Delete Search...
Der sächsische Erzähler : 22.04.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191104227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19110422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19110422
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1911
- Monat1911-04
- Tag1911-04-22
- Monat1911-04
- Jahr1911
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 22.04.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
14. sein t der da! Ber ber AuS Stadt uud Umgebunq. * Bischofswerda, 21. April. Sicherem nehmen nach beabsichtigt Seine Majestät König in diesem Sommer und zwar voraus sichtlich während der Tage vom 26. bis 28. Juni, eine Landesreise in dem Regierungsbezirk Bautzen zu unternehmen, auf der hauptsächlich die Bezirke der Königlichen Amtshauptmannschaft Bautzen und Löbau berührt werden sollen. Die näheren Dispositionen werden erst noch getroffen und kaum vor Mitte Juni bekannt gegeben werden Wunen. * Bischofswerda, 21 April. Tagesordnung für die 4. Sitzung hes Bezirksausschusses der Kö niglichen Amtshauptmannschaft Bautzen am Dienstag, den 25. April 1911, vormittag- s^10 Uhr. 1. UI. Nachtrag zur Anlagenordnung für die Gemeinde G o l d b a ch. 2. Vereinnahmung der Hundesteuer zur Ge meindekasse in Jrgersdorf. 3. Ordnung über die Aufbringung der An lagen in der Gemeinde Neschwitz. 4. Gesuch des Albert-Zweigvereins in Bautzen um Bewilligung eines Beitrags aus BezirkSmit- teln zu den Ausgaben deS Vereins. 5. Benutzung der Bezirkswalzen im Jahre 1910 betreffend. 6. Übernahme bleibender Verbindlichkeit sei tens der Gemeinde Niedergurig wegen alleiniger Unterhaltung der sogenannten Kuhbrücke daselbst und wegen Mitbenutzung des Friedhofsgrund- stllckeS Flurstück Nr. 29 in Niedergurig durch die Gemeinden Briefing und Kleindubrau. 7. Übernahme eines ungedeckten Betrags auf die Bezirkskasse für Aufsichtsführung bei Vernich- tung der Tierkadaver im Jahre 1910. 8. Gesuch des Friedrich August Hillmann in Oberneukirch L. S. um Erlaubnis zum Ausschank von selbstgefertigten Fruchtweinen in dem Grundstücke Kat.-Nr. 159 0 daselbst. 9. Gesuch des Roßschlächters Clemens Hart- mann in Dcmih-Thumitz um Erlaubnis zum Ausschank von Flaschenbier an die in seiner Spcisewirtschaft daselbst verkehrenden Gäste. — Neu. — . 10. Gesuch der Schankwirtin Christiane Auguste verw. Berthold in Steinigtwolmsdorf um Erweiterung der ihr für das Grundstück Kat.- Nr. 310 daselbst (Waldhaus) erteilten Schank- erlaubnis auf den Bier- und Branntweinschank, sowie zum Krippensetzen. 11. Gesuch der Amalie Wilhelmine verw. Jan- nasch in Kleinförstchen um Erlaubnis zum Bier- und Kaffeeschank in dem Grundstücke Kat.-Nr. 3. daselbst. 12. Gesuch des Karl August Hölzel in Nie - derneukirch um Erlaubnis zum Betriebe der Schankwirtschast einschließlich deS Branntwein schankes, sowie zum Beherbergen und zum Krip pensetzen. — Übertragung bez. Erweiterung. 13. Gesuch des Wilhelm Rafelt in Schirgis walde um Genehmigung zum Ausschank von Wein, Limonaden, Kaffee, Tee und Mineralwäs sern in dem zum Bier- und Branntweinschank realberechtigten Gruirdstücke Kat.-Nr. 367 daselbst. — Übertragung bez. Erweiterung. — 14. Bezirksänstaltsangelegenheiten. 15. Gesuch Johann August Haschke's in Seidau um Erlaubnis zum Betrieb -es Bierschankes in dem zum Branntweinschank realberechtigten Hausgrundstücke Kat.-Nr. 40 daselbst. 16. Verkündung allgemeiner Anordnungen in der Gemeinde Droben. 17. Gesuch der Sachsen-Stiftung im Königlich Sächsischen Militärvereinsbund um Bewilligung einer Beihilfe aus Bezirksmitteln. 18. Anlagenordnung der Gemeinde Droben. 19. Umbezirkung des Flurstücks Nr. 69 6 des Flurbuchs für Rattwitz aus dem Rittergutsbezirke in den Gemeindebezirk Rattwitz. 20. Wahl zweier Sachverständiger nach 8 6 der Ministerialverordnung vom 29. März 1911, die Vollziehung des Zuwachssteuergesetzes vom Februar 1911 betreffend. Bischofswerda, 21. April. Der Kuckuck, willkommene Verkünder des Frühjahres, ist Er hat seinen fröhlichen Ruf in unserem einzig schönen, parkartigen Stadtwald erschallen lassen. Es kömmt selten vor, daß der Kuckuck schon im April zu uns zurückkehrt. Auch die Bachstelzen sind zurück und die ersten Schwalben sind bereits beo- bachtet worden. — Der Ahornbaum steht in Blüte und liefert den Bienen besonders schöne Tracht. In der Lößnitz haben Aprikosen, Pfirsiche und Kirschen ihre Blüten bereits entfaltet und bilden von weit und breit das Ziel der Touristen und Spaziergänger. — Ein schweres, langanhaltendes Gewitter entlud sich gestern nachmittag in der Ge- gend von HauSwalde, Bretnig, Elstra und Puls- nitz; dasselbe konnte man vom Butterberg auS, dessen freundliches Restaurant sehr zahlreich be sucht war, recht gut beobachten. Leider blieb der Regen allhier aus und man darf durchaus nicht murren, wenn uns jetzt nach den vom Wetter be günstigten Osterfeiertagen ein paar Regentage be- schieden sind. Im Gegenteil! Man soll sich darü ber freuen. Aus vollem Herzen. Di« Erde braucht Regen. Biel Regen. Erst dann kann sich die Vegetation so entfalten, wie sie sich schon längst hätte entwickeln sollen. Erst dann wird nn» die Frühling-Pracht, nach der »vir schon so lange die Sehnsucht in unserem Herzen getragen. * Bischofswerda, 21. April. Einen schwere« Ohnmacht-aafall erlitt gestern abend im Eisen bahnzuge zwischen Bautzen und Bischofswerda ein etwa 23jährigeS Mädchen, welche- auf der Fahrt nach Pirna begriffen war. Die vollständig Be wußtlose wurde hier auS dem Wagen getragen und ihr von einem Mitglied des Roten Kreuze-, Herrn Bahnhofsbuchhändler Th. Nölle, die erste Hilfe geleistet. Auf Anordnung des später noch zuge zogenen Herrn SanitätS-Rat Dr. Rätze wurde die Kranke in das hiesige Krankenhaus gebracht. * Bischofswerda, 21. April. Erbschaft an- Amerika. Die erbberechtigten Verwandten eines in Beaveston in Nordamerika im Alter von 81 Jahren verstorbenen Friedrich Mager wer den gesucht. Nach einem im Inseratenteil unserer heutigen Nummer befindlichen Aufruf soll ein Bruder in einem kleinen Ort bei Dresden woh nen. Da der Name Mager in unserer Umgegend nicht selten ist, so ist es nicht ausgeschlossen daß die rechtmäßigen Erben in einer der Ortschaften unseres Bezirks zu finden sind. * Bischofswerda, 21. April. Bethlehemstift in Nieder-Neukirch. Unter Vorsitz des Herrn Ober regierungsrats v. Criegern' ist in der Anfang April abgehaltenen Sitzung des Kuratoriums für das Bethlehemstift in Nieder-Neukirch beschlossen » worden, die 1. Abteilung der für diesen Sommer aufzunehmenden Kinder am 11. Mai eintreffen zu lassen und die Eröffnungsfeier am 17. Mai ab- zuhalten. Sehr eingehend wurde die Verschlech terung der finanziellen Lage besprochen, »voraus auf Seite 5 des 21. Jahresberichtes Hingelviesen ist. In Erwägung, daß im Jahre 1906 von 180 Pfleglingen 45 Beiträge im Betrage von 575 -F. 1907 von 183 Pfleglingen 44 Beiträge im Betrage von 568 s4r, 1908 von 189 Pfleglingen 35 Beiträge im Betrage von 379 1909 von 191 Pfleglingen 42 Beiträge im Betrage von 460 -4! und 1910 von 189 Pfleglingen 31 Beiträge im Betrage von 333 Mark gezahlt, die zahlenden Kinder sowohl der Zahl wie des Betrages nach immer abgenommen haben, sieht man sich genötigt, in Zukunst ganze Freistellen nur noch ausnahmsweise zu gewähren, dagegen für jedes aufzunehmende Kind mindestens fünf Mark Perpflegungsbeitrag zu beanspruchen, welcher beim Eintreffen im Stift zu entrichten sein wird. Das Kuratorium hat sich zu diesem Beschlüsse, welcher von 1912 an in Kraft treten soll, nur ungern entschlossen, mußte dies aber tun, weil sonst das Fortbestehen des Stiftes, in wel chem bisher etwa 3400 Kinder Erholung und Kräftigung gefunden haben, in Frage gestellt wird, denn die sehr schätzbaren, ansehnlichen Bei träge, welche von der Landkreiskasse, der Mende- stiftung, den Bezirkskassen, Städten, Gemein den re. alljährlich gespendet werden, genügen zur Deckung der Unterhaltungskosten, welche, der all gemeinen Preissteigerung entsprechend, stetig zu genommen haben, leider nicht mehr. Bischofswerda. 21. April. Die Zucht in der Fortbildungsschule. Die „Deutsche Schlosser-Zei- tung" teilt folgende Reichsgerichtsentscheidung mit: Ein Fortbildungsschüler hatte der Auffor derung seines Lehrers, eine Bank zu verlassen, nicht Folge geleistet und, als dieser Gewalt an wenden wollte, sich widersetzt. Der Schüler erhielt von der Strafkammer wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt 14 Tage Gefängnis. Der Vater legte beim Reichsgericht Revision ein, die jedoch verworfen wurde mit der Begründung, daß der Lehrer in Ausübung seines Berufes als Beamter anzusehen sei und daß ein demselben bei Aus übung seines Beamtenrechts geleisteter Wider stand gegen die Staatsgewalt nach 8 118 der Reichsstrafgesetzbuchs bestraft werden müsse. Stolpen, 21. April. Der Stadtgemeinderat hat beschlossen, für jedes im Bezirk des Standes amts Stolpen neugeborene Kind ein Sparkassenbuch mit einer Einlage von einer Mark anzulegen. Die Bücher bleiben bis zum zwanzigsten Lebensjahr ihrer Inhaber ge sperrt. K. Bautzen, 21. April. Da- 65jährige Bürger, jubilaum konnte gestern hier der 93 Jahre alte Privatmann August Schönberner begehen. Dem noch rüstigen Jubilar wurde seitens der Stadt eine Ehrenurkunde überreicht und ein Ehrentrunk gespendet. d. Bautzen, 21. April. Die Konditoren^ ZwangSinnnng für den Bezirk der Kreishaupt. Mannschaft Bautzen hielt vorgestern hier im Hotel „Krone" ihre erste Lehrling-Prüfung ab. Die Prüfungskommission bestand auS den Herren Hoflieferant Konditor Lange-B ischofS- werda al- Vorsitzender, Konditoren Harnisch- ketzung des Oberleutnant- Rausch, der bisher die Uniform der 7. Kürassiere trug und zur Botschaft in Rom kommandiert war, zum Garde-Kürassier- Regiment. Der Lande-Verein der Ortskrankenkassen im Königreich Sachsen hält seine diesjährige Haupt versammlung am 13. Mai in Dresden ab. Auf I -er Tagesordnung stehen u. a. ein Vortrag über „Die Regelung des Kassenbeamtenrechtes durch die Reichsversicherungsordnung und deren Ein führungsgesetz", sowie eine allgemeine Aussprache über die vom Bunde deutscher Krankenkassenbe- amten in Aussicht genommene Unterstlltzungsein- richtung. Mit der Generalversammlung wird ein Besuch der Internationalen Hygiene-AuSstellung verbunden sein. Die Stärke der Musikkorps bei den Truppe» erfährt vom 1. Oktober 1911 ab eine einheitliche Regelung, die gleichzeitig mit einer Verringerung -es bisherigen Bestandes verknüpft ist. Das Mu sikkorps wird demnächst bestehen: bei der Infan terie aus 1 Musikmeister (oder Ober-Musikmeister), 10 Hoboisten, 26 Hilfshoboisten; bei den Jägern aus 1 Musikmeister, 10 Hornisten, 10 Hilfshorni- sten; bei der Kavallerie aus 1 Musikmeister, 15 Trompetern, 5 Hilfstrompetern; bei den Feld- artillerie-Regimentern aus 1 Musikmeister, pro Batterie 2 Trompeter, 2 Hilfstrompeter ; bei der Fußartillerie aus 1 Musikmeister, 9 Hoboisten, 16 Hilfshoboisten; bei den Pionieren aus 1 Musik meister, 10 Hoboisten, 16 Hilfshoboisten; beim Train ans 3 Trompetern, 6 Hilfstrompetevn. Neuerungen im Uniformwesen. Nachdem be stimmt worden ist, daß alle neuen Uniformgarni turen der deutschen Armee aus feldgrauem Tuch herzustellen sind, soll jetzt auch, wie der „Confect." mitteilt, in der Armee ein Einheitsfutterstoff mit der Bezeichnung „farbiger Köper" Verwendung findend Ferner soll die feldgraue Farbe auch bei den HeereSgerätgegenständen, bei denen bisher noch das graubraune Segeltuch verwendet wurde (Brotbeutel, Zeltbahnen, Wagenplane), einge- führt iverden. Diese sollen mit feldgrauem Se geltuch versehen bezw. aus solchem hergestellt wer den. Bei einzelnen Armeekorps werden bereits entsprechende Versuche gemacht. Sozialdemokratie und Witwen- und Waisen- Versicherung. Man schreibt: Was soll man dazu sagen, daß im „Vorwärts" jetzt behauptet wird, der Entwurf -er Reichsversicherungsordnung ent halte eine Witwen- und Waisenversicherung nicht; daß die Witwenrente ein Betrug genannt wird? Gewiß, cs soll nur die invalide Witwe eine Rente erhalten. Für die erwerbsfähige Witwe, auch die jenige mit Kindern, liegt ein zwingender Anlaß zur Rentengewährung auch wirklich nicht vor, zu- mal für die Kinder durch die Waisenrenten gesorgt wird. Von einer schamlos niedrigen Rente wird gesprochen. Hat denn die sozialdemokratische Rente völlig das Gefühl dafür verloren, daß auch in der Sozialpolitik auf die vorhandenen Mittel und die Belastungsfähigkeit der Bevölkerung Rücksicht genommen werden muß? Es ist doch wahrhaftig nichts kleines, daß Deutschland als einziger Staat der Welt mit einer Witwen- und Maisenversicherung vorangeht, die im Behar rungszustand jährlich etwa 175 000 Witwen einen Rechtsanspruch auf Renten im Betrage von etwa 20^ Millionen Mark und über einer Million Waisen einen solchen Anspruch auf Renten von rund 47 Millionen Mark jährlich gewähren will. Portugal. Arbeitslosendemonstration in der jungen Re- publik Portugal. Nach einem Telegramm der „Daily Mail" aus Lissabon veranstaltete eine Menge Arbeitsloser eine Protestkundgebung in den Straßen. In dem Zuge wurden Plakate mit der Aufschrift „Arbeit und Brot" getragen. Eine besonders lebhafte Demonstration wurde vor denr Gebäude des Ministeriums des Innern veran staltet. Der Schiffsoffizier Machado Santos, einer der Helden der Revolution, hielt eine An- spräche an die Menge, in welcher er erklärte, daß es der Regierung vollkommen unmöglich sei, je dem Menschen Brot zu geben, daß sie aber ihr Möglichstes tun werde, um den Leuten Beschästi, gung zu verschaffen. — Das Blatt „Capitale", ein Organ, welches Sonntags erscheint, mußte Erscheinen einstellen.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview