Weißeritz-Zeitung : 14.02.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-02-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-186202142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18620214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18620214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1862
- Monat1862-02
- Tag1862-02-14
- Monat1862-02
- Jahr1862
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- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.02.1862
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Freitag. 12 14. Februar 1862. Lrichemt Dienstags und Freitags. Zn beziehen durch alle Post anstalten. Preis WQ 4 1 HM M P" Quartal- H2- Ms- und Anzeige-Watt der Königlichen Gerichts-Ämter und Stadträthe Kippotdiswatdc, /rauenflein und Attenberg. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Tagesgefchichte. Altenberg. Abermals taucht bei uns die Frage auf: ob die Reihschänken der hiesigen Brauge- nvssenschaft noch länger fortbestehen sollen oder nicht, und es bietet die nunmehr bald wieder abgelaufene Schankrolle die Veranlassung dazu. Wie ein in Um lauf gesetztes Patent, durch welche« die Braugenossen schaft zn einer außerordentlichen Versammlung berufen wird, nachweist, haben sich bereits die Vertreter der Braugenossenschaft einstimmig dafür erklärt, die Reih schänken nach Ablanf der Nolle anfzuheben und dafür feststehende Schankwirthschaften zu errichten, welche das Reckt, das hier gebraute Bier anszuschänken, im Namen der Brangenossenschaft ausüben sollen, sobald sich die Mehrheit der Braugenossenschaft damit einver standen erklärt. Es ist längst anerkannt, daß die Zeiten, in welchen die Neihschänken dies Recht mit Nutzen ausüben konnten, vorüber sind. Es wurden solche gegründet, als die Bürger ihr Bier noch selbst brauen ließen. Seitdem jedoch die Brauerei verpachtet worden ist und aller 14 Tage andere Bürger das Bier schenken, hat sich der Nutzen bedeutend vermindert. Es sind jetzt so zu sagen Zwangskneipen geworden, in welche mancher Familenvater die letzten Groschen trägt, um nur seinen Beter oder Gevatter, welcher just den Reihschank hat, zufrieden zu stellen, da solche es für eine Zurücksetzung erachten, wenn man nicht wenigstens 1—2mal zu ihnen kommt. — War zeither unser Brau pachter Hr. S. in dem Wahne besangen, daß er durch Wegfall beeinträchtigt werden könnte, so freut es uns um so mehr, daß selbiger in »euerer Zeit anderer Ansicht geworden ist. Jedenfalls hat ihn der Umstand dazu geführt, daß öfters der Fall eingetreten ist, in einigen Stadtvierteln gar keine Schänken gehabt zu haben, weil der durch die Rolle dazu Bestimmte keine passende Localirät besaß, anderweit aber auch einen Stellvertreter dazu nicht fand. Es wird daher dieser Gegenstand eine Hauptfrage bei nächster Versammlung der Braugenossenschaft bilden, nnd wollen wir derselben eine recht zahlreiche Betheiligung, namentlich auch der intelligenteren Klasse, welche den Zeitgeist richtig aus zufassen vermag, wünschen. Dresden. Die Elbe ist auf 3 Ellen über 0 zu rückgegangen, geht aber stark mit Treibeis. — Nach einer telegr. Depesche ist die Magdeburg-Wittenberger Eisenbahn durch die Hochfluth unfahrbar gemacht und sind Verladungen nach Hamburg re. bis auf Weiteres eingestellt. — In Schandau ist die Stadtkirchc zu gottes dienstlichen Handlungen noch nicht zu verwenden, da die Hochfluth sie sehr beschädigte. — Das Lob« und Dankfest für die Rettung der Steinbrecher muß daher verschoben werden. — Unter den auswärtigen Fleischern, die in Folge der Gewerbesreihcit jetzt Fleisch in Leipzig feilhalten, ist auch einer aus Rochlitz, 10 Stunden von Leipzig. — In Chemnitz bat ein in der Nacht vom 10. bis 11. Fcbr. auSgcbrocheneS Feuer bedeutenden Scha den gethan; bei 13 Gebäuden liegt Totalschaden, bei einigen andern Partialschaden vor. Leider bat ein beim Bäckermstr. Schm, dienendes 18jährizeS Mädchen in den Flammen den Tod gefunden. Kassel. Selbst in den conservativsten Kreisen hat man nachgerade die Ueberzengung gewonnen, daß in Knrhessen in der bisherigen Weise nicht fortgewirthschaf« tet werden dürfe, ohne die allerbedenklichsten Zustände herauszubeschwörcn. Das genirt aber unsere Minister nicht im mindesten. Trumpf auf Trumpf spielen sie aus, täglich übertreten sie die Gesetze, um ihr trauriges Dasein nur noch ein paar Tage länger zu fristen. Wie glaubwürdig versichert wird, sind in Betreff der schon erfolgten und in größerm Maßstabe noch zu be fürchtenden Lteuerverweigernng die merkwürdigsten Weisungen nach Hanau gegangen. Die zuständigen Behörden sind aufgefvrdert, unter allen Umständen sich des baaren Geldes zu bemächtigen. Geben die betreffenden Steuerverwcigcrer den Schlüssel zu ihren Geldschränken, Sekretären oder sonstigen Behältern nicht gutwillig heraus, so sollen diese Behälter gewalt sam erbrochen und das zur Deckung des schuldigen Betrags erforderliche Geld daraus entwendet werden. Der ordentlichen ExecutionSmannschast soll zunächst das Polizei- und Gensdarmeriepersonal zur Verstärkung beigegeben, erforderlichenfalls soll aber auch das Mili tär zur Steuereintreibung benutzt werden. Es braucht wohl kaum gesagt zu werden, daß diese ganzen Maß regeln verfassungswidrig sind. Wien. Die Donau hat unendlichen Schaden in nächster Umgebung Wiens gemacht. Durch ihre Ueber- schwemmung sind an 5000 Obdachlose geworden, die einstweilen in Wirthshäusern, Caserncn re. untergebracht wurden. Es sind schon über 100,000 Fl. für die Ueberschwemmtcn gesammelt. England. Die Vermählung der Prinzessin Alice mit dem Prinzen Ludwig von Hessen wird im Juli stattfinden. Die Kronprinzessin von Preußen ist zum Besuche ihrer Mutter in England angekommen. — Für das Albert-Denkmal sind bereit« 28,000 Pfd. St. cingegangen.
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