Dresdner Nachrichten : 13.02.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-02-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193702131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19370213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19370213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-02
- Tag1937-02-13
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- Dresdner Nachrichten : 13.02.1937
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Sonnabend, is. Frdruar IE Woroen-Auckoab», Sir. »4 stklluilg Ir«i Haut monqMch Nvi. ».io, durch Vofttezug «R. ».»0 elnlchl. «»,7 Np!. Poslseb. (»-ne Post»u!Iellung»gebShr> bei siebenmal wSchentl. verland. (kin»«I<Rr. lv Np>., außer halb GAchlenb mii <lbend-?lu«pabe 1L Nvf. straße ZS/42. Fernruf 25 241. Postscheckkonto lsSS Vreodrn Vies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und de« Schlrdsamte« beim Vberverstcherungsamt Vresden (ii mm drei«! ll^Npi. «achisile nach Etallel gamllienanjelgen u. Liellengeluche MMimeier- »eile I Np>. Lllsergeb. »0 Rps. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Lreedner Nachrlchlen. Unverlangte Lchrlllltücke werden nicht aufbewahrt Vor 2Ü0Ü0 In ckor 0«irtrcAk»»<sk»»kk« Dr. Goebbels wlberlegt das Kriegsgeschwötz Scharfe Abrechnung mit der KominternMe vrabimslänag auooror KorUnor SckrUtlsitung Berlin, 12. Februar. Im Rahmen einer Großkundgebung des Gaues Berlin der NSDAP sprach am Freitagabend in er Deutschlandhalle Relchspropagandamlnisler Dr. Goebbels. Jubelnder Beifall begrüßte ihn, als er die riesige Halle betrat, ein Beifall, der sich bl» zum Orkan steigerte, als er an das Rednerpult trat, um seine Darlegungen zu beginnen. Der Minister gab in eingehenden, oft mit Humor gewürzten Aus führungen ein Bild unserer innen- und außenpolitischen Lage. Nach einer Würdigung der großen Leistungen, die der Nationalsozialismus in den hinter unS liegenden vier Jahren vollbracht hat, wandte er sich den außenpolitischen Kragen zu. Er betonte zunächst, daß Deutschland heute weni ger denn je sich in der Lage befinde, in der es eine Beute der Komintern werden könnte. Deutschland kennt heute den Bolschewismus nicht mehr. Den schweren Schlag, den das für di« Moskauer Pläne und Ziele bedeutet, versuchen die Juden im Kreml nun, wie Dr. Goebbels weiter darlegte, aus andere Weise auszugleichen. Man hat Moskau zu einem bewußten Unruhezentrum gemacht. Man versucht, die Staaten Europas gegeneinander ayszuhetzep, di«, in denen sich der Kommunismus noch breitmachsn kann, g«aen^ie.,In denen er leine Roll« mehr spielt. Dr'. Goebbels ließ keinen Zweifel, daß sich Deutschland auch gegen solche Versuche zur Wehr setzt, daß cs nicht, wie der Minister unter dem Beifall und der Heiterkeit seiner Zuhörer erklärt«, in -en.Fehlet einstiger bürgerlicher Negierungen verfällt, die mit verschränkten Armen dem Treiben Moskaus züsahen. Der Minister erklärte, daß man es Deutschland natürlich Nicht verargen könne, wenn «a sich gegen die Propaganda des Bolschewismus mit G c g c n- propagauda zur Wehr setzt. Er konnte unter der erneuten -justimmüng des übervollen Hauses darauf verweisen, daß der Angegriffene das Recht hat, sich zu verteidigen. Europa muh Farbe bekennen Dr. Goebbels ging i« diese» Z«sam»e»ha«g auch aus die stussühruuge« maucher europäischer Staatsmänner, so deS englische« Außenministers Ede«, «i«, die der Mel«««g sl«d, man solle Europa »icht i« zwei Teile, «ine« bolschewistische« mid eine« anttbolschemistische«, zerreiße«. Dr. Goebbels mußte hier bi« Feststellung mache«, daß dieser N i ß kti«gft durch Europa geht, daß er kä«gft ei«« Tatsache ist, daß ei« leit der europäische« Staate« schon aus «userer, et« ««derer aus der Seite Moskaus steht. Di« Diuge liege«, wie der Minister betonte, tu Europa heute so, daß «a» Karbe be» ke «neu, daß «a« «ach der elue« »der audere« Rtchtuug hi« Stellung nehmen muß, daß «S aus die Dauer «icht mit eiuer So «do«, 12. Februar. Obwohl die englische amtliche Meldung über di« Unter, rebung des Botschafters von Ribbentrop mit Lord Halifax lediglich besagte, baß in einer zweistündigen Unterredung ver- schieden« Fragen, die daS Interesse der beiden Länder be» rühren, besprochen worben seien, glaubt eine Reihe von Blät tern über den Inhalt der Besprechung berichten zu können. Der diplomatische Korrespondent der „Daily Mail* sagt, daß das «olontalproblem nicht „formell* erörtert worden sei. Botschafter von Rippentrop habe darauf hin- gewiesen, daß Deutschland wegen seiner wachsenden Bevölke rung einen Anspruch auf die Rückgabe seiner früheren Kolo- nien habe. Lord Halifax habe den deutschen Botschafter auf den RohstossauSschuß in Genf verwiesen. Ribbentrop habe anscheinend keine formelle Forderung vorgebracht, sondern nur erklärt, baß der Führer die Ansichten der britischen Regte- runa darüber zu wissen wünsche. Halifax habe versprochen, die Angelegenheit dem Kabinett vorzutragen. Der dtploma- tische Korrespondent glaubt weiter, baß die Frage brr kom- muntstischen Gefahr unbbeS französisch-sowjet. russischen Paktes erörtert worben sei sowie die Richtet«- mischungSpotttik. Ribbentrop habe die deutsche Bereitschaft erklärt, ein Freiwtlltgenverbot zu verhängen, sobald, eine Allgemeiuregeluna erreicht worben sei. Deutschland könne aber keine Form der Einmischung dulden, die es Gowsetruß- land erlaube, weiter Einsluß in Spanien auSzuüben. Der diplomatische Korrespondent der „Morntng Post* glaubt feststellen zu können, Ribbentrop hab« Rachdruck auf die geheime Arbeit Sowjetrußland» in Spanien, Frankreich und der Tschechoslowake« gelegt. Der Botschafter habe be sonders aus die Erklärungen des Führer» hingewiesen, baß Deutschland an der Befriedung Europa» Mitarbeiten, an «er- Handlungen sttr einen neuen Westpakt teilnehmen und Bel- aien» und Holland» Reutralität garantieren wolle, Was di« Tschechoslowakei «nlange. jo habe Ribbentrop daraus aufmerksam gemacht, daß Deutschland sich um «in bessere» „Reutralität* geht, die da glaubten, vor ««bequeme» Tatsache« die Auge« schließe« zu könne«. Mit stürmischem Beifall wurden die Worte des Ministers ausgenommen, daß man sich zur Wehr setzen müsse, wenn von Moskau her versucht wird, Europa zu unterhöhlen. Mit dem gleichen Beifall wurden die Worte des Ministers quit tiert, daß wir uns zum Widerstand entschlossen haben. Dr. Goebbels betonte in diesem Zusammenhang erneut, daß das nationalsozialistische Deutschland nicht daran denkt, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten zu mengen. Deutschland hat, wie Dr. Goebbels sagte, für solche Dinge kein« Zeit und auch gar kein Bedürfnis. Al» de» Minister dann den Satz prägte: „Ich bin nicht von der „raffinierten* Absicht erfüllt, Frankreich nationalsozialistisch zu machen, wie es in gewissen ausländischen Zeitungen behauptet ^ptroT- rief er wieder die stürmische Heiterkeit seiner Zuhörer hervor. Deutschland ist auf der Hut Dr. Goebbels ließ keinerlei Zweifel daran, daß man in Moskau nicht glauben möge, Deutschland sehe ruhig zu, wie die Komintern durch die Schaffung von Unruhe herden in anderen Staaten Deutschland etnzukreisen ver suche. Er ließ auch keinen Zweifel daran, daß es sich bas uationalsvzialistische Deutschland nicht gefallen läßt, daß die Welt durch die Lügen MvökauS und seiner Agitatoren in anderen Ländern irregeführt wird. In diesem Zusammen hang wies der Minister auf das fürchterliche Wüten des Bolschewismus in Spanien hin. Er bedauerte das spa nische Volk, das von dieser Geißel der Menschheit heimgesucht wird. „Wir wehren pns dagegen, daß die Bolschewisten von Spanien aus Europa anfzurollen versuchet* Mit diesen Worten stellte Dr. Goebbels noch einmal ganz klar und ein deutig den Widerstandswillen des nationalsozialistische» Deutschlands heraus, damit man in Moskau und der übrigen Welt wissen möge, baß nicht nur Deutschland, sondern auch die übrigen Staaten, die den Bolschewismus durchschaut haben, nicht gewillt sind, ihn kampf- und widerstandslos in Europa Hausen und wüten zu lassen. Fortsetzung siehe Seite 2 verstehen bemühe unter der Voraussetzung, baß eine Zu sicherung bezüglich des Schutze» der deutschen Minderheit ge- gegeben werde. Der Eindruck, den der Besuch be» deutschen Botschafters hinterlaßen habe, sei der, daß Deutschland augen blicklich keine Pläne in der Außenpolitik habe und sich in den nächsten Monaten auf seine Wirtschaftspolitik der Selbstver sorgung konzentrieren werde. Der „Daily Telegraph* meldet, in der Unterredung seien Deutschlands wirtschaftliche Lage, die Rückgabe der srüheren Kolonien, die RUstungssrage, die Gefahren der Ausbreitung des Kommunismus und die Zukunft des Völkerbun des berührt worden. Der deutsche Widerstand gegen ein« Rückkehr in den Völkerbund scheine nach wie vor unver mindert stark zu sein. Portugals Stellungnahme noch nicht erörtert London, 12. Februar. Der Sonderausschuß des NichtetnmischungSauS- schusseS, der am Mittwoch eingesetzt worden war, um Portu- aals ablehnende Haltung gegen den Kontrollplan zu er örtern, ist am Freitag im Foretgn Office zusammengetreten. Wie aus der nach der Sitzung veröffentlichten Verlautbarung hervorgebt, wurde sedoch die portugiesische Stellung nahme überhaupt noch nicht besprochen. Die Verlautbarung sagt folgende-: Der Unter- au-schuß erwog eine Reihe techntscher Fragen, die mit dem UeberwachnngSplan in Zusammenhang stehen und, von verschiedenen Vertretern angeschnitten worben sind. Er einigte sich über einige diesbezügliche Empfehlungen, die dem ersten Unterausschuß vorgelcg« werben sollen. Die Frage der Ueberwachung der portugiesisch-spanischen Grenze wurde- nicht besprochen, da der portugiesische Vertreter nicht im Besitz der endgültige» Anweisungen seiner Regierung war. Die Er wägung -teker Frag« wurde daher bi» zur nächsten Sitzung de- GonderauSschusseS ausgeschoben. Abrüsten ober Wettrüsten? Wann und wo man in den letzten drei Jahren, gar in den letzten Monaten, eine Zeitung ausschlug, die Rede irgend eines Staatsmannes in irgendeinem Lande der Erde hört^ oder nur mit offenen Augen und Ohren durch die Welt ging, begegnet« man immer wieder dem einen Wort: Auf rüstung. Die ganze Welt ist davon beherrscht. Ein Staat sucht den anderen zu überbieten. Ein Wettlauf hat ein gesetzt. Wer ihn begonnen hat? Die Frage ist nicht leicht zu beantworten, denn sie setzt voraus, daß alle Staaten von der gleichen Linie aus startete». Deutschland, da» als einziges Land gemäß den ihm durch das Versailler Diktat aus-"legten Bedingungen tatsächlich abgerüstet hatte, scheidet aus dem Kreis der Wettbewerber also von vornherein aus. Betrachten wir aber die Welt um «ns, so sehen wir: Eng land treibt den gewisse Zeit vernachlässigten Flottenbau stür misch voran, schafft sich eine schlagkräftige Luftwaffe und for dert obendrein — wie wir aus Grund einer aussehenerregen den Mitteilung des Schatzkanzlers Neville Chamberlain erst gestern meldeten — einen neuen Rüstungskredit von fünf Milliarden Reichsmark; Frankreich erhöht fortwährend durch umsangreiche „Nachträge* seinen Rüstungshaushalt, der sich mittlerweile auf etwa 24 Milliarden Franken beläuft, u«b errichtet «tuen neue» Festungsgürtel an seiner Grenze; Italien bindet, einer alten ÄrtegerweiSheit folgend; den Heltn nach dem Sieg über Abessinien nur noch fester; Polen beschließt soeben eine» wesentlich durch militärische Bedürf nisse bedingten VierjahreSplan; im Fernen Osten steigt Japan als gewaltige Militärmacht herauf; selbst die Schwei-, der Hort des Friedens, baut unter unerhörten Kosten und mit unsäglicher Mühe riesige Festungswerke in die ewige Schönheit ihrer Berge — und über allen hängt drohend das blutgetränkte russische Schwert, das die Rote Armee jederzeit auf jüdisch-bolschewistischen Befehl zu er- greifen bereit ist. In diese, vom RttstungSficver geschüttelte Welt tönt seht plötzlich die Nachricht, daß der Völkcrbundsrat in seiner letzten Sitzung beschlossen hat, bas Büro der Abrüstungs konferenz auf den 6. Mat dieses Jahres einzu berufen. Erstaunt hält man einen Augenblick inne: Ab- riistung, Abrüstungskonferenz, das sind Worte, die matt lange nicht gehört hat. Eigentlich nicht mehr seit jenem Tage im Juni 1VS4, an dem die Delegierte» aus aller Welt nach mehr als zweijährigem Konferieren »nd Parlieren, aber ohne jedes greifbare Ergebnis, vom schönen Genfer See wieder in ihre enttäuschte Heimat zurückkchrten. Die Kirchenglocken der Völkerbunüsstadt hatten geläutet, als sie, begleitet von den Wünschen, Hoffnungen und Gebeten aller Völker, vor nun fünf Jahren, am 2. Februar 1982, ihre Arbeit begonnen hatten, «inen Traum der Menschheit zu verwirklichen. Zehn Mil lionen Petitionen, in leidenschaftlichen, drohenden, bittenden, gequälten, hoffenden und mahnenden Worten, verfaßt von Müttern, Frontkämpfern, Kriegsverletzten, Kriegsgefangenen, Kriegsopfern, von Organisationen aller Berufsstände, von Kirchen- und Jugendverbänben lagen, vor aller Augen auf geschichtet, ttt den Glasschränken des BorraumeS zu den Ver- Handlungssälen, in denen die Abrüstungskonferenz tagte, so daß die Delegierten der 64 vertretenen Staaten tagtäglich an ihnen vorübergehen mußten. Einen „Schrei nach Frie den* hatte der belgische DelegationSführer HymanS diese einzigartige Sammlung genannt. Aber der Schrei ist — wie wir heut« wißen — ungehört verhallt, und die zehn Millionen Petitionen lagern, vergilbt und verstaubt, in irgendeinem Keller des BölkerbundspalasteS. Wieder müßen wir uns fragen, war» m eS so kam. Wir erinnern un» des Artikels 8 der sür alle Mitglieder ver- kindlichen Bölkerbundssatzung, der lautet: „Die Bunde-« Mitglieder bekennen sich zu dem Grundsatz, baß die Aufrechterhaltung des Friedens eine Herabsetzung der nationalen Rüstungen.., erfordert.. .* Und e» bleibt uns ewig unvergeßlich, daß Deutschland, noch ehe «S sür „würdig* befunden wurde, in. den Genfer Kreis einzutreten, alle geächteten Massen ab- geschasst, sein Heer dezimiert, ja — nicht einmal alle RttstungS- Möglichkeiten, die ihm im Versailler Diktat noch osfengelaßen worden waren, erschöpft batte, um dadurch — wie verlangt und versprochen — „die Einleitung einer allgemeinen Rüstungsbeschränkung aller Nationen zu er möglichen*. Deutschland hatte damit seinen Beitrag zur Gleichberechtigung im voraus entrichtet, und e» war nun an ihm, Forderungen zu stellen, «l» ihre Erfüllung verweigert wurde, sah e» sich schon am 28. Juli 1982 genötigt, die Ab. rüstungSkonserenz zu verlaßen, am 14. Oktober 1938 aber — nach erneuter Hintertreibung der in der Fünfmächtekonseren» vom 11. Dezember 1982 wiederholt anerkannten Gleich berechtigung — au» der Konferenz und dem Völkerbund end- gültig au»zntr«ten. Die Abrüstungskonferenz hat bann kein lange» Leben mehr gehabt. Denn die Völkerbund-Mächte rüsteten «icht n«r, sondern schloßen auch, Frankreich alle« Die Memklmg M-entrops mit Lord SM« Gnslische Settunvsfttmmen über -en Anhalt -er Aussprache
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