Dresdner neueste Nachrichten : 07.04.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-04-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193704079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-04
- Tag1937-04-07
- Monat1937-04
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- Dresdner neueste Nachrichten : 07.04.1937
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Nr. 81 X 4S. Jahrgang Mittwoch, 7. April 1937 Gesunde Gemeinden im Dritten Reich! Zahrestagung -es Deutschen Gemeindetages — Oeutschland-Oe-atie im Kapstadter Parlament Gtreilpsychose in Frankreich Lm Brennspiegel MM r Dresdner Renesten er Beilage „Kraft, chlaad" 1» Seit««. des West au »c r - must. Tic lelir rasch wäre in Palen Deutschland in polnischen lkc- Plakatc durch : „Wir vcr- Wir grüßen es die Methoden von Ber- die weltwirtschaftliche Zusammen- ist nun wenigstens ausgesprochen zur Nutzanwendung ist meist noch Erkenntnis, das, sailleS waren, die arbeit zerschlugen, worden. Aber bis , ein langer Weg. Ohne sie aber ist — das haben wir oft genug dargelegt und bewiesen — eine dauerhaste Gesundung nicht zu erreichen. Mit wirtschaftlichen Palliativmitteln ist die im letzten Grunde politische Erkrankung — diese Zusammenhänge sind unabding bar — nicht zu beheben. Hinzukommt, daß man aus gewissen Anzeichen schließen muß — unser Londoner Korrespondent ver wies daraus in seiner gestrigen Meldung sehr deut lich —, bah England auch setzt noch keineswegs bereit ist, zu einem auch nur beschränkten Freihandel zurück- zukehren. Es mag schon stimmen, daß die Initiative für die Beaustragunlg van Zeelands auf London znrückgeht. Man ist dort über den Rückgang des englischen Außenhandels besorgt und Mächte daher die KontingentSewlitik -er andern abbauen, ist aber selbst zu grundsätzlichen Zugeständnissen nicht bereit. Ja, eS scheint fast so, als suche nran setzt schon einen Slindenbock, dem man die Schuld am Scheitern hochfligender Pläne zuschieben könne. Ausdrücke im schon erwähnten Leitartikel der „Times", wie „vro- hibisive nationale Schranken", die angeblich den „Weg Zur Befriedung blockieren", .sind deutlich genug und. N. : gese»» «red. nla«: «este» Nackrt««, »7: Nder ss ovo. Nr. v atMta. ««eh Lr. Berlin, 7. April In der Krolloper zu Berlin ist am Mittwochvor mittag der Deutsche Gemeindetag zu seiner dies, jährigen Jahrestagung zusammengetreten, die sich über zwei Tage erstrecken wird. Die Reichsleiter, die Gauleiter und die Innenminister der Länder nehmen mit ihren Kommunaldezernentcn als Ehrengäste an der Tagung teil. Daraus schon wird die Bedeutung dieser Tagung für das gemeindliche Leben ersichtlich, noch mehr aber aus der Tatsache, daß anker dem NeichSinneuminister Dt. Frick, der bereits in der Erössnungssißung das Wort ergriss, auch der Reichs» sinanzminister Gras Schwerin v. Krosigk und Ministerpräsident Generaloberst Göring zn den Bcrtretern der Gemeinden sprechen werden. Als der Vorsitzende des Tcuilchen Gcmcindeiagcö, Ncichsleiter Oberbürgermeister Fi eh irr, heute die rund 1600 Teilnehmer, unter ihnen als Ehrengäste die NeichSministcr TpZ Frick, Gürtner und Scldte, begrüßte, hob er hervor, daß die große Zahl brr Teil- nehmer beweise, wie hoch der Wert der Selbstverwal tung von allen Seite» geschätzt werde. Darauf »ahm Reichsinnenminister Dr. Krick das Wort zu einem Vortrag über grundsätzliche Fra gen der Verwaltungsreform. Er stellt darin zunächst fest, daß die Gesundung der Gemeinde im vergangenen Jahr.weitere Fortschritte gemacht hat. Er betonte, daß alle Maßnahmen für den Neubau des Reiches ausschließlich mit dem Maßstab der Nützlichkeit sür das Volk gemessen werben. Die gemeindliche Selbst verwaltung sei dem deutschen Volke wescnsgcmäß, weil sie an die Gegebenheiten dcö Volkes anknüpfc. TaS Dritte Reich habe sich mit der deutschen Gemeindeordnung zu dem Gedanken bekannt, daß nicht Zentralisation das Kennzeichen unsrer neuen Verwaltung lei, sondern daß der Selbstverwaltung weiter Raum zu lassen sei. Der Minister fuhr dann sort: Gemein den, Stadtkreisen und Gauen seien im neuen Reichs bau bestimmte Ausgabenkreise zugcmesscn, die sich auch ohne gesetzliche Festlegung aus dem Wesen der Selbstverwaltung ergeben. Das Maß dieser Aus gaben sei nach den örtlichen Verhältnissen verschieden: eS werde auch nach der Art des AufgabenträgcrS vom Reiche verschieden bemessen. ES werde aber stets eine gewisse Mindestgrenzc geben, die ersüllt werden muß, wenn der Selbstverwaltungsträger seiner Aufgabe gerecht werden wolle. Aus der Pslichtenstellung der Selbstverwaltung gegenüber dem Reich ergebe sich demnach die Notwendigkeit, eine gewiße LeiftungSgleichheit oder Mindestleistungsfähigkeit der Gemeinden und Gemeindcverbände zu schassen. Damit stelle sich ein Problem, das sür die kreis angehörigen Gemeinden, sür die Stadtkreise und auch sür die Landkreise, in der weiteren Entwicklung auch für die Gaue wesentlich gleiche Bedeutung habe. Das Reich müße in allen Zeiten, besonders aber in Zeiten der Gefahr, die unbedingte Gewißheit haben, daß es > mU > tzinnrlvisiung »st n, Aidctckvn üsns" g.VInlcksu vckvmrn, .ArAAÄm, Snr tgsrM »er« Ws«» rnm von s,n «tat ßi«in»n pnn- inan »anran Uoi»" 1 uns von siosm KbnaKat uns sa» Too sich bis in die unterste Stufe hinein aus eine gewissen Anforderungen genügende Verwaltungseinrichtung verlassen könne. Wo diese Gewißheit nicht bestehe, könne das Reich aus zwingenden Gründen derartige Gemeinden auf die Dauer nicht hinnehmen. „Zwerggemeindeu in diesem Sinne haben keine Daseinsberechtigung. Sie stehen unterhalb dessen, was an Mindestleistungssähigkeit vorhanden sein mnß, und ihre Beseitigung kann deshalb nur eine Frage der Zeit sein." Bei ihrer besonderen Ausgabenzumessung müsse auch sür die Stadtkreise eine gewisse Leistungs gleichheit geschassen werden. Auch hier sei deshalb die Beseitigung der „Zwergstadtkreise" auf die Tauer unaufhaltbar. Tr. Frick wandte sich hieraus der Frage der Normalgröße der Landkreise zu. Er habe in seiner Münchner Rede bereits be stimmte Einwohnerzahlen genannt, 60 000 bis 100 000. Es werde sich also darum handeln, in absehbarer Zeit sedensalls in einer Reifte von Ländern gröbere Landkreise zu schassen, als sie bisher dort be stehen. Tie Lösung des Problems zn kleiner Ver waltungsbezirke werde zu einer außerordentlich weit gehenden Verbesserung der Gesamtorganilation unsres staatlichen und gemeindlichen Lebens führen. Tie deutsche Gemeindeordnung gehe grundsätzlich davon aus, daß jede Gemeinde die Ausgaben der örtlichen Gemeinschaft in Ausschließlichkeit erfüllen soll. Diese» Grundgedanken werde daS Recht der Gemeindcverbände demnächst dahin sortbilden müssen, daß alle die Aufgaben, die überörtlichen Charakter haben und deshalb in der Gemeinde überhaupt nicht ober nicht zweckmäßig durchgcsührt werden können, in der Regel in die Zuständigkeit des nächsthöheren Gemeinde verbandes gehören. Nur eine solche Lösung gewährleiste einen klaren, einfachen und durchsichtigen Vcrwaltungsaus- bau. Bei bestimmten Fällen von Ausgaben bleibe nur der Weg der BerbandSbildung, der Weg der Be gründung eines Zweckverbandes, der sich dann als ein dritter Körper in den regelmäßigen Ausbau zwischen Gemeinde und Gemeindevcrband einschiebe. Tr. Frick erklärte: „Leistungssteigerung der Gemeinden, Stärkung der Berwaltungökrast der Gemeinden sind die Ziele, die uns gestellt sind und die wir in naher Zukunst mit den verschiedensten Mitteln erreichen werden." Die Reihe der Referate wurde dann durch den Vorsitzenden des Deutschen Gemeindetages, Reichs leiter Oberbürgermeister Fiehler, eröffnet. Fiehler sprach die Bitte aus, aus dem Wege der Auflockerung der Staatsaufsicht fort« zusahren. Die Gemeinden und Gemeindeverbände müßten wirklich „mündig" werden und dürsten nicht in Versuchung kommen, die Verantwortung nach oben abzuschieben. il - ilMIM ' dal ».i.m einum ir-lMNMM 2 Suns«»d»kn«» mahnen zur Zurückhaltung. Möglich dagegen er- scheint, daß England soweit dem aus ihn ausgeübten Druck nachgibt und sich zu engeren Bindungen an USA. — vielleicht in Form von Richtlinien gemein- samen Vorgehens, vielleicht auch durch förmliche Wirt, schastsabmachungen — bereit finden läßt. Aber die setzt wieder proklamierten Pläne reichen sa erheblich weiter. Nur ein gutes haben all solche Pläne und Erörte rungen doch: sie legen immer wieder den Finger aus die der Welt durch Versailles geschlagenen Wunden. Sosehr, man auch darum Herumreden möchte: die Tatsachen sind stärker und setzen sich durch. Aus diese Weise wird vielleicht doch der Tag vorbereitet, an dem man nicht mehr sich an weltwirtschaftlichen Wunsch träumen betäubt, sondern zu sener politischen Tat kommt, in deren Folge sich eine neue Weltwirtschaft, liche Zusammenarbeit dann ganz von selbst einstellen wird. ? I„ AnllckiaeNVI'tiiL. Trundpres«, die Ispaltlge mm-Zelle lm An» ——2—L !- - zeigenteil 1«Rpf, Stellengesuche undprlvat» Jamlllenanzelgen ü Rpf„ die IS ww breite wm-Zelle lmTezttell 1,10 NM. Nachlaß nach Malstaffel l ober Mcngenstaffel v. Lrlefgebühr für Ziffer- an,eigen Z0 Rpf. ausschl. Porto. Zur Zell Ist An,elgenprrlsllste Nr. Z gllltlg. - Dr. Schacht besucht Brüssel X «rüffel, 7. April ReichSbankpräsibent Dr. Schacht trifft am 18. April in Brüssel zu einem zweitägigen Aufent- halt ech, um den Besuch zu erwidern, den ihm der Gouve-ieur der belgischen National! ank, Louis Franck, vor.einiger Lest in Berlin abgestattet hat. Dresdner Neueste Nachrichten mit Handels« und Industrie «Zeitlina Haldmonatl.l,ooNM.Poffbe,ugmonall^/x>NM.elnschI.4SNpf.poffgebllhren ***** *****^ ^?***^**I** *^ ^K^******r7 lohn» Zuffellungsgeböhr). Kreuzbands«»düngen: Für bi, Woche 1H0 RM. Einzelnummer 10 Rpf., außerhalb Srob.vr^den« IS Rpf. Schrtstlettung, Verlag und Hauptgeschäftsstelle: VreSben-A^ Herbinandflraße 4 Postanschrift: Dresden-«.i. Postfach * Fernruf: snsvertehr Sammelnummer 2isoi, Fernverkehr 27S81-27SS3 « relegr.: Neueste Dresden * Verliuer Schriftieltung: Lettin M.ZS, vittoriastr.l«; Fernruf: Kurfürst szüi-szsa Postscheck: Dresden 20«o - Nichtverlangt» Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesanbt noch ausbewahrt. - Zm Falle höherer Gewalt ober ÄetriebMrung haben unsre Äezieher keinen Anspruch aus Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Enlgell« provolation in Graudenz Der Polnische W e st m a r k e n v e r b a n d hat von jeher nicht gerade zu den Förderern deutich- polnischer Verständigung gehört: aber die Ereignisse, die sich auf seiner . G r a u d e n z e r Großkund gebung im Rahmen einer Pommerellenwochc abge spielt haben, grenzen nun an eine Gefährdung der guten Beziehungen zwischen de» beiden Staaten. Durch die Straßen von Graudenz wurden im Umzug Trans parente mitgcsührt, aus denen weithin die Aufschriften leuchteten: „Graudenz soll die zukünftige Hanptstadt der nichtbesreiten Gebiete werben!" „Tas Lchlochaucr Land muß in den Schoß der Mutter zurückkehren!" Nach der großen Kundgebung stellte die Versammlung fest: „Ausrechterhallen bleibt in seinem ganzen Um fang das nicht realisierte Recht Polens aus die nicht befreiten Gebiete" und ermunterte „die Landsleute besonders im Ermland und in Masuren zum Aus halten bis zu -em Augenblick, da für sie das Morgen- rot der Freiheit leuchtet". Tas sind deutliche Worte. Und eS sind Worte, die unter -en Augen -er Regierung ausgesprochen worden sind. Ter Hauptredner auf der Kundgebung war der Graudenzer Vizestadtpräsidcnt, eine amtliche polnische Persönlichkeit. Was geschehen, müssen wir fragen, wenn in solcher Form ein Ruf nach großen bieten erhoben worden und große deutsche Straßen getragen worden wären langen die Rückgabe Ostoberlchlesiens!" „ die Millionen unerlöstcr deutscher Brüder in Posen und Pommercllcn!"? Tie in Polen guten Willens sind, werden verstehen, daß die Kundgebung markenverbandcs beim deutschen Volk ordentliche Empörung Hervorrufen amtlichen polnischen Stellen sind bislang bei der Hand mit Protesten gewesen, wenn einmal aus einer alten Landkarte nur andeutungsweise die ehemaligen Reichsgrenzen angegeben waren. In Graudenz war eine große Landkarte im Schaufenster einer Buchhandlung ausgestellt, in der die nach An sicht des Westmarkenverbandes „noch zu befreienden" deutschen Gebiete rot umrändert waren, Lnmbol der Stimmung dieser Tagung. Es steht zu ftosfe», daß die polnische Regierung jetzt schnell und energisch handelt: denn der chauvinistische Vizcbürgermcister stellt nicht zuletzt auch den guten Willen in Frage, mit dem die polnische Regierung zum deutsch-polnischen Ausgleich steht. Paradies der Fassade In vollen Tönen haben die Zeitungen der Volks front den „freien Pion tag" besungen, der im Zuge der Einführung der Vierzigstundenwoche in Frankreich geschassen morden ist. Tenn nm die Vier zigstundenwoche durchsührcn zu können, werden alle Ladengeschäfte, die nicht von ihrem Besitzer allein bedient werden können, künftighin am Montag geschlossen bleiben, und eS versteht sich von selbst, daß die Zeitungen der Linken dies als eine gewaltige soziale Errungenschaft preisen. Sie haben darüber nur übersehen, aus die Auswirkung dieser Maß nahme hinzuweisen: auf die Preissteigerung in Frankreich. Tie Pariser, die am vergangenen Montag spazierengehen konnten, lausten am Diens tag, als die Geschäfte wieder offen waren, ihr Brot zu einem Preis, der um ein ganzes Drittel höher ist, als er im Sommer des vergangenen Jahres war, und wenn die Pariser Hausfrau ihr Saushaltgcld eintcilt, sieht sie, baß sie alles teurer einkausen muß. Nach amtlichen Angaben sind die Milchpreise seit August 1036 um ein Drittel, die Butterpreise nm fast die Hälfte gestiegen. Ter Wein, in Frankreich, dem klassi- scheu Weinland, ein Hausgetränk, ist teurer geworden, bas Fleisch kostet mehr, und die Richtzahl für die Aus gaben einer Arbeiterfamilie ist um 2 3,3 Prozent gestiegen! (Siehe auch die Meldung auf Seite 3.) DaS ist die Kehrseite der Lohnerhöhung gen, die die Volksfrontregicrung unter dem Druck der Streikbewegung durchgcsührt hat. Wiederum ist die vom neuen Deutschland erkannte und befolgte Wa'irheit erhärtet worben, daß Lohnerhöhungen ohne Produktionssteigerung nur zu Preiserhöhungen füh ren und sich am Ende in ihr Gegenteil verkehren. Der französische Arbeiter trägt eine vollere Lohntüte nach Hause: aber seine Fran erhält für den Inhalt dieser Tüte schon weniger als vorher. Schon jetzt übersteigt die Verteuerung der Lebenshaltung die geringen Lohnerhöhungen, und die Einführung der Vierzigstundenwoche wird diese Entwicklung noch beschleunigen. Weniger Arbeit hat der Anfang gehei ßen, weniger Geld ist bas Ende. Erhöhung der Löhne — Erhöhung der Preise, wieder Erhöhung der Löhne, wieder Preissteigerungen. Wir Deutschen haben erfah ren, wohin solche Kett« führt, und wir haben die l »«»«in NUN»' lb- Iß. äulc>I>u,0 > uoS I-toktl »der «»»Ne imbrE lverrels» : ve. eieod»». kekegenheiten: v,. KIIem«»d, iverreil». i>«r< rcilO. ltller, n ti« Per lt. sämtlich Är.Frick Der dieVerwallmgsrefom Die Ziele -er deutschen Kommunalpolitik: Leistungssteigerung und gestärkte Derwaltungskraft Bericht unsrer Berliner Schrtstlettung van Zeelands Mission ES war seit längerer Zelt schon deutlich geworden, dab die Internationale Zuckerkonserenz in London den Rahmen für mehr als eine bloße Behandlung der Fragen des Weltzuckerinarktes abgebcn sollte. Zur Gewißheit wurde das, als man die Namen der ein zelnen Delegierten erfuhr. Und nun ist denn auch, rascher als man wohl selbst wollte, die Katze a»S dem Sack gelassen worden: der belgische Ministerpräsident va n Z e e l a n d hat den Auftrag erhalten, eine inter nationale Aktion zur Lösung der zwischenstaatlichen Wirlschasts- und WährungSschwierigkciten, inSbe- sondere zum Abbau der internationale» Handels- hcmmnisse in die Wege zu leite». Begleitet wurde dieser Auftrag durch die wohl nicht ganz zufälligen Erklärungen von Staatssekretär Hüll, der mit bc- merkenswerter Offenheit die Methoden von Versailles kritisierte und forderte, man müsse endlich zu einer Zusammenarbeit kommen, solle eine neue Katastrophe vermieden werden. Die Melodie ist nicht unbekannt. Scho» als im Herbst vorigen Jahres im Rahmen der großen Ab- mcrlungöaktton daS bekannte Währungsabkommen zwischen USA., England und Frankreich abgeschlossen wurde, wurde sehr laut verkündet, das sei der Beginn einer neuen wirtschastlichen Aera. Es ist bekanntlich bei diesen Erklärungen geblieben, wozu nicht wenig die etwas betonte und kühle Reserve Englands bei getragen hat. - Inzwischen ist. weltwirtschaftlich gesehen, ein grober Umschwung ringetreten. Durch die gewaltigen MstungSprogramme Englands und dann auch Frank, retchs wurde zunächst an den Rohstossmärktcn eine Nachfrage hervorgerusen, die zusammen mit ohnehin vorhandenen BelebungStendenzen und dann nicht zum wenigsten geschürt durch eine in der westlichen Ein- Ilutzsphäre ja ziemlich ungehinderte Spekulation de» Charakter einer geradezu stürmischen Hausse annahm. Als diese Zusammenhänge, als dieses Wettrennen zwischen Gold und Rnhstossen bei Abschluß der fran zösischen RüstnngSanleihe besonders deutlich wurden, sagten wir hier: „Man sieht an diesem Beispiel wieder einmal, mit wie wenig Weitblick die westliche Politik arbeitet. Um augenblicklicher Erfolge willen, die sie ruhig abzuwägen meist nicht einmal Zeit hat, verur sacht sie Wirkungen, die bann später mit um so größerer Wucht aus sie zurücksqllen." Diese Sorge, das jetzt so jäh hervorgclockte Angebot werde über kurz oder lang zu neuen Spannungen und Schwierigkeiten sichren, lastet nun auch aus den westlichen Staaten, und sie meinte Hüll offenbar, als er von Möglichkeiten ncuer Katastrophen sprach. Denn man darf nicht ver gessen, baß die von den Rohstosfmärkten ausgehenden Prcistendenzen auch das ohnehin durch Streiks er schütterte soziale Gefüge der Wcftstaaten durch neue Lohnauöeinandersetzungen abermals gefährden — Dinge, aus die man mehr ober minder verblümt auch hinwcist. Der letzte Beweggrund für die neue Tätigkeit ist also daS Bestreben, die Prosperität Englands sowie der Bereinigten Staaten, die man erneut bedroht sicht, zu sichern. Bezeichnend dafür ist ein Sah aus dem heutigen Leitartikel der „Times", in dem eS heißt, daß die Regierungen gezwungen seien, einen Weg zur Erweiterung der Grundlagen der wirtschaftlichen Er holung zu finden, um diese mehr auszubalancteren und stabiler zu machen, und baß dafür nicht allein eine innere Wirtschastsbefferung genüge, sondern daß man auch untereinander besser -nsammenarbeiten müsse. Diese bessere Zusammenarbeit soll jetzt also van Zeeland in die Wege letten. In Brüssel weist man daraus hin, daß die Mission begrenzt sei und zunächst mehr theoretischen Charakter habe. Der belgische Ministerpräsident solle, so-erklärt man hier, znnächst lediglich eine Untersuchung vornehmen über die Mög lichkeiten einer Senkung der Handelsschranken, ins- besondere einer allgemeinen Einschränkung der Kon- tingentterungSmaßnahmen. Seine Ausgabe, so wirb dabet betont, bestehe vorerst hauptsächlich darin, zu nächst einmal sestzustellen, ob eine große gemeinsame Aktion auf diesem Gebiet«, die belgtscherseitS an sich als durchaus zweckmäßig angesehen wird, heute schon in Angriff genommen werde» kann ohne befürchten zu müssen, baß einem solche» Vorgehen dasselbe bedauer liche Schicksal zuteil werde, das alle früheren inter nationalen Bestrebnngeu zur Reorganisation der Weltwirtschaft gehabt haben. Sollten die zunächst theoretischen Untersuchungen, zu denen sich der Ministerpräsident van Zeelanb bereit erklärt hat, und denen der belgische Mtnisterrat ausdrücklich seine Zu stimmung erteilte, ein positives Ergebnis haben, so nimmt man allgemein an, daß van Zeeland auch mit der späteren Durchführung des Problems beauftragt werde. Man nüvd also das Ergebnis dieser Untersuchungen vor der Hand erst rinniqs abwarten müssen. Die Aus- sichten für bi« endgültige k ereinigung freilich scheine» u»s otcht altzy »i'L M lein. Die
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