Weißeritz-Zeitung : 19.09.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-09-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-186209195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18620919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18620919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1862
- Monat1862-09
- Tag1862-09-19
- Monat1862-09
- Jahr1862
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- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.09.1862
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M 72 Weißerih-Ieitung Freitag. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Post anstalten. Amts- und Anzeige-Natt der Königlichen Gerichts-Ämter und Stadträthe Z» Dippoldiswalde, /ranenflein und Altenberg. 19. September 1862. Preis pro Quartal I 10 Ngr. Inserate di« Spaltm-Zeile 8 Psg. Verantwortlicher Nedacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Taqesgeschichte. I" Dresden, 16. September. Die neueste Nr. der Zeitschrift des statistischen Bureau« des kouigl. sächsi schen Ministeriums des Innern enthält umfassende Nachweise über die Bewegung der Bevölkerung im Königreiche Sachsen während der drei Jahre 1859/61. Hiernach betrug der Ueberschuß der Geburten über die Sterbefälle während der genannten Periode in den Städten des Königreichs zusammen 28,920 Seelen ober 3.7, Procent der Stadtbevülkerung, auf dem Lande 60,781 oder 4,so Procent der Landbevölkerung. Im Vergleich mir den beiden vorhergehenden dreijäh rigen Perioden ergiebt dies ein stetig wachsendes Ver« bältniß; 1856/58 betrug nämlich der Ueberschuß für die Städte 21,776 oder 3°/», für das Land 49,649 oder 3,78°/«; 1853/55: für die Städte 20,050 oder 2,8»"/«, für bas Land 43,460 oder 3,4o°/o. Dresden. Die Auktionen von Kaffee in Holland am 17. Septbr. sind abermals hoch abgelaufen, wie telegraphische Depeschen melden. Das edle Getränk wird also wieder im Preise steigen. Potschappel. Am 13. September wurde in einer, von der Kircheninspection der Parochie Döhlen anbe raumt gewesenen Versammlung, die im Saale des Gasthofes zu Döhlen stattfand, der Beschluß gefaßt, künftiges Frühjar mit dem Bau einer Kirche in Potschappel zu beginnen. — Der Turnverein im Plauenschen Grunde, der im Frühjahre d. I. kaum 70—80 zuverlässige Mitglieder zählte und bei seinem kurzen Bestehen mit mannichfachen pecuniären Ver hältnissen zu kämpfen batte, blühte schnell empor und zählt jetzt 300 Mitglieder und 115 Tnrnschüler. Der Turnrath konnte somit freudig an die Berakhung über die Erbauung einer Turnhalle gehen, die 2200 Thaler kosten soll. Zwickau. Vergangenen Freitag hatten beim Hü ten von Vieh die Kinder des Kirchenvorsteher Schneider in Ebelsbrunn auf dem Stoppelfelde, wie häusig ge schieht, Feuer angemacht. Die fünfjährige Tochter setzt sich unglücklicherweise auf die Seite, wohin der Luftzug die Flamme treibt, und infolge dessen fangen die Kleider Feuer. In der Angst läuft das Kind eine Strecke davon, der Feldnachbar springt zu, sucht die Flammen zu ersticken und reißt dem Kinde die Kleider vom Leibe, aber es war bereits so verbrannt, daß es unter schrecklichen Schmerzen am andern Mit tag verstorben ist. Neapel. Seitdem bier der Belagerungszustand erklärt und Garibaldi gefangen ist, wird man unter dem Volk auch nicht eine Spur von Muth mehr ge wahr, und man sieht jetzt mehr als je, daß Alles, was bisjetzt Kühnes in Italien geschah, nur der Name Garibaldi's gemacht hat. Niemand hat nur den Muth ein Lebehoch auf den gefangenen und verwundeten Löwen auszubringeu. Wir sind aber auch mit unserer Freiheit noch um einige Stufen tiefer gesunken als vor zwei Jahren unter bourbonischer Herrschaft. Die Stadt wimmelt von geheimen Polizeispionen; in keinem Cafe hört man mehr ein Wort über Politik sprechen; Haus untersuchungen werden in Menge vorgenommen, nicht nur hier in der Stadt, sondern auch ans dem Lande, und jede vorgefundene Waffe wird confiscirt, wenn nickt eine besondere Erlaubniß vorhanden ist. So raubt man den Landbewohnern noch die letzte Möglich keit, sich und ihre Habe gegen die immer kühner wer denden Briganti zu vertheidigen. Bald werden alle jene Deputirten der Nation, welche sich nicht scheuten, der Regierung die Wahrheit zu sagen, d. h. die der äußersten Linken, im Gefängniß sitzen. Und die« alles in einem konstitutionellen Staat, in dem Lande, nach welchem noch vor kurzer Zeit alle geknechteten Völker Blicke der Sehnsucht warfen: im jungen srciheitstrun« kenen Italien! Dennoch aber dürfte sich die in ihrem Triumph sich schon sicher glaubende Reactivn gewaltig irren. Turin. Es geht hier das Gerücht von einem Schreiben, welches Garibaldi an den König ge richtet haben soll. Ersterer, heißt es, verlangt darin nach seiner und seines Sohnes Genesung ins Ausland zu gehen, da es ihm unmöglich sei, für das monar chische Princip, wie es gegenwärtig in Italien ver treten wird, ferner zu wirken. Sollte er vor irgend ein Gericht gestellt werden, so werde er ein solches nickt anerkennen und auf alle Fragen der betreffenden Commission ein absolutes Stillschweigen beobachten. Schließlich erklärt der Exdictator, daß er stets für ein volksthümliches freies Italien, aber nicht für eine von Intriganten und Ausländern beherrschte Mouarchi ge dämpft habe, welche die Idee der Einheit in Miscredit und Victor Emanuel um seine Krone bringen wird. Vermischtes. Die Resultate der letzten, in London von Glaisher und Coxwell unternommenen Lu fisch ifsahrt sind in mancher Be ziehung sehr interessant. Nachdem sie in einer Höhe von 1<'/4 englischen Meilen eine dicke Wolkenschicht passirt hatten, ver dünnte und klärte sich die Atmosphäre plötzlich und das Gas im Ballon dehnte sich so rasch aus, daß sic mit rasender Ge schwindigkeit in die Höhe fuhren. Als sie drei Meilen voin Erdboden entfernt waren, warfen sie die erste der mitgenom-
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