Dresdner neueste Nachrichten : 01.06.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-06-01
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193806015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19380601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-06
- Tag1938-06-01
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- Dresdner neueste Nachrichten : 01.06.1938
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Anzrigenpfeise: Twnbprel«: ble Ispalllge nuu-ZeNe Im An« - zrlgentril 1« Rps., Stellengesuch« und privat« Familienan,eigen sRpf.,bl«7S ww breite ww-Zell« lmT«xtt«ll1,1oRM. Nachlaß nach Malstaffel I oder Mengenstaffel v. Lrlefgeblihr für Ziffer anzeigen Z0 Rpf. ou-schl. Porto. Zur Zeit ist Anzeigenprelsliste Nr.» gültig. Dresdner Neueste Nachrichten 2,00nm. mit Handels, und ^nduffn'e^eituna 0astm»naN.l,00RM.Postb«zugmvnaiI.2,<)<)RM.einschI.4Dipsp°stgebahren Hierzu ZLApf.Zustestung-grb.) Krruzbandsend.: Für bl« Woche 1,00 AM Einzelnummer 1V Apf., außerhalb Grob-vre-d«n« 15 Rpf. Schrlftleltung, Verlag und Hauptgeschäftsstelle: Dresden A, Zerdlnandstraße 4 psfianst-rlst: Dresden «1. Postfach * Fernruf: Ortsverkehr Sammelnummer 24voi, Fernverkehr 27SS1-2ISSZ * Telegramme: Aeuefie Dresden * Postscheck: Dresden 206««Berliner Schristleitung: Berlin M 35, Vikioriastraße 4» Alchlverlangl« dlnsrnbungen an bl« Schristleitung ohne Rückporto werben weder zurückgesanbt noch aufbewahrt. —Hm Faste höherer Gewalt ober Lelrleböstörung haben unsre Lezleher keinen Anspruch aus Nachlieferung ober Erstattung des enisprechenden tknigelt« Ar. 126 * Mittwoch, 1. Juni 1938 46. Jahrgang Vimdnis Warschau - Vukarest verlieft Ständige Weiterentwicklung der militärischen Abmachungen - Vorverlegung der nationalspanischen Front Neuer schwerer Zwischenfall in Eger Tschechischer Feldwebel schießt in einer Gastwirtschaft auf zwei Deutsche Gemeinsame Abwehrsront Amtliche polnische Verlautbarung - Erster rumänischer Botschafter in Warschau X Warschau» 1. Juni Anläßlich der Ueberreichuug des Beglaubigungs schreibens des erste« rumüutscheu votschasters in Warschau bringt di« „Gazeta Polska" eine Berlaut« baruug über bas polutsch.rumänisch« BlludntS, die durch die Form ihrer Berösfeutlichuug eine» amt, licheu Charakter erhiilt. Die Ueberreichuug des Beglaubigungsschreibens und der gleichzeitige Besuch des rumänischen Generalstabschefs in Warschau seien Ereig nisse, so wird in der Verlautbarung erklärt, die er neut daS Gewicht, die Festigkeit und die ständige Weiterentwicklung des polnisch-rumänischen Mtlitärbünduiffes unterstrichen, das eng mit dem gesamten polnisch- rumänischen Bündnis, daS alle Gebiete der Zusammenarbeit der beiden Staaten und Völker um- sasse, verbunden sei. DaS Bündnis sei ein ausschließ liche- Verteidigungsbündnis und besitze keinerlei Kennzeichen einer gegen irgend jemand gerichteten Aggressivität. DaS Bündnis sei unmittelbar nach dem für Polen siegreichen Abschluß des polnisch - bolschewistischen Kriege- zustandegckommen und habe damit schon einmal zur Festigung und Regelung der Beziehungen im östlichen Abschnitt Europas beigetragen. Als der Bankrott der sogenannten kollektiven Sicherheit sichtbar zu werden begann, habe sich die polnische Poli tik bemüht, zur Normalisierung der Beziehun gen zwischen Rumänien und der Sowjet union bcizutragen. Als Ergebnis dieser Bemühun gen sei in London zwischen Rumänien und der Sowjetunion am 8. Juli 1083 die Abmachung über die Definition des Angrcisers unterschrieben worden. Ter Wert der polnisch-rumänischen Zusammenarbeit für den Frieden sei damit klar in Erscheinung getreten. DicS habe der Fall sein können, weil hinter den aufrichti gen Bestrebungen der beiden Staaten nach einem ge- rechten Frieden der unzerstörbare Wille stehe, für die gegenseitige Sicherheit einzutreten und sür de» Fall eines Angriffes aktiv militärisch zusammenznarbeite». Hierbei wird an die Artikel 1 und S -eS polnisch rumänischen Vertrages erinnert, die Polen und Rumänien verpslichten, für den Fall eines Angriffes von außen gegenseitig das gesamte Staatsgebiet und die staatliche Unabhängigkeit zu schützen und sich un verzüglich Hilfe und Unterstützung zu leisten, wenn einer der Staaten Gegenstand eines Urbersalles, der nicht durch eigene Schuld hervorgerufen wurde, werden sollte. Im Geiste dieser Bestimmungen werde das polnisch-rumänische Militärbündnis befestigt. piraienübersatt auf -em Zangtse Amerikanischer Paffagierdampfer beraubt XSchanghai, 1. Juni Siir mit beispielloser Frechheit durchgesiihrter Pirateniiberfall spielte sich am Mittwochmorgen aus dem Jangtseslnß unmittelbar in der Nähe von Schanghai ab. Zwölf chinesische Piraten hatten sich unter die Passagiere eines DampscrS der Dollar Gteamship Companie geschlichen. Bei einem mit über, laschender Schnelligkeit ausgesührten Angriss zer« schlugen sie die Funkanlage, überwältigten den Kapitän und hielten di« Mannschaften sowie die Passagiere durch Schreckschüsse in Schach. Dann steuerten sie den Dampser in Richtung aus Blockhouse Island, wo süuszehn Piratendschunkcn bereit lagen, liöst Piraten» mit Mansergewehren» Pistolen «nd Handgranaten bewassnet» enterte« das Schiss «nd ranbten planmäßig in ungestörter Ruh« die »0« Passagiere aus. Daraus brachte« sie die Ladung, irvö Sack Reis, ans die Dschunken. Da der Üebersall nicht bemerkt worben »ar, konnte« di« Piratendschuuken in «nbekannter Richtung davonsegel«. Anher der vrrwnndu«« eines tndischen Wach» manneS dnrch Armschnh sind «nter den Passagiere» und Mannschaften d«S anSgeranbten Dampser» kein« Verlust« -« verzeichue». XEger, 1. Juni In der Gastwirtschaft Krämlingsbastei in Eger er eignete sich heute ein Zwischenfall, der sür die gegen wärtig in Eger herrschenden Verhältnisse bezeichnend ist. In dem Lokal saß eine größere Anzahl von Mit gliedern der Sudctcndeutschen Partei. Später kam in Begleitung von Sozialdemokraten ein tschechischer Feldwebel in die Gastwirtschaft. Als die Mnsik den Egerländer Marsch spielte, sprang der Feldwebel aus und schlug dem Geiger sein Instrument aus der Hand. Der Gastwirt machte den Feldwebel darauf aufmerksam, daß er sich anständig verhalten oder das Lokal verlassen möge. Der Feldwebel und die Sozial demokraten sprangen daraushin mit erhobener Faust ans den Gastwirt zu, so daß die anwesenden Gäste da- zwischenspringen und Gewalttätigkeiten verhindern mußten. Alb kurze Zeit daraus der Lsjährig« verheiratet« Kellner Joseph Kraus uud der Ajährige ledige Schlosser Bayer die deutsche Gesellschaft verliehen, und beim Verabschieden mit erhobener Hand und dem Gruße „Heil" grüßten, zog der Feldwebel seinen Revolver und gab gegen die beiden Fortgrhenden Schüsse ab, die diese in der Knicgegcnd trasen, so daß die Männer zusammenbrachen. Der übrigen Gäste bemächtigte sich eine furchtbare Erregung, und es wäre zu einem folgenschweren Zu sammenstoß gekommen, da die Menge gegen den Feld- wedel Vorgehen wollte. Staatspolizisten deutscher Nationalität gelang eS, die erregte Menge zu be ruhigen und zum Verlassen des Platzes zu veranlassen. Ter Feldwebel wurde vcrhastet. Die beiden Verletzten — Bayer wurde die Knie scheibe zertrümmert und Kraus hat einen Steckschuß in der Kniegcgcnd — wurden in das Egerer Kranken haus eingeliesert. * Schuld an dem neuen blutigen Ereignis in Eger trägt ein Feldwebel der tschechoslowaki schen Armee. Tas scheint uns das Entscheidende zu sein. ES zeigt sich wieder mit erschreckender Deutlich keit, daß der Einmarsch größerer Truppcnvcrbände in das friedliche sudetendcutschc Gebiet die verhängnis vollsten Wirkungen hat. Diese kriegsmäßig ausgerüstete Armee, die in den Grenzbezirken Befestigungen bauten, Maschincngewehrnester anlegten und Barrikaden er richteten, scheint in dem Sudetcndeutschtum in den an geblich gleichberechtigten Staatsbürgern des eigenen Landes ihre Gegner zu sehen. Das Sudetcndeutschtum wirb, wie dieser Vorfall abermals beweist, mit bewußter Brutalität bis ausS Blut gereizt. Was hie/ in Eger geschah, ist ein verabscheuungSwürdigeS Verbrechen. Nur der über normales menschliches Vermögen hinausgehendcn Disziplin der deutschen Volksgenossen in der Tschecho slowakei ist eS zu danken, däß nicht schon ein blutiges Gemetzel, daß nicht schon alle Schrecken -es Bürger krieges in den sudetendeutschen Landen entfesselt worden sind. Nur und einzig und allein ihrer Disziplin! Vielleicht bricht diese Einsicht nun endlich auch an jenen Stellen sich Bahn, die bisher meinten, die arme, bis an die Zähne bewaffnete Tschechoslowakei vor I irgend etwas in Schutz nehmen zu müssen. Anschau licher kann nicht mehr demonstriert werden, wer eS ist, der unverantwortlich und gewissenlos mit dem I Frieden Europas spielt.- Francos Angriffsziel: Lasiellon Sonderbienst der Dresdner Neuesten Nachrichten Salamanca, 1. Juni. (Durch United Preß) Unter brennendem Sonnenschein wurde am Diens tag der Angriss der nationalen Truppen gegen die rot spanischen Stellungen weiter vorwärts getragen. Dabei gelang es, den Besitz der Straße Teruel —Sagunt weiterhin auszubauen, insbesondere durch die Einnahme der Ortschaft Pnebla de Valverde. Mora de RubieloS, das Monate hindurch der Mittel punkt des rotspanischcn Hauptquartiers war, ist nun fluchtartig von der Hauptarmee des Gegners geräumt worden, so daß schon im Laus der nächsten Tage mit seiner Einnahme durch die Nationalen zu rechnen ist. Im Abschnitt Albocacer konnten die Nationalen mit einem taktisch sehr geschickten Manöver die feindlichen Beseitigungen von Castellon umgehen. Neben diesen Erfolgen meldet der nationale Heeresbericht, daß bei einer groben Anzahl von Luftkämpsen 11 bolschewistische Flieger am Ternelabschnitt abgeschossen wurden. Tie Lage ist derzeit so, baß sich die Roten gezwungen sehen, ihre Linien bauernd zurttckzunehmen. Der nationale Angriss konzentriert sich täglich mehr aus Castellon. Es heißt nun, daß die Sowjets ent schlossen sind, im Süden der Stadt Castellon eine Ver teidigungslinie zu schassen. Das heißt also, daß die Bolschewisten cs für unmöglich ansehen, die Stadt Castellon gegen stärkere Angriffe zu halten. Im übri gen ist von den Roten nunmehr die gesamte Provinz Castellon zum Kriegsgebtet erklärt worden. Jeglicher Verkehr ist an den Besitz eines Mtlitärauswelses gebunden. Personen, die ohne AuS- weis angetrossen werben, werben als Spione von einem Schnellgericht abgeurteilt. Bezeichnend sür die Lage in diesem Gebiet ist auch die Tatsache, daß meh rere Kommunistenhäuptlinge aus der Provinz Castel lon auf dem Seewege zu flüchten versuchten. Sie wurden jedoch von.Agenten der anarchistischen Kon- kurrcnzgruppe entdeckt und festgesetzt. In Valencia, wo erst am Montag die Räumung der Hafenviertel angcordnet wurde, und in andern Städten der Levanteküste werden von den Bolschewisten besondere Schanzbataillone sür die Instandsetzung und Verteidi gung der Provinz Valencia ausgestellt. I« diese Bataillone sind bereits Hunderte von Frauen und Kindern unter Anwendung schwerster Drohungen ge- preßt worden. Der Frontbertchterstatter teilt mit, baß die Gesamtzahl der Gefangenen an der Terucl- und Castellonfront in den letzten drei Tagen über S00V betragen habe. Britische Handelsmarine unter militärischer Disziplinargewalt Gesetzentwurf der englischen Regierung X London, 1. Juni Die zahlreichen Maßnahmen der britischen Re« glernng, die den Zweck verfolgen, das Land sür den Fall des Krieges bereit z« machen, wird nunmehr dnrch «ine neue vermehrt. Tie Regierung hat dem Unterhaus einen Gesetzentwurf vorgclegt, der es ihr gestatten soll, die Mannschaften von Kausfahrteischissen und Fischereisahrzeugen bereits in Friedenszeiten der militärischen Disziplinargewalt zu unterstellen, wenn ein entsprechender Notfall «intritt. Nach der bisherigen gesetzlichen Regelung waren die Mannschaften von Kausfahrteischissen und Fischerei fahrzeugen lediglich der zivilen Seemannsordnung unterworsen. Erst nach Erklärung eines Krieges konnten sie auf Grund einer besonderen Verordnung der an Bord von Kriegsschiffen üblichen militärischen Disziplin unterstellt werden. Das neue Gesetz sieht vor, daß eine Unterstellung unter die militärische Disziplin bereits dann durch Verordnung erfolgen kann, wenn die Gefahr eines Kriegsausbruchs besteht. Der Zweck der Maßnahme, so wird erklärt, besteht vor allen Dingen darin, eine rechtzeitige Organisierung von Minensuch- und Kü st enpatroutllen-Flottillen zu ermög lichen. » Die Andeutungen des Verteidigungsministers InSktp im Unterhaus, baß die Regierung einen Gesetzentwurf über die Einführung derallge- meinen Wehrpflichttm Kriegsfälle bereit halte, haben, wie zu erwarten war, das größte Aussehen in der Oessentltchkest erregt. Im Unter- Haus hagelte eS gestern förmlich Anfragen über diesen Punkt an Chamberlain. Der Ministerpräsident antwortet« durchaus ausweichend, erklärte nur, die «eußerungen de» Verteidigungsministers nicht zu mißbilligen, gab aber keine genaueren Auskünfte. „Was in Dresden geschah" Einer der schwersten Kämpfe, die der griechische Sagcnhcld Herkules zu bestehen hatte, war sein Kampf mit der Lernäischen Schlange, -er unangcnehmerweise jedesmal, wenn ihr der Kopf mit -em Schwert ab geschlagen worden war, ein neuer nachwuchs. Einer solchen Lernäischen Schlange ist die umfassende deutschfeindliche Agitation zu vergleichen, die seit dem Beginn der tschechoslowakischen Krise wieder ein fast unvorstellbares Ausmaß angenommen hat. Täglich wird dieser Schlange der Kopf abgeschlagen. Aber im mer wächst ein neuer zu. Einmal ist eS ein erfundenes Führerinterview. Darüber haben wir gestern bereits daS Notwendige gesagt. Tann wieder sind cs Meldun gen über deutsche Truppenkonzentrationen an der bay rischen und sächsischen Grenze. Tas war in den letzten Wochen ein ganz besonders beliebtes Thema. Die energische deutsche Abwehr und die allzu deutliche Sprache der Tatsachen hatten diese Meldungen etwas in den Hintergrund gedrängt, denn eine ganze Reihe ausländischer Beobachter konnte sich in Sachsen und Bayern davon überzeugen, -aß hier tiefster Frieden herrschte und daß keinerlei Maßnahmen getroffen wor den waren. Trotzdem bringt es die tschechische „Narodni Politika" am gestrigen Dienstag fertig, in einem Leit artikel, der wahrscheinlich von dem tschechischen Jour nalisten Franttsek Bauer stammt, folgendes zu schreiben: „Wir haben direkte Nachrichten von Augen, zeugen daritber, was in Dresden in der Nacht vom Freitag auf SamStag geschah. Aus Dres den wälzten sich förmlich starke uniformierte Militärabteilungen mit Artillerie, schweren MG.» Tankabwehrgeschühen und Tanks und fuhren in Richtung gegen Zittau. Man kann einfach nicht glauben, daß diese Vorkehrungen, welche nicht einmal die Nacht verbergen konnte — denit die abfahrenden Kolonnen bewegten sich durch dichte, wenn auch schweigende Massen der Bevölkerung —, den Charakter einer Ab berufung der deutschen Truppen von der tschechoslowakischen Grenze gehabt hätten." Welch niedlicher, raffiniert zurechtgebrauter Gift trank! Man spricht nicht allgemein von Truppen konzentrationen, sondern belegt seine Behauptung für den vielleicht doch allmählich skeptisch gewordenen Leser durch allerlei scheinbar unwiderlegliche Einzel- tatsachc». Man zählt die einzelnen Truppengattungen auf. Man spricht von der Marschrichtung, die die Ko lonnen cinschlugen. Sogar von den Menschenmassen, die den Truppentransport auf der Straße beobach teten. Muß das nicht überzeugen? Jeder Mensch in Dresden lacht über die Dummheit dieser Fälschung. Denn niemand von uns hat Truppcnmassen gesehen, die sich durch Dresden „hin durchwälzten". Und die dichten Massen, die „schwel gend" in -en Straßen standen und ihrem Marsch zu schauten, ließen sich trotz angestrengtem Suchen bisher auch mit -er Laterne nicht finden. Aber was macht daS? Die Zeilen sind ja auch nicht für Dresdner geschrieben. Sie sollen draußen, wo man die Tatsachen nicht kontrollieren kann, neue Beunruhigung schassen. Und all dies in einem Augenblick, wo Prag angeblich, wenn man -en verschiedenen offiziösen Erklärungen der tschechoslowakischen Regierung Glauben schenken will, auch seinerseits eifrig bereit ist, an der Ver söhnung zu arbeiten. Diese von Prag so oft betonte „eifrige Fortsetzung der VersöhnungSbestrebuugen" sieht allerdings merk würdig aus, wenn man gleichzeitig erfährt, daß das Spttzenorgan der Sudetendeutschen, „Die Zei t", am Dienstag wieder einmal an vier Stellen der Be schlagnahme verfiel, obwohl sich das Blatt in den letzten Tagen die äußerste Mäßigung und Zurück haltung auserlegt hatte. Trotzdem griff die tschecho- slowakische Zensurbehörbe abermals in kleinlichster und schikanösester Wetse in die Arbeit des größten und maßgebenden Organs der Sudetendeutschen ein. Tschechische Blätter dagegen erfreuen sich der weitestgehenden Duldung. So zum Beispiel verössent- lichte gestern der tschechische Prager „Expreß" folgen des Stimmungsbild von der tschechischen Grenze: „Wir fahren von Komotau zur Grenze und Ve- gegncn Marschabteilungen tschechischen Militärs. Sie singen. Keine modernen Schlager, keine ausgelassenen Mtlttärlieber, sondern kernfeste Sokollieber. Gerade hören wir Ne singen .Srwirddirhelfen.dte Deutschen zu vertreiben'. Ein solche» tsch'chisches Lied aus den Reiben LeS tschechischen
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