Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 31.12.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-12-31
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191212314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19121231
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19121231
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1912
- Monat1912-12
- Tag1912-12-31
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12. orsMug WbMMche I 74. Zahl». Nr. 303. i Dienstag den 31 D^ember u»12 i!vn -IM h«»g Zuschriften tu redakttorveLen Angelegenheiten find nicht « de» Redakteur persönlich, sondern audschlietzlich an die Redaktion zu adrefiieren. Iwl. mahl. o«re .I.kt. i 4- Tie Gestaltung der künftigen Türkei. Freiherr v. d. Goltz, der Kenner der Türkei, hat die Ansicht ausgesprochen, daß es eine Erstarkung der Tür kei bedeuten würde, wenn sie alle ihre europäischen Be sitzungen abgeben und sich lediglich aus Kleinasien be schränken würde, wo die Hauptmasse des osmanischen Vol kes wohnt und wo auch militärisch ihre Hauptstärke liegt. Der Feldmarschall ist der Ansicht, daß der gesamte außerasiatische Besitz der Tüxkei ihr lediglich Opfer auser legt und fruchtlos ihre Kraft in Anspruch genommen habe. In der Tat haben die zahlreichen Balkanaufstände, die von Bulgarien und Serbien im Geheimen geschürt wur den, den Türken Sorge, Mühe und Blut genug gekostet. Vor allem Iwrt es nun von selbst mit der Bandenwirischaft auf, gegen die in den gebirgigen Teilen des Landes die Pforte ohnmächtig war, da sie stets von den Balkansta ttcn und dein mazedonischen Komitee in London aus- gmg. Jetzt können sich ja die vier verbündeten Daltan- staaten selbst mit den Bandenumtrieben beglück.n. Bei den verschiedenen Zwistigkeiten über die Grenzen und Län dergebiete dürste das auch wohl nicht ausbleiben. Zunächst aber handelt es sich um die beiderseitigen Frieden Sb e- dingunge n, zwischen denen gegenwärtig noch eine weite Kluft gähnt. Tie türkischen Delegierten bestehen auf einer Grenzlinie, die vom Golf von Saros ausgeht und das Schwarze Meer in einem Bogen erreicht, der Adrianopel im Besitz der Türkei läßt. Für andere Teile des von den Balkanstaaten eroberten Gebietes werden die türkischen Delegierten Autonomie unter türkischer Suzeränität for dern. Tie Verhandlung über irgend welche Kriegsentscha digung seitens der Türkei wird von dieser nicht zug'geben weri ^n. Tie Forderungen der V er b ü n d e 1 e n sind dagegen sehr viel weiter gehend. Sie möchten den europäischen Be sitz ter Türkei am liebsten lediglich auf Konstantinopel be schränken, vielleicht bis zu den Tschataldschalinien und er ras darüber hinaus, oder höchstens bis zu einer Linie von Midias am Schwarzen Meere bis zu Rodosto am Mar marameer bestehen lassen. Wir glauben aber kaum, daß sie dieies Ziel erreichen werden, weder friedlich, noch durch er- 1 . I ÄülllltlMk ? mrru!». Amurhmesteüen. letzte Sette. > AG' GUI PVP GGV I bet Tibholmw m der Expedition . - »eletee prinzesfir athUde rrz. zu S .74 -.70 Reue Ereignisse. — Der deutsche Staatssekretär des Auswärtigen Frei herr vou Kiderlen - Wächter ist au einer Herzlähmung in Stuttgart, wo er bei Verwandten zum Besuch weilte, plötz lich gestorben. — Ter russische Kriegsminister General Suchom- linow ist gestern in Berlin eingetroffen und wird auch von Kaiser Wilhelm in Audienz empfangen werben. — Tie gestrige Revierkonferenz des Gewerkvereins christlicher Bergarbeiter in Saarbrücken wurde auf Montag vertagt, da noch 30 Delegierte zum Wort gemeldet waren. (S. Rdsch.) — Tas österreichische Abgeordnetenl>aus hat das Budgetprovisorium in 2. und 3. Lesung angenommen. Ta- rauf kamen kleinere Vorlagen, wie die Reform des Ver einsgesetzes, zur Annahme. Nächste Sitzung: Ende Januar. — Tie Gegenvorschläge der türkischen Delegierten in »er Sonnabcndsitzung wurden abgelehnt und die Sitzung auf Montag vertagt, um neue Vorschläge aus Stambul zu erlangen. iS. Ansland.) — Heute Montag dürfte es in London den Delegierten zum Ultimatum kommen, wenn die Türkei auch heute undiskutierbare Vorschläge macht. (S. De»"'^en.) — Der Milliardär Carnegie hat für verschiedene wohltätige Zwecke 10V Millionen Mark gestiftet. — Ter rumänische Minister des Innern Jonesku unternimmt eine politische Reise nach Wien, Berlin, Lon- dokkund vermutlich nach Paris. — Der italienisch^ Kassationshof hat die von dem Mörder der Gräfin Trigona, Paterno, eingeleatc Revision verworfen. M! euester istruktion. (2627 Str. I«. «1 rkIa 11 ltir Le fit> vrerieit-Wiruttt u. -vttzrtrtlt, clas fi-1. -nurgtliedt vrerüe» M Me Kgl. ZupeiinlentleiUm Vierden II, dar figl. ronttentsmt Dresden »a fSl He SeMtsße»: »l-sewitz, Weißer Hirsch, L.ubez.st, Tolkewitz, Dobritz, »achwitz, Niederpotzritz, Hosterwitz, Pi»«itz, «eißig, Schö»feld, Le»b»rtz-Re»,stro. Publikatious. Orga« uud Lokal»Anzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lößnitzgem einden, Dresden-Striesen und Neugruna. Beilagen: „J»«fir. U«terhak«r>ssblatt". ^Rach Aeierabeub-. „Kr««e»'Aorreipo»de»z". »Heim-«. Mmbergarle»-. „H«r4-«. GMrte»wirtfchMst^.^„A«tlicheßUre«de»-». Fernsprecher: Amt Dresden Nr. 80S. Druck und Verlag: Elbgau-Buchdruckerei und BerlagSanstalt Hermann Beyer L Lo. Telegramm-Adrefie: Elbgauprefie Blasamtz. neuerten Kampf, selbst wenn sie Konstantinopel selbst neh men würden. Denn hier tritt ihnen hindernd dieMeerengen- frage in den Weg. Wer soll Hüter der Durchfahrt durch die beiden Meerengen sein. Wenn die Türkei in Europa nur Konstantinopel, d. h. die Einfahrt in den Bosporus, gewissermaßen den Brückenkopf dieser Meerenge, erhält, während Bulgarien bereits bei Rodosto das Marmarameer erreicht und auch den Nordrand der Dardanellen in seine Sphäre einbezieht, so kann keine von beiden Mächten ge nügend die hochwichtige Durchfahrt schützen oder seitens an derer Mächte hindern und Konstantinopel selbss, die alte Vermittlerin zwischen Europa und Asien, entbehrt künftig der Sicherlfeit. Unter den Beziehungen zwischen Bulgarien und Rußland, die wohl gegen früher gelockert sind, aber doch noch immer bestehen, würde Rußland sehr bald sein altes Streben nach der Oeffnung der Dardanellen am Ziele sehen. Im Mittelmeer würden Seite an Seite zwet, v..lleicht mit Griechenland drei neueSee Mächte er scheinen und das bisherige Gleichgewicht in Frage stellen. Eine allgemeine Verstärkung der Seerüstungen bei den hier interessierten Völkern würde die unausbleibliche Folge sein. Wir glauben daher kaum, daß die meistinteressi«rten Völker, vor allen England, das bisher den alten Her zenswunsch Rußlands trotz aller „herzlichen Beziehungen" zu Hintertreiben wußte, damit einverstanden sein würden. Ebensowenig dürfte Frankreich und auf der andern Seite Lesterreich - Ungarn und Italien, von einer solchen Lösung erbaut sein. Man wird gewiß der Türkei ein Stück der mazedoniich-thrazischen Küste göirnen. Aber das Dardanellenproblem werden die Mächte schwer lich antasten lassen. Soll die Türkei Konstantinopel be halten und selbst die bulgarischen Bedingungen wollen ihr die Hauptstadt lassen, so muß man ihr auch die Möglichkeit gewähren, sie schützen zu können. Es ist nicht möglich, daß jederzeit ein bulgarisches Geschwader im Mar marameer in nächster Nähe des Goldenen Horns sein« Schießübungen veranstaltet. Tie ganze Durchfahrt zu bei den Zeiten der Meerengen muß notrvendig in den Händen derjenigen Macht sein, der Konstantinopel gehört. Hier- aus ergibt sich also sehr einfach, daß ebenso das Nord- V 42 - 1» vernickelt 22 cm .25 lMü» M«. tur Ikkvtt «en 1 Huer. ! NI «N- un<> t>«t Iber >00 exten, 6et I7M. 4 etilt Ke*? Kunst, Wissenschaft, Musik, Vorträge und Veranstaltungen. * Im Re s i d e nz thea ter geht die wirksame Posse „Töff-Töff-Leutnants" allabendlich in Szene. Die Vorstellungen beginnen regelmäßig abends 8 Uhr, mit Ausnahme «des Dienstags (Silvester), an diesem Tag .oer- den beide Vorstellungen eine halbe Stunde früher begon nen. Nachmittags 3 Uhr geht das Weihnachtsmärchen „Schneeweißchen" und Rosenrot", abends halb 8 Uhr die Posse „Töff-Tösf-Leutnants" in Szene. Einlaß 214 bezw. 6-^ Uhr. . "Vesper inderKreuzkirche, Dienstag den 31. Dezentber, nachm. 2 Uhr. 1. Felix Mendelssohn- Bar tholdy: Sonate für Orgel über „Vater unser im Himmel reich", Werk 65, Nr. 6. 2. Johanues Brahms: „O Tod, wie bitter bist du!" Aus den „Ernstem Gesängen", Werk 121 (Orchesterbegleitung von Robert Schwalm). 3. Felix Mendelssohn-Bartholdy: „Wer bis an das Ende behaart", Chor mir Orchester a*s oem Oratorium „Elias". 1. Allge meiner Gesang: „Das Jahr geht still zu Ende". 5. Felix ^Lendelssohn-Bartholdy: „Siehe, der Hüter Israels schläft Dch schlummert nicht", Chor mit Orchester aus dem R^ias". 6. Johannes Brahms: „Wenn ich mit Menschen- ui» mit Engelszungen redete". Aus den „Ernsten Gesäu gen, Wer? 121 (Orchesterbegleitung von Rob. Schwalm). Mmoirkende: Der Kreuzchor. Soli: Herr Friedrich PlcMHke, Kgl. Kammersänger (Baß). Orgel: Herr Bern hart Pfannstiehl. Orchester: Mitglieder des Allgemeinen MuHkervereins. Leitung: Herr Pros. Otto Richter. * Der an gekündigte Sonaten -Abend moderner Meister von Prof. Georg S chu m a n n (Ber lin), Klavier und Theo B a u e r, Kgl. Kammermnsikus «Dresden) Violine, findet bereits nächsten Donnerstag oen 2. Januar abends halb 8 Uhr im Palmengarten statt. Die Kammermusik-Liebhaber werden an diesemAIbend ganz besonders auf ihre Rechnung kommen und ein selten ge spieltes Programm hören: die A-dur-Sonate von Cesar Franck sowie die Sonate A-dur op. 7 von Paul Juon, bei des interessante Erscheinungen der Sonaten-Komposition, denen man nicht oft auf dem Konzertprogramm begegnet. Das Programm bringt ferner die D-moll-Sonate op. 55 von Prof. Georg Schumann (zum 1. Mal hier). Professor Schumann ist nicht nur als Dirigent, sondern auch als Komponist und Kammermusikspieler in den musikalischen Kreisen des In- und Auslandes hochgeschätzt. — In Theo Bauer hat das Dresdner Musikleben einen ausgezeichneten Violinisten * Die Cellistin LotteHegyesi und der Garitonist Karl Rehfuß geben Freitag «den 3. Januar abends halb Uhr im Künstlerhause ein Konzert. Beide Künstler be sitzen in ihrer süddeutschen Heima-t hervorragenden Ruf, beide wirken und leben m Frankfurt a. M. Lotte Hegyesi ist die Tochter von Louis Hegyesi, dem bekannten Mitglied des ehemaligen Florentiner Quartetts. Am Klavier 'be gleitet Walter F i sche r aus Wiesbaden. Es kommen zum Vortrag für Cello: Valentini-Piatti: Sonate E-dur, Schubert-Becker: Adagio — Allegro moderato, Schumann: Adagio, Lalo: Serenade, Louis Hegyesi: Csardas, für 'Gesang: Schubert: Ganymed, Frühlingstraum, Die Posi, Das Wirtshaus, Liebesbotschaft. — Joh. Brahms: Tie Schnur,", Komm' bald. All' mein Gedanken, In stiller Nacht, Die Sonne scheint nicht mehr. " Das Konzert der Kammersängerin Katharina Fleischer-Edel findet bekanntlich Freitag den 3. Ja nuar abends halb 8 Uhr im Vereinshams statt und zwar mit dem Gewerbehaus-Orchester (Leitung: W. Olsen). Frau Fleischer-Edel bringt ein Programm zum Vortrag, welches in den weitesten musikalischen Kreisen großes In teresse erweckt. 9ceben 2 bekannteren Arien, nämlich der Schlummer-Arie a. d. „Freischütz" und der Arie aus „Der Widerspenstigen Zähmung". — Tie Kraft versagt; folgen die Liedesfeier von Weingartner und Caecilie von Strauß. Der 2. Teil bringt uns Lieder des jüngeren Richard Wag ner, nämlich: Die Rose, Erwartung, Schlaf' ein, holdes Kind. — Mit „Isoldes Liebestod" aus „Tristan «und Isolde" schließt der gesangliche Teil. * Balkanvortrag. Dr. C. Roß, Kriegsbericht erstatter des „Anzeiger" u. a. Blätter hält Sonnabend den 4. Januar, 8^/4 Uhr im Vereinshaus einen Vortrag: I m Balkankrieg mit zahlreichen Lichtbildern nach Origi nal-Aufnahmen. Die Hauptkapitel lauten: Im Haupt quartier von Tschorlu — Die Schlacht von Lüleh-Gurgas- Visa — Zurück mit der geschlagenen Armee — Ein Volk aui der Flucht — Der Kampf am Tschataldscha — Die Cholera — Tas türkische Heer — Die deutschen Jnstruk- tionsofsiziere — Waffenwirkung: Krupp und Schneider- Creuzot — Die Ursachen des Zusammenbruchs — Die gegenwärtige Lage — Die Zukunst der Türkei — Deutsch lands Interessen. (Karten: 1,05, 2,10, 3,15 bei F. Ries, »Seestraße 21, und Ad. Brauer, Hauptstr. 2.)
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