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Dresdner Nachrichten : 05.12.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-12-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193712058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19371205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19371205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-12
- Tag1937-12-05
- Monat1937-12
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.12.1937
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emver IM 8 SS. U:e8f k«! k», so .'S. 7e'I Montag Auster Anrecht Aigolelli g wirkt ziemlich >ete iim Nahm«, ist der Lötung», ser auch erstrebte, 'Ss- irt7 20. 8.U . 1,»7 liebst e». trotz des M«br< cktallndllro dlt- Varkakinvecelad » »u,«»kt«. 8v« ustv.s. euu iiuu S«. kf lGrostenhatns r. I. Krug, L. etS>, P.-Lt. I": i, Prbl. -.»«): 9. 177: Biibrdrl nidt Prbl. Ä«: Miln Sohn, dt« ««r »»Ist« ASAS. S80I-Z«» s I)o» slonll I», Weis, hat zmi re Fortsetzung», '/«» Land des LSchtltt «tng I» ASAS. issri-lboro tltnrecht 8 »-'s DI» Jungst« von Orleni NSA», soi-ooo lozol-iowo 2looi-2iors und Nachtiotrr undes wurde um Ildes Lachst! ertge Vezeichnuu Die AustragiU! reabeu lot' ugltch bcabsichl^t il der MiltwoL- cgeben sind, 7i» öler sDrcbdntt im Heim der um 18 tU>r voi- be des Turniere. V. Zi «schont, uvarz: X<!1, 8»t>, r» 2. 8iI8! ldrobt 'zwangt 8K bei.. - L bel. 1. 8:el <I» matt: I- s:s cd malt. - l lDas, hier iw meiden, doch auch un, die bei du, leicht bewältigt ckt. Wenn nun 17 10. Ve7s di, kl, I,kt, 8-s, De«. k8. I.«7, t5, rtic VI. Weih- «n. Weis, am cheu Zug I. 8d?!, so U. 'I':e«! I> et Ztgureuverlnsl ist er 8aS bleibt ge, V:a2 v. I>o7 8s- Lv7 l>. Zilgen gestottrl len guten Züg»,. Mae und Moriz- Madame 2 SHIichll« 1937 Dresdner Nachrichten Nr. 571 Sette 21 veutscke Soldatenlieder 1937 Was unä wie singt unsere lVekrmackt / Von üertisrä ksllmsnn Wir möchten es Soldaten heute diesen Legen lank unä 81rakenpanrer Vie kanreradivekrlrompanie im llampk / von Leutnant oottnsch Verantwortllch: Dr RIcharbvremer,Dresden. man kann zum Neben kanm grost Im Verlage ltzcorg Kallmeyer beslndct sich eine solche Lieder- Eammluua vom «lelchen Verfasser in Borbereituna- das von irgendeiner NcgimentSstnbe aus seinen SicgcSzng angctrclcn hat durch das ganze Reich und nun für alle Zeiten fortleben wird im Liederschah des deutschen Soldaten. Solch ein Lied ist das sollende: „Irisch aus ihr Kameraden zu Pferde uud zu Fnst, Potz Bomben uud Granaten, mein Lieb ich lassen muh. Durch Städte, Dörser, Auen geht'ü hin in raschem Zug. Bom Fenster Mädel schauen, dort winket uns der Krug." sinnier weiter hat sich dies Lied im lebten Hahr ver breitet. Das aber, was unbekannt blieb, war sein Verfasser. Hu der Sendereihe „Tas Reichshecr singt", die ich seit fast zwei Jahren im Leipziger Sender leite, lieh ich nun dies Lied von einer Batterie singen uud richtete im Anschluh daran die Bitte an die Hörer, uns zur Ermittlung des Verfassers dieses Liedes behilflich zn sein. Einige Zeit später erhielt ich einen Vries von dem Diplom-Haudclslchrer Gotthardt Steglich. Dieser hatte zwar die Sendung selbst nicht ge hört, aber in den „Dresdner Nachrichten" vom in. Oktober 1»:i7 einen Bericht darüber gelesen. Sein Bries zeigt besser als alles andere, wie die neuen Soldatenlieder entstehen: „Als Singivart der Batterie war mir vom Batteriechef der Befehl erteilt worden, ein neues Lied nach eigener Wahl für die Austragung der Abteilungsmeisterschastcu der II AR 4 im Sport cinznüben. Hch wählte das Lied: „Aus, ans zum fröhlichen Jagen." Am Tage vor der Austragung der Ab- tcilungsmetstcrschast wollte sich der Ehes das Lied anhören. Der Gesang klappte, nnr der Tert behagte ihm nicht, denn wir seien Soldaten nnd keine Häger. So fahle ich also meine Zigarre und erhielt den neuen Befehl, bis zum nächsten Morgen ein Soldatenlied einzuübcn. Da war nun guter Rat teuer! »kurz entschlossen habe ich dann in der Mittagspause den neuen Text entworsen und ihn im Geschäftszimmer ver vielfältigen lassen." Nichts kennzeichnet besser den Geist einer Truppe als ihr Lied. Tah aber dieser Geist allezeit echt, stark und froh sei, dazu ist einer der besten Helfer: das deutsche Soldatenlied. im Stile „Lore" ober „Laura" wenden: ivaS wäre das Sol datenlied ohne die Lieder aus der Pub- und Flickstunde.*> Da echtes Soldatenlied immer lebendig ist, verjüngt es sich stets von neuem. Am häufigsten geschieht dies in der Horm der Umdichtung. He beliebter ein Soldatenlied, desto mehr verschiedene Hassungen davon sind zwischen Rhein, Weichsel und Donau zu sinden. Hcdoch ist, wie gesagt, auch die Zahl der N e u s ch ö p s u n g c n gerade heute wieder er staunlich groh. Mag vieles dabei den Durchschnitt nicht über ragen und älteren Vorbildern entlehnt sein — wie manches Lied ist auch bei unserer neuen Wehrmacht schon entstanden, Gerhard Pallmann hat 19»« da» Liederbuch »er Wehr, macht „Soldaten, Kameraden!" mlt einem Geleitwort des SieichSkriegüminifterS heransgegeben. In ver- schieden«« deutschen Truppenteile» leltet er heut« das Lin««« der Wehrmacht. — Im folgende« berichtet er «on de« hierbei g«sammelten Srsahrungen. „Die Ehausseen NorbsrankreichS und Belgiens sind vier Aahre hindurch unaufhörlich überbraust, tibcrsubelt und über flogt worden von unzähligen alten und neuen Soldaten liedern. Hm Angesicht der feurigen Lohe der Front, vor der all diese Lieder von Schwermut und Tod einen lebendigen Sinn bekamen, schlug der Marschtritt der Tausende den Takt zum Mnthmus der Gesänge", sagte Franz Tem modernen Infanterie-Regiment sind mit der motori sierten lt. Kompanie auch die Waffen für die Panzerabwehr in die Hand gegeben. Zwei Gegner hat der Panzcr- abwcdrmann: den Kampfwagen und den Panzer spähwagen, also den Tank und den Strasicnpanzerwagen, Ivie -er Zivilist sie nennt. Zur K a m p f w a g e n a b w c h r, auch Panzerabwehr ge nannt, müssen, wenn cS die eigene Lage und das Gelände irgendwie gestatten, immer so viel als möglich Geschähe zu- sammengesasit ctngcseht werden, damit diese kleine Streitmacht den lehr lies und sehr breit anrollcnben Panzeranarisf zer rupfen und anökinanbcrsprengcn kann. Weil aber selbst ein einzelnes Geschütz ein grxstes Ziel siir den Feind darstcllt, das er mil schweren Maschinengewehren, Hnsantcricgeschlihen und Artillerie vor seinem Panzerangriss zusammcnschickicn könnte, so muh das Panzcrabwehrgeschiih ihm dauernd verborgen bleiben. Erst wenn er mit Panzerwagen ang reift, soll es sich ihm zeigen und sich tl»n entgegcnstrllen. Dazu muh es vorher gut getarnt oder hinter einer Deckung ausgestellt wer ten. Und dafür immer gleich die richtige Stelle z» siudeu, das stellt grohe Ausgaben an die Findigkeit und Geschicklichkeit ter Bedienung, vor allem an de» Geschützführer. Wenn man anderseits bedenkt, wie schnell heute Kampfwagen fahren, tast sie bei 80 Kilometer Geschwindigkeit in einer Minute tM Meter zurücklegen, so erkennt man, dast die Panzerabwehr äutn. s<ti«rl VUOellUoasl Zielübungen mit der Panzerabwehrkanone auf dem Rasrrnrnhof schübführcrS wird Handumdrehen ist . ... fertig und wird nun im Mannschastszug ober aufgeprotzt ans Kraftfahrzeug in eine neue Stellung geschasst. Immer wird der Einsatz Minuten oder nur Sekunden dauern; nie darf das Geschütz als untätige Zielscheibe sich sichtbar den Waffen des Heindes darbieten. Aber in dieser kurzen Zeit des Kampfes sind angespannteste Aufmerksamkeit, rasches Erfassen nnd Handeln, Entschlossenheit der Bedienung und hemmungs loses Zusammenspiel erforderlich. Wie gut die Bedienung mit ihrer Masse vertraut sein muh, wie gut sie selbst aufeinander abgcstimmt und mit einander eingearbeitet sein mnh, das zeigt sich im Kampf mit dem anderen Gegner, dem Panzerspähwagen. Wenn die Geschützbedienung Zeit hat, eine günstige Stellung auS- znsuchcn, so ist sie aus alle Kälte diesem Gegner überlegen. Anders kann eS sein, wenn sic im Fahren aus ihn stöbt. Während der Fahrer noch bremst, springt die Bedienung schon ab. Kaum hält das Fahrzeug, protzt sie das Geschütz ab, dreht cs herum — und dann muh sofort der erste Schuh fallen und vor allem sitzen. Sonst ist nämlich der Feind heran und vernichtet Fahrzeuge nnd Bedienung mit seinen Maschinen gewehren. Man braucht nur einmal das Gelände anzusehen, um sich selbst als Laie vorstellcn zu können, dah solche Be gegnungen im Marsch zumeist nur aus wenige hundert Meter stattsinden werden. Und da muh jeder Griff sitzen! Denn um loo Meter zu durchfahren, braucht der Panzerspiih >agen 10 Sekunden! Seegeltung tut not Von Friedrich Ratzel, dem groben Geopolitiker, stammt das Wort: „Aus dem Meere geschehen die groben Schritte, die den Boden der Weltgeschichte erweitern. Tas Meer er zieht Weltmächte." Vor dem Kriege sorgte die Aufklä rungsarbeit eines Tirpitz und seiner Mitarbeiter dafür, dah das Verständnis für Secgcltung im deutschen Volk« einen immer breiteren Raum gewann. Nach dem Zusammenbruch 1018 ging im deutschen Volke viel von dem mühsam gelegten Grund verloren, hatten wir doch auch keine Flotte mehr, deren Gröhe und Bewaffnung eines Deutschen Reiches würdig ge wesen wäre. Erst Adolf Hitler lieb eine schlagkräftige Kriegsmarine wieder erstehen. Dementsprechend muh das Be wusstsein, dah Secgcltung eine der Grnudforderungen für ein freies Volk bedeutet, fest im Volk verankert werden. Nichts kann mehr dazu beitragen, als die Kenntnis der See geschichte. Sehr zu begrüben ist eS daher, dah der be kannte Marincschriftsteller Korvettenkapitän a. D. Fritz Otto Busch unter Mitarbeit von Dr. Gerhard Ramlow ein Traditionshandbuch der Kriegsmarine herauSgegeben hat. fH. F. Lehmanns Verlag, München, Preis geb. ti RM.) An den Anfang stellt er einen historischen Ucberblick. Wie reich ist doch auch die deutsche Vergangenheit auf dem Meer! Ans der Frühzeit leuchten die Taten der Wikinger und Norman nen. Dann bieten die Zette» derHanse wieder Höhepunkte. Wer withtc, dah Paul Bcneke, Danziger Kaperkapitän, in zwei groben Seeschlachten im englischen Kanal einst die fran zösische nnd englische Flotte besiegte und sogar den englischen König, Eduard IV„ gcsangennahml Vom Groben Kurfürsten ist die Rede, von Admiral Brommy, von der Tätigkeit deut scher Kriegsschiffe 1871. So führt uns der Verfasser durch die Jahrhunderte. Die Taten des Weltkrieges bilden ein nimmer verwelkendes Ruhmesblatt. Hn den „Bildern aus der deutschen SeekriegSgcschichte", die hervorragende Einzel- crcignisse schildern, wird auch manchem schlichten Matrosen ein Denkmal gesetzt. Ausführlich behandelt das Buch die TradttiouSpslege tu der Kriegsmarine und die SchissSnamen, die Traditionsträger sind. Bilder, Kartenskizzen und Schiffs aufrisse ergänzen den Text. Dem verdienstvollen Werk ist eine weite Verbreitung zu wünschen. Dr. Richard Bremer. sanierte nachquellen kann. Hn der Verteidigung soll e« den feindlichen Angriff zum Stehen und in Verwirrung bringe». Hmmer wird die von Panzerangrisfen betroffene Truppe also in die Abwehr gezwungen sein. Und stets wird der Erfolg oder der Mistcrsolg dieses Angriffes beiz Ausgang der Schlacht becinslusfen oder gar bestimmen. Für die Panzerabwehrkompanie wird es zweifellos seltener als für die Schützenkompanien heisten: Ran an den Feind! Aber wenn für sie dieser Befehl kommt, bann muh sie b l i tz s ch n e l l da sei«, sonst wird sic selbst noch vom Feind überrannt. Aus Exaktheit, Zweckmässigkeit, Schnelligkeit, sicheres und festes Zupacken kommt es an, wenn so ein Panzerabwehr geschütz in Stellung geht. Der Laie sieht nur vier Leute, die wie irrsinnig um das Geschütz zu rasen scheinen und an scheinend hier und da mal etwas anfassen. Er hört für Sekunden nur metallisches Klappern, Schnappen und Rasseln, wenn der Geschützführer, ein Unteroffizier oder älterer Ge freiter, den Einsatzbcfehl zum Instellung gehen gegeben hat. Während sein Geschütz in Deckung sertiggemacht wurde, hat er die Feuerstellung erkundet und vorbereitet, hat er den Schützen 1 eingewiesen und weitere Stellungsmüglichkciten, die Wechselstellun gen, erkundet. Während seine Männer nun das Geschütz in die Stellung gebracht haben und dort scucrbercit machen, gibt er seinen Feuerbefehl und die Ziclansprache. Auf merksam hat der Schlitze 1 zugehört, ob wohl er auch am Geschütz mitarbcttetc. Plötzlich rüst einer: „Fertig!", und im gleichen Augenblick ist Ruhe am Geschütz. Dieses „Fertig!" zeigt dem Geschützführer und dem Schlitzen 1 an, dah das Geschütz geladen nnd feuerbereit ist. Nasch nimmt der Richtschütze noch die letzte Korrektur im Anrichten des inzwischen befohlenen Zieles vor, wenn es ausnahmsweise stehen sollte, oder er richtet weiter mit dem fahrenden Ziel mit. Der Geschützführer braucht auch wirklich nur noch „Feuer!" zu kommandieren, und der erste Schuh wird abgcseuert: mit wahnsinnigem Knall verlässt das erste Geschah das Rohr. Nun solgt Schuh auf Schuh. Mit kurzen und knappen Befehlen und Nichtkorrekturcn leitet der Geschützführer das Feuer. Ziel aus Ziel pflückt er sich aus dem anrollenden Kampfwagenangrisf. Die Leucht spur des Geschosses zeichnet die Flugbahn. So erkennt er, ob der Richtschütze getroffen hat oder ob „cs vorbciging". Ist der Angriff abgcwchrt, ober, wenn Kampfwagen durchbrachen und nun ihren gefährlichsten Gegner, das Panzerabwehr geschütz, nicderrollen wollen, bann wird der Zugführer die Stellung räumen lassen. Aus ein kurzes Kommando des Gc- baS Geschütz in Deckung gebracht. Im eS dort wieder zum Stellungswechsel Sc kund en fache ist. Sobald der feindliche Panzerangriss erkannt ist, müssen die ersten Schüsse fallen und sitzen. Ein Angriff von Kampfwagen stellt immer einen Höhe punkt im Gefecht dar. Er soll den Erfolg bringen oder mindestens anbahncn. Die eigenen und feindlichen schweren Waffen werden ihn also mit ihrer grössten Wucht begleiten. Trotzdem wird aber vom Panzcrabwchrschühcn verlangt, dah er in wenigen Sekunden Treffer um Treffer erzielt und so den Angriff dezimiert und anshält. Er ist neben dem Pionier der ctnzigc, der dem Kampfwagen mit wirksamen Abwehr mitteln cntgegentretcn kann. Die Kameraden von den Schühcnkompanic», von der MGK, überhaupt alle im Kamps Beteiligten sollen sich ans die Panzerabwehrkompanic ver lassen können, damit sic sich nur der dem Panzerangriss folgen den Hnfanterie zu widmen brauchen. Sie müssen das sichere Vertrauen haben, dah der Panzerabwchrmann den gepanzer ten Feind zusammenschtcht. Um das zu können, wählt er seine Feuerstellung dicht bei der Infanterie, damit er sic von Beginn des PanzcrangrisfcS an schützen kann. Die moderne Taktik wendet Kampfwagen in jeder Gc- fcchtSart an. Deswegen must auch die Ausbildung in der Abwehr vielseitig sein. Vor allem aber must jeder Panzcr- abwchrmann die Kampswetse des Gegners kennen. Hm A n - griff soll der Kampfwagen im Masscneinsah ein Loch in die scindliche Vertkibignngsfront fressen, durch das die Hu- Schauwecker einmal. Heute wie damals singt der Soldat — und heute wie damals ist sein Lied in erster Linie Ausdruck sol datischen LcbensgesllhlS. Nicht von ästheti schen, pädagogischen oder anderen mehr oder minder intellektuellen Gesichtspunk ten her darf daher der Gesang des Sol daten beurteilt werden. Seinen wahren Werl und seine eigenste Form erlangt das Soldatenlied stets nur, wenn eS Aus druck dessen ist, was den Soldaten bewegt, erfreut, bedrückt, beseelt. Tas vor allem must beachtet werben, wenn man mit der Wehrmacht singt. Wenn ich in einer Stunde mit der Truppe drei bis vier Lieder lernen will, so wird dieser Erfolg nur dann cintrcten, wenn die Lieder in jedem einzelnen wirklich lebendig werden. Und fast nie erlebe ich eine solche Stunde, ohne das, mir danach dieser oder jener auS der Mannschaft etwas bringt: „Dies Lied ist in unserer Abteilung entstanden. Ihnen gerne zeigen." Ter Kreis, den neuer Lieder wählt, genug sein. Ta der Soldat nur solche Lie der singt, die er auswendig beherrscht, muh man sich ganz besonders auf den Text konzentrieren: sonst kann eS einem passie ren, dah man nach 14 Tagen das Lied völlig verändert und verstümmelt wieder zu hören bekommt. — Ohne jede Anlei tung singt der Soldat meist zu jedem Lied, das ihm gefällt, eine Ncbensttmme: aber die Mehrstimmigkeit soldatischen Singens verliert freilich sofort jeden zündenden Schwung, wenn sie aushört, frei improvi siert zu sein. WaS singen nun unsere jungen am liebsten? — ES ist schwer, aus diese Frage eine bündige Antwort zu geben, denn jeder Truppenteil, jeder Standort bat ja seine eigenen Licblingslicdcr, die saft nie ganz ohne Bezug aus Waffengattung und Onartierort sind. Die Pan - zeitruppe singt also vor allem das Panzcrlied dcS Lberleutnants Wichle: Lb'S stürmt oder schneit, ob die Sonne uns lacht, Ter Tag glühend Heist oder finster die Nacht, Bestaubt siud die Gesichter, doch froh ist unser Sinn: Es braust unser Panzer im Sturmwind dahin. Mit donnerndem Motor, so schnell wie der Blitz, Tem Feinde entgegen, im Panzer geschützt. Voraus den Kameraden im Kampfe ganz allein, So stostcn wir tief in die feindlichen Reihn. Unendlich grost jedoch ist der Schab, der neben „Ltammliedcrn" im SangcSgut der deutschen Wehrmacht lebt. Alte Laudsknechtlieder dröhnen aus neben Gesängen, die im Weltkrieg entstanden sind. Doch neben diesen zahllosen Liedern, die vom Kamps und Tod künden, wird stets noch eine andere Licdgattung sich besonderer Zuneigung des Soldaten helzens erfreuen. Lieder wie: „Steig ich den Berg hinauf, das macht mir Freude, Mein Mädel hab ich gern, das macht mir Lust nsw." mögen aus den Nichtsoldaten kitschig wirken: wer aber selbst Soldat war, der weist, was solch ein Lied nach einigen Stun den Huhmarsch bedeutet! Mau kann eben das Singen in der Wehrmacht niemals nach Mahstäbcn messen, die man von allsten an sic heranträgt, sondern man must diese Massstäbe aus dem Soldateuleben selbst gewinne», und dazu gehört nun einmal jener eigen tümliche Tust ans Stiefelwichse, Erbsensuppe und Strohsack, i der auch so manchem Lied anhastet. Aber gerade diese Lieder erfreuen sich eines besonders zähen Lebens in der Mannschaft. So sehr wir uns gegen ausgesprochene „Konjunkturdichtungen"
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