Dresdner neueste Nachrichten : 28.02.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-02-28
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193802287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19380228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-02
- Tag1938-02-28
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- Dresdner neueste Nachrichten : 28.02.1938
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Montag, 28. Februar 1938 46. Jahrgang ÄNLLtgkNVr-it-: Grundpreis! bl« Ispaltlg, wm-Zelle lm An- - zetgenteil 14 Npf., Stellengesuche und privat« Famlltenanzetgen dNps„bte7S mw breit« ww-Zell» lm Texttelt l-IvNM. Nachlaß nach Malsiaffel I oder Mengenstaffel v. Sriefgebghi für Ziffer anzeigen ra Npf. ausschl. Porto. Zur Zeit ist Anzelgenprelsllst« Nr.« gültig. Postanschrift: VresdeEl. Postfach »Zernnrs:ONSvette-rSammelnilmmer24S0l.zernvette-r27SSl-27-83 -- Telegr.: Aeueste Vresdrn - Verllner Schriftleitung: Serlin W. 35, Vikioriastr.4»r Fernruf: 21-361-21-366 Postscheck! Dresden 20S0 - Nichtverlangte ainsendungrn ohne Rückporto werben weder zurückgesandt noch aufbewahrt. - Zm Aast« höherer Gewalt oder Letrieböstörung haben unsre Sezieher leinen Anspruch aus Nachiieserung ober Erstattung de« enisprechenden Sntgelt« Nr. 49 * Dresdner Neueste Nachrichten Lnsr rs -M-W mit Handels« und Industrie-Zeitung Salbm°naN.i.ooNM.Vostbe,ugm°nall.2EM.elnschl.4a3rpfpostgedllhren (hierzu »»Rpf. Zustellunglgeb.) Nreuzdandsend.1 Für die Woche 1XX) NM. » Einzelnummer 10 Rpf., -us-rhaw sn>b.vn«den« is Rpf. Schristleitung, Verlag und SauvtgeMMelle: Sre-den-A., Zerdinandstraße 4 Moskauer Blutgericht wieder an der Arbeit Els russische Volkskommissare des Hochverrats beschuldigt — Bolschewistischer Putschversuch aus Kuba - Russische Truppenteile überschreiten koreanische Grenze Der neue Theaterprozeß Oie Mächte von gestern X Moskau, 28. Februar Das Moskauer Blutgericht geht aufs neue an die Arbeit. Stalin läßt wieder einen Theaterprozeß gegen ehemalige Sowjetgrößen ankünbigen. Wieder stehen die Promi« nentesten der prominenten vor Gericht. Unter ihnen befinden sich nicht weniger als elf frühere Volkskommissare. Die Schärfe der Anklage übertrifft alles, was bisher aus früheren derartigen Schauprozesten bekannt war. Die Angeklagten werden selbstverständ« lich der Spionage, der Schädlingsarbeit und der Sabotage beschuldigt. Sie sollen einen militärischen lleberfall des Auslands und die Zerstückelung der Sowjetunion vorbereitet haben. Ihre Befehle haben sie selbstverständlich nach der Anklageschrift von Trohki empfangen. Die Anklageschrift gipfelt in der Behauptung, die Angeklagten hätten den früheren Leiter der Staatöplankommission, Kuibyschew, den früheren Gpll.-Shef Menschinsky sowie den Dichter Maxim Gorki ermordet. Der Theaterprozeß beginnt am 2. März vor dem Militärgericht in Moskau. Oie Männer aus der Anklagebank In der amtlichen Moskauer Verlautbarung wird erklärt, daS Innenkommissariat, dir GPU., hätte nun mehr die Untersuchung gegen eine neue Berschwörrr- gruppe, de» sogenannten „rechtsoppositionellen trotzki- stischcn Block", beendet. Des Hoch- und Landesverrats sind nach dieser Berlautbarung angeklagt: Bnchartn, früheres Mitglied des Politbüros der bol schewistischen Partei und erster Präsident der Ko mintern, Rykow, früherer Vorsihcndcr des NatcS der Volks kommissare der Sowjetunion und späterer Volks kommissar sttr Post und Telegraph, Jagoda, biö 1036 „Jnnenkommissar" (GPU.-Vhes) und dann bis zu seiner Verhaftung im April 1037 Post kommissar, Krestinski, biö 1037 Erster Stellvertreter des Außen- kommissars, dann stellvertretender Jnslizkommissar, Iwanow, biS 1037 Volkskommissar für Holzindustrie, Tschernow, bis 1037 Volkskommissar siir Landwirt- schast, Grinko, biö 1037 Volkskommissar für die Finanzen, Bessenow, biö 1030 Erster Botschaftsrat an der Sowsetbotschast in Berlin, Rakowski, bekannter Trotzkist, srliherer Vorsitzender des RateS der Volkskommissare in der Ukraine, ab 1023 Botschafter in London, 1025 bis 1027 in Paris, Rosengolz, bis 1037 Außenhandelskommissar, Selenski, früher Sekretär der bolschewistischen Partei Somictmtttelasiens, Jkranow, früher Präsident des RateS der Volks kommissare in der Tataren-Sowsetrepublik, Scharangowitfch, früher Generalsekretär der bolsche- wtstischcn Partei Weißrußlands, ferner die Aerzte Lewin, Ches des Kreml-Kranken- hanseö, Plctnsow, Hcrzspeztalist, Kasakow, Subarew, Bulanow, Maximow, Krjutschkow sowie Winogradow. Zerstückelung der Sowjetunion Aus „Anweisung der Spionagedienste ausländischer Staaten", heißt eö in der Mitteilnng, habe die ge nannte Gruppe sich organisiert, um „Spionage" zu, . ärmsten ausländischer Staaten zu treiben sowie „Schad- ^asocka ^rosktnrkt o. ir.». lingöarbeit, Sabotage und Terror auSzniiben, die Mi litärmacht der Sowjetunion zu untergraben, einen militärischen Uebersall dieser Staaten aus die Sowjet, Union, Pie Niederlage der Sowjetunion, die Zerstücke lung der Sowjetunion, die Abtrennung der Ukraine, Weißrußlands, der Mittelasiatischen Sowjetrepubliken, Georgiens,Aserbeidschans und der sernöstlichrn Küsten gebiete zugunsten derselben Staaten und schließlich den Sturz der Sowjetrcgierung hrrbcizusllhrcn sowie die Wiederherstellung drS Kapitalismus und der Macht der Bourgeoisie zu verwirklichen". Ter „oppositionelle trotzkistische Block" werde, wie daö amtliche Schriftstück osscnbar in dem Bestreben, möglich st viele Fliegen niit einem Schlage zu erledigen, bemerkt, nicht nur von den unterirdischen Gruppen der Trotzkisten und der „RechtSopposttioncllcn", sondern auch von Linowjcw- Anhängcrn, Mcnschcwistcn, Sozialrevolutionären und bourgeoisen Nationalisten aus saft allen Sowjet- rcpnbltken gebildet. Ter „Block" habe alle seine Hoss- nunge» aus die „bcwassnete Unterstützung" aus ländischer Angreifer gesetzt und ihnen dafür einzelne Länder der Sowjetunion als Beute versprochen. Natürlich wird von neuem) Leo Trotzki als Haupt- anstistcr der Verschwörung genannt. Trotzki sei, so wird nebenbei bemerkt, schon im Jahre 1021 (!) mit einer und im Jahre 1026 mit einer zweiten aus- ländischen Spionageorganisatton in Verbindung ge standen! Schuldig der „Ermordung" Gorkis Was die angeblich« terroristische Tittigkett de« Angeklagten anbelangt, so hätten dles«, wie nun mehr „erwiesen" sei, bereits den srüheren Leiter der Staatsplankommtffion, Kuibyschew, der im Jahr« 1SZS gestorben ist, den früheren GPU.-Chef Menschinsky sowie den Dichter Maxim Gorki er mordet, und zwar mit Ailse der gleichfalls zu der Derschwdrnng gehörenden Aerzte Lewin, Kasa kow, Winogradow und Pletnjow. Natürlich wird den Angeklagten auch von neuem der Mord an Kirow in die Schuh« geschoben. Welter haben di« Untersuchungen erwiesen, daß Duchari« und Trotzki bereit« im Jahr« 1S18 «im« Verschwärung angezettelt hätte« mit dem ! Atel«, Lenin, Stalin und de« damalige« Präfi- I denten deS ZentralvollzngSauSschuffeS Swerdlow „zu verhaften «nd zu ermorden". Psychose im Kreml Der neu« Schauprozcß Ist bereits der fünftel« der Reihe der großen sowjetischen „Hochverrats" - Prozesse der letzten Monate. Während der Gegenstand der Anklage im wesentlichen mit den früheren Vor bildern übereinsttmmt, stellt doch das Ausmaß der Anschuldigungen und die Schwere der angeb lich von den Angeklagten begangenen Verbrechen alles bisher Dagcwesenc weit in den Schatten. Man darf in der Tat gespannt sein auf die Einzelheiten der „Geständnisse" der Angeklagten, die mit derselben Bereitwilligkeit und Ausführlichkeit ihre Mordpläne gegen Lenin aus dem Jahre 1018 entwickeln dürften wie ihre angebliche landeSverrätertsche Tätigkeit aus dem Jahre 1087. . ' (Fortsetzung auf Sette S) Die Reaktion i st ebenso international wie die m a r x i st i s ch e N c v o l»t i o n. Und die TichardS aller Länder bedrohen de» Frieden der Well heule nicht weniger als die kommnnislischcn Klassen kämpfer und Agenten der GPU. Wen bezeichnen die Engländer mit dem in letzter Zeit viel gebrauchten Wort „Dichard"? Wörtlich Leute, die „hart sterben", Leute, die nicht sterben können, Leute, die nicht loslonnnen von alten Vor stellungen und Wünschen nnd an ihnen auch dann noch starrsinnig scsthaltcn, wenn die Wirklichkeit sich rings nm sie völlig verändert hat, Leute, die sozusagen aus lauter TraditionSgcsühl und Liebe zum Alten an Pscil und Bogen festhaltcn möchten, auch nachdem das Schießpulver erfunden worden ist. Ter Tiehard-Tnp ist nicht ans den rechten Flügel der englischen Konservativen beschränkt, wo daS Wort seinen Ursprung hat. Tort kam er nur dank der ge sellschaftlichen und samiliärcn Stellung derer, die ihn vertraten, besonders zur Geltung. Ter Tiehard-Tnp ist überall und in allen Ländern mächtig. Es gibt tragische und sture Tiehards. Tic letzteren be finden sich in der weit überwiegenden Mehrheit. Ein tragischer Tiehard ist etwa der Meister Anton in HcbbelS „Maria Magdalena", der am Ende die Welt nicht mehr versteht. Sture Tiehards sind jene LordS, die nicht begriffen, baß die Well seit dem Bnrcnkricg nnd seit der Königin Victoria auch in England ge wissen Veränderungen unterworfen wurde. * - Die stursten Tiehards aber finden sich heute aus dem Gebiete der Außenpolitik, nnd hier sind sic nicht etwa auf die englische konservative Partei beschränkt. Ganz im Gegenteil. Je weiter man bei spielsweise im englischen Unterhaus nach links geht, desto fühlbarer wird d i e A t m o s p h ä r e der Reaktion. Desto stärker und überzeugter werde« all die alte« Schlagworte vou gestern und ehe stester» ideenlos nnd stcdankcnloS nachgcplärrt, auch wenn es sich längst nur noch nm leere Formel» ohne jeden realpolitischcn Sinn handelt. Daraus hat Ehambcrlai» in einer seiner letzten Untcrhausrcden mit dem nötigen Nachdruck hingewiesc». In Frankreich geht die Front der Reaktion ancr durch alle Parteien. Ihre stärkste Festung aber liegt auch hier bei der marxistischen Linken. Aber sie findet — daS ist daS Groteske der lebigen französischen Situation — willkommene HilsStruppcn in den Reihen ihrer innenpolitischen Gegner. Vertritt die marxistische Linke eine Ideologie voll gestern, so verteidi gen ihre Helfershelfer aus der Rechten Machtpofi - ttonen nnd m a ch t p o l I t i s ch e Ansprüche von gestern. Und die beiden Linien treffen sich, wenn cS sich darum handelt, die Richtung der franzö sischen Außenpolitik zn bestimmen. Daö trat während der großen außenpolitischen Redeschlacht, die am Sonn tag in der französischen Kammer zu Ende ging, wieder hervor. Besonders deutlich in der üblen kriegshetze rischen Rede, die der von rechts kommende ehrgeizige Abgeordnete Renn and (der sich bereits als Führer einer „nationalen Einhcitsrcgicrung" mit Einschluß der Kommunisten sieht) gegen Deutschland hielt, eine Rede, in der er nicht davor zurückschrccktc, offen zu er klären, jetzt sei der Augenblick noch günstig, über Deutschland herzufallen, da Deutschland angesichts der Kürze des Bestehens seiner Wehrpflicht noch nicht über genügend Reserven verfüge und thm die nötigen Rohstoffe fehlten. Im übrigen wurde in der ganzen, unendlich langen Aussprache, abgesehen von der Rede Flandins, kein einziges neues Wort gesagt. In monotoner Reihen- folge sagte ein Redner, abgesehen von partcitakttschcn Abweichungen und Nüanccn, in außenpolitischer Be- zlchung stets das gleiche wie sein Vorgänger. Wie das „Oin inani liuckmv.stum" von Zeit zu Ewigkeit von .GcbctSmühlen und Pricstcrlippcn in ununterbrochener Kette aus den Lamaklöstern über die tibetanischen Berge klingt, so tönt aus der französischen Kammer, wenn sie sich mit Außenpolitik beschäftigt, der gleiche monotone Formelklang: kollekttve Sicherheit — Genfer Liga — Bündnis mit England — Sowjetpakt. Der ehemalige Ministerpräsident Flanbtnhat in einer großen Rede überzeugend den verfehlten Kurs der französischen Außenpolitik dargelcgt, hat daS Fiasko der Genfer Liga und die Gefahren des Sowjet- pakteS aufgezeigt, hat den Ausgleich mit Italien und Deutschland sowie den Verzicht auf den Sowjetpakt gefordert. Er blieb ein Ein - elgänger. Inden Reden des französischen Außenministers Dclbos nnd des Ministerpräsidenten EhautempS sand sich auch nicht das geringste Echo seiner Darlegungen. DelboS und EhautempS halten am alten Kurs in allen wesentlichen Stücken fest, ja mit besonderer Betonung scsi. Sie bekannten sich erneut zur französisch britischen Entente, zur „fricdcnsiiftcnden" Wirksamkeit des Lowjetpaktes, zur Genfer Liga, zur Kleinen Entente nnd vor allem zu den besonderen Verpflichtungen gegen die Tschechoslowakei, die „Frankreich getreulich cinhaltcn werde". Daß in diesem Zusammenhang auch die Forderung der sogenannten österreichischen „Unab hängigkeit" als eines unentbehrlichen Bestandteiles des europäischen Gleichgewichtes nicht fehlen konnte, ist nur selbstverständlich. * Es bleibt also alles beim alten. Je mehr sich die Welt rings um die französischen Grenzen verändert, um so starrsinniger hatten die iranzüsische Volksfront und die mit ihr verbündeten Kreise der Rechten sowie die von ihnen abhängige Regierung an der alten französischen Politik fest. Natürlich müht man sich ängstlich, den Faden nach England nicht abreißcn zu lassen und verbindet das Bedauern über den Sturz Edens mit der srcundschastlichen Versicherung ge treuer Zusammenarbeit mit Ehamberlain. Aber diese französische Mitarbeit wird an EhamberlainS Plänen hängen wie ein Bleigewicht. Widerwilliger, alS eö EhautempS getan hat, kann man den englisch italienischen Ansglcichsversuchcn kaum beipslichicn, nnd wenn der französische Ministerpräsident am Schlüsse seiner Ausführungen der Hoffnung AuSdrnck gab, daß eö ihm gelingen werde, „die deutsch-französi schen Annähcrungsvcrhandlungcn zu einem glücklichen Abschluß zu führen", so hebt daö, was er an andrer Stelle sagt, die positive Wirkung dieser Worte völlig ans. Tenn einige Sätze vorher hatte er erklärt, so sehr Frankreich eine Annäherung wünsche, so müsse man doch zngcben, daß „die letzten Ereignisse und Erklä rungen nicht geeignet seien, diese Annäherung zn er leichtern". Frankreich will also in Wahrheit keine An näherung, wagt daö nur nicht offen zu lagen, und so bleibt auch hier allcö so zweideutig wie biöhcr, bleibt alles beim alten. * In England beginnt die Linke, Protcstkundgebnn. gen gegen Ehamberlain zu veranstalten. In Frank reich verhindert die gleiche Linke eine realpolitische, den wahren französischen Interessen entsprechende Um gestaltung der Außenpolitik infolge ihres doktrinären Hasses gegen daö neue Deutschland. Sie spielt da mit b c w u ß t d e r c n g l i s ch e n Q p p o s i t i o n i n die Hände, die in der großen Kammcrdcbattc und den Erklärungen der französischen Regierung reichlich Material für ihre Agitation gegen den Eftamberlain- Kurö finden wird. Die französische Regierung redet zwar viel von Völkersricdcn nnd Völkerverständigung, erklärt sich formal zu allen Verhandlungen bereit, richtet aber gleichzeitig alle nur denkbaren Hindernisse ans, nm derartige Verhandlungen sofort im AnfangS- stndium scheitern zu lassen. Wir nehmen zwar nicht an, daß die französische Negierung bewußt einen Krieg will, aber wir wissen, daß die französischen Marxisten ihn wollen, und daß die englische Linke alles tut, um die Völker noch einmal wie 1011 „in einen Krieg htneinschltttcrn zu lassen", wie sich Llopd George einmal ausbrückte. Diese Marxisten glauben immer noch, Revolutionäre zu sein und an der Spitze der Menschheit zu marschie ren. ES geht ihnen aber wie den Schläfern von Ephesus aus der frühchristlichen Legende. Sie haben ihre Zeit verschlafen und wachen in einer völlig ver» änderten Welt ans. Sie glauben, die Enkel der revolu tionären Jakobiner zu sein und flehen doch heute dort, wo damals die Herzöge und Marqnis der Bourbonen standen, als ihre jakobinischen Urväter sich zum Sturm auf die Bastille auschicktcn. Sie sind keine Jakobiner mehr, sie sind die „vi-ckovanis" des 20. Jahrhunderts, die Leute von gestern, die Vorkämpfer der Reaktion. Und deswegen finden sie auch die freundliche Duldung und Unterstützung gerade der p l u t o k r a t i sch e n Kreise des Westens, die lieber mit der Sowjetunion Zusammenarbeiten als mit den zukunslsträchttgen revolutionären Staaten Mittel europas, von einem Bündnis der drei westlichen Demokratien mit der Sowjetunion träumen und den Status guo in der Welt zu erhalten wünschen, das heißt die Festung der Reaktion. Marxistische Weltrevolution und Weltreaktton fchlie- j den ein Bündnis, was ihnen um so
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