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Dresdner neueste Nachrichten : 05.03.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-03-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193703053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-03
- Tag1937-03-05
- Monat1937-03
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 05.03.1937
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die ZeichnungSsrist neu« Reichsanlethe zu lau fen beginnt. Auch iveb ba meint: „Ach, mein« vaar Groschen!" tut daher aut, sich das ZetchnungSangebot les erscheint heute auch in dieser Ausgabe) anzuschauen und der Klugheit zu folgen, mit der andre schon handelten. Sippenforschung und Gippenpflege Eine neue Einstellung zur Familie, zu allen Fra gen der Herkunft, zu allen Vermächtnissen des Blutes hak in ganz Deutschland die Familien- und Sippen forschung mächtig belebt. Ueberall lucht man neue Wege, die nicht nur der praktischen Arbeit notwendiger Ermittlungen oder rein wissenschaftlichen Zielen dienen, sondern zugleich das Stppenbewußtsein, di« Keimzelle zölktschen GemeinschastsarftthlS, stärken sollen. Wie ^it Fahren schon der Lehrer Klcnck in Nindorf cS Hternommen hat, die gesamte Bevölkerung der Lam- ^üter Vörde mit mehr als 80000 Einwohnern und deren Vorfahren in Karteikarten und Sippentafeln darzustellen, so soll seht eine umfassende Ahnenkartei für den ganzen Gau Osthanuovcr mit Stppcntaseln, die bis zum Dreis,igjährigcn Krieg zuritctrcichen, geschossen werden. Träger dieser wertvollen Arbeit ist der NS.-Lchrerbund, der zusammen mit dem Reichs nährstand und der Deutschen Arbeitsfront nach KlcnckS Methode die AmtSrcgister der Standesämter und der Kirchcnbehördcn, beainnend mit einer Znsammen- stellnng der Traurcgister von der Gegenwart bis zum Drcistigsährtgen Krieg, auöwerten wird. In kleinerem Kreise, aber noch zielbewusster zu den praktischen Aufgaben für die Zukunst vorstoßend, voll zieht sich die Gemeinschaftsarbeit einer mitteldeutschen Sippe, von der die Monatsschrift „Neues Volk" berichtet. Fiinstansend Sippcnmitglicder haben sich, in Ortsgruppen gegliedert, unter einem Sippenfiihrcr und einem Sippcnrat znsammcngcschlossen. Ein Sippenbüro erledigt die Forschungsarbeiten. Die Sippcnarmcn werden in besonderer Weise betreut. Die Sippe plant seht, ein Sippcnheim zu errichten. Rund um dieses Heim sollen in Form einer Stiftung eine Reihe kleiner Einzelhäuser gebaut werden, die als Altersheime oder Erholungsstätten für den Ferien aufenthalt der Mitglieder der Sippe und ihrer Kin der bcnutst werden sollen. Hier ist also nicht nur siir alle Sippenangehörigcn eine vorbildliche AuSkunstö- und ForschnngSstellc geschossen worden, sondern zu gleich ein Gemcinschastswcrk aus echt nationalsozia listischem Geist entstanden. Das gesamte Deutschtum umfasst die Arbeit des vom Volksbund der deutschen sippcnkunbltchen Ver- „Mobttiflerung der Wirtschaft" Weitgehende Pläne des amerikanischen Generalstabes X Washington, 4. März Wie die „Washington Times" aus guter Quelle erfahren, plant der amerikanische Gencralstab, vom BundeSkongrcsi Mittel anzusordcrn, die für jährliche Probcmobilisationen von kriegsivtchtigen Fabriken verwendet werden sollen. Von etwa 20 000 Fabriken, die vom KriegSmintste- riuin geprüft wurde», sind etwa 12 000 als sogenannte „Schlüsselsabriken" bezeichnet worden, von denen man im Kriegsfälle sofortige Umstellung ans die Herstellung von Kriegsmaterial, einschließlich Uniformen, Kraft, wagen usw. erwartet. Der amerikanische Gencralstab setzt sich ferner für «inen Fünfjahresplan zur Einstellung von 150000 Reseryisten ein. Man erklärt im Generalstab, daß das Heer zwar eine große Zahl von Reserveoffizieren, nicht aber, über genügend MannschastSreserven ver füge. Deshalb sollen in Zukunft jährlich etwa 80 000 der normal aus dem Heere AuSscheidenden siir das MelerveverhältniS angeworben und zu jährlichen Hebungen verpflichtet werden. Darüber hinaus ist im Falle eines Krieges die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht sowie eine militärische Kontrolle aller kriegswichtigen Fabriken geplant. Der Generalstab hofst, daß ein Gesetz über die „Mobilisierung der amertkanstchen Wirtschaft" noch in dieser Kongreßperiode zur Annahme gelangt. Schwere Streikunruhen in Aancy X Paris, 4. März In Nancy, wo seit Sonnabend ein plötzlicher Straßenbahnerftreik auSgcbrochen war, griff am Mittwoch die Polizei ans Anordnung des Ministers ein und räumte zwangsweise die von den Streiken den besetzten Werkhallen und Straßenbahndepots. Hierbei kam eS zu Zusammenstößen zwischen Streikenden und der Mobilen Garde, in deren Ver lauf zahlreiche Personen verlebt wurden. In Toulouse sind aus Solidarität mit den Botschafter Kaupel bei Franco Der deutsche Botschafter überreicht sein Beglaubigungsschreiben - Herzlichste Grüße des Führers eine geschaffenen, feder AuSggL« der Monatsschrift «Familie, Sippe, Bolt" rtngesügten „Allgemein»», Suchblatt«» für Gippenst>rscher. in dem jeder stppen- kundltche Suchanzeigen gegen mäßige Gebühren auf geben kann. Diese Rundfragen werden durch die weit- verzweigte Organisation an die maßgebenden Fach leute und erfahrenen Sachkenner in den einzelnen Gauen und Landschaften herangebracht. So wächst der Sippenforschung aus vielfältigen Quellen wertvolle Hilfe zu. Und baS hat nicht nur eine wissenschaftliche Bedeutung, sondern ist auch Dienst am Aufbau der Volksgemeinschaft in der natürlichen Zelle der Sippe. Gudetendeutscher Doltstrauertag Der 4. März ist der Volkstrauertaa der Sudeten- deutschen. 18 Jahre sind eS her, baß 54 Sudetenbeutsche im Glauben an das Recht ihrer Heimat unter dem Feuer tschechischer Legionäre ihr Leben Hingaben. Am 4. März 1010 ruhte in allen sudetendeutschen Landes teilen die Arbeit. I»» Wien war die National. Versammlung znsammengetrrten, und noch einmal wollten die Sudetendeutschen geschlossen ihren Willen bekunden, baß sie bei Deutschöstcrrcich und damit Be standteil des Reiches bleiben wollten. Tas Recht auf freie Abstimmung,das man andern gewährte, hatte inan ihnen ja nicht gegeben, entgegen allen Versprechungen und Zusagen, die in der Nationalitätenfrage bei der Neu gestaltung Europas gemacht worden waren. Zu Hunderttausenden strömten an diesem Tage sudetenbeutsche Arbeiter, Bürger und Bauern zu sammen, in den Dörfern und Städten versammelten sie sich, um der Welt zu zeigen, was ihr Wille war: die Gestaltung ihres völkischen Schicksals selbst zu be stimmen. Friedlich und wehrlos war man zusammen gekommen. Fetertagsstimmung lag über dem Lande. Nur protestieren wollte man gegen Willkür und Macht, die deutsches Volkstum zu fremden Volkstum schlagen wollten. Da geschah cS, daß tschechische Legionäre und Gen darmen in die friedlich demonstrierende Menge schossen: in Kunden und Sternberg, in Karlsbad und Eger, in Arnau und Aussig. 54 Tote und Hunderte von Ver- wnndetcn blieben auf dem Platz, als Blutzeugen für den Willen SudetendeutschlanbS. Wie Helden trug inan sie zu Grabe. Im Friedenödiktat von St-Ger main wurden die dreieinhalb Millionen Deutschen dem tschechoslowakischen Staate zugeschlageu. Am An fang der Geschichte dieses Staates sieht -er 4. März. Die Sudetendeutschen ehren an diesem Tage das Ge dächtnis derer, die für ihr Deutschtum sielen. Arbeitern einer Transportgesellschaft sämtliche An gestellten und Arbeiter der städtischen Warcnbcfür- derunasunternchmnngen in den Streik getreten. Ter Streikansschuß hat nur die Beförderung von Milch und verderblichen Waren gestattet. Verband- lungen zur Beilegung des Streiks haben bisher zu keinem Ergebnis geführt. Kleiner Srenzverkehr zwischen Litauen und Polen X Warschau, 4. März Der sogenannte kleine Grenzvcrkehr zwi- schen Litauen und Polen, der fünf Monate lang voll kommen eingestellt war, soll mit dein 15. März wieder ausgenommen werden. Großer Schaden lm Loetschental X Bern, 4. März Von einer gewaltigen Lawine wurden auf einer abgelegenen Alpe der Gemeinde Blatte»» im obersten Loetschental (OberwalliSs 82 leerstehende Alphtttten verschüttet. Menschenleben sind glücklicherweise nicht zu beklagen. Der angerichtete Schaben wirb auf etwa 100 000 Franken geschätzt. X Salamanca, 4. Mär- Botschafter Faupel überreichte gestern dem spanischen StaatSchef, General Franco, sein Be glaubigungsschreiben, wöbet er gleichzeitig die ihm persönlich ausgetragenen herzlichsten Grüße und Wünsche des Führers und Reichskanzlers über brachte. Er wies in seiner Ansprache auf die freund- schastliche Verbundenheit Deutschland» und Spanten» durch viele Jahrhunderte hi»» und sprach die aus richtigsten Wünsche aus für bei» baldigen siegreichen Abschluß des FreihcitSkampfeS, den der Führer nnb mit ihm daS ganze deutsche Volk ständig mit der wärmsten Sympathie begleitet. Staatsches General Franco brachte vor allem seine und deS spanische»» Volkes tiefe Dankbarkeit dem deutschen Volk gegenüber zum Ausdruck, das von Anfang des Krieges an die Größe der spanischen Be- wegung begriffen habe. General Franco unterstrich, daß zwischen den beiden Nationen keinerlei Neibungö- möalichkeitcn bestünden und die Wirtschastsinteressen beider Länder sich ergänzen und vervollständigen. Nach Beendigung de» feierlichen Aktes erschienen StaatSchef General Franco und Botschafter Faupel und begrüßten die versammelte begeisterte Meng«, während die Nationalhymnen beider Länder erklangen. Lr. Berlin, 4. Mär- Für dieses Jahr hat das Amt sür Berufserziehung und BetriebSsührung der Deutschen Arbeitsfront 264 rvirtschaftSk un bliche Studtenfahrten vorgesehen. 1986 sind 177 dieser Fahrten durchgcfithrt worben, 1985 57. Schon aus diesen Zahlen ist zu ent nehmen, daß die Einrichinng der wirtschastSkundlichen Stubiensahrten ein wesentliches Bedürfnis in der Be- russerzichung erfüllt und daß sie ohne Frag« eine große Zukunft hat. Die Studicnfahrten sind ein Teil nationalsozialistischer Berufserziehung: um ihre Be deutung voll zu würdigen, muß man aber einen Ein blick in das Ganze, in Wesen und Ziel dieser BcrufS- erziehung gewinnen. Dr. Ley hat wiederholt hervorgehoben, daß die Berusser-iehung t»n nationalsoziali stischen Deutschland von einer neuen Auf fassung des Berufs auSgcht und eine neue Ordnung erstrebt. Die innere Einstellung zur Arbeit hat sich gewandelt: die Arbeit wird Im letzten und entscheiden den Sinne als verpflichtender Dienst für die Gemein schaft betrachtet und anSgcsührt. Dieser innere Wandel bedingt auch einen Wandel der äußeren Form. Und dieser Wandel beginnt mit der Vorbereitung deS Heranwachsenden Menschen ans seinen künsttgen Beruf, also mit der B e r « sS b e r a t u n g. Man wendet sich ab von der einseitig nach psychotechnischen Methoden gestalteten EignungSpriisung, die bisher vorherrschte. Diese Eignungsprüfungen konnten nicht verhindere daß Millionen deutfcher berufstätiger Menschen sich heute bet ihrer Beschäftigung unglücklich fühlen. Die Eignungsprüfung soll abgelöst werden durch eine Auswahl nach erbbiologisch-charaktero logischen Gesichtspunkten. Keine einmalige Prüfung im alten Sinn«, sondern eine sorgfältige Beobachtung in einem längeren Zeitraum ist das Der Heeresbericht von gestern meldet avgewiesens bolschewistische Angriffe aus der Asturiensront, und die Eroberung von UtrillaS an der Teruel- front, di« ba» ganze Minengebiet von UtrillaS in den Besitz der Nationalen gebracht hat. Dl« nationale Flott« hat zwei bolschewistische Danipser aufgebracht, an deren Bord sich 85 sowjrtrussische Tanks, IS Bat terien und 6000 Tonnen sowjetrussischen Kriegs material» befanden. Die Standorte -er Kontrollstationen X London, 4. Mär, Im Rahmen des spanischen Kontrollplanes ist be kanntlich die Schaffung von Kontroll st attonen vorgesehen, an denen sich die internationalen Beobachter an Bord der nach Spanten fahrenden Handelsschiffe begeben. Ein technischer Sonderaus schuß des NtchteinmtschungsauSschusses legte, laut „Daily Telegraph", alsStandorte dieser Kontroll stationen fest: 1. Aus der Höhe der Downs (Reede im Kanal von Dover), 2. Cherbourg, 8. Gibraltar, 4. Cagliari (Sardinien), 5. Oran (Algerien), S. Mar seille, 7. Madeira. Mittel solcher Auswahl. Dies« Berufsberatung muß i»n letzten Schuljahr stattsinben. Ihr folgt eine Berufslehre auf breiter, bei» ganzen Beruf um- fassender Grundlage: denn bet der Ausbildung zu ganz speziellen Fertigkeiten, einer Ausbildung oft sehr einseitiger Art, der der Betrieb der modernen, ausS höchste vervollkommneten Technik in» allgemeinen ver langt, ist ein Ausgleich notweudig. Daher soll der Lehrling ausgehen von dem Berufsbild in seiner Ge- samtheit. AuS diesen Gesichtspunkten ergibt sich im Umriß die Aufgabe, die die Berufsbildung der Deut schen Arbeitsfront sich gestellt hat. An der Spitze des Schulungssystems der Arbeitsfront steht die Arbeitsschule deS Gaues. In jedem Gau gibt cS eine Schule dieser Art. Diese Schulen dienen der Steuerung und Führung der allgemeinen VcrufS- erzichung: Ausbildung und Fortbildung im Einzel beruf werben durch die Kreis- und Ort»« arbeitSschuleu wahrgenommen. Wir haben zur Zeit 135 Kreisarbeitöschulen und Tausende von OrtS- schulcn. Durch die Lehrgänge dieser Schulen sind im verflossenen Jahr 415 000 Volksgenossen ersaßt wor den. Ueber das Wesen und die Arbeitsweise dieser Schulen erhält man am ehesten Klarheit, wen»» man sic mit den staatlichen Berufsschulen vergleicht. Tie Berufsschule soll dem Lehrling, der verpflichtet ist, sie während seiner Lehrzeit zu besuchen, über die prak tische Ausbildung im Betrieb hinaus bas theore tische Rüstzeug vermitteln. Die Schulen der Arbeitsfront knüpfen dagegen unmittelbar an das Erlebnis des Betriebes oder der Betriebsgemeinschaft, anders gesagt: an den praktischen Fall aus dem Be trieb« an. Sie wollen von dieser Grundlage aus zum Erlebnis der Brrussgesamtheit, der Be- rufögruppe und damit der wirtschaftlichen Zusammen, hänge überhaupt führen. Aus eigenem Erleben ersaßt der schassende Volksgenosse, in welcher Weise und waruin er ein aktives Mitglied der deutschen Produk- tionSgcmeinschaft ist. ES geht hier um eine neue Methode der BerusSerztehung. Eines der Mittel, dessen sich diese Methode der Bc- rufserziehnng bedient, sind nun die wirtschasts- kundltchen Studtenfahrten. Sie sollen die Eindrücke, die der Lehrling und der Geselle dnrch die Mitarbeit an den Lehrgängen, den Ausbankamerad- schastcn und Len VortragSveranstaltungcn der Deut schen Arbeitsfront gewonnen haben, erweitern und ab schließen. Sie verintttrln mit dein Einblick ii» ein- zrlne Betriebe und mit dem Neberblick über die Wirt schaft und Industrie bestimmter Gebiete lebendigste Anschaulichkeit. Im allgemeinen besuchen die Ange hörigen einer Bcrujsgruppc ihre Betriebe in ihrer Heimat oder in einer andern Landschaft. Arbeits kameraden der sächsischen Textilindustrie z. B. fahren ins schlesische Tcxtilgebiet.' ArbettSkameradcn aus der Holzwtrischast iin Gau München-Oberbayern fahren ins Alpenland nnd schen das Walchensceivcrk. Ver Nel-Mrer - - Vs. stelnM Himmler, wr 6. Nelktisstra-ealammlimg -es Wlmerlstlstwerker am MSrr 1-N Vir wüsssQ vlottr dsrwttsr»1e källäs ksdsn, aon- cksru «1r vollsn alloa, äis tu ttot »lack, sla kswo- rLäaa ksltso. vsr 4» r Sludienfahrten der Deutschen Arbeitsfront Bericht unsrer Berliner Schrtftleitung Leipziger Messe — kulturpolitisch gesehen Eine Messe voin Ausmaß und der internationalen Bedeutung der Leipziger ist nicht nur eine Sache des Ein- und Verkaufs, eine Angelegenheit der Wirtschaft mit ungemein starken politischen Ausstrahlungen, sie offenbart sich dem aufmerksamen Beobachter auch als ein sehr wichtiger Faktor der kulturellen Entwicklung und der Kulturpropaganda. Heute erfüllt sie diese Ausgabe mehr und besser denn je, weil die Aussteller in einem Wettkampf der Lei stung stehen, in dem das neue Lebensgefühl und daS ernste VerantivortungSbewiißtsein des nationalsoziali stischen Deutschlands zum Ausdruck kommen, in dem aber auch früher in ihrer Bedeutung für Wertarbeit verkannte Berufszweige, vor allem das Handwerk verschiedenster Art, sich sehr vorteilhaft zur Geltung bringen. In zahlreichen Meßhäusern findet »nan Sonderauöstellungcn einzelner Handmerkszwetge vom Schlosser und Schreiner bis zum Goldschmied und Zinn gießer, voin Weber und Korbmacher bis zum Töpfer und Buchbinder. Und all diese Ausstellungen zeigen in der erfreulichsten Weise, wie sich eine neue Blüte des Handwerks im Leistungswettbewerb vorbereitet, in dem sich übrigens der zum durchgesormten Einzel stück vorstoßende reine Handwerker und der auf seine eigentliche Aufgabe sich besinnende Kunsthandwerker befruchten. Am einleuchtendsten und vielfältigsten findet man diese kulturpolitisch wichtige Entwicklung bestätigt in der Möbelmesse, in» TexttlmeßhauS und in den kunsthanbwerklichcn Ausstellungen im PeterS- hof und im Grassimuseun». * Die kulturelle Bedeutung der Möbelmesse wurde diesmal besonders unterstrichen durch die Kundgebung der MetchSkammer dir bildenden Künste und die rich tungweisende Ansprache von ReichSkulturwalter Mo ra l l e r. Er betonte, baß der deutsch« Mensch sich au» der nationalsozialistischen Weltanschauung heraus seinen Alltag gestalten will. EinneueSLebenS- geftthl verlangt ein« neue Wohnkultur. Nicht bürgerlicher „Luxus", nicht die kalte Pracht der „guten Stube", aber auch nicht die nüchterne Sachlich keit der „Wohnmaschtne" ist das Ziel. ES geht um schlichten, klaren, gediegenen HauSrat, der der inneren Geradheit und Ehrlichkeit der heutigen Generation «ntjprtcht. Ansätze zu solcher Gestaltung sind überall auf der Retchsmöbelinesse sestzustellen. Besonders wertvoll erscheint in diesem Zusammenhang ein kleiner Raum, in den» die Ergebnisse des in» Herbst vorigen Jahres von der Reichs kämm er der bilden den Künste veranstaltete» Wettbewerbs zur Erlangung von guten Entwürfen formschöner und preiswerter Möbel für die Empfänger von EhestanbS- darlehn — Einrichtung einer Zwei- oder Dreizimmer wohnung für 800 bis 1000 Mark — ausgestellt sind. Da steht man geschmackvolle und zweckmäßige Möbel in ganz einfachen ruhigen Formen, wie sie unfern» Lebensstil entsprechen. Auch der Reichslnnungsverband deS Tischlerhanbwerks hat sich bemüht, die großen Li nie»» zeitgemäßer Möbelgestaltung abzustecken. DaS Amt für Schönheit der Arbeit ii» der DAF. hat 130 Modell« von Büro- und Werkstattmöbeln als schön und zweckmäßig ausgezeichnet. Die BcrusSgruppe Möbel im Einzelhandel, die auf der Möbelmsse in einer Koje Rechenschaft von ihrer Mitarbeit an den Ziele», einer neuen Wohnkultur ablegt, wird iin Herbst in einer überall, in Deutschland durchgeführten Werbe- schau deS deutschen Möbels, zu der die Messe für die Einkäufer den Auftakt gab, in engster Zu sammenarbeit mit der RetchSkammrr der bildenden Künste dem groben Ziele der neuen Seimkultur bienen »N»d in den besten Beispielen die Grundlagen einer dem neuen Lebensgefühl entsprechenden Möbelgestal- tuns sichtbar machen. Dir Vorzüge handwerklicher Wertarbeit, die auf der Möbelmesse vereinzelt zur Geltung kom men, treten stärker in den reichen kunsthandwerklichen AuSstellunaSgruppen hervor. Welche Fülle schöpfe- rischer Kraft offenbart sich ba. Welche hoben kulturellen Werte werben da durch die sorgsame Pflege national sozialistischer Kulturpolitik, durch die Erneuerung alter, vielfach örtlich gebundener Techniken und dir Belebung fast zum Erliegen gekommener kunsthanb-werkltcher Heimarbeit geschossen. Ob man nun die schönen Er zeugnisse der Zinngieber oder der zahlreichen Hand- Webereien ins Auge saßt, ob man im Grasstmuseum durch die „Deutsche Glasschau" geht, zu brr übrigens auch die Werkstatt für Glasbearbettnng der Dresdner Kunstgewerbeakabemie einig« Arbeiten betgesteuert hat, ober ob man den Auftrieb der erzgebtrgsschen Schnitzeretwerkstätten nimmt, überall regt sich neues Leben. Und nicht nur im Ginne einer steigenden wirt schaftlichen Konjunktur, sondern auch in der Richtung einer neuen kulturellen Zielsetzung. Da geht da» Gchmirbthandwerk wieder a« di« Gestaltung formschöner Grabkreuze heran. Da erkennen wir bei den Töpfereien dieselbe EntwicklungSltni«, die wir auf der Möbelmesse für die neue Wohnkultur fest stellten: Hausrat in schlichter und formschöner Gestal tung. Da wird der Werkstoss wieder in material- und stilgerechter Weise verarbeitet. DaS neue LebenS- gesühl bricht sich allenthalben Bahn. * Ein wesentliches Merkmal dieser Ausstellungen ist auch die immer wieder zu beobachtende Besinnung auf die Tradition, das Anknüpscn an die verschieben- artigsten Elrmente deS VolkStumS. Es bedeutet nicht nur eine lokale Gruppierung, eine mehr oder weniger geschäftstüchtige Ftrmierung ober einen wirt schaftlichen Zusammenschluß, »venn wir einzelne Gaue »nit Sonderschauen, die ost von den Landesleitungen der Reichskammer der bildenden Künste betreut sind, vertreten sehen — auf die Gonbergrnppe .säch sisches Kunsthandwerk" wiesen wir schon in einer eigenen Besprechung hin —, oder wenn wir eine Ostpreußische Webstube und eine Nordische Werkgemein- schaft finden. Hier wirkt sich auch in den Erzeugnissen vielfach die Besonderheit eines Stammes oder einer Landschaft aus. Der Charakter kM Ornamente auf den keramischen Gesäßen oder in den haHaewebtrn Stossen ist dabei ost durch uralte Traditionen bestimmt oder wenigstens beeinflußt. Wie au» der Besinnung auf daS VolkStum auch gan» neue Aufgaben wachsen, zeigt ein Beispiel au» den Sptelwarenauöstellnugen. Da hat «in Architekt die verschiedenen Formen altdeut- scher Bauernhäuser und -Höfe in zerlegbaren Modellen als lehrreiches Spielzeug und anschaultscheS Unter- richtSmittel nachgebildet, und eine erzgebtrgische Spiel- zeuawerkstatt wird diese Modelle nun serienweise Her stellen. Sin wertvolles kulturelle» Unternehmen! Es ist «in sehr erfreulicher Beweis für die tief- arelsenden Wandlungen unsres gesamten Leben», daß auf -er Leipziger Mess« eine so intensive Zusam menarbeit wirtschaftlicher Stelle« mit LenmaßaebendenJnstanzenderKultur- politiksich »eigt. Aber sie könnte kaum zu so glück licher Auswirkung gelangen, »venn nicht da» n«u« Lebensgefühl aus dem Volke heraus Hs« gleichen For derungen erhöbe. Beides aber, die Anregungen und Richtlinien der Kultürpcklttiker un- di« Forderungen des Volkes, nAhren sich miS den gleichen Quellen, au» der Besinnung auf di« Kräfte -«» Volkstums, aus dem Bemühen um Wertarbeit, aus dem Bekenntnis zum deutschen Handwerk, aus -em Willen -»un Eckst en und Gesunden, Einfachen und Klaren in allen Din gen unsrer alltäglichen Umwelt, wie «S allein den kommenden Lebensstil zum Ausdruck bringen kann. Daß sich dies« Entmicklungslinien aus der Messe gau deutlich abzeichnen, das ist die wertvolle Erkenntnis, die der Kulturpolitiken auf dieser großen Schau der Wirtschaft gewinnt. vr. Üvlnr Ltvpksn -- Kleist-Neueinstudierung im Staatlichen Schau spielhaus. Freitag, 5. März, wird das Schauspiel „Das Käthchen von Heilbronn" von Hein rich v. Kleist in neuer Einstudierung zum ersten Male gegeben. Die Spielleitung liegt in den Händen von Dr. Karl Hans Böhm, die Bühnenbilder stammen von Adolf Mahnkr, die technische Einrichtung von Georg Brandt, die Trachten sind entworfen von Elisa beth v. Auenmüller. Die Hauptrollen sind besetzt mit: Rainer (Kaiser), Portlosf (Wetter vom Strahl), Edith Jamratb (Gräfin Helena), Gretelott Araxis (Eleo nore), Geldern (Ritter Flammberg), Klelnoschegg (Gottschalk), Stella David (Brigitte), Alice Verden (Kunigunde von Thurneck), Lotte Gruner (Rosalie), Kottenkamp (Theobald Friedeborn), Charlotte Strauch (Käthchen), Kltnaenberg (Maximilian), Decarli (Rhein gras vom Stein), Liedtke (Graf Otto von der Flühe), Klsber (Herr von Thurneck), Mühlhofer (Friedrich von Herrnstadt), Ostwald (Jakob Pech). Anfang: 20 Uhr: Ende: 28 Uhr. Anrecht — Mitteilungen der Sächsische« StaatStheater. Opernhaus. Freitag, 5. Mär-, 5. Sinfonie- kon-ert der Sächsischen StaatSkapelle, Reihe v. Anfang: 19.80 Uhr. Am gleichen Tage vormittags 11.80 Uhr ösfentltche Hauptprobe. — Schauspiel haus Sonnabend, 0. Mär-, „ThorS Ga st" An fang: 20 Uhr. Anrecht --- Leutraltheater. „Der Prinz von Thule" Montag, 8. Mär», zum 25. Mal«. Sonnabend, 18. März, 20 Uhr, findet die Premier« der großen AuSstattung«- operette „Auf großerKahrt" statt. -- Da» Colegln» »ufleu» der Deutschen Universität in Vraa gibt am Sreitag. v. Mär», ro Uhr, im Saal, de» Hogt«ne-Mus«um» «In Kon»«rt mit alten und neuen, geist lichen und weltlichen Liedern. DI« Leitung bat Pros Dr. vecktna, der bekannte Musikwissenschaftler: » Der «rrllbkervrei» »er .«««»» ttnie". Der dvoo-M « »näblewrei« 10»7 wurde soeben lm 0. Jahr von der Zett- schöift ,/i« neu« Nnie" verteilt. Pretdträger sind: Eugen Roth «München), «uguft Scholti» (verltn), Hubert Mumelter (JnnStzruck), Carl «tephenfon lNIe«), Mariann« vrun» lvreSla») »ab Haenfal iverltrü.
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