Weißeritz-Zeitung : 11.01.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-01-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-185301116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18530111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18530111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1853
- Monat1853-01
- Tag1853-01-11
- Monat1853-01
- Jahr1853
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- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 11.01.1853
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Nr. 3. Weißerih-Ieitung Dienstag. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch allePostanpal- len. Preis pro lOuart.IVNgr. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Sandmann. 11. Januar 1853. Inserate werden mit 8 Pf. fite die Zeile berechnet und 1« allen Expeditionen angrnennnnn. Verantwortlicher Redactenr: Carl Jchne in Dippoldiswalde. Tagesgefchiehte. Dippoldiswalde, den 9. Jan. Heute" haben wir leider wieder von einem Unglücksfalle zu berich ten. Der hier vielseitig als thätiger und redlicher Mann gekannte Fuhrmann Georg Friedrich Grumbt von hier ward am 7. -d. M. in der Nähe der söge- nannten Bruchfchenke' bei Welschhufe von seinem schwerbeladencn Wagen an eine Pappel gedrückt und ihm hierdurch mehrfache Rippenbrüche, sowie schwere Kopfverletzungen zugcfügt. Dem Vernehmen nach ist das Unglück dadurch herbeigeführt worden, daß, weil beim Einhemmen die Keile des SchleifzengeS gerissen, der Waaen von den Pferden nicht mehr hat erhalten werden können. Das Mißgeschick Grumbt's ist Pm so größer, als derselbe früher bereits schon zwei Male auf ähnliche Weise bedeutende Körper verletzungen erhalten hat. * Aus der Umgegend von Altenberg. Führt Dich Dein Weg, Wanderer, nach Zinnwald, so steht Deinen Blicken, sobald Du die kaiserlichen Adler im Rücken hast, eine Steinhalde entgegen, die in je nen guten Tagen der Freiheit, wo man von einem einigen Deutschland süß träumte, eine historische Be rühmtheit erlangt hatte. Die fragliche Halde diente den Rednern: Stratka, Lindemann, Haußner und Lange zur Nednerbühne bei jenem berühmten Ver- brüderungSfeste, wo Böhmen und Sachsen sich zum ewigen Friedensbündnisse freundlichst die Hand boten. — Dieses Verbrich» rungsfest hat sich den I. Weih- nachtsfeiertag beim Schänkwirt!) Schütze im Böhmisch- Zinnwald wiederholt, aber nicht, wie vormals, in Herzensergießungcn und Umarmungen, sondern in sehr unerquicklicher Weise. Sachsen, aus benachbarten Grenzortcn, sangen von dem guten Biere inspiriret, in Gesellschaft ganz unschuldige Volkslieder, worüber sie mit gar gröblichen Reden' von Böhmen, die an einem andern Tische saßen, zur Rede gesetzt wurdey. Der Erfolg war, es kam zu ernsten Thätlichkeiten, und das Stück, dessen I. Act in der Stube spielte, endete, und zwar nicht eben human, auf offner Straße. Ohne nun weiter in die Details cinzugehen, so sei nur erwähnt, wie aus den gröblichen Schimpfreden Seiten der Böhmen, sich zur Genüge abermals der letdige Rellgionshah beurkundet. Bedauerlich ist es, wenn dersölbe von gewisser Seite her, zum Ruin des allgemeinen Verkehrs und des guten Vernehmens, bei welchem Gre^znachbarn nur ein gemüthlicheö Leben fuhren können, eher entflammt und genährt,' als christlicher Weise gedämpft wird. — Wenn es auf Wahrheit beruht, daß der Wirth, dem eS in jedem Falle obliegt, und so auch hier oblag, zur Sühne zu reden und die Unruhstifter zu entfernen, gegen die Sachsen Parthei genommen, so muß dieses um so mehr befremden, als derselbe durch den steten Besuch Seiten Sachsens, erst zur Wolle gekommen ist. -j- Aus Altenberg. Schon in einigen Nummern dieses Blattes sind von hier aus keine Mitthejlungeu erfolgt; jedenfalls ist Ihr Herr Referent daran be hindert gewesen.*) Wir wollen daher, so gutes uns gelingt, Einiges von dem, was uns hier neuerdings als beachtenSwerth erschienen ist, den geehrten Lesern hier vorführen. Obenan stehl der bereits stattgefun- geue Wechsel des hiesigen bergamtlichen Direetorii, indem unser Herr Bergmeister Schiefer, allseitig als solcher wie in bürgerlicher Beziehung gleich hoch geehrt und geliebt, nach einer 16jährigen AmtirungS- zeit unsere Stadt im Laufe der letzten Woche des vergangenen Jahres verlassen und sich nach Freiberg, als nunmehriger Oberzehntner daselbst, gewendet hat; an seiner Statt hingegen der frühere Herr Ober einfahrer und Bergamtoassessor Perl in Freiberg als Bergmeister hier bestellt worden ist, den wir, so weit wir Vies jetzt schon vermögen, als einen höchst verehrungswerthcn und uns daher willkommenen Herrn rühmen können. Für den genannten Herrn Vorgänger, sowie dessen würdige Frau Gemahlin, hatten seine vielen Freunde und Verehrer nebst ihren Frauen am 27. Decbr. vor. IS. Mittag- im hiesigen Gasthause zum goldenen Löwen noch ein Abschiedsmahl veranstaltet, um diesem geliebten Paare auf diese Weise noch ein mal ihre treue Anhänglichkeit zu bethätigen und zu verlautbaren, wobei cs denn natürlich an passendm Toasten und eigens dazu entworfenen Gesängen nicht fehlte. Gleichzeitig überreichte unser Herr Bürger meister Fischer dem scheidenden Herrn Bergmeister auch ein Diplom wegen des ihm gemeinschaftlich von Seiten des hiesigen Stadtraths und Stavtverordnetesi- Collegiums ertheilten Ehrenbürgerrechts für seine stets bewiesene rind beziehendlich thatkräftige Theilnahme an dem Wohle unserer Stadt. Mit sicht barer Rührung nahm der Gefeierte alle diese Zeichen der Liebe und Verehrung entgegen, und sprach in einer höchst gemüth- und seelenvollen Rede seine Em pfindungen, Hoffnungen und Wünsche au-, die nicht so leicht von den Anwesenden vergessen werden wird. — DeS Abends war Bergconcert. — Möge eS dem von uns geschiedenen theuern Paare stets wohl gehen! Möge es aber auch dem Nunmehrigen Herrn Derg- ') Er hat sich nur verspätet, wie die« der falzende Ar tikel aus Altenberg-bewris't, den wir, obgleich er wiederholt, was in diesem berichtet, dennoch ausnehmen. D. Red.
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