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Dresdner Nachrichten : 14.05.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-05-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193805140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19380514
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19380514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-05
- Tag1938-05-14
- Monat1938-05
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.05.1938
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Mdiesen-AuSsabe Eonnaben-, 14. Mal 19SS tll le) tLgl. twelmal. gusstdmg ftg linz wird ein mächtig« MrlschMeiltrum ,kbühr> bei llrbknmal wSchrntt. Bell and. Stn^i- Rr. IO «pf.! auderh. Drrsdrn» mit «bendau»«. tv «Pf! auicih. Lachlcn« m.«bendau«g. I» RPh Menschenverstand, verrat. Es gibt keinen Men schen, dessen Versprechungen in irgendwelchen wichtigen Dingen ich ehrlicher nennen könnt«. Sr glaubt, dab Deutschlarch eine göttliche Mission zu ersltllen habe, und daß bas deutsche Volk dazu berufen ist, Europa vor den Plänen de» revolutionären Kommunismus zu »retten. Er hat große Achtung vorüber Helligkeit der Familie, -tr der Kommunismus feindlich gesinnt ist. Er hat in Deutschland die Veröffentlichung aller anstößigen Bücher verboten sowie bi« Herstellung von aufreizenden Theater stücken und Filmen. Er hat da» moralisch« Leben seiner Station gründlich gesäubert." Lord Rothermere stellt weiter fest, dab der Führer da» englische Volk schätzt. In einer Unterredung habe er dir» phrlich und wahr zum Ausdruck gebracht. „GS gibt keinen Menschen, -er ehrlicher wäre" Rothermere weift Lügen über -te Perf-nlichkett Gl-olf Sitters zurück Generalfeldmarschall Göring schreitet, subelnd begrüßt, zunächst bi« Front der Knappen vom Erzbergbau ab und nimmt dann die Ehrengaben der Bauern entgegen, Obstmost und «ehren. Nun geht er an der Front der Arbeiter von Steyr und von Salzgitter entlang und betritt unter nicht enden wollenden Heilrufcn die Festtribline, an der sich Gau leiter Vürckel, Neichsstatthaltcr Senß-Jnguart und die Ver treter von Wehrmacht, Staat und Partei eingesundcn haben. Ein kleines Mädchen überreicht dem Generalfeldmarschall einen Blumenstrauß. Zuerst spricht der Landeshauptmann von Oberösterreich, Eigruber, WIllkommcnsworte. Dann nimmt Hermann Göring das Wort. Jeder seiner Sätze ist von jenem eisernen und unerschütterlichen Willen getragen, der uns ein Bürge für eine glückliche Zeit ist. lForlsehysig auf Seile 2) Die lateinischen Schwestern Die lateinischen Schwestern — eine Vokabel, die in den vergangenen beiden Jahren säst in Vergessenheit ge raten war, ist neuerdings wieder Mode geworden. Aller dings nnr in Paiiö, das sich ja cinbtldet, t» Modcdinge» ton angebend zu sein. Jedermann weiß, welche beiden Mit glieder der europäischen Völkersamilie unter dem schwester- Sichen Paar zu verstehen sind: Italien und Frankreich. Als Laval vor drei Jahren in Rom war und bet seiner Heimkehr die Abmachungen mit Mussolini mitbrachte, als wenige Wochen später aus der idyllische» Lago - Maggiore- Insel bei Stresa auch »och der gute alte Bekannte von jen seits des Kanals dem Bnnde seinen Segen und Beistand gab, da war das Wort von der Schwesternliebe voll im Schwange. Bis um den unglückseligen schwarzen Mann aus Afrika, der jetzt eben sein wohl allerletztes Gastspiel auf der Weltbühne gibt, der Familtenstrelt ansbrach. Bis Marianne, inzwischen völlig unter den Einfluß des roten Freundes aus Moskau geraten, sich nicht scheute, der lateinischen Schwester höchst unfamtliär den Fehdehandschuh der Sanktionen hinzuwerfen und den Faschismus in allen Registern der Volkskrontmclo- dicn zu verdammen. Bis die stolze Römerin sich abkehrte und bei dem blonden, ihr zwar nicht durch Blut, wohl aber durch Gesinnung verwandten Kämpen im Norden Hilfe und Ver ständnis fand. Inzwischen ist Abessinien italienisch geworden. Die erreg ten Gemüter haben sich beruhigt. Italien hat gezeigt, baß «S nicht unversöhnlich ist. Das beweist sein eben mit England abgeschlossener Vertrag. Nun glaubt auch Frankreich die Zeil für gekommen, die alten zärtlichen Beziehungen wieder auf- zunehmlm. Die Maienzeit scheint günstig, und mährend Marianne neidisch am Zaune stehen mußte, als die Römerist in der vergangenen Woche mit Prunk und Herzlichkeit den Gast au» dem Norden empfing, kann sie es nun nicht er warten, ihren Botschafter zum Stelldichein gen Süd zu schicken. Nur Formalitäten, sagt man in Paris, stehen dem noch entgegen. Ehre «fragen nennt man sie in Rom, und blickt halb angcwidert, halb belustigt nach Genf, wo sie ausgehandelt werden sollen. Und da es dort, wie die neueste Entwicklung zeigt, doch noch einige Schwierigkeiten zu überwinden gibt, beeilt man sich in Frankreich inzwischen, die gewünschte Annäherung psychologisch vorzubereiten: man besingt die ^lateinische Schwester". In Italien ist von den verwandtschaftlichen Gefühlen nicht viel die Rebe, und die Bezeichnung dieses Verhältnisse» hört man kaum. Man ist vorsichtig geworden gegenüber Pariser Zärtlichkeiten. Man fragt sehr nüchtern: was will die „S ch w e st e r" eigentlich? Man zieht Parallelen, und überschlägt noch einmal den Anlaß und das Ergebnis der entsprechenden Unterhaltungen und Vereinbarungen mit England, auf die man sich in Paris fortwährend beruft, wenn man mit Rom ins Gespräch kommen will. Ja, das waren tatsächlich Lebensfragen, die es mit London zu be- sprechen galt, und zwar beiderseits. Aber mit Frankreich? Gewiß bestehen Reibungsfiächen unmittelbarer Art. Da ist zunächst der alte Streit um Tunis, jenes französische Be sitztum tn Norbasrika, das dem italienischen Libyen benach bart und nur durch einen knapp 2ttü Kilometer breite» Strei fen Mittelmeerwassers von Sizilien getrennt ist, vom fran zösischen Mutterlande aber Uber IM) Kilometer Luftlinie entfernt liegt und daher kulturell viel stärker unter italie nischem, als unter französischem Einfluß steht. Fast die Hälfte aller tn Tunis ansässigen Europäer sind Italiener. Sie haben eigene Schulen, eigene faschistische Organisationen, und man kann sich denken, daß die natürliche» völkischen Unterschiede durch die politisch-weltanschaulichen Gegensätze zwischen den der Volkssronttdeologie verfallenen Franzosen und den dem Faschismus ergebenen Italienern nur noch ver schärft werden. Das „Tunestiche Statut", das Ende des vorigen Jahrhunderts zum Schutze der italienischen Staats- bürger geschaffen wurde, reicht längst nicht mehr ans, und auch die Vereinbarungen, die Laval und Mussolini vor drei Jahren trafen, befriedigen heute nicht mehr. Vor allem Frankreich, da» sich von der immer noch wachsenden ttalieni- fchen VolkSkraft tn seiner tunesischen Stellung beengt fühlt, wünscht neue Garantien und tritt also bet der angestrebten Aussprache mit Rom durchaus als der fordernde Teil auf. Aber auch strategisch fleht sich Frankreich im Mittel meer dank seines chronischen Verfolgungswahnes be droht. Es sorgt sich um die Verbindungslinie zwischen dem Mutterland und den nordasrikanischcn Departements und Kolonien, die ihm nicht so sehr als Handelsstraße herüber und hinüber wichtig Ist, als vielmehr in der einseitigen Rich- tung, in der sich die MtlitärtranSportschisfe voll schwarzen Menschenmaterial» in einem kommenden europäischen Kriege bewegen werden. Und da man sich auch in Frankreich nicht gut denken kann, daß das faschistische Italien bet etwaigen künftigen kriegerischen Verwicklungen mit dem sowjetischen Bun» beSgenossen gemeinsame Sache macht, so empfindet m«n die Flankenstellung Italien» tn Nordasrika al» ungemütlich. Diese» Gefühl hat sich durch die Entwicklung in Spanien, da» Frankreich gar zu gern al» Landbrttcke nach seinen asrtka- Nischen Besitztümern tn roten Händen sehen möchte, nu- noch verstärkt. Einstweilen ist unersichtltch, wie all« diese nun einmal be- sirheriden Tatsachen — und -te faschistische Großmacht ist eine öörins aus-emvagger, -er -en Srun- zum lWenwerk legt Linz, 13. Mal. Der 13. Mal wird ln der Geschichte der Stadl Llnz und de« yelmatgaues des Führer» immer mit ehernen Lettern eingetragen sein. Es sind kaum sieben Wochen verstossen, seit Generalfeld marschall Göring auf seiner Irlumphfahrt durch Deutschösterreich verkündete, dah die Ostmark in den Vierjahresplan des Reiches eingebaut werde. In seiner Botschaft über den Aufbau halte er die Errichtung eines grühen Hüttenwerke», der RelchswerkehermannGörlngln Linz, bekanntgegeben. Nunmehr tvurde der Auftrag zur lat. Ein strahlend blauer Himmel wölbt sich über dem Fest gelände dicht vor den Toren der Stadt Linz. Leuchtend bauschen sich im leichten Wind die stolzen Fahnen des Reiches. Die Tribüne erhebt sich in der Mitte des 5V0 Hektar großen Geländes, das bald eines der größten In dustrie werke Europas tragen wird. Hier werden sich die Hochöfen erheben und Kokereien, ein Stahl werk, ein Walzwerk. Schon ist der Kanal abgesteckt, der hier von der Donau bis in das Herz -er gigantischen Anlagen vorgetrieben werden soll. Zu den bvü Hektar Land, das die eigentlichen Werke benötige», kommen noch 200 Hek tar Baugrund für die Arbciterhänser. An der Ehrentribüne streckt sich der riesige Fangarm des Baggers in die Lust, des größten Deutschlands, der sich bald erstmalig in die Ostmarkerde festbcißcn und seine erste Last Hoch reißen soll. Berlin, IS. Mal. In der „Daily Mail* vom IS. Mai besaßt sich Viscount Rothermere mit der Persönlichkeit Adolf Hitler». In Klarheit und Sachlichkeit versucht Rothermere den von jüdi scher Seite geslissentlich in England verbreitete» Entstellungen «ntgegenzutreten, Indem er u. a. schreibt: „In England hör» man ost, daß Adolf Hitler ein ,,Men- kchensresser" ist. Jetzt aber möchte Ich schildern, welchen gün- stigen Eindruck ich von dem Führer habe. Von ihm geh» «In G« ist d«r guten K a me radscha st an». Er Ist e I nsach, ungekünstelt und offensichtlich ehrlich. Es ist nicht wahr, daß er gewohnheitsgemäß einzelne Personen so anredet, als stünde er vor einer Massenversammlung. Er ist außer ordentlich intelligent. stellt man an Adolf Hitler eine Frag«, so gibt er einem sofort eine Antwort, di« eingehende» Wissen und guten dab er schon tn nächster Zett London einen neuen Besuch abstatten wird, um vor einem weiteren Kreis die Haltung der Sudetendeutschen zu umretßcn. England hat jedenfalls den Eindruck, baß «S, bevor weitere Schritte in Prag unternommen werden, abwägcn muß, inwieweit es seinen Einfluß benutze» kann, um den Forderungen der Sudetendcutschen tn Prag Gehör zu ver schaffen. Man ist hier auch überzeugt, daß der nächste Schritt in der Angelegenheit bei der Prager Negierung liegt. Der tschechische Gesandte tn London Masaryk halte es am Frei tag für nötig gehalten, im Außenministerium anzufragen, ob Henlein etwa amtlich von der englischen Regierung empfangen werden würde. Falls das der Fall sein sollte, müßte er die Mißbilligung Prags zum Ausdruck bringen. „Sretwtvtser Deutscher Schutz-tenst" vegrünöet Prag, IS. Mai. In Eger fand die Grttndungöhauptversammlung des vom Prager Innenministerium genehmigten Verbandes „Freiwilliger Deutscher Schutzdicnst F. S." statt, zu dessen Leiter Konrad Henlein gewählt wurde. Henlein hat zu seinem Stabschef den Verbanbsturnwart Willi Brandner ernannt. Der neue Stabschef Willi Brandner, -er wie Konrad Hen lein aus der deutschen Turnbewegung hervorgcgangen ist, hat einen Aufruf erlassen, in dem es unter anderem heißt, dab der „Freiwillige Deutsche Schutzdtenst F. S." den Dienst des Schubes der Ordnung und der völkischen Selbsthilfe für das gesamte Sudctendeutfchtum über nimmt. Der Ausruf schließt: Der „Freiwillige Deutsche Schutz- dienst F. S." ist keine Paradetruppe, sondern eine Kämpfer- chtcht, die sündig im Dienst steht. Sie hat die Ordnung und Zucht der großen Kundgebungen zu wahren. Sie muß das tetS wache Gewissen des Sndetendeutschtums sein im Kampf ür Reinheit, Schlagkraft, Zucht und UncrschtUtcrlichkett der Volksgruppe. Sie wird auch überall dort als erster HilfS- trupp aus dem Plan sein, wo Katastrophen das Leben und bas Gut der Volksgruppe bedrohen." Gegründet 18S6 kie? Et enthält die -mtlichen^-kanntmachungen d» Amtehauptmannschaft Dresden und de» Schtedsamte» beim «ur Quellen-»,»be rre»d»ee «-»richte». Oberversicherungoamt Dresden Unverlangte LchriMiaa« werde» nicht -uibew-htt tznslWe Auslassung: Prag muß -en nächsten Schritt tun K-nra- Henleins Lon-oner Gespräche - «euer Vefuch tn Aussicht genommen Llgouor Dradtdertebt ck«r „vrosckoer blaobriokton* London, IS. Mat. Das englische Interesse an einer allgemein befriedigenden Lösung der sudetendcutschen Frage ist durch die Anwesenheit des Führers der Sudetendcutschen Partei, Konrad HenletN, in London weiter verstärkt worden. Obgleich der Besuch Kon rad Henleins privater Natur war, hatte er doch Gelegenheit, mit dem ihm schon seit langer Zeit bekannten Minister Winston Churchill sowie mit dem Fraktionsvorsitzendcn d«>r unabhängigen Liberalen, Sir Archibald Sinclair, einen Meinungsaustausch zu pflegen. Man sieht in London in diesen Gesprächen einen wetteren Beweis der beiderseitigen Bereitwilligkeit zur Lösung des auch von England als schwierig betrachteten tschechischen Problems. Der diplomatische Reuterkorrcspondent meldet, baß Kon- rad Henlein noch am Freitagabend eine private Aussprache mit dem diplomatischen Berater der britischen Regierung, Sir Robert Vansittart, haben werde. Henlein war Freitag abend Gast des Unterhausabgcordnctcn Harold Nicholson. Nach dem „Daily Hera ld" ist Henlein von einem englischen Freuiche, der gute Beziehungen zur Londoner Regierung hat, für das Wochenende eingcladen worden. Die selbe Lesart findet sich im „Matin", der hinzusügt, daß Kieler Freund ein Anhänger der deutsch-englischen Annäherung lei. Offenbar handelt cs sich bei dem Gastgeber Henleins um den ehemaligen englischen Minister Lor- Noel Buxton, der sich kürzlich in einem in der „Times" wledergegcbenen offenen Briefe für die Autonomie der Sudetendcutschen efnsetzt«. Konrad Henlein, der in London kein Unbekannter mehr ist, hat sich, wie er selbst zu verstehen gab, mit den beiden englischen Politikern tn freizügig st er Weise über alle die Tschechoslowakei betreffenden Fragen ausgesprochen. In parlamentarischen Kreisen äußerte man sich am Freitagabend sehr befriedigend über den aus englischer Anregung heraus erfolgten Schritt, und man glaubt, Henlein sei der beste Verfechter der sudctcndentschcn Forderungen tn England. Aus einer Ankündigung Henleins, die er nach der Unter redung mit Churchill Pressevertretern gab, ist zu entnehmen,
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