01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.06.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-06-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370614016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937061401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937061401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-06
- Tag1937-06-14
- Monat1937-06
- Jahr1937
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
7
-
8
-
9
-
10
-
11
-
12
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.06.1937
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Mvrve« Ausgabe Gegrünöet 1896 Druck u. Verlag, Ltepsch » Reichardt, Vresden A. l, Marten- straAeZS/tt. Fernruf 21241. Postscheckkonto ISöS Dresden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamt«» beim Vberverstcherungsamt Dresden ttnjeloeichreile II. PreMIIIe Rr.»: MMimelerzeU« !»r mm beeil» RachlLile nach Staftel o. gamilien-mreigen und Eiellengeiuche Mlllimeier» zelle « «p>. ZIftergeb. »»«»>. — «achdruL nur mft Quellenangabe Lretbner Rachrichlen. Unverlangte Schriftstücke werden nicht aulbewahrt Maliger Au- » b.ig, durch ' b0,gs btps. Poftgeb. ^ninntgebühi) bei siebenmal (.^Ssand. ltinjel-Rr. io Ups., »über- wachsen« mit «bend-ttutgabe 1b Ups. Marxisten überfallen italienischen Sampler Anerhörter Zwischenfall im Hasen von Marseille Parts, 13. Juni. Am Sonnabend kam es im Hafen von Marseille zu einem unglaublichen Zwischenfall. Marxistische Hasenarbeller überfielen den gerade einlaufenden ilalienifchen Dampfer „Celina" und entführten einen an Bord befindlichen Gefangenen. Ter Ucberfall muß bis inS einzelne raf finiert vorbereitet morden sein und spielte sich folgendermassen ab: Die Warensendungen des aus Südamerika kommenden italienischen Schisses sollten am Nachmittag ausgeladcn werden. Die Hafenarbeiter versammelten sich zu diesem Zweck am Schiss, aber nur ein Teil von ihnen ging an Bord. Diese stürmten in die als Haftzcll« dienende Krankenstube des Schisses, die mit schweren Riegeln verschlossen war. Mit Hilsc einer Brechstange spreng ten die sranzösischen Marxisten die Tür und holten den 87 Jahre alten Italiener Fernando Morellt heraus, der auf Grund eines Ausweisungsbefehles der Behörden von Panama aus diesem italienischen Schiss nach Genua über- zesührt werden sollte, nm dort den italienischen Behörden übergeben zu werden. Die marxistischen Hafenarbeiter eilten mit dem Befreiten zum Hinterschiff und licken sich an einem langen Tau aus die Kaimauer herab, wo schon ein sahrtberci- ter Kraftwagen wartete, der mit -em befreiten Italiener und zwei seiner französischen Kumpane eiligst davon fuhr. An der Z o l l s p e r r e riesen sic dem Beamten zu: „Labt uns durch, wir bringen einen Berichten ins Krankenhaus!" Die ganze Szene an Bord war in wenigen Augenblicken passiert. Die sofort alarmiert« Mannschaft sah nur noch den Kraftwagen mit den Flüchtlingen in -er Ferne verschwinden. Die Polizei wurde sofort von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt. Die Nummer des Kraftwagens konnte von Augenzeugen fest gestellt werden, doch fehlt jede weitere Spur. In den Abendstunden des Sonnabends ist die „Celina" fahrplanmäßig zur Weiterfahrt nach Genua ans -em Mar seiller Hafen ausgelaufen. Herzliche Trinksprüche in Budapest Ordensauszeichnung für Daranyi und von kanya Budapest, 18. Juni. Neichsaukcnminister Freiherr von Neurath empfing Sonnabcndnachmittag den italienischen Gesandten Graf Vinci und den österreichischen Gesandten Baar-Baarenfels. Außen- minister von Kanya gab Sonnabend zu Ehren des Retchs- ausrcnmtntsters ein Essen Im Lause des Abends wurden Trinksprüche gewechselt. Minister Kanya sagte in seiner Ansprache: Der Besuch Eurer Exzellenz bedeutet sitr uns alle nicht nur ein freu- Gauappelk in Sftsachsen sv ooo marschierten in Kamenz UN» Freiberg aus Mil den Gaulresfen in kamen; und Freiberg er reichte die Sächsische Gauwoche ihren Abschluh. Den Höhepunkt beider Veranstaltungen bildete die Rede de» Gauleiters Relchsstatthalter 7Nutschmann, die er la kamen; hielt, von wo sie nach Freiberg übertrage« ZuchlMewski mb bk an Moskau, 18. Juni. Amtlich wird bestätigt, dab alle acht vom Sonbermilttär» Stricht des Obersten Gerichtshofes zum Tode verurteilten Sowjetgenerale, darunter auch der frühere Marschall Tuchatschewski, am 1L. Juni hingerichtet worden sind. Abscheu un» Empörung tu »er Weltpresse Vrakimolckuug uusoror SorUuor Selulttloituug Berlin, 18. Juni. Die Hinrichtung der acht sowjctrussischen Generale be schäftigt die gesamte internationale Presse nach wie vor sehr stark. Ans säst allen Aeubernngen spricht ein tiefer Abscheu vor den bolschewistischen Methoden. Ver geblich sucht man nach Erklärungen. Einige englische Blätter deute» in diesem Zusammenhänge an, das; Stalin an Verfolgungswahn leide und daß bereits ein Wiener Arzt nach Moskau berufen worden sei. Selbst die immer mit den Kommunisten liebäugelnde sranzösische V o l k s f r ö n t p r e s s c ist setzt in arger Verlegenheit. Wenn man auch an amtlichen Pariser Stellen mit Urteilen selbst verständlich -urückhält, so spricht doch alles dafür, daß man auch dort, und zwar nicht zuletzt im sranzösischen Generalstab, das Gefühl des Schreckens teilt, das die gesamte sranzösische Oeffentlichkcit ergriffen hat. Man ist um so peinlicher be rührt, als cs sich diesmal nicht um irgendwelche Politiker handelt, sondern nm Führer der Noten Armee, um bcrct- willen man das Bündnis mit Moskau einging. Ist doch Tuchatschewski selbst noch vor gar nicht allzu langer Zeit bet seinem Besuch in Paris als Führer einer verbündeten Armee und als Vertrauensmann Stalins mit den höchsten Ehren überhäuft worden. Aber auch die englische M i l i t ä r m i ss i o n, die den Svwjetmanövern beiwohnte und danach dir Bedeutung von Generalen, die jetzt „liqui diert" werden, nicht genug rühmen konnte, dürste einiger- makcn peinlich überrascht sein. Die Feststellung, dab die Rote Armee ein halbes Dutzend militärische Führer verloren hat, die unbestritten als Organisatoren und Strategen auf wichtigsten Posten standen, dürfte nicht eben wenig Moskau- gläubigen doch zu denken geben. Die für den inneren Gebrauch in der Räteunion be stimmte Lesart, -ab Tuchatschewski und die mit ihm Hin gerichteten Generale militärische Geheimnisse ver raten und mit Deutschland mitcr einer Decke gesteckt hätten, ist so ungewöhnlich dumm, daft sie auber bei den lowjetrussischen Massen, die auf Befehl jede „Protest resolution" annehmcn, nirgends Glauben findet. So wird auch der amtliche Befehl Woroschilows, der den „Prozeß" und die Todesurteile „rechtfertigen" soll, nirgends Glauben fin den. Die polnische Presse weist ganz besonders darauf hin, dab die Todesurteile nicht etwa ein Abrücken von der Idee der Mcltrevolution bedeuten. So erklärt die Korre spondenz Iskra unter anderem: „Gegen Tuchatschewski und seine Kameraden wurden die schwersten Vorwürfe gerichtet, die einem Offizier gelten können. In Wirklichkeit waren die Anschuldigungen nur eine spanische Wand, die den wirklichen Hintergrund der Angelegenheit verbirgt: die Mcinnngö- verschtcdcnhcitcn über die politische Taktik zwischen Stalin nnd weiteren Mitgliedern der Partei, die sich seinem Willen nicht blind unterwerfen wollen. Dieser innere russische Macht kampf berührt aber nicht das Ziel der Weltrevolutivn, son- der» nur die Methoden zu ihrer Verwirklichung. Ebenso- wenig wie bei den Offizieren von der Absicht einer Vorberei tung der Militärdiktatur die Rede sei» konnte, ebensowenig führt Stalin seine Aktion gegen die Militärkrcise als solche. Es geh« einfach um die Befeilignng der Mitglieder der Par tei, die sich als alte nnd verdiente Bolschewisten nicht gescheut haben, innerhalb der Parteikreisc Stalin» Handlungen einer Kritik zu unterziehen." Das, diele Anschauung richtig ist, bestätigt die Sowjet- presse selbst klar nnd eindeutig. Die weltrevolutionäre Drohung kvmmt ganz deutlich zum Ausdruck, wenn die dm« Generale Wgerlchtet „Prawda" in der ihr eigenen großmäuligen Art jetzt nach der Hinrichtung der „Verräter und Spione erklärt, „die prole tarische Revolution unter den Fahnen Lenins und StaltnS hat endgültig aus einem Sechstel der Erde gesiegt, und unter diesen Fahne» wird sie auf der ganzen Welt siegen". Man wird gut tun, sich diese Worte zu merken und sie ganz be sonders im Hinblick auf Spanten im Gedächtnis zu be halten. Glaubt Moskau doch, die gleichen Methoden, die es in der Innenpolitik — soweit man das überhaupt noch Politik nennen kann — anwendet, auch aus die internationale Politik übertragen zu können, wie denn das Chaos überall die Folge deö jüdischen Bolschewismus sein muß und sei» wird. „Gtnseoangen ins S-wjetpara»ies" Warschau, 18. Juni. Ueber das Schicksal -er früheren kommunistischen „Führer", die seinerzeit aus Deutschland nach Sowjet rußland emigrierten, werden jetzt aus Moskau im Zusam menhang mit den bolschewistischen Massenschlächtereicn nähere Einzelheiten bekannt, die mit Sicherheit daraus schließen lassen, daß sie, allerdings in aller Stille, fast ausnahmslos das gleiche Schicksal ereilt hat wie alle, die bisher vom sowjet russischen Moloch verschlungen wurden. Max Hölz z. B., von dem ursprünglich angenommen wurde, er sei „ertrunken" hat ebenso wie Heinz Neuma n n durch den üblichen Ne- volverschuß ins Genick in den Kcllergcwülben des GPU- Palastes am Moskauer Lubljauka-Platz geendet. Elf wet tere ehemalige Neichstagsabgcordnete werden bekanntlich seit langem „vermißt". Es kann heute nach den bisher vorliegenden Meldungen mit Sicherheit angenommen werden, daß sie das gleiche Schicksal erlitten haben. Sie sind „eingegangen ins Sowjet-ParadieS" — aber anders, als sie es sich vorgcstcllt nnd einst dem deutschen Arbeiter vor gegaukelt haben. Bolle Elnlaung »er v Die Rote an »le spanischen Parteien a Limbo«, 18. Juni. Wie wir erfahren, haben die Besprechungen des englischen AubeuministerS Eben mit de« Botschaster» DentschlandS, Italiens und Frankreichs am Souuabenb zu einer »ollen Einigung sür die BorauSsetzuuge« der Bereintgung der burch de« Bombeuadwnrs ans die «Deutschland* geschassene« Lage gesührt. Diel« Einigung mnsaßt den Wortlaut einer an die beide» Parkte» tu Spante« burch de« «uglische« Außen minister im «ustrage der vier Mächte zu richtende« Not«, in der bestimmte Garantien gegen die Wiederholung derartiger Zwischensälle sür die Zukunst verlangt werde«. Die Einigung ist noch am Sonnabend burch den Vor sitzenden des NichtelnmtschungSauSschusseS sämtlichen Mächten des NtchteinmischungSansschusfeS zur Kenntnisnahme zugc- leitet worben. Wie wir hören, wird die britische Regierung die Note am Montag an die beiden Parteien in Spanten ab gehen lassen. Italienische Susen» besucht Deutschlan» München, 18. Juni. In zwei Sonderzüge» Käsen am Sonntagvormittag aus dem Münchener Hauptbahnhos au» Italien ISstü Mitglieder, darunter ISO Mädel, der „Opera Nazionale Baltlla", der italienischen Jugendorganisation, «in. «in Musikzug der HI wurde. (Ausführlicher Bericht unserer Sonderbericht erstatter siehe Seite 3.) dlgeS, sondern auch ein bedeutungsvolle» Ereignis, geschieht es doch jetzt zum ersten Male, daß -er verantwortliche Leiter der deutschen Außenpolitik der ungarischen Regierung einen amtlichen Besuch abstattct. Die Erinnerung an glorreiche Kämpfe gegen gemeinsame Gegner ist und bleibt lebendig in unseren Herzen. Und auch im gegenwärtigen Ringen für eine freie nnd friedliche Entwicklung stehen wir in Freundschaft und Vertrauen zueinander. Ncichsaußenministcr von Neurath erwiderte u. a.: Als der Außenminister des neuen Deutschland bin ich in Ihre altehrwürdige Landeshauptstadt gekommen. Dies ist ein sicht bares Zeugnis sür die in alter Waffenbrüderschaft erprobt« treue Freundschaft, die zwischen Deutschland und Ungarn be steht. Ich kann Ihnen versichern, daß wir auf die fortdauernde Vertiefung aller unserer Beziehungen den größte» Wert legen. RcichSautzenminister Freiherr von Neurath überreichte dem Ministerpräsidenten Daranyi und dem Außenminister von Kanya das ihnen vom Führer verliehene Grobkreuz des Verdienstordens vom Deutschen Adler. RallonnllniMN 5 Mimter vor Bilbao San Sebastian, 18. Juni. Bet klarem Wetter haben die Nationaltruppen an der Front vor Bilbao am Sonntagmorgen-den Angriff auf den Besestigungsgürtel der Bolschewisten weiter fortgesetzt. In glänzendem Vorgehen gelang eS, den feindlichen Widerstand zu brechen. Der kürzeste Abstand zwischen Bilbao und den An greifern beträgt nur noch 6 Kilometer. Die Operationen gehen an allen Abschnitten der Bilbaofront erfolgreich weiter. Der sogenannte „Eiserne Ring" der Bolschewisten ist an sechs Stellen durchbrochen. Gerüchtweise verlautet, daß bi« Nattonaltruppen auch an der Front von Santander zum An griff ttbergegangen sind. er Möchte in London gefaßt - Slcherhettsgararitten oefor»ert begrüßte bi« Gäste, an deren Spitze sich der Führer der italie nischen Jugend, Unterstaatssekretär Ricci, besinbct, mit der Giovinezza. Unterstaatssekretär Ricci begab sich im Flug zeug nach Berlin. Nach kurzem Aufenthalt fuhren die jungen italienischen Gäste nach Berlin weiter, wo sie acht Tage in einem italienischen Juacndlager im Griincwald verbringen werden. Am 16. Juni soll in der Deutschlandhalle ein großes Sportfest der italienischen Jnngen und Mädel stattsinden. Ernste Lage tm San»schak Atatürk bricht Vestchtigungsrelse plötzlich ab Istanbul, 18. Juni. Der türkische Staatspräsident Atatürk befindet sich zur Zeit aus einer Bestchtigungöretsc nach Ostanatolien. Nach Meldungen aus Trapezunt hat Atatürk jedoch am Sonnabend früh die Reise unerwartet abgebrochen. Der vorzeitige Ab bruch der in Begleitung eines großen militärischen und zivilen Gefolges unternommenen Reise hat großes Aufsehen erregt. Man vermutet, daß die beunruhigende» Meldungen, die tm Lause der lebten 48 Stunden von der tiirkischcn Süd grenze kamen, der Grund zur beschleunigten Rückkehr deS Staatspräsidenten sind. Nach den Berichten der türkischen Preise äußert sich die Unzufriedenheit der syrischen Nationa listen über das Sandschak-Abkommen in blutigen Ausschreitungen gegen die türkische Minderheit, wo durch der nun seit Monaten bestehende Zustand gefährlicher Spannungen eine neue Steigerung erfahren hat.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- No fulltext in gridpage mode.
- Show single page
- Rotate Left Rotate Right Reset Rotation
- Zoom In Zoom Out Fullscreen Mode