Delete Search...
Der sächsische Erzähler : 06.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-188003068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18800306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18800306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 110 als Seite 106 gezählt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-06
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 06.03.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
res M. oder - 47,,,, - A»" « 2S„„ ' E»,,,, ^w. mit 24,004 - SS,ü8S . 32,037 - 20,»85 . 19,»99 . 25.9L8 . 8,935 . 20,122 , 12,848 - 11,068 . 11,»SO . 47,738 Bewohner. 1V„» 4„a I'" 6,,I 4-4« 2" »«» !-»» 2„« Beschluß de» 14 Amtegerichte auf 47, 15 18 18 16 14 12 » »60,,, . 231,,. * AO,»» - "',»» ' »42,„ » 16»,,, ' ??-»» « 83,,, - ISS,»« Königl. Ministerium» de» oft genim kommt der Arbeiter in solchen Tagen leichten Verdienste« noch weit weniger vorwärt» al» tu miudkr guten Togen, eben weil er nicht immer versteht mit dem Mehrverdienst Hau« zu halten. Darum wäre e» sehr verdienstlich, wenn dir Arbeiter von der besseren Geschäftslage uicht nur durch höhere Versicherung ^«i der LandeSbrandverstcheruiizSanstakt. der auf da« I. Halbjahr 1880 entfallende, zmm 1. April diese« Jahre» zählbare halb« Jahresbeitrag von der Gebäudeversicherung zu einem Drltttheile erlösten und kommt daher nur nach Höhe von einem Pfennig nach jeder Einheit zur Erhebung. Demitz, 4. März. In der letzten Sitzung de» hiesigen landwirthschaftlicheu Verein« wurden, nach Vortrag de« Prorocoll« von letzter Sitzung und Aufnahme eine« neuen Mitgliedes in den Verein, 25 verschiedene Eingänge erledigt, wovon einige zu längeren oder kürzeren Referaten Gelegenheit boten. So wurde u. A. von den von Milwauke in Amerika eiugesendeten 4 Nummern der von Colmann herauS- gegebenen „Ackerbau- und Gartenzeitung" ausführ licher Bericht erstattet, dieselbe al« eine mannich- saltige und reichhaltige Zeitung gelobt, doch aber auch bemerkt, daß sie für unsere Verhältnisse weniger passend sei; dabei wurde auf mehrere landwirthschast- liche Verhältnisse in Amerika näher eingegangen. Dazu wurve auch ein höchst ansprechende« Referat au« dem „Elblhalboten" über einen Vortrag, welche» der Herr Hartmann im lanrwirthschaftlichen Verein- zu Lockwitz „über Land und Leute in den Vereinigten Staaten von Nordamerika und über die landwirth- schaftlichen Verhältnisse daselbst" gehalten, gegeben, an welchen sich eine lebhafte Debatte anschloß. Der: Vorsitzende erstattete Bericht über die am 18 Febr. in Bautzen abgehaltene 79. Ausschußversammlung. de« landwirthschaftlicheu Kreisverein« und über die Vorbereitungen zur zweiten Geflügel-Ausstellung, welche Ende März mit Prämiirung und Verloosung in Bautzen abgehalten werden ioll. Desgleichen wurde ein anderes Referat über einen ebenfalls im landwirthschaltlichen Verein zu Lockwitz gehaltenen Vortrag de« Herrn vr. Wittmann „über die Cultur und Krankheiten der Feldfrüchte" vorgetragen unv daran eine lebhafte Debatte geknüpft. Auch eines, verstorbenen Mitgliedes wurde ehrend gedacht, da» in den ersten Jahren des Bestehen» de« Verein« ein fleißiger Besucher desselben war, das aber in den letzten Jahren de« hohen Alters und weiten Wege» seltener erschien. E« war die« der vor Kurzem ver storbene Blattbinder Schäfer in Burkau. — E« wurde an die anwesenden Gutsbesitzer oder Wageninhaber, die Bitte gerichtet, mit allem Ernste dahin zu wirken,, daß die Kinder, weiche so gern den Wagen »ach- laufen und sich daran hängen, davon abgehalttn- werden, weil dadurch schon manche« Unglück end» standen ist, wie erst neulich in Dresden, wo dadurch- ein 13 jährige« Mädchen den Tod fand. Schon- mehrmals ist davon die Rede gewesen, daß ein Ver ein begründet werden möchte, in welchem und durch welchen Gesitzkenntniß verbreitet werde. Da ein solcher Verein noch nicht besteht, so wurden die Herren Gemeindevorstände, Gutsvorsteher und alle Gesetzeskundige gebeten, von Zeit zu Zeit im hies._ landwirthschaftlicheu Verein wichtige Gesetze zum Vortrage mitzubringen oder Referate darüber geben- zu wollen. Noch wurve vom Vorsitzenden ein Aus zug au« einem Capitrl de« Buches „Landwirthschaftl- Feldpredigten von vr. Oel" gegeben und die Frage- beantwortet: „Wovon leben die Pflanzen?" und da» Buch angelegentlichst zu Lesen empfohlen, auch sofort in Circulation gesetzt. sz Umschau in der Lausitz, 3. März- Den 27. Februar ist die Scheune de« Gemeinde« Vorstande« und Gutsbesitzer« Hantusch zu Bernbruch bei Kamenz mit allen Vorräthen und verschiedenen WirthschaftSgeräthen abgebrannt. — Den 26. Febr. verunglückte der Gutsbesitzer Scholze, 62 Jahre alt, au« OberullerSdorf bei Zittau dadurch, daß ihm, durch den Eisenbahnzug erschreckt, die Pferde durch gingen und er überfahren wurde. Die Verletzungen, führten am nächsten Tage seinen Tod herbei. — In Bautzen wurde wegen Vergehen gegen die Sitt lichkeit der Tischler Focke au« Dresden, 52 Jahre alt, zu 1 Jahr Gefängniß und 1 Jahr Ehrenverlust verurtheilt. — Bei dem am 1. März abgehaltenen Biehmarkte zu Elstra waren 736 Stück Rindvieh und 185 Schweine aufgetrieben. — Der Gewerbe verein von Bernstadt, welcher 152 Mitglieder zählt, hat durch seinen W«ihuacht«bazar 200 Märt Reingewinn erzielt, da er einen Umsatz von 3536- Mark gemacht. 8600 Loose sind abgesetzt worden. — Die königl. BrandversicherungS-Lommlssioa hat der freiwilligen Turnerfeuerwehr zu Walddorf 250- Mark Unterstützung zur Anschaffung von verschiedenen Seräthschaftea bewilligt. — Der Turnverein von Seifhennersdorf hat eia Legat von 100 Mark zum Lurnhalleabaufond erhalten. — Zu Bretnig ist eine Kindersparcafse errichtet worden. In den ersten Ich Tagen wurden in 67 Bücher 147 Mark eingrzahlt. Da« dierjährige Musterung-geschäft im «»«hebungrbezirke Kamenz findet wie folgt statt: s) im Musterung-bezirke PulSoitz den SO. und 31. März und 1. April; d) im MufttrungSbeztrke Kövig«brück den 2. April; v) im MusteruogShytrf Kamenz den 3„ 5. und 6. April. lH-M. Mit 537,841 - , 473,992 . . 374,667 - - 385,108 - - 483,332 , - 287,»00 . - 218,146 Bewohner. Löhne Nutzen zögen, sondern, wenn ihnen ein Theil de« erzielten Mehrverdienste» in Form von gemein nützigen Einrichtungen zu gute käme. Durch Bau von «rbritrrwohaungen, durch Gründung und Förde rung von Invaliden- und Altersversorgungs-Elasten, durch möglichste Ausdehnung der Fabrik-Sparcassen, Einrichtung von Volksküchen u. s. w., kurz durch alle Mittel, welche den Sparlrieb der Arbeiter an- zuregeu und ihre Lage dauernd zu bessern geeignet find, ließe sich Manches für die Zukunft thun. Die Zeit der industriellen Misäre war wenig geeignet zu solcher Thätigkeit; jetzt aber wäre e« möglich, da« Socialisten-Gesetz nach dieser Richtung hin zu ergänzen. Deutsches Reich. Se. Majestät der König hat eine außerordentliche Unterstützung von 500 Mark für die Hinterlassenen der bei Freiberg verunglückten Bergarbeiter gespendet. Dresden, 4. März. In den heutigen Sitz ungen beider Kammern wurde ein königl. Decket vorgelesen, durch welche« ver Schluß der Sitzungen in beiden Kammern nunmehr auf Dienstag den 9. März festgesetzt wird. Die ständische Genehmigung der Eisenbahnlinie HainSberg-Dippoldi-walde-Schmievcberg hat in den betheiligten Ortschaften große Freude hervorgerusen. Dippoldiswalde prangte im schönsten Flaggenschmuck und gleichzeitig gab man der Befriedigung der lang gehegten Bahnsehnsucht durch Illumination und Fest zug Ausdruck. 8 Bautzen. (SchwurgericbtSverhand- lungen.) In der am 2. und 3. März gegen die Handarbeiterin Marie Magdalene verehelichte Hauewald und den Grundstücksbesitzer Michael Löschau au« Bautzen wegen widerrechtlicher Freiheits beraubung abgehaltenen Hauptverhandlung wurde die Hanswald zu Zuchthausstrafe in der Dauer von 5 Jahren und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf gleiche Dauer verurtheilt, dahingegen der Mitange klagte Löschau freigesprochen. Der Sachverhalt ist kurz folgender: Am Morgen des 24. März 1879 hatte der Mitangeklagte Löschau wahrgenommen, daß der führ ihn bestimmte Caffee stark nach Phos phor roch und hatte die Angeklagte Hauswald, welche damals Wirthschafterin bei Löschau war und den Caffee zubereitet hatte, die Beschuldigung ausge sprochen, daß der Sohn Löschau'«, Peter August Löschau, die» gethan haben müsse. Infolge erstatteter Anzeige wurde auch Löschau jun. dieserhalb noch an demselben Tage verhaftet und di« Untersuchung gegen ihn cingeleitet, letztere jedoch, nachdem sich im Laufe derselben dessen Unschuld herausgestellt, wieder eingestellt und derselbe am 28. April au« der Haft entlassen. Im Laufe der nunmehr gegen di« HauSwald und Löschau s en. wegen Freiheitsberaubung eingeleiteten Voruntersuchung wurde der Verdacht hinreichend begründet, daß die Beimischung de» Phosphor« in den Caffee von der HauSwald bewirkt worden sei, und daß dieselbe die« deshalb gethan habe, um die Verhaftung des jungen Löschau herbeizuführen unv denselben auf diese Weise au« dem Hause seine« Bater« zu entfernen, der Mitangeklagte Löschau aber der Hauswald bei Begehung de« Verbrechen« wissend- lich Beistand geleistet oder doch dasselbe begünstigt habe. Leugnens ungeachtet wurde von den Ge- schwornen die Schuldfrage bezüglich der HauSwald bejat und dieselbe auf Grund diese« Wahrspruchs zu obiger Strafe verurtheilt, während bezüglich Löschau'«-die Schuldfrage verneint wurde. Da« statistische Büreau de« königl. Ministerium« de» Innern veröffentlicht eine Uebersicht der Gerichts bezirke de« Lande« in ihrer Größe und Bewohner zahl nach der durch die deutsche Gerichts-Verfassung geschaffenen Umänderung. (Die Dewohnerzahl ist nach der Zählung von 1875 angegeben) Darnach umfaßt da« Landgericht Dresden 2eipji» Bautzen Awickau Ehemnitz Freiberg Plauen Bon den unfern Leserkreis mehr interessirenden AmtSgericht-bezirkm umfaßt Bischofiwelba 3, Bautzen Löbau Neusaiza Schirgiswalde Kamen» Könt,«brück e Arbeiter beim Erwachen der Industrie. Ja Oberschlesieu haben vor einigen Wochen auf «karr Grube Exzesse stattgefunden, wejche einen sehr Hedenklichen Umfang annahmen. Di« Arbeiter, die sich daran betheiligten, waren meist junge Leute, die Lterta Arbeiter hielten sich zurück und man darf ; »»»halb au« jenem Vorfall nicht weitgehende Schlüffe «ff die Stimmung der oberschlrfischrn Arbeiter- bevölkerung, viel weniger der deutschen Arbeiter über haupt ziehen. Jene Exzesse hatten jedenfalls keine Mettgreifende Bedeutung und die Cassandra-Rufe, Aaren wie au« Anlaß jener Vorfälle begegnet sind, haben de«halb schwerlich Berechtigung. Aber über- Mfig ist es doch wohl kaum, daß wir durch jene Borkorr.mniffe auf eine wichtige Frage aufmerksam Gemacht worden sind, von welcher außerordentlich viel für die fernere Gestaltung unserer industriellen Verhältnisse abhängt. E« ist ja unverkennbar, daß eine sehr erfreuliche Wendung hinsichtlich unserer wirthsckaftlichen Lage ekogetreten ist. Damit wird selbstverständlich auch die Stellung der Arbeiter eine viel günstigere, al« Mähreod der industriellen Krisis. In den letzten Jahren, in welchen Mangel an Arbeit überall Platz Gegriffen hatte, konnte von einem Einfluß der Ar- bttter auf die Gestaltung der Löhne kaum dre Rede sein; jeder war froh, wenn er überhaupt nur zu thun hatte. Sobald die industrielle Thätigkeit wieder ansblüht, wird das ander«; Arbeitskräfte werden ge braucht, e- liegt also für die Arbeiter die Versuchung sehr nahe, aus der veränderten Situation Vortheil za ziehen und durch gemeinschaftliches Auftreten die Erfüllung höheren Ansprüche zu erzwingen. Nicht« aber wäre gefährlicher für beide Theile, für Arbeit geber wie Arbeitnehmer, al« wenn die Arbeiter solcher Neigung jetzt nachgebcn würden. Da« ganze kaum erst erwachende Leben in der deutschen In dustrie würde dadurch gefährdet. Die industriellen Verhältnisse sind ja vielgestaltig und die Lage in den «ii zetnen Branchen läßt sich nicht nach einer Scha blone beurtheilen, aber im Allgemeinen ist so viel pcber, daß wir u»S erst in den ^nfangsstadien einer günstigeren Entwickelung der Dinge befinden. Zu nächst sind noch alle Wunden zu heilen, neue Kräfte Pi sammeln. Ehe die Industrie die Folgen der Krisis überwunden und sich zu neuem Schaffen ge- Aüslet hat, kann noch geraume Zeit vergehen. Die Arbeit an dem wirthschafllichen Fortschritt ist heute »och eine nur vorzul ereitende. Wollten die Arbeiter heute schon, durch die ersten Anzeichen einer Besse rung de- Geschäfts veranlaßt, Forderungen stellen, welche noch nicht zu erfüllen sind, so wäre eine Wendung zum Schlimmem fast unvermeidlich. Die Nächste Wirkung wäre eine Unsicherheit der indu striellen Verhältnisse, welche sich sofort bei jeder ueuen Unternehmung geltend machen, müßte; der Arbeitgeber würde den Boden unter den Füßen ver- lirren, sobald er sich auf ein weitausschauendes Ge schäft einließe, mancher nur bei den alten niedrigen Löhnen ausführbare Auftrag würde, da di« Nach- frage heute noch keineswegs so groß ist, daß jeder Preis bewilligt werden müßte, zurückgezogen werden, au die Stelle der kaum erwachten Hoffnungsfreudig- krit würde Mißmuth treten und wir würden nicht viel weiter sein, als wir vor einem Jahre waren. Die Arbeiter würden sich selbst der Früchte berauben, welche auch ihnen au« einem bessern Geschäftsgänge erwachsen werden, wenn sie schon zur Zeit des Säen« ernten wollten. Auf der anderen Leite darf wohl erwartet werden, daß die Arbeitgeber mit der Aufbesserung her Löhne nicht erst warten, bi» da» rothe Gespenst sich zeigt. Sie können jetzt mancher Mißhelligkeit Vorbeugen, wenn sie, sobald die Lage de« Geschäfts die« gestattet, au« eigenem Antriebe an die Besserung de« Loose« der Arbeiter gehen. Für humane Arbeit- Geber wird r« nicht schwer fallen, auch dem Arbeiter den ihnen wohl zu gönnenden rintheil an den Er folgen der lebhafteren industriellen Thätigkeit zuzu gestehen und manche Arbeitseinstellung wird da weise verhütet werden können. Am meisten wäre zu wünschen, daß die bessere Geschäftslage zu dauernden Einrichtungen zum Wohle der arbeitenden Elasten benutzt würde. Gerade da« ist ja der Fehler bei der Lage der industriellen Arbeiter, daß sie leicht zu Extremen neigt; in Zeiten industriellen Aufschwung« gehl der Verdienst hoch über den Durchschnitt hin aus, in Zeiten der Krisis sinkt er auf da- denkbar niedrigste Niveau. Da« ist kein Zeichen socialer Gesundheit; die vorangegangenen Entbehrungen ver- Köniinc- führen leicht dazu, sich für da« versäumte in guten Pulinitz Zeiten durch Verschwendung schadlos zu halten, und Stowen oft geniH kommt der Arbeiter in solchen Tagen Sittau Nach . . , Innern wird mit Rücksicht auf den dermaligen Vermögen»stavd der Abtheilung für die Gebäude-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview