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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 23.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-23
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-188903236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18890323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18890323
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1889
- Monat1889-03
- Tag1889-03-23
- Monat1889-03
- Jahr1889
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Zuckungen verriethen, daß er dem Ersticken nahe sei und nur durch Gesten vermochte I. seiner Umgebung verständlich zu machen, daß er eine Grate verschluckt habe. Nach allen Seiten stob die Gesellschaft ausein ander, so schnell als möglich ärztliche Hilfe herbeizu schaffen, doch noch ehe solche zur Stelle, war I. dem Tode durch Ersticken zum Opfer gefallen und bereits eine Leiche. — Was soll ich morgen kochen? Mit die ser alltäglichen Sorgenfrage, welche durch die Alltäg lichkeit nicht etwa an Schwere verliert, sondern — jede wirthschaftlich erfahrene Leserin wird dies bestät igen — um so drückender wirkt, geht die Hausfrau schlafen und wacht sie auf. Ihres Dienstes ewig gleichgestellte Uhr im Ressort des Innern weist sie immer auf die Befriedigung des Nahrungsbcdürfnisscs der Familie und der Küchenzettel verursacht für die Hauptmahlzeit jedes Tages stets erneutes Kopfzer brechen. Nun liegt es uns fern, hier eine Jahres reihe von Rezepten zu bringen, das wäre weder un seres Amtes, noch verstünden wir etwas davon; auch sündigen alle Kochbücher und manche Kalender in solcher schablonirten Futteranweisung, welche, weil sie für alle Länder, Esser und Geschmäcker gelten soll, für kein Spezialbedürsniß wirklich paßt. Also Selbst hilfe sei die Parole und in ihr erwächst auch hier bei unserem Falle das Heil. Man gewöhne sich, jede Hausfrau in ihrer Art, nach des Landes Brauch, des Bodens Ertrag, der Esser Geschmack und eigenem Geldbeutel ein Jahresrcgister eigens anzufertigen, nach diesem alle folgenden Jahre, bei Leibe nicht sklavisch nachzukochen, aber doch sich Rathcs zu erholen, wenn die dringende Frage, was soll ich morgen kochen, sie quälend den Kopf plagt. Unser Rath ist Zukunfts musik, wird die freundliche Leserin meinen, wir aber erwidern ihr: Die Zukunft wird Gegenwart und wer ernten will, muß säen. Also frisch an's Werk, haus- wirthschaftlich Buch geführt und in einer besonderen Rubrik das Mittagsmahl registrirt. Bei richtiger, ganz kurzer und rasch zu erledigender Notiz kann dabei noch der Preis oder eine spezielle, bei der Zu bereitung gemachte Erfahrung Platz finden und die ses Hausfrauentagebuch wird reichen Gewinn bringen, für lange, lange Zeit! Ganz ungerüstet wird die Sorgenfrage: Was soll ich morgen kochen, die unfern Rath beachtende Leserin fürderhin nicht mehr finden. — Verwerthung von Stein- nndBraun- kohlen-Asche. Einige in jetziger Jahreszeit leicht und reichlich zu beschaffende Düngemittel sind die Ueberreste, die von der Feuerung mit Stein- und Braunkohlen Zurückbleiben, also die Asche, welche sich namentlich für nassen und kalten Boden sehr gut verwenden läßt. Verschiedene Versuche damit haben nämlich ergeben, daß die Asche ein ausgezeichnetes, lockerndes und wärmendes Material für kalten und nassen Boden abgiebt. Um sie zu diesem Zweck zu verwenden, wird die Asche mit den kleinen Schlacken und Kohlenresten in eine Grube geschüttet, wo aller Abfall aus der Küche auch hineingeschüttet wird. Wenn sie im Herbst und Frühjahr auf das Land gebracht und mit untergegraben wird, so daß sie sich in der oberen Erdlage vertheilt, kann man ganz erstaunliche Resultate damit erzielen. Wo sonst die Pflanzen ver krüppelten und kümmerlich gediehen, macht sich schon im ersten Jahre die günstige Wirkung bemerkbar, in dem der Boden durch die Asche und Kohlenreste ge lockert und so leicht zugänglich gemacht wird, und demzufolge die Pflanzen auch kräftig wachsen und ge deihen können. — Berlin. Die Shlvesternacht - Scherze be schäftigen noch immer unsere Schöffengerichte, und die Schöffen haben schwere Mühe, manchen harmlosen Sylvesternachtschwärmer vor dem Gefängniß zu retten. Denn der AmtSanwalt beantragt grundsätzlich Ge- fängniß und der Schöffenrichter stimmt fast immer ebenfalls dafür. So kam ein kurländischer Edelmann, welcher hier studirt und in der Sylvesternacht einen Herrn nur auf den Hut „getippt" hatte, nur mit Mühe mit einer Geldstrafe von hundert Mark davon. Desgleichen hatte der Amtsanwalt gegen einen jungen Mann sechs Wochen Haft beantragt, weil er als König Bell in Tricots und rothem Mantel mit einer Eskorte von 20 Schirmträgern die Linden entlang gezogen war. Die Schilderung seines Kostüms durch die Schutzleute rief große Heiterkeit hervor, und die Schöffen ließen es — bei 50 Mark bewenden. — Eis leben. Ein Racheakt der nichtswürdig sten Art wurde dieser Tage auf dem Ernstschachte gegen einen Bergmann verübt, indem ihm in sein in einem Kasten aufbewahrtcs Vesperbrot ein Stück Dy namit gesteckt und so verborgen wurde, daß der Mann den nichtswürdigen Streich erst beim Essen infolge des widerlich süßen Geschmacks bemerkte. Im Ver dacht, die Gemeinheit verübt zu haben, steht ein Ar beitsgenosse. — „Geleimt." In der Wohnung eines Ber liner Arztes erschien eines Morgens ein ziemlich an ständig gekleideter junger Mann, welcher als einziger Patient — eS war noch vor Beginn der Sprechstunde — im Wartezimmer sich aufhielt, da Herr K. von einem Krankenbesuche nach Angabe des Dienstmäd chens bald zurllckkchren mußte. — Als jedoch die Frau nach etwa einer Viertelstunde das Wartezimmer be trat, war der Patient verschwunden und mit ihm ein wcrthvoller Plüschsessel. Während die erschrockene Frau sofort Lärm schlug, erschien der von seinem Krankenbesuch zurückgekchrte Arzt und erklärte, daß er auf dem Hausflur einen jungen Mann sammt dem Plüschsessel getroffen habe und den Träger er staunt gefragt habe, wohin er mit dem Möbelstück seines Wartezimmers wolle. Darauf habe jener ehr erbietig die Mütze gezogen und erklärt, daß er „der Tischler" sei und auf Anordnung der Frau Doktor ein lose gewordenes Stuhlbein anleimen solle. — Arg los ließ nun der Arzt den jungen Mann, welcher natürlich ein Gauner war, und die Gelegenheit sicher ausbaldowert hatte, ziehen und bis jetzt ist es noch nicht gelungen, den Langfinger zu ergreifen. — Die Ziegenstraße. Ein Engländer kommt, so erzählt das „Berl. Tagebl.", mit der Anhalter Bahn in Berlin an und fragt einen Mann: „Wo ist hier Ziegenstraße?" — „Ziegenstraße? Ach, Sie meinen Ziegelstraße. Die ist weit von hier, im Nor den, Sie können aber mit der Ringbahn bis dahin fahren." — „Xu, ich meinen Ziegenstraße, soll sein hier in der Nähe." — „Nee, is nich, ich bin doch'n geborner Berliner, Ziegenstraße giebts in ganz Ber lin nicht." Der Engländer erstaunt, besinnt sich und fragt plötzlich: „Sagen Sie, wie sprechen Ziegen?" — „Ach, reden Sie doch nicht so'n Unsinn, Ziegen können gar nicht sprechen, die meckern blos." — „OK! yos, nun weiß ich: Meckern- (Möckern-) Straße." — EinBauer, arg zerbläut, steigt mit seinem Weib in's Eiseubahncoupo. „Um Gotteswillen", fragt einer der Passagiere theilnehmend, „was ist denn mit Ihnen geschehen?" — „Die Wahl, die Wahl!" stöhnt darauf der Geprügelte. — „Ja, aber mein Lieber, die Wahl findet ^a erst in drei Wochen statt!" — „Ja, wissen Se", entgegnet die Bauersfrau, „'S isch Eener vun die „Borgeschlagene"!" — Arrogant. Chef: „Warum kommen Se wieder? Sollen Se doch geh'n auf die Post mit's Geld!" — Lehrling: „Herr Prinzipal verßaih'n Se! Ich werd' warten bis 's Wetter ist vorbei — wir kriegen 'n schweres Gewitter!" — Chef: „Gott, wie können Se sagen wir! Sind Se Theilhaber von'S Geschäft?" (^elensverficherung.) Nach den bis jetzt bekannten, vorläufigen Mitteilungen hat die „Allgemeine Versorg- ungs-Anst alt im Großherzogth um Baden zu Karls ruhe" auch für das Jahr 1888 günstige Geschäftsergebnifse zu verzeichnen. In der Abteilung für Lebensversicherung wurden 6211 Anträge mit einem Versicherungskapital von 24,558,788 M. eingereicht und 5208 Verträge mit 20,053,767 Mark Versicherungskapital abgeschlossen. Durch Tod, Ablauf der Versicherung, Kündigung und Nichtzahlung der Prämien erloschen 1490 Verträge mit 5,429,213 Mark Versicherungs kapital, so daß sich für 1888 ein reiner Zugang von 3718 Verträgen mit 14,624,554 Mark Versicherungskapital ergiebt. Auf 31. Dezember 1888 stellt sich daher der in 24 Jahren gewonnene Gesammtversicherungsstand aus 55,489 Verträge mit 225,097,935 Mark Versicherungskapital. In Folge Ab lebens waren zu zahlen für 507 Versicherte 2,070,990 Mark, während die Wahrscheinlichkeits-Berechnung annahm, daß 602 Versicherte init 2,625,095 Mark sterben würden: die Minder sterblichkeit betrug daher 95 Versicherte mit 554,105 Mark Kapital. — Gegenüber 1887 sind 1888: 121 Personen mehr beigetrcten, woraus hervorgeht, daß das Vertrauen zur An stalt stetig wächst und daß deren Geschäftsbetrieb auch von den im vorigen Jahre durch die lebhaft erörterte Kriegsver- sicherungssrage veranlaßten mannigfachen Aenderungen im deutschen Lebensversicherungswesen nicht gestört worden ist. Das von der Versorgungs-Anstalt im November v. I. einge- sührte Regulativ fand vielseitige Billigung und wurde von Neuversichernden wie von älteren Mitgliedern als zweckmäßig erkannt. Als letzte Anmeldungsfrist zur Kriegsverficherung wurde der 1. April 1889 festgesetzt. kirchliche Nachrichten aus -er varochie Eibenstock vom 17. bis 23. März 1889. Getraut: 12) Albert Hermann Liebold, Maschinensticker hier mit Marie Ernestine geb. Mennig hier. 13) Carl Ferd. Ullrich, König!. Grenzaufseher im Bureau hier mit Marie Anna geb. Tuchscheerer hier. Getauft: 86) Curt Georg Horbach. 87) Erich Eugen Unger. 88) Hulda Hertha Brückner. 89) Otto Malther Hey- mann. 90) Lina Albine Heymann, unedel. Begraben: 41) Minna, ehel. T. des Bernhard Voigt- mann hier, 4 I. 8 M. 10 T. 42) Marie Antonie, ehel. T. des Adolf Krödel, Schneiders hier, 70? Stunde alt. Am Sonntage Oculi: Norm. Predigltext: Luc. 20, 9—20. Herr Diac. Fischer. Die Beichtrede hält derselbe. Abends 6 Uhr Predigttext: Ps. 77, 8—14. Herr Pfarrer Böttrich. Lirchennachrichtrn aus Schönheide. Sonntag, den 24. März (Dom. Oculi) Vormittag 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Im Anschluß hieran Beichte und Abendmahl. Nachmittag 2 Uhr Betstunde. Chemnitzer Marktpreise vom 20. März 1889. Weizen russ. Sorten 9 Mk. 70 Pf. bis 10 Mk. 40 Pf. pr. 50 Kilo - sächs.gelbu.weiß 9 - 10 - - 9 - 90 - - - - Roggen, preußischer 8 - — - - 8 - 10 - - < - - sächsischer 7 < 65 . - 7 - 90 - - - - > fremder 7 > 80 , - 7 - 90 - - - - Braugerste, böhmische 8 - 10 - - 9 , 25 - - - - Gerste, hiesige 7-50- - 8-15- - - - Hafer, sächsischer 7 - 50 - - 7 - 80 . - - - Hafer, preuß. — - — - - — - — - - - - Kocherbsen 8 - 30- - 9 - 50- <<» Mahl-u. Futtererbsen 6 - 75 - - 7 . - - ... Heu 4- — - - 5-50- - - - Stroh 3- — - - 4-50- - - - Kartoffeln 2- 80 - - 3- 30 - - - - Butter 2- — - - 2-60- - I - Beim bevorstehenden Ouartalswechsel machen wir innere werthen Abonnenten darauf aufmerksam, ihre Bestellungen aus das „Amts- und Anzeigeblatt" bei der Post sowohl als auch bei den Boten so bald als möglich aufzugeben, damit Unterbrechungen in der Zusendung vermieden werden. — Gegen Vorausbezahlung von 1 Ad. 20 kk. nehmen alle Postanstalten Bestellungen an, ebenso wird das „Amts- und Anzeigeblatt" gegen einen Botenlohn von 25 kk. vro Quartal von der Postanstalt an jedem Dienstag, Donnerstag und Sonnabend pünktlich in's Haus geliefert. Unsere Abonnenten in Eibenstock, Schönheide, Stützengrün, Carlsfcld, Sosa, Hundshübel, Blauenthal rc., welche das Blatt durch die Boten beziehen, erhalten dasselbe ohne Preiserhöhung zugeschickt. Zu zahlreichen Neubestellungen ladet hiermit freundlichst ein Die Expedition des „Amts- und Anzeigeblaltes". Sparkasse Schönheide, ZÄLLLL verzinst die Einlagen zu 3"/„, Prozent. Kurvad zum Adlerfelsen. «lein «rpnvllouvn RUvUvsrkokrsn. Täglich von früh 8 Uhr bis Abends 8 Uhr geöffnet. Besitzer u. Oberleiter Eibenstock. Laplrv, prakt. Vertreter der Rat urheilkunde. IkL. Ganz besonders empfehle ich mich zur Behandlung aller acuten Krank heiten in und außer dem Hause. Der Obige. ^8 lisZt im Intsr6886 6M68 deäsir, 6 er boas>8ic:iiti^t, ULreu oäsr 8oIuLuok§6- Avutzlüuäk im kaufen, 8ielr äsn LpeeialcutaloA über ciisss Artikel von dem Vsrlsauä- Ossoliükb L Dällolr, 8oinoti6ii eu Ikt886N. 1)1(1861- OatatoA der portofrei und unbereeimst veiBundt rvirci, entkäit eins AnnL überrssetiend reietre ^U85Vatlt. Gummi-Wäsche zu den bekannten billigen Preisen em pfiehlt BV. »«übel. Lussisech Lroä, feinstes Theegebäck und besten Litöltsu La-eg-o von Dresden. Kngtische Gardinen empfiehlt billigst Rechnunqs Formulare empfiehlt E. 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