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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.09.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380923019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938092301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938092301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 38, Seite 10).
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-09
- Tag1938-09-23
- Monat1938-09
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.09.1938
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«> >. — DeoMk'MchrMv'S IS smjMWche Nomver ln -er M-ch-l elngettvffen DEBg rschvst mit -SG AUfr -DE RoßW WMDO P ra,, ßLOgtztemtzgr. Auf dem Flugplatz in Pardubitz trafen am D»««erst»g kl sowjetrusfisch« ,n»etm»t»rt«« SindeH« et», «s handelt sich «m Schnell»»«»«». Sie habe» gelbe» A»ßrlch. Dio Somjetadzeiche« ß»d «mkomtltch geneächt, d»ch sch«t«e» fi» d«ech die seid« Farbe hkedurch. A«s dem HUsSsl—ple» «ohbanetsch fi»b 18 s»»j«tr»sfifche «meimleri^ Et»becker ciugetrofse». F» Tschasla« fi»d t« der Kaser»e »,d i« Hotels SO s»mjetr»ssische Fliegerossizier« »»tergedracht. Bor dem ParlamentSgebäude hatte sich eine riesige Volks menge angesammelt, die mit großem Beifall eine Km»-- gcbung des Generalinspekteurs der Armee, General Sy- rovy. aufnahm. Der als besonderer Freund der Sowjet- nnion bekannte General erklärte, daß die tschechische Arme« unerschütterlich nnd fest an den Grenze» des Staates stehe nnd die Befehle der Regierung abwarte. Der General richtet« einen Appell an das Volk, vollste Ruhe und Ordnung zu be- wahren, damit es der Armee möglich sei, zu retten, was noch zu retten ist. I» der Parlamentssitz»»« sprachen zahlreiche führende Persönlichkeiten der tschechischen Parteien, ü. a. anch der be rüchtigte tschechische Chauvinist Gat da, der bereits bet den Sunbgebuugen in Prag am Mittwoch stürmisch gefeiert wor den war. Die Ansprachen wurden von der draußen stehende» Menge über Lautsprecher mit angchört. I» de» Straße» »»» Prag wurde» !»«»»»! stlsch« Flugblätter verteilt. I» «tue« davo» heißt «Sr »Die Regier»»», die di« F»tegritilt »ud die Sicherheit des Staate» bedrohe« wollte, ist znrückgetrete». Bürger, die Republik ist in Gefahr. Verkündet sofort eine allgemeine Mobil» mach»»» »ud gebt de» vesehl zur Berteidigung der La»d«sgre»-e». DI« >»t« «rmeg »«gtgt, Ht» nKs fis r»se». llbir steh«» wt» eine Wa»«r nnb Wsghg» Nicht «>«<» sei«." St» «»Here» Flugblatt h« folge»»«» WorSotr M» »II«I Di« S»»r«t»»i»» Hilst i» ebe» Sit»a. 1t»» «»»«»tlicklich »er rsch«ch»eSl»»»r«I. Di« Meldoge», »aß die Sowjet»«!«» »»» »erlass«» Hath fiub D»re Lüge», die sich die tschech»-slowakisch« Reaktio» aus- gedacht hat, »m da» Volk -»r Sa»tt»latl»« «>b z»r A«»ah«e des englische« Zwange» im Si»u« Hitler» »» uera»lafse«. Wir ergebe» «»» nicht »»» lasten »»» »ich« irreführen l Weg mit den Sapltnlante». DleUdSSRnnddieRet« Arme« sind mit «»». Trete» Mr einheitltch ,»summe» »ud »erteidige» wir d«» Staat. Di« Kommnniste«." Außer dem Prager „Mittag" und dem „Vecerni Slowo" sind sämtliche Prager Zeitungen der Beschlag nahm« verfall««. Di« beide« genannten Blätter ver- sielen diesem Schicksal nur deshalb nicht, weil sie nichts Neues über die Krise brachten. I« der Innenstadt find fast all« Geschäft« ge, schlosse«. Die A«gftkä«se halte» an, doch ist die Zn» fahr fast »ans «nterbunde», du Dransportsahr^nO« fehle» «nd «in« fühlbar« B«rknapp«»g der 8eben»mitt«l ring«, tret«« ist. Di« neuen Preissteigerungen in Prag haben den Magistrat veranlaßt, «ine öffentliche Kundmachung an zuschlagen, in der Geldstrafen dis zur Höhe von 80000 Krone» für unbegründete Preissteigerungen bei Lebens mitteln festgesetzt werden. Trotz all dieser Androhungen steigen die LebenSmtttelpreise in Prag ununterbrochen. -n« Bor orga» N'" ltch mancher konservativer Blätter, wird neuerdings für dH „unglückliche" Tschecho-Slowakei «gittert. I« Frankreich ist es vor allem der Kolontalntinlster im Kabinett Daladier, der Jude Mandel, der gegen di« Politik Daladier» und Bonnet» protestiert und der gewisser maßen an der Spitze eine« Jnterventivnsgruvve steht. Er hat, um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, di« Absicht geäußert, von seinem Amt als Kolonialmtntster zurückzu- treten. ES gilt al» sicher, daß er und seine Genossen Bencsch durch den tschechischen Gesandten zum Widerstand Ermutigt haben. Sie haben erklären laste», es bestehe in Paris die Aussicht, das Kabinett Daladier in wenigen Tagen durch «tu Kabinett abzulosen, das von Mandel und Reynaud ge- leitet werde, während Herriot dieser Regierung seinen Namen geben soll. Der Angriff diesrr Gruppe, in der sich alle Mini- ster mit bolschewistenfreundlicher Haltung zusammengesunben hatten, ist aber sehr frühzeitig zusammengebrochen, weil Daladier und Bonnet ihm die klare Ueberlegung ihrer Argu- Die Friedensstörer wieder amSöerk «ährend di« Blicke der Welt auf Godesberg gerichtet find, glaub« einige oppositionelle Elemente t» Parts und Londo.n die Bemühungen um bie'Stcherung des Frie- » sabotieren zu können. Eben, dem Man» von Gestern, illt fich Churchill im Kampfe gegen Chamberlain hin- r allem ab«, sind <S dst ««Mischen Gewerks chaftv. «isaßtonen, die dl« Abhaltung von Mässendemon- ««K^st» gchthe» Land beschloste» HabkN, tu denen die ' lltgt werden soll. Aber auch in ;r englischen Presse, einschlicß- glätter, wird^t _ :7 -"WitmigW glückliche" Tschecho-Slowakei agitiert. I« Frankreich ist e» vor allem der Kolonialntinlst Kabinett Daladier, der Jude Mandel, der gegen d Ittik Daladier» und Bi ' " ' ' en an der Spitze einer Jnterventtvnsgruvoe steht. Er hat, seinen Forderungen Nachdrnck zu verleihen, di« Absicht ißert, von seinem Amt als Kolonialmtntster zurückzu- Streck« Ma»-Reichen»«» oefprenzt Zitta «, 28. September. Da» Eisenbahngleis der de« Deutsch«« Reich gehbrende» Sisenbahnftrecke vv« Zit la« «ach Reiche« berg ist u«, mittelbar jenseits der Grenze hinter dem Einfahrtssignal des Vah»hvs» «rvtta» von de«Tschechen gesprengt worden. Kein Deutscher ln Prag mehr seines Ledens sicher Wüste deutschfeindliche Ausschreitungen - Selbst Frauen mißhandelt P rag, rr. September. Die gespaunte Atmosphäre in der Regternngsstadt der Tscheche!, die sich immer mehr mit bolschewistische« PSbel an« füllt, entlädt fich in ständig verschärfte« Terror. Es kommt stündlich z« wüste« dentschseindltche« Ans» fchrettnnge«. Niemand dars in Prag ein dentscheS Wort sprechen, da er sonst von de« rasende« Mob der Straße gelyncht würde. Selbst Frauen, die fich an Polizei beamte «m A«sk«nst wandte«, wurde» von der Menge schwermißhandelt, «eil sie in deutscher Sprach« Fragen an diese gerichtet haben sollten. Kein Dentscher ist seines Lebens selbst in seiner Wohnnng i» Prag mehr sicher. Alle En Stander verlassen Prag P rag, Sk. September. Wie von gnt unterrichteter Selle verlautet, »erlasse« die Mitglieder der «»glische« Kolonie am Freitag srüh 1«,1S Uhr Prag a«s Aufforderung von ossizieller britischer Seite in.«ine« Louderzp«. , >. . Furchtbare Nluital an -er DaS Kennzeichen der Sage in England bleibt ihr ständiger Wechsel. Fast von Stnnde zu Stunde ändert fich die Beurteilung der Entwicklung. Die letzten Meldungen von der sudetenbeutschen Grenze, verbunden mit der An weisung an die englischen Staatsangehörigen, Prag zn ver lassen, haben die Spannung noch erhöht. Der Verlauf der Börse in London unterstrich diese Beobachtung. Anderseits wird jedoch in englischen RegierungSkretsen immer wieder betont, baß die baldige Lösung der subetendeutschen Frage die Tür zur Regelung aller europäischen Fragen öffnen würde. Eori-erfiuo-euse für Vraser Sude» Amsterdam, 22. September. Tie holländische Luftverkehrsgesellschaft KLM hat Sonderflugzeuge etnstellen müssen, um die große Nach frage nach Passagen von Prag nach Holland zu befrie digen. Wie die Blätter melden, handelt es sich vorwiegend um Juden, die nach den letzten Ereignisse» Prag nicht mehr für sicher halten und das Weite suchen. Auch die belgische Gesellschaft Sabena und die französische Air-France haben aus diesem Grunde ihre Flugdienste nach Prag ver stärkt. 7—> .-7>- — MM.WmWm «MW Zwei tschechische Ftmmrbeamtr von ihren eigenen Leuten erschossen Zitta«, 22. September. In Niedergrund unterhalb des Tollenstetns er eignete sich ein« folgenschwere Schießerei der tschechischen Soldateska. Die deutschen Einwohner von Niedergrund hatten gegen 1» Uhr «ine Freubenkimbgebnng veranstaltet nnd zogen hinüber nach dem benachbarten sächsischen Herrn walde, wo sie von reichsdeutscher Sette festlich be grüßt wurden. Als die Sudetenbeutschen gegen 14M Uhr wieder die Grenze überschritten, teilten ihnen die zurück gebliebenen Einwohner mit, baß «ine schwere Schieße rei iuc Gange gewesen sei. Die Sudetendeutschen stürmten daraufhin die tschechische Finanzwache, in der viel Muni tion lagerte. Zwei der Ftnanzbeamten ergaben sich und wurden festgenommen. Plötzlich wurden die Sudetenbeutschen vom Waldschlüßchen her mit einem Maschinengewehr unter Feuer genommen, das von tschechischem Militär, Finanz beamten und wahrscheinlich auch Kommunisten Herrtthrte. Als die Snsetendentsche« i« »er Nähe d«S JahnsteinS angel»«,«neu waren, erhielte« sie ans de« Gebäude des Son« sumverei«- wieder«« Fe««r. Dabei wurde« zwei tsche chische Ki«a«,beamte ««» der im «»«samveret» w»h«e«d« K«hrradhä«dler Ulbricht »v« ihre» eige ne« Le»te« erschösse«. Ei« viertes Todesopfer dieser wilde« ««» durch nichts gerechtfertigte« Schießerei nmrde der s«bete«de«tsche Jnngt«r«er Pelzig. Es gab a«ch ei«e Reihe vv« Berletzte«. Rach ihrer blutige« Tat -vge« fich das tschechische Militär «ud die Fi«a«zbeamten aus Niebergr««» zurück, das gegenwärtig frei von jeder Besetzung ist. Konmumtfto« wühle« tn Ganz Böhme« Prag, tt. September. Zehntausend« von Demonstrant«« belager« «ach wie vor das Prager Parlament. Di« Polizei ist k««m l« der Lage, a«ch nnr einigermaße» die Ord«««g a«frechtz«erhalte«, ««» mnßte erneut Sokol-Mitglieder z«r Hilfeleift««g Hera«ztehe«. Die Tscheche»!«»»«» verbreite» aller Augenblicke die Nachricht, »aß „absolute Ruhe" in Böhme« herrsche, »er beste Beweis, daß diese Behaupt»«« «lcht -«trifft. S» kämmen de«« a»ch «ins alle» Teile« des Landes Meldungen ,»« k»mm«»t, ftische« U«r»he«. Ki Rauch mrd Mammen... Zitta», «. September. I« de« südwestlich »»« Zitta«, jenseits de» Gre»z« liegende« Dors Lichte«»alde legte« Dv»»«rstag«be»d Kommunist«« i« mehrere» Gebäude« K«»er an. Di« Se- bändc gi«ge« sofort i« Klamme« a«s. Z« später Abend- st««d« liegt über dem Dors «i» Heller Ke»erschei« ««» eiae riesige Ra«chw»lke. Schilkflüdafte Stun-en lm -eunchen Ggerlan- Vor» uorerem la, Luäetenlaoä entaanckteo ff.-l.-Zonckerbericsilerolatler» Schönberg, 22. September. Im Egerland hatte «S am Donnerstagmorgen einen all gemeinen groben Abmarsch von Gendarmerie, Tschechen, Be- hördenaugestellte» und auch Juden gegeben. Nur im Hofe des Kreiogerichts verblieb eine Abteilung. Im Nu war die ganze Stadt Eger von einem Meer von Hakenkreuzfahnen bedeckt. Da kam um 18 Uhr die Meldung, baß die Prager Regie rung zurttckgetreten sei und Militärdiktatur herrsche. ES hieb, ein Funkspruch habe sämtlich« tschechischen Dienststellen aufgeforbert, an ihren Plätzen zu verbleiben. Zu gleicher Zeit bemerkte man über Eger drei Flugzeuge, und zwar «in großes Gendarmerieslugzeug und zwei Militär flugzeuge, die anscheinend auch Signale abgaben. Außerdem verbreitete sich schnell die andere Nachricht, baß von den Tschechen bet Gaßnttz eine große Straßenbrücke gesprengt worden fei. Das brückte naturgemäß auf die Stimmung. Außerdem wurde berichtet, daß im Ascher Wald wieder tschechische Truppen gesichtet worben seien. Eine Frau er zählte, daß ihr Mann angeschossen und verschleppt worden wäre. Auch konnte man Augenzeugen sprechen, die bet der Sprengung der Steinbrück« dabei geivesen waren und sie aus MN Meter Entfernung beobachtet hatten. Man sieht einen drei Pfund schweren Zünder und hört von den Trümmern, tie in der Nahe herumgeflogen sind. Auf der Rückfahrt zur ReichSgrenze sah man wieder viel« sudetendeutsch« Männer nnd Frauen, di« ihre Dörfer ver- ließen und mit ihre» Habseligkeiten auf der Landstraße da- hinschritten. ES ist ergreifend, zu beobachten, wie fich die Angst vor der tschechischen Soldateska und »em roten Mob in die Herzen eingefrrssen bat. Augenblicklich liegt über dem schönen Subetenlanb und der Stadt Eger eine schicksal hafte Ruhe. Am Donnerstagabend wurde GraSlttz von tschechischer Gendarmerie, und zwar mit 2d Lastkraftwagen zu je Sü Mann. erneut besetzt. Außerdem wurden am unteren Bahnhof zwei leichte und ein schwerer Panzerkampfivagen sestgestellt. Gegen 20 Uhr hörte man in Klingenthal Geschützfeuer. Der schwer« tschechische Panzerwagen fuhr unaufhörlich in GraSlttz auf dem Marktplatz umher, gab Schreckschüsse ab und lieft seine Glettketten kreischen, nm di« Bevölkrrung in Angst zu setzen. Die Einwohner begaben sich in »le Häuser, so baß der Ort in völliger Dunkelheit baltegt. Gegen 21 Ubr wurden drei Detonationen au» der Gegend östlich von GraSlitz gehört, die von Sprengungen herrühren. Noch gegen Mitternacht war MG- und Gewehrfeuer zu hören. Woher, konnte nicht näher sestgestellt werden. . Allbürgermeisler mihhan-ett und verschleppt Der «ltbüraermeifter von Vöhmtsch-Leipa. Hmipt, mann Dr. Urner, der seinerzeit OrtSletter der S»P war, wurde von tschechischen und kommunistischen Rollkommandos verhaktet, verschleppt und schon während der Eskorte ins Gefiinanis mit Kolbenhieben surchtbar zusammengeschlaae« und schwer verletzt. mente und ihre feste Entschlossenheit entgegengesetzt haben, keinen Konflikt unter den enropätschen Groftmächten ent. stehen zu lassen. Herriot soll übrigens von vornherein jede Beteiligung an diesem Manöver abaelehnt haben. Polen hat naturgemäß in Moskau eine ganz besonders schlechte Presse. Die von polnischer Seite angemeldeten An- sprttche auf daS Teschener Gebiet werden in den Moskauer Blättern als EroberungSpläne des polnisches» Faschismus gehässig kritisiert. Allerdings stoßen auch in Eng land die polnischen und ungarischen Wünsche a»s eine sehr kühle Aufnahme. Obwohl vorauszusehen war, daß Polen wie Ungarn ihre Ansprüche geltend machen würben, so werben diese Ansprüche doch mit großer Zurückhaltung, ja zum Teil mit offener Ablehnung betrachtet. „Daily Telegraph" will wissen, daß Lord Halifax sowohl dem Vertreter Polens als auch dem Vertreter Ungarns gegenüber eine negative Haltung eingenommen habe, indem er erklärte, baß England augenblicklich dabei sei, die subetenbeutsche Frage zu lösen. Vielleicht könnten di« polnischen und ungarischen Forderungen später in einer kühleren Atmosphäre behandelt werben. Tie „Times" erklärt, daß es gewissermaßen eine Linie gebe, über die England nicht hinansgehen könne. DaS Blatt spricht dabei sreiltch nicht von den ungarischen und polnischen Minder heiten, dafür aber von der „eigentlichen Tschecho-Slowakei". Sollte sie angegrtfsen werden, so..let.es die Pslichj„vnd..die. Ehrenschuld Ellülaitds, züt'Tschecho-Slowakei zu stehe». In einer derartigen gerechten Sache werde das englische Volk geschlossen hinter seiner Regierung stehen. Die Vereinigung der Sudetenbeutschen freilich mit dem Deutschen Reich bleibe ein Gebot -der -Gerechter««», , , . > . - In Frankreich schließlich findet di« polnisch« und unga rische Forderung sehr kritisch« Kommentare, die teilweise so gar mit der Lösung des polnisch-französische» Bündnisses drohen. Eden schießt euer London, 22. September. In Stratford on Avon hat sich der frühere Außenminister Eden zur Lage geäußert und dabei erklärt, in Groß britannien wachse die Ueberzeugung, baß «in fortgesetzter Rückzug nur zu immer gröberer Verwirrung führen könne. Das britische Volk wisse, daß einHalt geboten werden müsse. Die „tiefe Besorgnis", mit der da» britische Volk die gegenwäriige Entwicklung sehe, stünde, behauptete Eden, außer Zweifel. Er erinnerte dann an seine kürzliche Wacrnung vor dem Optimismus und erklärte, er sei gerecht fertigt worben. ES gebe Leute, die glaubten, wenn die gegen wärtige Frage gelöst würde, baß bann der Ehrgeiz fast aller Mächte in Europa befriedigt und die Krise vorbei et. Er sehe keinerlei Rechtfertigung für derartige Hoffnungen, die un begründet zu sein schienen. Man dürfe fich nicht darüber täuschen: Die Wahrheit sei, daß jede neue Kris« den Krieg näherbringe. In den letzten Wochen habe man geradezu am Abgrund gestanden. Unter solchen Voraussetzungen könne der Welthandel nicht gedeihen. Wa» man auch immer von der kürzlichen Politik der Regierung halte, man müsse in Groß britannien in der Ansicht übereinsttmmen, daß das britische Volk fich immer durchgesetzt habe. Es habe sich nichts geändert. Am Schluß seiner Rebe betonte Eben, daß gegenwärtig nicht wichtiger sei, al» rin besseres Verstehen zwischen dem briti schen und dem amerikanischen Volk. Eden bat schon ost große Töne angeschlagen, und fich nicht weniger ost geirrt. Staatsmännischer Weitblick hingegen hat bet ihm Seltenheitswert. Der englische Ministerpräsident Chamberlain hat ein hochherziges Friedenswerk unternom men, bet dessen Anbahnung bereit- tn London und Parts ein Aufatmen spürbar war. SrebS-Eden kriecht rückwärts und will sabotieren. Aber thm leuchten heute morgen, genau so wie den Quertreibereien Churchill», der Arbeiterpartet und den Liberalen, schon mehrer« englische Zeitungen heim. So schreibt „Eventng Standard", mit jedem Schritt, de«; Chamberlain tue, um den Frieden zu sichern, würben die „moralischen Idealisten" tn England kriegerischer. I« mehr die Gefahr des Krieges verschwinde, um so lauter beständen sie darauf, daß Ne bereit gewesen feien, zu kämpfen. Gegenüber diesen Kritikern an der britischen Negierung brauche mau nur eine Frage zu stellen: Haben sio das Schicksal Abessiniens vergesse»? Der Hoare-Laval- Plan biete ein bewundernswertes Beispiel dafür, wie man «ine Lösung der Grenzreviston Abessinien» auf dem Wege eines vom gesunden Menschenverstand getragenen Kom promisse» hätte herbeisllhren können. Die Empörung der Idealisten" hab« ibn aber zerstört. Da» Ergebnis sei da» Verschwinden des abessinischen Reiches gewesen. Die gleiche Gefahr folge heute für die Tschecho-Slowakei. Ge fühl« seien aber kein Ersatz für kalte Tat sachen. Die Realität der Lage bestehe darin, baß Groß britannien kein lebenswichtige» Interesse an der Erhaltung der gegenwärtigen Verhältnisse der Tschechoslowakei habe, daß Großbritannien ausdrücklich fich dessen enthalten hab«, «in versprechen abzugeben, für die Tschechoslowakei zu kämpfen, und daß schließlich moralisch für die Schaffung der Tschecho-Slowakei di« vereinigten Staaten und Präsident Wilson verantwortlicher seien al» Großbritannien. Di« Hal tung Großbritanniens sei daher bnrchau» klar, wie auch sein« Antwort: Sich vo« Kontinent sernzuhalten. Der der General 10000« dl Die -ahlrei wieder in eine: der polnische« ftattsande«, err Hauptstadt. Do Pilsudski-Platz i Schichte« der k zusammen, die j Der Vorsitz für die Polen ii erklärte unter ! die ganze Welt der Tschecho-Sli di« Zukunft all, Siue Sntsch de« vesehl Ma zu unterstell«»«, der Pole» t licheu. Anschliebeni in einem viel bäude be» Gen Amtssitz Marsch stürmischer Wei seinem Beseh! Tschecho-Slowat den Versammel vor da» Gebäu freundschaftliche druck gegeben n kam es anschltc kundgebunk V-li „Expreß Pi die Motive dies zustellen, bah Slowakei krttiß tschecho-slowakift nicht stellen rm „Sa» Um da» Ge lichen Schauspie I. Teil neu et Donnerstag «ti Stimmung des I i i dulon (Gretch
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