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Dresdner neueste Nachrichten : 14.08.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-08-14
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193708142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-08
- Tag1937-08-14
- Monat1937-08
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 14.08.1937
- Autor
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Der Ämntao Lotentmy und Da, Skkerke iSkesek cker Stückt Serttn /um 7272) Partie au« ckem 7otentanr In cker Lertiner ä/arkenLirc/io rtor von Üv! Vertin um 765S Nach der Merlan-Leillerschtn Tovoqravbli ter Mark Brandenbura ckuns/ernbrüotco» ckts einriss 2usbrckcLs Aortkn» >r8cl>r»nic,2 8«UU. u»nlle. Z 4/j /mmnä» ti I II ^lusttrkaus rlsdsl lstau» SttinKr. S«ar. IN» itogrj »nrort« ovs O«nau s, 'n«rch»/.y ü-uc.ev x Z SeckmA» HÜISISM I»n »onalaa , ab 4 VN, oieriar 8«»t ^aeN*M<i>nr stihrl »II >'UIlS KI Im Licht dir sieben Berliner Jahrhunderte liegen heute die Straßen der Reichshauptstadt, auf denen die große Geschichte ehernen Schrittes etnherzog. Im schalten aber bleiben jene stillen Pfade, auf denen nichts «IS der Alltag wandelte, bleiben die Stätten, die keine berühmten Taten, sondern nur den Zustand des Lebens öder die Träume jener Zeiten gesehen, «ber liegt nicht das Herz der Zeiten auch im Alltag? Vergessen wir nicht zum Beispiel alles Wissen um die großen vorgeschichtlichen Zusammenhänge, wenn wir jene winzige Fußspur sehen, die man aus einem zwei- Ä>>» >,Ivönikgnm<1 icknsicjige iiMÄH > t««I« >«»»»N>Unt 'rvlllonrelt Liga Vorauedo- S, äom kauic- Noon, «Ins u> iallorivlckuigsä orslnruhSicom- »oll öalllr, lt»S titon dtlllL«» Wöll <j«r HollönZircsts» Intsrmsrro Halb von graurosa getönten, barock gekrümmten Steinpfeilern getragen, halb an eisernem Gestänge im Sommcrhtmmcl hängend, spannt sich nicht weit vom Spittelmarkt eine Brücke über die Spree. An ihrem Ausgang und Abgang sind je zwei breite, slachc Stcinstufcn, und in der Mitte klingt sic hohl, denn dort ist sie aus Holz. Und dann sieht man auch, daß hüben und drüben Vorrichtungen zum Aus winden des Mittelteils angebracht sind: es ist eine Zugbrücke, dtelehte von ganz Berlin. Sie könnte auch in Dclst oder Brügge sich über eine der vielen Grachten dort spannen, so holländisch mutet sie an: graziös und unverhohlen zweckmäßig zugleich. Sie ist alt — beinah dreihundert Jahre — und wurde von einem Baumeister aus deu Nieder landen unter dem Groben Ikiirsürsten gebaut. Sie heute noch dasselbe Gesicht wie vor vierhundert Jahren /trägt. Berlin hat seitdem tausend neue Gesichter gehabt. Das ist der Beweis für seine Lebendigkeit. Aber es lohnt sich auch, die alten Gesichter hinter dem neuen wiederzusinden. King» um ckvn grvnsn Ku» Warum nicht einmal wieder im „König von Portugal* eine Weiße trinken? Die Barberina, d«S großen Königs Tänzerin, Lessing und Fritz Reuter haben einst hier logiert, E. Th. A. Hoffmann war Mittagsgast, und sogar Friedrich Wilhelm IV. fand sich bann und wann zum Frühschoppen ein. Kamen sie nur »m der guten Betten und reichlichen Mahl zeiten willen oder doch auch der schönen Aussicht wögen ? Drunten fließt heute wie damals sanft und dunkel, einem venezianischen Canale gleich, die Spree, und aus ihr steigt das Schloß, wie es die heutigen flüchtigen Besucher Berlins kaum kennen. Nicht repräsentativ weitausladend und festlich barock, wie es sich der kansendjährigen Lehmklumpen mitten im Berliner Lande gesunden? Ein Kind hat um die Zeit von Lhristt Geburt seine zehn Zehen mutwillig tn eine HauSmand gedrückt -s^jvas ist schon dabei? Und -och mischt diese stßitfSllig gewordene alltägliche Tatsache für «nser Gefühl zwanzig Jahrhundert« hinweg. Im Schatten bleiben auch jene Plätze und Winkel VerltnS, die zwar voll der phantastischen Erin- »irungen sind, die aber, nur ein wenig abseits von den üblichen Wegen der Fremden gelegen, sich mehr »bd mehr in ihr Geheimnis rlnspannen. Wer käme auch nach Berlin, um der Vergangenheit nachzuspüren? »Euer altes Berlin besteht doch nur aus Gedenktafeln, aus denen zu lesen ist: ,An dieser Stelle stand einst.. sagte einmal einer, aber der kam aus einer Stadt, die- IM ßtM »al» 1» ;t>nr»cl> . -.„...Jgntenund Kaufleute pnd Krieger ilingrn sie den unentrinnbare» Mann« ich Srabtuch, der . gerade in ber widerstand»- n Art, «n der sie aslr-mU thm »tM UnheMche». irtschafi Linst 8 u.« ittnslchts-GMtk^ » Uhr Grat'» r-konreii u d«,tt-vi.rnan Schloßfrethelt zeigt, sondern steil und gedrängt, efeu umwachsen, bizarr gegiebelt -- eine Wasserburg zwischen Gotik und Renaissance. ES ist sozusagen die Rückseite der grauen Pracht bört vorn — Apotheke und Küche lagen hier zum Fluß heraus —, aber eS ist eine interessante Rückseite. -> - Es ist die dunkle Seite des Schlosses, und manches Dunkle, Geheimnisvolle ge schah auch hier. Friedrich der Grobe lieh dort aus der schmalen Wasserpforte in Kriegsgefahr bet. Nacht und Nebel den königlichen Silberschatz, in einen Kahn verladen pnd in Sicherheit bringen. Und auf der Wendeltreppe hinter jenem Mauerwerk spukte dje Weiße Frau, wenn einem Hohrnzollern Unglück drohte. Alles aber, KriegSnöte und Gespenster, Berlins früheste Fürstenzeit und dack Ende eines allzu stolzen Bürgertums sah allein jener stämmige, -wischen Mauer und Mauer gequetschte Turm mit -cm pllimpen Kupferhelm: ber grüne Hut, wie er im Volksmund heißt, der besterhaltene Rest von jener ersten BeststlgstNg, die Friedrich ,,-«« Etsrnzahn" llsS nm die Schloßinsel legen ließ. Um 8t. ^orsyn »pukt loci Aus der fasschen Kassadenvracht der Kaiser- Wtlhelm-Straße gerät Ms>« bald, hinter ber gleich- namtarn Brücke auf einer! Platz, den man «her in Stralsund und Lübeck, nie aber in Berlin vermutet hätte. 'Backsteinrot und gojisch'steil erhebt sich hier ans niedrigem Häusergewirr.elne fünfhundert Jahre all« Marienkirche. Ein vom Regen iveißgeivascheneS Steinkrenz steht an ihrem Turmportal und «rsiinrrt daran, daß' im Jahr 1825 Berliner Bürger einen Bischof/erschlugen, der sie gegen ihren'Lanüesherrn answiegeln wollte. Zwanzig Jahre waren Berlin und Kölln wegen dieses Totschlags im Bann. Noch in zwiefach andrer Weise deckte de« To- über diesen stillen Platz von St. Märten seine Schatten. Dort, wo jetzt das große Lutherdenkwal. sttM, reckt« sich bis zu den Freiheitskriegen der Galgen über «tfirr Gerichtsstätte. Uitd in-der Turmhalle' her Kirche spinnt sich über di« Wände etn Tot« n t an - sLe S ko, hat auch einen altmodischen Namen. Tie Jungfern brücke heißt sic, weil die Töchter der Resngiös, die damals in Berlin eine Zuflucht sanden, aus ihr selbst gefertigte Handarbeiten zu verlausen pslegtcn. Stoch heute nennt eine Inschrift das palaisartige HanS am Brückenkopf den,,Französischen Hos", denn an dieser Stelle stand einst ein Hotel, in dem viele der Flücht linge ans Frankreich wohnten. Wenn man sich ans der Jungfernbrückc, die jetzt von der weißen Front des neuen Reichsbankgebäubes kühl überschattet wird, ein bißchen verweilt, hört man ganz nahe die zarte Melodie eines Glockenspiels. TaS gehört znr Parochialkirche und kam ebenfalls aus, Holland.. Ter Loldatenkönig kaufte cs 17l4 für SO Ei Gulden tn Amsterdam. Dafür ist es aber auch das schönste seiner ifirt in Deutschland, spielt zu jeder hasidtn und- «ötlkii» Stunde einen Choral und kann außerdem aus einet Tastatur ganz nach Belieben zum Klingen gebracht werden. fontons->VsI» Die Zetten, In denen um TtandcSunterschiede Irrungen und Wirrungen entstanden, die Zeiten, in denen man vom Tiergarten nach dem neuen Westen Tagcsansslügc machte und in Schöneberg noch Bauern höfe lagen — die-Zeiten stick» zeitlich nahe, und doch er scheinen sie uns fast ferner als jene, da Kurfürsten mit streitlustigen Bürgern ihre Kräfte maßen. Aber keine Zeit auch hat sich in Berlin so rasch vermischt wie das ausgehende vorige Jahrhundert. Tie Stadt ist zu rasch und rücksichtslos gewachsen seitdem, das ist d<-r Grund. Sic wurde aus der großen Provinzstadt zur Haupt stadt des Reiches und erinnerte sich nur ungern ihrer nächsten Vergangenheit. Auch den größten Dichter und Kritiker jenes „Nn cks oiöoia", Fontane, müssen wir — abgesehen von seinen Werken, Hie heute wieder mehr denn je gelesen werden — im Museum besuchen. Seine Wohnung in der Potsdamer Straße existiert nicht mehr. Aber alles, was ihn umgab, als Effi Briest und Jenny Treidel in ihm Gestalt gewannen, ist nun beisammen im Märki- schen Museum, in dem ja auch Menzels Paletten und Zetchensttfte ihre letzte, nun durch sie selbst beredte Sprache reden. Da ist der Mahagonischreibiisch, und da sind die Federn, mit denen Fontane die „Wanderungen durch die Mark Brandenburg" geschrieben, da liegt der Ball, mit dem er gespielt, wenn die Gedanken sich nicht ordnen wollten, da sind Brille und Briefwaage, Messer und Falzbein. Und von der Wand sehn Tante Pinchen und Onkel August bicdermeicrlich freundlich aus unS herab. Auch Erstausgaben und Manuskripte sind da, und sogar die Lust, diese halb erstickende, halb an heimelnde in diesem Zimmer, scheint unS Berliner Lust aus jene» Tagen, die Luft einer müde g«. wordencn, ihr Ende nahe fühlenden Zeit, über di« Fontane selbst wett hinausgewachsen war. O.St.-X« ES stauiwt aus dem späte» 15. Jahrhundert. WrNWNWEs-W -aller Alter und Stände, Greise mit Abtöinsh Jünglinge und Kinde. - . Reigen» mit dem farblosen „V V,'2., jeden von ihnen b« ' Der „grckna r/ut losen undramatisch Vttok au/ ckonSitseten Teil cko« Lorlinsr Sodioersr gehn, liegt für uns _ «ach «In«« jeltaenSMsihrn «tüd va, aiksLranckonburoo« "or um 2770 vt>»t.^cil l-j, D. N. N. »t ee^en. lost.äpfekolt i1g.7SI.SMl »lll'gskiii'.kr Dam«, 28 lacku gre«,»s». ZI!' «aiüicn»,.^ «er als .... UollciibclcM« 22. 8. aiii /> t-U WS Rbei,I«>»? chii/br. ,i. tl L4l" llro. l. Ä cj6N65
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