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Dresdner Journal : 24.03.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-03-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185503247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18550324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18550324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-03
- Tag1855-03-24
- Monat1855-03
- Jahr1855
- Titel
- Dresdner Journal : 24.03.1855
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1855 Preis für Vas Vierteljahr Thaler. Jnsertto»«»Gebühre» für de» Ranm ei»er gespaltene» Zelle 1 «r»gr,sche». Mit dem 1. April beginnt ein neue» Quartal-Abonnement auf da« „Dresdner Journal." Alle Postanstglten, und für Dresden die unterzeichnete Expedition; nehmen Bestellungen aus dasselbe an. Der Preis beträgt in Dachsen vierteljährlich 1^ Thaler. Da« „Dresdner Journal" — das officielle Organ der k. sächsischen StaatSrrgleru^g — ist durch gutunterrichtete Correspondenten in Paris, London, St. Peters burg, Wien, Berlin, Frankfurt rc. in der Lage, über wichtige Tagesfragen selbstständig und zuverlässig berichten zu können. Alle hervorragenden Ereignisse, sowie die äglichen Börsencourse au« Wien, Berlin und Leipzig, werden demselben durch lelegraphtsche Depeschen gemeldet. Den inneren Angelegenheiten Sachsensund der sächsischen Hrrzogthümer, ingleichen den Verhandlungen der gegenwärtig versammelten sächsischen Kammern wiro auch künftighin besondere Aufmerksamkeit zu- g,wandt werden. Da« Arutlleton bietet reichhaltige Mittheilungen aus dem Gebiete der Kunst, Literatur und Unterhaltung. IkÄk' J»ser»t« aller Art finden im „Dresdner Journal", dessen Auflage fsrtwährtnd im Steigen begriffen ist, eine weite Verbreitung und werden für die gespal ¬ tene Zeile oder deren Raum mit nur 1 Rgr. berechnet. Die Expedition des Dresdner Journals. Dresdner Journal. Verantwortlicher Redakteur: 3. G Hartwiwn. — - - — .... . ... . - - Erscheint m« «»«»ahme der S»«». - ßüjß - """ " " 2-onnabeud, de» 2» Marz. VMM durch alle Poßa»ßalten zu beziehe». . l! » , Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Zur Vervollständigung des RemontebebarfS ist noch eine Anzahl von Artillerie-Zugpferden aus freier Hand zu er kaufen und soll dieser Einkauf den 28. März d I. t« »nutze« vor der Easerne und de« LL März d. I. t« Ofchntz bet der Post stattfinden, wogegen der freie Rrmonte-Einkauf in Dresden und Borna beendigt ist. Alle diejenigen, welch« Pferde zum Verkauf bringen wollen, haben von den nachstehenden Bestimmungen Kenntniß zu nehmen. 1) Der Einkauf geschieht durch eine Commission, welche aus Artillerie-Offizieren und einem Roßarzte besteht, und beginnt des Morgen« um 8 Uhr. 2) Die Commission entscheidet, welche der vorgestellten Pferde brauchbar erscheinen und mithin angenommen wer den können. 3) Jedes zu erkaufende Pferd muß ») wenigstens 5 Jahr und nicht über 8 Jahr all, t>) mindestens II Viertel 2 Zoll (Bandmaß nach Dresdner Elle) hoch, «) gesund und fehler frei, sowie regelmäßig gebaut sein- 4) HmWste, wagende «tute» und Pfqch» «0t^nb«oschla- qenen Schwänzen werden nicht gekauft, dagegen wird auf Farbe und Abzeichnung keine Rücksicht genommen- 5) Köker werden in der Regel nicht und nur dann ge kauft, wenn das Pferd übrigens von besonders guter Be schaffenheit und der Preis angemessen ist. 8) Die Commission ist ermächtigt, durchschnittlich bis 135 Thlr. für baS Pferd zu bezahlen, ohne daß jedoch dieser Preis für jedes Pferd beansprucht werden kann. 7) Die erkauften Pferde werden sofort bezahlt und von dem Militair übernommen. 8) Für jedes erkaufte Pferd wird außer dem Kaufpreise noch ein Halftergeld von 10 Ngr. gewährt, wofür der Ver käufer mit dem Pferde wenigstens eine Strickhalfter nebst Strick zu übergeben hat. 0) Kommen innerhalb der nächsten vier Wochen, vom Tage des Kaufes an gerechnet, an dem erkauften Pferde Hauptfehler (rotzig, staarblind, dämpfig, dumm) zum Vor schein, so ist der Verkäufer gehalten, daS Pferd zurückzu nehmen und ein brauchbare«, dem Kaufpreise angemessenes dafür zu geben, oder den Kaufpreis wieder zu erstatten. Dasselbe gilt von Kökern, wenn das Köken verschwiegen worden ist. Wer ein Pferd zum Verkauf stellt, übernimmt dadurch stillschweigend zugleich die vorstehenden Verbindlichkeiten. 10) Pferde, welche mit einem vorübergehenden Uebel behaftet, übrigens aber brauchbar find, können nur unter der Bedingung angenommen werden, daß der Verkäufer die Herstellung garantirt und bis solche erfolgt ist, da« Kauf geld inneläßt. Erweisen sich dergleichen Pferd« innerhalb der mit der Einkauf«-Commission vereinbarten Frist als unbrauchbar, so hat sie der Elgenthümer auf seine Kosten au« der Garnison, in welcher sie sich befinden, abholen zu lassen. Dresden, den 13. März 1855. Kriegs-Ministerium, -kabemhorsi Keilpflug. Dresde», 20. März. Seine Majestät der König haben in einer heute dem Kaiserlich Russischen General-Adjutanten General-Lieutenant von Grünwald ertheilten Particular- Audienz die Schreiben ,ntgege»zunehmen geruhet, wodurch Seine Majestät der Kaiser Alexander II. von Rußland Aller höchst Ihnen da« Ableben des Kaisers Nicolaus Majestät, sowie Seine in dessen Folge stattgefundene Thronbesteigung haben anzeigen wollen. Dresden, 20. März. Seine Majestät der König haben dem Kaiserlich Russischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister wirklichen Geheimenrath von Schröder heute ein« Particular-Audienz zu ,«heilen und darin Dessen neue Beglaubigungsschreiben, welche Den selben in seiner gedachten Fu«ti«, bestätigen, zu empfangen geruhet. " Dresden, 22. März. S>im Majestät der König haben allergnädigst zu genehmigen geruhet, daß der Hofmarschall Felix Ernst von Globig den von Seiner Majestät dem Könige von Preußen ihm verliehenen rothen Adlerorden 3. Classe annehme und trage. Nichtamtlicher Theil. Nebrrslcht. Tage-geschichte. Wien: Au den Conferenzen. Dl« Er krankung der Erzherzogin Maria Dorothea. Der Wort laut der österreichischen Circularbepeschen vom 28. Febr. und 5. März. — Berlin: Die Verhandlungen der Zweiten Kammer über die Verwendung de« noch dispo nibel» MilitärcreditS. — Stuttgart: Der Landtag vertagt. — Darmstadt: Fackelzug für den König Lud wig. Bevorstehende Abreise desselben. — Karlsruhe: Der Regent nach Koblenz gereist. — Wiesbaden: Er öffnung des Landtags. — Frankfurt: Vermischtes. — Paris: Die Revue d,S Kaiser« über die Garden. Der Streit der Herren Thiers und Väron. Verhaftungen in MoulinS. Mittheilungen deS Moniteur. — Brüssel: Die Ministerkrisis dauert noch fort. — Haag: Der russische General v. Budberg ring,troffen. — London: Die TimeS über die Wiener Conferenzen. DaS Ostsee geschwader. Die Kaufpreise der Offizierstellen und die Gagen der Offiziere. Lord Aberdeen beabsichtigt eine Meise nach Aegypten. — KopenHagen: Au« den Volks thingsverhandlungen. — St. Petersburg: Die feier liche Beisetzung der Leiche de« Kaisers Nikolaus.— Aus der Krim: Telegraphische Nachrichten über die Lage der Dinge bei Sedastopol. Der officielle französische Be richt über den Redoutenangriff. Stärke der Armee Omer Paschas. DaS Reitergefecht bei Eupatoria. — Kon stantinopel: Der Sultan bei der Nachricht vom Tode des Kaiser« Nikolaus. — Athen: Spiro MilioS in An klagezustand gesetzt. Feuilleton. Anzeigen. BSrsennachrichten. Beilage. Local- un- Provinzialangelegenheiten. Dresden: Der Rechnungsabschluß der Leipzig-Dresdner Eisenbahn pro 1854. — Leipzig: Verhandlungen der Stadtverordne ten. Petition um Aufhebung der Communalgarbe. Die königl. Bauschule. — Chemnitz: Au« dem Jahresbe richte der gemeinnützigen Baugesellschaft. — Mitt weida: Wirksamkeit deS FrauenvereinS. — PulSnitz: Viehmarkt. Suppenanstalt. Spinnschule. Vermischte-. Inserate Ortskalender. Lage-geschichtr. Wie», 2l. März. Heute fand die vierte Conferenz- sitzung statt. Wenn über die bisherigen Ergebnisse nichts SpecielleS verlautet hat, so liegt eben nur in der Angelo bung der tiefsten Verschwiegenheit von Seiten der Bevoll mächtigten der Grund davon. Inzwischen hat in den diplo matischen Kreisen doch im Allgemeinen so viel tranSpirirt, daß die Unterhandlungen einen friedlichen Fortgang nehmen, und die Hoffnung einer wenigstens für die nächste Zukunft beruhigenden Ausgleichung al« begründet erscheint. Es ist diese Wendung der Dinge im jetzigen Momente um so er freulicher, al« dadurch zugleich eine Meinungsverschiedenheit erledigt wird, welche zwischen den drei alliirten Mächten in den Ansichten über die Fortführung de« Kriege- eingetreten ist. England und Oesterreich sind nämlich auS verschiedenen Gründen gegen die Krimreise deS Kaisers der Franzosen, weil sie auf Wiederherstellung d,S Friedens hoffen, während Ludwig Napoleon, weil er diese Hoffnung nicht theilt und daher die Anwendung extremer Mittel für nothwendig er achtet, bisher darauf beharren zu wollen schien; zeigen sich nun dir Erwartungen von dem friedlichen Resultate der Conferrnz in der Thal gerechtfertigt, so fällt auch diese Klippe al« beseitigt weg. Alles die« fällt indessen weniger Wilhelm Wolfsohn'» Borträge über Lessing, den Dramatiker und Dramaturgen, find schon in diesen Blättern als eine ausgezeichnete, sowohl auf vorzügliche Kenntnisse als auf feinen Geist und Geschmack gegründete Leistung anerkannt worden. Da» gebildete Publicum hat diesem Urthril noch dadurch seine besondere und sehr maßgebende Zustimmung ertheilt, daß es sich bei dem gestern gehaltenen zweiten Bortrage fast um das Doppelte zahlreich versammelte. Der Vortragende hob auch hierdurch wieder seine seltene Deductionsgabe und sein Rednertalen» glänzend hervor. Er begleitet« Lessing in einer sehr treffenden kritischen Beleuchtung auf dem Wege, welcher den großen Denker und Dichter zur Eroberung des deutschen Dramas führte und ihn zugleich durch sein eigenes Ringen mit sich selbst und mit dem falschen Geschmack seiner Zeitrichtung in diesem Gebiete zum ästhetischen Reformator werden ließ. Der Vortragende ging dabei literarisch interessant auf Lessing'» „Juden" und den „Frei geist" rin und gab durch einzelne Mittheilungen treffende Beweise von dem gedankenscharfen, tiefsinnigen Jugendgetft des Autor«. Der letzte Vortrag, welcher bei so großartigem Umfange des gewählten Stoffe« der reichhaltigste werden muß, wird dem auf- merksamen und ersichtlich befriedigten Auditorium nun die später» Bühnrnproductionen und dramaturgischen Sroßthatrn Lessing'» vor Augen führen. Otto vanck. Literatur. 3n Pari« hat vr. Vöron von seinem Vovrgeoi» 60 ?»ri» den fünften und sechsten Land edirt und ist darin mit seinen Enthüllungen, Erzählungen und Meinungen zu Stande gekommen. Man ist darüber einig, daß Feuilleton. die Memoiren unterhaltend, oft pikant, mit einer gewissen gut- müthigen Naivetät geschrieben find und viele ganz neue Züge und Aufschlüsse enthalten, die der künftigen Geschichtschreibung einen nicht unwesentlichen Dienst leisten. Dabei herrscht doch eine taktvoll« Schonung bei gewissen Mittheilungen und man kann Veron nicht jene Memoirenmacherei vorwerfen, wie sie in der neuern französischen Geschichte so oft vorgekommen. Der fünfte Band (so berichtet ein Eorrespondent der „Ostdeutschen Post") enthält die Geschichte der Februarrevolution und bringt manche» Neue über diese drei merkwürdigen Tage. Dem Verfasser, al« einem Todfeind der Erneute, ist besonder« die Schilderung der gräulichen Scenen der Verwüstung und Un ordnung gelungen, deren Schauplätze die Tuilerien und da« Palai« Royal waren. Selbst in den besten Büchern hierüber haben wir nicht« Lebendigere« und Ueberzeugenderes gelesen. Die Details, welche Herr v. Montalivet vor einigen Jahren in seinem Buche brachte, mögen genauer und vielleicht auch wahrer gewesen sein, aber dem Doctor Vöron gebührt die Ehre, auf Grundlage derselben eine der beredtesten Schilderungen geliefert zu haben. Mitten in den Scenen der wildesten Brutalität und des rohesten Vandalismus, während deren sich eine Masse von Plünderern in der Wohnung der französischen Könige herum wälzte, Alles brschmuzrnd, was nicht der Mühe des Wegtragen« lohnte, finden wir dir bezeichnende Episode, daß Madame Lrdru- Rollin, die Frau des neuen Ministers des Innern, an dem Anne eine« der Sekretäre ihres Gemahls dir Wohnung der Familie Orleans in Augenschein nimmt und sich dabei die Befriedigung verschafft, auf dem Pianofortr der Herzogin von Nemours die „Marseillaise" zu spielen. Bekanntlich vermied man anfangs sorgfältig, daS Zerstörung», werk, dessen sich rin freilich schauderhafter Theil der Pariser Br- völkerung schuldig machte, in die Oeffentlichkeit dringen zu lassen; aber nach und nach hat sich doch die traurige Wahrheit zum Lichte durchgearbeitet, daß damals gegen tausend Kunstwerke, darunter siebenhundert Gemälde von Werth, verdorben und ver nichtet wurden. Die Privatpapiere der Familie Orleans wurden theilS gestohlen, theil» verbrannt, eine Menge kostbarer Bücher und Gegenstände häuslichen Comfort« derschleppt. Nur di« Wohnung de« unglücklichen Herzog« von Orleans blieb voll- ständig verschont. Eine eigenchümliche Scheu hielt auch di« Rohesten von diesem, von einem großen Theil deS Volke» al« ein Heiliqthum betrachteten Ort« ab. Man fand die Zimmer de» Herzog» noch in demselben Zustand«, wie er sie verlassen hatte, eh« ihn rin entsetzlicher Tod seinem Lande entriß. Dir Herzogin hatte sie sogleich nach dem Unglücksfalle schließen lassen; nur sie allein begab sich zuweilen dahin, um den Gedanken an den un unvergeßlich,n Gemahl nachzuhängen und dort zu arbeiten. Nicht ein Stück der Einrichtung wurde von seinem Platze entfernt. Der sechste Band beschäftigt sich mit der Republik von 1848, der Präsidentschaft Louis Napoleon'« und dem großen Staats streiche, welcher der Weltgeschichte ein« neue Wendung ge» geben hat. Dem Grafen v. Morny widmen dir klöwoir« «l'ou Lour- gooi» ein eigenes Lapitrl, in welchem da« große Talent, die
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