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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 16.10.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-16
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190610162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19061016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19061016
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAuer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
- Jahr1906
- Monat1906-10
- Tag1906-10-16
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Beilage zu Nr. 39 des Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge. Dienstag, den IS. Oktober 1906 OkeinnitLer Lank-Verein Die deutsche Reformpartei hat an die Regierungen sämtlicher Bundesstaaten eine Petition gerichtet, Untersuchungen Uber die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der La n darbe it er im Bundesgebiete anzustellen und den deut schen Landarbeiter durch Ansässigmachung wieder so zu stärken, dass ausländische Arbeiter für den Betrieb der Landwirt schaft im Bundesgebiete entbehrlich sind. In einem Gutachten hierüber an das Ministerium des Innern hat der Landeskultur rat dies Ziel als erstrebenswert bezeichnet, dabei aber unter Hin weis auf verschiedene charakteristische Erscheinungen gleichzeitig betont, daß in der Seschaftmachung der Landarbeiter kein sicheres Mittel zu erblicken ist, der sächsischen Landwirtschaft wieder mehr einheimische Arbeitskräfte zuzusühren und hierdurch die jetzt un bedingt notwendige Heranziehung fremder Saisonarbeiter ent behrlich zu machen. Schliesslich berührt der Registrandenvortrag die Tätigkeit des m e t e r o l o g i sch e n Instituts. Auf die Fortführung der Wettervorhersage für das ganze Land sei von land wirtschaftlicher Seite kein Wert zu legen. Sämtliche Angelegenheiten der Registrande wurden zur De batte gestellt und zur Kenntnis genommen. Tuppritz leitete die Versammlung mit begrüßenden Worten, einem Blick aus die gegenwärtige Lage der Landwirtschaft und einem Hoch aus den König und das gesamte Königshaus ein. Den ersten Punkt der Tagesordnung bildete der vom Generalsekretär des Landeskulturrates, Oekonomierat Dr. Raubold, gebote ne Vertrag aus der Registrande, aus der folgende Punkte zu erwähnen sind: Was das landwirtschaftliche Versuchswesen anlangt, so war die sächsische Maschinenprüsungsstation zu Leip zig in der bisherigen Weise tätig und die mit Unterstützung aus Reichsmitteln veranstalteten Versuche der Fütterung von Schweinen sind unter Leitung der Versuchsstation Möckern aus den Rittergütern Weissenborn und Mausitz zu Ende geführt worden. Die vom Landeskulturrate beantragten und vom Ministe rium des Innern angeordneten P r o b e s chl a ch tu n g e n an den Schlachthösen zu Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Plauen zur Erlangung möglichst zuverlässiger Verhältniszahlen zwischen Lebend- und Schlachtgewicht des Schlachtviehes sind fort gesetzt worden, nachdem das erstmalige Ergebnis nach eingehen der Prüfung als noch nicht ausreichend erachtet worden war. Da den Wahlrechte nötig machen, und da zweitens die von Petente vorgeschlagene „Versetzbarkeit der evangelisch-lutherischen Geis lichen" nicht die Bürgschaft bietet, alle Uebelstiinde zu beseitige oder zu vermindern. Dieser Antrag samt der Begründung fan nach einiger Debatte, an der sich Herr Pfarrer Ients ch-Deube im Sinne des Petenten und Pfarrer D r ö b e r-Waldheim, Si perintendent Dr. Hartung-Leipzig, Geh. Rat Professor D Friedberg und Stadtrat Slesin a-Annaberg im Sinne dc Ausschusses beteiligten, Annahme mit Einfügung eines von Psa rer Dröbe r-Waldheim gewünschten Zusatzes, in dem ausdrüc lich betont wird, dass auf dem von Petenten vorgeschlagenen Weg nicht nur die fraglichen Mängel nicht beseitigt sondern vielmeh nur vermehrt würden. Damit erreichte die Sitzung ihr Ende. Räch st-Sitzung: Dienstag, den 16. Oktober, vormittag 10 Uhr. Tagesordnung: Bericht über den Zustand der Lande kirche, Beteiligung der Geistlichen an Feuerbestattungen und Vci ordnung über die Altcrszulagen der Geistlichen. nun auch bei der zweiten Ermittelung sich ganz erhebliche Ver schiedenheiten an den einzelnen Schlachthöfen ergeben haben, ist von einer weiteren Verfolgung der Angelegenheit abgesehen worden. Die Intendantur des 19. (2. Kgl. S.) Armeekorps klagte in einer Zuschrift an den Landeskulturrat, dass die landwirt schaftlichen Genossenschaften Sachsens trotz wieder holter Aufforderung seitens der Proviantämter zur Anliefe rung von Naturalien an diese nur wenig Steigung hierzu zeigten. Nach eingehenden Erörterungen über die Ursachen die ser Erscheinung unter Hinzuziehung der landwirtschaftlichen Zen- tralgenossenschast, sind die Proviantämter von der vorgesetzten Militärbehörde angewiesen worden, dem Geschäftsverkehr mit den landwirtschastlichen Genossenschaften ihre Aufmerksamkeit zu widmen und ihn ebenso wie den Ankauf von einzelnen Land wirten nach Kräften zu fördern. Zufolge einer Anregung des Volkswirtschaftlichen Vereins für Obst- und Gemüseverwertnng in Deutschland hat der Deutsche Landwirtschastsrat beim Landeskulturrat angesragt, ob im Königreiche Sachsen bereits eine Preis notierung für Obst und Gemüse stattsindet und wie sie organisiert ist, und event. um Vorschläge i» dieser Richtung gebeten. Nach Gehör des Gartenbauverbandes für das Königreich Sachsen ist dem Deutschen Landwirtschastsrate mitge teilt worden, dass in Dresden, Leipzig und Chemnitz und einigen anderen sächsischen Orten wöchentlich Preise für Obst und Gemüse im Kleinhandel durch Umfrage seitens städtischer Beamter in den Markthallen bei Verkäufern und Känsern vcrössentlicht werden, dass aber diese Notierungen für den Produzenten keinen gro ssen Wert hätten, weil sie in vielen Fällen zu spät bekannt werden. Der Gartenbauverband vertritt im allgemeinen die Ansicht, dass namentlich einer den Bedürfnissen entsprechenden zu treffenden Preisnoticrung für feinere Gemüse sehr grosse Schwie rigkeiten entgcgenstehen. Inzwischen hat der Deutsche Pomologen- verein die Berichterstattung Uber die an den Hanptinarttplützen des Deutschen Reiches notierten Grosshandelspreise in die Hand genommen und versendet seine Berichte an alle am Obstbau be teiligten Behörden und Körperschaften. Nachdem auf den Sächsischen Staatsbahnen und im Verkehre zwischen sächsischen Stationen einerseits und Stationen des Preu ssisch-Hessischen, der Bayrischen Staatsbahnen etc. andererseits der auch vom Landcskulturrate befürwortete Ausnahme tarif für Getreide und H ü l s e n f r ü ch t e eingesührt worden ist, sind aus Veranlassung der Gcneraldirektion der Säch sischen Staatsbahnen die landwirtschastlichen Kreis vereine behuss Durchführung des Spezialtariss um Namhaft machung solcher Wirtschaften ersucht worden, die als spezielle Saatgutwirtschasten im Sinne der betrejsenden Vorschriften in Betracht kommen. Es folgten u. a. Mitteilungen über die er folgte Abänderung des Gesetzes über die staatliche Schlacht vieh v e r s i ch e r u n g unter Berücksichtigung der Vorschläge des Landeskulturratcs und über ein Gutachten über einen An trag des landwirtschaftliche» Kreisvereins zu Dresden über die Beseitigung von Härten des Gesetzes, betreffend die Gewährung von Entschädigungen für insolge von Milzbrand gesallene oder getötete Rinder, sowie über die Ausführungsverordnung zum neuen Körgesetz. Die Angelegenheit der Erweiterung der Benutzung der L a n d cs k u l t u r r e n t c n b a n k soll vorerst noch weiteren Beratungen unterzogen werden. Ein Rundschreiben des preussischen Handelsministers über Massnahmen zur Sicherung der F l e i s ch v e r s v r g u » g soll im ständigen Ausschüsse zum Gegenstände besonderer Er örterung und Beratung gemacht werden. Gerichtssaal. Verhandlung der l. Strafkammer des Landgerichts Zwickau am IS. Oktober. D Wegen g e m e i n s ch a s t l i ch e n D i e b st a h l s sind am 2l. Juli d. Js. von dem Schössengericht zu Schwarzenberg je zu 2 Wochen Gesängnis verurteilt worden der Zementarbeiter Max Richard Süss in Beierfeld und der Fabrikarbeiter Richard Unger daselbst, die im Frühjahr d. I. zu wiederholten Malen mit Beil und Säge ausgerüstet aus dem Grünhainer Staatssorst Holz im Werte von zusammen >3 Mark gestohlen haben. Währ end sich Süss bei der ihm zudiktierten Strafe beruhigt, hat Unger, wie auch die Staatsanwaltschaft gegen das Echösfenurteilt Beru fung eingelegt, welche Rechtsmittel jedoch verworfen wor den sind. Landessynode. (Nachdruck verboten.) r-.rv. Dresden, IS. Oktober. Die Landessynode beschloss in ihrer heutigen zehnten öffent lichen Sitzung aus Antrag ihres Versassungsausschusses, für den Geh. Hosrat O p itz-Trcuen das Referat erstattete, die mit Erlass Nr. 12 vorgelegte Verordnung über die S t a a t s z u l a g e n, f ü r G e i st l i ch e u n d g e i st l i ch e S t e l l e n, unter dem Vor behalte der Prüfung der übrigen Teile dieses Erlasses sowie der zu ihm eingegangenen Petitionen und der Stellung von Anträ gen aus eine zukünftige grundsätzliche Regelung der Besoldungs verhältnisse der Geistlichen zu g e n e hmig e n, und verschritt sodinn zu einer Besprechung über die vor kurzem ncueingesührte Agende, der evangelisch-lurherischen Landeskirche. Geh. Kir chenrat Professor D. R i e t s ch e l-Leipzig bedauerte, dass nicht vor der endgültigen Festlegung der Agende diese noch einmal im Ent wurf den Gemeinden zur Aeusserung etwaiger Wünsche vorgelegt worden ist, und knüpfte daran verschiedene Kriterien in Bezug aus die Taufe, das Abendmahl, den Gottesdienst und die Gebete sowie in musikalischer Hinsicht. Musikalisch werde der Gemeinde in der neuen Agende zu viel zugemutet. — Pfarrer Sieben- haa r-Brcitenborn hielt es für gut, wenn sich die Gemeinden trotz mancher Mängel bei der nun einmal eingcführtcn Agende be ruhigten. — Pfarrer Löscher-Zwönitz machte kritische Be merkungen über den musikalischen Teil der Agende. Man solle möglichst bald für Kantoren und Organisten eine Erklärung zu diesem Teil der Agende herausgcben. — Oberhofprediger D A ckerman '.-Dresden sagte baldige Ersüllung dieses Wunsches durch die Kirchenregierung zu und gab der Hoffnung Ausdruck, dass die neue Agende sich sehr bald in den Gemeinden einleben wird. — Obcrkonsistorialrat Superintendent D. Benz-Dresden bezeichnete die musikalische Neubearbeitung als eine vollberech tigte und gründliche. Unter Führung tüchtiger Kantoren und Organisten würde sich der musikalische Teil der neuen Agende sehr bald in den Gemeinden einleben und lange Jahre wirksam sein. Daraus endete die Aussprache ohne Beschlussfassung. Schliesslich stand noch aus der Tagesordnung die Beratung der Petition des Superintendenten von Zimmermann in Rochlitz über die V c r s e tz b a r k e i t der Geistliche n. Der Petitions ausschuss, für den Synodaler Superintendent D. Meyer- Zwickau referierte, beantragte, die Petition auf sich beruhen zu lassen, da erüens das sllr die Besetzung geistlicher Aemter gül tige Verfahren bisher zwar manche, aber keine solchen Mängel gezeigt hat, die seine grundsätzliche Aenderung oder auch nur eine weitere Beschränkung der Kirchenvorstünde in den ihnen zustehcn- piliale Hcue. Kontokorrent unci Lsteckverkelir. Annahme von kaarein- IgAen zur Verzinsung. Diskontierung von wechseln etc. -kn- u. Verkauf von Wertpapieren, ^iniüsung von Koupons unci geioostcn kllkekten. Vermietung von Zcstrankfücliern. äe8 .Vlies 1^ßedl2tte8 vom 15 Oktober 1906. 86.40 97.20 99.45 96.50 97.- 97.— 84.95 103. - 85.05 97.80 9690 97.30 102.56 102.10 98.- 10210 100.75 93.40 103.25 99.50 100.- 99.7S 99.90 100.20 99.75 100.10 174.- 143 71 2221 1910. 188. 264. 97.80 97.25 kurr 1an8 kurr kurr lane kurr «an« 81.10 210.50 212.25 155.50 II 18 169 05 80.45 81.20 20.44 20.21 81.15 211.90 158.40 134.10 108.60 211.75 139.25 158.10 286.— 125.10 21375 103.50 102. 171.60 238 20 182.10 Peicli5dankl1i5koiu 6Vo LombarUrmsiuas 7'/» 94.4 86.2k 97.4k 101.7t 97.3k 98.5t 239- 187.- 240.— 25025 211.90 222.10 204.50 22550 äo. äo. 112.75 161.25 140 — 99.3. 9975 144.90 134.50 105.- Derl. Ilanklels^. /Vnl. Veul8cke Dank Diakonlo (.'nm. änl. Vreskln r Dank Datioaa.danK lür Dlscklcl. Leipr. Cseäit.-än5l Oeslcr».Llek!.-än8l. peicksbank 8äctir». Dank Lkemn. Dankverein 9k" 86. 106.50 24925 1070.- 147.— LaurakuNe tlarpener ^elrenkirctien DoerOer Voxtl. ölasckinen Dleklr. - Oes. itaind.--Xni.-Pakets. ziasck. k-abr.Kappel koräO. l.lozO Ltiemnitrer Werkr. 98.90 101.80 93.60 72.— 72 — 70.25 144.75 95 30 94.60 36.75 147 20 132.25 118- 256.50 2700. 345- 550- 1390. 400. 89». 810. 2075 2325. 7800 340 555 530 240.- 206.- 3'/,<7o Ltiemn. 8ta<11- ^nl v. 89 3'/,"/o Ltiemn. 8taä1- änl. v. 1902 3'/,o/o Oresän. 81a0t- Lnl. v. 1886 4«/, Vssestln. 81a01- ünl. v. 1900 Leipr. 81a0t- änl. v. 1904 Plauen. 8ta<U- ^nl. v. 1903 ümster<1am Drüssel Italien Lonäon »Io. Paris Petersburg Wien Wien 20 prancs-8tiicke Oest.-Danknoten Hartmann, 8ricbs. ziascb.-padr. 8onkierm. L 8tier 8cbönberr Zimmerm. Cb W. 2. M. p. LUemn. äkt.-8pin. palkenst. Oaräinen Dieäersckl.DoIrsl. papiert. 6r. Leip. 8trassenb. Leipr. Rlektr - Strassend. äussig-lepl 15. D. äkt. Oenusssclr Oesterr. 8taatsbabn , 8üädabn- (LomdarOcn) 36.70 3"//, Dirck», steickrsnl. Na - 3'/,"/^, preuss Lons. N/o , , No 8äcbs. Pente 125.- 286.2 285.- 13IL- 40/0 ttest. OolUrente 4"/o Uv. »morI.18S0 4"/o küssen v. 1880 4 7„ . v. 89 4 0 puss. 8t.-pente l'ürkenlose 4 Ong. (loMrente 4".'o , Kr.-Pente Lombanicn Oesterr. 8taatsbabn 8kebs Pente i Da> r. 6. D. u. ät.-än». 3'///,, 8Xcbs. änl. v. 52 68 v. 1892 5Vo Karlsd.8tskttan1. v. >874 S°/o pranrensdaäer ätskttanl. 5"/« 'sepl. 81aOtanl. Leipr Lreäitanst. ' Aktien I Aktien Dresdner Dank äkt. Leipr Dyp.-Dank Aktien 8äcl>s. Dank -Vkt Zwickauer Dank 130.50 478.- 184 50 299.50 75.75 89.30 98.10 86.30 93.10 86.25 86.40 vortmuml. vnion I'bönix Dasper Plauener 8pitren 8äcl>s. ,5tascb.-pabr. Hartmann porrellan Kabis Or. Derl. 8trassenb. OresO. Lartonnagen Konig..51aricnb. adg. tlo. Verr.-äkt. Dübm. k<0r<1babtt Duscbliekr. La. . La. D 86.3k 86.4t 87 U 93.7' '/?.« Dtrcb. »siebrsni. 98.25 . 86 .'0 preuss. Lons. 98.25 1906 105.25 '.86. - 420.- 3000. 1258. dDeäerscbl. ttoIrsL- u. paniert. Penig, pat.-paolerk Wanä. pabrraow. Leikiel L Baumann L. Daniel, äkt.-Oes. 8Scbs. Oussstsblk. TVULvßrsuen vünse sm 12. Oktober I Zwickauer Dank Vereinsdank Dockwaer Disenb. ireutsckl. Oewsck. Oel». Dergd.-Oew- Dockwa Dci.-Vgtk. ru». «ei. Loncorilia 60. prior-HKt. Drrged. 8t. ^kt.Ver. I».i0 Uo ^8^11 tlo. Oottes 8egen kto. Prior-,XK1. klo. UI l5m. UobNklorl b. b. äo. Prior--Vkt. Kaisergr. 8t.-^. 60. pr.-äkt. 8. 1 60. «Io. 8. 1 Lug. 8teink. D.-V. 60. pr.-/>k. OderkokntU. Porst tlo. 8cbaUer Oelsn. Vereinsgt äo. pr.-ä t. 8 1 äo tlo 8. Zwick. Dürgerg w tlo brückend, abg. V.-cXkt. Zwick. Ilrückent'.- Zebntscb. Zwick. Oberbobntl. 436< Zwick. 8teink-W. Vereinsgt. 3'/««>/o l^rbl. pftlbr. Z' ,0.0 Lanclw. pltlbr. Z'/.o/o L. U>p. pltlbr. 8er. VII 40/« L. Dvp. pftlbr. 8er. V II 4«» L. ll)p. pftlbr. 8er. IX 3'/»"/a Aussig-l'epl. v. 1896 Coltlpr 4"/<» Döbm. Doräb. v. 1882 Oolilpr. 4"/o Duscbtiebrstler v. 1896 Ooläpr. > 40/0 Oux-Dotlenbacb v. 1891 Ooltlnr. 4"/o Kronpr. puäoltd 1« Ooltlpr. Oesterr. 8taatsd. V. I8SZ Cviapr. -n ! 4"/« Pil3en-I>rlescn 211U 4°/.I<alIsd.8tsaisnI. Kuxe A'/.SScks. »ente KI. 81. 8«ck,. 8I.--INI. V. issr/os l-anäicnlendr. l-an<Ic»c«Uur- S>/« eidd,!,. Uo. 4'/- Uo. r'/.»/. <Io. c,e«Id,. Z'/,"/, I-Mdr. 4-/« Ilrk,. Soö«xcs«<IU- !,r. IV «-N -kliid,. 5„. V VI 4^,o lick». 8o4sncssö!l- eisd'. r,f. VI! rLiiketzeir-rraehifreht-ir. V<i«v3«ld. Am 19. i-oimlag »ach Tri» , norin. >/rS Reichte »»d »>»»io» i» der Stille. 9 Uhr predigtgoUcsdiexst. Text: Lgh. 4, 22- _ Nachm. i Uhr vibclstttiide. r Uhr Taufe». Uhr Trauttiigc». „Fabelhaftes Glück, dieser Krautjunker, kolossaler Reichtum vorhanden. Scheusslich, dass nicht ins Regiment gekommen. Fa taler Zufall," scharrte ein blutjunges Herrchen, Wolf durch das Monocle betrachtend. „Trösten Sie sich, Kamerad," lachte ein gutmütig und behäbig aussehender Oberleutnant, „für uns wäre dies Kräutlein doch nicht gewachsen gewesen. Die Herrin von Schönburg ist eine sehr gescheite Dame — sie soll Geist von ihrem Mann verlangen. Na und da brauchen wir uns doch gegenseitig nichts vorzu machen." „Ich schlage vor, wir machen uns niedlich." warf ein lustiger, frischer Leutnant ein. „Vielleicht ladet uns der neue Herr von Schönburg zuweilen zur Jagd. Famoser Wildbestand hier, kenne es genau." Senden stand bei Sibylle und ihrem Gatten und liess seine Augen nicht von der schönen Frau. Sie sah ein wenig bleich, aber sinnberückend schön aus in der wundervollen Toilette aus mattweisser Seide, die in den Falten zart rosig schimmerte. Dazu trug sie Perlen von märchenhafter Schönheit, die ihr unvergleich lich zu Gesicht standen. Die grossen dunkelglühenden Augen und die tiesroten Lippen kontrastierten reizvoll mit dem blassen Gesicht. Arme und Schulter von wahrhaft klassischer Form waren unbekleidet, und das Gewand schmiegte sich weich um die schlanken Hüften. Neben dieser stolzen Erscheinung kam Liselottes Lieblichkeit wenig zur Geltung. Wolf sah zuweilen mit einiger Unruhe zu Sibylle hinüber. Jedesmal fing er ihren brennenden Blick aus. Er konnte das Gefühl der Sorge nicht los werden, dass sie eine neue Torheit be gehen würde. Wie froh wollte er sein, wenn er Liselotte alles gesagt haben würde. Die laute fröhliche Gesellschaft bedrückte ihn. Er wäre am liebsten mit seinem jungen Weibe davongegangen. Da sie aber keine Hochzeitsreise zu machen gedachten — Liselotte hatte es sich viel schöner gedacht, in ihrem trauten, alten Schönburg zu blei bet —, mussten sie beide ausharren, bis sich die Gäste alle verab schiedet haben würden. Bei der Tafel fass Sibylle dem jungen Paare gegenüber und unterhielt sich scheinbar sehr animiert mit ihrem Nachbar. Wolf bemerkte ober nur zu ont dos unruhig o'..'.ckcr:t hrc. Wenn er geahnt hätte, welche Pläne Sibylles Hirn kreuzten, er wäre erschrocken. Mit nagender Eifersucht betrachtete sie das junge Paar. Jedes Wort, das sie wechselten, jeder Blick, den sie tauschten, war ihr eine Tortur. War es möglich, dass Wols mit Liselotte glück lich wurde? Sie war hübsch und jugendsrisch, und eine kluge Frau vermag viel über einen Mann. Es durste nicht sein, dass Liselotte Macht über ihn gewann. Sie musste Unfrieden zwischen den beiden säen, noch ehe sie sich inniger zusammen sanden, und sie wollte es tun. Ihr Plan war fertig. Liselotte musste mit Misstrauen ersiillt werden gegen ihren Gatten, damit sie sich von ihm wandte in Groll und Verachtung. Dann würde er doch endlich den Weg zu ihr zurücksinden und in ihren Armen das Glück suchen, das er bei Liselotte nicht sand. Nach der Tafel wusste sie sich geschickt in die Nähe der Braut zu schleichen. Sic zog sie mit sich fort. „Ich muss mit Ihnen unter allen Umständen einige Minuten ungestört sprechen, liebe Liselotte." Die junge Frau sah ihr lächelnd und ahnungslos in das er regte Gesicht. „So kommen Sie gleich, Sibylle, wir wollen hier in das »Nebenzimmer treten, da stört uns jetzt niemand." Sie traten ein, und Liselotte wandte sich fragend an Sibylle nachdem sic Platz genomemn hatten. „Was haben Sie mir so Wichtiges zu sagen? Sie machen mich neugierig." Sibylle krampfte in milder Erregung die Hände zusammen und sah mit gutgespielter Zerknirschung in das liebe Gesicht der jungen Frau. „Liselotte, ich ertrage es nicht länger, Sie zu betrügen. Sie waren so lieb, so gut zu mir. Ich vermag es nicht länger, Ihnen so heuchlerisch zu begegnen. Wir haben ein unwürdiges Spiel mit Ihnen getrieben, Wols und ich haben Sie fortgesetzt belogen. Verzeihen Sic mir, liebe, arme Liselotte." Liselotte war bleich geworden wie ihr weisses Kleid. Wie abwehrend steckte sie die Hände von sich und sah entsetzt auf ihre Fcindj». „Was reden Sie — was soll ich verzeihen?" murmelte sie bald erstickt. „Fass.'. Sie sich, ich b i '.ie. Lisclolle, ich will nicht schuld sein, dass Sie ungewarnt in diese Ehe gehen. Hören Sie mich an. Wols und ich, wir lieben uns seit langem. Wir waren beide arm und konnten uns nicht angehören. Da beschlossen wir, uns zu trennen. Ich heiratete Römer, und Wolf beschloss, um Sie zu werben. Wir wollten uns vergessen, aber unsere Liebe war stär ker und besiegte alle Bedenken. Mich zog es Wols nach. Deshalb bestimmte ich meinen Mann, Gernrode zu kaufen. Wolf und im beschlossen, Ihnen unsere Liebe zu verheimlichen. Wir verein barten, weil wir Ihr Misstrauen geweckt glaubten, Ihnen glaub hast zu machen, dass eine meiner Cousinen Wolfs erste Liebe ge wesen sei. Wolf hate Ihnen ja in einem unbewachten Augen blick verraten, dass er schon eine Andre geliebt hatte. Er be schwor mich ost bei unfern heimlichen Zusammenkünstesi, vorsichtig zu sein, denn er fürchtete, Sic würden von der Verbindung zurück treten, wenn Sie Verdacht schöpften. Ach, Liselotte, ich liebe ihn so sehr — er war arm und hasste die Abhängigkeit. So schwieg ich und betrog Sie, trotz meiner Gewissensbisse. Liselotte, können Sie mir verzeihen?" Die junge Frau hatte in dumpfem Grauen zugehört. Ihr war zu Mute, als würde ihr Stück um Stück der Boden unter den Füssen fortgczogen. Entsetzt lauschte sie der intriganten Aus einandersetzung. So klar war das alles, so furchtbar klar und einfach. War es denn nur zu fassen? Wolf hatte sie in kalter, heuchlerischer Art betrogen, um Herr aus Schönburg werden zu können, betrogen mit dieser Frau, die sich schmeichlerisch ihre Freundin genannt hatte. Also war ihr Argwohn damals doch nicht grundlos gewesen, sic hatte sich nur durch schlau eingefädelte Komödie täuschen lassen, durch seine heuchlerische Zärtlichkeit. O die Schmach, wo konnte sie sich berge», um diesen Schlag zu ver winden!" Sie sah wirr um sich und dann in Sibylles dämonisches Gesicht. „Um Herr auf Schönburg zu werden, ist er mein Gatte ge worden", stiess sie jammervoll fragend hervor. Sibylle nickte. „Ja, Liselotte. Wir Frauen gns arme Geschöpfe. Sind wir ohne Vermögen, verlässt man :.ns, sind wir reich, heiratet man unser Geld und betrnch'er uns als überflüssige Zugabe. Lise lotte — ich konnte Sie nicht länger betrügen, zu lange schon schwieg ich um seinetwillen. Jetzt hat er sein Ziel erreicht, nun bindet mich nichts mehr, Ihnen die Wahrheit zu entdecken " (Forts.tzung fo!^..)
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