Weißeritz-Zeitung : 28.03.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-03-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-186203286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18620328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18620328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1862
- Monat1862-03
- Tag1862-03-28
- Monat1862-03
- Jahr1862
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- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 28.03.1862
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Weißerih-Ieitung Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Post anstalten. Preis i pro Quartal 10 Ngr. Inserate die * Hpalten-Zeile 8 Psg. Amts- «nd Anzeige-DM der Königlichen Gerichts-Ämter und Stadträthe ZU Dippoldiswalde, /ranenstein und Altenberg. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Tagesgef chLchte. Dippoldiswalde. Unsere Gemeindeverwaltung und Vertretung hat sich durch die liberale Gewährung des hübschen Turnplatzes auf hiesiger Aue, und des, zur Herstellung der nöthigen Turngeräthschaften er forderlichen Holzes ein großes Verdienst erworben. Denn von der Zeit an, wo dieses Local mit seinen Utensilien zur Ausführung von Turnübungen offen stand, hat sich unter der Schuljugend sowohl, als auch unter erwachseneren jüngeren, auch älteren Leuten, ein besonderer Eifer für die Tbeilnahme daran kund ge- than. Und so wie man bemerken konnte, daß unter den Turnern, besonder- den jüngeren, der Schule an gehörigen, nicht unbedeutende Fortschritte gemacht wurden, so läßt sich wohl kaum bezweifeln, daß diese Uebungen das Ihrige zur Stählung und Ausbildung der körper lichen Kräfte beigetragen haben. Deswegen war es um so mehr zu bedauern, daß die Turnübungen aus verschiedenen Gründen, worunter der Mangel eines geeigneten Locales nicht der letzte ist, im nun abgelaufenen Winterhalbjahr unterbrochen werden mußten. Ist doch gerade der Winter diejenige Zeit, wo eine Uebung des Körpers, wie daS Turnen ist, um so rathsamer erscheint, als man da an der Bewegung und Thätigkeit im Freien, wegen der rauben Witterung, oft behindert wird. Nachdem man nun so ziemlich allgemein zu der Ueberzeugung gelangt ist, daß die Turnübungen in unserer Zeit namentlich für die männliche Schuljugend ein unentbehrliches Bildungs mittel seien, dürfte es wohl auch an der Zeit sein, den Gedanken der Erbauung einer Turnhalle in unserm Orte, zur Benutzung während der rauhen Jahreszeit oder bei ungünstiger Witterung, mit Ernst anfzunehmen und weiter zu verfolgen, namentlich aber an allmählige Beschaffung der dazu erforderlichen Mittel zu denken. Die im Gasthof zum Stern vorhandene Räumlichkeit, welche mit Unterbrechung dazu benutzt wurde, ist, wenn sie gebraucht wird, nicht immer zu haben. An andern Orten, wo man sich in gleicher Lage befand, ist man deshalb auch zur Erbauung von Turnhallen geschritten oder bereitet sie vor. Wir fürchten nicht, daß die Erbau ung einer Turnhalle für unfern Ort, obschon derselbe zu den kleinen zählt, eine zu schwere und zu große Ausgabe sei, denn von den vielen vorhandenen Turnfreunden und Turnern wird gewiß Mancher gern ein kleines Opfer zum Gewinn der für die Ausführung eines so wichtigen Unternehmens erforderlichen Mittel bringen. Auch dürfen wir mit einiger Zuversicht hoffen, daß die städtische Verwaltung und Vertretung, die bisher schon dem Turnwesen so kräftig unter die Arme gegriffen hat, einem solchen Plane ihre Gunst und Unterstützung zuwenden werde, und zwar um so mehr, als es sich hier um Kräftigung des Körpers und der Gesundheit, hauptsächlich der heranwachsendeu Generation, Zwecke, die dem Vaterland, wie der Stadt, den größten Nutzen bringen, handelt. Zu dem ist unser Ort, insbesondere seine Verwaltung und Vertretung, wenn es sich um Ausführung gemeinnütziger Pläne bandelt, nie zurück geblieben, wie namentlich die in der neuesten Zeit zur Besserung des Schulwesens so freigebig bewilligten Mittel beweisen. Für jetzt geht der allgemeine Wunsch dahin, daß die Turnübungen, sobald als es die Witterung ge stattet, wieder im Freien vorgenommen werden. Der bisher an der Spitze des Turnvereins stehende Turnrath wünscht jedoch, daß die Vereinsmitglieder vor Wiedereröffnung der Uebungen eine Neuwahl der TurnratbSmitglieder vornehmen, wozu der 29. März Abends 7 Uhr im Saale des Gasthofs zum Stern anberaumt ist. Bei dieser Gelegenheit soll außerdem eine kurze Uebersicht der bisherigen Vereinsthätigkeit und der verwendeten Geldmittel gegeben, und die Abänderung resp. Vervollständigung einiger statutarischen Bestimmungen getroffen werden. Es ist sehr zu wünschen, daß die Vereinsmitglieder dazu recht zahlreich erscheinen, um durch Wort und That ihr lebendiges Interesse an dem glücklichen Fort gänge der Turnerei zu beweisen. Dresden. Se. Maj. der König beehrte am 25. Nachmittags Herrn Lüdicke's Wintergarten mit einem Besuche und nahm das reizende Etablissement, geleitet von dem Besitzer desselben, in allen seinen Einzelnheiten in Augenschein. Besonderes Interesse schien Sr. Majestät die in voller Pracht stehende Ab- theilung der Azaleen und Lamellien zu gewähren. Herrn Lüdicke's Etablissement, welches sich fortwährend vergrößert und verschönert, findet überhaupt jetzt immer mehr die verdiente Anerkennung und hat sich in neuester Zeit ununterbrochen eines sehr zahlreichen Besuchs erfreut, namentlich auch von Seiten der hier weilenden Fremden, von denen gar Viele unser Dresden um diesen kostbaren Schatz beneiden. So wurde kürzlich ein reicher Berliner von einem im Hauptgange der nördlichen Abtheilung des Ausstellungshauses stehenden Lorbeerbaum so ein genommen, daß er denselben durchaus käuflich an sich bringen wollte und sein Gebot hierfür bis aus 500 Thlr. steigerte. Herr Lüdicke wies das Geschäft jedoch mit der Erklärung ab, daß ihm dieser Baum — ein circa 250 Jahre zählendes Prachtexemplar, wie eS in ganz Deutschland kein zweite« geben dürfte — nicht feil sei, sondern eine Zierde seines Etablissements bleiben solle.
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