Eine 1% Stein dicke Ziegelwand zeigt bereits einen hohen Schwitzwasserniederschlag. Eine 15 cm dicke Holzwand hat etwa die doppelte Wärmedämmung wie eine normale, 38 cm dicke Vollziegelwand. Hierbei ist berücksichtigt, daß bei den Blockbauten die Fugen außerordentlich sorgfältig gedichtet sind und die Wandinnen seite meist noch mit einem 6 cm dicken Lehm putz überzogen ist. 1 Die große Steifigkeit des Blockhauses ermöglicht es, das gesamte Haus zu versetzen. Hierfür sind genügend Beispiele bekannt. So ist z. B. im Jahre 1897 das Haus Burg-Dorf Nr. 350 von der Stelle Burg-Dorf Nr. 206 umgesetzt worden. In den meisten Fällen darf man jedoch nicht an ein Umsetzen des gesamten Baukörpers den ken, sondern nur an den Transport seiner ein zelnen Teile. 2 Aus dem Spreewald sind auch einige Fälle bekannt, wo ganze Blockstuben über geringe Entfernungen verrollt wurden, nachdem die Dachkonstruktion vorher ausein andergenommen war. 1 Nach DIN 4108 werden die Wärmeleitzahlen von Bau stoffen wie folgt angegeben: Granit Z = 3,0 kcal/m h° Strohlehm A = 0,60 kcal/m h° Lehmwickel mit Stroh auf Holzstaken )■ 0.40 kcal/m h° Mauerwerk aus Vollziegeln einschließlich Mörtelfugen = 0,68 kcal/m h Fichten- und Kiefernholz, lufttrocken, 7. 0.12 kcal/m h‘ Kalkmörtel Z = 0,75 kcal/m h° 2 Über die ungarischen Schrotholzkirdien berichtet Hen ning: „Die Einwohner halten zäh an diesen Kirchlein fest. Und wenn die ganze Gemeinde fortwandert, werden sic häufig abgebrochen und mitgenommen.“ Normalerweise bleibt die Blockwand ohne jede weitere Behandlung, so vor allem bei Ställen und Wirtschaftsgebäuden. Bei Wohnstuben ist eine erhöhte Fugendichtung notwendig. Dazu drückt man Lehm in die durch die Wandkanten gebildeten Fugen. Einen zusätzlichen Halt geben kleine Holzkeilchen, die dicht unter den Fugen eingeschlagen sind (Bild 131). Die ver strichene Wandfläche ist vollkommen eben, zeigt aber ein lebhaftes Bild durch das wechsel volle Spiel des schwarzen Holzes mit den weiß getünchten Fugen. Diese Technik ist bei Block bauten von Nordböhmen bis in den Spreewald zu verfolgen. Im Stubeninnern wird gelegent lich die ganze Wandfläche mit einer 6—8 cm dicken Strohlehmschicht geputzt. Als Putzträger werden ähnlich wie an der Außenseite kleine Holzkeilchen in die Schrotwand eingeschlagen." Im Spreewald wird in zunehmendem Maße auch die Außenwand verputzt. Bei Wohnstallhäusern kann man schon von weitem den Wohnteil an seinem Putz erkennen (Tafel 4), der gewöhnlich mit himmelblauer Kalkfarbe gestrichen wird. Dieser Verputz ist werktechnisch nicht abzu lehnen, solange er aus dem porösen und ela stischen Strohlehm besteht, denn unter dieser Putzhaut kann das Holz noch atmen. Nachteilig wirkt sich jedoch ein auf Ziegeldrahtgewebe an geworfener Kalkzementputz aus, wie er heute allgemein ausgeführt wird. Der Lehmbewurf der Außenwand ist vereinzelt auch in der Lau sitzer Heide zu finden (Bild 60). Reine Lehm- 3 So z. B. in Klein-Partwitz Nr. 11 (Tafel 3) Bild 60: Blockhaus mit Lehmver putz in Weißwasser Nr. 103