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Der sächsische Erzähler : 03.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-03
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191802036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19180203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19180203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1918
- Monat1918-02
- Tag1918-02-03
- Monat1918-02
- Jahr1918
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 03.02.1918
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Wortloser Grimm und offenkundiger -ah entstellten ihr Se sicht. Sie erhob sich mit einem Guck und sagte käst und schnei Prinzeß Lob» fiel wie erschöpft vor Aufregung in ihren Seffil zurück. Ihre Schwester halte sie einigemal« unter brechen und mit ihren Löcken einzuschüchtern versucht, aber »«gebens. Diese stürmische Anklage war über sie dahin ge- Du nun wohl ruhig sein! Hetzt legst Du dich em Stündchen nieder und ruhst Dich aus. Ich gehe zu Bielke hinüber und bitt« ihn, hier im Hause ein wenig zu Helsen, damit Meta meiner Schwester zur Verfügung steht. Du — Bielke war doch rein närrisch vor Freude, als ich mich ihm gestern als künftige Millionärin vorstellte. Ich gbmbe, er hat sich gestern abend einen Schwips gÄauft, denn er kam singend und etwas unsicher aus den Beinen durch den Park. Ich saß am Fen ster und konnte vor Glückseligkeit nicht ein schlafen. - Immer mußte ich denken: .Wie schön, jejst bist du kein armes Prin- zeßchen mehr." ' So plaudert« Prinzeßchen, um ihre alte Erzieherin von der häßlichen Szene abMenken, obwohl sie in ihr selbst noch .Dtr einmal sogen, ich habe lange aus dies« Stun de gewartet. Pstlleicht hält» ich aber dennoch geschwiegen — wenn Du Mr aicht hiese treue Sorte verunglimpft und ihrem Tun so «»lautere Motiv« emtersihvben hättest.' V»s durfte ich nicht »Es entspricht Leinen plebejischen Anschauungen, daß Du mit den Domestiken gemeinsame Sache machst. Deine dramatische Anklage hat mir interessante Aufschlüsse gegeben über «in Komplott, das Du gemeinsam mit den Dienstboten gegen mich geschmiedet hast. Aber überrasifst hat mich das nicht; gleich mü> gleich gesellt sich gern Auf Deine Lnschul- digungen auch nur mit einem Wort ei ngugehen, dazu bm ich z« stoh. Du hast mrreben -en Beweis geliefert, daß ich Dich ta noch viel strengerer Zucht hätte halten müssen. Aber es wäre wohl bei Demen Anklagen und bei Deiner niedrigen Denkungsart alles nuAo» gewesen. Wir sind nun fertig miteinander — für alle Zeit." Und sich zu Fräulein von Birkhuhn wendend, fuhr sie fort: ^hre Dienste nehme ich nicht einen Augenblick in An- fpruch. Gottlob bin ich nur noch wenige Tage genötigt, mit Mecksthen unter einem Dache zu leben, die mich jahrelang schamlos hintergangen haben." Birkhühnchen sand unter diesen schneidenden Worten ihren Mut wieder und wollte sich auflehnen. Ehe sie aber ein Wort hervorbringen konnte, schloß sie Prinzeß Lolo fest in die Arme. .StA, Birkhühnchen — sag kein Wort mehr. Was ge sagt werden mußte, ist gesagt. Wir wollen diese häßliche Szene nicht noch mehr verlängern." Prinzeß Renate rauschte mit Mein höhnischen, haßerfüll te» Auedflick im Gesicht hinaus und warf die Tür unsanft «»Schloß. Fräulein von Birkhuhn zitterte am ganzen Körper. Sie wollte sich losreißen. .Kindchen — laß mich ihr nach — mag werden, was da will, aber sie soll nicht über Dich triumphieren. Ich will ihr die stolze Maske vom Gesicht reihen, damit sie sich in ihrer ganzen Erbärmlichkeit erkennt. Ich will ihr die Wahr heit sagen, dann soll sie erkennen, wer von Euch beiden die »iedrige Gesinnung hat." Prinzeß Lolo. hielt sie aber fest. „Du bleibst und regst Dich nicht mehr auf. Hier setz Dich her und ich gebe Dir Deine Tropfen, Du zitterst ja am ganzen Körper. Willst Du mir krank werden? Weißt Du nicht, wie notwendig ich Dich brauche? Komm, laß uns diese häßliche Szene vergessen. Wir werden kaum noch viel mit Renale zusammentreffen, die wenigen Tage, da sie noch hier ist, Kimen wir ihr ausweichen. So — nun bleib' ganz ruhig. nachMtiert«. (Fortsetzung folgt., * - — Zeitgemäße Betrachtrmgen. .Den deutschen Fronen*. „Ehret die Frauen, sie flechten und weben — himmlische Rosen ins irdische Leben" — sang schon der Dichter in fried lichen Tagen, — aber wie würde er singen und sagen, — säh er die Frauen der heutigen Zeit, — wie sie sich mühen so opferbereit, — wie sie, getragen von Vaterlandsliebe, — auf recht erhalten die schwersten Betriebe! — — Ehret die Frauen, sie schatten und schaffen, — während die Männer in Wehr und in Waffen — zornigen Mutes die Feinde verbläuen, — die uns mit Not und Gefahren be- dräuen. — Wie manche Werkstatt wär heute verwaist, — wenn nicht der Frauen betriebsamer Geist — treulich versähe des Mannes Geschäfte — sorgsam ersetzend die fehlenden Kräfte. Ehret die fleißigen Frauen und Mädchen, — di« sich so mannigfach heute b^ät'gen, — die in Fabriken, Geschäften, Kontoren — sind als -es Hilfsdienstes Stutzen erkoren, — die auf der Bahn sich in stattlicher Zahl — widmen dem Fahrdienst als Zugpersonal, — die an der Post schon in dämmernder Frühe — tragen ihr Päckchen mit Würde und Mühe! Ehret die Frauen, die allzeit getreuen, — die sich der schwierigsten Arbeit nicht scheuen, — die, unsres Amtes ge treue Verwalter, — stets sich bewährten am Zahttisch und Schalter, — die auch versorgen noch Wirtschaft und Kind — ehe sie tätig „von Amtswegen" sind. — Ehret di« Frauen! — Doch nicht mehr zu Rechte — gilt das Gerede vom „schwachen" Geschlechten! Ehret die Frauen, dit mit Lust und mit Liebe — Helsen eingreifen in alle Getriebe, — die in der Heimat nach Mög lichkeit schaffen, — während da draußen in Wehr und in Waffen — Väter und Söhne die Feinde verbläu'n die uns mit Not und Gefahren bedräun. — Ehret die Stützen der tapferen Streiter — in unfern Frauen und Mädchen! — Ernst Heiter. Lu sollst nichts — gar nicht» mehr tun, als Dich pflegen las st".? . ' Birkhuhnchens Erregung machte sich in Tränen Luft. „Ach Kindchen — mein liebes gutes Kindchen — was bist Du für ein goldenes Geschöpf! Wie viel edler und besser bist Du, al» Deine Schwester. Sie hätte mich gemütsruhig vor die Tür gesttzt, nun sie mich nicht mehr braucht. Und vu — Du bist «in Engel — «in leibhaftiger Engel!" Prinzeßchen lachte unter Tränen. „L, Du MusterexeMplar einer Erzieherin! Willst Du mich eitel und hoffärtig machen?" .Nein, nein — aber siehst Du — das Herz geht mir in Stückm, wenn ich» nicht sagen darf."» Prinzeßchen nahm ihr das Taschentuch au» den zittern- den -Achen und trocknete ihr die Tränen. „Nun sch« einer die» närrische Birkhühnchen an! Willst KGGG Gesundheitspflege. GOZ>A Satte Füße. Wer hätte nicht schon zur Winterszeit über kalte Füße geklagt oder klagen hören! Besonders beim Schlafengehen können kalte Füße zur wirklichen Pein, wer- den, denn mit ihnen vermag man überhaupt kaum einzu schlafen. Die Ursache kalter Füße kann mancherlei Art sein: nervöse Zustände, Blutarmut, zu vieles Sitzen bei geistiger Arbeit, zu enges Schuhwerk usw. Selbstverständlich muß man danach trachten, die nachteiligen Ursachen hinwegzuräu- men. Die besten Mittel sind gymnastische Übungen, Massa? gen, tüchtige Bewegung durch längeres Spazierenlaufen usw. Hierbei tritt die Heilwirkung erst nach und nach ein, und so kommt man immer wieder auf das altbewährte Haus mittel der Fußbäder zurück, wenn man eine schnell« Abhilfe
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