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Dresdner neueste Nachrichten : 07.06.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-06-07
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193806072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19380607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19380607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-06
- Tag1938-06-07
- Monat1938-06
- Jahr1938
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 07.06.1938
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Nr. 130, Sekte 2 Dresdner Neuere Nachrichte« Dienstag, 7. Juni löZg Zm Dienste der ^Gicherheit" ... Bericht unsrer Berliner Schriftleitung Lr Berlin, 7. Juni Die Tyrannisierung der friedlichen suüetenbeut- schen Bevölkerung geht weiter. Ob Alltag oder Fest tag, in der Tschechoslowakei wird weiter aus wehrlose, unbewaffnete Deutsche geknüppelt, gestochen, geschossen. Deutsche werden weiter aus dem Hinterhalt seige überfallen. Ter stellvertretende Ministerpräsident Bcchiny, seines politischen Zeichens Sozialdemokrat, hat vor einiger Zeit erklärt, die „innere Situation" habe geboten, die Mobilisation vorzunehmen. Die „innere Situation" hat sich indes seit dieser Mobili sation in der bedenklichsten Weise verschärft. DaS Furchtbare, ja das nachgerade himmelschreiend Grauenhafte an diesem Zustand ist, bah die Träger des Terrors zum groben, wie wir nach den ständig sich mehrende» Unheilbotschasten seststrllen müssen, sogar zum überwiegenden Teil die Träger der öffent- lichen Gewalt sind. Diejenigen Menschen, die in einem normalen Staatswesen bestellt werden, einer fried lichen Bevölkerung Schuh vor alle» denen zu ge währen, die ihr Leid zufügcn, sind hier die schlimm sten und gewalttätigsten Feinde ihrer Schützlinge. Kein Mensch, der in einem ruhigen und ordent lichen Gemeinwesen lebt, vermag sich die Erfahrungen und Erlebnisse, di« ihm das grauenhafte Geschick deuten und verdeutlichen können, das unsre deutschen Volksgenossen, die Zwangsbürger in diesem Staat sind, zu erdulden haben. Mer ist denn nun in Mittel europa bedroht? Wessen LcbcnSrccht wird Stunde sür Stunde mit Fugen getreten, aus wen wird unerträg licher Zwang auSgetibt? Wer ist Opfer der brutal sten Willkür? Wer anders als allein das Sudeten deutschtum! Und wer bedroht das Sudetendeutsch- tum, wer raubt ihm sei» LcbenSrccht, wer übt die brutale Willkür? Wer anders als -er tschechoslowa kische Staat, um desscntwillen gewisse Leute in großen europäischen Kanzleien meinten, etwas sür die Wah rung des Friedens tun zu müssen. Ter Friede ist nur bedroht worden und wird nur bedroht durch die Untaten diese» Staates und durch die von seiner Negierung stillschweigend geduldeten gemeinen Ge- walttaten gegen wehrlos« Menschen. Go kann «» nicht wcttcrgehenl SS wäre gut, wenn Prag und alle, die ihm so hilfsbereit beisteben, da» endlich etnsehen wollten. Paris zum Doppeltriumph der deutschen Luftfahrt X Pari», 7. Juni. (Durch Funkspruch) Di« neuen Weltrekorde deutscher Flugzeug« finden i» einem Teil der Pariser Morgenblätter große Be- achiung. Man stellt immer wieder Vergleiche mit der französischen Fliegerei aus, wobei «ine gewisse Unter legenheit Frankreichs hinsichtlich beS LustmatertalS gegenüber Deutschland sestgestellt wirb. „Figaro" überschreibt seine Meldung ganz groß: „Ein von General Udet gesteuertes deutsche» Jagd flugzeug erreichte über eine lOO.Ktlometer-Strecke eine Stundengeschwindigkeit von SS» Kilometer. Wieder einmal eine neu «unerwartetes« nsa- tionelle Nachricht au» Berlin." Nach einem Hinweis aus den Hvhenrekorb de» „Großen Dessauer" betont daS Blatt, gegenüber solchen Ergebnissen nähmen sich die französischen Nekorde sehr klein au». Frankreich sei nunmehr hinsichtlich der Geschwindig keit mit seinen Jagdflugzeugen 150 Kilometer im Nückstande, denn eS sei sür niemand ein Geheimnis, daß die französischen Jagdflugzeuge nur eine Ge- schwindigkcit von 480 bis höchstens SM Stundenkilo meter erreichten. „Paris Midi" stellt fest, daß die deutschen Nekorde aus die Sachverständigen der Luftfahrt berechtigter weise größten Eindruck gemacht hätten. Außerordent lich ärgerlich sei e», daß im augenblicklichen Zeitpunkt die von der Achse Berlin—Nom aus dem Gebiet« der Luftfahrt erzielten Fortschritt« so bedeutend seien. Der erste nationalsozialistische Bürgermeisters X Kirchheimbolanden (Pfalz), 7. Juni In der Nacht zum Sonntag starb in Kirchheim bolanden im m. Lebensjahr LandeSbauptabtetlungs- leiter I Fritz H e ß. Heß mar seit 1920 Anhänger der NSDAP, und trat ihr 1022 al» Mitglied be«. Im Juni 1022 wurde er Bürgermeister seiner Heimat gemeinde und damit der erste nationalsozia listische Bürgermeister Deutschland». Ltnruhen auf Jamaika vergrößert Schwere Zusammenstöße - Soziale Spannungen - Besorgnis t« London Telegramm unsre» Korrespondenten 8t. Lonbon, 7. Jnni Die Unruhen aus Jamaika nehmen einen immer gröberen Umsang an. An den Pfingseiertagen kam «S in verschiedenen Orte« nunmehr der gesamten Insel zu schweren Zusammenstöße« zwischen Polizei und streikenden Plünderern, wobei mehrere Tote zu ver zeichnen sind. Di« Nachrichten von Jamaika lasse» darauf schließen, daß die Regierung nur noch mit Ge walt oder mit ««gewöhnlichen Zugeständnissen der dortige« schweren soziale« Spannungen Herr werde« kann. In vielen Gegenden sind durch Sabotageakte die Telesonverbindungen unterbrochen. Die Farmer im Innern der Insel sind ossiziell vor Unruhen gr» warnt worden gnd Haden zum Teil ihr« Familien in den nördlichen Teil der Insel oder in Kingston selbst in Sicherheit gebracht. Aus allen Straßen der Insel patrouilliert Militär «nd Polizei. Für die gegenwärtigen Unruhen wird in erster Linie die Agrarfrage und die stark« Arbeits - losigkeit verantwortlich gemacht. Während der letzten Jahre haben viele Einwohner von Jamaika auf Kuba und in den mittelamerikanischen Staaten ge arbeitet, aber nachdem st» durch die dortig« Krise ihr« Beschäftigung verloren haben, kehrten sie nach Jamaika zurück und konnten hier auch weder Arbeit noch Land finden, um sich zu ernähren. So haben die Agitatoren der extremen politischen Richtungen «in leichtes Spiel mit ihnen. Amtliche englische Kreise sowie die Presse »eigen sich ziemlich besorgt, nicht weil Jamaika eine besonder wichtige Stellung im Britischen Empire elnnlmmt, sondern weil umfangreiche Unruhen in der englischen Oesfentlichkett und der übrigen Weltöffentlichkeit Zweifel an der Zweckmäßigkeit gewisser Methoden englischer Kolontalverwal- tung aufkommen lassen könnten. ES wirb teilweise vermutet, daß Ministerpräsident Chamberlain, der einige Jugendjahre in Westindien verbracht hat, besonderes Interesse für die Vorgänge auf Jamaika zeigt. Rascher Vormarsch auf Hankau Kaifeng in den Händen der Japaner »Schanghai,?. Juni Die Japaner haben aus ihrem Vormarsch nach Hankau einen sehr entscheidenden Srsolg zu verzeich ne«: bi« Einnahme der Stadt Katseng, »5» Kilometer weltlich von Hsutscha« an der Lnnghaibahn. Die chine sischen Streitkräste ziehen sich in weltlicher Richtung läng» der Lnnghaibahn zurück. Ma« «rwartrt ««««ehr auch, baß bi« llhtnrsen di« Stadt Tlchentlcha« a«sg«ben werd««, denn seit mehreren Tagen wird systematisch von Hankau an» l«ltg«stellt, baß beibe Städte, die in Wirklichkeit wichtig« Verkehrsknotenpunkt« sind, reine strategische oder verkehrStechnilch« Bedeutung besitzen. Augenscheinlich aber war di« Situation so, daß die Ehtnesen bet den brtde» Städten in bi« Gesahren des Sinkreisen» gerieten. Dl« Chinesen scheinen sich nunmehx aus eine sichere Linie vor Hankau, der sog. ersten Hankau-Vertei- digungSstellung, zurückzuziehen mit der Front nach Nordosten, etwa vom linken Flttgelpunkt Tschengtschau in Richtung Hwaiyang, Jingtschau, Wuhu. Die zweite BerteibigungSlinie der chinesischen Streitkräste wird - Kämpfe in der Sommerhitze parallel zur ersten etwa 120 Kilometer dahinter an genommen. Sie umschließt Hankau in einem großen Bogen. Aus Kanton wurden erneut Luftangriffe durch- gcsiihrt. Sie dürsten der Borbereitung desAngrtffS auf Hankau bienen. Der ganze Stoß setzt, nach den Operationen d«r Japaner zu schließen, auf Hankau ein, dem derzeitigen Sitz der chinesischen Regierung. Man hat auch bereit» in Hankau alle Vorbereitungen gegen den Angrisf der Japaner getrosten, Allem Anschein nach will sich die chinesische Armee hier zum letzten »nb entscheidenden Male den Japanern stellen. Allerdings wird der Marsch aus Hankau keine Kleinigkeit sein, denn die sommerliche Hitze in China stieg in den letzten Tagen schon ganz erheblich an und Hankau und Um gebung zählt z«. Chinas heißester Gegend. Da» kann unter Umständen auch mit Gesahren von Typhus und Cholera, die in dieser Gegend nicht selten herrschen, verbunden sein. Außerdem sind zum Angriff auf Hankau starke Kräfte dadurch frei geworden, daß die japanischen Ver bände, die in der Hsutschau-Schlacht eingesetzt waren, die letzten Reste der ringeschlossenen und versprengten chinesischen Truppen überwältigt haben. Stalin Wi seine „Vertrauten" verschwinden . * Mo»Ia«,7. Jnnt Nachdem vor kurze« einer der »Vizekanzler- der Sowjetunion, Kosstor, verhaftet wurde, ist jetzt, wie verlaütet, auch der zweite stellvertretende Vorsitzende des Rate» der Volkskommissare, Tschubar, in Un gnade gefallen. Tschubar ntar, ebenso wi« Kosstor, seit mehreren Jahren Mitglied des höchsten Partei gremiums, dem nur die engsten Vertrauensmänner Stalin» angehvre«. Tie „SäuberungSaktlon" Stalins hat nunmehr die höchsten Parteitreue erfaßt, deren sich angesichts dieser Entwicklung außerordentliche Beunruhigung bemächtigt hat. Man darf diese »Entfernung" von Mitgliedern des „Politbüro»" al» ernstes Symptom der inneren Krise des bolschewistischen Regimes be werten. Tschubar, der viele Jahre höchste Staats- und Parteiämter in der Ukraine bekleidet hat, und noch im Januar vom Obersten Rat der Sowjetunion als stell vertretender Ministerpräsident der Ukraine bestätigt wurde, wäre der fünfte stellvertretende Minister präsident, brr im Laus« des letzten Jahre» „verschwun den" ist. Auch der Präsident der ukrainischen Sowjetrepublik, Petrowski, der zur ältesten Garde der bolschewistischen Partei gehört, soll beseitigt sein. Betrachtet man diese letzten „SäuberungS". aktionen unter den führenden Dowjetpolitikern im ganzen, so ergibt sich, baß die markantesten von ihr betroffenen Gestalten, Petrowski, Kosstor, Tschubar sowie eine ganze Reihe letzthin entfernter ukrainischer Volkskommissare, fast ausnahmslos Ukrai ner sind. Schließlich soll, wie in Moskau gerüchtweise be- kannt geworden ist, auch der stellvertretende GPU.- Kommissar Gakows kt, dem die Spionage- und Gegenspionage-Abteilung der GPU. unterstand, in den letzten Tagen „entfernt" worden sein. Dabet verlautet, daß diese vielleicht energischste, skrupelloseste und ehrgeizigste Figur unter den KPU.-Spttzen in- solge persönlicher Reibungen mit dem GPU--CH«f Jeschow in Ungnade gefallen sei. Marineluftschiff in llGA. gestrichen X Washington, 7. Juni Der Finanzausschuß des Abgeordnetenhaus«» lehnt« die von Roosevelt erbeten« Bewilligung von 500 000 Dollar sür den Ban des drei Millionen kosten den neuen Marinelustschisses ab. Die Bewilli- gung wurde In einer Vorlage nachgesucht, die LS Mil lionen Dollar sür die Jnangrtssnahme be» neuen, mit dem Kostenaufwand von einer Milliarde Dollar ver anschlagten Klvttenausrüstungöprogramm» anfordert. Bon^ardemeni aus Madrid Ja einem Monat 4SS0 vöadrattilometer erobert * Salamanca, 7. Juni An allen nattonalspanischtn Fronten herrscht« über bi« Psingsttag« ein« ungewühnltch« Lebhaftigkeit. Sogar an b«r Front von Madrid konnte man weithin da» Bombardement der nationalspanischen ArtillerieaufMadrtd hören. An der Castel- l o n f r o n t griffen di« Bolschewisten an und versuchten einig« Stellungrn zurückzu«rob«rnr sie wurden jedoch auf d«r ganzen Lini« zurückg«w>«sen. Gleichzeitig ging«« bi« National«» an dieser Front zur Offensive vor. St« stehen nunmehr ««mittelbar »»» Albocaeer, dem wichtigsten WiberstandSzentrum der Roten. Die Stadt liegt bereits unter dem Feuer der Franeotrupprn. Ganz allgemein wird die Castellonfront täglich um mehrere Kilometer vor verlegt. Die Operationen verdichten sich immer mehr zu einem Generalangriff aus Castellon. Die schwere Niederlage, dir dl« Roten bei ihrer fast I4t«gtgen Offensive an der Katalonienfront erlitten, scheint sie aber nicht gehindert zu haben, auch während der Pfingsttage bei Sort einen starken, jedoch völlig er- folglosen Angrisf unternommen zu haben. Diese neuer liche Niederlage scheint di« Roten derart deprimiert zu haben, baß -er BarcelonaauSschuß eine 12stitndige Dauersitzung abhielt. Die rote Niederlage kennzeichnet sich am brsttn darin, baß di« Nationalen im Verlaus der vergangenen Woche wiederum einen GebietSstretsen von ILdd Quadratkilometer Gesamtau»d«hnung erobern konnten. Di« Frontlänge von Teruel nach der Küste wird täglich durch die natio nalen Fortschritte geringer. Insgesamt wurden im Lause des MonatS Mai 70 Städte und Dörfer und »500 Quadratkilometer Land erobert. Einer HavaS- meldung zufolge wurden an den Pstngsttagen die Be- sestigungSanlaaen der Städte Alicante, Sagunt und Lantarana» beim Hafen von Valencia von nationalen Flieg«rn bombardiert. z,r Millionen Schulkinder untersucht * v « rll«, 7. Juni. (Durch Funksprnch) Der soeben »orgelegt« LelstungSbertcht der Gr« s«ndhett»ämter sür 1»7 zeigt mit eindringlichem Zahlenmaterial die segensreiche Tätigkeit dieser Jnsti- tutiou im Dienst« der Volksgesundheit. Insgesamt 744 Gesundheitsämter waren am Schluß de» Berichtsjahre» im Deutschen Reich vor- Hande». Eheberatung wurde im Jahre 1087 an 410310 Personen erteilt. Bet 1210 000 «beschließenden haben somit 30 Prozent «ine Eheberatung erhalten. Für die Schwangeren-Fürsorge standen bet den Gcsund- h«it»ämtern 370 besondere YUrsorgestellen und 1801 planmäßige Beratungsmvgltchkeiten im Rahmen andrer FUrsorgezweige zur Verfügung, von denen 00 025 Schwangere beraten wurden. Im ReichSdurch- schnitt kommen somit aus 100 Geburten 7 in den Be- ratuna-stellen der Gesundheitsämter beratene Schwan- gere. In den FUrsorgestellen sür Säuglinge und Kleinkinder holten sich Mütter in 1128 900 Fällen Rat. Die Zahl der vollbeschäftigten Schulärzte im Reich betrug 270, dl« der nicht Vollbeschäftigten 4477. Durch Reihenuntersuchungen sind im Berichtsjahr 3 222020 Schulkinder erfaßt worden. Die Zahl der Schulzahnärzte betrug 5140. I» der Tuberkulo - sekür sorge haben di« Gesundheitsämter im Be richtsjahr insgesamt 1257 753 Personen beraten, 190 511 Röntgenaufnahmen gemacht, 15 710 Personen an Heilstätten »nd 14100 an Krankenhäuser überwiesen. Durch die GeschlechtSkrankheitensitrsorge wurden 200872 Personen beraten, durch die Krüppelsürsorge 172 820, durch die Alkoholkrankenfürsorgc 47 184. Die Fürsorge für Phystschkranke und Psychopathen beriet 01018 Personen, die KrebSkrankenfürsorge 11 OSS. Lastauto von Mlzug zertrümmert X Kassel. 7. Juni Wie bi« Reichbbahndirektio« mitteilt, wurde am So«nabe«dmittag aus der Streck« Treysa—Nrustadt im Krei» Marburg aus einem beschrankten Uebergan, aus Haltepunkt viera ein Lastauto au» Arnshei« vom Eilzug 71 übcrsahrcn und zertrümmert. Drei Personen wurde« getötet. Di« Staa«»a«waltschast hat di« Untersuchung eingeleitet. Zm Kamps um die deutsche Kultur Der Deutsche Kulturverband tagte in Krumau Von unserm Korrespondenten —s. Krumau, 7. Juni ES gibt wohl kaum ein« Stadt, die würdiger ge wesen wäre, der Schauplatz des deutschen Kulturvrr- bandSsestcs zu sein, al» die sudctendeutsche Stadt Krumau, die sich ihr mittelalterliches Gepräge biS heute bewahrt hat. Obwohl als Folge der augenblicklichen polltlschen Situation der gesamte sestliche Rahmen der dies jährigen Hauptversammlung de» Deut schen Kulturverbandes beschränkt war, ließen cS sich die Krnmauer nicht nehmen, die Stadt festlich zu schmücken. Ans allen Fahnen hob sich daS Rot der SdP. und daS Grttnwetß der Stadt hervor. Vom Schloßlurm wehte das Vlaumeiß der Schwarzenberge. Der Marktplatz war mit Fahnen deS Deutschen Kul- turvcrbandcs geschmückt. Die Volksausstellung wurde Sonnabend in der Knabcnbitrgerschule eröffnet. Im „Wirt" wurde dte Tagung der Hauptleitung und ihrer Beträte abgchal- ten, während sich die Frauenschast des Deutschen Kul- turverbandeS im NeuwirtShause znsammenfanb. Hier sprach Jng. Zcttwthda» BegrüßungSwort. Er gab einen Uebervlick über die geleistet« Arbeit der Frauen schast und erörterte Fragen, welch« sich au» der Ueber- sührung der Frauenschast in die Subetenbeutsche Par tei ergeben. Am Nachmittage sanden sich die Amtswalter zur Vorbesprechung der Hauptversammlung eln. Prof. Dr. Gcßner faßte die geleistete Arbeit in einem Ucberblick zusammen und stellte fest, daß der überall aufgcslammte Gemeinschaftöwille auch aus dem Gebiete der Schnlschutzarbctt sich anSwirke. Er wieg daraus hin, das, di« Neuordnung, wenn sie allen Notwendig keiten Rechnung tragen soll«, nicht da» Werk «ine» Tage» sein könne, da plötzliche» Ausgeben einer Sache, ehe ein Ersatz geschaffen wurde, unbedingt schädlich sei. Der Deutsche Kulturverband hab« seine Arbeit nie mals als eln Mittel zum Zweck, sondern al» Arbeit der Gemeinschaft ausgesaßt. Er füge sich deshalb der Gemeinschaft eln. Sonntag früh bekundeten dte Vertreter be» Deut schen KulturverbandeS auch ihrerseits den Willen zur Eingliederung In di« Gemeinschaft. Siegfried Fischer sprach über dte Ausgaben d«S Lehrer» un ¬ über dte deutsche Gestaltung der Schule al» Dienerin der Gemeinschaft. Dir Festsaal, in dem die JahreShauptver« s a m m lung stattfand, mußte wegen Uebersüllung ge sperrt werden. Die Uebertragung der Reden Lurch Lautsprecher war untersagt worden. Dte Hauptleitung zog unter Fansarenklängen rin und der Gesangverein Böhmisch-Krumaus eröffnete bi« Kestversammlung. Univ.-Prof. Pfitzner sprach im Namen der Prager deutschen Hochschulen und sür die sudetendentschen Er zieher. Er betonte, daß e» heute der klare Wllle set, sich der einheitlichen Führung etnzugltedern. Da» Subetenbrutschtum sei geeint, komme, was da wolle. Für die Gesellschaft der Wissenschaft und Kunst sprach Univ.-Prof. Dr. Becking, -er auch den Willen zur Zu sammenarbeit betonte. Unter stürmischem Jubel ent- bot Abg. Künzl den Gruß Konrad Henlein». Nun kam der Augenblick der Spendenttberretchung be» Bvhmerwaldgaurs. Der ärmste Bauer hatte sein Schersletn dazu beigetragen, und so konnte die Summe von 120 000 Kronen überreicht werben. Unter großer Beteiligung und stürmischem Beifall fand die PreiSvertetlung statt. Den Kultur preis sür Musik erhielt Isidor Dtügbauer, wo bei Pros. Bccklng erklärt«, baß Stvgbauer in seinem Schassen auf Schubert »urückgreise. Den Prei» sür deutsche» Schrifttum erhielt Robert Ltnden- baum. Der Preis Dr darstellende Kunst wurde dem schlesischen Bauernmaler Paul Gebauer überreicht. Der Preis für BolkSkunst wurde Dr. F. Beranek zugesprochen. Unter immer wieder auSbrechenben Beifalls- und Begeisterungsstürmen wurde der Preis für Volk»- tumsarbettan Konrad Henlein verliehen. An diesen wurde eln HuldiaungStelegramm abgrsandt, welche» wiederum den einstimmigen Belsall aller Teil nehmer auSlvsle. Die Schlußworte Dr. Gehner» klangen in folgen den Sätzen au»: „Wir werden weiterkämpfen um dle deutsche Schul«, aber nicht nur um eine Schule, in der deutsch ge sprochen. sondern in der auch im Geiste deutscher Kul tur und deutscher Wissenschaft gelehrt wird. Der DKV. wirb da» bleiben, wa» er lmmer war: Der ge- treu« Eckart de» deutschen Kinde». Kehren Sie zurück in Ihre Heimat, saaen Sie den Mitgliedern und Freunden, der völkisch« Geist, der den DKV. aufge- baut und grvßgemacht hat, er wird auch in Zukunsi in un» leben." „Sommernachtstraum" in Lathen Abermals haben, wie im vergangenen Jahr, in Rathen dte Ausführungen von Shakespeare» „Som me r n a ch t s t r a u m" begonnen, die in -en nächsten Monaten jeden Sonnabend wiederholt werben sollen. Es war nicht gerade mitstommerltch warm, al» die Erstaufführung tn Szene ging. Während Puck sein loses Wesen trieb, die Liebespaare tn den Gebüschen irrten und Titania den tn einen Esel verwandelten Weber Zettel herzte, flimmerten dte ersten Stern« am dunklen Himmel. Eine klare Juninacht brach an. Der Mond freilich hing, angewachsen auf «tn Drittel seines Umfangs un- bereit zum Untergang, schon tief Uber dem westlichen Horizont. Sein Licht war von -er Felsenbtthn« aud nicht mehr sichtbar, nur gut, daß, tn Voraussicht dieses Umstandes, dle wackeren Athener Handwerker ihren eigenen mitgebracht hatten. Shakespeare hätte auch diesmal seine Freud« ge habt an der Ausführung. Berückend schön erklang die Melodie seiner wunderbaren Verse, klar und deutlich dazu vernehmbar jede» Wort tn der Stille der Nacht, ertönte, verborgen hinter dem Gezweig der Tannen, zum beschwingten Reigen der Elsen, Carl Maria von Weber» Musik. Diese Bühne, die bi« Kulissen, die der Dichter sür sein Märchensplel sorbert, die Felsen und Büsch«, dte Schluchten und Klüfte, nicht erst auf- zubauen braucht, sondern sie von der Natur geschenkt bekommen hat, erfüllt sich allein durch den Zauber der Nacht mit lener Magie, die Voraussetzung dafür ist, daß dte holde Vision Lieser unbeschwertesten aller Shakespearischest Dichtungen Gestalt anntmmt. willig und entzückt folgte man den eleganten Purzelbäumen seiner Phantasie, der Grazie seines Mutwillens, sei nem mit göttlicher Leichtigkeit geschwungenen Zauber stab. Unmerklich verwoben sich Kunst und Statur mit einander, auf die Tauer von zwei Stunden wich dte Wirklichkeit einem schönen Traum, und ein Traum gewann Wirklichkeit. Wieder verdiente Walter Heidrichs Spiellei tung uneingeschränktes Lob. Pausenlos folgten sich, ineinander ttverglettenb, -le einzelnen Szenen, her- auSgeschnttten au» dem Dunkel der NaAt durch da» Licht de» SchetnwerserS, um wieder von Ihm ver- schlungen zu werden. Die Schauplätze wechttlten, «» wechselten tn lückenloser Beschwingtheit die Personen und Stimmungen. Dte musikalisch« Leitung hatte Bernhard Eichhorn vom Schauspielhaus, die Tanz gestattung lag in den Händen von Vera Mahlt« (Staatsoper), die selber den Reigen ihrer Elsen, dar ¬ gestellt von der Kindertanzgruppe der StaatSoper, führte. Ausgezeichnet war das Zusammensvtel der Paare: Herbert Haubner -Trude Wagenknecht (Lysan. der-Hermia), Rudolf Bartsch-Christina Borck lDemetriuS-Helenai, Herbert Dtrmoser . Hansi Keßler (Oberon-Titania), von humoriger AuSge- lassenhett di« Austritt« der rUpeligen Handwerker, unter denen der Squenz Sans Oehlers und der Weber Zettel von Heinz Erwin Pfeiffer hervor ragten. Helene Mteltch wirbelte al» hinter gründig mutwilliger Puck die Liebenden durchetnan- der. Diesen Hauptdarstellern vor allem galt der Bei fall, der wiederholt rinsetzte und trotz der Kühle frei- gebtg gespendet wurde. Vr. kau) Rav,oft * Während der Psingstfeiertage besuchten fast 12000 Menschen bi« Karl-May-Spiele, die sich zu einem großen und beachtlichen Erfolg gestalteten. Sin großer Teil der Zuschauer war au» dem Reiche, be- sonder» au» verttn, nach Rathen gekommen. Sin starker Zustrom erfolgt« auch au» dem sudetendeutschen Gebiet, unter den Besuchern befanden sich bemerkens werter Weise viele Engländer und Amerikaner, die tn ganzen Gruppen den Besuch der Karl-May-Splele in ihr Retseprogramm ausgenommen hatten. --- Tplelbest«» aus de« Ortner Walbtheater. Di« 28. Spielzeit be» Oybiner Dalbtheaier» wurde am ersten Psingstfetertag mit Shakespeare» „Viel Lärm um Nicht«" in Gegenwart des Präsidenien de» ReichSvcrbanbe« der Fretlichttheater und Volk»- schausptele, ReichSkulturwatter Moraller, er öffnet. Unter der Spielleitung von Obersvielletter Adelt ging die Shakespearische Komödie bet außer ordentlich starkem Beifall über die Bühne. Am zweiten Pstngstseiertag wurden morgen» das Lust spiel „DaS Hahnenti" von Han» Fitz, am Nach- mittag der Schwank „Der Hochtourt st" aiifgrftibrt. -- Nuudtunr-Vrelteulschret»»« ..Technik «Ille» im Veit'. Der Selter de» Hauetamte» ilir Technik der NSDkltz., wenerak- inspektor Dr, Todt. erlL-i, tn «emelnlchast mU dem Onten- danten de» Relchdsender» Azin eine Prei-au-schreiben Mr «in tzdrsviel «u» dem Gchall«n»aebl«t der Technik. La» HSriviel soll die Vedeutuna der Technik Mr Volk und Staat tarNellen und da» Ber-älwt» de» schallenden Vtenfchen eur Technik widerspit-eln. An dem Pr«i»au»sLr«i»en kann Nch leder Deutsche arischer kldstammun- beteitieen. VÜr »I« »«Neu Arbeiten «erden drei Anise in -»-« van 1000 V1., KOO M. und SdO M. auaesetll.
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