Dresdner neueste Nachrichten : 19.11.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-19
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193711196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19371119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19371119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-19
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- Dresdner neueste Nachrichten : 19.11.1937
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rovembtr 1937 45. Jahrgang Freitag, 49. November 4937 Mrtschastsannähemng England-Amerika brr das Reue angelsächsische Zusammenarbeit Telegramm unsres Korrespondenten l— «»' lletzter Tao) rohen Torheiten" ' mit SchSnhal«. . . . „Mario" üaa: „Mazurka" Chamberlain und Hutt kündigen Verhandlungen über Handelsvertrag an — Wettere Erfolge der Japaner bei Schanghai vvv«r»«Mßk > 18. llovewd. IM M«MI In derrlioker ^b«i>a! i>M>oo»7 vdr von über 2lX) dleser Gehetmstattonen ausstndig ge macht, die meistenteils in der Nähe von Häfen, Flug plätzen, Kasernen oder andern Militäranlagen arbei teten. Die Polizei nimmt an, daß diese Geheimsender bei der Putschdurchfiihrung die Verbindung mit den verschiedenen Gruppen der Aufständischen Herstellen sollten. Das klingt alles sehr gefährlich. Allerdings auch ebenso phantastisch. Es gibt viele Skeptiker, die alles für einen a«S parteipolitischen Gründen ansgevauschten Kriminalroman halten. In den Wanbelgängen der Kammer wurde gestern viel über die sogenannte Verschwörung ge witzelt. Man macht darauf aufmerksam, daß es deu geheimnisvollen ,Hapuzenmännern" bisher völlig an einem führenden Kopf mangle. Außerdem sei doch noch' immer nicht festgestellt, woher die Verschwörer die nötigen Gelder, gehabt hätten, um ihre unter irdischen Festungsbauten zu bezahlen. Die royalistische „Action Franyaise" teilt übrigens mit, baß in vergangenen Nacht rin Einbruch in das KriegSmInisterlnm versucht worden sei. Bier unbekannte Männer seien in Gebäude »ingedrungen, aber gleich von einer Militär patrouille angehalten worden. Trotzdem sei eS ihnen gelungen, über die rückwärtige Mauer des Gartens des Ministeriums zu flüchten. Auf-der Straße habe ein Automobil aus die vier Einbrecher gewartet und sie in höchster Geschwindigkeit in Sicherheit gebracht. Die Linkspresse sucht die Untersuchungsergrbnisse zu einer groben Haupt- und Staatsaktton zu machen. Der sozialdemokratische Innenminister Dormoy, der von Pressevertretern über die Rolle der bet diesen Wasfensunben soviel zitierten „Geheimen revolutio nären Milizen" befragt wurde, erklärte, daß die An gelegenheit ständig an Umsang und Wichtigkeit zu- nehme 8. Paris, IS. November Im Lauf« deS gestrigen Tages hat die Pariser Polizei noch eine Reihe weiterer Berhastungen in dem sogenannten Komplott der „Kapuzenmänner" vorge« nommen. ES nmrden auch zwei neue «nterirdische Wassenlager entdeckt, wobei K4 Maschinengewehre, 42 Kisten »oll Sprengstoss und einige hundert Gewehre beschlagnahmt wurden- Borläusig ist es allerdings noch nicht gelungen, hinter all diesen Entdeckungen irgendeinen genauen Plan sestzustellen. Die franzö sische Regierung scheint sie sedoch sehr ernst z« nehmen, denn die polizeilich« Besetzung der Ministerien ist im Lanfe des gestrigen TageS noch weiter verstärkt wor den. Auch daS AmtSbüro des Untersuchungsrichters Bdteille, der mit der Untersuchung der Assäre betraut ist, wird Tag und Nacht scharf bewacht. Die Wachen am Innenministerium und am Gebäude der SuretS Nationale haben den Befehl erhalten, niemand ohne Borzeige» eines besondere« EiulatzanSweiseS Antritt z« beide« Gebäude« M gesiAttS».. Nähert sich semanb ohne di« Kart«, so Halen di« Wachmannschaften »ach zweimaliger Warnnng ,« s««ern. Der neue Waffenfund wurde in dem Gebäude der Lan-Romtgniere-Lasont-FlußschtsfahrtSgesellschast ge macht. Man stellte fest, daß ein Garberoberaum zur Aufbewahrung von 24 Kisten mit fe 22 Handgranaten, v automatischen Mauserpistolen, 8 Militärgewehren, 17 andern Gewehren, verschiedenen andern Waffen und einer großen Menge Munition verwendet wor den war. Die Waffen wurden beschlagnahmt, und der Direktor der Gesellschaft wurde unter polizeiliche Be wachung gestellt. Ein weiteres Anzeichen systema tischer Putschvorberettung wird in der schon seit einiger Zeit beobachteten Tätigkeit zahlreicher geheimer Radiosender gesehen. Mit Hilfe von Funksachverständigen hat die Polizei in den letzten Monaten die ungefähre Lage LMM« «un«rvrtn»<INn' l in: ,Lu neuen uen M«M" mit »m in Peking rth. I. «teourai i: „Die Julika" »löblich, Sodill« ^8, Wo. «?W.' 8,IS: „Frauen- Meder Werkdesetzungen in «SA. X Re« Nork, IS. November. (Durch Funks Di« Fisherbod,-Werke in Pontiac (Michigan) sowie die Eisengießerei d«r lladillac-Werke kn Detroit, di« beide Genrral Motors gehöre«, sind von etwa süns- h««d«rt Kommunisten besetzt werde«. Die Kommn- «ifte« zwange« die Werkleitnng zur Stillegung des gesamte« Betriebs, wodurch etwa 18 000 Arbeiter brot- los gemacht wurden. Tschang'tschu von -en Japanern eingenommen X Schanghai, 1». »opember. Wie von japanischer Seite g«m«ld«t wird, wurde im Morgrngraueu d«S Freitag Tschang-tschn aus dem Rortslügel der neuen Front »»» japanische« Truppe« genommen, nachdem die Stadt »an »rei Seite« umsatzt und oom Sutschau-Atschnttt abgetre««t ward«« war. (Siche auch di» Melbußg Mi, Seite S) ' , » "i . , i Kammer-Tumult in Paris Telegramm unsres Korrespondenten 8. PariS, IS. November I« der französisch«« Kammer kam es gestern bei ter großen AuSsprach« über allgemein« politische Fra gen z« wilden Radauszenen, als der Abgeordnete Shlapp« die umstürzlerisch« Tätigkeit der sranzösische« KoÄm»«tsten ans Moskaus Geheiß auszeigte. Die kommunistischen Abgeordneten suchten die Redner tribüne zu stürmen «nd warsen mit allen möglichen Gegenstände« aus Shtappe, der di« kommunistisch« Fraktto« znr Räuberhöhle der Dritten Internationale auf sranzösischem Boden «rUärte «nd der Regierung oorwarf, aus Rücksicht aus den Pakt mit Sowjetruß- land nicht gegen die kommunistische Hetz« mit genügen der Kraft vorzugehen. i Zu Beginn der Sitzung hatten sich schon die starken Spannungen in -er Kammer gezeigt, als die Kommunisten, die Marxisten und auch ein Teil der Radikalen die Ausführungen Finanzministers Bon nets Uber die Notwendigkeit der Sanierung der leeren Kaffen, die . Anleihe« in Höh« »pn 2ü Milliarde» Franken »fordfrt, mit eisigem Schweigen aufnahmen. In einer FrakttonSsitzung der Radikalen machten während einer SttzungSunterbrechung Ministerpräsident Chau - temps. und Kriegsminister Da lad irr ihren Parteifreunden deshalb lebhafte Vorwürfe, Bonnet nicht genügend unterstützt zu haben, wobei Dalabter darauf hinwies, daß wegen -er Finanzpolitik der ver gangenen Jahre die Kabinette wie die Kartenhäuser Ubcretnandergepurzelt seien. „Habt ihr denn den Kopf verloren?" rief er seinen Parteigenossen zu. „Habt ihr denn nicht für ein Gramm Gedächtnis im Kopf?" Dann betrat der ehemalige Pariser Polizeipräfekt Shtappe die Rednertribüne und schildert« unter ohrenbetäubendem Lärm der Kommunisten die kommunistische« Umtriebe in Frankreich, wobei er der Regierung Untätigkeit gegenüber dem Terrorismus vorwarf. Die Kommunisten, die das Klima des Brudermordes in der französischen Politik geschaffen hätten, seien die ernsteste Gefahr für das öffentliche Wohl, aber die Regierung wage mit Rück- sicht ans ihre diplomatischen Allianzen nicht vorzugeh«». Die Kommunisten drangen gegen die Rednertribüne vor und schleuderten Wurfgeschosse aller Art gegen den Redner, wobei ein Zettungsballen den Kammer präsident Herr tot tnS Auge traf, der darauf die Sitzung unterbrach. Nach der Wiederaufnahme der Sitzung sprach der Vorsitzende der radikalen Fraktion, Elbel- von der Notwendigkeit einer international«« Regelung des Rohftossproblems, die auch Deutschland Zugang zu den Rohstoff, «mellen ohne Devisenbelastung ermögliche. Bor dem Auswärtigen Ausschuß der Kammer sprach Außen- Minister D «lkos, wöbet er auf kommunistische Forde- rungen auf Oesfnung der Pyrenäengrenze erwiderte, daß Frankreich seiner Politik treu bleibe, aber nicht allein diese durchführen werde. Frankreichs Haltung bleibe darüber hinaus mit derjenigen der „beiden Demokratien Englands und Amerikas solt- dorisch". Lord Halifax in Berchtesgaden X Berlin, IS. November Der,»m Besuch d«r Jagda«»ftelln«g i« Berlin «eilende Präsident »es englische« StaatSrateS, Lord Halifax, benutzte am Donnerstag «« SIM Uhr de« fahrplanmäßig»« Zng «ach München, n» sich i« Begleitung des ReichSaußenmintfterS Freiherr« »o« Neurath «ach de« Obersalzberg zu eine« Besuch beim Führer «nd Reichskanzler z« begebe«. Z«m Abschied hatte sich a«f Sem Anhalter vah«h«s der britisch« votschaster Sir Neoile Henderson ein- gesund««. lSt«h« such die Meldung aus Seite 2) Die „Kapuzenmänner-Mschtvörimg" Polizei entdeckt neue Waffenlager - Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen für die pariserMinisterien Telegramm unsres Korrespondenten Nr. 274 „Daily Telegraph" behauptet, baß der engltsch-ameri- kanische Vertrag auch einen wesentlichen Bestandteil der Vorschläge gebildet habe, die seinerzeit der belgische Ministerpräsident van Zeelanb nach seiner Reise nach England und den Bereinigten Staaten als Vor bedingung einer Besserung der weltwirtschaftlichen Lage genannt habe. Allzu große Site der Wiener Zensur Ein seltsames Erlebnis hat der Wiener Bertrcter der Helingschen Verlagsanstalt in Leipzig, Dr. Hain, gehabt. Beamte der Wiener Staatspolizei erschienen bei ihm und forderten die sofortige Aushändigung der Exemplare deS Buches »Aufruhr gegen Habs burg" von Othmar Krainz, da dieses Buch in Oester reich verboten sei. Nun, solcher amtlichen Aufforde rung kann man sich nicht gut versagen: aber die Be- amten mußten dennoch ohne die gewünschten Bücher Weggehen; denn — diese Bücher gab es noch gar nicht. DaS Werk, aus das die Beamten fahndeten, war in den letzten Tagen des Oktober, in denen sich dieses Ereignis absptelte, noch gar nicht gedruckt. So eilig hatte man es in Oesterreich, den »Aufruhr gegen Habsburg" zu verbieten, daß man das Verbot aus- sprach, ehe daS Werk überhaupt vorlag. Und — nicht unwichtig zu vermerken — ehe man so dieses Werk überhaupt kennen konnte. Staunend fragt man sich, wie ekn solches Tempo der Zensur möglich war, das noch ungtdruckte Bücher mit dem Bannstrahl belegt. Oder hat allein ber Titel schon genügt, um das Werk unerwünscht werben zu lassen? Nützliche Umstellung Es ist durchaus ein Zeichen von Charakterstärke, selbst Wege aus einer Not zu suchen, ehe man sich auf die Hilfe andrer verläßt. Damals, al» die deutsche Wirtschaft zusamnwnschrumpste, als die Arbeitsplätze immer geringer wurden, haben sie viele bewiesen. Sie nahmen thre Ersparnisse und ihren letzten Mut her und richteten sich irgend einen Handel ein, nur um nicht stempeln gehen zu müsse». Mühsam schlugen sie sich durchs Leben, aber sie hatten wenigstens die Ge nugtuung, ihre Existenz eigener Kraft zu verdanken. Heute nun erfordern di« Umstände von ihnen eine erneute Umstellung. Heut« ist dank der nationalsozta- listischrn Führung nicht nur das Mtlltonenheer der Arbeitslosen verschwunden, heut« leiben wir schon an Facharbeitermangel und brauchen jede geschulte Kraft am richtigen Platz. Deshalb gilt e« auch für di«, die einst sich «in« Händlrrexsstrn- aus Rot schufen, wieder zurückzukehren in ihren ursprünglich«» Beruf. Der Schritt mag nicht leicht dünken, da e» nicht ein fach ist, Jahr« der BerusSentfremduntz nachzuholen. «ber einmal wird hier die ja schon bewiesene geistige jSerprglichkxU erneut Helsen »nd dann vor allem di« Retchsarbettsgemeinfchast für Erwachsenenbildung X Berkin, IS. November. (Durch Funkspruch) Im Interesse einer engen Zusammenarbeit ««d einheitliche« Ausrichtung ans dem Gebiet der Erwach« senenbildung find der ReichSerziehnngSminister Ruft, »er ReichSleiter der Deutschen Arbeitsfront, Reichs, organisatioüSleiter Dr, Ley «nd der Vorsitzende des Deutschen Gemeindet«»«», RetchSleiter Oberbürger meister Kiehler, übereingekommen, «in« ständig« «rbeitSgemeinschast für Erwachsenenbildung ,n gründe«. ' ' Dieser ArbeitSgemetnschast gehört« je ein Ver treter -«» RtichSerziehungSmtnistrrtum» und des Deutschen Gemetndetage» sowie ber Leiter de» Amtes Deutsche» BolkSbtldungSwerk in brr NSG. Kraft durch Freud« an. Di, ArbeitSgemetnschast wird zur Erledigung ihrer Ausaabin Vertreter andrer Stellen- hinzuziehen, ES wird zunächst ihre Ausgabe sein, die Rtchilint«» sür die Zusammenarbeit; »er beteiligten Dienststellen auszuarbeiten. ' , Durch diese ZUsammentrbei» von Partei, Staat und den Gemeinden ist der Nenausbau diese» wichtigen- Lebtet es deutscher Kulturarbeit gesichert. W» Dres-ner Reiieste Nachrichten WWÄ'rM mit Handels. UN- Industrie-Zeitung ch,M°,»R»f.3uMu°g^Kmu,b-nds.»d.- »llr di.Woch.E RM. W^uach L °bnMmg.nsiaffUH.^.fg.b°h! st^ Slnrekmmmer 10 Rpf., m>,.chaw «wß.vrGdm» is Rpf. Schriftlettung. Verlag und Saaplgeschäfttstelle: SreSden-A, zerdlaaadstraße 4. -«,«<-.»» ws. au-wi. Port-. Im 3«u ist npr.i.listo Nr. r gar«» Postanschrift:VresdeEi,Postfach -Fmirvs:onsvettehrSommeilmmmer24601,Zeruverkedr 27SS1-NS83 * reiegr.: AeaefieVre-deü * Serviler Schriftlettnü-: SerlinW.35,Vittonastr.i»; Sernnts: riszai-2isZ6a Postscheck: Vrvsdm 20« - Rlchtverlangt» (Lnsmbungm ohne Rückporto ambm» web« »urückgesandt noch aufbivahrt. - Im Fall, hshmer Gewalt oder LctriebsstSnmg hab«, unsr» Lezieher leiaen Anspruch aus Rachllefemng ober Erstattung de» entsprechenden Entgelts Im Brennspiegel Todesahnung in Valencia Die spanischen Bolschewisten bereiten sich langsam auf den nicht aufzuhaltenden Zusammenbruch vor. Einzelne mit großem Pathos vorgetragene Ausrufe und Beschwörungen täuschen nicht darüber hinweg, daß ihnen ein vollständiges Fiasko bevorsteht. Be merkenswert ist ein Artikel, den der Generalsekretär der „Freunde ber Sowjetunion" in der Madrider Zeitung „ABC" veröffentlicht. Wörtlich heißt cS darin: „Das spanische Volk verdankt alles, was es besitzt, der Sowjetunion. Daher muß es sich wie ein Mann erheben und auSruscn: Großherziges Bruder volk, rette uns und zeige uns den Weg, den mir zu gehen haben. Wir schwören dir, baß wir ein Land nach deinem Ebenbild schassen werden!" Das spanische Volk dürste allerdings wenig sür das Moskauer Ebenbild übrig haben. Die Ruinen der nicdergebranntcn Kirchen und Klöster, Städte und Dörfer und die Schatten der Ermordeten, Gefolterten und Geschändeten sind keineswegs geeignet, Begeiste rung für moükowitische Sitten zu erwecken. Es wird wohl dabei bleiben, daß lediglich die sowjctspanische Bonzokratie sich ihr „großherziges Brudervolk" zum Vorbild nimmt. So z. B. der sowjetspanische Justiz minister. Er hat sich aus Gesängnisausschern jetzt eine Spezialtruppe zu sein«» persönlichen Bewachung ge bildet. Allerdings läßt er sich vor allem gegen seine Bundesgenossen von der anarcho-syndikalistischen Seite bewachen, die ihm gern ans Leben gehen möch ten. Auch das ist ein Zeichen sür die Zersetzung im bolschewistischen Lager. In aller Oesfentlichkeit erklärt die anarcho-syndi- kalistis-b". Zeitung „CNT", daß die Außenpolitik der sowjetspnnischen Regierung völlig gescheitert lei. Man fühlt das Ende nahen und sucht nach einem Ausweg. Die Stimmung der Bevölkerung zeigt jedoch, daß alle Versuche, das Ende deS spanischen Bolschewismus hinauszuzögcrn, vergebens sind. Eine kleine Episode, die jetzt auS Madrid berichtet wird, ist kennzeichnend. Vor einigen Tagen, so heißt es, habe ein junger Mann auf ber Plattform einer überfüllten Trambahn laut, von den Anwesenden ungestört, die Falangistenhymne gesungen, bis ihn endlich der Schaffner mit den Worten unterbrach: „Hör aus, mein Junge, bald werden wir alle dieses Lied singen können." 84. Lo « d » «, IS. November Aussehen erregte« hier gester« die gleichzeitige« Erklärungen d«S Ministerpräsidenten Chamberlain im Unterhaus «nd des amerikantsch«« Staatssekretärs, Hull in Washington über be« gegenwärtige« Stand der englilch-amerikanisch«» HandelsvertragSverhand« lunge«. Chamberlain teilte mit, baß die insormatori» sch«« «nglilch-amerikauische« Besprechunge« «ine« Punkt erreicht hätten, der eS beiden Regierungen er laub«, sörmlich« Berhandlunge« über eine« Ha«delS» vertrag anzuküubigen. Nach der amerikanische« Ber« Handlungspraxis bedeutet eine solch« Ankündigung, daß in den Vorverhandlnnge« ein« grnnbsätzltche Einigung erzielt worden ist. ES ist mit einer Reihe von beiderseitigen Zoll ermäßigungen zu rechnen, so u. a. sür amerikanische landwirtschaftliche Erzeugnisse auf der «inen und für Kraftwagen sowie für britische Fertig, und Halbseitig- waren auf der andern Sette. Die britische Industrie verspricht sich einen bedeutenden Aufschwung von dem angekünbigten Vertrag, während die englische Regie- rung besorgt sein muß, einmal die kleinen Anfangs erfolge zur Stützung der englischen Landwirtschaft nicht miedet aus» Sptil zu setzen, zum andern die Börzügsbehändlung der Dominion», die in den so- genannten Ottawaverträgen 1S82 sestgelegt wurden, nicht zu gefährden. Im einzelnen ist, wie eS in London heißt, geplant, nach Abschluß deS englisch-amerikanischen Vertrages daS gesamt« Weltreich in bas englisch-amerikanische Handelssystem einzusttgen. Jedes Dominion werbe einen Sondervertrag mit den Vereinigten Staaten schließen. Dem steht ^allerdings bi« Erklärung HullS gegenüber, der in Washington sagte, außer mit Ka- nada bestehe in keinem andern Dominion zur Zett «in Handelspakt und e» sei auch keiner in Aussicht ge nommen. An die Spitze aller Betrachtungen stellt man hier, »ie Erwartung, ein solch große» handelspolitische» -BertragSwerl werde zu einer allgemeinen Besserung ;d«r wrltwtrtschaftltchen Lage und zu einer Herab- setzuna von Zollschranken auch zwischen andern Laut dern führen. Doch da» sind bisher nur ziemlich ün- bestimmte Hoffnungen, dje^tn erster Linie zur Bett herrlich««» -«» augekündigten Bertrag«» diene« sollt«.
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