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Dresdner Journal : 20.03.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-03-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185503207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18550320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18550320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-03
- Tag1855-03-20
- Monat1855-03
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- Dresdner Journal : 20.03.1855
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auf den Militär,ff,ctivstand Oesterreich« Worte g,braucht, welche für die Politik d,r verbündeten Mächte wenig günstige Disposition einzuschließen schienen. Herr v. Bis marck ist hierauf von seiner Regierung deSavouirt worden. Preußen erklärt außerdem, daß eS keineswegs verlange, daß das österreichische Contingent auf dem Bundesgebiete ver bleibe und baß eS an die Arminmg der BundeSfestungen Mainz und Luxemburg nicht denk,. Bern, 16. März. (Schw. Nat.-Z.) Der Große Rath deS CantonS Tessin wählte heut« mit 77 von 85 Stimmen Herrn Bataglini zum Präsidenten, zum Bicepräsidenten Herrn Pedrazzi. — Der Canton ist ruhig. Rom, 10. März. (K. Z.) Die französischen BesahungS- truppen in Rom sind schon wieder, unv zwar um 2000 Mann Infanterie, vermindert worden, und bald wird uns nach den getroffenen Anordnungen ein zweite« Corps von gleicher Stärke verlassen. Jene marschirten heut, bei Ta gesanbruch auS der Porta Cavalleggieri über Paio nach Civita-Vecchia, wo schon seit einigen Tagen französische LranSporlsckiffe zu ihrer Aufnahme vor Anker lagen. Ob die abgegangenen Truppen nach Afrika oder nach dem Orient befördert werden, darüber erwarten sie erst während der Einschiffung bestimmtere Befehl,. London, 16. März. Der Hof ist gestern vom Bucking- hampalast ncch O-borne auf der Insel Wight übergesiedelt. Bei ihrer Ankunft in PortSmouth ward die Königin von den Contre-Admiralen Martin und Saunder« DundaS, dem General Breton und andern Behörden des HafenS empfan gen. Ihre Majestät segelte daraus auf der königl. Dampf- Uacht „Fairy" mitten zwischen der Flotte hindurch nach CoweS, wo sie um 1 Uhr ankam. — Sir Robert Peel ist ohne Opposition als Vertreter von Tamworth wieder er wählt worden. — Der Earl von ShafteSbury hat den von ihm erst vor ein paar Tagen übernommenen Posten als Kanzler des HerzogthumS Lancanster bereits wieder nieder gelegt. Ueber die Gründe verlautet noch nichts Bestimmtes. — Im Oberhaus» erklärte gestern auf »ine Frage d,S Earl Grey Lord Panmure, eS seien von der Regierung Schritte gethan worden, um die Erlangung von Offizierspatenten auf anderm Wege, al- dem deS Kaufe-, möglich zu machen und zu erleichtern. — Im Unterhaus, batCodbett um Erlaubniß zur Einbringung einer Bill, durch welche die Arbeitszeit für Weiber unv Kinder in den Fabriken auf 10 Stunden täglich beschränkt und eine bessere Inspektion der Fabriken erzielt werden soll. Die Motion wird mit 109 gegen 101 Stimme verworfen. T. Duncombe beantragt die Vorlegung der zwischen Lord Raglan und dem Kriegsminister in Be zug auf die Bedürfnisse des KrimheereS gewechselten Cor- respondenz. Lord Palmerston erklärt, die Regierung hege durchaus nicht den Wunsch, dem Untersuchungsausschuss« irgend welche in den Bereich seiner Thäligkeit fallende Mit» theilungen vorzuenthaltcn. Doch würde eS nicht zweckmäßig sein, zu gleicher Zeit zwei neben einander herlaufende Un tersuchungen anzustellen, und eS sei gewiß besser, e« dem Urtheile deS Ausschusses zu überlassen, ob er die Mitthei- lung der erwähnten Dokumente für wünschenswerth halte. Der Antrag wird schließlich verworfen. — Berichten vom Cap bis zum 2V. Januar zufolge bestätigt e« sich, daß man an der Grenze wieder lebhafte Besorgnisse vor Einfällen der Kaffern hegte. Vereinzelte, wie eS scheint, durch Plünderungssucht hervorgerufene An griffe waren bereits vorgekommen. — 17. März. In der gestrigen OberhauSsitzung ent spann sich eine Debatte über die Art, wie die Pferde gegen wärtig zur See transportirt werden. Lord Panmure, der Herzog von Cambridge und der Earl von Lucan vertheidig- ten daS herrschende System. Lord Panmure versicherte ferner, daß jedes Im schwarzen Meere befindliche englische Schiff zweckmäßig verwandt werde. Der Schahkanzler zeigte an, daß er nach Ostern seine Finanzvorlag, machen werde. F. Peel zeigte an, daß die nach dem Cap abgesandten Trup pen PercussionSg,wehre erhalten haben, und daß man hin fort keinen Weibern mehr gestatten werde, die nach der Krim gehenden Soldaten zu begleiten. Warschau, 16. März. (T. C. B.) In Polen hat in der Nacht vom 13. zum 14. plötzlich eine auf unbestimmte Zeit vertagt gewesene RerrutenauShebung stattgefunden. — Fürst Golizin ist angekommen, Graf Zichy ist nach Wien gereist. Au- der Krim sind der „Tr. Itg." Einzelheiten über die Affaire am 23. und 24. Februar, welche al« sehr blutig bezeichnet wird, zugegangen. Schon in der Nacht vom 21. auf den 22. Februar hatten die Russen eine überaus kühne, aber zugleich gefährliche Operation unternommen, um sich zwischen dem Thurm, Malakoff und der französischen Armer anfzustellen, und am 22. Februar zeigte sich genau ihre Ab sicht, di, Arbeiten in den Trancheen dadurch zu verhindern. Am 23. Februar Abends gab der französische General en Chef Befehle, ihnen die Position streitig zu machen. Zwei Bataillone deS zweiten Zuavenregiment« und ein Ba taillon Marineinfanterie schickten sich an, diesen Befehl zu vollziehen. Anfangs hielten die Zuaven inne, aber durch da« ihnen von Genekal Monet gegebene Beispiel angefeuert, stürzten sie sich den Russen entgegen, welche si, mit einem lebhaften Gewehrfeuer empfingen. Sie ließen sich nicht ab- schrecken und erklimmten unter dem feindlichen Feuer die Redoute. In demselben Augenblicke schoß die russische Flotte ihre Projektile auf sie, allein die Zuaven bemächtigten sich dessenungeachtet der Position, welche die Russen, indem sie sich in die Stadt flüchteten, aufgaben, und vernagelten die Feldgeschütze. Nach vollendetem Werke mußte man indeß daraus bedacht sein, die Position wieder zu verlassen, da si« -u sehr dem feindlichen Feuer auSgeseht war. Besonder- war di« SchiffSartillerie ungemein thätig und brachte den Franzosen große Verluste bei. Die Garnison in Sebastopol stand unter den Waffen und man hörte deutlich die Trom meln rühren und die Glocken läut,». Der General gab d,«halb den Befehl zum Rückzüge. Der Verlust der Fran zosen wird in dem un« vorliegenden Bericht, auf 250 Mann angegeben, darunter 90 bi« 100 Verwundete, mit etwa 15 Offizieren. Vier oder fünf Offizier, wurden vermißt, ohne daß man wußte, wa« au< ihnen geworden sei. G«, neral Monet erwies sich überau« muthig, gleich Anfangs wurde ihm der Daumen der rechten Hand von einer Kugel weggerissen, er ergriff den Degen mit der Liuken und stürmte einer der ersten die Redoute. Bald darauf wurde er am linken und rechten Arme verwundet. Nach andern Angaben waren 340 Zuaven kampfunfähig geworden. — Der Be richt de« „I. de C." vom 5. März stimmt so ziemlich mit obigen Angaben überein. Demselben zufolge behaupteten die Zuaven eine Stunde laug da« Plateau, allein die An» Näherung von 8000 Mann Russen machte ihnen die- auf die Dauer unmöglich. Sie mußten sich zurückstehen, doch nicht ohne den ungleichen Kampf mit dem Feinde muthig zu bestehen. — Ein russischer Bericht über dieselbe Affaire auS Se bastopol, 27. Februar, lautet: „Der in der Nacht vom 23. auf den 24. d. M. von einer aus vier Regimentern bestehenden französischen Division erfolgte Angriff, um die von den Russen in Besitz genommenen und befestigten Höhen von Sapun wieder zu nehmen, war einer der blu tigsten Kämpfe, die um Sebastopol bisher stattgefunden hatten. Dir ungewöhnliche Kraftanstrengung, der vocauS- jusehende bedeutende Menschenverlust ließen darauf schlie ßen, welche Wichtigkeit der Feind auf den Wiederbesitz dieser seinen rechten Flügel so sehr gefährdenden Stellung legte. In dichten Massen rückte derselbe auf die besagt, Position heran, welche von den Regimentern Selenginök Nr. 21 und Wolhynien Nr. 27 unter Generalmajor Chrustoff verthei- digt wurde. Nachdem man gegenseitig mehrere Dcchargen gewechselt hatte, die in der dunkeln Nacht keinen besonder» Erfolg zeigten, man sich auch bereit« sehr nahe gerückt war, so hörte alles Schießen plötzlich auf und man war bald handgemein. General Chrustoff hatte unsre in Bataillons kolonnen formirlen Regimenter schnell deployiren lassen, um nicht von dem weit stärker» Feinde überflügelt zu werden. Es entspann sich nun auf der ganzen Linie ein mörderischer Bajonelkampf, der vielen Braven daS Leben kostete, da mit beispielloser Erbitterung gefochten wurde und man ge genseitig kein Quartier gab. Hier hatten die mit dem Ar- kan (Fangschlinge) versehenen Freiwilligen abermals Ge legenheit, ihre Opfer zu holen; in weiß, Hemden eingehüllt, sah man dies, Würgengel im Dunkel hin- und herspähen; diesmal hatten sie eS hauptsächlich auf die mit Revolvers bewaffneten feindlichen Offiziere abgesehen, deren sie mehrere mit der übergeworfenen Schlinge niederriffen, welche dann unter den Kolbenschlägen unsrer Soldaten schnell endeten. — Da der AuSgang deS Gefechts noch immer zweifelhaft war, so ließ man die in Reserve gebliebenen vier Compagnien gegen daS Centrum im Sturmschritt vorrücken; diesem mit größtem Ungestüme auSgeführten Choc konnten die Fran zosen nicht widerstehen, ihre Linie wurde durchbrochen und lüste sich in schnellem Rückzug auf; bei dieser Gelegenheit wurden noch sehr viele niedergemacht, und als der Morgen heranbrach, war der Kampfplatz mit Leichen, Tornistern und Waffen aller Art besäet. Auffallend war eS, daß den meisten Leichen der Kopf eingeschlagen war, waS nur den allen Schutz entbehrenden französischen Käppis zugeschriebrn werden kann, welchen Umstand unsre Leute zu benutzen ver standen. Die gekrümmten Bajonete und da« von Blut ge röthete Lederzeug der beiden Regimenter lieferten den Be weis, welchen blutigen Lorbeer sie sich in dieser fürchter lichen Nacht errungen hatten^' — AuS Varna und Konßantinopel werden der „Milit. Ztg." vom taurischen Boden folgende Thatsachen gemeldet: Seit einigen Tagen werden die Tranchö,arbeiten der Alliir- ten nicht mehr durch feindliche Ausfälle auS der Festung unterbrochen, weil sie stets resultatloS blieben und den Rus sen nachtheilig waren, indem sie den tapfersten Freiwilligen daS Leben kosteten. Die Russen haben den Aquädukt durch schnell improvisiere Werke befestigt und diese Position bis zum 6. März behauptet. Ein Angriff der Alliirten am 26. Februar wurde blutig zurückgeschlagen. DaS französische RaketencorpS bewarf Stadt und Hafen mit KriegSrakelen, deren Wirkung verheerend sein soll. (Der officielle Bericht deS russischen Befehlshaber- stellt diese Ansicht als eine irrige dar. Vgl. unsre telegraphisch« Meldung in der letz ten Nummer. D. Red.) Die unter dem Befehle der Generale Plissier und Bosquet stehenden zwei französischen Armeen sind derart mobil, daß sie jeden Augenblick ins Feld rücken und während einer gegebenen Zeit ihre Opera tionen fortsehen können. Die französische Cavaleriedivision hat wieder — wie im Herbst 1854 — die Straße bei Kamara besetzt. — Dem „T. C. B." wird au« London vom 16. Mär; telegraphirt: Lord Raglan meldet in einer eingetroffenen Depesche auS der Krim vom 3. unter Anderm, daß die Rus sen vor Sebastopol neuerdings wieder Schiffe versenkt hät ten, daß sie Werke bauen, die den französischen Batterien näher kommen, al« die zuletzt angegriffenen. Die Russen vermehren ihre Streitkräfte nordwärts von Sebastopol und am Tschernaja-Flusse. Lord Raglan meldet von eingetre- trner Kälte und gefallenem Schnee. — (T. C. B.) Der „Moniteur" vom 18. Mär; bringt einen Bericht des AomiralS Brnat, nach welchem am 27. Fe bruar durch die Dampfer „Fulton" und „Leopard" ein, glücklich auSgeführte RecognoScirung gegen Anapa und Kaffa stattgefunden. AuS Bessarabien hat die „Oest. Corresp." über Czer nowitz Nachrichten vom 12. März erhalte», denen zufolge auS allen bisher erfolgten Vorkehrungen der russischen Re gierung zu entnehmen sein soll, daß die Räumung dieser Provinz im eventuellen Falle ohne Schwertstreich bestimmt sei, in welcher Angelegenheit vor einigen Tagen im Haupt quartier zu Kischeneff KriegSrath abgehalten wurde. Fürst Gortschakoff reist nach der Krim, um da« Commando an der Stelle d,S erkrankten Fürsten Menschikoff zu übernehmen. OO Alexandrien, 10. März. Die beurlaubten Sol daten sollen einb,rufen «erden. Vorbereitungen zur Feier» lichkeit bei Gründung der neuen Stadt GaidopokiS werden eifrig betrieben. So. königl. Hsheit der Herzog »oi Bra bant ist wieder in Kairo eingetroffea. 06 Bombay, 16. Februar. In Kalkutta wurde die Eisenbahn bis Berdwan, 132 (engl.) Meilen eröffnet. In Kanton, 19. Januar, erklären die Monfulardehördm durch Rundschreiben streng« Aufrechthaltunß tzyr Neutralität. Der französische Admiral Laguerr, griff a-,»G. Fsdeunr di, Stadt Shanghai an, wobei zwei Offiziere und 13 Mann tobt dlt^en. Local» und Provinzial-Angelegenheiten. X Dresden, 19. März. Wie wir vernehmen, so wird im Laufe dieser Woche, eventuell an der Mittwoch, nun auch aus der Strecke von Meißen bis Riesa die Dampfschifffahrt eröffnet werden. Die Ermassen, weiche an dem Landungs plätze bei Riesa aufg,schichtet liegen, sind noch so bedeutend, daß, um für die Passagiere der Dampfschiffe von der Lan dungsstelle au« einen Weg zu gewinnen, erst rin Gang durch die Eisberge gearbeitet werden mußte. Der Leinpfad aus der untern Elbstreckr ist durch die zurückgebliebene» Eis massen zur Zeit noch ganz unpraktikadel, weshalb auch in den letzten Tagen zahlreiche Anträge aufDampfschleppdienste bei der Direktion der Dampfschifffahrt eingegangen sind. Nächsten Freitag werden die regelmäßigen Dampfschifffahrten bis Lritmeritz beginnen. (Vgl. unter den I n se r a t e n.) — AuS einer vom Hilfsverein zu Sebnitz veröffent lichten Quittung geht hervor, daß bei demselben für die jenigen dortigen Einwohner, welch, durch den großen Brand am 15. September v. I. so schwer betroffen worden waren, an Geldgeschenken nahe an 17,000 Thlr. und eine wirklich bedeutende Meng» von Kleidern, Wäsche, Nahrungsmitteln er. eingegangen sind. Am reichsten unter allen Gaben sind auch bei dieser Gelegenheit wieder die unsers allverehrten hohen Königshauses. Wir finden in der langen Liste der Bei steuern nicht nur fast sämmtliche Orte des Inlandes, son dern auch mehrere Städte des Königreichs Preußen, deS benachbarten Böhmen-, FürstenthumS Reuß rc., ja selbst des fernen Englands, verzeichnet- Es sind darunter Ham burg, Gera, Frankfurt a. M., Halle, Bremen, Elberfeld, Braunschweig, Altenburg, Manchester, Schlucken»» u. A. * Leipzig, 18. März. Mit der Ausführung der pro- jectirten und seiten der preußischen Regierung bereits ge nehmigten Eisenbahn von Leipzig über Delitzsch und Bitter feld nach Wittenberg zur Herstellung einer direkten Verbin dung mit Berlin, scheint eS nun ebenfalls Ernst zu wer» den. Nach Inhalt einer heute vom hiesigen Rath er lassenen Bekanntmachung hat die Direktion der Berlin- Anhaltschen Eisenbahngesellschaft um Gestattung der Vor nahme der zur Aufsuchung der künftigen Eisenbahnlinie von der preußisch»» Grenze in der Richtung von Delitzsch nach Leipzig erforderlichen Recoqnoscirungsarbeilen nachgesucht, und ist seiten des königl. Ministeriums des Innern diesem Gesuche stattgeqeben worden- Der Rath hat demgemäß die Grundstücksbesitzer Leipziger Flur bereit« angewiesen, dem mit Vornahme dieser Vorarbeiten beauftragten Perso nal bei Aufsuchung und Absteckung der gedachten Bahn linie kein Hinderniß in den Weg zu legen ** Von der Freiberger Mulde, 16. März. Eine Brochure, die soeben hier bei Engelhardt erschienen ist, bil» det für uns, deren Interessen mit dem berg- und hütten männischen Wesen aufs Engste verbunden sind, eine ebenso dankenswerthe, als wohlthuende Erscheinung. Sie führt den Titel: „Die Bedeutung des Freiberger Berg- und Hüt tenwesens gegenüber der dasigen Eisenbaknfraqe. Von F. C- Freiherr v. Beust, königlich sächsischer Oberberqkaupt- mann." (Preis 5 Ngr.) Wir müssen uns auf folgende Mitlhkilungen auS derselben beschränken: Das Ausbringen des Freiberger Bergbau,« beträgt zur Zeit alljährlich im Durchschnitt 1,800,000 Thlr. ; 9000 Arbeiter und Ange stellte haben Jahr aus Jahr ein einen regelmäßigen Verdienst, und im Jahre 1854 wurden den Arbeitern 80,000 Thlr. Theuerungsunterstützung zu Theil. Innerhalb der Jahre 1843 bis 1854 wurden auf die fiskalischen Hüttenwerke verwendet 600,000 Thlr.; auf die Refieranstalten 900,000 Thlr. und auf die einzelnen Gruben 800,000 und zwar „ohne alle äußere Zuflüsse" lediglich aus den Ertragnissen des bergmännischen Gewerbe- selbst. E« steht außerdem unwiderleglich fest, daß 1) innerhalb des Freiberger Berg amtsbezirks noch sehr viele Punkte existiren, wo außerhalb der jetzt gangbaren, beziehentlich schwunghaft betriebenen Gruben höchst aussichtsvolle und lohnende Unternehmungen zu machen wären; daß 2) eine Abnahme der Mächtigkeit bei den Erzgängen mit zunehmender Teufe nirgends zu be merken ist, und daß 3) eine Abgängigkeit der Erzführung bei den Erzgängen im Allgemeinen nirgends nachgewiesen werden kann. Alles aber hängt von einer Verbindung un- secs Bergbau- und Hüttenbetriebes durch eine Eisenbahn mit den Plauenschen Kohlenwerken und mit der Elbe ab. Und ein Gewerbe, welche- in verhältnißmäßig kurzem Zeit raum, srine eiq,nen Ueberschüff, bi« zum Betrage von Mehrern Millionen zu Anlagen verwendet hat, di, über da« laufende Jahrhundert hinau- al- Basis segensreicher Erhebung des Ganzen dienen müssen, dürfte der Berücksichtigung der da- StaatSschiff leitenden Gewalten vor Allem würdig sein, zu mal wenn diese Berücksichtigung dem Staate selbst keine finanziellen Opfer, sondern in längerer oder kürzerer Frist die entschiedensten, direkten finanziellen Vorth,il, in Aus sicht stellt. Denn daß der StaatsfiscuS al« Besitzer eines bedeutenden Kohlenwerkes im Plauenschen Grunde, al- Be sitzer der Hüttenwerke bei Freiberg und bei der Oberzehn- tenkasse daselbst, in welch, bei höher belebtem Bergbau betriebe höhere Abqabenb,träge fließen, di, unbedingtesten pekuniären Vortheile von einer Freiberg-Dre-dner Eisenbahn haben müßt«, kann keinem Zweifel unterliegen. Die« möge zur Charakteristik der «he» genannten Schrift genügen und dazu beitragen, daß ihr die in allen maßgebenden Kreisen wünschenSwerth, Aufmerksamkeit zu Theil werde! Srbandau, 16. März. Der „Sächs. Elb-Z." zufolge sind seit dem 7. März 50 nur mit Kohlen, Backobst und Dre iern beladene Fahrzeuge da- Hauptzollamt Schandau passirt, und wurden überhaupt seit dem 31. Januar, innerhalb welcher Zeit di» Elbe 7 Wochen lang eine feste EiSdecke trug, 69 Fahrzeug« bei demselben adg,fertigt. Bert<bt«gu«z. In unserm Berichte über die letzt« Sitzung der Zweit en Kammer ist in Nr. 64 S. 280 auf der letzten Spalt, die Anführung: der Separatvotant Abq v. d. Beeck habe di, Ausführung der Schwarzenberger Bahn für „orsprtoßkich ' erklärt, dadin zu berichtigen, daß der Adg. v. d. Beek- Dßch den stenographischen Niederschriften geäußet yutr duß *« die Bahn nach Schwarzenberg zwar für erwünscht erachte, die Ausführung siuer andern Gebirgsbahn aber für besser halt,.
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