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Der sächsische Erzähler : 30.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192510302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19251030
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19251030
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1925
- Monat1925-10
- Tag1925-10-30
- Monat1925-10
- Jahr1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 30.10.1925
- Autor
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N) de kuk- une> ksusidstt«, kuNdsIIrUsksS. kuKdsSS «emrlsn unÄ «sren Aau. ne Kitche i i.ig ü> Ick.cucht iahrrö s-iir di 100 M Lö Eine I I reffen! ist am cmsäng ergrifft sich fer Seit ei öfteren kere n jassen! wesen, prozeß nuszur bige gi Oi dem v brannt Tchützk ein Bl bei bei auch d T< Das ' Mänm heute guten find de lausitz, Bunde geladei Typhu abend einzige Oberdl an dei nieder. D liner Hebers — abl heißt land r diese j kann gem ü unerhi für Ä gleiche Oktob« dieses verhet Landr SLZLRSZH, Kleine politische Meldungen. Der Reichspräsident in Hannover. Reichspräsident von Hindenburg ist Mittwoch mittag in Begleitung seines Adjutanten des Majors von Hi"denbura m Hannover ein- getrvffen. Die Zeit der Ankunft war nicht bekannt. Nur einige Fahrgäste begrüßten den Reichsvräsidenten, der im Kraftwagen nach seiner Billa in der Seelhorststraße fuhr, wo er in aller Stille verweilen wird. Irgendwelche Emp fänge oder Veranstaltungen offizieller Art finden nicht statt. Die Schiffsbauten der Sowjetunion. Montag wurden die zwei ersten auf den Leningrader Werften hergestellten B, Preisb markt landes höher, Besont Auch! verein? steht, wurde Amtl tvktob tig; Ri 166,50 218, f' Hafer bis 30 8,9V—> 25 bis 20-A I. Aldsrt, t.»u«NFr»dsi> die. IS. ^si-neu? 1V7S. Lp«rl»IS<i»ckllkt »Ul' ».«ÄLewLiEn uncl Ilce «an- Kn sondern g'M bnis. iv l>r. utiuau l krar ,'um z>: ! -,-ltiing ie se Erste B Nc Ewi t r.m z . Äug, i' also > .s:n. 1 gm -r-Idbes -'liidwi Aus der Oberlaufttz. Bischofswerda, 29. Oktober. 1 - * Versäumt die Gewerbekammerwahlen nicht! L-e findet, wie aus dem heutigen Inserat ersichtlich ist, für m- I seren Bezirk in der „Goldenen Sonne" von Sonntag frü > 10 Uhr bis mittags 1 Uhr statt. Im Wahllokal liegen aich I die Stimmzettel aus. Hier wählen die Wahlberechtigtem aus Bischofswerda, Belmsdorf, Connewitz, Demitz-Thumilj. Geißmannsdorf, Goldbach, Großdrebnitz und Kleindrebnitz. Kynitzsch, Pottschappliß, Rothnaußiitz, Schmölln, Weicker, dorf und Wölkau. Als Wahlmänner sind ausgestellt Handwerker: Otto Aß mann, Seilermeister, Mer Plasnick, Töpfermeister, beide in Bischofswerda, und Bernhard Baumann, Schmiedemeister, Demitz; Nicht-, Handwerker: Hermann Hummitzsch, Kleinhändler, Ernst Richter, Kohlenhändler, Bischofswerda, und Wel ter Taubmann, Gastwirt in Putzkau. Das sind Lie Männer, die jeder für seinen Stand bedachte Handwerker und Gewerbetreibende wählen muß. Es darf aber auch keiner fehlen. —* Stenographisches. Die Verbandsversammlung am Sonntag beginnt 11-11 Uhr vorm. An erster Stelle stell das große Wettschreiben. Nachmittags 2 Uhr indet Ver- trctersitzung und 6 Uhr nachm. Hauptversammlung stau. In der Hauptversammlung wird Herr Studienrat Horm- Baußcn einen Vortkag über das Thema: „Ein Jahr Ew- heitsstenographie" halten. Im Anschluß folgt die Bekannt gabe der Preisträger. —* Am 25. Oktober fand eine gemeinsame Alarmüburg der Freiw. Sanitüls-Kolonncn Bischofswerda und Vi.hkai statt. Eine Explosiv in der Ziegelei Chicago wurde an genommen. Der Alarm erfolgte 9 Uhr. Mittels Näder und Kraftwagen eilten die Kolonnen an die Unfallstclle, um die Verwundeten zu bergen. In geschützter Lage wurde ein Verbandszelt aufgeschlagen, in dem die Verwundeten Unterkunft und erste Hilfe erhielten. Danach wurden die transportfähigen Verwundeten auf das inzwischen zum Transporr eingerichtete Auto zum Weitertransport in:- Krankenhaus verladen. Der Hebung folgte eine Kritik Les Kolonnenarztes Dr. med. Roch Bischofswerda, der die Zu friedenheit aller geleisteten Arbeit der Kameraden Bisch werda, insbes. der Lehrkolonne Pußka» ausdrückte. C: dankte allen, insbesondere Herrn Dr. med. Wulf für seile Ausbildung der Kolonne Pußkau, und druckte die Hoffnung aus, daß die neuen Kameraden im Geiste des Roten Kreu zes weiterarbeiten, getreu dem Wahlspruch: Edel sei der Mensch, bilsreich und gut. —* Rehwild darf in Sachsen nicht ans Treibjagden ge schossen werden. Das sächsische Wirtschaftsministerium ver ordnet unter dem 25. Oktober mit sofortiger Gültigkeit auf Grund von 8 5 Abs. 2 des Jagdgesetzes folgendes: 1. Das Einlappen von Jagdbezirken od. von Teilen v. Jagdbezirken ist nur mit Genehmigung der Jagdaufsichtsbehörde gestatten Die Genehmigung darf nur erteilt werden, wenn Gewähr dafür geboten ist, daß das Einlappen nicht zum Zwecke eines den Wildbestand im wirtschaftlichem Maße schwächen den Abschusses beabsichtigt wird. 2. Für das Iagdjabr 1925/26 ist der Abschuß von Rehwild auf Treibjagden verboten. Die Aufsichtsbehörden sind ermächtigt, von die ser Vorschrift Ausnahmen zu bewilligen, soweit diese not wendig sind, um den Rehbestand in einem Jagdbezirk in angemessenen Grenzen zu halten und wenn sonstige Beden ken nicht entgegenstehen Demlh-Thumih, 29. Oktober. Schwere Unfälle. In der vergangenen Woche ereigneten sich zwei Unglückssälle in den Steinbrüchen. Am Donnerstag geriet der Stein arbeiter Vetter aus Neukirch mit der Kleidung in die Zug vorrichtung einer elektrischen Winde, so daß er herumgc- schleudert wurde und mehrere Knochenbrüche und innere Verletzungen erlitt. Er mußte in das Bautzener Kranken haus übergeführt werden. Am Freitag wurde der Stein arbeiter Greulich aus Burkau am Auge dadurch schwer vcr- etzt, daß ihm beim Bohren ein größerer Stahlsplitter, der ich infolge Hammerschlages vom Bohrer löste, in das Ge< icht sprang. Um ein Haar hätte Greulich sein Auge ein gebüßt. . I. Kirschau, 29. Oktober. Der Tu-uballen-Beubau ist fegt zum Stillstand gekommen, ohne daß die Tnrnhelb! fcrtiggestellt wäre. Der Bau ging im Frühjahr mit Riesenschritten vorwärts und ist im Rohbau fertig ausgcsührt. Der Turnverein veranstaltete eine Lotterie, aus deren Ertrag er sich Mittel zur Weitersübrung des Baues erhosste, doch hat sie nicht den gewünschten Erfolg gehabt, trotzdem sie mehrmal» verschoben worden ist. Der halbvollendrt, zeug hat eine Spannweite von 24 Meter mit einer I fläche von Sä Ot adratmeter; es ist 14 Metri lang u-h g. Meter hoch, i Der Flugapparat ist mit zwei Motoren gerüstet undhält 1-1 Behälter für 2200 Kilogramm I zin und 300 Kilogramm Oel. Es hat eine Tragkraft 2000 Kilogramm. Bei den letzten Probeflügen in , Flugzeug mit dieser Belastung in 45 Minuten 3Mi> M i.- hock gestiegen. In den beiden Gleitbooten haben acht sagrere Platz. — hochwasserkalastrophe in Palermo. In Palermo h» e>n Wolkenbruch von fünf Stunden Dauer die Stadt teilweise Wasser gesetzt, und die Lichtleitungen unterlu-achen. Eine oü^I meine Panik-wurde hervorgerufen. Mehrere Fabriken und Le ,.-j auch ein großer Bücherverlag, wurden vollständig überschwere> Vielfach erreichte das Waller eine .Höhe von zwei Metern. HI Schaden beträgt viele Millionen Lire. — Lin vrückcnelnslur; mit 50 Opfern. Rach einer Melt^,! aus Batavia stürzte bei Bindgei an der O'tküste van Simw^o eine Brücke ein. 59 Personen vstrden vermißt. — Ermordung eines Arztes. Mittwoch abend wurde bisher unbekannten Gründen der Arzt Dr. Seil-, in Frankfurto 7! von einer Frau erschossen. Die Täterin wurde verhaftet. — Entdeckung einer versunkenen Stadt im Sck'wa Meer. Ein Handclsdampfer der Sowjetunion, der aus Leu Wege von Persien nach Baku seinen gewöhnlichen ßu-, geändert hatte, entdeckte zufällig auf dem Meeresgrund? der Nähe der Halbinsel Schachowa eine altertümliche Sie>- Jnfolgc des ruhigen Wetters waren die Straßen und bände van altasiatischer Architektur deutlich erkennbar. der Nähe dieser neu entdeckten Stadt befinden sich die i reits früher entdeckten unterseeischen Ruinen jener Etrck-, die den Namen Charabaschcger trug, von der eine auf dc Meeresgründe sichtbare Straße bis zur Festung Petzit führt. Die vorläufigen Vermutungen der Gelehrten gehen dahin, daß die Städte auf dem Meeresgründe infolge reu Erdbeben gesunken seien, die eine starke Aenderung dn Küstenlinie herbeiführten. Neues aus aller Wert. — Bölckefeler in Berlin. Die kameradschaftliche Vereinigung ehemaliger Fliegerbatnillone veranstaltete Mittwoch abend im Berliner Konzerthause eine Gedenkfeier für Bölcke, der gestern vor neun Jahren nach 40 Lustslügen an der Westfront infolge eines Zusammenstoßes seines Flugzeuges mit dem eines seiner Kame raden den Fliegertod fand. — Der Loeb-Prozeß in Weimar. Am Donnerstag be ginnt vor dem Weimarer Schwurgericht ein. Meineidspro- zeß, dem man mit großer Spannung entgegensieht. Es handelt sich um ein Verfahren gegen den früheren Präsiden ten der Thüringischen Staatsbank, Loeb, der der sozialdemo kratischen Partei angehört. Loeb wird vorgeworfen, im Jahre 1921 in Frankfurt (Main) in einem Prozeß gegen den Geschäftsführer der Süddeutschen Transportversiche- rungsgesellschast wegen --»erlaubten Versicherungsbetriebes und Betrugs einen Falscheid geleistet zu haben. Als Zeu gen sind geladen sowohl der Richter und der Staatsanwalt aus Frankfurt (Main), ferner die Mitglieder des Reichs aufsichtsamtes für Privatversicherung und andere. Loeb wird vom Rechtsanwalt Dr. Alsberg-Berlin und von dem sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Dr., Levy ver teidigt. Der Prozeß wird voraussichtlich zwei Tage dauern. — Gefährliche Jugenderzieher. Am Sonntag ist der Direktor des orientalischen Seminars der hamburgischen Universität, Professor Dr. Ritter, mit zwei Mittätern, den Kaufleuten Lührs und Geck wegen schwerster sittlicher Verfehlungen minderjährigen Knaben gegenüber verhaftet worden Nach einem ausführlichen Bericht des „HamburgerAnzeigers" verkehrten die Verhafteten meist in Turn- und Schwimmvereinen Jugendlicher und unternah men mit ihren Freunden weite Reisen, logierten die Ver führten in Hotels ein und feierten dort wüste Orgien. Die verführten Knaben sind fast sämtliche Angehörige hochan gesehener Hamburger Familien. Die Entdeckung der Ver brechen ist dem Geständnis eines Knaben zu danken, der von den Verhafteten in schwerster Weise in Würzburg miß braucht worden war und völlig zusammcnoebrochen nach Hamburg zurückgekehrt, eine ausführliche Beichte ablegte. Die Kriminalpolizei setzt die Untersuchungen fort, die noch weitere Mitschuldige seststellen dürfte. — Ein Hamburger Schiss mit gesamter T ' ' wg „nlerge- gangen. Einer furchtbaren Tragik? jst der in Hamburg be- bcimatete Motorsegler „S. Nymphe" zum Opicr gefallen. Das Schiff verließ den norm-all'-en Hase.. Sandnäs bei Stavanger, um nach Langesund in See zu geben. Bei E---rsund wurde es noch, dicht unter Lnud fahrend, gelichtet. Seit dieser Kcit ist es spurlos verschwunden. Aul "--ui T-a>-! -- erlnllcne öffentliche Aufforderung hat sich niemand von der Besatzung gcmel- det. Auch die Leichen wurden nick' -- - - tri ' -1. . as Schifi wurde vom Secamt jetzt für verschollen e--'lärt. Es müssen sich furchtbare S-enen o" Bord ab-esn-e» d-> Fobrzeug vom Sturm umgekippt wokben sein soll. Es hatte anscheinend, an statt mit motorischer Kraft zu sab'en, Segel aelebt und da es nur 40 Tonnen Ballalt an Bord hatte, wurde es vom Sturm gefaßt und umgerissen. Alles, was -- Bord mar. s<n,d >-en Tod in den . eilen, Kapitän Liedemann, se-ne Frau. St-»- > Hartmann, Steuermann Schönemann, ein Maschinistenassistent, der Koch, acht Matrosen und Schiffsjungen. Das Schiff war aus Stahl gebaut und gehörte zur ersten Klasse des Germanischen Lloyds. — Ein SIcdlungsskandal. 1923 und 1924 hatten sicher, Groß- berliner Gewerbetreibende, .Kaufleute und Arbeiter von der Bas- dorfer Bodengesellschost m. b. H. Siedlungsgrundstücke gekauft und sich in Basdorf unter großen persönlichen Opfern Notwohnungen gebaut. Beim Verkauf war den Siedlern versichert worden, daß das verkaufte Terrain in icder Weise unbelastet sei, doch hotte die Gesellschaft es immer wieder abgelehnt, die Auflassung und die Umschreibung im Grundbuchamt vornehmen zu lassen. Inzwischen hatte sic aber aus das Terrain erhebliche Schulden gemacht und ist jetzt in Konkurs geraten. Etwa 300 bis 4M Personen liegen da- durch auf der Straß«. klar, daß viele Jahre nötig fein werden, nm wieder nen nenswertes Kapital zu ersparen. Das >tzte Quartal 1928 umfaßt eine geradezu kata strophale Anzahl von Fälligkeitsterminen für landwirt schaftliche Wechsel. Abgesehen von der Rückzahlung der ersten Rate der Rentenbankwechsel zum 15. November, die nicht prolongiert werden kann, ist Vorsorge getroffen, daß die Fälligkeitstermine für die übrigen Verbindlichkeiten elastischer gestaltet werden. Die Re'cksreaienina kann nicht aus dem Nichts Geld schaffen, nm die Wirtschaft zu finan zieren. Die staatliche Fürsorge für die Wirtschaft wird sich deshalb vorläufig hauptsächlich darin zeigen kön nen, daß die größten Härten bei der Fälligkeit von Ver bindlichkeiten durch Einwirkung aus d>e Kreditinstitute ver mieden werden, und daß weiter wie bisher alle irgendwie erkennbaren Kreditquellen erschlossen werden. Die Kredit institute haben Entgegenkommen nicht nur zugesagt, son dern auch bereits gezeigt. Aufgabe der Nachgeordneten Institute auf dem Lande wird es sein, zusammen mit den öffentlich-rechtlichen Berufsoertretungen der Landwirtschaft dafür zu sorgen, daß das Entgegenkommen der Spitzen institute sich bis zum Kreditunternehmer auswirkt. Es ist meine feste Ueberzeugung, daß die deutsche Landwirtschaft auch aus dieser schwersten aller bisherigen Krisen leidlich intakt hervorgehen wird, wenn sich jeder einzelne Be triebsinhaber frühzeitig auf die Tatsache einstellt, daß der Verlust eines so gewaltigen Krieges zwangsläufig furchtbare wirtschaftliche Rückschläge brin gen muß, die tatsächlich unvermeidbar sind, und daß die Ueberwindung außergewöhnlicher Verhältnisse auch außer gewöhnliche Anstrengungen und außerordentliche Entdehrungen notwendig macht. — Selbstmord eines Berliner Rcgierungsrals. Der 42 Jahre otte Regierungsrot Poui v. Dollcwi tz wurde Mittwoch in sei ner Wohnung mit einen, Glosschlonch in, Munde tot ansgejunden Er hat Selbstmord verübt, weil er seine Versetzung noch einer klei nen pommcrschcn «tadl als persönliche Kränkung empjand. — Die Strafe folgt aus dem Fuß. Am Montag ist der Arbei ter Wcykojs in seiner Berliner Wohnung durch Gas vergiftet tot ausgcfundcn worden. Anfangs hatte man vermutet, daß Wey- kofs von seiner Fran ermordet worden sei. Die polizeilichen Er mittlungen haben jedoch ergeben, daß er durch eigenes Verschulden ums Leben gekommen ist. Er hatte sich ein „System" erdacht, durch das er „billiges" Gas unter Umgehung der Gasuhr bezog und mit dem er zum Opfer gefallen ist. — Schwere kesselexplosion in Magdeburg. Aus bisher unbe kannten Gründen entstand in der Zuckerfabrik Wolmirstedt bei Magdeburg eine Kcsselcxplosion, durch die zwar kein großer Sach schaden verursacht wurde, der aber 3 Menschen zum Opfer fielen. Zwei Isolierer und ein Former, die an dem in Betrieb befindlichen Kessel arbeiteten, wurden durch die Explosion überrascht und so schwer verletzt, daß bald darnach ihr Tod eintrat. — Eisenbahnunfall in Leimbach. Auf Bahnhof Leim bach der Bahnstrecke Querfurt—Vitzenburg kamen drei mit Zuckerrüben beladene Güterwagen ins Rollen und sausten mit großer Geschwindigkeit auf dem abschüssigen Gelände dem Bahnhof Vitzenburg zu, wo sie auf mehrere mit Kies beladene Wagen trafen. Durch den Anprall wurden die Wagen vollständig zertrümmert und der Schaffner Reinecke, der im Bremserhäuschen saß, zerquetscht. — Ein Denzindampser verbrannt. Nach einer Mel dung des „Journal" war an Bord des französischen Damp fers Apollo, der mit einer Ladung Dynamit und Benzin in Beirut eingetroffen war, ein Brand ausgebrochen. Die fran zösischen Behörden ließen aus Furcht vor einer Explosion das Schiff durch Kanonenschüsse zum Versinken bringen. Die Besatzung konnte bis auf drei Mann, die verbrannten, gerettet werden. — Anch die Münchner Bäcker werden kontrolliert. In den letzten Tagen hat die Wucherabwehrstelle der Münche ner Polizeidirektion in verschiedenen Bäckereibetrieben Kon trollen vorgenommen. Es wurde in einer Anzahl von Ge schäften festgestellt, daß die festgesetzten Hausbrotpreise über schritten wurden und daß auch bereits zum Verkauf ausge legte Brote Mindergewicht zeigten. In zehn Fällen wurde Strafantrag erstattet. Die Kontrolle soll fortgesetzt werden. — Erst Todesurteil, dann Freispruch. Aus Pilsen i. B. wird mitgetcilt: Wir hatten seinerzeit ausführlich über einen furchtbaren Kindesmord einer verzweifelten Muster berichtet, die vom Manne böswillig verlassen, jahrelang ge hungert und geschuftet hatte, um ihrem Wurme die Milch kaufen zu können, endlich aber in einem Anfall von Ver zweiflung das Kind, um es nicht leiden zu lassen, ermordet, in einem Kinderwagen stehengelassen und ihr letztes Geld für ein schönes Begräbnis ihres goldigen Engels hineinge legt hatte, vor dem Selbstmord ober verhaftet und zum Tode verurteilt worden war. Der Verteidiger hatte für diese Frau, Emilie Hauptmann aus Bilin, die Berufung einge bracht und der Oberste Gerichtshof ordnete eine zweite Ver handlung an. Nachdem diesmal die Mordfrage zwar nicht bejaht, ebenso aber die Frage auf unwiderstehlichen Zwang mit 9 von 12 Stimmen mit ja beantwortet wurde, erfolgte für die zum Tode Verurteilte ein Freispruch — Schweres Schadenfeuer bei Schleiz. I» Blintendorf bei Schleiz ist das Wohnhaus des Färbereiarbeiters Walter Fränkel bis auf die Umfassungsmauern niedergebrannt. Auch das Mobiliar wurde zum großen Teil vernichtet. — Lin Riesenflugzeug für den Verkehr Italien—Ar gentinien gebart. In den Flupzeugfobriken von Sankt Anna in Sesto Eolende an der Riviera ist ein Riesen-Was serflugzeug sertiggestellt worden, das den Luftverkehr zwi lchen Italien und Argentinien übernehmen soll. Da» Mug» Dampfer mit einer Eesamttonnage von 6 200 Tonnen die vor allem der Holzausfuhr dienen sollen, vom Stapel gelas sen Kraszin betonte in seiner Ansprache die Notwendigkeit, den Außenhandel der Sowjetunion von den ausländischen Reedereien unabhängig zu machen, Und teilte mit, daß bei voller Beschäftigung der sowjetrussischen Wersten gleichzeitig umfangreiche Schiffsbestellungen im Auslande gemacht wer den sollen. Die Eindeutschung de» Riesengeblrges. Der Deutsche Riesengebirgsverein war durch die Verwaltung der staat lichen Güter zu Ober-Rochlitz in Böhmen aufgefordert wor den, binnen 14 Tagen sämtliche deutschen Wegweiser zu ent fernen. Im anderen Falle würden sie amtlich abgenom men und bis zum Kosteuersatz beschlagnahmt. Da man an einen llebergriff glaubte, brachte Abg. Windrich eine An frage ei». Weder das Landwirtschaftswinisterium noch die Generaldirektion der Staatsgüter wußten etwas. Trotz dem mußten die Wegweiser verschwinden und es gibt im Gebiete der Kesselkoppe, Elbsoll, Wossekerbaudc. Landes grenze. Mummelfall, Seifenback, Harracksdors keine deut schen O«--eiil'eru>w.tt--f?'u '"ehr. ,-e-ade ieues Gebiet sehr viel auf die reichsdeutschen Gäste angewiesen ist, darf man aus die Wiriung gespannt sinn uelcke die ungeheuer liche Tat auslösen wird. Bekanntlich sichen aus reichsdeut scher Se-te genug tschechische Orientieruugstaseln! Jubiläum der Technischen Hochschule in Karlsruhe. Die Karlsruher Technische Hochschule („Fridericiaun"), die älteste ein heitliche technische Hochschule im Deutschen Reiche, begeht nm Don nerstag und au den folgenden beiden Tagen das Fest ihres 100- jährigen Bestehens, bei dem sämtliche deutschen Universitäten und Hochschulen durch ihre Rektoren vertreten sein werden. Außerdem werden auch Vertreter von österreichischen, deutsch-böhmischen, schweizerischen, italienischen, spanischen, griechischen, ungarischen, englischen, amerikanischen, brasilianischen, dänischen, norwegischen und schweoischen Hochschulen anwesend sein. Anch der schwedische Forscher Sven Hedin befindet sich unter den angemeldcten Ehren gästen. Die Hochschule zählte in den hundert Jahren ihres Be stehens eine außerordentlich große Zahl sührender Männer der Technik zu ihrem Lehrkörper, darunter Tulla, den „Bändiger des Obcrrheins", den Architekten Weinbrcnncr, den Erbauer von .Karlsruhe, und Heinrich Hertz, den berühmten P^lcker und Ent decker der nach ihm benannten elektrischen Wetten, die bahnbrechend r-nd grundlegend geworden sind für die drahtlose Telegraphie und Telephonie. An der Stätte des Wirkens des letzteren, im Ehren hof der Technischen Hochschule, ist >etzt ein von den Physikern lind der Funkindustrie Demschlands gestiftetes Heinrich Hertz-Denkmal errichtet worden, das während der Jubiläumsfeier mit einem Fest- akt enthüllt werden wird. Die süddeutschen Länder werden durch ihre Ministerpräsidenten bei der Iucblfeicr vertreten sein.
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