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Dresdner neueste Nachrichten : 29.12.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193412290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19341229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19341229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-12
- Tag1934-12-29
- Monat1934-12
- Jahr1934
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 29.12.1934
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Wtr^ fach, eilten des raus» I, daß c der niit- Itik, ltuna >, der bloß mutz, illenv deut- iihrer dem mau euro» ! ein dent- ischcn t nur i der anzö- tsche» >sutig itagc, nach ktur- nden in jeden Pakte drcr, ckung also scheu Au» l daS Ul>d > die schtc, :AP. ozia- tun. in» andt des »nun »nrch von dein Er h c n nicht land, izia- , cr- lchcn Der ! er Isen. ial mng stell- in» > tu a e n arte, auch l er zur itcr- aehr agcv leri- vinz AlS des dec übte er ber dis fall- rlitt des uitt» ank- ans ßcn. l ilt Zan der Ung nsc" «elS die nes ans sche er, »u tcm nm, bc» dis ent. der len al be s ihn. ior eilo ten s. »In «n )r. Rr. 3l1 ^>re»d««r Renette Na«br<»ten Sonnabend, 29. Dezember 1934 Seite 3 Kurswechsel in Güdslawien ' Bon unser m Belgrader Korrespondenten Or. Belgrad, Ende Dezember Der innenpolitische Kurswechsel, der sich durch die Bestellung der neuen südslawischen Negierung unter der Führung des bisherigen Außenministers Ics- titsch zweiscllos vvllziclit, kommt nicht überraschend. Ein Kabinett Icstitsch lag bereits im Programm -xs verstorbenen Königs, Icstitsch, der sich unter der Leitung des Königs als geschmeidiger und erfolg reicher Ausicnpolitiker bewährt halte, sollte nach dem Plane Alexanders I. als Mann des Ausglci ch S, der innenpolitisch nicht vorbelastet und auch für die auficrhalb des Parlaments stehende Opposition, für die ehemaligen altserbischcn Parteien, siir die kroatischen und die slowenischen Oppositio nellen, tragbar erschien, eine Negierung des goldenen Mittelweges zwischen der bisher allein regierungs berechtigten „Nationalpartei" und den oppositionellen Kräften bilden und damit den innenpolitischen Aus gleich anbahncn. Der llcbcrgang von der Anfang EN ciugeleitctcu Tiktaturpcriode zu einem freiheit licheren Negime, der sich In den lebten fahren vollzog, konnte nur langsam durchgesührt werden, wenn Er schütterungen vermieden werden sollten. Nachdem Alexander I. den 1l»2ll proklamierten Gedanken der staatliche» nud nationalen Einheit weitgehend stabilisiert hatte, dachte er daran, die strengen äußc- rcn Sicherungen dieses Gedanken, weil er ihm schon genügend gesichert schien, abzubauen. Icstitsch sollte diesen Abbau wcitcrführcn. * Ti: ersten Wochen nach dem tragischen Ableben des Königs waren freilich ganz von den außcn- poli tischen Interessen überschattet, die sich indem Streben nach einem erfolgreichen Abschluß der Genfer Aktion Südsiawiens tonzentrierten, durch die dem tief verletzten Gefühl des südslawischen Volkes eine sichtbare äussere Genugtuung gegeben werden sollte. Dieses Gcungtunngsbediirsuis war zweifellos eine elementar zum Ausdruck tommendc Forderung des Bolksempsiiidens. Tau es sich schliesiljch allein gegen Ungarn richtete, war eine Folge zwingender außenpolitischer Nüctsichten und änheren Druckes. Ob wohl das Genfer Ergebnis weite kreise in Lüd- slaivic» nicht befriedigte, sand man sich mit ihm aus Grund der Formel ab, daß cs immerhin das Höchst maß dessen vorstellc, was man vom Völkerbund er warten konnte. Nnn tonnte man an die Lösung der innenpolitischen fragen Herangehen. In dieser Lage wurde Icstitsch auch iniicnpolilisch zum Helden des Tages. Der bisherige Miuislerprüsi- dcut Uzuuowitsch und sein kreis, die wußten, daß es mit ihrer Macht zu Ende fei, wenn Icstitsch hoch käme, befanden sich in einer schwierigen Zwangslage. Ans staatspolitischer Verantwortung heraus mußten sie Genf als vollen Erfolg anerkennen und sogar mit- scicrn, obwohl sie erkannten, -aß sic damit Icstitsch dic Steigbügel hielten. Dieser nützte dic günstige Lage, dic sich ihm aus dieser Lage heraus bot, ebenso ge schickt wie ziclbcwußt aus. Dabei darf nicht über sehen werden, daß Icstitsch zwei starke Stützen hatte und hat: Ten Kriegsministcr General Zivko- witsch, der der stärkste Mann des Kabinetts Uzunowitsch war. und gewisse junge Kräfte sowohl im Parlament als auch in andern kreise», die die eng herzige Partciwirtschast der Alten satt haben und end lich einmal etwas Leben in dic innenpolitische Ent- Ivictlung hincinbringen wolle». * Ohne Icstitsch — bei aller Anerkennung seiner abwägcndcn Geschicklichkeit, seiner gleichzeitig ela stischen und energischen Art — zu überschätzen, kann man scststcllcn, daß er im Augenblick als der Mann zur Negierung kommt, der am ehesten dic unaus geglichenen und sehr verschiedenen Kräfte des süd slawischen innenpolitischen Lebens einigermaßen ans- balancicreu könnte. Seine Ausgabe i st w ahr - schein! ich nur eine begrenzte. Neue Be wegungen. ivic die nationalen Verbände Lüdslawicns, die sich dieser Tage zu einer einheitlichen aus stän disch-autoritärer Grundlage beruhenden Organisa tion zusainniengeschloUcn haben, drängen vorwärts. Tic jugendlichen Kräfte Südslawicns, in denen viel ¬ leicht dic eigentlichen schöpferischen Elemente des ein heitlichen nationalen und staatlichen Ansbans ent halten sind, die aber von den alten Parteipolitikern znrückgcdräugt worden waren, fordern mit starkem Nachdruck ihr politisches Mitbeslimmungsrecht. Tie Erkenntnis, daß eine andre Sinngebung der Politik notwendig sei, ist in diesen kreisen, dic sehr wertvolle Teile der nationalen Intelligenz umsassen, allgemein vorhanden. * Das neue Kabinett stützt sich im wesentlichen aus dic jüngeren Kreise der Nationalpartei, in der cs seine parlamentarische Stütze z» sindcn hosst lwidri- genfalls das Parlament ansgclüst würdet, aus einige Persönlichkeiten außerhalb des Parlaments, die im Wirtschaftsleben eine Nolle spielen, auf die ser bischen landwirtschaftlichen Genossen schaften sowie auf Teile der gemäßigten kroatischen Opposition. Von den II Mitgliedern der Negierung gehören acht der Nationalpartei an, von denen wieder drei, Icstitsch selbst, der Kriegsministcr Zivkvwilich und der Instizminister kojitich, das Triumvirat, das den Sturz der Negierung Uzunowitsch hcrbcigesührt hatte, im alten Kabinett gesessen hatten. Von den sechs Ministern, die außerhalb der Nationalpartei sichen, hatten zwei bisher wichtige Banusposten — etwa den Oberpräsidentcn vergleichbar — inne. Ter neue Finanzministcr I)r. Stojadinowitsch stammt aus -er alten Nadikalen Partei, der Ackcrbanministcr Or. Iankowitsch ans den serbischen landwirtschaftlichen Genosfcnschasten, deren Präsident er ist, der Handels minister Or. Vrbanitsch ans der kroatischen Wirtschaft und der Minister iür phnsische Oolkserziehung Or. kozulj ans dem kleinen oppositionellen kroatischen Abgcordnctcnklnb. Als besonders charakteri stisch für den Kurs -er Negierung wird ihre An lehnung an die serbischen landwirtschaftlichen Ge nossenschaften angesehen, dic ihren Anspruch aus poli tische Mitbestimmung als wichtiger Wirtschastssaktor erst gelegentlich ihres letzten Iahrcskongrencs ange- weldct haben, zu dem sic dic serbischen Bauern in statt licher Anzahl und in wohlgeordneten Formationen nach Belgrad brachten. Tic Negierung Icstitsch, die in jeder Hinsicht die Politik des verstorbenen Königs sortsühren soll, wird ihr besonderes Augenmerk jedenfalls auch den Ver hältnissen in Kroatien znwcndcn. wo sic an scheinend keine schlechte Ausnahme findet. Es ist in -er letzten Zeit von maßgebender kroatischer Seite mehr fach betont worden, -aß alle Kroaten grundsätzlich siir den Staat seien. Nur dic Meinungen aber, wie dieser im Innern eingerichtet sein müßte, damit ihn auch alle Kroaten vorbehaltlos billigen, gehen noch stark auseinander. Es kann aber angenommen wer den, daß eine kluge und verständnisvolle Politik der neuen Negierung viel zur Klärung der Verhältnisse in Kroatien beitragen könnte. Tic „kroatische Frage" bleibt, auch wenn man sic nicht als ein Hauptproblem ansicht, das die südslawische Einheit irgendwie ernstlich gefährden könnte, weiterhin sehr wichtig und ihre Ent spannung wird zweifellos eine der Ausgaben sein, dic sich Icstitsch gestellt hat. Tie Stellung der neuen Regierung im Volk wird, besonders weil sie einen neuen Kurs vorstcllt, der stch erst befestigen muß, sicherlich auch nicht unwesentlich von der weiteren außenpolitischen Entwicklung abhängen. Wenn es richtig ist, daß Ieititsch in Gens siir dic Völkerbundsentschließung, dic Siidslawien eine formelle Genugtuung brachte, an Frankreich den Preis der Zustimmung zu einem franzö sisch-italienischen Ausgleich zahlte, so daß er auch Liidslawicu siir eine Verständigung mit Italien engagiert hätte, dic ans der französisch-italienischen Mittclcuropakonzcptiou basieren sollte, würde die Stellung des neuen Kabinetts in der Bevölkerung wohl eine schwere Belastungsprobe erfahren. Ein Zusammengehen mit Italien ist in allen südslawi schen Bcvölkerungsschichtcn unpopulär. Icstitsch, der an sich in seinen außenpolitischen Konzeptionen ver hältnismäßig unabhängig ist, wird aus diesem Gebiet sehr vorsichtig sein müssen, wenn er nicht ans innen politische Schwierigkeiten stoßen will. svoo eiu-enten an -er Deutschen Universität in Prag * Prag, 2ü. Tczcmber Anfang Dezc'mbcr ist die Ausnahme von Hörern au der Deutschen Universität in Prag handel worden. Für das Wintersemester El R, haben sichäntzä Studen ten eingeschrieben, und zwar an der theologischen Fakultät 127, an der juristischen 1472, an der medi zinischen 2l>,'ä, an der philosophischen tz!>7 und in der natnrwissenschasllichcn tzüä Hörer. Ta im Winter semester inbl ll .'>278 eingeschrieben waren, ist ein Rückgang von 27:1 zn verzeichnen, wovon die juri stische, medizinische und philosophische Fal iltät be- lrossen sind. Tie Zahl der Ausländer ist in -er gleichen Zeit von ->74 ans :Gl gesunken. Das ist aus die Erschwerung der Immatrikulation. Erhöhung der Gebühren, ans die Wirtschaftskrise un- andre Tinge zurückznsührcu. Von den Studenten, die sich in diesem Wintersemester eingeschrieben haben, bekennen sich tzktzll zur deutschen Nationalität, der Nest verteilt sich aus die übrigen Nationen der tschechischen Republik und auf Ausländer. Tie .Z«ihl der eingeschriebenen Frauen beträgt im ganzen 8.'>4, wovon IW ans die juristische, 114 ans die medizinische. -'.'>.'> ani die philo sophische und l ü ans die natiiriviHenichasiliäie Fakul tät enlsalten. Die immerhin stattliche Anzahl von ötzüst Hörern ist eine bemerkenswerte Illnstration zn der Forderung chauvinistischer tschechischer kreise, daß die Deutsche Universität in Prag aufgehoben werde. ISO Zahle „Times" X London, W. Dezember Die „Times" tonnen am Acniahrstag ans ein l'-stjäNriges Bestellen znrüstbli-ten. Ans Anlaß dieses Jubiläums geben die „Times" am t. Januar E."> eine bebilderte Land e r n n m m e r heraus. Gleich zeitig wird am Nenjahrsiag der erste Band der „Ge schichte der Times" erscheinen. Der WUe des SamdZEss Erklärung -er Deutschen Front in der letzten Sitzung des Landesrates X Laarbrückeit, 28. Dezember. lDnrch Fnnl- sprnch.i In -er heutigen letzten Sitzung -cs Lan-es- rats vor der Abstimmung lehnte dic Deutsche Front durch den Abgeordneten Marlin zunächst dic Ver ordnung -er Negicruttgskommissivn über die Fort setzung der Wohnnttgszivangstvirlschasi ab. Die Ne- giernngskommission habe hinreichend Gelegenheit ge habt, durch Förderung des Wohnnngsbans und An regung der privaten Banlnst das Wohnungsproblem zn lösen. Hier fehle entweder die Fähigkeit oder cs sei ein neuer Beweis, daß der kjtntin« »uv eine unbrauchbare Rcgicrungsform sei. Tie Saarbevölkerung lehne einen anonnmen Souverän wie cs der V ölkcrb n n d ist ab. Es sei bezeichnend iür dic Begrisssvcrwirrnng und die ge dankenlose llcberlragnng privat- un- handelsrecht licher Vorstellungen ans znoralische Fragen des össeni- lichcn, staatlichen und nationalen Lebens, daß man überhaupt die Redensart vom Völkerbund als einem Souverän habe ansstellen können. Dic Erklärung ging dann daraus ein, daß cs nunmehr den Separatisten gelungen sei, dic fremden Truppen ins Saargcbict zn ziehen. Dic Laarbevölkernng hege gegen diese Truppen nicht die geringste Abneigung: denn sic gehorchten nur ihrer Pslicht. Aber über die jenigen, die Veranlassung gewesen seien, daß die Trug, pcn gesandt worden seien, werde einst die Geschichte richten. Jetzt aber müsse verlangt werden, daß endlich die Emigranien ans -er Polizei cniscrni werden. Dio siemden Truppen dürsten sicher nicht stolz daraus jein, daß vor und hinter ihnen bei ihrem Einmarsch saarländische Pvlizeiübersailtommandos gefahren feien, die dem Befehl eines Mannes unterstanden hätten, -er sich bis Heine noch nicht von -em schweren Vovwnrs der Feigheit vor dem Feind gereinigt habe. Es mülle seiner verlangt werden, daß nunmehr end lich Nichtabstimmnnge berechtigten verboten werde, «ich aliiv im Saarkamps zu betätigen. Tie Ertläinng ging dann aus das Flaggcnvcrbot ein, das dic Regiernngskommiision ausgerechnet am Tage vor dem Weilmachtssrieden habe in Kran treten lassen. Tas Recht, die vaterländische Flagge zn hissen, sei -er Negicrnngskommisnon und den an wesenden fremden Truppen Vorbehalten worden. Das sei selbst in den so viel gerühmten demokratischen Ländern unmöglich. Mil der NentralilälspsliÄl könne dic Abstimmnngskommission diese Verordnung nicht begründen, denn sie sei in Wirklichkeit eine ungeheure Verlegung der Neutralität, da ne verhindern tolle, daß das Volk auch nach außen hin seine Meinung znm Ausdruck bringe. Außerdem sei dieses Verbot ungiiilig, weil vor seinem Erlaß der Landcsrat nicht gehört worden sei. Auch gegen die Art der Slimmcnzühlung nnd die wichtige verspätete Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses müsse pro testiert werden. Das Verfahren, das dic Abstimmnngs- kommission in Aussicht genommen habe, sei außer ordentlich verwickelt und geeignet, in dic Bevölkerung dic größte Beunruhigung hineinzntragcn. Denn man habe Obcrichlcsicn, Eupen Malmödy und das Memel gebiet noch in guter Erinnerung. Ausführlich be handelte die Erklärung die Frage der angeblichen Möglichkeit einer zweiten Abstimmung. Sie wies darauf hin, daß bindende Verivrechnn >en des Völterbnndsraies nicht vortiegen, nnd daß der Wortlaut des Saarnainls eine zweite Abßnnmrng grnndiätzlich ansichlics,!. Aber selbst, wenn solche Versprechungen des Völkcrbnndsra-es Vorlagen, io seien die Erfahrungen, die das deutsche Boll an der Saar früher mit Versprechungen fremder Siar. s- männer gemacht habe, mehr als vernistnend. Die Erklärung erinnerte an die >t Punkte Wilions und die zahlreichen nicht eiugehalicncn Versprechungen des Vcriaitler Vertrages. „Wir im Saargcbict gehöre» zu den Opfern dieser gebrochene» Bersprechtingen. Hinter der schönen Zusage einer zweiten Abstimmung, bei der durchaus nicht nur von der Rückkehr allein zn Tcutschland dic Ncdc wäre, lauert nämlich der sranzösisckic Imperialismus." Die Erklärung wies dann ans Eupen nnd Mal- nn'-di> hin, wo die versprochene freie Abstimmung mit Billigung der Mächte des Völkerbundes zu einer Farce gestaltet worden sei. Auch D a n z i g und der k v rri -or seien ohne Abstimmung von DentichlanS losgc- riisen worden, und das unglückliche Memclgebiel habe das gleiche Schicilal erdulde:. „Wir wissen", io snlir Marlin sort, „wie wenig den Runen L i i w i n o w das Laargebiet interessiert und irren uns auch in der Annahme nicht, daß er nur deshalb eine zweite Ab slimmnng propagiert, weil er im Saargebiet eine ßchere Keimzelle -cs Bolschewismus siir Westeuropa ichaijen möchte. Aber erst recht deutlich wird die Doppelzüngig leit dieser Staatsmänner durch B c n c s ch dargeian, der doch alle Veranlassung hätte, den Dentin» e n i n 'Böhmen zunächst einmal Gerechtigkeit widersanrcn zu lassen. Es ist klar, daß das Laarvolk aus selchen Er fahrungen fciuc kottscgucuzen zieht. Ihm genügt eine Abstimmung. Unser Ziel heißt Deutsch land. Das wollen nur dic nicht ciusehei, die in fremdem Solde stehen und zum größten Teil nicht abstimmungsberechtigt lind. Bereits in -er allerersten Sitzung -es Landes- raics im Jahre IW-' haben die Parteien der heutigen Deutschen Front un- mit ihnen die Sozialdemokraien nnd die Kommunisten einmütig erklärt, daß dasSaar- gebiet unter allen Umständen znm Deutschen Reich znrückkehren müsse. Und dies e F o r S e r n n g besteht auch heute. Wir tragen die feste ,!i i er licht in nns und das stolze Gefühl, daß nnker boden ständiges und unser abstimmungsberechtigtes echtes deutsches Laarvolk allen Vaterlandsvcrräteru am IS. Januar dic Ouittung ansstellen wird. Wir legen Wert daraus, in der letzten Sitzung des Lan-esrates ror der Abstimmung, deren Ergebnis alle Hoffnungen der Separatisten nnd Eniigranicn mit elementarer Wucht zerschlagen wird, nochmals v o »all e r W e l t das Zeugnis nbzniegcn, daß es nach Itzjahrigcm Kamps für das dennche Saar volk für uns keine andre Lösung der Saar- jrage gibt, als die restlose Rückkehr unsrer deutschen Saarheinia« zum geliebten deutschen 'Vaterland." Die Ausführungen Manins wurden wiederholt von Zttstimnmngskttndacbungcn nnlerbrochen. Oie Regensburger Oomspahen Konzert in der Ausstellung Da sind sie also, die Regensburger Tom- spatzcn, die man aus der Schallplatte, im Rund funk schon gehört hatte, da stehen sic aus dem Podium -cs großen A u s st c l l u n g s s a a l c s, in ihrer kleid samen Tracht, lange schwarze Hose», weiße Binsen, und dahinter in „Zivil" die Tcnörc und Bäße. Ter Saal ist bis aus -en letzten Platz gesüllt. Im Publikum viele Musiker. Man ist sehr gespannt, was cs mit den Dvmspatzeu ans sich habe. Tenn, nicht wahr, sic haben sich ans ein schwie riges Terrain begeben, hier in Dresden, wo wir den „besten protestantischen knabcnchvr Deutschlands", dic kruzianer haben, nnd richtig, dort vorn sitzt auch schon der Krcuzkantor, Rndols Manersbergcr, die Regensburger werden sich austrcngcu müssen. Ta erscheint der Dirigent, Tomlapctlmcistcr Or. Th. Schreins, im schwarzen Pricstcrrock, und hebt den Stab. ES ist nicht nur LokalpatriotismnS, wenn man den Kreuzchor erwähnt, -in ihm haben wir nicht nur einen Maßstab siir das können der bäurischen Gäste, er gibt uns geradezu das Stichwort siir dic nähere Bezeichnung ihrer Eigenart. Manersbcrger hätte sicherlich mit Bach begonnen. Schreins stellt Palc- striua an den Anfang. Füllt den ersten wichtigsten Teil des Konzertes mit Orlando di Laiso, Lotti, Aichingcr, Bruckner, Neger, Liszt. 'Bringt am Schluß das „Salramenislied" aus dem Wagnerscheu „Par- sisal": „Ter Glaube lebt." Ein katholisches Pro gramm. Aber auch die Art zn singen ist dem kreuzchor gegenüber eine spczisiich katholische. Tcm mehr linearen, zeichnerischen Dresdner Stil stellt Schreins einen mehr fülligen, farbigen gegenüber. Ten ersten könnte mau gotisch, den zweiten barock neunen. Da ist cs nun geradezu unglaublich, welche klaugsüllc dic Regensburger zustande bringen. Tas hört sich an wie pastös tönende Orgelrcgister, zart schwebend im Piano, wundervoll an- nnd abschwcllcnd im Ere- feendo und Decrescendo, voll unerhörter llcppigkcit im Forte. Selbst in den poluphoncn Sätzen der alten Meister scheint sich klang an Klang zn reihen: man suhlt, wie ans diese Weise der große Raum des Tomes beherrscht und erfüllt ivird. In dem Brnckner- schcn „I-oc-im idto", vor allem aber in dem Oouo- üiietus aus der 2-Ossa. olwrnlis von, Franz LiSzt steigert sich das zn einem Schwelge» in sattesten vokalen Farben. Tic unerläßliche Voraussetzung siir ein so sou veränes Schalten mit Werken aller Stile linnerhalb eines Großstilsj ist ei» technisches können, wie cs dic Regensburger dank der außergewöhnlichen Fähigkeiten ihres Dirigenten besitzen. Der Ehor ist völlig eins mit ihm, gehorcht ihm ans den leisesten Wink — mehr ats Winlc gibt Or. Schreins nicht. Bestechend dic absolute Reinheit der Intonation, auch in den gefährlichsten Lagen. Dic schwierigste» Sätze werden ohne jede Trübung vvrgclragcn: mehr ats das: sic werden gestattet. Man höre nur einmal, mit welchem dramatischen Leben Orlando di Lassos .,'I'ui minl onoli" am Schluß ersüllt war! Voller Hochachtung hörten die Dresdner diesen Gesängen, dic mit ihrer mnstiichcn Glni den Saal zum Tom weiteten, zn. Tie Herzen, ja die Herzen wurden im zweiten Teil gewonnen, aiS die Tom- spatzcn eine Reihe von Volksliedern, von denen einige sinnigen Bezug ans dic Weihnacht nahmen, sangen. Da stieg dic Begeisterung ani den Höhepunkt. Und als das wehmütige Lied vom „Kühlen Grunde" nnd das lustige vom „Jäger aus knrpsalz" verklun gen waren nnd die Domspatzcn eigentlich anshören wollten, kannte das Publikum kein Pardon. Ein Extraionzert von Zugaben ichloß sich an, ein Lied nach -cm andern mußte dem srcnetiichcn Beifall geopscrt werden, darnnlcr Mozarts süßes Wiegen lied, das sic auch vor dem Führer und Reichs kanzler einmal singen dursten, in dem ein Koloratur sopran sich aus schwungvollen Arabesken wiegt, leicht und sicher wie ein kleiner Vogel. Wie Stars wurden die Spatzen ans dem Regens burger Tom in Dresden gefeiert. K. O. Kulturpolitische Vorträge -er Staatstheater Von der Verwaltung der Ltaaisthcatcr wird uns geschrieben: Dic Sächsischen Staatstheater veranstalten nach Weihnachten eine Reihe kulturpolitischer Vorträge, die von Musik umrahmt werden nnd im Schau spiel h a u s staitsiudcn. Fiir diese Vorträge wurden bis jetzt gewonnen: der sächsische Minister für Volks bildung Or. Hartnacke, der Präsident der Netchs- Ichristtumskammcr Or. Hans Friedrich Blnnck, ferner Or. HanS Grimm, der bekannte Dichter von „Volk ohne Nanin", und der knlturphtlolvph Or. Richard Benz. Als erster spricht am Sonntag, dem 20. Januar, vormittags O12 ölHr, I)x. Blunck über das T hcma „L and a m M ccr — Volk ander Nordsee". An zweiter Stelle spricht Staatsmini- ster Or. Hartnacke Mitte Februar über das Thema „Der geistige Mensch", als Dritter Or. Richard Benz, -er n. a. das große geisics-geschichiliche Werk „Tic Stunde -er deutschen Musik" geschrieben hat, im Nah men einer Bach-Feier über „Bachs Passion als die nordische Traaödic". Thema und Zeitpunkt des Vor trages von Or. Hans Grimm ivird noch bekannt gegeben. — Kammersängerin Maria Eebotari. Von -er Verwaltung der SiaaisKiecher wird nns geschrieben: Das Ministerium für Volksbildung Hai der Opern- iäugerin Maria Eebp^ari die Dienstbezeichnnug Kammersängerin verliehen. — Erfolgreiche Dresdner Künstler. Zur Gewin nung von Entwürfen siir dic Ausschmückung des Münchner Deutschen Museums mit Mosaiken war unter -er deutschen Künstlerschakl ein Wettbewerb aus geschrieben worden, bei dem nicht weniger als ll77 Ar beiten cingcreicht worden sind. Das Preis gericht hat, nach einer Meldung unsres HD Korrespon denten, unter -cm Vorsitz des Präsidcnicn -er Reichs kammer der bildenden Künste, Professor Hönig. den ersten Preis -cm Entivurs des Münchners Her rn a n n K a s p a r zncrkannt. Ferner ivnrdcn vier Arbeiten mit einem zweiten und zehn mit einem dritten Preis bedacht. Außerdem ivnrdcn der Museums- leitung -k Arbeiten znm Ankauf empfohlen, darnnlcr die der Dresdner Künstler Alexander Bara tt owsk n und Bernhard k r e tz s ch in a r. Aus fallend ist, daß unter -en :tü Preisträgern nur wenige Künstler mit bekanntem Namen sind: Lothar Dietz, Ecsar Klein, Erich Büttner, Wilhelm Kohlhoss, Lothar Bcchsiein, Franz Naagler und Erich Waske. ----- Im Eentrdlthcater ivird das Weihnachts märchen „Prinzessin Hnschewind" bis ein schließlich l>. Januar täglich nachmittags 4 Uhr aus- gcsührt. — Allabendlich ü Ihr geht „L eine H v h e i t, der Lakai" von Eduard Ezajanck in der Prc- inicrenbesetznug in Szene. — Alberttheatcr. Waldemar Franks Bühnenstück „Der Diplomatenpaß" mit Musik von Horst Platcn Ist zur Ausführung erworben worden. Komödicnhans. AIS VolkSvoritellung wird am 2ll. und !>ll. Dezember nachmittags 's.', Uhr das Lnst- spiel „K a n n eine Fran sich ändern ?" gegeben. — Tie Silvestervorstcllnng „Ter Hoch touri st" beginnt bereits Uhr. -- Wochcnspiclplan der Dresdner Theater. Over: Sonuiag t in. Dezember! außer Anrecht: Tnrandoi t7t: Montag außer Anrecht: Die Fledermaus n>»: Diens tag, Anrecht O: Der Noienkavalicr I>>>: Minwoch An recht U: Ter Zigcuuerbaron t'.-ü!: Donnerstag An recht li: Eugen Onegin t'-R: Freitag außer Anrech.: Der Evaugclimann G>: Sonnabend außer Anrecht: Rigoleito i' -8>: Soncktag für Donnerstag Aurecln V vom in. Januar: Dic Fran ohne Schatten GO Mon tag Anrecht .X: Zar nnd Zimmermann I7>. Schauspielhaus: Sonntag «R>. Dezember! nach mittags: Hal, der Träumer t'-xtt, abends für Momag Anrecht O vom :II. Dezember: Donna Diana Montag außer Anrecht: Im bninen Rock GO Tiens tag nachmittags: Hal, der Träumer l!. tl, abends außer Anrecht: Im bunten Nock l'-R: Mittwoch An recht O: Tonna Tiana IN: Donnerstag außer Anrecht: Gregor und Heinrich OWO Freitag siir Dienstag Anrecht O vom I. Januar: Tonna Tiana sn>: Sonn abend Anrecht O: Ter Brandncr Kaspar schaut ins Paradies tüt: Sonntag vormittags: Tanzgastspicl Mara Wigman lll>, nachmittags: Hal, der Träumer t'--N, abends: Im bunten Rock t'-8>: Montag außer Anrecht: Tanzgastspicl Marn Wigwau lN. -- Alberttheatcr: Montag t Silvester! Ersianssilh- rnng: Verwirrung durst' Illi !'<!»!: Dienstag, Mitt woch und Donnerstag: Tie Gnstel von Biasewitz l'ttN; Freitag: Konzert des Dresdner Streichauarietts: Sonnabend, Sonntag und Montag: Verwirrung durch Illi l'un. Dienstag, Mittwoch, Tvmicrstag und Sonuabend Anrecht U 8. Vorstellung. Weihnächte- Märchen bis tz. Januar jeden 'Nachmittag 4 lllir: Blondclschen. — K o in ö d i e n h a n s : Montag tSil vestcri: Der Hochtourist l'Wl: Dienstag nachmittags: Kann eine Frau sich ändern labends: Der Hoch tourist tOllj: Mittwoch. Donnerstag, Freitag, Sonn abend: Ter Hochtourist t',M: Sonntag nachmittags: Kann eine Fran sich ändern l'üät, abends: Der Hoch tourist s'<!t>: Montag: Der Hochtourist s'illi. — E e n t r a l t h c a t c r: Montag tSilvesterj nachmit tags: Prinzessin Huschewind t4>, abends: Seine Hoheit der Lakai l7>: Dienstag bis Monlga den 7. Januar allabendlich: Seine Hoheit, der Lakai <R. Dienstag bis Sonntag den tz. Januar täglich nachmittags: Prin zessin Hnschewind l4j. - veloer In der Kk»n,Ilr<b«. Ticken Sonnabend ist kcine Aclocr. Tlc lctkc Pckvcr dictc» stabrcs ist am »I. Tcicmbcr I »In. Am ckannor ktndci cmc Ablstncdk'klvcr Iltr Mnkik. dircttor Pkanntitcbl statt. ' Richard Bep», -cr bcrntnntc Ocidclbcracr «aclclirtc. ein Trcsdncr Kind, wttstn im Raluncn dcr Trcsdnrr Unttiir. abcndc am k». Januar im Hotel Bristol über „(8 rund» aeleve ded a c i ll i a c n L c b c n
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