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Dresdner neueste Nachrichten : 27.01.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-01-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193701271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-01
- Tag1937-01-27
- Monat1937-01
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 27.01.1937
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Str. 22, Seite 2 Dresdntr Neueste Nachrichten Mittwoch, 27. Januar IM Spanien den Spaniern! Der Ginn der deutschen Antwortnote zu der Irelwilligenfragc Bon unsrer Berliner Schrtftlettung 8r. Berlin, 20. Januar Die deutsche Antwortnote ans die zweite englische Note in der Freiwiltigensrage ist die tonische Fvrt- entwickln»!, der Gedanken und Anssaiinngen, die in der deutschen Antwort vom 7. Januar aus den englisch-französischen Schritt vom 26. Dezember ent halten sind. Die NcichSreaieruna ist von Anfang an dasür einaetretcn, bah der Zustrom von Freiwilligen nach Spanien verhindert werde» mtisse. Ihre Bcreit- schast hierzu hat sie schon im Aua« st des vergan- aeuen Jahres unmihvcrstättdlich zum Ausdruck gc- bracht, als sie aemeinsam mit der italienitll>en Ülegie- rnng ein Verbot der Entsendung von Freiwilligen nach Spanien verlangte. Hätten vor nunmehr einem halben Jahr« die andern beteiligten Mächte, ins besondere Frankreich und England, de» von Deutsch land gewiclenc.i Weg beschritten, dann hätte sich nie mals das Problem in d c r zugespitzten Form stellen können wie in den lebten Wochen. CS war deshalb linker autcs Recht, bereits in der Note vom 7. Januar in schonnngsloscr Osscnhcit die Zniammenhänge an znzeijicn und die nvlwendincn Schlnssivlgcrnngcn, die daraus zu ziehen sind, den übrigen beteiligten !)tegicrn»gc» naheznlcgcn. ES ist daS Verdienst DcntschlandS und Italiens, die spanische Frciwilligen- anaeleacnheit ans eine Diskussionsgrundlage gestellt zu haben, die allein eine beiriediacnde und reinliche Klärung möglich macht. Die jebt vorliegende deutsche Antwortnote ist ctn neuer praktischer Vcitraa zur Ausmerzung des Gefahrenherdes auf der iberischen Halbinsel. Die schon in der Rote vom 7. Januar nnterstrichcne grnnd- säbliche deutsche Bereitschaft zur Verhinderung der Znreiie von nenen Freiwilligen nach Spanien wird in der nenen Note dahin ergänzt, das, von der R c i ch s r e g i c r n n g bereits alle gesetz geberischen Mahnahinen vorbereitet sind, nm die Ausreise und Durchreise aller Per sonen innerhalb des deutschen Reichsgebiets zu ver hindern, die sich zur Teilnahme am Bürgerkrieg nach Spanien begeben wollen. Tic Eindeutigkeit dieser vor- bereiteten gesetzgeberischen Mahnahmcn, die zeitlich nicht begrenzt sind und deren Jnkrasttretcn lediglich von der Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen abhängt, zu denen sich auch die britische Negierung bekennt, gibt dieser deutschen Antwort, gemessen an der Siellungnahme der Sowjetunion, ein besonderes Gewicht. Mit grohcr Genugtuung dürfen wir seststellen, das, sich auch jebt iviedcr die Fruchtbarkeit der dcntsch- italic njschen Zusammenarbeit ermielen bat. Auch di« italienische Antwort atmet den gleichen Geist der Bereitschaft, die Frage der spanischen Frei willigen in einem Sinne zu läsen, der eine baldige Lokalisierung des von den Roten angelegten Brandes gewährleistet. Die andern beteiligten Regierungen brauchen nur zuzufassen. Sie haben es nur nötig, ihren Vertretern im Londoner Nichteinmischungsaus- schus, die erforderlichen Anweisungen zu geben, um die Angelegenheit aus dem Zustand der Stagnation hcr- anSzurcihcn, in die sic nicht durch unsre Schuld ge kommen ist. Um dieses Ziel zu erreichen, wirb es sich allerdings nicht umgehen lassen, auch jene Vorschläge zn verwirklichen, die bereits in der Note vom 7. Januar von Dcimchland gemacht worben sind und jcht erneut ansgcgrisscn werden. Die vorliegende Antn^rt der NeichSregicrung spricht ihr Bedauern darüber ans, das, vornehmlich England bisher gerade ans diese Punkte nicht cinge- gangen ist. Es genügt ..icht, lediglich den Zustrom von neuen Freiwilligen zu unterbinden: ebenso wichtig ist cS, das, auch die früher eingereistcn Freiwilligen, vor allem aber die politischen Agitatoren und Propagandisten ans Spanien entfernt werden. Das bringt mit allem Nachdruck die deutsche Antwort gebührend zum Ausdruck. Die englische Presse, die sich im allgemeinen sebr befriedigt über Ton und Inhalt der deutschen Note äiihert. glaubt heute bemerken zu können, diese Frage sei zunächst ..nicht vordringlich". Ein Blatt — der „Dailn Telegraph" — spricht sogar von „der ver schwindend geringen Bedeutung der in Spanien be findlichen Freiwilligen". Abgesehen davon, das, man cs noch vor kurzem ganz anders in der englischen Presse las, tritt liier wieder die englische Scheu vor jedem Zn Ende Denken der Dinge krau hervor. Rein, so gebt cs nicht! Halbheiten sind gerade in diesem wich tigsten Teilabschnitt der Frciwilltgensrage fehl am Plat e. Jede Negierung, die wirklich und ehrlich ent schlossen ist, alle Möglichkeiten einer Einmischung in Suanien zu unterbinden, mus, sich auch dazu verstehen, die landfremden Heber zn entfernen. Bei den andern liegt eS lebt, ihre Entschlossenheit dazu in angemessener Form zu bekunden. Wenn sie den Willen haben, so zu handeln, wie es Vernunft und bessere Einsicht gebiete risch erheischen, dann werden sich gcwisi, wie die Ant wort der Ncichsregiernng betont, auch Mittel und Wege finden lallen. Sie allein haben eS in der Hand, dem Londoner NichtcinmischnngSausschns,, entsprechend dem vorbildlichen Beispiel des Reiches, die Bahn für eine Lösung srciznmachcn, die eine wahre Nicht einmischung bringt und die Spanien den Spa- nicrn übcrläb t. Verhandlungen ohne Sudeten deutsche Partei * Prag, 2«. Januar Die beutschen Regierungsparteien in der Tschecho slowakei, die Ehristltchsozialen, die Sozialdemokraten und der Bund der Landwirte, haben gemeinsam ein „nationales Programm" auSgcarbeitct, das die Grund lage für „Ansgleichsverhandlungen" zwischen den Deutschen und der tschechoslowakischen Regierung bil den soll. Dieses Programm, das dem Wortlaut nach noch nicht bekannt ist, soll in dieser Woche dem Staats präsidenten Dr. Bcnesch Überreicht werden. Bemerkens wert ist, das, bei der Anbahnung dieser Verhandlungen Hvn der Regierung immerhin zugegeben wurde, bas, es unerfüllte sudetenöeutsche Forderungen gibt. Aber selbst in aktivistischen Kreisen sind die Erwartungen nicht allzu hoch gespannt, zumal die Sudctendeulsche Partei, in der über 70 v. H. der Deutschen znsammen- gcschlosscn sind, nicht an den Verhandlungstisch geladen ist, was nach „demokratischen" Grundsätzen zu er- warten gewesen wäre. Dass die Mtnbcrheitenpolitlk in Ser Tschechoslowakei vervollkommnet werden soll, hat der Ministerpräsident Dr. Hodscha dieser Tage in einer Rundsnnkrede er neut versichert. Er machte dabei n. a. die Aemcrkung, England begrüßt d Aber Einwände gegen die Zurückziehung X London, 26. Januar. (Durch Funkspruch) Die deutsche Antwort ans die letzte britische Note in der Kreiwilligensrage findet in der englischen Presse eine recht freundliche Ausnahme. Dasselbe gilt für die italienische Note. Die Blätter begrüben cs ins, besondere, das, Deutschland und Italien Gesetzes, masinahmen vorbereitet habe», um die Entsendung von Freiwilligen nach Spanien zu verhindern, falls andre Staaten dasselbe tun und eine allgemeine Vereinbarung erzielt wird. Als nächsten Schritt er« wartet man jetzt in London die Einberufung des Nicht- einmtschungsauöschusseö, nm den Plan für die Kon trolle der spanischen Einsuhrstcllcn anznnehmen. Anderseits wird die Wichtigkeit der wiederholten deutschen und Italienische» Forderung, das, die bereits in Spanien befindliche» Freiwillige» und Agentcu zurückgezogen werden sollen, in London immer noch nicht voll gewürdigt. Die Blätter stelle» sich aus den das, dies jedoch nicht deshalb geschehe, „wetltrgend. j em an d tr g e ndwo i m A nö l an d unsre Minder, heitenpolttik kritisiert hat. Die Minderheitenpolitik ih eine Sache unsrer staatlichen Souveränität und M, Sache eines andern. Wenn wir heute unsre .admini. strattve Praxis' auch in den Minberheitenbezichnnqen regeln, so tun wir dies begreiflicherweise in Ucberein- stimmung auch mit den deutschen Koalitions. Parteien, die zugleich mit uns die Verfassung.;, mässige Verantwortung tragen, der eine jede vcr- sassttiigsmässige Negierung und jede Parlaments»«,'!». heit unterliegt." Hierzu ist zu bemerken, dast unsres Wissens von keiner ausländischen Stelle ein Druck auf die tschccho- slowakische Regierung im Sinne einer Regelung dc: nationalpvlitlschen Frqgcn ansgciibt wurde. Es stimmt aber auch nicht, dass die Minderheitenpolitik aus. schliestlich eine Sache der staatlichen Souveränität wäre, denn bekanntlich ist die Tschechoslowakei durch die Minderheitenschutzvcrträge auch in ter nativ- nal an bestimmte Pflichten gegen die Minderheiten gebunden. Aber bemerkenswert ist, bah Dr. Hodscha lediglich von einer Regelung der „administrativen Praxis" spricht. Eine Lösung der sudctcndcnlschen Frage, der wichtigsten inncrpolitischcn Frage des tschechoslowakischen Staates, wird nicht anders zu fin den sein als in der eindeutigen Sicherung der Lebens, rechte der Sudctcndcutschen. ie deutsche Antwort der i» Spanien befindlichen Freiwilligen Standpunkt, das, dieser Vorschlag zur Zeit „nicht als vordringlich" s!j behandelt werden könne. Günstiger Eindruck der Note in Paris Nur „Oeuvre" treibt weiter Brunnenvergistung X Paris, 28. Januar. (Durch Funkfpruchj Die deutsche und die italienische Antwortnote wer den von der Pariser Presse, wie schon gestern abend ,u erwarte« schic«, günstig bcurteilt. Der Genfer Ae- richterstatter des „Petit Parisien" erklärt, in der Um gebung deS AustcnministerS Dclboö lege man dir beutschc uud die Italienische Antwort als eine An nahme des FrelwilligenverbotS uud der Kontrolle o!,uc Vorbedingung auS. Der Eindruck sei ausgcsprcchc, gut. Die französische wie die englische Abordnung in Genf hätten diese wichtige diplomatische Tatsache mit unverhohlener Genugtuung ausgenommen. Oer Wortlaut der deutschen Note X Berlin, 26. Januar Die deutsche Antwortnote in der Frciwilligcnsragc, welche die Ncichsregiernng dem britischen Botschafter Sir Eric PhippS überreichen liest, hat folgenden Wortlaut: 1. Die Deutsche Regierung hat mit Genugtuung davon Kenntnis genommen, das, nach Ansicht der Königlich 'Britischen Negierung die hanptbcteiligtcn Mächte nun mehr über die Notwendigkeit sofortiger Mastnalnncn znr Verhinderung des Zustroms von Freiwilligen nach Spanien einig sind, und dast ferner auch gründ- sätzliches Einverständnis darüber besteht, dast diese Mastnahmen von allen beteiligten Negie rungen gleichzeitig getroffen werden, dast daS Gesamt problem der indirekte» Formen der Einmischung in Spanien eine aktive Behandlung erfährt und ein wirk sames Kontrollsystem eingesührt wird. Damit würden die Voraussetzungen erfüllt sein, von denen die Deutsche Negierung in der Note vom 7. Januar ihre Bereit willigkeit zur Anordnung der von ihr zu treffenden Mastnahmen abhängig gemacht hat. 2. Unter diesen Umständen hat die Deutsche Regierung bereits ein Gesetz vorbereitet, das die Ein reise von deutschen Staatsangehörigen nach Spanien znr Teilnahme am Bürgerkrieg sowie die Anwerbung von Personen zu diesem Zweck unter Strasandrohnng verbieten und ferner die notwendigen Bcrwaltungs- mastnahmen in Aussicht nehmen mürbe, um die Aus reise und Durchreise aller Personen zn verhindern, die sich zur Teilnahme am Bürgerkrieg nach Spanien be geben wollen. Es wird sich empsehlen, das, der Lon doner NichteinmischungSansschust sofort die Ncbercinstimmnng aller beteiligten Regierungen über den wesentlichen Inhalt der von ihnen zu trcsscndcn Mastnahmen, über den Zeitpunkt ihrer Jnkrastsetznng sowie endlich Uber die Grundlinien.deS einzusiihrenden Kontrollsystems seststcllt. Sobald diese Fest stellung erfolgt ist, wird die Deutsche Negierung un verzüglich das Erforderliche wegen der von ihr zu treffenden Mastnahmen veranlassen. 8. WaS die Durchführung der Kontrolle anlangt, so liegen der Deutschen Regierung, und zwar zum Teil erst seit wenigen Tagen, eine Reihe von Entwürfen des Londoner Ausschusses vor, deren Prüfung sie möglichst beschleunigen wird. Sie behält sich vor, durch ihren Vertreter dem Londoner AuSschust daS Ergebnis dieser Prüfung sobald als möglich mitznteilLn und dabei gegebenenfalls auch ergänzende Vorschläge zu mache». 4. Tic Königlich Britische Negierung hat sich bisher leider noch nicht zn dem in der Note vom 7. Ianuar gemachten Vorschlag der Deutschen Negierung gcäustcrt, alle nichtspanischcn Teilnehmer an den Kämpsen in Spanien cinschliestlich der politischen Agita toren und Propagandisten anS Spanien zu entfernen, nm so den Zustand vom August vorigen Jahres wicdcr- herzustellen. Tic Deutsche Regierung legt ans diese Vorschläge nach wie vor besonderen Wert. Sic hat die ernste Be fürchtung, dast cs nach der ganze», bereits in der Note vom 7. Januar geschilderten Entwicklung der Dinge z« einer einseitigen, dem Sinn der Nichtcin« Neues auf Berliner Bühnen Von unserm Korrespondenten Berlin, 26. Januar Weibliche Komödie In der Komischen Oper gab eS eine Matinee, in der das zweite Drama der österreichischen Dichterin nnd Schauspielerin Juliane Kay einen sehr ver gnügten Erfolg errang. Es führt den Titel „Der Schneider treibt den Trusel aus" ldaS erste Stück hieb „Das Tors und die Menschheit") nnd ist ein amüsanter Schwank mtt ernsthaftem Hintergrund, der sicher seinen Weg machen wird. Ter teuselauStreibcnbc Schneider Les Titels ist ein Berliner, Herr Barthels, der eine kleine Münchnerin geheiratet hat. Sie ist ein weibliches Wesen, er ein Schneider mit Weltanschauung. Er hält seine junge Frau streng und knapp: denn in jedem weiblichen Wesen sitzt ein Teufel, der nur ans -en Augenblick lauert, in dem er auöbrcchcn kann. Darum hält VarlhelS seine Frau kurz, und gerade darum bricht sic eines Tages ans. Fräulein Krause, die bet Barthels wohnt, erwartet Besuch, männlichen natürlich, ist aber anderwärts verabredet. Frau Barthels übernimmt cS, den Gast zu empfangen nnd sortzusclsicken: der aber, ein bayrischer Landsmann von ihr, hält sie sür Fräulein Kraule nnd fordert sie zu einem Glase Vier ans. Sie läßt ihn bet seinem Irrtum und geht nach längerem Sträuben wirklich mit. ES kommt zum Krach bei Barthel«: schliestlich geht die junge Fran ganz: der Teufel hält sie in seinen Krallen. AlS dem sreundltchen Landsmann da» Gelb auvgeht und die Liebe stirbt, kehrt sie heim, und Herr Barthels nimmt sie in Gnade» wieder auf, indem er ihr ein Jahr der Büste und Arbeit auferlegt, als welches er das verflossene ihrer Ehe anzurechnen gewillt scheint. Der Schwankteil deS Spiels ist ausgezeichnet. Fräulein Krause zum Beispiel, bi« Mieterin, ist «in reizendes Geschöpf, die redselig anschmiegsame junge Nichte des Herrn Barthels gleichfalls: anch die männ lichen Ncbcnsigurcii haben ihre Netze. Der Held des Ganzen steht zwischen Schwank und Ernst ans der Komöbtenseite. Er redet von Weltanschauung und lebt ebenfalls Schwank: er must -en frühen Ernst und den jetzigen Spast der Verfasserin znsammcnbringcn. Gerhard Bienrrt, -er ihn spielte, tat da« vom Grotesken her und errang damit fröhlichen Beifall. Sehr hübsch Tont van Eyck als die junge Frau, sehr amüsant Hanne Mertenö als die Mieterin mit dem wilden Mundwerk. Grober Beifall, be sonders sür die beiden ersten Akte. „Faust" in drei Teilen DaS R o s c t h c a t e r hat eine gute Idee gehabt. ES hat Goethes „Faust" in seinen «pielpla» ausgenom men, nnd zwar in drei Teile ausgetetlt. Erster Abend: ?Gusl und Mephisto, zweiter: Faust und Gret chen, am dritten: Szenen aus Faust zweiter Teil. Ter erste der drei Abende wurde ein voller Erfolg. Ter Direktor Rose, der selber Regie führte, brachte den vollständigen Text und zugleich «inen Faust zum Sehen, eine Ausführung, in der alles ordentlich und richtig gezeigt wurde. Im Vorspiel fast der liebe Gott ans seinem Fclsenthron, diesmal jung und schön und blond: -er Erdgeist war ein Ricsenantlitz, von wilden Flammen umlodert: tn der Ostcrnacht sah man die Eliöre der Weiber, der Jünger, der Engel, und den Osterspaziergang erlebte man in immer neuen, inein ander libcrglcitenden Landschaften mit, die 'Nina Tokumbc bans den Kupvclhorizont projizierte. Faust war der fast achtzigjährige Ludwig Wiillnrr wen Faust der Gretchentragödie spielt ein junger Dar steller). Wlillner brachte den Text so klar und wirksam deklamiert, wie man ihn im Rosetheatcr braucht. Mephisto war Georg August Koch. Groster Beifall. I'uul I'Volitvr Mitteilungen der Sächsischen Staatsthcatcr Opernhaus. Mittwoch, 27. Januar, „Die lustigen Weiber von Windsor" von Nicolai mit Ermvld, Schössler, Bader, Einar KristjanSson (Fenton) als Gast, Lea Piltti (Frau Fluthl als Gast, Jcssyka Kocttrik, Elfriede Trötschcl, Tcstn.er, Büsscl und Greiner. AnsanglO.öt) Uhr. Anrecht L. — Donnerstag, 2». Januar, „Anbrü Ehönt« r" von Giordano mtt Patttera (Tttelparttc), Schössler, Helene Jung, Maria Eebolari, Maria Rohs (zum erstenmal Bersi), Inger Kars» (zum erstenmal Madelon), Er- mold, Bader. Anfang 26 Uhr. Anrecht 8. — Schau - svtelhans. Mittwoch, 27. Januar, „Ltlosee" von Mansrcd Hausmann. Anfang 26 Uhr. Anrecht L. — Donnerstag, 28. Januar, „Eine Frau ohne Be benin» g" von OScar Wilde. Anfang 26 Uhr. Auster Anrecht. — Otto Erler, der Dichter von „DhorS Galt", besten Uraufführung am Freitag, dem 26. Januar, stattstnbet, tst zu den Proben hier «tnge- troffen und wird der Premiere persönlich beiwohnen. mischuugöpolitik zuwidcrlauscndc« Begünstigung der der nationalen spanischen Negierung im Kampfe gcgen- übcrstchcndcn Elemente führen wird, wenn die Mächte den Zustrom von Freiwilligen nur sür die Zukunft ver hindern, sich aber damit absindcn, die bereits in Spanten befindlichen landfremden Teilnehmer am l. rgcrkrieg dort zu belassen. Es erscheint der Deutschen Regierung als daS Gebot der Stunde, dast alle beteiligten Mächte jetzt endlich Ernst damit machen, jede Möglichkeit. einer Ein mischung in Spanien zn unterbinden. W«nn sie dazu entschlossen sind, werden sie auch Mittel und Wege lin den, nm den erwähnten Vorschlag der Deutschen Regie, rung zu verwirklichen. Der „Aordasrikanische Siem" verboten Blutige Zusammenstöße in Oran Telegramm unsres Korrespondenten n. Paris, 26. Januar Dem Präsidenten der Republik wird heute eine Verordnung zur Unterzeichnung vorgelegt werden, durch die die in Nordasrika gegründete Eingeborenen vereinigung „N v r das ri kan i scher Stern" ver boten und aufgelöst wird. Dieser Verband ist von der Kommunistischen Partei aufgezogen worden mtt dem Ziele, die arabische Nationalbcwegung für die Einrichtung einer Sowjetrepublik in Nordasrika cin- zusangcn. Tie Regierung hat auch beschlossen, dast alle den verschiedenen Ministerien zngehcnden Nach richten nnd Berichte über die Eingcborcncnbcwcgnng in der Hand des Innenministers vereinigt werden sollen. DaS scheint daraus lsinzndeuten, dast die (ran- zösische Regierung sich der Gefahr der kommunistisid» Umtriebe unter der Eingcborencnbcvölkcrung bemu?, geworden tst. Wie grost die Spannungen schon geworden sind, bc- weifen die Berichte von I u s a m m e n st ö st c n n Oran anlästlich eines Streiks der Hafenarbeiter. T>. Mobilgarde mnkte eingesetzt werden, nnd im I uden- viertel wurde eine ihrer Streifen mit Schuhen empfangen. Bei den Unruhen sind zehn PoUzcibcamtc und zwanzig Demonstranten verletzt worden. Ltgakt lehnt ab Sonderkabel-lenst der Dresdner Neuesten Nachrichten Tokio, 26. Januar. (Durch United Pressi Nach einer Meldung der Zeitung „Miyako" Hal Gencralgouverneur Ugaki sich entschlossen, den Kaiser davon zu unterrichten, dast er den Auftrag, ciu neues Kabinett zu bilden, nicht erfüllen könne. Kuxhavener Fischdampfer verschollen Zwölf deutsche Seeleute ertrunken? X Knxhavc», 26. Januar Seit 17. Januar ist der Knxhavcncr Fisch, dampfrr „Uhlenhorst" der „Nordsee", Deutsche Hoch- seesischerei-AG., Brcmcn-Kuxhavcn, übersättig. Ta in der Zwischenzeit von dem Fischdampser keine Meldung eingctrofsen ist, mnst lelder, wie die Reederei usitteili, mit dem Verlust des Schisses gerechnet werden, tz- besteht keine Aussicht, dast die zwölf Mann starke Be satzung gerettet worden ist. Karl Bröger liest Dichtelaben- -er TlG.-Kulturgemeinde Es verhält sich in der Tat so, wie Karl Bröger, sich seiner Hörcrschast vorstellend, sagt: man bringt, was seine änstcre Erscheinung anlangt, falsche Vorstellungen mit. Man stellt sich unter ihm, der unter der Etikette des „Arbeitcrdichters" in die Literatur eingegangcn lsl, einen rvbnstcrcn und grösteren Mann vor, als Bröger in Wirklichkeit ist. Nur der breitstlrnige eckige Kops, die behenden Augen, die spitz und steil vor- stvstcnde Nase über dem beinahe schmalen Llppcnpaar und dlc Spuren, die ein hartes Leben dem Gesicht ein- gcgrabcn hat, vielleicht auch der mässig gebeugte Rücken, der danach anSsieht, als ob er etwas ertragen könnte, kommen den Erwartungen, mit denen man sich zu dem Dichterabend begibt, entgegen. In Wirklichkeit aber ist Bröger eben ein Dichter. Man merkt das sofort, sobald er zu lesen beginnt. Da wird er, der sonst sicher seine Ellenbogen zn gebrauchen weist und sie in seinem Lebenskampf nach oben hat gebrauchen müssen, leise, weich, demütig, horchend, ganz Sprachrohr der Mächte, die ihn zum Dichter er- wählten und durch ihn sprechen, so wle er etwa gewesen sei» mag, als ihn die herrlichen Verse an Deutschland überfielen, dieses überwältigend«, ergreifende und mitretstende „Bekenntnis" zn Dcuischland, das ihn mit einem Schlage aus der Dunkelheit seines Daseins herauSgehoben hat. Die schlichte Sachlichkeit seine» Wesens, die ganz auf das Unmittelbare bezogen ist, „schöne" Formeln und Etnkleldnngcn sich erspart und direkt ans die einfache Aussprache des Gefühls geht, -lese seine persönliche Art, die durch das ganz un- gckiinsteltc Leben noch verstärkt erscheint, gibt seiner Dichtung die Färbung. An den Anfang stellte Bröger einige Gedichte, die ans dem sür ihn und seine ganze Generation ent scheidenden Erlebnis des Krieges erwachsen sind. Ihre verhaltene Nnhc, hinter der ein so glühendes Herz pocht, thr schlichter, knapper Ausdruck, der dennoch von einem wunderbaren Glanz von Schönheit überstrahlt wird, ergriff wohl am tiefsten tn dem Gedicht: „Der Soldat an die Erde." Hier erscheint bl« von Granaten zerwühlte Erbe als die schmerzhafte Mutter, dle mit dem Soldaten und für ihn leidet, und zu der er flüchte» wie ein Klnd In den Schost seiner Mutter. An diese mit «tncm Schwelgen, daS mehr als der lauteste Bei fall sagte, aufgenommcnen Gedichte anS der Samm- lung „Kamerad, als wir marschtertrn", schlost sich ein Abschnitt aus „Bunker 17", der Ge schichte einer Kameradschaft innerhalb einer Bnnter- besatzung, die tn Flandern ihre letzte Pflicht crsiilü. Anch die humorvolle kleine KrlcgSerzählnng „Sarq- nagel halb und halb" schilderte den Geist der Kamerad schaft, der es möglich machte, dast all das Ungeheuer liche ertragen werden konnte. Ein Abschnitt aus dem Roman „Gulden schuh" führte an das LtcrbeR. des Landsknechts und Bänkelsängers Jörg Grass, -er es in seinem Leben wüst getrieben hatte, aber mit dem Schuh nnd dem blanken Gulden ln der Hand, den dem kleinen Kinde die Mutter vor vierzig Jahren geschcnlt hatte, seinen letzten Atem aushanchtc. Ein andres Clemens seines Dichtertums, daS schalkhaft humorvolle nnd ans den einfachsten Gefühlen schöpfende, lieb Bröger schliestlich in zwei kleinen, erquickend humor vollen Bancrngeschichtcn offenbar werden. Der Abend schlost mit einigen Versen ans dem Gedtchtbanü „Deutschland", dlc ganz erfüllt sind von Hcimal- gcstthl, von dem erlebten Wissen, dast Deutschland Wirklichkeit tst bis in unser» PulSschlag hinein. Or. Paul Uaunoli — Heinz DrewcS Leiter der Abteilung Musik im Pr»paga»dami«isterlum. Der Rctchsmtnister sür Vvlksaufklärnng und Propaganda Dr. Goebbels hat den Generalintendanten und Generalmusikdirektor Dr. Heinz Drcw«s in Altenburg (Thllrtngenl niii Lein 1. Februar als Letter der Abteilung Musik in daS NeichSministeriuin sür Bolksansklärung und Pro paganda berufen. — Theater deS BolkeS (Städtisches Theater am -llbertplatzj. Tie Erstausführung des Lustspiels „Punkt 6 der Tagesordnung" von Earl Bvrro Schwerla ist aus Donnerstag, 4. Februar, 26.18 Uhr, festgesetzt. Spielleitung Max Jähnig, Bühnenbilder Hans Kämmerling. — Dlc nächsten Wiederholungen des lustigen SoldatenstückS „Der Etappen Hase" sind Mittwoch, 27. Januar, und Dienstag, 2. Februar. -- Mitteilung deS KomödtcuhauseS. Heute Diens tag letztes Gastspiel der parodistischen Zeltbühne „Die acht Entfesselten". Bon Mittwoch an wird das Lnstsplel „Gustav Ktltan" wieder tn den Spirlplan ausgenommen. -- Sll, «,« kommt mit Ihrem Trio lProk. Slrub, v. 0oel< scher) nach Dresden »u einem Uammerm-unkabend am »achtle» Donncrltaa. dem 28. Januar. ittwoch, 27. Nalic ES lsl eigen Nationalsozialis ein neues, deut stcllung eines , Gröste von Gült Izu den Ideen de Ibört, und sie wa I Liberalismus so Ivölkischem Den iBäter des jetzt Ischajscnen „B lacglanbt, in bi, Iststqestelll zu ha Ibach", das klassi Ilismns, ist das Iworden. Es tst Imns, der in diel IFormung gcsun Ibache gestalten, iTrittcr entgegen Inl verfahren". Ilvolk kennt daS »Titel schon ein Ilichen LibcraliS Inno" wird man I-riis der „Ehre" iGan, deutlich iLchlcgclbcr Idcr Anla der : IN cuordnnn > »licben Recht ».lieber dem Re I Pollogemeinsche I das Recht des g I gemeinen Wohl! I Guter. Steht I klang ?" lind I miniuerium hat D gegeben: „Tas Bürgert gangenhcit, in Ter Wandel I sittlichen Wieder I läni das Gesetzt' I lVlM zn einem M I Dcnnchland mit W denlichc» Boden I Lcblegelbcrgcr D Idee des Jndiv M „Geictzlnich der I seiner ansgcklüj I sein und sremd M nationale Gesetz D durch eine 'Nen D wie das naliona I lung gewniermc I Ein neues Priv I Tenüchland, nn D nähme der M Arbeiten zur Ab M an. Ter Führe M trag dco Reichs I verstanden erst W alcdald mit dies M innen Gcsetzbw M Ledenc-quier en D grober Kod Dgraphen soll D Lüleaelderger s H Fmm.tenrecht j -> den Naniverlrat I deun'elven Gesel I einer Fabrikwa I eine Wicdcrgcbi I mern löst, mit d D ihm behandelte, I «elbstverständli I unendliche Ums D nine, und je I Wissenschaft I Gesundung i D ist mir zu erz I Ebencnuntcrschi D labt. Zu diese I sozialen Arbeit I lichen GcictzbNl Idrei Grnpt W znsondcrn: daS Ores Sinfo Tas zweite brachte in künstl i Meblich Werk ouoertiirc Z-Dl trlt noch im Pai I Werl, wenn am i kriüllt: der schi I herchaiten Rhyi I ne» Aläscrklän l twb Karl Weil Ta,milchen die Gesängen für Nondo mit Sol, „Vncln, mn sior wies sich in dci lins, im Rondo für Violine unl als gcschmackvo Sinfonie hatte gearbeitet, die mehr »ach Sch sonders den Hi das Ineinander pari des Konzc Läufen des crs dante nnd dem lich meisterlich , Ter vierte l Quartetts Opus 138. Mii grainms, denn an die Elnsühl wäre, damit z> andre als ein r eS, die immer hcranösallen, b seine Dissonanz aesassie Entschn sein" nnd „ES arammusik" g Wissen nm die! konzentrierten, Mer schon die
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