Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 26.03.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193803264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19380326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19380326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 6-7 auf der Mikrofilmvorlage nicht vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-03
- Tag1938-03-26
- Monat1938-03
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.03.1938
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
tritt risr neu« ftrsi» in Kraft, vi» Normal- 605» >5t 2 ?kg. trilligsr. Visis ^illion«^ mol 2 ?ig. wsrcisn jstrt kür noek irsrrsrv. rsielilicksra LriIoil-5Lkukpk!»g» kroi. vokür mskr LrÄSll lcaussn un6 5ckuk» SottnaVevd, LS. Mlrz 1SLS ^ch» Vt«8ver ZilaWrWm — M Schjff „Wilhelm «ullloff" von -er Men Fahrt zurück Hamburg, 2V. Mär». DaS neue KbF-Tchtsf „Wilhelm iSustloss" bat sein« erste Urlauber, sabrt beendet. Am Frettagmittag machte es. an der Hamburger Uebcrseebrlicke wieder lest. Die zweitägig« Norbseereise war «in un vergebliches Erleb. „iS sür die 1NN0 ArbeitSkame- radcn aus Oesterreich, die auf Einladung der Deutschen Arbetts- front au dieser Fahrt trilnasynen. Die Männer lernten das neue größere Deutschland von einer seiner schönsten Seiten kennen. Sion Anfang an herrschte eine un- gezwungene und fröhliche Käme, radschast auf dem Schiff. Der Kon- takt zwischen den Männern an» dem dcntschen Alpenland und den milsabrendcn ArbeitSkamrraden von der Waterkant war schon in -en ersten Stnnden hergestellt. Nord und Slid sanden sich in Herz- licher Bordgemeinschaft. Schon die Ausreise des „Wilhelm Gustloss" glich einer Triumphfahrt. Als der letzte Landstretfen am Horizont verschwunden war, begann auf dem wetten Sonnendeck ein lusti ges Leben und Treiben. Als am späte» Nachmittag die Insel Hel goland ans den ffluten auftanchte, kam das Artillerie-Schulschiff äufn. Senerl-Mläerdlengt Eine Ecke im Rauchsalon des neuen RdF.Schiffes „Wilhelm Gustloff" „Brummer* in Sicht. Kommandant und Besatzung begrüßten die österreichischen ArbeitSkame- raden als Glieder der deutschen Volksgemeinschaft und wünschten ihnen glückliche Fahrt. Tie Urlauber dankten und antworteten den Kameraden der Kriegsmarine mit einem dreifachen Sieg Heil. Nach einem wohlgclungenen Bordfest trat dann das stolze Schiss um Mitternacht die Heimfahrt au. Daß am nächsten Morgen der Wettergott ein etwas ver- drießlichcS Gesicht machte, tat der allgemeinen ffreude keinen Abbruch. Wie ein wahres Glttcksschiss trug der „Wilhelm Gnstlosf" die österreichischen Urlanber in den Heimathasen zuriick. Schn frei für die BeMn-igung Deutschland-Frankreich Von nuioroi» »tönälgen LUtardaltar In Karl» Paris, Im März. Der Ausländsdeutsche und besonders derjenige, der in ffrankreich lebt und längst die groben und hervorragende» Eigenschaften des französischen Volkes schätze» gelernt hat, hat tief aufgealmet, als die Nachricht von der endlichen und end gültigen Heimkehr des deutschen Oesterreich in das grobe Reich der Deutschen kam. Mit der Heimkehr der Ostmark iu das Reich ist wieder eine der schlimmsten, giftigsten und zwei Jahrzehnte schamlos auSgenntzten Quellen -er Täuschung und Bclngiing des französischen Volkes verstopft. Die Masse des französischen Volkes ivnbtc natürlich von Oesterreich nicht viel mehr als von Afghanistan. Von -er Geschichte vollends, von den vielen Jahrhunderten, in denen Oesterreich ein Teil des -cuischen Gesamtreiches und Wien die Hauptstadt dieses Reiches war, weist die Masse erst recht nichts. Was wusste das sranzösische Volk davon, dast ffranz I. im Jahre 180« die 'N NNSV« Staat lült) zertrümmerte »nd lebensunfähig machte? Was wusste es davon, dab die Oesterreichcr seitdem immer und immer wieder, von einigen törichten Phantasten abgesehen, den Anschlust an das Reich wünschten? LCaS wusste es von dem Gewaltsystem -er österreichischen Bundeskanzler von Seipel bis vollends Schuschnigg, von der Arbeitslosigkeit, -em Hunger, dem Elend, der Intoleranz, der Unterdrückung, die in dem Oesterreich -es Herrn Schuschnigg herrschten? Was wusste es von den geradezu Metternichschen rücksichtslosen Poltzcimcthoden, die die letzten österreichischen Regierungen unzähligen der beste» Ocsterreicher gegenüber zur Anwen dung gebracht hatte»? Denn, wenn das sranzösische Volk, stolz auf seine grobe Revolution und auf das Evangelium -er Menschenrechte, von all dem etivas gewustt hätte, so hätte es sich ja in E m p ü r u n g a u fb ä u m e n müssen, dast seine Regierung ein solches System in Oesterreich ohne ein Wort des Wi-erspruchs nicht nur duldete, sonder» auch unterstützte. Llsah und Oesterreich Wo blieb hier die -emo.kra«ische Fahne angeblicher Freiheit und Toleranz, die man in Paris immer schwingt, wenn es gilt, Deutschland zu verlästern? Wie ost tat einem Deutschen das Herz weh, wenn er von amtlicher nnd nichtamtlicher Seite in Frankreich immer wieder die Rückeroberung von Elsaß-Lothringen als „Heimkehr inS Mutterland" bezeichnen Hörle. Aber man bist sich auf die Lippen nnd lieb die Ent stellung -er Tatsachen durch diesen Ausdruck hingehen. Aber dieselben Franzosen, die immer wieder sich dieses Ausdrucks bedienen, haben heute noch, wie etwa der angeblich viel ge reiste, auch die Geschichte Deutschlands kennende Herr d'Ormes- son, die Stirn, die Heimkehr Oesterreichs ins Reich als Raub jrnpt) zu bezeichnen. Der „Temps" gehört auch zu denen, die, wenn sie einmal lügen, und zwanzig Jahre lang gelogen haben, immer weiter lügen, lügen müsse». Er schreibt, „Die Feststellung ist herzzerreissend für Frankreich, welches von 1914 bis 1918 sein edelstes Blut vergossen hat, »m die Hcrr- schast des Rechtes sichcrzustellcn". Wer wagt eS heute noch, die Gewaltdiktate von Versailles und von St. Germain und durch die der Anschluss Oesterreichs an das Reich ohne Zu stimmung des sogenannten Völkerbundes verboten wurde, als Rechtssatzung zu verkündigen? Aber so gewaltig ist die Macht der Lüge, so grob -er Gipfel -er Heuchelei, so ungeheuer die GcschichtSsälschung, und in diesem Netz von Lüge, Heuchelei und Fälschung ist das sranzösische Volk seit zwanzig Jahre» gefangen gewesen. Niemand wlll's gewesen sein Nicht mit einem Schlag wird n»n das Netz ganz zerreiben, aber ein Hanptschlag ist getan. Wie undank bar und wie wenig loyal ist es auch, ivenn man heute in Frankreich die Auffassung verbreitet, diese Diktate, oder wie der Führer der französischen Sozialpartei de la Rocque zum Beispiel sie uennt, diese „stupiden Verträge" seien in erster Linie ein Erzeugnis der „angelsächsischen Ideologie" oder „amerikanischer Inspiration" gewesen. Der Tiger Clemen- cean und sein Hauptgehilfe Tarüieu, mögen sie auch kein erschütternd klares Bild von der Geschichte Deutschlands und Dentschösterreichs gehabt haben, waren doch immerhin nicht Lent«, die sich einfach von.Äilson und Lloyd George einwickeln liehen. Denn an dem, was 1010 aus Oesterreich wurde, hatte Nr. 141 Sekte» ja Frankreich «in tausendmal größere» Interesse ak» Lmertka und England. Ja, Frankreich wußte damal» schon genau, dab e» aus di« Zertrümmerung Oesterreichs, aus da» wirtschaftliche Chaos, das in Mitteleuropa die Diktate schufest, sein« ganze Nachkrirgdpolttik, leine Politik derHegem 0 ni« aufbauen wollte. Mochte Oesterreich dabei kaputtgehen, wenn nur Frankreich herrschen konnte, und wenn das verhable, protestantische Preußen, das Zweite Reich Bismarcks, bis zum Verbluten geschwächt wurde. „Nur die erste Folge" Nun ist die Lüge nm Oesterreich erledigt, und langsam wird es auch das sranzösische Volk, das an dieser Lüge keine Schuld trägt, merken, welch ein Alpdruck von ihm genommen ist. Es wird merken, das; eins der Pulverfässer, die bas regierende Frankreich 1919 in seinem schlechten Gewissen an den verschiedensten Punkten Europas ausstellte, in die Luft geflogen ist, ohne irgendeine» Schaden anzurichten. Ist es da nicht viel ehrlicher, wenn der große und vielleicht be deutendste Wirtschaftspolitiken' Frankreichs, Alter- mann, schreibt, das österreichische Drama sei nur die erste der logischen Folgerungen, die früher oder' später die wirt schaftlichen Irrtümer der Verträge von IDIN nach sich ziehen mußten. Rückwärts zu sehen, sei jetzt zu spät,' aber rS set höchste Zeit, baß Frantreich endlich eine zusammen hängende Wirtschaftspolitik eines freien Warenaustausches beginne. Dann könne es auch wieder eine neue und bessere Außenpolitik machen. Lin französischer Augenzeuge In einer Wochenzettnng, die ganz im Dienste der Genfer Ideologie nnd unter dem Einslnß des neuen Außenministers Roncour steht, schildert der Augenzeuge Louis de Geoffre den Einzug der deutschen Truppen in Tirol in Zeilen, die der Aubenmintstcr Boncour ganz sicher gestrichen hätte, wenn er sie vorher hätte lesen können. „Ich habe mir selbst", so schreibt Louis de Geosfrc, „in Zirl, einem kleinen Dorfe etwa fünfzehn Kilometer von Innsbruck ent fernt, ein Urteil bilden können. Um 9 Uhr morgens am 12. März hielten die ersten deutsche» Truppen ihren Einzug, und sie setzten unter den tollsten Beifallsstürmen ihren Weg fort bis zum Brenner. Die Begeisterung des Volkes stieg immer höher. Neberall konnte man diese Aus brüche der Begeisterung und der ununterbrochenen Steg-Heil- Rufe vernehmen. Der nächste Morgen, am 13. März, be stätigte dies und entfesselte eine Begeisterung ohnegleichen." «Das Gleichgewicht wiederhergestellt" Wenn in Frankreich die Vernunft, deren man sich immer als einer Erbtngend rühmt, der sogenannte ge sunde Menschenverstand die Oberhand hätte, dann miikte» die Ereignisse der letzten Zeit, dann müßten die Ver bitterung über Italien, die Enttäuschung über das Verhalten der englischen Regierung, die Vorgänge in Spanien und an der litanisch-polntschen Grenze jedem klarmachen, wie Frank reich nichts nötiger hat als eine dauerhafte und wahrhaftige Verständigung mit seinem Nachbarn am Rhein, mit dem neuen großbcutschcn Reich. Soll Frankreich seinen Frieden, seine ArbettSkrast, seine große Vergangenheit und Zivilisa- tion vielleicht, so meint der Royalist Delcbecque, dem schauerlichen Wahn des vereinigten JndentnmS, des Frei- manrertumS nnd der roten Revolution opfern? Denn wenn diese zusammenarbeiten, wozu haben sie sich geeinigt, wenn nicht „zu einem großen Kreuzzug gegen die menschliche Gesellschaft nnd die Zivilisation?" Gewiß ist bas Gleich- gewicht Europas jetzt verschoben, aber genau besehen ist die» Gleichgewicht vielmehr wicderhcrgcstcllk. Und gerade, wcnn der Alpdruck der Lüge um Oesterreich, wenn der kttnst- lich geschaffene Zankapfel beseitigt ist, dann kann jetzt die Bahn srei werden für eine Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland. k 011 x. Unsterbliches Geschenk der Oesterreichs Aufgang ist gegeben in seiner Bestimmung, l des römisch-deutschen Kaiserreichs Ostmark zu sein, sein Ge burtsjahr ist 791, fein Gründer Karl der Franke. Kampfland, I CchicksalSland seit je. Dreiteilig legt es sich vor den Ansturm des OstenS: ehemals awarische Gebiete im Norden, slawische im Süden, der Kern aber, zu beiden Setten der Donau, deutsch, besiedelt zumeist von Bayern. Aber auch Franken und Sachsen haben an diesem Ausbau Anteil, die wichtigsten deutschen Stämme vereinen sich so zum Werk der Sicherung en LebenSraumeS. it merkwürdiger Hartnäckigkeit wiederholt der Gang des Schicksals immer wieder denselben Gedanken: immer wieder kulturfeindlich« Reitervölker au» den unerschöpflichen Räumen des OstenS heranznsühren und auf den Westen zu werfen. Die Hunnen zuerst, deren Kraft mit AttilaS Tode zerbricht. Di« Awaren bann, die schon zwei Jahrhunderte lang räuberische Nachbarn waren. Die Madjaren endlich, die bleiben und sich den; europäischen Staatenbau einaltedern. Tie Türken zuletzt, die gegen das schon seiner späteren Form entgegenreisende Oesterreich loSbrechen, Ungarn unter jochen, aber am Rand der einstigen Ostmark, vor Wien, zwei mal entscheidend zurlickgeworsen werden. Als eine SchtcksalSnotwenbigkeit erweist sich diese Ost- mark, als eine der unentbehrlichsten Gestaltungen für den Bestand Deutschlands, festgefügt durch deutsche Kraft nnd deutschen Willen -um Widerstand. Ein Heldengcsang nimmt von hier seinen AuSgang, in dem deutsche Treue und Wehr haftigkeit ebenso wundersam Gestalt gewinnen, wie ein weit herziges Geltenlassen des Feindes: Das Nibelungen- lieb. Wo die Wurzeln des Nibelungenliedes zu suchen sein mögen, ist der Forschung mit Sicherheit noch nicht scstzustellen gelungen. Aber es scheint wohl, als müßte es gotisch-hunni schen Ursprungs sein, entstanden zur Zeit eine» nachbarlichen Zusammenlebens de» germanischen Stammes mit dem asta- tischen Rettervolk, in dem man au» dem Schlagen in» Ver tragen gekommen war und die Besonderheiten des einstigen Gegners kennen und schätzen lernte. Den Hunnen, so grau sam, blutrünstig, tückisch und barbarisch sie un» von der Ge schichte überliefert werden, scheinen doch auch Züge von Ritter- ltchkett nicht ganz fremd gewesen zu sein. Sie mögen sie im Verkehr mit den überwundenen Goten angenommen haben. Bon Haß gegen die Hunnen war wohl schon in den An- sängen des Gedichte» nicht» zu sinken. Und noch weniger dann in der Gestalt, bi« «S dann gerade in der Ostmark de» Deutschen Reiche» erhalten hat. / Von Rarl Hans Strobl Die andauernde Unbotmäßigkeit der bayrischen Herzoge hatte Otto H. gezwungen, die Ostmark etwa 290 Jahre nach ihrer Gründung von Bayern politisch abzulösen und sie dem Babenberger Leopold zu übertragen. Melk an der Donau macht er zu seiner Residenz, sein Herrschaftsbereich erstreckt sich bis an den Wiener Wald, einer seiner Nachfahren, seines Namens, „der Heilige" genannt, wird der Landespatron Niederösterreichs. Unter den Babenbergern, die vom Kaiser mit außer ordentlichen Vollmachten und Reckten ausgestattet werben, erblüht die Ostmark in raschem Aufschwung. Helfer sind ihm zwei KIrchensttrsten, der Bischof Wolfgang von Regensburg und Bischof Piltgrim von, Passau. Sie dehnen den Einfluß des Christentums und der deutschen Kultur auf Ungarn aus. Wie der böhmische wird auch der ungarische Staat durch Ver mittlung -er Ostmark eine deutsche Gründung, dem unga rischen König Stephan erteilen zwei deutsche Adelige den Ritterschlag und nehmen ihn so in die deutsche Ritterschaft auf. Vor allem aber hat Piltgrim die Ostmark in den geistigen Kulturkrcts des deutschen Volkes eingeschaltet. Seine nnver- gängliche Tat ist die Wiederbelebung, vielleicht Rettung unseres Nibelungenliedes. An PtligrimS Hof lebt ein dich- tender Schreiber namens Konrad; ihm gibt Piltgrim den Auftrag, den alten Schatz der neuen Zett zugänglicher zu machen. Im Ostranm geboren, trägt das Lieb die Helbenkämpfe «m qlten Stabreim vor. ES wäre vielleicht vergessen worden und verschollen, weün «S nicht jener wackere bischöfliche Schreiber Konrad erneuert hätte, freilich dem Geist der ottonischen Renaissance gemäß in lateinischen Hexametern, so wie Ekkehard von St. Gallen und RoSwitha von Ganders heim dichteten. So ist da» Nibelungenlied zunächst geistliche Dichtung und gerade durch die lateinische Fassung über die Nationalitäten gestellt, aber dennoch wesentzast deutsch und wie sei» Vorbild in der hunnenfreuudltchen Haltung be harrend. Die Sendung der Ostmark spricht sich darin auS: nicht bloß Wall gegen, sondern auch Brücke zum Osten zu sein, Eingangspforte für fremde und AuSfallStor für eigene deutsche Kultur, beren Wesen Bersteben ist. Und wieder drei Jahrhunderte später und wieder auf ostmärktschem Boden nimmt eiu Dichter — vielleicht war e» -er Kürenberger — den alten Stoss auf, verknüpft ihn mit tirolisch-steierischem Gagengut, mit Rheinsagen und Httnnensagen nnd gießt ihn in die prachtvollen, heldisch ein- herschreitenben und klangreichen mittelhochdeutsche» Nibe lungenstrophen. Es ist die Gestalt, in der die Dichtung die Jahrhundert« neuer Vergessenheit überdauert und bei ihrer Wiederent« beckung den beglückten Jubel Deutschlands erweckte. Das Nibelungenlied ist ein Geschenk der Ostmark an da» deutsche Volk, es ist der königliche Brautschatz, den sie bet ihrer Vermählung mit dem Deutschen Reich diesem dar gebracht hat. Musikalische Veranstaltungen Bt-ttnfptel mi- Gesang Toni Faßbender, der 1. Konzertmeister der Dresd ner Philharmonie, dem wir zuletzt vor einem Monat mit seinem Trio an der gleichen Stelle begegneten, bewies auch als Solist, daß er sein Instrument mit Hingabe auf den Ausdruck versonnener, lyrischer Stimmungen ctnzustellen weiß, selbst auf die Gefahr des Verzichtes aus die Farben der Leidenschaft. So hörte man als Hauptwerk des Abends von ihm Mozarts Violinkonzert A-Dur: Sehr duftig, sehr zart, sehr innig. Das grobe Finale ans dem Tschatkowskyjchcn Konzert spielte er seinem Hörerkreise, der den Harmoniesaal stillte, besonders zu Dank. An kleinen Werken hörte man u. a. EorelliS schöne Variationen „La Folta". Marguerite v. Riga! sang eingangs alte Meister in italienischer Sprache, dann eine Gruppe Schnbertscher Ge sänge und schließlich irische Volkslieder auf Englisch. Die Sü"b«rin verfügt über einen geschulten, schmeichelnden Alt ".22 Wohllaut und Fülle. Stärkere Neigung zum drama tischen Ausdruck läßt sie nicht erkennen. So gelangen ihr am eindrucksvollsten eben die Gesänge von der Grünen Jnfef. Sie traf hier sowohl den düsteren ballabeSken Ton des „Shule Agra", wie auch die Schelmerei der Liebeslieder, von denen vor allem bas neckische, rhythmisch belebte „Kitty Magee" mit Recht gefiel. Als Begleiter wirkte wieder Carl Bergmann mit bekannter Sicherheit des piantstischen Ausdrucks. Erich FeldhanS. Slu-ttnk-nzert -er ReicksmuMammer Im tüngsten der Gtubienkonzerte der Reich», mustkkammer, die in verdienstlicher Weise bezwecken, jungen Studierenden die nötige Podiumsicherheit zu geben, warteten Sigrid Frohberger, Eva Tischer, Mary Schwgr» und Erich Nie Ische mit sehr beachtens- werten, von erfreulicher künstlerischer Reife zeugenden Dar bietungen auf dem Gebiete des Gesänge» und de» Klavier«
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview