Dresdner neueste Nachrichten : 17.07.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-07-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193707170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-07
- Tag1937-07-17
- Monat1937-07
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- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 17.07.1937
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45. Jahrgang Gonna-end/Sonntag, 17./18. Juli 1937 M.165 Dresdmr Neueste Nuchnchteu Bezug-pr-N-r mit Handels- und Ln-Ustn'e-Zettung «Migenr^«^ »V.V —»V »r, AEitt-nani-ig.nbRp,.,di-;9wmdr-ttemm.3ei,.imT.rtt.Ilt,1vNM. thierzu r«Apf. Zustellung-geb.) Kreuzbandsead.: Für di, Noch, i,°» RM. Nachlaß nach Maistaffel , »der Meng,»staffel v. Lri-fgeböhr für Ziffer. Einzelnummer Dresden und au«wsri, 20 Rpf. Schristleilung, Verlag und SauptgeschDsfielle: SreSdeN'A^ Aerdinandflraße 4 anr-ig-n 30 Rps. ausscht.Porto. Zur Zeil iff Anreigenpreisliffe Är. rgüiiig. Postanschrift: Vresden'A.1, Postfach - Fernruf: ONSverlehr Sammelnommer 24601, Fernverkehr 27981-27983«Teiegr.: Aeueste Dresden - Berliner Schriflleitung: Berlin W.35, Littoriastr.ia; Fernruf: storfstrst 9361-9366 Postscheck: Dresden 2vdv - Nichtverlangte Einsendungen ohne Rückporto werden weder zurückgesandt noch aufbewahrt. - Zm Faste höherer Gewalt oder Äetriebsstörung haben unsre Bezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung des entsprechenden Entgelts Festliche Hochstimmung in München Tagung -er bildenden Künstler-Oie Regierungskrise in Prag - Erklärung Staatssekretärs Hutt über die Weltpolitik der Vereinigten Staaten Neues Mtenabkommen mit London Ergänzung des deutsch-englischen Abkommens von 1935 — Neuer Beitrag Deutschlands zur Zusammenarbeit X London, 17. Juli. (Durch Funkspruch) Am 17. Juli 1937 wurde im englischen Außen amt als Ergänzung des deutsch-englischen Flotten abkommens von 1935 ein weiteres deutsch-englisches Zlottenablommen abgeschlossen. Es wurde für Deutschland vom Botschafter v. Ribbentrop und sür Großbritannien vom Außenminister Eden und -em Marineminister Duff Eooper unterzeichnet. DaS «cue Uebereinkommen besteht aus drei Punkte»: »> Einer qualitativen Vereinbarung, d. h. einem Uebereinkommen über Schisssgröstc und Bestückung der Kriegsschiffe und einer Verabredung, Nachrichten über die künftigen Schisssbautcn auSzutauschcu: df einer als „Erklärung" bezeichneten Ergänzungs vereinbarung zum deutsch-englischen Flottcnabkommen von 1885, die der besonderen Lage Deutschlands nach diesem Abkommen Rechnung trägtt es einem Notenwechsel, der die Bausclcrzett sür grobe ttrcuzcr behandelt. DaS heute abgeschlossene Uebereinkommen tritt nach Ratifikation und gleichzeitig mit dem Londoner Flottenvcrtrag von 1936 und einem cnglisch-sowset» russischen Vertrag, der ebenfalls am 17. Juli 1837 in London unterzeichnet wurde, in Kraft. (Weitere Einzelheiten aus S. 2) Der Ehrentag der deutschen Kunst Telegramm unsres nach München entsandten S ch r i s t l e i t u n g S in i t g l i e d e s 8t. München, 17. Juli I Aus der festlichen Hochstimmung, ans dem allge- s meinen Jubel, der München in diesen Tagen erfüllt, kristallisieren sich sür den, der an den Bcranstaltnngen teilnimmt, eindringlich einzelne Erlebnisse, die deutlich werden lassen, welche Wandlung sich im Leben der deutschen Kunst vollzogen hat. Ter imposante Charak ter des gesamten Hages der deutschen Kunst, die stetig und starke Anteilnahme kulturpolitisch führender Ver treter dcS Staates und der Partei verdeutlichen ein mal wieder, welch eminente Bedeutung das national sozialistische Deutschland der Kunst und ihren Faktoren im Leben her Nation beimistt. Tie Krönung dieses Erlebnisses war das von dank barer Freude umwogte Erscheinen des Ftth- rcrS in der Fcstvorstcllung des NationalthcatcrS. in -er, >vie an andrer Stelle berichtet wird, Wagners .Tristan und Isolde" znr Ausführung gelangte. Oie Bauten im Die geistigen Grundlagen dieser Wandlung unter strich, wie wir an andrer Stelle berichten, Dr. Dict - rich beim Empfang der Pressevertreter, indem er zeigte, wie aus der individualistischen Haltung dcS liberaltstischcn Zeitalters der deutsche Künstler hin- gesührt und im Erlebnis der Zeit hingerissen wurde zur Gerne inschast, zu einer seelischen Haltung, die auS der Verbundenheit mit den Kräfte» und Empfindungen des Volkes künstlerisch gestaltet. Dieser neue Gemeinschaftsgeist schlägt auch starke und lebendige Brücken zu allen andern Gebieten künstlerischen Schaffens, wie die Teilnahme dcS Präsidenten der NcichSschrifttumSkamnicr, Hanns Johst, am Begrüsiungsabcnd veranschanlichte. Und tast die Verbundenheit zwischen Kunst und Volk, die in den groben Reden immer wieder betont wird, nicht nur in Aeuberlichkcitcn sich erschöpft, sondern tief im gleichen Zeitgefühl wurzelt, das war etwa zu spüren im Strom der Wallfahrt zum Königlichen Platz und zu den Ehrenhalleu der Gefallenen der Bewegung, die gestern den ganze» Tag anhielt. Oie Gondertagungen Die Einigung der deutschen Künstlerschaft durch das gemeinsame Ziel gab auch den S o n d c r t a g u n g c u der Reichskammcr der bildenden Künste, die heute vormittag stattfand, das Gepräge. Die grobe Ausgabe, die vor allem den Architekten, aber auch allen andern bildenden Künstlern im neuen Deutsch land erwachsen sind, verlangt Einfühlung in das ringsum erwachte neue Leben, verlangt Unterrichtung Uber die konkreten Forderungen, die sich ans den neuen Formt» des Gemeinschaftslebens ergeben. Solche Aus- Achtung und Unterrichtung waren der Sinn der Arbeitssitzungen. In der Fachgruppe der Architekten, Jnnenraum- gcstaltep und Gartengestaltcr gab der Leiter der Fach gruppe, Professor Gaber, zunächst einen Ueberblick über die Bauten des Dritten Reiches und unterstrich die grobe Verantwortung beü Architekten in der neuen Zeit, dem „im Rahmen seiner Berufs- Wie das Hakcnkrcuzbanner sieghaftes Symbol der neuen an Stelle der Zersplitterung in unzählige Grup pen und Parteien geschaffenen deutschen Volksgemein schaft wurde, so wehen in München tausendfältig und doch einheitlich die Fahnen der deutschen Kunst, die Banner mit den drei Schildern, als äustcrlichcs Zeichen der Tatsache, dast die deutschen Künstler nicht mehr in unzähligen schwachen und der öffentlichen Meinung ost genug lächerlich erscheinenden Gruppen und Grüpp chen heftige Fehde gegeneinander führen, sondern zn- sammcngcschlossen sind in der äustcren Einheit der ReichSkammcr der bildenden Künstc, die in München ihre zweite JahreStagnng mit einer Tcil- nchmerzalil, wie die Künstlertagungen vorher nie er reichten, abhält, und in der inneren Einheit eines ge meinsamen Zieles, das ihnen vom Führer gewiesen wurde: der Schaffung einer neuen deut schen Kunst. Dritten Reich tätigkcit die Verantwortung fiir die Erhaltung der Schönheit und Sauberkeit des Stadt- und Landschafts bildes" übertragen ist. Sehr erfreulich war an seinen Ausführungen auch der Bericht über die vorbildliche Zusammenarbeit staatlicher Stellen, etwa des Rcichöjugcnd- sührerö, des LustfahrtsininistcriumS und des Rcichs- ernährungsministcriums mit der privaten Architekten schaft. An zweiter Stelle sprach in diesem Rahmen ReichS- knlturwaltrr Moraller, der sein Thema „Die Aufgaben deü Architekten i in R ah m e n des V i e rj a h r c s p la ns" wcitersabte, indem er ganz allgemein einige wesentliche Ausgaben des Archi tekten hcrauoarbcitcte, der der neuen Gemeinschaft den ihr gemästen Raum zu gestalten habe. Die Verwirklichung des neuen Stiles im W o h n - und StcdlnngSbau, der ebenso wichtig sei wie die Schaffung der Gcmciuschastöbantcn, müsse Nanni sür die Kinder eines wachsenden Volkes bieten und die klare und eindeutige Haltung atmen, die wir vom deutschen Menschen der Zukunft fordern. In der ttcbcrwiudung der Eiscnknapphcit müsse man den Mut haben, neue Wege zu beschreiten, beim Bau neue oder bisher vernachlässigte Materialien heran- znzichcn. Vielleicht würden daraus gerade entschei dende Züge der neuen Baukunst sich ergeben. Die Fachgruppe der M a l e r, B i l d h a n e r und Graphiker sand sich zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen, in der Professor Dr. Sagebiel, der Er bauer des Luftfahrtminisieriums, einen sehr ausschlust- rcicheu Vortrag über „M alcrei und Plastik in der neuen Architektur" hielt. Spezielleren Themen widmeten sich die Kunstverleger nnb -Händler, bei denen Reichsbankdirektor Brinkman n über den deutschen AuSlandexport und Ministerialrat Dr. Günther über das Thema „Knnstversteigernnä" sprachen, und die Fachgruppe der Gebrauchs graphiker und Entwerfer, vor denen Gene raldirektor Theunert über .Industrie und Handel als Auftraggeber des Künstlers" sprachen. Von Sonntag zu Sonntag Was im Ausland geschah — Ein Querschnitt durch die Weltpotitit der Woche Zwischen Gestern und Morgen Der Engländer Maeaulay spricht einmal von den zivei Arten der Menschen, die bei allen grasten Enljcheidungen in der Geschichte als Gegner auftreten: nämlich „denen, die ihrem Zeitalter voraus und denen, die hinter ihm zurückgeblieben waren, denen, die die Klügsten unter ihren Zeit genossen waren, und denen, die ihren Ruhm darin suchten, nicht weiser zu sein als ihre Urgrostvätcr". Diese beiden Typen sind auch heute in der Politik deutlich sichtbar. Ja, sie schieden sich vielleicht niemals klarer als in den Jahren, die dem letzten Weltkrieg folgten. Die Macht dcS Gestrigen und Vorgestrigen ist vor allem in den Staaten verankert, siik die das Gestern erfreulich war, denen es Macht, Reichtum oder Ranm- zuwachS brachte. Tort ist man besonders schwer den Gedanken von morgen zugänglich, besonders leicht ge neigt, das Neue'lediglich als NeneS abznlehncn, als etwas UnsichersS, Ungewisses, Abenteuerliches, als etwas, das die gewohnte Ruhe stört iind das deshalb letzten Endes böse, ja verbrecherisch ist. Tas alte, konservative, reichgcwordcnc, römische Patriziat der Antike sprach geringschätzig von Leuten, die „iiovaruni rvriiin oupicii" waren, d. h. die „nach neuen Tingcu gierten", und verstand darunter alle diejenigen Kreise dcS Volkes, die einen Ausweg auö zwar von den Vorvätern überlieferten, aber unhaltbar ge wordenen Zuständen suchten. Tie gleiche Gesinnung spricht heute, weltpolitisch gesehen, immer wieder aus den Ansichten und Be schlüssen der groben West Mächte. ES macht sich dort eine gewisse politische Rcnlnergcstnnung bemerk bar, die sich sozusagen nur an „festverzinsliche Papiere" hält und vor jeder kühnen Ncuanlagc dcS ererbten Kapitals zurückschreckt, die nur das Erworbene hüten und die Frucht der Arbeit vergangener Pionicrgcnc- rationcn in Ruhe und. Behaglichkeit verzehren möchte. Ihre Politik war und ist cs immer wieder, Bewaff nete rings nm Schatzkistcn zu stellen und ihre in diesen Kisten bewahrten Schätze lieber ver modern und verrosten zu lassen, als sie groben, neuen, Leben spendenden Plänen zugänglich zu machen. Deutschland hat unter den Folgen einer solchen Geistesverfassung in Westeuropa seit Kriegsende viel Schweres zu leiden gehabt, besonders seitdem sich die Kräfte des Neuen bei uns durch den Sieg Adolf Hit lers dnrchgcsctzt hatten und sich infolge dieses Sieges eine buntzusammengewürfclte Front von Vertretern des Gestern in der Politik gegen das neue Deutschland bildete. 1701 und 1937 Das obenerwähnte Zitat Macaulays stammt aus seinem Essay über den spanischen Erb folge krieg, -er im Jahre 17N1 begann. Macau- lay wendet es an auf die sich viele Jahrzehnte hin- zichendc Diskussion über den Frieden von Utrecht, der dem Kriege schlicblich ein Ende setzte, nachdem halb Europa wegen der spanischen Erbfolge verwüstet worden war. Df. Frieden von Utrecht wurde von England erzwungen, nachdem die britische Regierung die Front, in der sic den Krieg geführt hatte, verlassen und Sondcrvcrhandluugen mit Ludwig xiv. angekuüpst hatte, der mit seinem Enkel, ' dem spanischen König Philipp und dem Kurfürsten von ! Bayern, den Krieg gegen England, Holland und das Reich geführt hatte. Philipp nnd sein Grobvater waren nach zwölf KricgSjahren bereit, auf jede Ver bindung zwischen der spanischen und der französischen Krone zu verzichten, nnd damit war, selbst wenn man diesen Versicherungen auf die Dauer keinen ganz un bedingten Glauben schenken wollte, zunächst einmal die von England befürchtete Vereinigung Spaniens und Frankreichs vermieden. Bei dem Sieg der eigenen Koalition aber wäre das spanisch-österreichische Welt reich wiedcrcrstanden, denn der zunächst von England unterstützte Thronprätendant Erzherzog Karl war unterdessen römischer Kaiser deutscher Nation geworden. Schon damals aber wollte England unter keinen Um ständen ein allzu starkes Spanten haben. Dazu kamen Äedenken, Philipp könnte, wenn er dych noch siege, den englischen Handel in Zukunft schlechter behandeln als den französischen. Und schlicblich als Hauptgrund die Tatsache, dab Frankreich durch den langen Krieg Uef geschwächt und fast verarmt war und die Eng länder ihren eigenen SicgeSprcis bereits in der Hand hatten, daö während der Kämpfe eroberte Gibraltar. Der alte Angriff auf Europa in neuer Front Dieser spanische Erbfolgekrieg zeigt auf den ersten Blick manche Parallelen zu den Verwicklungen von heute. Damals handelte cs sich ebenso wie heute darum, wer in Spanien regieren sollte. Nur dab dieser Streit im 18. Jahrhundert selbstverständlich aus dynastischem Boden auSgcsochtcn wurde. Der artige historische Analogien sind aber stets mit etwas Vorsicht aufzunehmen. Man darf den Vergleich keinesfalls zu weit treiben. Denn schlicblich war das damals nur ein Familienzwist. DaS berühmte europäische „Gleichgewicht" sollte erhalten werden. Sonst aber war es sür Europa keine Lebensfrage, ob ein bonrbvnischcr oder ein habsburgischer Prinz de» spanischen Thron bestieg. Heute aber sucht eine, dem Abendland und s e i n e r K u l t u r o r d u u n g völlig fremd und feindlich g e g t n ü b c r st e h e n d c s System in Spanien festen Frist zu fassen. Der Vergleich mit dem Erbsolgekrieg wäre uns dann richtig, wenn damals etwa ein Tartarcn-Khan, ein Araber-Fürst oder ein türkischer Statthalter Hand auf Spanien zu legen versucht hätte. Denn damit wäre wie heute die Lage der zweiten Hälfte des ersten Jahr tausends nach der Zeitenwende, hcrausbcschworcn worden, als die Araber Spanien zu einem Teil der mohammedanischen Welt gemacht hatten und dabei waren, die Pyrenäen zu überschreiten und Frankreich zu überfluten, und als im Osten der ganze Orient gegen Europa anbrandete. In jenen dunkelsten Jahrhunderten europäischer Geschichte haben deutsche Krieger die nnr noch sehr schwach glimmende Flamme abendländischer Kultur gerettet und das Feuer au jenen nachfolgenden Gene rationen wcitcrgcgebcu. Diese Krieger waren sich der weltpolitischen Bedeutung dessen, was sic taten, sicher nicht bcwusit, aber in ihnen schlief doch eine gewisse dunkle Ahnung eines abendländischen Soli- d a r i t ä t s g e s üh l s, und sic besahen vor allem die Krast und die Entschlossenheit, sich und ihre Ordnung gegen die wcscnS- und rassensrcmdcn Krästc zu schützen, so stark diese auch sein mochten. Roosevelts „Steinmauer" Heute gibt es wieder einmal viel Pessimismus in der Welt, viele Leute, die den Kops hängen lassen und jedem greinend und klagend erzählen, welch „dunklen Tagen" Europa sicher cntgcgengingc. Diesen Pessimis mus gilt es zu bekämpfen wie die Pest. Ter amerika nische Staatspräsident Roosevelt hat in dieser Woche in sehr drastischen Worten erklärt, dab er gar nicht daran denke, eine internationale Wirtschasts- konscrcnz cinznberusen und ihren Vorsitz zu über nehmen. Europa müsse selbst die Mittel nnd Wege finden, sich zu retten. Aus seinen Worten spricht die leider noch immer ge legentlich hcrvortrctcndc amerikanisjhc Geringschätzung europäischer Schwierigkeiten nnd wohl auch ein wenig der Wille, unter allen Umständen zu vergessen, bah auch Amerika an der heutigen europäischen Unordnung durch sein Eingreifen in den Krieg und die Politik Wilsons, die zum Versailler Vertrag führte, ein gerüt telt Teil Schuld trägt, eine Schuld, die man nicht ein fach auSwischen kann. Im übrigen aber hat der Präsi dent grundsätzlich recht. Hilft Europa sich nicht selbst, so wird kein Gott ihm helfen nnb noch viel weniger ein amerikanischer Prä si.de nt. Deutschland hat die Richtigkeit der gleichen Lehre schon selbst erfahren. ES hat anderthalb Jahrzehnt lang immer auf Hilfe von anbcn gehofft, bis cs seine eigene Rettung selber in die Hand nahm und Adolf Hitler die Führung anveriraute. Der hat dann „die Siein- m aue r", vor der Deutschland damals ebenso gut stand wie heute Europa, um einen Ausdruck dcS amerika nischen Präsidenten zu gebrauchen, mit kühner Kraft durchstoben und einen neuen Weg in die Zukunft gebahnt. Er gehörte zu jenem Typ von Männern, die im Sinne Macaulays ihrem Zeitalter voraus waren, und er warf die Kräfte nieder, die den Ewig- gestrigcn angehörcn. In Deutschland ist der Sieg erfochten. Aus welt politischem Gebiet ist der Kamps zwischen den Kräften des Gestern und dcS Morgen noch nicht auögcsochten. Die spanischen Verwicklungen sind nur ein Teilabschnitt dieses gigan- tischen Schlachtfeldes. Auf der einen
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