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Dresdner neueste Nachrichten : 05.02.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-02-05
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193702052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-02
- Tag1937-02-05
- Monat1937-02
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 05.02.1937
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Nr. 30, Seite 4 Gre-rne»Me«este Nachricht«« ^Freitag, 5. Februar igA Oresöen unS Limgcbung De^ 5c/iM<r^re Wenn man ihn sieht, svll man sich beglückwünschen. Auf alle Halle schadet es nichts, wenn man eS tut, und ausierdem ist eö entschieden besser, »an hat eS mit dem Schornsteinfeger als mit einer schwarzen Katze zu tun. Tenn schwarze Katzen aus dem Wege sind keineswegs beliebt. Obwohl sie eS hinsichtlich der Schwärz« mit einem Schornsteinfeger schon ansnehmen und auch sonst possierlich wirken. r der Vvlksbrciuch hat eS nun mal mit dem schwarzen Mann. Sehr häuflg kriegt man ihn allerdings nicht zu Gesicht. Man musi eben Gluck haben, und wenn bas mal der Fall ist, erweist cs sich, das, der Schornstein, fcger sehr eilig seines Weges zieht. Die Nomantik, die sich nm den Verns des schwarzen ManneS rankt, entbindet ihn nicht von der Notwendigkeit, sein Tempo dem allgemein gültigen Zeitmasi anzupassen. Vom Strasienbord a»S gesehen, nimmt eS sich ganz lustig anö, wenn der Schornsteinfeger aus der Dach kante eines hohen Hauses chitlangläust und seine „Sonne", den runde» Besen mit Strick und Kugel, handhabt. Oben ist die Sache weniger vergnüglich. Haben Sie eS schon mal probiert? Schwindelgesühle darf der schwarze Mann keineswegs haben und ansicr- dem mnsi seine Gesundheit den Einwirkungen der Witterung mrd den Gefahren der Zugluft trotzen. Dabei musi er die Kunst des Balancierens beherrschen und überhaupt ein Maieu sein, den nicht so leicht etwas ans der Fassung bringt. Die Arbeitsgebiete dcS Schornsteinfegers sind streng geregelt, und wenn sich schon ein Beruf seine ständische Eigenart und seine Nebcrliesernngen bewahrt hat, dann ist eS hier der Fall. Es herrscht eine Ordnung bei dem schwarzen Mann und seinen Kameraden, wie sie selten anzutrcssen ist. Allerdings hat das auch seinen Grund, denn der Schornsteinfeger ist in hohem Masie Diener der Allgemeinheit und seine Aufgabe spielt in der Sorge um die össentliche Sicherheit keine geringe Nolle. Pasit der Schornsteinfeger nicht aus, musi es der Feuerwehrmann tun, und besser ist.es zweifellos, wen» der Feuerwehrmann nicht erst auf der Bildfläche zu er scheinen braucht. Jedenfalls verdient der Schornsteinfeger die ihm allgemein cntgegcngebrachte Sympathie. Wenn er init seinem Schaltkreisen und dem Rucksack durch die Strasicn wandert, stösit er überall aus vergnügliche Blicke, und die bekannte Frage „Wer fürchtet sich vorn« schwarzen Manne?" hat wirklich nur für die ganz Kleinen ihren fatalen Klang. Bom Zehnjährigen an auswärts gibt es nur noch eine einzige Meinung: er ist ein Glücksbringer, der»Lchornsteinseger! U. >V. Soli. R Ein Stein, der kein Siein ist „Deutsches Gold" glänzt im Lichthof des neuen Rathauses. Und wir freuen uns, dasi seine in den Zeiten des Talmtglanzcs mit Füßen getretene Ehre heute wieder gerettet wurde, ist es doch ureigenstes «Bit der deutschen Erde. Unsre Frauen tonnen wieder Bernsteinschinuck tragen, ohne „altmodisch" zu er scheine». Aber mehr wissen wir vom Bernstein ge wöhnlich nicht, als dasi er eben geschlissen schon in früheren Zeiten begehrt ivar. Geheimnisvoll wie sein ganzes Alter war unfern Vorfahren dieses „Elektron", das sich mit einer nnbe- kannten Anziehungskraft erfüllte, wenn man es rieb. Wir sagen heute nüchtern und sachlich: „ES lud sich mit negativer Elektrizität aus." Fast ein bisichen überheblich klingt eS, wen» wir so sprechen, obwohl wir selbst noch nicht wissen, was eigentlich Elektrizität ist. Bernstein ist ein Harz, lernten wir in der Schule; es berührte uns eigenartig, dasi dieses Harz gerade Bernstein hiesi. Stein und doch nicht Stein, denn schon bet 87., Grad schmilzt er und tritt damit in seinen Urzustand zurück, den: wir es verdanken, dasi wir heute Insekten und Pslanzcntcile und andre Dinge darin cingcschlofscn finden. Für den Laien hat der Bernstein aber noch andre gebeimnisvolle Eigenschaften. So verwendet man ihn >7ern zur Herstellung medizinischer Geräte und Ge- fäsic, besonders für Bluttransfusionen, da er die Gc- rinnungsgeschwiudigkeit deS Blutes vermindert. Für solche Zwecke hat man ihn immer zu schätzen gcwusit. Aus 40 Meter Ticse forderte man in Kraxtepcllcn bei Palmnictcn aus der „blauen Erde" im Fahre 1031 311 Tonnen im Werte von 1,5 Millionen Mark. Und woher kommt der seltsame Name? Er ist ab geleitet von -cm niederdeutschen Wort bernen — brennen, also ein Nrcnnstcin, wenn man seine wört liche Bedeutung scsthaltcn will. Diese Bedeutung hat ihren Ursprung wieder in der Tatsache, dasi man im Mittelalter den Bernstein pulverisierte und dann zum Räuchern benutzte. Genug über das deutsche Gold, wenn man auch noch stundenlang darüber erzählen könnte. Die Ausstellung sölk euch in seine Geheim nisse cinsührcn. § —«I. Reif für die Sicherungsverwahrung Wieder einmal mnsite sich daö Schöffengericht mit dein berüchtigten, 1881 geborenen Theodor v. Nosti tz- Jakowski beschäftigen, der erneut äus einem Kraftwagen einen dreisten Diebstahl verübte. Die Sicherungsverwahrung war diesmal noch nicht be- antragt, aber es werden sich Mittel und Wege finden, ihn unschädlich zu machen. Die Straftaten können Aufschlnsi geben, in welch niedriger Weise der An- geklagte sich an Frauen und Mädchen, die sich von ihm behandeln lassen wollten, vergangen hat. Nach alle dem verwunderte eS dasi sich der Angeklagte auch setzt uoch vor Gericht als „Heilkundiger^ bezeichnete. Ter Angeklagte versuchte diesmal erfolglos, sich herauszulügen. Gewissheit, dasi er der Dieb gewesen ist, brachte ein Kassiber, den der Angeklagte aus dem Gefängnis zu schmuggeln versuchte. Das Gericht hatte keinen Zweifel an der Schuld -eS Angeklagten, versagte khn mildernde Umstände nnd verurteilte ihm zü M Jahr Zuchthaus sowie 3 Fahren Ehrenrechtöverlust. Oie Parole für S. Februar DaS deutsche Bolk wird Parlament, Landtag, Liberalismus, Fortschritt und «in paar Hände Krön« chen mit Freuden sahren lassen, wenn ihm die Gewiß» Helt wird, das, ihm endlich sein Kleid aus den Leib zugcschnitten werden soll. Paul de Lagarde. Brücke zum Norden Abschluß der Tagung der Nordischen Gesellschaft DaS nationalsozialistische Deutschland hat sich von jeher nachdrücklichst darum bemüht, seine Beziehungen zu allen Ländern der Welt so günstig als möglich zu gestalten und immer wieder Beweise seines un bedingten Friedenswillens zu erbringen. Besonders nachhaltig waren die Bestrebungen, eine Brücke zum Norden, zu jenen Böltern zu schlagen, in deren Heimat vor Jahrtausenden, sich die Wiege der germa nischen Stämme befand. Nordische Literatur und Kunst, nordisches Volks- und Brauchtum crschieyen seit der nationalsozialistischen Machtergreifung dem deut schen Volke im Lichte neuer, grundlegender Bedeutung für die Erziehung des deutschen Menschen. Tausende von Volksgenossen folgten -em Rus des Nordens, ob aus KdF.-F-ahrten oder privaten Reisen, nnd lernten die herbe Schönheit der skasidinavischen Ländcr am Rande der Mitternachtssonne kennen. Und ebenso zogen Tausende von Schweden, Norwegern, Dänen gen Süden und nahmen mit Bewunderung vom neuen Deutschland Kenntnis. Freundschaften wurden ge schlossen, Erfahrungen und Meinungen ausgctanscht. Deutsche und nordische Menschen spürten den Puls- schlag des' gleichen BlutcS. An dieser Annäherung hat die Nordische Gesellschaft von jeher mitgcwirkt. Ihre Kontore im ganzen Reiche sind gewissermaßen polare Punkte des deutsch» nordischen Kraftfeldes. Beweise dafür hat die zu Ende gegangene Dresdner Tagung erbracht. Auch der Empfang, der an ihrem Ende stand, beleuchtete bi« wertvolle Arbeit, die aus diesem Gebiete geleistet wird. Nach der Begrüsiung durch den Geschäftsführer Nertelöson verbreitete sich NcichSgeschäftssührer Dr. Timm über Pläne in und zur Förderung der freundschaftlichen deutsch-nordischen Beziehungen. Immer, so führte er u. a. aus, wird eS darauf an kommen, die Menschen verschiedener Völker einander naheznbrtngen und dadurch das gegeusettige Berständ- nis zu vertiefen. In diesem Sinne wird die Nordische Gesellschaft auch in diesem Jahre eine Anzahl Reisen nach dem Norden veranstalten, an denen alle Volks genossen sich beteiligen können. Diese Reisen unter scheiden sich von andern Nordlandsahrten durch zwang lose Einführung ihrer Teilnehmer in nordische Ver hältnisse nnd durch Gemcinschaftsvcranstaltungc» mit deutschen Freunden aus nordische« Städte«. Die An sprache des NeichsgeschästssührerS Dr. Timm um rahmten hervorragende gesangliche Darbietungen des Kammersängers Sven Nilsson, den Kapellmeister Willy Kehrer begleitete. Trauerseier für Bun-esleiter Herrmann Eine sehr zahlreiche Trancrgemcindc halte sich lm Krematorium eingcsnudcn, um dem so unerwartet aus dem Leben geschiedenen Leiter des Bundes Deut scher Mietcrvereine, Johannes Herrmann, die letzte Ehre zu erweisen. Weihevolle Musik leitete die Abschiedsstunde ein. Nach dem Geigenvortrag deS Adagios von Corelli - Busch durch Frau Lange- Döhnert saug Konzertsänger Sommer daö so sehr trvstspcudende Lied „'S ist Feierabend". „Sei getreu bis in -en Tod, so will ich dir die Krone dcS Lebens geben!" Unter dieses Wort stellte Pfarrer Rübncr die Feier. Volk und Vaterland seien für ihn keine leeren Begrissc gewesen, so habe er ans seinem Posten mit aller Energie dem Tritten Reich gedient. Warme Worte ehrenden Gedenkens und treuer Verbundenheit widmete der stellvertretende Leiter des Bundes Deutscher Mietcrvereine, Rechtsanwalt Grosi, -em Heimgegangenen Frcnndc, mit dem er saft 25 Jahre lang zusammen arbeitete im Kampfe um ein neues deutsches Wohu- und Mictrccht. Heute sei die Ansfassnng Allgemeingut des deutschen Volkes, dasi die Familie die Keimzelle deS Staates sei nnd dasi ihre Gesunderhaltung deshalb dringendste Not wendigkeit bedeute. Ticse Auffassung habe für Johannes Herrmann die Grundlage seiner Arbeit gebildet. RcchlSanwalt Grosi schloss mit dem Ge löbnis, das Werk im Sinne seines verstorbenen Freundes weiterzusübren. Ministerialrat Tr. Ebel sprach namens dcS RcichSarbcits- nnd dcS Reichsjustizministeriums. Auch er rühmte das tiefe soziale Empfinden des Heimgegangenen, der stets aus die verheerenden Fol gen des Wolmnngsclends, vor allem siir die Heran wachsende Generation, hingewiesen habe. Tie Schaf ¬ fung «. a. dcS Mieterschutzes sei hauptsächlich sei» Verdienst. Weitere Nachrufe sprachen Dircttor Eberwein für Oberbürgermeister Zörncr, Fritz Stübig (Köln) namens der Gauverbandsleiter des Bundes Trulscher Mietcrvereine, Geschäftsführer Mach namens der Gefolgschaft, Psarrer Busch namenö des Kirchenvorstandes der Martin-Luthcr- Gemeinde sowie Inspektor Unger als Vertreter der NSKOV. * — Direktor Zeuner sPlanenj 1°. Ter kauf männische Direktor der Sächsischen Elektrizitätswerke nnd Straßenbahn AG., Hanno Zeuner, ist nach kurzem Krankenlager verschieden. Er war früher in Dresden alS Negierungsbaumeistcr bet der Sächsischen Staatsbahn tätig gewesen und später stellvertretendes Vorstandsmitglied der AG. Sächsische Werke sowie ordentliches Vorstandsmitglied der Elektra AG. Dresden. Seit 1931 war er in Plauen tätig und leitete vom gleichen Zeitpunkt an als GeschäsSsührer die Geraer SpeditionS- und Lagerhaus-Gesellschaft. — Elara Damm 's. Mit 71 Jahren starb die Lehrerin i. R. Clara Tamm, -le über 39 Jahre an der Schule deS Ehrlichschcn Gestists wirkte, und 52 Jahre lang, von der Gründung des Kindergottesdienstes in TrcSüen an' bis zn ihren» Tode dem KindergottcSdienst in der Annen- und Gäter der Krcuzkirchc als Helferin diente. Bei ihrer Beerdigung ans dem Matthäussricdhof in DrcSden- Fricdrichstadt hielt Pfarrer Krömer von bei; Kreuz kirche die Trauerrede. Im Namen der Kirchgemeinde und des Superintendenten sprach Pfarrer Seidel, für das Ehrlichsche Gcstift sein früherer Leiter, Stifts prediger Tr. Ludwig und Oberlehrer Roth. Wie esse rch,wann und wo welchen Kisch? Oie Studenten beim gemeinsamen Fischessen Man musi auch ernste Tinge gelegentlich von der heiteren Seite zu nehmen wissen. Ter Optimist führt immer besser als der Pessimist. Tas wissen Studenten nnd Soldaten von jeher ans ihrer täglichen Praxis, und es ist köstltch, sich dieses Gut des jungen, lebens bejahenden Herzens für alle Zeit zn erhalten. Deshalb war eS auch eine glückliche Idee der Studentenschaft der T c ch n i s ch e n H o ch s ch n l e, den er st en Fischtag d c r d c u ts ch e n S t u d e n t en mit der ganzen Frische zu begehen, die ziun einmal dem Studenten zu eigen ist. Tie Wände der lichthcllen Mensa zierten b»»l- gemalie Riesenpappfische, die sich ihrer Blasen in Ge stalt sic umschwebender Luftballons cntäusiert zn haben schienen. An den weisigcdecttcn Tischen nahmen Pro- sejsorcn und Studenten und viel Gäste aus Kreisen der Oessentlichkeit Platz. Es gab nur Fisch. Aber die eng beschriebene Speisekarte verriet, was siir eine Fülle keineswegs alltäglicher Fischgerichte in den Rhythmus der täglichen Speisezettel schmackhafte Ab- wcchslung bringen kann. Ta lockten Fischkohlrvuladcn mit Kartoffeln, Frikassee von Fisch mit Pilzen, Makka- roniauslanf mit Räucherfischen und Tvmatentnnkc, ge backenes Fischfilet mit Remoulade und Kartossclsalak nnd vom Rollmops bis zum Hering in Gelee über den Bismarckhcring und die Ftschmayonnaise Fischspciscn, die jeder Appctitsschattierung gerecht zn werden ver sprachen. Und dann wurden sie hcreingctragen, duftend, lecker, in reichlichen Portionen. Und während sich der „Privat, sender" des Stndentenhauscs mit Rückstrahler nach Acstasicn nnd Anschluß an alle übrigen Sender über die Frage: „Wie esse ich, wann und wo welchen Fisch richtig?" verbreitete, leerten sich in Minuten die Teller. Studcntensiihrcr Rüdel ging aus den tieferen Sinn der Veranstaltung ein. Tie deutschen Studenten, jeder zeit bereit, dem Vaterland mit ganzer Kraft zu dienen, wollen auch durch ihren Fischtag vorbildlich der Be strebung des VierjahreSplaftcv zur Erringung der deutschen Nahrungsfreihcit, Fletsch- und Fcttverbrauch cmzuschränken, zum Erfolg verhelfen. Tann be herrschten wieder Lied und Laune die Stunde. Märchen wurde Wirklichkeit 200 Kinder freuen sich in den Festräumen des Rathauses Goldene Gitter hatten sich vor den Kindern auf getan, und mit klopfendem Herze» betraten sie die weite Vorhalle. Und wieder ösfnete sich eine hohe Tür mit zwei Flügeln. Ueberwältigt blieben die Kinder ans der Schwelle stehen und wagten eS nur zögernd, über die prachtvollen teppichbclegtcn Marmor stufen htnaufznstcigcn. Und die Kindergruppen ans den Postamenten des steinernen Treppengeländers — ob sie wohl von echtem Gold sein mochten? Gewaltige Gemälde mit ungeheuer großen Figuren bedecken die Wände, dasi die Kindcraugen nnd die Ktnderherzcn sie kaum anfzunehmen vermögen. Und märchenhaft prächtig erscheint ihnen auch die gewölbte Halle mit ihrer strahlenden Lichtfülle und den blumcngeschmücklen Tafeln, die nun vor den Blicken der Kinder liegen. Und das Schönste: alles kein Märchen, sondern Wirklichkeit! Kein Spuk, der plötzlich zerrinnt. Sondern man durfte an den Tafeln — schulcnwcise — Platz nehmen, aus feinem Geschirr Kakao trinken und Kuchen essen, feinste Dresdner Ware. Und nicht etwa nur ein Stück! Bewahre! ES lag reichlich genug hoch anfgehänst aus den Tellern! Fein, wundervoll, beim Oberbürgermeister zu Gaste zu sein in den Festräumen des Rathauses! ES war ein Versprechen, das Oberbürgermeister Zörncr mit dieser frohen Stunde einlöste, gegeben den Schülern und Schülerinnen Dresdner Lehranstalten — von höheren und Volksschulen —, die in Sprcchrollen an den sechs Weihnachtsaufführungen beteiligt gewesen waren. 200 von insgesamt 728 Kindern. Oberbürger meister Zörncr dankte ihnen allen und den Lehr kräften, die ihre Talente ans Licht gebracht. Eine Gruppe reizender kleiner Engelchen sprach dem Gast geber den Dank der Etngeladenen aus, schenkte ihm Blumen, ein großes Pfesferkuchcnherz — und «inen Knß von unschuldigen Kindcrlippen. ^Vt. Königsuser als Kasperlekulisse Und wenn eS der Kasperle ist, er ist begeistert vom KönigSuscr. Und wie! Ein „abendfüllendes" Stück hat er gar geschrieben, ein richtiges Singspiel mit Musik und Tanz. „Unser Oberbürgermeister liebt die Blumen", heisst eS, oder „Krach umS KönigSuscr". Im Kurlänbcr Palais erlebte eö seine Uraussühruns- au der Stätte, wo der Hetmatschuh-Kasperle Oswald Hempel mit seinem „Ensemble" schon so manchen wohlverdienten Triumph gcsetcrt hat. Auch diesmal wieder ein Ersolg — bet auSver- kaustem HauS. Sonne, Mond nnd Sterne lieft er znm Preise des KönigSusers ausmarschtercn als Vor spiel. Daö Stück selber mit vielen, vielen Akten hat ckwaS ganz andres zur Handlung — was, sei im Interesse der Ucberraschung für -le Besucher ver schwiegen. Nur soviel sei gesagt, daft ausier Kasperle seine stille Liebe, die Gretl, mitspielt und die Krausen von der Groften Meiftner Gasse, ihre Mutter. Weiter deren entzückender schwarzer „Molly", der gewalt tätige, eifersüchtige Franz und ein Paar ans England. Die Liebe zum Königsuser trägt die Handlung, und Kasperle ist ihr Verfechter und singt: „Mein Dresden, Stadt der Blumen", „KöntgSnser, ich halt' dir Treue". Und weil Kasperle ein Tausendkünstler ist, hat er reizende Dekorationen vom Königsuser gemalt, un fein BcleuchtungSinspektor tut das Seine, um alles ins beste Licht zu setzen. An Anspielungen fehlt eö nicht — und der Oberbürgermeister wohnte dieser Uraufführung mit viel Vergnügen bei. vvt. — Brautgeschenk vom WHW.»Gliickömann. Sonn abend: Am Altmarkt zog ein junges Mädchen aus dem Erzgebirge einen Gewinn von 600 M., ein schönes Brautgeschenk der WHW.-Lotteri«, da baS Mädchen kurz vor ihrer Hochzeit steht. Sonntag: In Altcotta spielen fünf junge Volksgenossen ein Gcmctnschasts- loS nnd jeder erhält für seine 10 Pf. Einlage bare 100 M. ansaczahlt. Dienstag: Im Restaurant Tvgcl zog ein Geschäftsmann einen stOV-Nf.-Gewinn, nun mehr den 1». in Dresden. — Weit Uber eine halbe Million LoSbriefe wurden allein in der Landeshaupt stadt Dresden umgeseht nnd über 70 000 M. Gewinne wurden zur Auszahlung gebracht. Wie helft ihr dem WHW.? Kaust LoSbriefe der NWH.-Lotterte! — Die weibliche Bedienung in Gast, «nd Schank« wirtschaften bctrisst eine Bekanntmachung im amt lichen Teil dieser Ausgabe. HauSsrau, jetzt wird's wieder Zeit: Halte dein Pjund bereift Der deutsche Dolkstumskamiis Grenzlandkampf, VolkötumSkanipf im Grenon fordert den Einsatz jedes einzelnen. Volkstums,a«., hat nichts, aber auch gar nicht- zu tun mit Kriegs^ mit blutigem Kampf Mgnn gegen Mann. Vewum/s Kämpfen siir das eigene. VolkStum ist ebenso wich»- wie ein starkes Heer, daß hie Staatsgrenzen Der Kampf um die BolkStumSgrenze wird »ich, führt mit Maschinengewehren und Kanonen, er y",» entschieden ausschließlich durch das Bekenntnis dem persönlichen Einsatz jedes einzelnen Volksgenstun an der Grenze. Arft diese Tatsachen wurde in einem VctricbsarM der Dresdner Stadtverwaltung im Vereins^ hingewiesen, der durch musikalische Vorträge f,- Städtischen BcamtenorchesterS ausgestaltet wurd, Bürgermeister Tr. Kluge wies darauf hin, b«i gerade jetzt die FUHrerrede unS allen klargemacht kwbc was eS bedeute, tm Grenzland aus Wacht siir deutsch,j Volkstum zu stehen. ,Pg. Biller vom Buns Deutscher Osten sprach ausführlich über den deutsch,, BolkstnmSkamps im Osten. Er erstrebe die Erhallt», des deutschen ÄolkstumS und habe nichts mit dem m genannten Germanisieren zu tnn. DaS Germanisier,?, -en unmöglichen Versuch, anS Angehörigen fremd,? Volkstums Deutsche zu machen, habe der Führer l„tz abgelchnt. Der Redner schilderte in lebendig Worten, wie der VvlkstnmSkamps an der Grenze mie. sieht, wie er tagtäglich ansgetragen wird. Auch hin,,, der 520 Kilometer langen Grenze SachscnS gegen di, Tschechoslowakei tobe unablässig ein sehr harter AM, tumskampf. Ter Redner erinnerte in diesem Z„, sammcnhang an die nncrhörtc Forderung der tlchcchi- scheu Abordnung bet den Versailler Frtcdensvcrlmiid. jungen, die eine Grenzziehung zwischen Deutschland und der Tschechoslmvakct gefördert habe entsprechend der Linie Ratiborv BrcSkan, Fraistsnrt a. d. Oder, Jüterbog, Riesa, Dresden, Dohna, Marienberg, Hst, Regensburg, Passan! Tie heutige Lage der Sudel,», deutschen sei grauenvoll. §00 000 Sudctcndeutscbe feie» erwerbslos, ihre Unterstützungssätze seien nm ,t» Vielfaches geringer als die der Erwerbslose» tschechischen Volkstums. KreiSlcitcr Walter hob hervor, dasi die Paste! heute jeden zur Mitarbeit ausrnfe: Nationalsozialist sei jeder, in dessen Brust ein Herz für Deutschland schlage. Unsaubere Elemente, die sich vielleicht kn,r nnd da eingeschlichen hätten, werde man rücksichtslos ansmcrzcn. Tas unbeirrbare Ziel sei: der erst, Arbctterstaat der Welt unter Führung Adols Hitlers. * — VerantwortnngöbcwnftteS Beamtentum. Am 2. Februar fand in der Hvrst-Wesscl-Tchule ein Gc- mciuschastsabcnd der Fachschaft 12 des Amtes für Pr ämie der NSDAP., statt. Nach der Begrüsiung durch den FachschastSlettcr Freitag sprach Gnurcdncr Tr. Winkler (Pulsnitz) über „Die Beamten im Lebenskampf deS dcntschcn Volkes". Auch für Beamte müsse das Wort „kinderreich" wieder ein Ehrentitel werden. Tas Schicksal eines Volkes werde nicht durch Kriege, sondern durch den Schoß der Mutter ent schieden. — Tie Feierstunde wurde umrahmt durch zwei von dem Bläscrauintctt der CtaatSopcr (Pg. 'Bräunling, Lüddcste, Richter, Gottschald und Virr- mann) ausgezeichnet vorgctragene Quintette. — Ziegelsteine «nd Ehemjkalicn für den Reichs, bernsöivcttkainps. Mit Genugtuung kann sestgesielli werden, daß mehrere Betriebssichrer zum Reichs- bcrufswettkampf ihre besonder Mithilfe zugesichcil haben. So stellte ein LelpziM Pekrlcb in größer,:. Mengen Ziegelsteine und Kakk zur Verfügung, cm Pirnaer Betrieb Papierprobtn, rin Dresdner Bor- drucke in größeren Mengen, Und ein andrer Chemi. kalten. ,, — DaS Ncichösinsonlcorchestcr in Dresden. Am 5. Februar abends wird daS NS.-NclchSsinsonik- orchcstcr in Dresden eintrcfsen, nm im Auftrag drr Deutschen Arbeitsfront und - der NS.-Gemeinschait Kraft durch Freude eine Gastspielreise durch ganz Sachsen vorzunehmen. Die Mitglieder dieses Orchesters werden sich bis Sonntag in Dresden aushalten, und am Sonntag 15 Uhr im Vereinsbaus ein großes Konzert geben, zn dem die Tentlcht Arbeitsfront erwerbslose ArbcttSkameraden, ArbeüB opfcr und Hitlerjungen Ungeladen hat. 6er kuNlUunIckolAe kreitag, S. kcbruar Dresden und Leipzig N.1V Jnnkgnmnastik. 6.3V Srühkouzert. 8.VV »und numnallik. 8.8V Kleine Musik. 8.3V Srobcr Klang zur Arbcltsvauie. V.3» Lvlclstuude für dle Kleinsten und ibr, Mlliter. Iv vv Germanin — Bauer LvS. vln denstches Mo dlkainent ciistcnäu Afrika. 1V 45 Henle vor ... Jalncii. 11.15 Für den Bauer, 12 vv Musik für die Arbellsvaule. 13.15 Mittagskonzert. 14.15 Mnllk nach TIlch lLM-ll. planen). I5.VV Für die Iran: Medikament oder Hauö- mittct? 15.* 5 LandschastS- und Zeitromane. Bnchbcriti von Erica Bnblmaim. 15.35 Wissen und Fortschritt. Iti.tis Kurzweil am Nachmittag. Nene Unterhaltungsmusik. Ist IZ Bimoie singen. Jnnabann 11/107. I7.lv Ein Lkisorinnr erzählt. Dr. Gotthard Günther. 17.25 Bon Gvvcnschiiom, Alttvelbcrmiihlen und andern uralten JastnachtSbrämluil. 17.45 Mit dem Mikrophon in die Arbeitsstätten der A!.- Schwestern. 18.VV Musik »um Felerabend. 1v.45Deuöch, CrzcnanngSschtnch». Untre Böden branchen Kalk, 2V.V« Nach richten. 8V.1V Allazar. Dle Helden von Toledo. Tatsachenbericht anS dem spanischen FreiheitSkampf von Roland E. Strunk. 22.VV Nachrichten. 22 2V gcho vom Internationalen Reit- nnd Fabrtnrnier In der Deuöch- landhalle. 22.3V Klastische Kammcrmnstk, gelvielt vom Jrma- Tfttiinmcl-Trio. 23.1v-24.vv Nachtmusik. Deutschlandsender 6.3V wie Leipzig. V.4V Die Dame Bcnetiä und Prinz Karneval. Ein FastnachlSbcricht. IV.VV wle Leipzig. 10.50 Lvieltnrnrn im Kindergarten. 11.4V Der Bauer spricht - Der Bauer hört. 12.VV Sstnstk »um Mittag. 12.55 3c!I- zcichen. 14.VV Allerlei — von zwei bis drell 15.15 Kinder- Uederslngen. 15.45 Slachdbrechen. Vellans und Haart»»». Jnnnmädel erzählen von alten Bräuchen nm den sllach». 16.VV Musik am Nachmittag. Sn der Vans«: Gesunde Nrauni durch körperliche Ertüchtigung. Gespräch ml« dem ReichS- Ivortsührer. 17.5V „Die Svlelschar." Ein Querschnitt durch dle Jahresarbeit der Zeitschrift für Seier- und Jrcizestgeiial- tnnn der Hitleringend. 18.1« Liedcrstnnde. I8.3V Von deutscher Arbeit. „Nicht allein daS ABC bringt den Menschen in di« Höh' .. .1" Eine Hörfolge. IV.VV Guten Abend, lieber Hörer! IN.45 Dentlchlandecho. 1V.55 Sammeln! Kamerad deS Weltkriegs, Kamerad sty Kampf der Bewegung — Nir rnscn dich! 2V.VV Kernspruch. 2V.IV Kleine bunte Malik. 21.0V Punkt 6 der Tagesordnnug. Kin Hörlvlel. 28 0l) Nachrichten. 22.2V wie Leipzig. 22.30—24.VV «die Leipzig. Interessantes von andern Sender» 1V.25 Wien: AnS der StaatSover: „Cavalleria rusticana', Over von Mascagni, und „Bajazzo", Over von Leoncavallo. 2Ü.1V Krankfurt: Konzert. 2v.16»KönIg»bcrg: 5 Minuten vor Karneval. 2V.1V München! Sehr bunte Stunde. 2V.IV Ltutt- gart: „Lum goldenen KipserU, Operette. 2V.15 Warschau: Konzert der Phsibarmpnt»' 2V.SV Berlin: V. vledler- Konzert. . - ' - V Regelung W Verdauung erreicht ma« ans angenWt- Wesse durch die bewährten Ebns'Pillen. M.1«—inAdoiheken. Sie beseitigen Darm« trägi. eit, reinigend. vlMvMen «stlh,aderL«vrrlcMl
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