01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.11.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371126017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937112601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937112601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 48, Seite 8).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
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- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.11.1937
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lre< Hau» monalltch ASt. 3.20, durch Vdftdkjua ««. s.ro tlnlchl. «1,30 «vl. «»ftgrb. lohn« PoftzustcUungigrb.i bei Ilebenmol wbchentllch. «crland. Htnjel-Rr. >0 Np>., bet olelchjeitlA. Verland d. Abend- u. Morgen-Äutgabe lb St»I. straße )S/§r. Fernruf 25241. Postscheckkonto l 068 Dresden Vie« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Dresden und des Schiedsamte» beim Oberversicherungsamt Dresden FamMenanjeigen u. Stellengeluche Millimeter« »eile S Apl. Zillergeb. 30 Npl. — Nachdruck nur mlt Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Lchriltstücke werden nicht aulbewahrt Deutschlands Ersels aus der Weltausstelluns Söchste Anerkennung für dle neuen Werkstosse Parls, 25. November. Am Donnerslagnachmlttag sand aus Anlah des Abschlusses der Weltausstellung lm Neuen Theater des TrocadSro-Palastes ln Anwesenheit des Präsidenten der Republik. Lebrun, mehrerer Mitglieder der Regierung, der Generalkommissare sämtlicher an der Ausstellung beteiligter Länder und zahlreicher Vertreter des Diplomatischen Korps dle feierliche Verkündung des Ergebnisses der preisverteilung durch die internationale 2ury der Pariser Weltausstellung 1837 statt. Das Deutsche Reich hat aus dem Gebiet seines ge werbliche« und künstlerischen Schassens einen Beitrag »um Gelingen dieser großen tntcrnativnalen Ausstellung geleistet, der den Vergleich mit keinem anderen Laude zu scheuen braucht. Die sorgfältige und umsasscude Arbeit des inter- naiionalcn Preisgerichts, in dem fast 2900 Sachverständige aus der ganzen Welt, darunter auch eine grosse Anzahl deutscher Fachleute, vertreten waren, und deren fachmän nischem Urteil die ausgestellten Gegenstände und sonstigen Leistungen unterlagen, haben dies noch einmal bestätigt. Das vorläufige Ergebnis der Preisverteilung sltr Deutschland lautet: 278 Gröhe Preise sdie höchste Auszeichnung), 179 Ehrenurkunden, 278 Goldmedaillen, 172 Silbermedaillen, 81 Bronzemedaillcn. ^Insgesamt erhielt Deutschland also 983 Auszeich- n u u g e n. In diesen Zahlen sind noch nicht berücksichtigt die Auszeichnungen für die Mitarbeiter der Ausstellung, die zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden sollen. Die im Zuge des VierjahreSplaneS zu besonderer Be deutung gelaugte« neue« deutschen Werkftosse habe« ohne Ausnahme den Groben Preis, also die höchste Ans» .cichnuog, erhalten, die das internationale Preisgericht ver» «eben tonnte. Damit sind die von einer gewissen Presse i« Zusammenhang mit diesen neue» Werkstossen aus durch sichtigen Gründen verbreitete« Behauptungen i« aller Oesseut- tichkeit von iuternatioual anerkannte« nnd unabhängige« Fachleute« widerlegt worden. Anher Deutschland erhielten (Zahlen in der Reihenfolge Große Preise, Ehrendiplom, Goldmedaille, Silbermedaille, Bronzemedaille): Belgien tl28, 9a. 117, 81, 11): Brasilien (61, 17, 18, 12, -1): Dänemark (IS, 27, 21, 11, 2): Frankreich (1958, 1871, 2299, 9, 9): Ungarn (12, 16, 61, 57, 26): Italien (287, 121, 169, 172, 99): Japan (26, :t1, 12, 66, 26): Niederlande (16, 56, 89, 69, 18): 'Niederlande lI6, 56, 89, 69, 18): Oesterreich (61, 52, 99, 91, 18): Polen <51, 18, 56, 52, .16): Portugal <5, 2, 5, 5, 9): Rumänien (16, 42, 58, 52, 11): Lowjetruhland (75, 48, 72, 76, 28): Jugoslawien (25, 24, 17, 23, 16): Tschechoslowakei (86, 76, 86, 76, 15). Von Grohbritannien waren lediglich die Aussteller am Internationalen Pavillon an der Preiskonkurrenz beteiligt. Rebe« dem Gastland Frankreich hat Deutschland also bei weitem am besten abgeschnitten. Dabet ist -« bemerke«, bah Deutschland mit insgesamt 1997 Aus steller« seine Preise erringen kounte, während Frankreich 19 915 Aussteller hatte. Als nächste Länder folge« da«« Italic« u«d Belgien. Die Pariser Weltausstellung hat 6 regierende Könige, 61 ausländische Minister, 9 ParlamcntSpräsidcnten, 7 oberste militärische Ehcfs, 51 Filmstars, 88 journalistische Abord nungen, 2ll> andere Delegationen und über 666 ausländische Gäste empfangen. Während der AnsstellungSzeit wurdest in Paris 566 Kongresse, 19 grohe Empfänge und 811 Festessen veranstaltet. Als Zahlen der ausländischen Besucher werden die folgenden angegeben: 129 909 Engländer, 86 900 Deut sche, 79 000 Belgier, 60000 'Nordamerikaner, :48 609 Schwei zer, 85000 Holländer, 27 000 Italiener, 22 000 Tschechoslowaken, 20 009 Schweden und Norweger, 19 000 Polen, 17 000 Spanier, 2509 Japaner, 2000 bis 8000 Sowsctrnssen. Die Ausstellung hat Frankreich 1450 000 000 Franken gekostet, wobei aller dings ein Teil ocr Bauten stehcnbleibt und einen eigenen Wert verkörpert. Auf der Eiuuahmensettc befinden sich 160 Millionen Einnahmen aus Eintrittsgeldern nnd 19 Millio nen Franken Standgelder der Händler. Etwa 38 000 Personen haben durch die Ausstellung auf ein halbes Jahr Beschäfti gung finden können. Die Ausgaben für Lohne nnd Gehälter (etwa 1200 Aufsichtsbeamte usw.) stellten sich aus täglich 160 990 Franken. Blutige Anruhen ln Madrid internationale Brigade gegen die verzweifelte Bevölkerung - 2« Lote, 5« Verwundete Sa« Sebastian, 25. November. Ans Madrid cintressende Nachrichten bestätigen die durch Hunger und Kälte entstandene trostlose Lage der Be völkerung. Die Krankenhäuser seien überfüllt, und die Zahl der Todesfälle erhöhe sich in erschreckendem Make. Bor einige« Dage« seien erregte Meuschengrnppe« vor das rote Sauitätskommiffariat gezogen und hätte« stürmisch Abhilse »erlangt. Da jedoch die Bitte« der Bevölkern«« nicht angehört wurde«, «ahm die Erregung immer hestiger« Forme« an. Schließlich kam eS zwischen de« Manifestanten und der Internationale« Brigade z« blutigen Zu sammenstöße«, wobei über SO Personen getötet und mehr als 50 verwundet wurde«. Darauf zogen grobe Menschenmassen vor die Kasernen spanischer Milizen und forderten Hilfe gegen die ausländischen Streitkräfte. Um ein Losschlagen der empörten spanischen Bolschewisten gegen ihre internationalen Kumpane zu ver hindern, versprachen die Anführer beider Banden der ver zweifelten Bevölkerung, bei der Sanitätskvmmission „Für sprache" einzulegen. Botschafter v. Gtobrer tu Sevilla Sevilla, 25. November. Am Donnerstag traf der deutsche Botschafter v. Stohrer, von Cadiz kommend, in Sevilla ein. Die Spitzen der militärischen und zivilen Behörden sowie eine Abordnung der Falange und Mitglieder der deutschen Kolonie bereiteten dem dcutschen Botschafter einen fehr herzlichen Empfang. Bot- schaster v. Stohrcr konnte aus seiner Reise durch National- fpanicn erneut die uneingeschränkte Zuneigung aller NevölkernngSkretsc zum neuen Deutschland fcststellen. Sie Wiener Slu-enlenunruhen dauern an ReueS Gesetz droht mit Berwetsuns vom Studium - Mehrere Studenten relegiert Wie«, 25. November. Die Wiener Innenstadt stand am Donnerstag wieder im Zeichen der Hochschnlnnrnhen. Bereits nm 7 Uhr mor gens bezogen Abteilungen der Polizei die wichtigste« Pofte« nm die Hochschule, aus Plätze« «ud vor össentliche« Gfbä«. den. Patrouille« ans Kraftwagen nnd Fahrräder« s«hre« durch die Straßen, «m Ansammlungen sosort zerstreue« z« könne«. Noch am Mittwoch hatte die Regierung zur Verstärkung der polizeilichen Machtmittel ein Gesetz erlassen, nach dem Hochschüler, die wegen ihrer Teilnahme an den Demon- sirattonen von der Polizei oder vom Gericht bestrast worben sind, an allen Hochschulen Oesterreichs vom Studium ver- wiesen werden können. Inzwischen wurden nach den bisher geltende» milderen Androhungen die ersten Maßregelungen durchgestihrt. Bier Studenten, die von den Behörden als Urheber der Streiks und Demonstrationen bezeichnet werben, wurden für zwei Semester relegiert. Drost aller dieser Maßnahmen kam eS abermals z« Kundgebungen, bei denen etwa 20 Berhastuuge« vor genommen wurde«. Die Blätter melden, dah die Streikleitung der Studen tenschaft die Fortsetzung der Aktionen beschlossen habe. Am Donnerstag wurde der VorlcsnngSstretk sowohl tn der Technischen Hochschule in Wien als auch auf der Grazer Universität fast lückenlos dnrchgesührt. Die Sperre der Wiener Universität, die sich bisher nur ans Vorlesungen beschränkt hatte, wurde insofern ver schärft, qlS auch die angesetzten P r tt s u n g S t e r m i n e vorlänstg ans unbestimmte Zeit verlegt wurden. In der Person de» Ministerialrates Skrtbenskn hat die Regierung ferner einen „Bundcskommißar für die Auf rechterhaltung der Disziplin ans de» Hochschulen" ernannt. Zreude. Kraft und Lebensmut tieuter 8ei1e 8 Vor ein paar Wochen übertrug der Rundfunk eine ge meinsame Kundgebung deutscher und italienischer Arbeiter. Die deutsche Sprecherin, fern der Heimat, am sonnigen Gestade des Mittelmeeres schilderte den festlichen Nahmen, den würdi gen Hintergrund der Veranstaltung. Dann hörte man aus der Ferne das Näherkommen der Marschmusik. Sie wurde übertönt vom Gesänge der zweitausend frohen deutschen Menschen. „Brüder in Zechen und Gruben..." Da wurde die Sprecherin ergriffen. „Deutsche Lieder, hier, in Neapel — mein Gott!" Sic konnte nicht weiter, eö ver schlug ihr die Stimme. In dem Ausruf „mein Gott" lag das Ueberquellen eines großen Staunens, baß ein Wunder Wirklichkeit geworden war. Deutsche Arbeiter machen Mittel- meerrciscn: wer hätte so etwas jemals für möglich gehalten. Man muß doch immer wieder bedenken, was war. ES hat wohl früher keine Generation gegeben, die nicht mit einer ge wissen Wehmut von der „guten, alten Zeit" sprach. So taten es die Menschen vor dem Kriege, und in den Jahren nachher wußte man wenigstens, wann diese „gute, alte Zeit" zu Ende gewesen war, nämlich mit dem 2. August 1914. Unsere Generation ist die erste, die an die Märchen nicht mehr glaubt. Gewiß, in den einstigen FriedcnSjahrcn lebten viele Familien in einem festgefügten Wohlstand und gesicherten Besitz, den sie auch hente noch nicht wieder erreicht haben. Ob aber die fozialen Verhältnisse gesund waren, ist eine Frage, die wir nicht mehr bejahen. Jeder, der glaubte, einen „vornehmeren" Berns zu haben, blickte doch auf den anderen herab, und eS gehörte viel Charakterstärke dazu, zumal im Handarbeiter den Menschen zu sehen und nicht lediglich eine Nummer, die man beliebig gegen eine andere auswechseln konnte. Dem Hand arbeiter wurde von seinen sogenannten Führern eingeredet, er sei vom Schicksal dazu bestimmt, nichts weiter zu sein als „Proletarier". Als dann nach der Novcmberrevolte von 1918 der Marxismus in Deutschland eine Machtsttlle errang wie nie zuvor, versank, je höher das Elend stieg, desto mehr auch der „Arbeitnehmer" in einem hoffnungslosen Materialismus. Sein wichtigstes Gut, seine Arbeitskraft, wurde zu einer un verkäuflichen Ware, die niemand brauchen konnte. Lehrlinge gingen nach beendeter Lehrzeit gleich wieder stempeln. Un zählige andere kamen überhaupt gar nicht erst dazu, einen Be ruf zu erlernen, oder mußten die begonnene Lehrzeit ab brechen, weil der Betrieb geschloßen wurde oder der Ernährer seine Stellung verlor. Das alles liegt kaum fünf Jahre zu rück. Und heute: Derselbe Arbeiter, der damals sich selber ausgab und in dumpfem Proletariertum versank, der nichts mehr erhoffte, ist erfüllt von einem neuen, überwältigenden Lebcnsgcfühl. Ihm ist die Weite einer schönen Welt geöffnet. Er beklagt es nicht mehr, Arbeiter zu sein, sondern er ist stolz darauf, sich Arbeiter nennen zu dürfen: deutscher Arbeiter. Den gleichen Ehrentitel trägt heute jeder schas sende deutsche Mensch. Erfüllt ist, was einst ein Hebbel als seherische Mahnung aussprach: „Entschuldige sich nur keiner damit, daß er in der langen Kette zuunterst stehe. Er bildet ein Glied; ob das erste oder das lebte, das ist gleich« gltltig?und der elektrische Funke könnte nicht hlndnrchfahrcn, wenn er nicht dastünde! Darum zählen alle für einen, und einer für alle, und die letzten sind wie die ersten!" „Proletarier" gibt cs im Staate Adolf Hitlers nicht mehr. Wie das ganze deutsche Leben organisiert worben ist, so ist vor allem auch der Kampf angesagt den früher hochgezüchteten Minderwertigkeitskomplexen. Die Organisation aber, die diesen Kampf führt, ist diejenige, die am heutigen Freitag ihren vierten Geburtstag begeht und trotz ihrer Jugend be reits ans Leistungen zurückblicki, die beispiellos in der Ge schichte der Menschheit sind. „Kraft durch Freude": so heißt die Schule einer neuen deutschen Haltung. Nicht daß die Arbeit an sich leichter oder einfacher geworden wäre. Im Gegenteil, die Anspannung, die Forderungen, die an den einzelnen an den Werkplätzen gestellt werden, haben keine Minderung erfahren; sondern man erwartet vielmehr, daß jeder seine volle Kraft und sein Bestes an der Stätte einsetzt, die ihm anvertraut ist. Aber trotzdem sicht sich das Leben ganz anders an. Denn der Gemcinfchast der Schassenden wird jetzt erschloßen, was früher vielfach ein Vorrecht nur weniger war. Die Seereisen sind nur ein Teil davon. Sie sind auch nicht einmal der wichtigste. Bleiben wir zunächst beim Räum lichen, so ist „Kraft durch Freude" für Millionen von Deut« Der Ds Kfastsslirek
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