Dresdner neueste Nachrichten : 10.04.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-04-10
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193404109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19340410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19340410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1934
- Monat1934-04
- Tag1934-04-10
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- Dresdner neueste Nachrichten : 10.04.1934
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Postadresse: Vn-deEl. p-fifach - Fernruf: orttvettehr Sammelnummer 24601, Fernverkehr 141-4,20024.27981-27983 « relegr.: Aeveste Dresden * Lerliner ssrlstleliung: VMortastr.4«; Fernruf: Kurfürst-361-9366 Postscheck: Dresden 2O«v — Richtverlangte Ginsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandt ntch aufbewahrt. — 2m Aaste höher«' Gewalt ober Betriebsstörung hoben unsre Bezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Gestaltung des entsprechenden Entgelts Ar S2 42 Iahrgang osr Ä!sb s^rxrE" Dienstag, 40 April 1934 Die innenpolitischen Gefahren Frankreichs Rauschning über die Politik Danzigs - Zugen-schiss „Hein Godenwind" beginnt seinen Dienst - 41 Todesopfer in Ta-Fjord Am Vorabend neuer Muhen? Teilstreits -er Beamten - Vie Rüstungen zum Bürgerlrieg Das Ende der Abrüstungs-Theorie »Grundsätzliche Schwenkung" der französischen Politik? elearamm unsre» Korrespondenten T ». Paris, 9. April Tie Erregung Uber die Sparnotverordnung, ins besondere Uber den Abbau der.Beamtengehälter, hält unvermindert an. In Paris sowie in mehreren Pro vinzstädten ist es erneut zu T e i l st r e i k S gekommen. An Parts, im Haupttelegraphenamt, verschanzte sich die um 12 Uhr arbeitsfrei gewordene Belegschaft vier Stunden lang in den Arbeitsräumen und schnitt jede Telephon» und Telegraphrnverbindung von und nach Parts ab. I» Nantes, in Toulouse, in Grenoble und in Marseille gab es ähnliche Szenen. Ter Postminister hat einen Ausruf an alle Postbeamten erlassen, worin er mit sofortiger Entlassung droht, falls derartige „Unord- mwgen" nochmals vorkommen sollten. Ter Minister präsident selbst sucht auch in einem Ausrus die Beamten- schast zur Ruhe zu bringen. Die sozialistische« Gewerkschaften unter Führung beS Generalsekretärs Iouhaux haben in Paris eine grolle „Nationaltagung" abgehaltcn und dabei erneut aufs schärfste gegen die „DeslationS- politik" der Regierung protestiert. Ter „National- ra > bcr B e am t e n " hat sich mit den Gewerschasten solidarisch erklärt, In der ans der GewerkschastS- taguug angenommenen Entschliehung wird auch zur allgemeinen innerpolittschen Lage Stellung genommen. Dazu wird u. a. gesagt: „Die Generalstänbe der Arbeit glauben, bah die Gefahr eines Gewalt- stretch- gegen die Demokratie nicht beseitigt ist. Sie sind entschlossen, gegen alle Gewaltstreiche an- zukämpsen und den Niederbruch der demokratischen Freiheiten zu verhindern. Nichtsdestoweniger fordern sie, dah vorbeugende Mahnahmen zur Brr- uieidnng des Bürgerkriegs ergriffen werden. Hierzu gehört in erster Linie die Entwaffnung und «uslvsung der halbmilitärlschen sranzöflschen Verbände, die als Anhängsel politischer Richtungen gebildet werden oder als politische Parteien austreten." Aus der andern Seite verüfsrntlicht der Abgeordnete Pierre Taittnger, der Führer der Patriotischen Jugend, eine» Alarmrus an seine Anhänger, sie sollten der „gemeinsamen Front" von Bergery, des bekannten ehemaligen Sozialisten, dem seht weiter links stehen den Abgeordneten Blum sFührer der Sozialisten) und vachin lSiihrer der Kommunisten) nicht gestatten, sich Frankreichs zu bemächtigen, sondern gegen diese „ge- meinsame Front" «ine national« Front errichte« und den Gegner« den Weg verlegen. Tallinger bezeichnet die gegenwärtige Lage als ernst. Nach seiner Ansicht bereitet die „gemeinsame Front" der antlnattonalen Richtung einen Bvrstotz vvr, der in nächster Zeit erfolgen solle. Man würde versuchen, die Unzufriedenheit weiter Schichten über die Spar- Verordnungen ansznnützcn. In der Bannmeile von Paris seien 1 8 999 bewaffnete Revolutio när e, die mit Revolvern, Gewehren und Maschinen gewehren ausgerüstet leien. Dieser Alarmruf Tai- tingrrS mag im einzelnen übertrieben sein, gibt aber die Stimmung weiter Kreise wieder. Tie Be fürchtung, dah eS neue blutige Unruhen geben könne, Ist weit verbreitet. .Le Jour" lallt sich aus Cherbourg berichten, dah seit einiger Zeit von einer revolutionären Kundgebung ge sprochen werde, die a m 20. A p r i l i n Paris statt- stnden solle. Ter Gewährsmann dcö Blattes will er- fahren haben, bah alle linksstehenden Verbände be reits Anordnungen für diese Kundgebung, der das Mäntelchen .Antifascistisch" umgehängt werden solle, getroffen hätten und dah Verhandlung«» zwischen Vertretern der sozialistischen und kommunistischen Ge werkschaften im Gange seien. Zusammenstöße im Quartier Latin Paris, S. April. lTurch Funkspruch) Nachdem es bereits am Lonntagnachmittag ans der Place de L'Etoile zu einer heftigen Schlägerei zwischen Anhängern der „Solidaritö Fraiitzaise" und Ver käufern dcS sozialistischen „Populaire" gekommen war, ereigneten sich am Abend im Quartier Latin neue Z u s a m m e n st ö h e zwischen anti semitischen und jüdischen Studenten. Als Polizei anrückte, zogen beide Partner es vor, das Weile zu suchen. Drei jüdische Mediziner haben bei den Zu- sammenstöhen erhebliche Verletzungen davon getragen. Sie behaupten, die Schlägerei sei entstanden wegen ihrer Weigerung, scilgebotcne antisemitische Flugschristen zu kaufen. Zu diesen Zusammenstöhcn meldet die „Action Franyaise", dah wenigstens 3ü Verletzte zu verzeichnen seien. Tas Blatt fährt dann fort: „Die Kämpfer wurden getrennt, aber die Polizisten hüteten sich, einen einzigen Angreiser sestzunchmen. Die Nach prüfung ihrer Ausweispapiere wäre erbaulich gewesen. An einem srühltngswarmen Sonntag am hellichtcn Tag mitten in Paris haben also unerwünschte Juden ans Deutschland und sonstigen Ghettos ungestraft echte Franzosen überfallen können. Tas ist doch etwas stark. Wie denken Innenminister Sarraut und Polizeipräsckt Langeron darüber? Ti« Polizei hat nur eine Ver haftung vorgenommcn, und zwar nahm sie einen An hänger der „Solidaritö Franvaise" fest, der noch dazu verlebt war." Die 20-MiMonen-Kront vr. Ley eröffnet di« Bemfswetttämpfe VNL. Köln, 9. April Bei der feierlichen Eröffnung der Reichsberufs, wettkämpse, Gruppe Metall, sprach im Gürzenich der Führer der Deutschen Arbeitsfront und Stabs leiter der PO., Staatsrat Nr, Le«. Er führte u. a. aus: Das Volk hat sich zur Gemein schaft bekannt, als die Idee Über Parteien, Inter- ciscn, Kapital, Presse und alles andre Ueberr^fe htnwegschrttt. I» zehn Monqten sind 4L.Millionen Mitglieder aus 111 übernommenen Verbänden, auf 29 Millionen Mitglied«» tu der Deutschen Arbeitsfront angewachsen. Aus der stärksten Klassenörganisation ist in zusammengedrängter, kürzester Zett die größte Ge. meinschaft gebaut worben. Und diese Deutsche Arbeit», front ist heute genau so organisiert wie die Partei. In der Arbeit, in der kleinsten Gemeinschaft, im Block, gilt es nun, Anständigkeit und Ehre jede» ein- zelnen zu prüfen und zu werten. Hier muh feder zeigen, wer er ist, keiner kann in der Mass« unter- gehen und sich um seine Stellungnahme zur Frage der Gemeinschaft drücken. Der neugeschaffenen Ge- meinschaft ist die Aufgabe gestellt, zwei wichtig« Problem« zu lösen. Dabet wirbele enge Verbindung der Partei mtt der Deutschen Arbeitsfront besonders zunt Ausdrück kommen. Für die Partei ist da» Fundachent der Organisation die Familie, Wr die Arbeitsfront ist der Betrieb die Grundlage. Di« erste wichtig« Aufgabe der Deutschen AvbettSsront ist, den Alltag de» Men schen »g ordnen, d, h. sich um alle» zu flimmern-, wa» den Arbeitsplatz, das Verhältnis der Menschen untcr. einander in ihrer Arbeit betrtsst. Sie hat di« BetriebSgeweinlchast als treue Kameradschaft , herzustellen. Die zweite Aufgabe der Deutschen Arbeitsfront ist die Fortentwicklung des schassenden Menschen. Die deutsche Berufserztehung hat sich das Hochziel gesteckt, aus jedem deutschen Menschen einen hochwertigen Facharbeiter zu machen. Wenn andre Völker mit Kuliarbeil Erzeugnisse schassen und da mit die Welt überschwemmen, so wollen wir uns be- wuht von der Konkurrenz mit diesen Völkern fern- halte». Auf Grund der Hochwertigkeit feiner Rasse ist der Deutsch» befähigt, neue Wege zu suchen und neue Werte zu.schassen. Deshalb wollen wir unser gesamtes Berufsschulwesen an die Betriebs organisationen angliedern, damit in Anlehnung an neue Erfindungen und an das Fortschretten des Betrtobes unsre Jugend geschult wird. Daneben wollen wir dann den lebendigen «uStäusch der Leistungen in einzelnen Berussgruppen für alle schassenden Deutschen fördern. DaS ist das große und schön« Ziel der Berufswettkämpfe. Wäh rend sich bisher nur Spezialisten weitcrbtldeten und die Erfolge an gleichen Zielen arbeitender andrer Spezialisten verfolgten, soll nun btegroßeMasse die fortschreitend« Entwicklung der Arbeitsmethode» beobachten. Und wenn wir im Wettkampf Höchst- leistyngen schassen, dann werben wir auch das höchste Ziel erreichen, den wahre« und höchste« Sozialismus, der sich darin erfüllt, daß er leben Mens-Hen aus -en Platz stellt, der seinen Fähigkeiten und seinen Net- gungtn voll entspricht, der ihn nicht zerstört und zer- mürbt und der ihn nicht znm Leerlauf zwingt. Deutsch land ist beute unter seinem Führe» Adolf Hitler zn den gewaltigste» Anstrengungen bereit, und «» wird sei» Ziel erreichen, wttl e» bi« Fähigkeit«» dazu hat. Ter französischen Note an England wird in -er ausländischen Presse nun doch mehr Bcdculnng zuge- mcssen, als es unmittelbar nach der Ucberreichung der Fall war. Ter Optimismus, der sich in der englischen Preise am Sonntag plötzlich zeigte, ist freilich heute schon wieder stark in: Abklingen. Am Sonntag glaubte man nämlich festsicllcn zu können, daß Frankreich eine „grundsätzliche Schwenkung" insofern vorgc- nommen habe, als es sich jetzt endlich mit einem b e - grenzten Maß von deutscher Ausrüstung einverstanden erkläre, und man schloß daraus, daß nun dem Abschluß einer Konvention nicht mehr viel im Wege stehen könne. Inzwischen hat man aber die Angelegenheit weiter durchdacht, und da ergibt cs sich, daß doch auch jetzt noch gewaltige Schwierigkeiten bestehen. Es scheint zwar in der Tat so zu sei», daß Frank reich seine Forderung, am Versailler Stand der deut schen Rüstung dürfe nichts geändert werden, auf gegeben hat. Aber es stellt Bedingungen daiür. Diele Bedingungen sind wieder die englischen Garan- tlen. lieber diese spricht sich jedoch die französische Note »och nicht aus. Sie kündigt vielmehr nur an, daß in Kürze eine weitere Note in London übergeben werden soll, die dann die französischen Forderungen näher er läutern wird. Wie weit werde ndieseFordc- rungen gehen? Hier ergibt sich die erste Be sorgnis. Zweitens ist cö natürlich auch noch sehr fraglich, was Frankreich untcr einem „be- g r c n z 1 e n M a ß d c u t s ch e r A u s r ü st n n g" v er steht, ob eS damit nicht erheblich untcr dem bleibt, was Deutschland als Mini m n m anschcn muß. Und drittens macht Frankreich» die Bedingung, daß cs s e l b st g a r n i ch t a b r ü st c t, sondern lediglich bereit ist, seine Rüstung ans den jetzigen Stand zu begrenzen. Tas aber ist eine neue Absage an den englischen Ab rüstungsplan, der ja auch eine wirkliche Abrü st u n g verlangte. Nun aber sieht man ein, daß nach Frank reichs Wunsch die Abrüstung überhaupt nicht mehr zur Debatte stehe» soll. Eine Ucberraschung ist das frei lich iiur sür diejenige«, die bisher die nüchterne Wahr heit nicht sehen wollten. In Deutschland besteht schon lange kein Zweifel mehr über diesen Sachverhalt. Immerhin ist eS natürlich nicht bedeutungslos, wenn jetzt auch offiziell die Phrase von der „Abrüstung" aus gegeben wird und die Tinge beim richtigen Namen genannt werden. Es bleibt abzuwarten, ob die französische Note tat sächlich den Weg zu fruchtbareren Verhandlungen über den Abschluß zwar nicht einer „Abrüstungs"-Konvcn- tion, aber doch einer Konvention überhaupt eröffnet. Ausgeschlossen erscheint cs nicht. Nur soll man sich nicht einbildcn, daß Frankreich wirklich dabei wäre eine grundsätzliche Wandlung seiner Politik vvr- zunehmen. Zeigt Frankreich jetzt den Willen, zn einer Konvention zu kommen, dann gewiß nur deshalb, weil es darin das einzige Mittel zur Weiicrsiihrung seiner intransigenten Politik sicht, die nach wie vor nur die französische Vorhcrrschait in Europa als Ziel kennt. Unter den» Zwang der Tatsachen mögen sich die fran zösischen Methoden ändern, nicht aber die Grundsätze. London zu der französischen Note Telegramm unsresKorre.pondcnte» London, 9. April Tie französische Antwortnote, wird heute der Hauptverhandlungsgcgenstand des Abrüstungsaus schusses des englischen Kabinetts sein. Tie auSsühr- lichste Inhaltsangabe der Note, die selbst »och nicht veröffentlicht ist, gibt heute der diplomatische Korre spondent des „Daily Telegraph". Obwohl in einer künftigen Note die französischen Forderungen im ein zelnen spezifiziert werden sollen, betrachtet er die gegenwärtige Antwort aus drei Gründen als in hohem Grade bedeutsam: 1. Die Rote betont erneut die Zurückweisung der Hauptartikel des englischen AbrüftungSpsanes vom März 19»» samt alle» ihren bis aus den heutigen Tag vorgenommenen Ergänzungen. 2. Frankreich ist kn gewissem Grade bereit, ein sorgsam begrenztes nnd kontrolliertes Maß einer bentschen Wiedcrairsrüftung als Teil der vor, gesehenen Rüstungskonvention. in Erwägung zu ziehen. ». Frankreich ist bereit, eine Begrenzung seiner Rüstungen ans ihrer gegenwärtigen Höhe vor, zunehmen, vorausgesetzt, daß England genügend AnSsührungSgarantien sür die Rüstungskonvention zugcsteht. « Aus Grund.dieser neuen französischen Vorschläge habe man in gewissen Londoner Kreisen, so schreibt der „Daily Telegraph", die Hoffnung, daß es jetzt noch möglich sein dürfte, bald eine „Abrüstungs-Konvention" abzuschließrn. „Das kann sein, kgnn aber auch nicht sein", fügt er lakonisch hinzu. Nachdem der diplöma- ttsche Korrespondent des „Taily Telegraph" noch ein mal in groben Zügen den Verlauf des jüngsten Noten wechsels gezeichnet hat, kommt er zu dein Schluß, daß Frankreich im Grunde nichts andres zn sagen habe, als daß cs den britischen Plan nicht an nehme» könne. Abschließend deutet er dann an, baß, wenn es nicht zn einer Riistungsverminderung komme, England sein besonderes Augenmerk ans seine Luft flotte lenken werde und sie aus Gründen seiner eigenen Sicherheit ans die Höhe der Lustslottcn seiner Nachbarn bringen müsse. Auch der diplomatische Korre spondent der» M orningPost" weist aus die schwer wiegenden Differenzen zwischen der französischen An- sicht, daß Frankreich leine Rüstungen nur begrenzen, aber nicht herabsetzen wolle, und den englischen Plan hin. Es sei nicht zn sehen, wie in dieser Hinsicht die französischen Forderungen mit dem englischen Plan in Uebereinstimmung gebracht werden können. Tic „Morning Post" hält es sürs beste, ans den italienischen Plan zurück, 1 zngreisen. Der sozialistische „Taily Herald" ist auch heute wieder reichlich skeptisch nnd sicht in der sranzttsischcn Nvle im Grunde das Ende jeder Abrüstung. Mit einer gerade von dieser Seite bemerkenswerten Deut lichkeit erklärt das Blatt dann weiter, daß die Fest legung der Rüstungen der „alliierten" Länder auf ihre gegenwärtige Höhe nnd die Absicht, Deutschland nur ein kleines und streng begrenztes Anwachsen über den Standard von Versailles znzngestehen nur wieder eine gesährliche nnd wenig dauerhaste Lage schassen würbe. pariser Kommentare X Paris, 9. April TaS „Echo de Paris" zeigt Besorgnis über den möglichen Verlaus der Abrüstungsvcrhandlungen, in dem cs die Acußerung des „Observcr" zitiert, daß die französische Note eine wichtige neue Definition der französischen Politik enthalte. Das „Echo de Paris" will in dieser Acußerung des englischen Blattes eine Bestätigung der Mutmaßung erblicken, -aßdiefran - zü fische Position langsam aber sicher zer bröckele. Tie Behauptung des „Observcr" scheine auch durch die Kommentare eines großen Teiles der sranzösischcn Presse gerechtfertigt zu werden, die nach der Unterredung Hcnderson-Barthon versichert habe, daß die Konferenz auf ein einfaches Rüstungs besch r ä n k u n g s a b k o m m c n hinsteuerc, so daß die Sirgcrstaaten ihre gegenwärtigen Streitkräfte stabilisieren würden und Tcutschland eine Tcilaus- rüstung zucrkannt erhielte. TaS „Echo de Paris" ver langt Ausschluß darüber, ob damit tatsächlich der ossi- zielle französische Standpunkt iviebergegeben werde. Auch „Le Jour" wendet sich gegen die englische Auf fassung, die anscheinend au» der französischen Antwort nichts andres herauslcse, als daß Barthou nicht nein gesagt habe. Wenn Frankreich nicht nein gesagt habe, so deshalb, »veil einige Verhandlungspartner sich „ge bessert" hätten und bereit zu sei» schienen, jetzt auch über französische Garantien zu verhandeln. Sollte daS nicht zntresfen, dann wäre man wieder soweit wie im Januar. Frankreich müßte dann sei» Nein wiederholen. Francois-Poncet berichtet in Parts Telegramm unsre» Korrespondenten ' U. Paris, 9. April Der franzöfische Bvtschaster in Berlin, Fran tz oi»,P»neet. tzer gestern abend mit dem Nord, expreß nach Paris abgereist ist, soll, wie halbamtlich mitgeteilt stirb, dem v«at d'Orsay Bericht erstatten „über di« Lage in Deutschland nnd di«
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