahrzelmte haben mit erschreckender Deutlich keit gezeigt, dak erbens die natürlichen nnd mithin rassiisch bedingte Führung der Naimn ans dem Ge biete der politischen Gestaltung unsres Veben» mehr nnd mehr znriickirat gegenüber den EinNünc» einer an» ganz andern Bedingungen erme.ch>enen bürger lichen Geseüichait. Fhrer Entstehung liegen zum grökien Teile ökonomische Momente zugrunde. Diese an der eigenen Berufung oft selbst zweifelnde Gcsellichasi»schjcht mnk:e ober zwangssäusig die Ge walt iiber die Massen des Volkes ver.'icrcn, denn wenn diese Schicht ihre Unfähigkeit selbst auch nicht bcwukt erkennt, so fühlt sie aber der primitive Mensch nm so instinktiver. Der natürliche Schrei nach einer wirklich geeigneten Volkssiihrnng wird ans die Dauer aber üets zum Proteü, ja zur äukerüen Ablehnung, sowie crü einmal die innere Schwäche und Ungeeignelheii einer schlechten Führung vom Volk erkannt oder auch nnr gekühlt wird. Ter Verlnü einer innerlich berechtigten Führung de» Vol ke» führt nach kurzer Beu zum Verlust der inneren weltanschaulichen Gesetzgebung. Sowie die natürliche Herrenschicht des Volkes erst einmal abgcdank« Hai, verschwinden mit ihr anch die von ihr stammenden, zur Ausrichtung einer höheren Gemeinschaft gegebenen nnd nötigen Grundlagen. in der Stunde znsricden, nnd in den völlig zerrissenen Gebirgsgegenden erreicht man manchmal nnr eine Tagesleistung von I» Kilometer. Fn den Gebirgs tälern — die Gebirgszüge treten unmittelbar au» der Ebene hervor und sind riesige, zerklüftete Felsgcbilde, fast ohne Vegetativ» — findet man auch einige Tier welt. Als Orientierungspunkte können eigentlich nnr die wenigen Oasen angesehen iverdeu. Die erste Teil strecke der Expedition bis znm Ancnatgcbirge, das an der Grenze des italienischen Hoheitsgebiets liegt, wurde in einer cinwöchigcn Wüstenfahrt geschasst, lieber Kusra, daS Gilsgebirgc und die Selim-Oase wandte sich die Expedition, einer alten Karawancnslrakc solgend, die den Namen „Strakc der vierzig Tage" führt und lediglich durch ein paar Kamelkadaver ge zeichnet ist, südwärts znm Acdt Hawar im englischen Sudan. Ans dem am weitesten vorgeschobenen Posten deS italienischen Gebiets stick die Expedition auf eine italienische Patrouille: ein europäischer Vcntnant mit fünf Mann Eingeborenen. Diese sechs Menschen führen für unsre Begriffe ein furchtbares Leben. Ein Fahr lang halten sic in völliger Einsamkeit ans zwischen Felswänden, ohne eine Spur natürlichen Le bens nm sich, nnd im Sommer bei Temperaturen bis zn 02 Grad im Schalten. Tic Freude de» Europäers war natürlich ricsengrvb, als er endlich wieder einmal Menschen bei sich sah. Hier wie anch in Knfra, wo italienische» Militär stationiert ist, war die Aufnahme der Deutschen besonder» herzlich: die Italiener lasen den Wiistensahrern svrinlich die Wünsche von den Lip pe» ab. DaS Wüstcnkli m a I m Winter ist geradezu ideal. Vom ersten bi» znm lebten Tag hatte die Expe dition blauen Himmel nnd Sonne, die Tagestempe- raturen bewegten sich bi>t zu 18 Grad im Schatten, nacht» daacgcn sank daS Thermometer beträchtlich, ost bi» zu «! Grad Wärme herab. Die Lnst ist trocken, die Hihc daher gut zn ertragen, ein dauernd spürbarer Wind wird angenehm empfunden. Man lebt natürlich von den mitgebrachten Konserven. Wasser nnd Benzin sind kostbare Tinge, daher locht man mit Petroleum. Abend» kann man ohne 'Bedenken sein Feldbett mitten in der Wüste unter freiem Himmel ansstcllcn oder sich in weichen Sand cinbnddcln, den man ganz nach seinem Körper formt. Die Ergebnisse der Expedition Frobenin» und seine Mitarbeiter hatten keinerlei sportlichen Entdcckerehrgeiz nnd können daher anch die Unterstellung zurückweiien, al» hielten sic sich für die ernen Europäer in nncrsvrschtem Vand. Wa» die Expedition erbringen iollte und auch in reichem Mak erbrach, hat, da» war die E r g ä n z u n g n n d V e r- vvllko m m n n n g srühercr F u n d e ans dem Gebiet der Fel »bilder und der vorgeschichtlichen Spuren im Norden Afrika ». Gesunden wurden in den Gcbirgegcbieten zahlreiche Fclobildcr nnd Werkzeuge ans der stcinzcitlichcn Epoche. FrobcninS kam c» daraus an, dieses Material zn sam meln nnd in photographischen sowie malerischen Kopien scstznhalten. Bnsammcnsassend läkt sich sagen, dak die Funde an Felsbildcrn und Werkzeugen — anch Eirabnrncn, Töpfe nnd andre» Hausgerät wurden an einigen Stellen in reichem Make gesunden — eine Brücke zur vorgeschichtlichen Kultur Aegypten» bedeuten. Tic Vermutung liegt nahe, dab die Libysche Wüste, die früher Steppe war, ein Onellgcbict der altägyptischcn Kunst darstcllt, deren Ursprünge man ja noch sehr un- genügend kennt. Tab der heutige Nillans, der noch nicht sehr alt ist, früher weiter westlich verlies, ist durch die Feststellungen von Frobenin» im ivesentlichen knlturwissenschastlich bestätigt. Da» Stilkritische, da» für FrobeniuS von be sonderer Wichtigkeit war, die Einordnung der neuen Funde in die von ihm ausgestellten Stilcpochen sür Fclsbilder-arstellnngcn und schlicklich die wissenschaft liche Ansivertnng de» neuen Materials im knltnr- morphologischem Sinn — da» alles wird sich klären, wenn die Arbeit der Expedition erst einmal völlig ansgebreitct vorlicgt. --- Die feierliche Uebcrgabe der Hambnrger Litcratnrpreisc. Wie aus Hamburg gemeldet wird, wurden im dortigen Nathan» durch den regie renden Biirgcrmctster Krvgmann die Urkunden sür die Verleihung der Hamburgischen Litcratnrpreisc scicrlich überreicht. Führer der SA. und der Partei, die Spike« der Behörden und de» Senat», sowie Ver treter von Kunst nnd Wissenschaft nahmen an der l Feier teil. Bürgermeister K rogmann wie» daraus hin, das« cs das erste Mal sei, das« im nationalsozialistischen I > Hamburg durch -en Senat schöpferischen Menschen aus f dem Gebiete der-Dichtkunst Dank nnd Anerkennung für ihre Leistung gesagt werde. Dann überreichte er an Sigmund Grass die Vcrleihnngeurknnde sü: den ans ihn entfallenen Teil de» Dietrich. Eckart-Preise» nnd Friedrich Griese und Konrad Beite die Urkunden siir den Lessing- Preis. Anschliekcnd sprach -er Präsident der Ncich»schrisltum»kammcr, Han» Friedrich Blunck, über deutsche» Wesen und deutsche Dichtung. Der neue Staat, so sagte er, sucht die Dichtung und sicht mit dem Künstler die Veben»svrm de» Volkstums, nicht die einer schemenhaft erklügelten und erkünstel ten Vebcnsmathematik. Auch der leitende Ncgie- rnngsdircktvr 1)r. v. Kleinschmitt von der Be hörde sür kirchliche nnd Knnstangclegenheiten, betonte in einer Ncde über „Kunst und Volkspflege" die tiefe Verbundenheit zwischen Staat, Volkstum und Kunst. -- Italienische Ehrung siir Furtwängler. Tic Königliche Akademie Santa Eeeilia in Nom hat, wie an» Berlin gemeldet wird, Wilhelm Furtwängler zu ihrem Ehrenmitglied ernannt. — Neue Linsonic eines Leipziger Komponisten. An» Leipzig wird uns geschrieben: Sigfrid Wal ther M üller, denen „Heitere Musik für Orchester" jetzt Furtwängler mit den Berliner Philharmonikern in mehreren Städten erfolgreich ansgcsührt hat, stellte in einem Konzert der Leipziger Orchestcrgemeinschast nun seine Zweite Linsonic zur Tisknision. Tas Werk stellt einen Markstein im Schassen de» jungen Leipziger Komponisten dar. Er erliegt nicht mehr, wie früher manchmal, der Gefahr, in -er Frcndc am polnphoncn Stimmenspicl in «ine trockene, innerlich leere Motorik abznglciten. Das Werk geht im klaren Ausbau ans klassische Formen zurück und verleugnet klanglich niemals die tonale Bindung. Tie Themen sind bestimmt nnd schars nmrinen, die Nhuthmik viel gestaltig nnd kühn, die Instrumentation meist durch sichtig und von lebhafter Farbe. Tie knappen Sähe — das Finale ist eine grandios gemachte Tvppelfugc — schliekev Hch in ihrer frischen Grundstimmnng, die öfter einen säst aggressiven Eharakter annimmt, zu einem überaus lebendigen Gesamteindrnck zusammen. 'Nnr schade, -ab der Komponist nicht kleine Anklänge, die die Selbständigkeit de» Ganzen allerdings nicht beeinflussen, sorgfältiger meidet. ver. — Koincrt aut zwei Klavier««. Am Zonvabciid abend» 8 llbr acbcn Käüie röoel nnl> Lilli Winter im Saale dcr Andreasacmeindc ein üomcrl ans nvci Klavieren. Der Aciiicrtraa stickt dem 2Bntcrliilww«rk w.
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