Delete Search...
Der sächsische Erzähler : 14.09.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193809146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19380914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19380914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1938
- Monat1938-09
- Tag1938-09-14
- Monat1938-09
- Jahr1938
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 14.09.1938
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
k al» Weltbest. al»-Gaume>stel. !» Titel. ».«bl. ü» rv. Jahn 1. Män- inermannschast. sind »ine Neu- Zahn tritt ml« Hetzer, Rieger, »ginnt 20 Uhr nn voi ess S» SR «t SIL 838 411 «St«««««, »i <«o>«» «s » eos S»8 <rs«j «SLI»«?0« u »so aM«« ÜW 86? 2?6 786 SSt SS8 S90V7, »«76 17» SOS 77» 868 OSS LSI »ssssr «mo s> SSt 0« <LS0> n IS« soi M» ») »St «saeo> a «sa»(»io> «»6», (S06) SSI 00) »71 SSL 8A > «O) »» OS, »ISS 784« 7SS0L »83 »I« SS7 tIL 80672 1 <«0i tt« «7 1» 76» SSI vl« 8t881 1t» «« so« «SR S7S »o«s «rssi s rsto«» cs«» i tsi crso» «os i »7S Slt l»s»> «»« tso«i 1 »t« iso o« » »St »77 1« 110«» »SS SIS 7 LS7 t»7 ti§ « »70 tl» I«k t»t »t» <soo> > »t» o«7 84i wt 7» (2R> lxx» «iS »S1 o« >8 «70 «M1S« 1 H0S7St »«>> 1« »8t SSI »SS > «7 880 (»00> 70 LL7 OSS SSI i »08 70« (LSI» 70 »7315 8l4 «1 SS» «» SSl (SSO) «SS «i0> » «it »10 (LS« »8 077 08» 44« » 1« SS7 LSS 8 »78 L1»(Lö0> wo« 710 es» «7 1» »it »LLKLLL LMSNt 7VV «2 »« ans« zm 088« «iS 87» 7S «it SSt 07» SSI (IO«)» SR > 1S7 (LSoi »St ») M »11 »R '»N.NZL r»8»1i so« »soa««ors ii 7« us r«i («XU SS7 (L00i 0) OSS St7 SU !<ioo> US SOS iS V» »1, 8K » SV» «7 SR » «I »so I7S ittSS»«»«» »««so VN M» 17» csm» » 1t7 «7 (iS« 'S «1 0» »7t «7 «7 »SS 8101t »SS Mi «» IL» »»» tS7 >1 LS0 IS» (»S0, a»0S7.t1b 80S l« ssv ssa SM «> «1 osü 7Z7 OS «sosiva «VV1 87SSS . St» (1000> 182 »> 821 «7 <M» «>1««1 71705 00) SL8 7»7S, tit 01» (Ivoo> so 7S00SS7» t Wt 881 VZl » »SS «» 7sz » 8« «7 «s ») »«i SS» 78« SS» (LL0> «»7 »sa»i««s > «» »«Sil »«81 «SV « I > >90» S8S »03786 SSt «7S sso «81 >s SSI tSVO) o»? » (S00) «71 »Si »SS 308SS« St« 812 ISS SS» «0i 8»o «720 oss 18» ESS 111 >ss «SS Slt 01» 0) SS7 70» (L50> (1000) »7153 iS» «8 StL SS« »1S1 «70 (LSVi «N »71 «i »S US 0«! 181 1 Velmie,» »ewlnne: 1»» , « »u »oooa. m. 2. Betblatt ,« Slmmaer 215 Oer Sächsische Erzähler Mittwoch, de« 14 September 1S38 Aus Bischofswerda und Umgegend Bischofswerda, 14. September Alteisen-Sammelaktion auf dem Lande In vielen Bauernhöfen und anderen landwirtschaftlichen Betrieben gibt eS eine ganze Reihe von Winkeln, in denen sich noch oft ein recht seltsame» Stilleben breitmacht. Eiserne Radrettzn, verbogene» Blech, alte unbrauchbare Herdringe, durchlöcherte und verbeulte Eimer und viele andere Gegen» stände, die achtlos beiseitegeworfen wurden und dem Ver derb anheim gegeben sind, liegen herum. Auf der anderen Sette können sich unsere Eisen» und Stahlindustrie nur schwer die nötigen Schrottmengen beschaffen. Es muß mit allen Mitteln versucht werben, die großen Reserven an Alt eisen, die allenthalben noch zwecklos im Lande herumlieaen, der Produktion wieder zuzufltbren. Generalfeldmarschall Göring hat aus diesem Grunde den Reichskommissar für Altmaterialverwertuna beauftragt, das auf dem flachen Lande nutzlos herumueaende Alteisen restlos zu sammeln und der Industrie zuzuführen. Die Oberste SA.-Führung, die die gesamte SA. im Reichsgebiet für die befohlene Sam melaktton in der Zeit bis zum 81. Oktober einsetzen wird, hat an die Einheiten in diesen Tagen bereits die diesbezüg lichen Befehle und Anweisungen ergehen lasten. An die gesamte Bauernschaft ergebt daher der Appell, alles vorhandene und irgendwie entbehrliche Alteisen zur Abholung bereit zu halten. Um auch diejenigen Gebiete zu erfassen, in denen die Maul- und Klauenseuche herrscht, wer den die Ortsbauernführer angewiesen, dafür Sorge zu tra gen, daß daS Alteisen aus den verseuchten Gehöften auf einen Vorsammelplatz des Dorfes gebracht wird. In An bettacht der Dringlichkeit und Notwendigkeit dieser Aktion steht zu erwarten, daß dieser Maßnahme, die ja für den ein zelnen keine Belastung bedeutet. Las notwendige Verständnis entgegengebracht wird. Gerade der Bauer, der selbst in vorderster Front der Unabhängigkeitsschlacht des Volkes marschiert, weiß genau, daß er mit all seinen Kräften auch zu dem Gelingen dieser im Interesse der Staatssicherheit notwendigen Aktion beizuttagen hat. Die Ausgabe -er Bolksgasmasken findet jeden Dienstag und Freitag von 18^0—20 Uhr in der Oberschule — Eingang: Dr.-Beck-Sttaße — wie folgt statt: Buchstabe A—E: Freitag, 16. September 1938, Buchstabe F—H: Dienstag, 20. September 1938, Buchstabe I—P: Freitag, 23. September 1938, Buchstabe O—Z: Dienstag, 27. September 1938. Neueinteilung wirb nach Ablauf vorstehender Aufstellung wie. der bekanntgegeben. —* Sech« Vorlesungen der Verwaltungsakademie Dres den, Zweigstelle Bischofswerda. Auch in diesem Winterhalb, jghr veranstaltet die Verwaltungsakademie Dresden, Zweig- stelle Bischofswerda, sechs Vorlesungen, die alle im Saale der Volksschule 'stattfinden. Der Tag ist jeweils ein Diens tag. Die Vorlesungen beginnen alle um 20 Uhr und dauern je etwa 2 Stunden. Di« Themen sind wieder sehr interessant und aktuell, und es ist zu hoffen, daß sich die Zahl der Hörer- schäft gegenüber dem Vorjahr noch erhöht. An den Vor lesungen kann jedermann gegen Entrichtung einer geringen Hörergebühr teilnehmen. Die Reihe der Vorlesungen wird am 11. Oktober von Prof. Dr. Schultz, Technische Hoch schule Dresden, eröffnet, der über die „Entwicklung und Grundgedanken deutscher Sozialpoli tik" spricht. Am 8. November wird Prof. Dr. Schultz den 2. Teil des vorgenannten Themas behandeln. Am v. Dezember hält Kreisleiter Reiter, Wbau, eine Vor lesung über den „Dolkstumskampf in der Ober lausitz". Am 10. Januar 1939 ist Bürgermeister Dr. Kluge, Dresden, Gaurechtsamtsleiter und Gauführer des NSRB., der Redner. Er wird sich über das Thema „N a» tionalsozialistisches Rechtsdsnken" verbreiten. Für den fünften Vorlesungsabend, am 7. Februar, wurde Rechtsanwalt Mangler N, Dresden, verpflichtet, der über die „Nürnberger Gesetze" referiert. Der letzte Vor trag findet am 7. März statt: an diesem Abend beleuchtet Mrektor Kummerlöwe, Dresden, die „Grundsätze der deutschen Außenpolitik". Di« örtliche Leitung und GeschäftMhrung der Zweigstelle Bischofswerda liegt wie- der in den Händen des Kreisabschnittswalters II des RDB., Justizinspektor Rentzsch, An der Kampfbahn, der auch die Anmeldungen entgegennimmt. —* Ab 1. Oktober die neuen Anordnungen in Ehesachen. An die Stelle des bisherigen Verfahrens oer einstweiligen Verfügungen in Ehesachen tritt am 1.10, d. I. das Verfahren der einstweil. Anordnungen aem. 8 39 der Verordnung zur Durchführung u. Ergänzung des (Hegel, v. 27. 7. 1938. Das Verfahren bringt wesentliche Neuerungen, über die Ministe rialrat Stand vom Reichsjustizministerium in der „Deut schen Justiz" berichtet. Anwendungsbereich und Geltungs dauer der einstweiligen Anordnungen sind gegenüber den früheren einstweiligen Verfügungen erweitert worden. Die einstweiligen Anordnungen sind, anders als bisher, in allen Mesachen, also auch in den Fällen der Herstellunasklage zu lässig. Die Anordnungen wegen der Sorge für die Person der gemeinschaftlichen minderjährigen Kinder bleiben über die Dauer des Rechtsstreits hinaus bei Scheidung oder Aufhe bung oder Nichtigkeitserklärung der Ehe solange wirksam, bis das Vormundschaftsgericht eine andere Anordnung getroffen hat. Damit wird das Hin und Her des Schicksals der Kinder nach Möglichkeit eingeschränkt und gleichzeitig vermieden, daß nach Beendigung des Rechtsstreits zunächst wieder ein ungeregelter Zustand eintritt. Vollends neuartig ist die in 8 627 c vorgesehene Unterhaltsregelung für die Zeit nach der Auflösung der Ehe. Bisher fehlte eine solche einstweilige Regelung des Unterbaltsanspruchs. Der Antrag ist bei dem Gericht zu stellen, Lei dem die Ehesache anhängig ist. Der die Unterhaltspflicht regelnde Beschluß steht und fällt mit dem Urteil, auf Grund dessen und neben dem er ergangen ist. Praktisch sei zu erstreben, daß die Parteien in zahlreichen Fällen sich mit der einstweiligen Regelung auch für die Dauer abfinden, so daß ärgerliche und kostspielige Unterhaltsprozesse vermieden würden. Der Antrag zu einer einstweiligen An ordnung sei mit der Klageeinreichung oder der Bestimmung des Süynetermins zulässig. Er könne zu Protokoll der Ge schäftsstelle erklärt werden, unterliege also nicht dem An waltszwang. Ueber den Antrag entscheide das Landgericht, gegebenenfalls der Einzelrichter, und während der Beru fungsinstanz das Oberlandesgericht, während der Revisions instanz dagegen wieder das Landgericht. —* Zeder viert« Deutsche Besitzer eines Fahrrades. Während man vor anderthalb Jahren etwa 17 Millionen Radfahrer zählte, kann man heute damit rechnen, daß unge fähr 19 Millionen Radfahrer, und zuzüglich der Ostmark 20 Millionen in Deutschland verkehren. Die fortwährend stei gende Konjunktur der allgemeinen Wirtschaftslage, der stete Eingliederungsprozeß auch des letzten noch brauchbaren Ar beitslosen und damit die ansteigende Lebenshaltungskurve besonders des deutschen Arbeiters, die gewaltige Wohnungs bautätigkeit an den Stadträndern, die Anlagen ausgedehnter Wohnsiedlungen in den Vororten, die vornehmlich von den Arbeitern bevorzugt werden, brachten es mit sich, daß der Konsum an Fahrrädern sehr stark emporschnellt. Man kann den Steigerungssatz an Hand des Vorhergesagten mit gut 8 bis 10 v. H annehmen, so daß wir im Augenblick die oben angegebene Anzahl von Radfahrern zählen dürften. Das bedeutet, daß heute in Großdeutfchland jeder vierte Einwoh ner im Besitz eines Fahrrades ist, und daß sich nahezu in je dem Haushalt ein Fahrrad befindet (im Durchschnitt gerech net). Die Anstrengungen des Generalinspektors für das deutsche Straßenwesen und der von ihm mit dieser besonde ren Aufgabe betreuten Reichsgemeinschaft für Rudwegebau zum systematischen Bau ausgedehnterRadwege inDeutschland sind also angesichts der Tatsache, daß das Fahrrad das Volks verkehrsmittel ist, durchaus zu verstehen und zu begrüßen. —* Gebäudebrandschäden im August 1938. Nach der vorläufigen monatlichen Zusammenstellung der Gebäude brandschäden. bei der sächsischen Brandversicherungskammer waren im August 1938 in Sachsen 457 Gebäudevrandfcha- densfälle zu verzeichnen gegenüber 350 im August 1937. Die annähernde Gesamtschädensumme beträgt 469 000 RM. (ein schließlich 44 Prozent Teuerungszuschlag) gegenüber 304 000 RM. (einschl. 30 Prozent Teuerungszuschlag) im August 1937. Gibt es noch Ritterlichkeit im Kriege? Ueber Moral läßt sich im allgemeinen genau so wenig streiten, wie über den Geschmack. Die Auffassung über die Moral im Kriege ist jedoch besonders uneinheitlich. Wir Deutschen neigen trotz der üblen Erfahrungen, die wir wäh rend des Weltkrieges mit der Hungerblockade gemacht haben, noch in starkem Maße zu der Auffassung, daß in einem Krieg der bewaffnete Mann gegen den bewaffneten Soldaten der anderen Front zum Kampf antritt. Wir Haven unS noch ein Gefühl oer Ritterlichkeit bewahrt, daS gebietet, Nicht kämpfer zu schonen. Andere Völker haben indes eine grund sätzlich großzügigere Kriegsmoral. Von Sowjetrußland ganz abgesehen, ist z. B. auch in England folgender Grundsatz formuliert worden: . . „Kümmere dich nicht um moralische Hemmungen bei der Anwendung einer Waffe. Gewinne zunächst den Krieg, dann erst ist Zeit zu moralischen Bedenken." Die französische Fachzeitschrift „France militaire" er gänzt die Auffassung Pom Wesen des modernen Krieges fol gendermaßen: „Ein zivilisiertes Volk kann ohne den leisesten GewissenS- zweifel die Gaswaffe anwendeu. Frankreich hat auch keinen Grund, über die neuesten Erfindungen seiner Chemiker und über das zu schweigen, was für einen Bergeltunasangriff gegen mehr als zehn feindliche Großstädte bercitgestellt ist." Wir Deutschen tun also gut daran, uns mit dem Gedan ken vertraut zu machen, daß unsere Zivilbevölkerung nicht auf Milde rechnen kann, wenn es noch einmal gMN unseren Willen zu einem Kriege kommen sollte. Die Moral vom Kriege, die die anderen haben, wird der Forderung gerecht, daß jeder Deutsche eine Gasmaske griffbereit hat. Dies ver gesse niemand, wenn jetzt auch in unserer Stadt die Volks gasmaske durch die Amtswalter der NSV. zum Kauf ange boten wird. Rammenau, 14. Sept. Der Turnverein hielt am Sonn tagnachmittag bei verhältnismäßig günstiger Witterung fein Sommerabturnen ab. Kurz nach 1 Uhr stellte der Verein mit den beiden Fahnen bei der Gastwirtschaft Fichte und marschierte zum Turnplatz bei Wetzlichs Gasthof. Hier angekommen, hielt der Vereinsführer Franz Kretzschmar eine kurze Ansprache, in der er ganz besonders Bürgermei ster Pa. Richard Gnauck, die Gemeinderäte und die Einwoh nerschaft begrüßte. Er wies dabei auf die große Bedeutung der Pflege der Leibesübungen hin und bat, auch weiterhin dem Sport Interesse und Betätigung entgegenzubringen. Nunmehr führten die Turner zuerst die Breslauer Freiübun gen vor, worauf Geräteturnen an zwei Barren und am Pferd folgten. Oberturnwart Robert Kluge leitete hierauf die Lauf und Körperschule, bei der die Turner tüchtig warm wurden. Dargeboten wurden ferner verschiedene Stafetten, wie am Barren und mit dem Ball sowie Kampffpiele. Den Abschluß der wohlgelungenen turnerischen Vorführungen bildeten zwei Boxkämpfe zwischen Vereinsmitgliedern. Kurz nach 4 Uhr stieg nun das mit Spannung erwartete Fußballspiel zwi schen TV. Rammenau I und SC. Königswartha I, das die Rammenauer überlegen mit 5 : 2 (5 : 1) gewannen. Schmölln, 14. Sept. Nachrichten des Standesamls Schmölln für August 1938. Geburten: 2. 8. Ein unehel. Knabe in Schmölln; 2. 8. dem prakt. Arzt Dr. med. Gotthard Jugel in Schmölln eine Tochter Margarete Ottilie Christine: 8. 8. dem Steinarbeiter Georg Aler Nitschs in Demik-Th., Ortsteil Wölkau, ein Sohn Herbert Erich; 16. 8. dem Stein metzen Erwin Paul Gerhard Dorn in Demitz-Th. ein Sohn Albrecht Gerhard; 17. 8. dem Fabrikschmied Paul Arthur Geißler in Demih-Th-, Ortsteil Wölkau, eine Tochter Elisa beth Gisela; 17. 8 dem Fleischermeister Gerhard Oswin Teich in Schmölln eine Tochter Angelika Else; 18. 8. 8. Kranführer Martin Walter Burkhardt in Schmölln eine Tochter Helga Edith; 19. 8. dem Wirtschaftsgehilfsn Max Willi Sahre, in Kleindrebnitz wohnhaft, ein Sohn Martin Werner in Tröbi- gau; 22. 8. ein unehel. Knabe in Schmölln; 23. 8. dem Land wirt Wilhelm Herbert Johannes Sckimk in Tröbigau ein Sohn Christian Herbert; 24. 8. dem Reichsbahnaehilfen Richard Helmut Mickel in Schmölln eine Tochter Hildegart Erika: 24. 8. dem Landwirt Erhärt Hermann Pietzick in Demitz-Tb. ein Sohn Friedrich Martin: 28. 8. dem Stein arbeiter Martin Kurt Beyer in Tröbiaau ein Sohn Kurt Werner: 29. 8. ein unehel. Mädchen in Schmölln: 29. 8. dem Baufchlosser Hans Richard Schramm in Demiß-Tb., Ortsteil Wölkau, eine Tochter Hildegard Thea; 29. 8. ein unehel. Mädchen in Demik-Thumitz. — Aufaebote: 3. 8. Paul Gerhard Gläser, Unteroffizier in Freibürg (Breisgau), und Unter uns Straßenraubern .. . Humoreske von H. Klockrnbusch (Nachdruck verboten) Kurz vor Mitternacht fiel es Dippel ein, daß es an der Zeit war, sich auf den Heimweg zu machen. Die letzte Stra ßenbahn war längst auf und davon, und, wenn man gut zu Fuß war, brauchte man bis in die entlegene Borstadtsiedlung immerhin eine knappe Stunde. Also zog Dippel seinen Man tel an und verließ die gastliche Gaststätte „Zum Anker". Herr Dippel war an diesem Abend nicht gut zu Fuß, Seine Beine schienen über die «inzuschlagende Richtung ihre eigene Meinung zu haben. Man hätte nicht sagen können, daß der reichlich genossene Alkohol seine Schritte beflügelte. Hingegen fühlte Dippel, der ansonsten ein äußerst vorsichtiger Herr ist, feinen Mut bis hart an die Grenze des Uebermuts beflügelt. Es war stürmisch, regnerisch und stockfinster. Eine Nacht, in der man da» Gruseln hätte lernen können, wenn man nicht . . . Der Weg führte ihn unter einsamen Weabrücken hin durch, wo fein« Schritte einen unheimlichen Widerhall fan den. Als ging« hinter ihm ein beutelüsterner Verfolger . .. Dippel pfiff unverdrossen und furchtlos vor sich hin. Ein paarmal glaubte er eine riesengroße Gestalt zu er- blicken, die sich drohend ihm näherte. Aber jedesmal war es nur ein Baum oder ein windgerzauster Strauch. Und jedes mal stellte Dippel sehr fachlich fest, daß er sich getäuscht hatte. Nicht, als ob ihm dieser Irrtum Furcht eingeflößt hätte. Nur fo der Ordnung halber . . . Herr Dippel pfiff, wie gesagt, unerschrocken und au-dauernd vor sich hin. Sollte nur jemand kommen . . .l E» kam jemand. — Urplötzlich nämlich tauchte, wie aus dem Boden gewachsen, ein ungeheurer Schatten vor ihm auf, und er sah sich einem riesigen Menschen gegenüber, dessen Gesicht in dem hochgeschlagenen Kragen eines Regenmantels fast völlig verschwand. Aus dem Mantelkragen kam eine erschreckend tiefe Stimme: „Haben Sie vielleicht Feuer bei sich?" Es klang gedämpft, aber ein drohender Unterton ließ Dippel das Blut in den Adern erstarren. In zahllosen Krimi nalromanen, Hatje er davon gelesen, daß Wegelagerer mit Vorliebe diesen Vorwand benutzten, um ihr ahnungsloses Opfer über ihre wahren Absichten zu täuschen. Dippel ^fingerte in seinen Taschen. Ts war schon das beste, ohne Widerspruch und Gegenwehr die Brieftasche her- auszugeben. Zwar befanden sich nur Briefe und unbezahlte Rechnungen darin, aber vielleicht wurde man den Menschen durch diese List los. „Ja gewiß", kicherte er, als wäre es ein äußerst lustiges Erlebnis, auf einsamer Landstraße um Mittemacht um Feuer gebeten zu werden. „Feuer habe ich natürlich immer bei mir. Einen Augenblick, bitte . . ." Jetzt griff seine Hand in die Manteltasche. Wer was seine bebenden Finger da berührten, war nicht da« weich« Saffianleder seiner Brieftasche. Es war etwas Kaltes, Metal lisches. Lin Gegenstand, dessen Form keinesfalls an Dinge erinnerte, die man gemeinhin in ver Manteltasche zu tragen pflegt. Es gelang ihm, das unbekannte Etwas, das sich !m Taschenfutter festgehakt zu haben schien, hervorzuzerren, und In diesem Augenblick machte der Mann im Regenmantel ein« blitzschnelle Bewegung. Seine Reckte holte aus und ein furcht barer Schlag traf Dippels Hand, so daß der merkwürdig« Gegenstand in weitem Bogen in die rabenschwarze Finster nis flog. Gleich darauf war der Fremde in der Dunkelheit verschwunden. Der Sturm verschlang da» Geräusch seiner eilig davonstrebenden Schritte. Dippel atmet« auf. Dann verließ er seinerseits flucht artig den Schauplatz feiner unheimlichen nächtlichen Begeg ¬ nung. Gegen zwei Uhr erreichte er, in Schweiß gebadet, aber im übrigen wohlbehalten, seine Wohnung . . . Am Morgen erwachte er mit wüstem Kopf und schmer zenden Gliedern. Die Ereignisse der Nacht erschienen ihm jetzt wie ein böser Traum. Aber seine bedenklich geschwollene Hand ließ keinen Zweifel zu. Er hatte das alles wirklich er- lebt. Dippel beschloß, das Bett zu hüten, und brachte den Tag damit zu, die kühlenden Kompressen auf seiner Stirn und seiner schmerzenden Hand zu erneuern. Nebenher versuchte er, Licht in diese dunkle, rätselhafte Angelegenheit zu brin gen. Es erschien ihm jetzt bei ruhiger Ueberlegung höchst zweifechaft, daß der Frencke im Regenmantel ein Straßen räuber gewesen war. Wahrscheinlicher war schon, daß er ihn, Dippel, für einen solchen gehalten hatte. Zweifellos hatte der Fremde den Gegenstand, den Dippel aus seiner Tasche geholt Ritte, für eine Schußwaffe gehalten. Aber Dippel besaß keine Schußwaffe. Er hatte auch nie eine Schußwaffe besessen. Und er bHaß auch nWs, was man, selbst auf einer stockdunklen Landstraße um Mitternacht, dafür hätte halten können. Bis vier Uhr nachmittags zerbrach sich Dippel den ohne hin schmerzenden Kopf. Um diese Zeit nämlich brachte der Postbote einen Brief, den Dippel, da ihm der Name des Ab senders völlig unbekannt war, verwundert und mißtrauisch öffnete. Herr Waldmüller hatte ihm dieses mitzuteilen: „Dielleicht erinnern Sie sich, daß Sie gestern abend im „Anker" waren. Sie haben da wohl etwas zu lange geankert; denn sonst hätten Sie sicherlich bemerkt, daß Ne beim Auf bruch einen fremden Mantel anaezoaen haben. Sie sind wohl fo freundlich, Ihren Mantel baldigst in meiner Wohnung wie- der in Empfang zu nehmen. Di« Sache war mir übrigen» in erster Linie deshalb unangenehm, weil ich meinem Sohn sein Geburtstagsgeschenk nun leider verspätet überreichen muß. Sie wissen, wie Kinder sind. Der Bengel hatte sih so auf die Schreckschußpistole gefreut . .,
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview