Der sächsische Erzähler : 29.10.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-10-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-187010292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18701029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18701029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1870
- Monat1870-10
- Tag1870-10-29
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- Titel
- Der sächsische Erzähler : 29.10.1870
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4" heS für -^86 1870 Sonnabend, den 2S October ;iN8 'M Lu§- MM - »?r Bildern »ay. ltre ist er aber igestellt, Mehs- , deren außerdem vollständiger Ersatz aller Proceß- oder Kriegskostew, das ist das Mindeste, was gefordert werden muß und was jeder Gerichtshof aussprechen würde zur Sühne der Gerechtigkeit und der Sittlichkeit/ Bon unserem Bundeskanzler dürfen wir mit Zuversicht erwarten, daß er dieses RcchtSgefühl zur Geltung bringen werde; Pflicht der Presse aber ist es, ihn zu unterstützen und durch öffentlich« Besprechung des" Rechtsbewußtsein zu wahren, damit nicht das, was unsere Helden mit ihrem Blute erringen, durch Furchtsamkeit oder Bescheidenheit verloren werde., Ihre königliche Hoheit die Frau Kronprinzessin hat den drei Lazarethen in Dresden eine größere Summe Geldes zur Verfügung zu stellen geruht, um den jenigen Kranken und Verwundeten, welchen es die Aerzte gestatten, Ausflüge zu Wagen zu gewähren. Durch diesen neuen Gnadenact der hohen Frau, welche so unermüdlich für die Verwundeten sorgt, ist es ermöglicht worden, daß eine Anzahl derselben der Lazarethluft entzogen und ihnen die zur Heilung so förderliche Abwechselung durch Ausflüge ili die Um gegend Dresdens geboten wird. — Am 25. betrug der Bestand der Dresdner Lazarethe 866, resp. 474 und 301 Mann. Der Gesundheitszustand ist nach wie vor ein befriedigender zu nennen. Dem Vernehmen nach ist zur Unterbringung von noch 2500 französischen Gefangenen, welche nach Dresden kommen, die Errichtung eines vierten großen Carres in Kaditzer Flur, an die bereits bei Uebigau bestehenden sich anschließend, angeordnet worden, mit dessen Ausführung in allernächster Zeit begonnen werden soll. Laut der am 24. Oct. veröffentlichten 3. Verlust liste des sächsischen Armeecorps hat dasselbe in den Vorpostengefechten bei Bondy und Livry vor Paris 16 Mann an Tobten und Verwundeten zu beklagen. Zwei brave und muthige Soldaten, Neumann und Zinke vom Infanterie-Regiment Nr. l03, sind leider bei dem Postüberfall im Walde bei Cherry in der Nacht vom 25. bis 26. September getödtet worden; bei dem ersteren wurden nach der Verlustliste 6 Schuß-, Hieb- und Stichwunden, bei dem lateren 5 Schuß- utid 11 Stichwunden constatirt. Bei dem in der Nacht am 26. d. M. statt gehabten Sturme sind auf der Elbe bei Pirna vier Zillen untergegangen, welche theilS mit Kohlen und lgi Um riilld. Fräulein sche, daß Sachsen. Bischofswerda, 28. October. Wie schon in »origer Nummer erwähnt, zeigte sich am vergangenen Montage ein Nordlicht seltener Größe. Ein ebenso schönes Phänomen erschien am darauffolgenden Tage Abends gegen 8 Uhr in fast noch schönerer Farben pracht. Dieser großartigen Naturerscheinung folgten in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag Regen, Gewitter und orcanähnlicher Sturm. — Eine freudige Stimmung brachte gestern Abend die Nachricht der Capitulation von Metz hervor, welches Ereigniß uns dem Friedensschlüsse bedeutend näher gebracht haben dürfte. Heute Morgen haben infolge dessen das Rathhaus und viele Privatgebäude den Flaggenschmuck angelegt. — Der gestern vom Gewerbeverein ab gehaltene Familienabend war ziemlich zahlreich be sucht und bot das sehr reichhaltige Programm einen genußreichen Abend. Wiederholt verlauten Friedensvorschläge, wornach Elsaß und Lothringen nur neutrale Staaten werden sollen, oder wornach sie ganz bei Frankreich bleiben wurden gegen Schleifung der Festungen Metz und Straßburg. — Solche Vorschläge sind ein wahrer Hohn gegen die enormen Opfer des deutschen Volks und können nur von heimlichen Feinden oder matten Freunden Deutschlands ausgehen. Elsaß und Loth ringen gehörten zum deutschen Reiche, wurden im Jahre 840 durch den Vertrag von Verdün dem deutschen Reiche zugetheilt, verblieben 800 Jahre lang bei dem deutschen Reiche und wurden erst vor 200 Jahren uns von den Franzosen mitten im Frieden durch List und Gewalt geraubt. — Jeder Raub aber bleibt ein Raub, möge er noch so alt sein. Kein Mensch wird einen Räuber schonen, weil es lange her ist — und ein mächtiges Reich sollte furchtsam vor dem Räuber stehen bleiben? Wäre ein Rittergut geraubt, so würde man es zurückverlangen, ohne Rücksicht, ob sich der neue Besitzer darin wohnlich eingerichtet .und die Spuren des Eigenthümers möglichst verwischt hat. Wer da sagen wollte: Du hast mein'Rittergut geraubt, weil es aber lange her ist, so sollst du die Hälfte behalten, der würde den Raub verherrlichen und jedes Rechtsgeföhl mit Füßey treten. — Rückgabe de» Raubes, Ersatz der gezogenen Nutzungen und Minfimdzwänzigster Jahrgang. Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt -es Königlichen Gerichtsamtes und -es Sta-trathes zu Dischofswer-a. Liese Zeitschrift erscheint wSchenttich zwei Mal, Mittwochs und Sonnabends, und koket einschließlich der Sonn abends erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 12'i, Ngr. Inserate werden bi« Dienstag« und Freitags früh S Uhr angenommen und kostet die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum 8 Pfennige. Ui, und Ge- straße. « Pfund Pf-, zu Walde. empfiehlt dthau. nmte, Stober. -U Lhlr.. »Pir loco «.) — t« l». t-S Pf. S '
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