Dresdner neueste Nachrichten : 08.03.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-08
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193803080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19380308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-03
- Tag1938-03-08
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- Dresdner neueste Nachrichten : 08.03.1938
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re Friedens n ist. In- lese Frage r Zeit aus heute noch wenn man ibe, werde jene ver- ,, die eine n der Welt , bah man n noch sür aüsbrtngcn -lagen des rklärte: at hat nun Meinung > Ausdruck nung' vor- umgckehrt ,en unaus- en und sic r nicht bc- onaten das ie in Jahr- dcrn könne Wen zum cschrillcn?" er Zuhörer lien zum n zu intcr- , haben. Er erreich und >erde dielen cverein. r versolacn, en, die sich handlungs- >e die sell- Negicrun« z sicht, ver- Prcsse aber ne Zurück- im Zeichen icht im ge- wenig faire er man dem -ritt näher- friedfcrtige Nacken sitz«, lluge, Zahn Iressefricden n uns nich, e im Köcher » die Dreck' i. Darüber er, dir einen neinen poii, im klaren r man am bt, wiihrend en die Zügel r , 8. März borene Fritz 11. Oktober d. O. wegen lai 1087 anl :rg) die erb -lagen, weil in ihm fort- u. Maner >aS ebensalld essen Namen am 7. Mar, imwehrt, die t zu einem ES ist der eg Vogelsang lernens Klotz ! schon in der n, kehrt als -Wandlungen tlichcn Fiib- ztehnngSaus- in die neu- tellnng zeugt lerner March i fttr viele ettlichen «e- Mittelpunkt iiebenen Er- twttrfen von litigen — dtt Londons Politik: „Bewaffneter Friede" Unterhaus billigt Aufrüstungsprogramm - Ehamberlain erhält Vertrauensvotum Telegramm unsres Korrespondenten 8t. London, 8. März Gestern in später Abendstunde bewilligte das Unterhaus das grohe Ansrlistungsprogramm der Re- gierung mit 847 gegen 188 Stimmen. Der Gegen antrag der Labour Party versirl mit 881 gegen 184 Stimmen der Ablehnung. Das Bedeutungsvolle an der Abstimmung ist weniger die Zustimmung zu den diesjährigen Niistungöauögaben, als die Tatsache, dah damit zugleich entsprechend der vorhergehenden Rede des Ministerpräsidenten Chamberlain die Ver bindung der Riistungspolitik mit der allgemeinen Auhrnpolitik der Regierung und ferner die Ankündi gung eines noch wett gröberen Nüstungsprogramms sür di« nächsten beiden Jahre im voraus die Billi gung der qrohen Mehrheit des Unterhauses und, wie die Aussprache zeigte, keine ernsthastr Kritik der Oppo sition sand. * Einen groben Erfolg der Regierung Chamberlain stellte die Aussprache nicht allein wegen des Abstim mungsergebnisses dar, das nicht überraschend ist. Der Hauptersolg ist vielmehr die Rede Chamber lains als solche, die das persönliche Ansehen des Premiers über das bisherige Mab hinaus gesteigert hat. Zn politischen Kreisen wird die Rede Chamber lains vor allem in ihrem letzten allgemeinen Teil als die beste bezeichnet, die er bisher gehalten habe. Sie habe auch rein oratoristh an die Reden seines berühm ten Vaters Zoe Chamberlain erinnert. Ossenstchtlich haben die Mitteilungen über Fortschritte der britischen Militärpolitik weniger Eindruck gemacht, als 1. Die Abgrenzung der Zwecke, sür welch« die britischen Strcitkräste gcgcbcnensalls eingesetzt wer den sollen. 8. Die Erklärung, das, die britische Regierung etwas tun werde, um durch Verhandlungen den Ur sachen des Krieges abzuhelsen. 8. Die Verbindung der theoretischen englischen Ablehnung autoritärer Rcglerungösormen mit der realpolitischen Einstellung, das, innenpolitische Ver schiedenheiten kein Hindernis sür eine aubenpolitische Zusammenarbeit sind, und 4. Das Bekenntnis zu einer kämpferischen Hal tung, die Chamberlain anch für „demokratische" Länder in Anspruch nahm, besonders sür den Fall, dass die jetzt beginnenden Verhandlungen ergebnis los bleiben sollten. Gegen Schlub seiner Rede sprach der Minister präsident mit der ganzen Leidcnschast, die auch die nüchternsten englischen Staatsmänner stets in cntschci- dungSvollen Stunden charakterisiert haben. Eine Ent scheidung war diese Stunde im Unterhaus deshalb, weil England in ihr endgültig vor aller Welt seinen Willen zum bewas kneten Frieden be kundet hat. Die Opposition spielte bei der gestrigen Aussprache im englischen Unterhaus wieder eine wenig eindrucks volle Rolle. Das einzige Argument, das sic znr Aus sprache beiznstcucrn wusste, war, abgesehen von den üblichen Deklamationen über die „kollektive Sicher heit", der Rat, das Geld so nützlich wie.möglich auszu geben. lind dieser Rat klang nicht sehr oppositionell. Höhepunkt der Aussprache war ein Rededuell zwischen dem alten Churchill und dem Labour-Abgcordneten Lansbury, das recht bezeichnend war sür die Anschauungen, die sich in England gcgcnübcrstehcn. Brachte cs Churchill doch tallächlich fertig, die Genfer Liga als ein „wich tiges Element in der praktischen militärischen Sicher heit Englands" zu bezeichne» l!!> nnd des langen und brcilcn darznlcgcn, wie er sich Englands Bcschützung durch de» Genfer Verein vorslelle. Tas war aber selbst Engländern znviel, deren Ideologie von Genf gekrönt wird. Lansbury machte deren Wortführer nnd wies Churchill in die, Schranken. Vor allem hielt er ihm entgegen, das, England und Frankreich selbst ver antwortlich seien für eine Politik, die Europa an den Rand des Zusammenbruches gebracht habe. Er warnte die Jugend Englands, falschen Propheten, zu folgen, und bekannte sich zu denVerständigungsbestrebungen vhamberlajns. „Ich kümmere mich den Teufel darum, auf welche Weife mau zum Frieden gelangt, wenn er nur überhaupt kommt." Für die Regierung sprach zum Schlusi noch Verteidigungsminister Jnskip. Er rief die Erklärung des Ministerpräsidenten in Erinne rung, das, die Genfer Liga unfähig sei, eine kollektive Sicherheit zu schassen, nnd verteidigte dann sie Rüstnngsvorschlügc der Regierung. E§ gebe kaum einen Punkt der Militär politik, der nicht wöchentlich genauestens überprüft würde. Plan habe einen grosicn Schritt zur Schaf fung eines gemeinsamen Stabes, eines „gemeinsamen Gehirns", getan, an dem die Minister, die StabschclS, Politiker und technischen 'Berater mitarbcitrten. Tann folgte die gemeldete Abstimmung über das Ver trauensvotum. GewlffenloserBrunnenverglflerverurieilt X L u X e m b u r g, 8. März In dem Zeitungsprozest „Neue Zett" wurde der Hauptangcklagte Rostetet wegen Herstellung falscher Urkunden und Gebrauch dieser Fälschungen zu drei Jahren GcsängniS, zehn Jahren Ehrverlust und M Franken Buke sowie 1000 Franken Schadenersatz verurteilt. Gleichzeitig wurde Stellung unter Polizei aussicht sür die Dauer von zehn Jahren verhängt. Den angcklagten Journalisten Molling sprach das Gericht frei. Die linksradikalc Monatsschrift „Nene Zeit" hatte, wie seinerzeit gemeldet, im Juli 1087 Dokumente ver öffentlicht, die „beweisen" jotltcn, das, die deutsche Kolonie in Luxemburg eine verkappte Bcslcchungs- imd Spionagczenlralc sei, die ans einem Geheim fonds u. a. an den belgischen Rcxistcnsührer Löon Degrcllc 800 000 Franken ansgczalstt nnd anch an luxemburgische Blälicr nnd Persönlichkeiten Unter stützungen überwiesen hätte. Tic deutsche Gesandtschaft in Luxemburg hatte die Dokumente sofort als plumpe Fälschung bezeichnet. Gudetendeutsche Gedenkfeier in Wien X Wien, 8. März. sDurch Funksprülhi Der Sudctcndcutschc Hcimatbund hielt eine Ge denkfeier sür die sndetendcutschcn Volksgenossen ab. die am 4. März INI» in der Tschechoslowakei bet tlnndgcbttngcn sür ihre politische Selbstbestimmung von der tschechoslowakischen Soldateska nieder geschossen worden find. Der Vorsitzende des Sndctcndcutschcn Hcimat- bniides, Hosrat Parti sch. erklärte in seiner Rede, das Wort „die Zeit heile alle Wunden" gelte nicht sür die Sndctcndcntschen. Seit Jahren leide dieses Volk. Eine friedliche Konsolidierung Europas sei ohne direkte Miuderheiteupolitik nicht denkbar. Mit Grcnzbcscstignngen oder Militärvcrträgen werde suan das Unrecht an den Sudctcndeutschcn nicht dauernd sichern können. Plan werde einen 'Braud Europas verhindern, wenn man den Sudctcndentschcu zu ihrem Recht verhelfe. Ter 12. Februar IMG sei ein grvsier Tag sür das Deutschtum der ganzen Welt gewesen. Die Einigkeit der deutschen Staaten habe die dunklen Spannungen vertrieben, die iiber Mittel europa lägen. Nun könne die deutsche Ostmark wie der ihre hohe Knlturausgabc erfüllen. Gescheiterte Ludenhehe in Preßburg X Prag, 8. März. (Durch Funkspruchj Das Gastspiel des BcAincr Schiller-Theaters mit der Aussiihrnug von Caldcrons „Richter von Zalamca" wurde sür das gesamte völkische Dculschlum der Stadt Prcsibnrg am Montagabend zu einem unvergekstichcn Erlebnis. Die Prestbnrger Juden hatten weder Mühen noch Kosten gescheut, um schon Tage vorher eine plan- mästige Boykotthetze gegen das Gastspiel aus zuziehen. Die Werbeplakatc des Theaters wurden mit handgeschriebenen Zetteln überklebt, die die Ansschrist „Boykottiert!" trugen. Vor der Synagoge wurden Flugzcttel verteilt, die folgenden Wortlaut hatten: „Inden! Hitler-Dcntschland ist unser Feind! Meidet das Gastspiel der Berliner Schiller-Bühne!" Die Prcsi- bnrger Juden hatten sich aber unnötige Ausgaben gemacht, denn die Vorstellung war restlos ausverkanst. stcsthalle entwarf der Hamburger Erich zu Putlitz — bildet stets der Gcmeiuschastsraum. Ein letztes Bei spiel: nicht zufällig erhielt das HauS der Deutschen Kunst, Paul Ludwig Trvosts herrliche Schöpfung, den Charakter eines Tempels, nicht ohne Grund nannte ihn auch der Führer in seiner Eröffnungsrede einen Tempel der Kunst. KulturbolschemisNsches Treiben hatte die deutsche Kunst in den Schmutz des Alltags und des Partctgezänks gezogen. Die erhabene Würde und Heiligkeit künstlerischen Schassens galt eS zu erneuern. Denen ist der stolze Bau am Englischen Garten Zeuge und Sinnbild. Sesinnungsbildtnde Kraft des neuen Bauens Aus den Forderungen des praktischen Lebens er wachsen, den Sinn dieser Wirklichkeit in seinen Ge- staltungSsormen deutend, als echter Ausdruck eines neuen Lebensgefühls und der nationalsozialistischen Weltanschauung nnd als künstlerisches Sinnbild seiner tragenden Ideen der Volksgemeinschaft, der Kamerad schaft, des heldischen Einsatzes, des Opfers, der Disziplin, der Wehrhaftigkeit, der Ehre, der Würde, mitten hincingestcllt in das slntcndc Leben der Gegen wart, erfüllt das neue Bauen in vorbildlicher Weise die wesentliche Funktion der Kunst im Volke. ES ent bindet gcsinnungsbildcndc Kräfte von nachhaltigster Wirkung. Das Ankniipsen an landschaftliche Elemente in Baustoss nnd Bansorm, wie wir cs etwa bei der Ordensburg Sonthofen in der weitgehenden Verwen dung von Holz, bei der Rcichssührcriunenschule des ATM. in Braunschweig in der Anlehnung an den Fachwerkban, in zahlreichen Jugendherbergen in der Anpassung an den ortsüblichen Hausbau finden, stärkt das Gefühl sür den Wert der Tradition. Die Monu mentalbauten aber, in denen sich der neue-dentsche Stil am eindeutigsten ansprägt, tragen den Geist der nationalsozialistischen Weltanschauung in alle Schichten des deutschen Volkes hinein. Sie formen einen neuen Lebensstil. Die klare, strenge Liniensührnng, Ausdruck pren- fiilcher Schlichtheit und Disziplin, fordert nnd bildet Menschen von innerlich gleich klarer und straffer Haltung, soldatische Menschen, wie unsre Zelt sie ver langt. Die Räume, Plätze und Hallen, die architek tonisch Gemeinschaften sinnvoll »nd organisch zn- lanunensasscn, festigen crlcbniSmässtg de» Zusammen halt der Volksgemeinschaft. So wirken diese Bauwerke, weil sich in ihnen der Sinn der Gegenwart erfüllt, lebendig hinein in die Znknnst. Starkes Leben ist in ihnen steinernes Sinnbild geworden, das wieder Leben zeugt. Diese ErkcuutuiS, die die Mituchner Architcktnr- Anssteltung vermittelt, ist die sichere Gewähr dafür, dasi wir i« den Baute» des Dritte» Reiches, die i« de« fünf Jahren seit der Machtergreifung errichtet und ge plant worden sind, den vcrhcisinngsvollcn Anfang einer neuen Blüte deutscher Baukunst und deutscher Kultur erleben. Or. fteinr Stephan Fe-erzoni Nachfolger -Annunzios Telegramm unsres Korrespondenten Rom, 8. März Zum Nachfolger d'Annnnzios als Präsident der Königlichen Akademie wurde aus Vor schlag des Duce durch königliches Dekret Senats präsident Luigi Fcderzoni ernannt. Fcdcrzoni behält seine Funktion als Lenatspräsident »och bis zum Ende der Maisession bei. Mit Fcderzoni ist nach dem Nalurivisscnschastler und Erfinder Marcout und nach dem Dichter d Anuunzio ein Mann der Politik zum Lester der höchsten, die Geistcsgliter pflegenden Institution Italiens ernannt worden. Mitteilungen der Sächsischen StaatStheater. Opernhaus: Mittwoch, 8. März, „M ano n". An fang lst.8ü Uhr lAnrecht n). Donnerstag, >0. Mürz, „Elektra". Anfang 20 llhr lAnrecht Ni. — Schauspielhaus: Mittwoch, l>. März, „Lauter Lügen". Anfang 20 llhr (Anrecht Ist. Donnerstag, Ist, März, „Der Holledaucr Schimmc l". An- fang 20 Uhr (ausier Anrecht). — Znm L8. Male „Der goldene Pierrot". Im Theater des Volkes (Städttfchcs Theater am Albcrtplatz) wird MittwKh, l). März, 20.15, llhr, die FaschingSopcrcttc „Der goldene Pterrot", Musik von Walter W. Goctze, znm 25. Male gegeben. - Mitteilung deS Komödirnhauses. Sonntag, 18. März, 16.80 llhr, veranstaltet die Menzler- Schnle einen Nachmittag, der in seinen Darbietun gen Gymnastik, Bewegung, HalstingSschulnng »nd Musik bringt. Leitung Hildegard MarSmann. Musik Fritz Spiest. - Kammeelil««er Ar«, Lchellevbera batte mit Konierten, dle Im Monat stebriiar lm Knltiiranstaiilch mit Italien statlsanbe». eine» anheraewSlnilichen Erkal«. Der Länger nnird« elnaelaben. lm kommende» Jahr wieder nach Italien ,n kommen nnd auch ln Itallenstcher Sprache tn Opern- partlen zu «astlere». -Glied des großen Volksdeutschen Reiches" Der österreichische Bundesminister Siaise-Horstenau über den deutschen Weg Oesterreichs X Stuttgart, 8. März Im übersüllten und mit den Wappen der öster reichischen Bundesländer geschmückten ttuppelsaal des Stuttgarter Kunstgebäudcs hielt aus Einladung des Deutschen Anslandinstituts der österreichische Bundes minister Dr. Glaise-Horstenau einen Vortrag über das Thema: „Das Jahr 1000 als deutsches Schicksalsfahr." Der Minister wies darauf hin, dast sein anscheinend weitab liegendes Th-.ma zahlreiche Beziehungen zur Gegenwart habe, da im deutschen Ostraum da Antlitz Mitteleuropas leine wichtigsten und entscheidenden Züge schon um da» Jahr 1000 unsrer Zeitrechnung erhalten hat. Nachdem er das Kartcnbild des Jahres lOOO mit dem nach -cm Zusammenbruch von 1918 ver glichen hatte, schlost er: „Das klein gewordene als Strandgut der Katastrophe zurückgebliebene Oesterreich ragt als rein deutsches L a n d wieder tiei in den von fremden Staate» erfüllten Donauraum hinein. Es kann nur in naher Anlehnung an das graste, von Adolf Hitler zu neuem Glanz emporgesiikrtc Deutsche Reich politisch, kulturell und wirtschaftlich gedeihen, in einer nahen Anlehnung, die zu erreichen und zu festigen eben erst wieder zu Berchtesgaden die Führer der beiden Staaten belnndet haben. Dieses O-sterreich füllst sich bei alten, staatlichen Eigenleben als voll wertiges nnd ansgabenreichcs Glied jenes grasten Volksdeutschen Reiches, das iiber alle Grenzen hinweg in der Gemeinsamkeit von 'Blut nnd 'Boden, von Kul tur und Geist begründet und verbürgt ist." Diese Worte wurden mit stürmischem Bestall ausgenommen. Aufgaben -es Arbeitseinsatzes ^938 X Bcrlin, 8. März 1 Neber die Ausgaben des Arbeitseinsatzes tmJahre1»88 führt Oberregierungsrat Dr. Timm im „Sozialverficherungsbeamten" aus, man könne damit rechnen, dast der deutschen Wirtschaft reichlich eine halbeMilltouArbeitsträste schien. Es sei eine graste Zahl offener Arbeitsplätze gemeldet, deren Besetzung mit geeigneten Krästcn nicht mög lich sei. Eine Ucbcrprüsnttg deS RcstbcstandeS an Arbeits losen zeige, dast cs sich znm überwiegenden Teil um nicht mehr voll einsatzfähige Kräsle han delt. Soweit sich darunter ausgesprochen Arbeits scheue und Asoziale befänden, würden Masinah- men eingelcitcl werden müssen, um sic znr Arbeit wieder zu erziehen. Eine weitere Ausgabe sei, durch rationelle Arbcilstcilnng innerhalb der 'Betriebe die Gcsolgschastsmstglicdcr an die Arbeitsplätze zu bringen, die ihrem sachlichen Leistungsvermögen an gepasst sind. Weiter gewinn« die Frage an Bedeutung, wieweit menschliche ArbeitSkrast durch vermehrte Maschinen arbeit ersetzt werden kann. Alle gesetzlichen Bestimmun gen, die in der Zeit der Krise ans sozialen nnd wirt- schastlichen Gründen rin Verbot oder eine Einschrän kung der Verwendung von Maschinen vorsahcn, sollen daranshin geprüft werden, ob sie gelockert oder ganz Oie umstrittenen Gü-see-Inseln Kar,« D. N. N. /-so IVoosus.-zkou Zknttkon bocin.i/nno-iov, n ie /-ooko/ikok, c/on //oekkr ckoo /neo/u /.'nckoo- bno.v »uck t'nutou c/oo />/,csui.rsn.'.o/.c/o»/»/io kni s>kk/,o» k-rccin. //c>nkc> kxk c/n.e nwc',k/.cnst>ostc> /c'kkxsonucrokik.io/ik/^ „/'n»,'.'/" oc,,i ckon //»««>- kn.io/n cncx kn .8'00 //c'//c,„//ov. nm c/koxo /«.->c-/u, nn/ ckkc- n»od k-oo-öb, kkc,n,iko» Bv>nono/i 00- /,obk. kn /Nxkkr ru nc/imt'u. aufgehoben werden müssen. Bei dem Suchen nach west irren Reserven.handelt es sich auch darum, inwieweit Arbeitskräste in selbständiger Tätigkeit auS staats politischen Gründen besser unselbständig beschäftigt werden könnten, lln, den, dringendsten Krästemangcl in der Landwirtschast abznl,elfen, werden der deutschen Landwirtschaft in diesem Jahre etwa 100 000 aus ländische Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt. Beirat -es -rutschen Handwerks XBcrlin, 8. März Zur Sicherung der einheitlichen Behandlung aller Fragen des Handwerks wurde aus einer Tagung von Handwerkssiihrcrn in Frankjurt a. Main gestern, ent sprechend einem Ucbcreinkommen zwischen Reichs» wirtschastsministcr Funk und Rcichsleitcr Dr. Ley, der „Beirat des deutschen Handwerks" eingesetzt. Dieser Beirat wird neben seiner Arbeit in den handwerklichen Spitzcuorganiialionen das beratende Organ des Reichsivirtschasisministers sein. Znm Lior- sitzenden des Beirats wurde Pg. Magnnia (Königs berg) ernannt. Lauterbacher bei General Franco X Salamanca, 8. März Von Lissabon kommend, Iras Stabssistircr Hart mann Lauterbacher am Montag in Burgos ein. In Begleitung -cs deutschen Bolschastcrs v. Stohrcr luchte er sofort nach seiner Ankunft den spanischen Staatsches General F r a » c 0 ans. Das Ende des Mörders von Skierniewice X Warschau, 8. März. lDnrch Funlipruch) Der Polizei gelang es am Dienstag, -en Burschen, -er am Sonntag in Lkicrnicwicc -ic Frau und das sünsjährigc Töchterchen des Generals Skvzieki und zwei feiner Hausangestellten ermordet hatte, in einen, Dorf bei Minsk ans einem Dachboden z» stellen. Ter Verbrecher gab mehrere Schüsse aus die Beamten ab, ohne glücklicherweise zu «ressen. Ehe er jedoch seit- gcnommen werden konnte, machte er mit einen: 2 ch n st s c i n c m L c b c » sclbst ei n E n - c. Eisenbahnunglück in Sowjetspaniev X Paris, 8. März Nach einer Havasmeldung ans Barcelona ereignete sich aus der Strecke zwischen Lcrida und Tarragona ein schweres Eisenbahnunglück. Ein Schnellzug stiest mit einem Giitcrzug zusammen, wobei 10 Personen getötet und 188 mehr oder weniger schwer verletzt wurden. grüncisicst ksimgeriZ urici clsbei ckocst clsri Isstr>8cstmslr scsiiorisrici — 40 *k/., kleine Hube 25 2/. Zwei Meister -er -rutschen Oper Joses Beiler und Siegfried Wagner Von un ferm Korrespondenten Berlin, 8. März Drei groste Opernprcmicren haben während des Wochenendes das musikalische Berlin in Spannung versetz«. Am Sonnabend hat das Deutsche Opernhaus einen I 0 s c s - R e i t c r - A b c n d veranstalte«, in dem zwei Werke des Meisters, „Der Totentanz" und „Der Bundschuh" zur Berliner Erst- anfsührung gelangten, während die Prcnstische StaatS 0 pcr am Sonntag, ebenfalls znm erstenmal in Berlin, Siegfried Wagners „Schmied von Pta ric n bürg" heransbraclstc. Tas Zu- sammentrcsscn, das sich gcwist rein zufällig im Rahmen der vorgesehenen Spielplanarbeit beider Häuser ergab, umschliesst gleichwohl geistig eine ticscre Logik, denn in beiden Fällen handelt cs sich nm Meister der gleichen Generation, deren Geburtsjahre zwischen 1800 nnd 1870 liegen, und der z. B. anch Richard Stranst nnd Hans Pfitzner angchörcn. Tariibcr hinaus must man ins Ange fassen — was man bei Erstaufsührnngcn leicht Übersicht —, dast cs sich hier nm Werke handelt, deren Entstehung teils kürzer, teils länger znrückliegt. Reiters „Bundschuh" kam 180.5 in Troppan, „Der'Totentanz" 1005 in Dessau heraus. Der Lohn des grasten Banrcnther Meisters, Siegfried Wagner, der 'ja schon 1080 ver storben ist, schrieb den „Schmied von Marienburg" im Jahre 1020, und ans den Programmheften geht ein deutig hervor, dast nur widrige Umstände — teils der Geist der Systcmzeit, teils kritische Ctiguenwirtschas»— die gebührende Verbreitung dieser 'Werke bisher ver hindert' haben. Die nunmehrigen Berliner Aus führungen machen also nicht nur frühere Versäum nisse wieder gut, sondern sie sind ebenso sehr auch nationale Bekenntnisse zu deutschen Meistern jener Generation und nicht zuletzt kulturelle Bekenntnisse zum Stil des Waguerfchen Musikdramas, de» jene unmittelbar übernommen nnd fortgesetzt haben. Anderseits ist es doch auch reizvoll, zu sehen, wie verschieden sich dieses stilistische Erbe in jedem ein zelnen dieser Fälle ansprägt. So wissentlich und willentlich Josef Reiter der Wagncrschcn Tradition verpflichtet ist, so unverkennbar ist doch bei ihm die Neigung, die Klangsprache dynamisch und formal durch den süddeutschen Zug znm Volkstümlichen anf- zulockcrn. Man spürt das schon im „Bundschuh", der bei alter „veristischcu" Begeisterung der neunziger Jahre immer wieder Raum sür geschlossene licd- sörmigc Bildungen enthält. Noch deutlicher wird daö im „Totentanz", der die energische Wendung deS Komponisten vom Verismus in die Welt des Märchen hasten mit tieferer Bedeutung umschliesst, nnd vollends als „Tanz- nnd Singspiel" angelegt ist. Der „Schmied von Marienburg" lenkt wieder ganz in die reine Musikdramatik zurück und ist damit im Schassen Siegfried Wagners, dem ja das Ideal einer neuen Volkstümlichkeit immer bewusst vor Augen schwebte, ein Londcrsall. Aber das ergib« sich liier ganz natürlich ans einem Stoss, der mit heroischen Elementen, drnmatijlhcu Verwicklungen und tragischen Konflikten nnr so geladen ist. Wenn auch hier der Untergrund der historischen Lage dnrchschimmcr« und znm mindesten in der Erscheinung des Tcusels im dritten Akt Züge der srühromaulischcn Zaubcrvpcr nusklingcn, so ist das doch anderseits wieder durch den Bogen einer weihevollen Symbolik von schuldhafter Vcrstricknng, Gcwiücnskouslikt und sittlicher tteber- windung überwölbt. Das fordert und begründet eine sinsonisch-Ieitmotivische Tonsprachc, ein grostes, viel stimmiges Orchester, dem zumal die 'Blechbläser, solistisch und chorisch ans daö reichhaltigste verwendet, heldisch-hymnischen Aufschwung verleihen. Die Ausführungen der Berliner 'Opernhäuser stehen im Zeichen hingcbcndcn Ein satzes sür diese Aufgaben. Im Deutschen Opernhaus sieht man eine Inszenierung des „Totentanzes" von HanS Battcnx, die Realistik, Märchenhaftigkeit und tänzerische Stilisierung miteinander verbindet, nnd eine Inszenierung des „Bundschuh" von Wilhelm Rode, die den veristischcu Vorhang in durchschlagender Thcaterwirknng mit wuchtigen, turbulenten Massen szenen abrollen lässt. Beide Werke haben tn Artnr Rothcr einen Sachwalter am Pult, der anch die leich teren und volkstümlicheren Töne sehr sicher zur Geltung bringt. In der StaatSopcr wiederum gestaltet Edgar Klitsch als Gast ans Königsberg den „Schmied von Marienburg" zu einem szenische« Eindruck grosicn dramatischen OpcrnsttlS, wozu die prächtigen backstein gotischen Marienburg-Architekturen Emil PrcctorinS' einen »-»erhört spannungsvollen Nahmen darbictcn, während Robert Heger die differenzierten Klangwert« und gewaltigen Krastakzente der Partitur bis zu» Acnstcrsten entfaltet..' 1?reil IInmvI
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